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1. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 17

1894 - Breslau : Hirt
Neuzeit, 17 <Gemahlin Agnes von Mansfeld), im Münsterischen, sowie auch im Arns- bergischen und Paderbornischen die Herrschaft des Katholizismus befestigte. In dem bis zur Maas, Nordsee, südlich bis zur Lahn sich ausdehnenden westfälischen Kreise aus Maximilians Zeit war Westfalen nur der kleinere Teil; das kölnische Süderland gehörte dem niederrheinischen Kreise an. Das Jahr 1614 brachte — ein für die Geschichte Deutschlands hoch- bedentsames Ereignis — die Grafschaft Mark mit Soest und die Grafschaft Ravensberg (Bielefeld) durch Erbschaft au Brandenburg. Im 30jährigen Kriege war Westfalen zeitweilig der Tummelplatz wilder Horden; Christian von Braunschweig, der „tolle Herzog", eroberte Pader- born und Lippstadt, verbrannte St. Mauritz, die Vorstadt von Münster, wurde aber von Tilly 1623 entscheidend bei Stadtlohn im Münsterlande geschlagen; später durchzogen Schweden und Hessen plündernd das Land. Endlich ward zu Münster und Osnabrück der Friede geschlossen (f. das Bild S. 42: Rathaus zu Münster). Bei diesem Friedensschluß erhielt Branden- bürg das Bistum Minden, welches direkt an Ravensberg anschloß. Von 1650—1750 genoß Westfalen ziemliche Ruhe. Hervorzuheben ist die Gestalt des kriegerischen Bischofs von Münster, Bernards von Galen, der die nach Reichsfreiheit strebende Stadt Münster nach mehrmaliger Be- lagerung unterwarf und ihrer Freiheiten entledigte. Auch des ebenso that- kräftigen als gelehrten Bischofs von Paderborn Ferdinand von Fürsten- berg (Monumenta Paderbornensia) ist zu gedenken, nicht minder des Erz- bischofs von Köln und Münster, Max Clemens, der herrliche Schlösser, Kirchen und einen Kanal von Münster zur Vechte erbauen ließ. Im Ansang des 18. Jahrh. gab Westfalen in der Perfon Theodors von Neuhof, geb. zu Haus Pungelscheid in der Mark, der Insel Korsika einen König. Im siebenjährigen Kriege kämpfte die ganze Zeit hindurch für Friedrich den Großen sein Feldherr Ferdinand von Braunschweig gegen Reichs- trnppen und Franzosen auf westfälischem Boden, siegte bei Minden, eroberte und behielt als Waffenplatz Münster, schoß auch das größte und herrlichste aller Graseuschlösser in Norddeutschland, das zu Arnsberg, wo 200 ein- liegende Franzosen die Übergabe verweigerten, in Trümmer. In den 70ger und 80ger Jahren des Jahrhunderts bildete sich in Münster um den großen Minister und, Staatsmann Franz von Fürsten berg und die Fürstin Amalie von Gallizin ein Kreis berühmter Männer, unter diesen Friedr. Leopold Graf von Stolberg, sein Hainbundsfreund der Rechts- gelehrte und Dichter Sprickmann, Hamann, „der Magus aus Norden", und der große Mitbegründer des neueren Volksschulwesens Bernard Overberg, nebst vieleu andern durch Gelehrsamkeit und Tugend hervorragenden Westfalen' auch Göthe und Jacobi weilten in diesem Kreise. In der französischen Revolutionszeit (1795) flüchtete das Kölner Dom- kapitel vor den Franzosen nach Arnsberg und wählte dort Anton Victor, den letzten Kurfürsten; die französischen Emigranten, Adel und Geistliche, wurden in Westfalen, besonders im Münsterlande liebreich aufgenommen. Im Jahre 1802 nahm Prenßen vom östlichen Teil des Bistums Münster Besitz bis 1806; nach der Schlacht bei Jena kam Westfalen in Worms! all, Landeskunde von Westfalen. 2

2. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 17

1907 - Breslau : Hirt
Y. Geschichtliche Entwicklung. 17 In dem bis zur Maas, Nordsee, südlich bis zur Lahn sich ausdehnenden West- fälischen Kreise aus Maximilians Zeit war Westfalen nur der kleinere Teil; das kölnische Süderland gehörte dem niederrheinischen Kreise an. Das Jahr 1604 brachte — ein für die Geschichte Deutschlands hoch- bedeutsames Ereignis — die Grafschaft Mark mit Soest und die Grafschaft Ravensberg (Bielefeld) durch Erbschaft an Brandenburg. Im 30jährigen Kriege war Westfalen zeitweilig der Tummelplatz wilder Horden; Christian von Braunschweig, der „tolleherzog", eroberte Pader- boru und Lippstadt, verbrannte St. 'Mauritz, die Vorstadt von Münster, wurde aber von Tilly 1623 entscheidend bei Stadtlohn im Münsterlande geschlagen; später durchzogen Schweden und Hessen plündernd das Land. Endlich ward zu Münster und Osnabrück der Friede geschlossen (s. Abb. 9: Rathaus zu Münster). Bei diesem Friedensschluß erhielt Brandenburg das Bistum Minden, welches direkt an Ravensburg anschloß. Von 1650—1760 genoß Westfalen ziemliche Ruhe. Hervorzuheben ist die Gestalt des kriegerischen Bischofs von Münster, Bernards von Galen, der die nach Reichssreiheit strebende Stadt Münster nach mehrmaliger Be- lagernng unterwarf und ihrer Freiheiten entledigte. Auch des ebenso tat- kräftigen wie gelehrten Bischoss von Paderborn Ferdinand von Fürsten- berg (Monumenta Paderboraensia) ist zu gedenken, nicht minder des Erz- bischoss von Köln und Münster, Clemens August, der herrliche Schlösser, Kirchen und einen Kanal von Münster zur Vechte erbauen ließ. Im Anfang des 13. Jahrh. gab Westfalen in der Person Theodors von Neuhof, Herrn zu Haus Pungelscheid in der Mark, der Insel Korsika einen König. Im Siebenjährigen Kriege kämpfte die ganze Zeit hindurch für Friedrich deu Großen fein Feldherr Ferdinand von Brannschweig gegen Reichs- truppen und Franzosen auf westfälischem Boden, siegte bei Minden, eroberte und behielt als Waffenplatz Münster, schoß auch das größte und schönste aller Grasenschlösser in Norddeutschland, das zu Arnsberg, wo 200 ein- liegende Franzosen die Übergabe verweigerten, in Trümmer. In den 70er und 80er Jahren des 18. Jahrhunderts bildete sich in Münster um den großen Minister und Staatsmann Franz von Fürsten berg und die Fürstin Amalie von Gallitzin ein Kreis berühmter Männer, unter diesen Friedr. Leopold Graf von Stolberg, sein Hainbnndsfreuud der Rechts- gelehrte und Dichter Sprickmaun, Hamann, „der Magus aus Norden", und der große Mitbegründer des neueren Volksschulwesens Bernard Overberg, nebst vielen anderen durch Gelehrsamkeit und Tugend hervorragenden West- falen; auch Goethe und Jacobi weilten vorübergehend in diesem Kreise. In der französischen Revolutionszeit (1795) flüchtete das Kölner Dom- kapitel vor den Franzosen nach Arnsberg und wählte dort Anton Victor, den letzten Kurfürsten; die französischen Emigranten, Adel und Geistliche, wurden in Westfalen, besonders im Münsterlande, liebreich aufgenommen. Im Jahre 1802 nahm Preußen den östlichen Teil des Bistums Münster in Besitz bis 1806; nach der Schlacht bei Jena kam Westfalen in französische Verwaltung, ein Teil zum sog. Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel unter Jerome Bonaparte; das kölnische Südwestfalen verblieb bis 1816 bei Hessen-Darmstadt. Wormstall, Landeskunde von Westfalen. 4. Aufl. 2
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