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1. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 86

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
86 Geschichte der Römer. Preise verkauft werden. Auch den Ritterstand suchte er für seine Partei zu gewinnen. Endlich nahm er sich auch der Sache der italischen Bundesgenossen an, die es schon lange bitter empfanden, daß sie dieselben Lasten wie die römischen Bürger, z.b. die Wehrpflicht, zu tragen hatten, aber rechtlich ihnen nicht gleichgestellt wurden, und beantragte, daß sie das römische Bürgerrecht erhielten. Aber der Antrag gefiel dem niederen Volk nicht und ging nicht durch. Seitdem entstand gegen Gracchus eine Mißstimmung, die von der Adelspartei in kluger Weise ausgenutzt wurde. Besonders während Gracchus längere Zeit in Afrika weilte, um die Koloniegründung auf der Stätte von Karthago zu leiten, reizten seine Gegner das Volk gegen ihn auf; und so kam es, daß er, nachdem er zwei Jahre lang das Volkstribunat verwaltet und wie ein Herrscher in Rom geschaltet hatte, für das nächste Jahr nicht wiedergewählt wurde. Gajus'tod. Bald darauf fand Gracchus seinen Tod. Bei einer Volksversammlung kam es zwischen den Parteien zu einem Zusammenstoß; als der Konsul Bewaffnete aufbot, besetzte Gracchus mit seinen Anhängern den Aventin, wurde aber von dort im Straßenkampfe vertrieben und floh über den Tiber hinüber. Dort fand man am nächsten Tage seine Leiche und die eines treuen Sklaven; vermutlich hatte er sich von diesem töten lassen und der Sklave sich nachher selbst das Leben genommen. 2. Die Zeit des Marius und Sulla. 111—106. Ter jugurthinische Krieg. § 88. Nach dem Tode des Gajus Gracchus wurde die Adels-hcrrschaft wiederhergestellt. Wie untüchtig aber, wie selbstsüchtig und bestechlich ein großer Teil des herrschenden Adels war, zeigte sich bald Jugurtha. daraus in dem Kriege, der mit dem numidischen Könige Jugurtha, einem Enkel des Masinissa, zu führen war. Jugurtha räumte seine Vettern ans dem Wege und riß die Herrschaft über das Land an sich, auch römische Kaufleute ließ er in der Hauptstadt niedermetzeln. Nunmehr wurde ihm der Krieg erklärt. Aber Jugurtha kannte die Bestechlichkeit des römischen Adels; er gewann für Geld den gegen ihn gesandten Konsul, und dieser schloß mit ihm einen Vertrag, wonach er trotz seiner Freveltaten im Besitz Numidiens bestätigt wurde. Zwar 3«ßa toarb Jugurtha darauf nach Rom vorgeladen. Aber wiederum half er sich durch dreiste Bestechung; und ehe er Rom verließ, ließ er einen dort wohnenden Verwandten, den er als Nebenbuhler um die Krone fürchtete, er-

2. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 49

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Große. 336—323. 49 § 49. Alexanders Züge bis zum Jaxartes und nach Indien. Noch waren die nordöstlichen Provinzen des Perserreiches zu erobern. Dorthin hatte von Ekbatana aus der unglückliche Perserkönig seinen Weg genommen; unterwegs aber war unter seiner Umgebung ein Aufstand ans-gebrochen, und der Führer der Empörer, Bessos, hatte ihn gefangen genommen und führte ihn in Ketten mit sich. Als sich Alexander in eiligem Marsche den Fliehenden näherte, entschloß sich Bessos, den Da- |üabre-0ef reios zu töten, um schneller entkommen zu können. So fand Alexander nur die entblößte Leiche seines Gegners; er bedeckte sie mit seinem eigenen Mantel und ließ sie dann neben denen der früheren Perserkönige beisetzen. Nun drang er in die Landschaften des östlichen Iran, das heutige Afghanistan, und, den Hindukusch überschreitend, in Turan ein. Bessos, der sich zum König ausgeworfen hatte, wurde gefangen genommen und nach persischer Sitte aus furchtbare Weise hingerichtet. Drei Jahre weilte Alexander in jenen Gegenden; er überschritt den Oxos, den heutigen Amu Darja, und drang bis zum Jaxartes vor, der heute Sir Darja Sl[e®”lbec heißt. An dessen Usern legte er die nördlichste der Alexanderstädte an, Startes, welche dazu bestimmt waren, in diesen städtearmen und wenig kultivierten Gegenden Mittelpunkte des Handels und der griechischen Kultur zu werden. Damals vermählte er sich mit der Tochter eines baktrischen Fürsten, Roxäne. Indessen war die Regierungsweise Alexanders allmählich eine^®^^ andere geworden. Bei großen Hoftagen, bei festlichen Gelegenheiten weise, umgab er, der Beherrscher Asiens, um den Asiaten zu zeigen, daß er an die Stelle der Perserkönige getreten sei, sich mit demselben Prunk und derselben Feierlichkeit, wie jene es getan hatten; dann erschien er in der persischen Königstracht und verlangte von allen, auch den Makedoniern, daß sie ihn durch Fußfall ehrten. Auch zog er vornehme Perser, Angehörige des bisher herrschenden Volksstammes, an sich heran und verlieh ihnen Ämter und Statthalterschaften; es lag ihm daran, Makedonier und Perser, die er beide zu herrschenden Völkern in seinem Reich bestimmt hatte, einander zu nähern. Zunächst aber erregten diese Neuerungen bei den Makedoniern, die sich zurückgesetzt glaubten, viel Unmut. Ja, es entstand eine Verschwörung gegen das Leben des Königs, um die auch Philötas, der Sohn Parmenions, wußte, ohne daß er sie ihm gemeldet hätte; als Alexander davon erfuhr, ließ er ihn hinrichten und auch feinen Vater Parmenion, der sich in Ekbatana befand, töten. Bald darauf führte die Mißstimmung der Offiziere wieder zu einem Ausbruch. Kleitos reizte den König beim Gelage dadurch, daß er seine Taten herabsetzte und dafür die Verdienste seines Vaters aufs höchste pries; da ergriff Alexander im Neubauer und Rosiger, Lehrbuch der Geschichte. I. 21. Auslage. 4

3. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 17

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Hellas bei Beginn der Perserkriege. 17 den attischen Bauern gefeiert worden. Er baute Straßen, legte eine Wasserleitung an, deren das wasserarme Athen sehr bedurfte, und machte den Armen Geschenke an Geld und Grundstücken. Einen großen Tempel begann er für den olympischen Zeus zubauen; Dichter und Künstler zog er an seinen Hof: Athen wurde unter ihm eine der glanzvollsten Städte von Hellas. § 14. Die Pisistratiden und die Neuordnung der Verfassung. Nach Hippias. seinem Tode folgte ihm sein Sohn Hippias, der im allgemeinen dem Beispiel seines Vaters folgte. Er hatte längere Zeit die Regierung ge- • führt, als sich zwei athenische Jünglinge, Harm odios und A ristogiton, durch eine persönliche Beleidigung gereizt, verbanden, um den Tyrannen zu töten. Da sie aber Verdacht schöpften, dem Hippias selbst sei ihr Anschlag verraten worden, so suchten sie seinen Bruder Hippärch auf und töteten Ermordung ihn. Beide büßten die Tat durch den Tod. Die Athener aber haben sie Hipparh. später hoch gepriesen und ihnen als den „ Tyrannenmördern " Statuen gesetzt. Seit der Ermordung seines Bruders führte Hippias ein hartes Regiment. Da ließen sich die Spartaner von den verbannten athenischen Adligen bestimmen, gegen ihn einen Kriegszug zu machen. Auch das Volk erhob sich für die Freiheit; Hippias mußte sich auf die Burg zurückziehen und sie dann freiwillig räumen, wenn er seine Kinder nicht 510-in Feindeshand lassen wollte. Er ging zu den Persern. So nahm die Tyrannis im Jahre 510 ein Ende. Aber nicht eine Herrschaft des Adels trat an ihre Stelle, sondern die solonische Verlassung wurde wiederhergestellt, aber durch die Gesetze des Kleisthenes wurden dem Volke noch größere Rechte gegeben, die Verfassung noch demokratischer. Die Mitglieder des Rates, deren Demokra- • Zahl von nun an 500 betrug, wurden jetzt nicht mehr gewählt, sondern Verfassung, durch das Los bestellt. Eine eigentümliche Einrichtung, die man traf, um die Wiederkehr der Tyrannis zu verhüten, war das Scherbengericht, der Oftrakismos. Wenn nämlich ein Bürger so mächtig geworden war, daß er der Freiheit gefährlich zu werden schien, so konnte er durch Volksabstimmung auf zehn Jahre des Landes verwiesen werden, jedoch ohne daß er an seinem Vermögen und seiner Ehre eine Einbuße erlitt. Statt der Stimmzettel benutzte man Tonscherben, * auf die man den Namen schrieb. Hellas bei Beginn der Perserkriege. § 15. Die griechische Kolonisation. Das griechische Volk hatte in mcjfbu§5 den letzten Jahrhunderten einen gewaltigen Aufschwung genommen. Zu- 9 r) Solche Tonscherben sind in den Mittelmeerländern bis tief in die christliche Zeit hinein als Schreibstoff verwendet worden. Neubauer und Rosiger, Lehrbuch der Geschichte I. 2auslage. 2

4. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 37

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Der Heereszug der Athener nach Sizilien. 415—413. 37 zu dem Beschluß, die ganze waffenfähige Bevölkerung niederzumachen, nachträglich wurde der Beschluß dahin abgeändert, daß 1000 Männer hingerichtet wurden. Schrecken sollte die Bundesgenossen des freien Athens im Gehorsam halten. Zwei Jahre später gelang es dem athenischen Feldherrn, sich auf einer Fahrt der Feste Pylos in Messenien zu bemächtigen, von wo aus Pylos. die Heloten zum Aufstand aufgewiegelt werden konnten. Die Spartaner erlitten eine Niederlage zur See, als sie die Feste wiedererobern wollten, eine Besatzung auf einer vorgelagerten Felseninsel, darunter 120 ^Lparti-atert, wurde abgeschnitten und später gefangen. Die erschreckten Spartaner boten den Frieden an, aber die Athener, von Kleon übel beraten, überspannten ihre Forderungen. Jetzt führte der junge ritterliche Brasidas eine Schar frei- Brasidas. williger Spartaner auf einem kühnen Zuge nach dem Norden an die Küste Makedoniens und brachte mehrere Städte zum Abfall, auch das wichtige Amphipolis am Strymon. Kleon wollte ihm hier entgegentreten, aber in der Schlacht bei dieser Stadt verlor er Sieg und Leben, auch Brasidas fiel. Nikias erreichte jetzt, daß der Friede (421) zustande kam,^Nmas.^ der nach ihm genannt wird. Es wurde bestimmt, daß beide Parteien ihre Eroberungen und Gefangenen herausgeben sollten. Ter Hcereszug der Athener nach Sizilien. 415—413. § 37. Der Frieden konnte nur eine Waffenruhe sein, die Verbündeten Spartas wollten ihn von vornherein nicht. Zur Erneuerung des Krieges trieb der unruhige Ehrgeiz des glänzend genialen, schönen und reichen Alkiknades. Für den früh verwaisten Knaben hatte Perikles die Vormund-Ambiades. schaft geführt, später hatte der weise Sokrates ihn angezogen und ihn zur Besonnenheit zu leiten gesucht. Aber den Jüngling drängte es ins öffentliche Leben, wo er Einfluß und Ruhm zu gewinnen leidenschaftlich verlangte. Er bestimmte seine Mitbürger, einen Zug nach Sizilien zu unternehmen, um im Westen eine ähnliche Macht zu erobern, wie sie das attische Seereich im ägäischen Meere besaß. Die volkreichste Stadt Siziliens war Syrakus, die früher von Syrakus. Tyrannen beherrscht war. Gelon hatte im Jahre 480, dem Jahre der Schlacht bei Salamis, die Karthager besiegt und sie auf die Westecke der Insel wieder zurückgedrängt. Jetzt war Syrakus eine Republik. Kleinere sizilianische Gemeinden gerieten mit der übermächtigen Großstadt in Streitigkeiten und baten Athen um Hilfe. Der bedächtige Nikias warnte vor einem fo weitausschauenden Unternehmen, Alkibiades beredete das

5. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 62

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
62 Geschichte der Römer. Vaterstadt, zu den Volskern, und bestimmte diese zu einem Feldzuge gegen Rom, in dem er selbst sie führte. Unwiderstehlich drang er bis eine Meile vor Rom bor. Gesandte, die man an ihn schickte, wies er ab; auch den Priestern, die ihn um Gnade anflehten, schenkte er kein Gehör; erst als die römischen Frauen, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin, bittend in seinem Lager erschienen, führte er das Volskerheer wieder nach Hanse. § 63. Die Fabier. Cincinnatus. Unbändiger Standeshochmut, wie ihn Coriolan an den Tag legte, war ein wesentlicher Zug in dem Charakter der römischen Patrizier. Daß sie aber auch andere, bessere Eigenschaften besaßen, den Geist opferfreudiger Vaterlandsliebe, strengen Ernst und Einfachheit der Sitten, bewies das Beispiel der Fabier und d^Feer. des Cincinnatus. Das mächtige und stolze Geschlecht der Fabier übernahm allein deu Kampf gegen die Vejenter. In einem Kampfe am Flüßchen Cremera kamen sie allesamt, über 300 Mann, ums Leben. Nur ein Knabe blieb, wie erzählt wird, am Leben, von dem die späteren Fabier stammten. Als einige Zeit später die Äqner einen Sieg über ein römisches Heer davontrugen und es in seinem Lager einschlössen, wußte sich der natusl Senat keinen Rat, als daß er Cincinnatus zum Diktator ernannte. Dieser war zwar ein Mann von altem Adel, aber arm; er besaß nur ein kleines Bauerngut, das er, genügsam und einfach, mit seiner Gattin selbst bewirtschaftete. So trafen ihn denn die Boten des Senats, wie er hinter dem Pfluge herging. Nachdem er sich von seiner Gattin die Toga hatte bringen lassen, vernahm er die Nachricht von seiner Ernennung; dann eilte er nach Rom, hob Truppen aus und brachte den Feinden eine völlige Niederlage bei. Das Tecemvirat und die Gesetze der zwölf Tafeln. § 64. Die Dccemvirn. Damals richteten die Plebejer alle ihre Anstrengungen barauf, die schriftliche Festsetzung des Rechts zu erreichen. Nach langem und heftigem Wiberstanb willigten die Patrizier darein, daß zehn Männer, Decemvirn, mit unbeschränkter Gewalt bekleidet werden Die Gesetze sollten, um die Gesetze abzufassen und aufzuzeichnen. Auf zehn Bronze-Tafeln. tafeln wurden sie niedergeschrieben und öffentlich ausgestellt, so daß jeder von ihnen Kenntnis nehmen konnte. Da aber das Werk der Gesetzgebung noch nicht zu Ende geführt war, wurden für das nächste Jahr noch einmal zehn Männer ernannt, unter denen auch einige Plebejer waren; und diese fügten zu den zehn Gesetzestafeln noch zwei weitere hinzu. So hatte die Plebs wieder etwas Großes erreicht; es war ihr zweiter Sieg.

6. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 58

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Die deutsche Käiserzeit 919 —1250. tolle« aufsässigen Adel. Er zog endlich nach Italien, das seit Jahrzehnten Feldzug. durch die Kämpfe der Machthaber um den Thron auf das schwerste litt; eben jetzt hatte Markgraf Berengar von I v r e a die Witwe des letzten Königs, Adelheid, in seine Gewalt gebracht und suchte sie zu nötigen, seinem Sohne Adalbert die Hand zu reichen. Aber sie entkam aus der Haft und rief den deutschen König um Hilfe an. Schon Ottos Bruder Heinrich von Bayern und sein Sohn Liudolf von Schwaben hatten begonnen, die benachbarten Teile Italiens zu erobern; jetzt überschritt er selbst die Alpen, vermählte sich in Pavia mit Adelheid x) und nahm den 951.Titel eines Königs der Langobarden an. Doch übertrug er im Jahre 952 das Königreich Italien an Berengar als Lehen, während Heinrich Friaul und Verona erhielt. Erhebung Uber die Bevorzugung Heinrichs erbittert, schloß sich Liudolf mit Konrads ^"bm Schwager Konrad von Lothringen zusammen; beide empörten sich. Otto geriet in eine gefahrvolle Lage; zugleich brachen in das vom Bürgerkrieg zerrissene Deutschland wieder die Ungarn unter furchtbaren Verheerungen ein. Aber gerade diese nationale Gefahr bewirkte, daß die Empörer ihren Anhang verloren; sie mußten sich unterwerfen, und Liudolf verlor Schwaben, Konrad Lothringen. Letzteres unterstellte Otto seinem jüngsten Bruder Bruno, der Geistlicher geworden und von ihm zum Kanzler des Reichs und zum Erzbischof von Köln erhoben worden war; später teilte er es in die Herzogtümer Ober- und N i e d e r l o t h -ringen und tat so den ersten Schritt zur Zertrümmerung der Stammesherzogtümer. Ungarn- Die Ungarn wurden 955 von Otto bei Augsburg auf dem L e ch - *955/ felde völlig und entscheidend geschlagen; in dieser Schlacht fiel Konrad der Rote, der den Heerhaufen der Franken führte. Seitdem hörten die Einfälle der Ungarn auf; sie wurden allmählich ein seßhaftes Volk. Ottos wa„- § 52. Die Reichsverwaltung. Nunmehr war Ottos Herrschaft in Hof. Deutschland gesichert. Eine feste Residenz hatte auch er nicht; sein Hof wanderte von Pfalz zu Pfalz, wo er die Überschüsse der nahegelegenen Relchsein-Reichsgüter aufzehrte. Denn die wichtigsten Staatseinkünfte !unfte stammten auch ferner aus den ausgedehnten Gütern des Reiches und der Kirche. Dazu kamen die Erträgnisse aus der Gerichtsbarkeit, dem Zoll-und Münzregal, auch aus den Bergwerken, die unter Otto im Harz bei Goslar entstanden, und die Tribute unterworfener Völker, besonders der 1) Seine erste Gemahlin Editha, neben der er in Magdeburg begraben liegt, war eine angelsächsische Prinzessin.

7. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 68

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. bischof Adalbert von Bremen, nicht minder ehrgeizig, aber eine glänzende, heitere, Verschwendung und Pracht liebende Natur. Er hatte einst das Angebot des Papsttums zurückgewiesen, weil er dem Plane lebte, Bremen zum Mittelpunkt der nordischen Mission, zu einem nordischen Patriarchat zu erheben; zugleich suchte er seinen Landbesitz möglichst auszudehnen und das Erzbistum von den sächsischen Herzögen, den Billungen, unabhängig zu machen. Enchrnung. § 61. Heinrich Iv. und die Sachsen. 1065—1075. Adalberts Macht wuchs noch, seit Heinrich mit 15 Jahren für wehrfähig erklärt worden war; aber den König nötigten seine geistlichen und weltlichen Gegner auf dem Fürstentage von T r i b u r, ihn auf einige Jahre vom Sw Hofe zu entfernen. Indessen war Heinrich auch ferner nicht gewillt, den Plane. Bischöfen einen wesentlichen Einfluß einzuräumen; er befolgte, umgeben von königlichen Dienstmannen (Ministerialen), aus denen er seine Berater nahm, eine ganz persönliche Politik. Er gedachte sich ein st a r k e s Königtum zu gründen, Lessen Mittelpunkt die Länder nördlich und südlich des Harzes sein sollten — hier hatte auch Heinrich Iii. gern geweilt und sich in Goslar eine Kaiserpfalz gebaut —; militärisch wollte er sich auf den Kranz von Burgen, die er aufführen ließ und mit seinen Dienstmannen besetzte, finanziell auf die Erträge der Harzbergwerke und der großen dortigen königlichen Domänen und zugleich auf die Leistungen der umwohnenden Sachsen stützen, während er auch die Simonie in derselben Weise wie Konrad Ii. übte. cttob8t Im Jahre 1070 wurde Otto von Nordheim eines Mord-Nordheir^ Versuchs auf den König angeklagt; Bayern wurde ihm genommen und an den schwäbischen Grafen W e l f J) übertragen. Im Bunde mit Herzog Magnus Billung von Sachsen erhob sich Otto; doch mußten sich beide unterwerfen. Daß Magnus in Haft gehalten wurde, verstärkte die Erregung des sächsischen Volkes, das über seine schwere wirtschaftliche Belastung erbittert war und die Minderung seiner alten Freiheiten fürchtete. Aufstand ^o kam es zum Aufstande; das sächsische Aufgebot, zu einem Zuge gegen 1073. Polen versammelt, zog statt dessen, Adel und Bauernschaft im Verein, vor die H a r z b u r g, wo Heinrich weilte. Dieser entfloh über das Gebirge. Da versagten ihm auch die süddeutschen Herzöge den Gehorsam, unter dem Vorwand, er habe zwei von ihnen ermorden lassen wollen. In $tt$ifeucrje d^ser Bedrängnis fand Heinrich Hilfe bei der Bürgerschaft von 1) Die Welfen haben von 1070 —11so über Bayern geherrscht,- ihnen folgten die Wittelsbacher.

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 160

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
160 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe. 1519 — 1648. Mit dem burgundischen Erbe besaß er die Mündungsgebiete von Schelde, Maas und Rhein und damit die Herrschaft über die Nordsee; politische Heiraten sollten die Ergebenheit Englands und Dänemarks sichern. Dazu besaß Karl die Herrschaft über die Ozeane und die neue Welt, die er nur mit dem kleinen Portugal teilte. Im Kampfe um Italien wie um die burgundischen Lande war Franz I. von Frankreich sein Gegner; das Ergebnis der immer wieder auflodernden Kämpfe war nur, daß jetzt Spanien die Hand in Italien behielt, das eigentliche Burgund aber bei Frankreich blieb. Von den vier Kriegen haben größeres Interesse die beiden ersten. Dererstekrieg Karl begann den Krieg gegen Franz I. im Bunde mit H e i n -15i525.t8 r i ch Viii. von England, mit dessen Minister, dem Kardinal Wolsey, er persönlich zusammenkam. Er war anfangs im Vorteil. Einer seiner Feldherrn war der Landsknechtsführer Georg Frundsberg; bald darauf trat der französische Corm6table Karlvonbourbon auf Karls Seite. Aber ein Einfall seiner Truppen nach Südfrankreich scheiterte, und die 1525. Feinde drangen von neuem in Oberitalien ein. Da wurden sie bei P a v i a völlig geschlagen. Franz selbst wurde gefangen genommen und nach Madrid geführt, wo er auf Italien und Burgund verzichtete und sich mit Karls Schwester verlobte. Aber Franz ließ sich von dem geleisteten Eide durch den Papst Clemens Vii. lossprechen, der von der gewaltigen Machtverstärkung Karls eine Gefährdung der Selbständigkeit des Kirchenstaates befürchtete, und schloß mit diesem und einigen italienischen Staaten die heilige Liga von Cognac. Der zweite In dem zweiten Kriege, der nun ausbrach, zog das Heer der 1526° bis deutschen Landsknechte unter Frundsberg und Bourbon auf Rom los. 1529. Unterwegs starb Frundsberg an einem Schlaganfall, der ihn infolge der 1527. Aufregung über eine Meuterei der Truppen getroffen hatte; Bourbon fiel bei der Bestürmung der Stadt; die Landsknechte aber erstiegen die Mauern und plünderten die Stadt, während sich der Papst in die Engelsburg flüchtete. Dieser sacco di Roma war zugleich das Ende der festlichen Renaissancetage in Rom. Der Damen- 1529 kamderdamenfriedevoncambrai zustande, so ge- Eambm nannt, weil er von Karls Tante Margarete und der Mutter Franz' I. ab-1529- geschlossen wurde; Franz entsagte seinen Ansprüchen auf Italien, Karl verzichtete vorläufig auf Burgund. Mit dem P a p st verband sich Karl zur Kaiser- Bekämpfung der deutschen Ketzerei; er kam mit ihm in Bologna zu-!ti530® stimmen und erhielt dort aus seiner Hand die Kaiserkrone.

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 106

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Das Zeitalter d. Zerstrung d. alten Reichs u. d. Entstehung d, neuen deutschen Kaisertums. ewaltt Un Ebenso gewaltsam versnbr er aeaen Spanien, obwohl dieser Staat seit Jahren stetig 51t Frankreich gehalten hatte. Als in der spanischen Kniasfamilie...Lwiiakeiten ausbrachen und gegen den un-fhigen, von seiner Frau und deren Gnstling, dem Minister und Friedensfrsten" G 0 d 0 y, beherrschten Karl Iv. sein Sohn F.e r d i -n a n d (Vii.) durch einen Volksaufstand erhoben wurde, benutzte er die Gelegenheit, um Vater und Sohn nach B a v 0 n n e zu berufen und zur -Thronentsagung zu ntigen; die erledigte Krone bertrug er seinem Bruder-^-. 9' seph, an dessen Stelle. M u r a t König von Neapel wurde. Spanten. Da erhoben sich aber die Spanier; englische Truppen landeten ill Portugal, und zwei franzsische Heeresabteilungen wurden zur Kapitulation gezwungen. Napoleon sah sich gentigt, seine Armee aus Preußen nach itfusos Spanien zu führen. Auf dem Kongre zu Erfurt, einer glnzenden Versammlung von ihm abhngiger Fürsten, befestigte er die lvgukeude.freundschaft mit Alexander von Rußland; damgls fand auch seine Spanischer^hexhytte Unterredung mit Goethe statt. Dann b^schritt.-er.die Pyre-nen. trieb die feindlichen Leere auseinander und zog mit Joseph in M n h r t h ein; aber nach seiner Abreise wurden seine Generle im kleinen Kriege" stetig zurckgedrngt. Wellington/) der die eng-tischen Truppen befehligte, eroberte nach dem Siege von Salamanka Jl812 Madrid und berschritt im Februar 1814 die Pyrenen. 86. Der sterreichische Krieg. 1809. Die spanische Volkserhebung lie an vielen Stellen Europas die Hoffnung aufleben, da ein Vmskrieg die Befreiung bringen knne, während zugleich Napoleons Verfahren gegen die spanische Knigsfamilie hnliche Gewalttaten gegen andere alte Dynastien befrchten lie. 1809 erhoh.ich.d..st e r r eich, wo das ganze Volk von Begeisterung erfllt war; der leitende Minister war damals H^raf Stadion. Auswrtige Hilfe fand er nicht: Alexander von Rußland war immer noch der Hoffnung, das Bndnis mit Napoleon fr seine orientalischen Eroberungsabsichten ausnutzen zu knnen; Friedrich Wilhelm Iii. aber vermochte, obwohl alle Parteien am Hofe ihn be-strmten, den Entschlu zur Teilnahme am Kriege nicht zu fassen, zumal ihm sterreich keine annehmbaren Vertragsbedingungen machte. Die meisten Deutschen muten Napoleons Fahnen folgen. Tirolcr Ein Llnfstand der gegen die bayrische Herrschaft erbitterten T Lole r 3tuffttmb' begann den Krieg; zweimal in jenem Jahre nahmen sie Innsbruck, und 1) Arthur Wellesley, spter Herzog von Wellington, hatte sich bisher in Indien ausgezeichnet.

10. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 224

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
224 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. *809. 219. Der sterreichische Krieg. 1809. Die heldenmtige Erhebung des spanischen Volkes machte berall in Europa den tiefsten Eindruck; in Deutschland besonders weckte sie die Hoffnung, durch eine Volkserhebung das Joch des Weltherrschers abschtteln zu knnen. Da war es O st e r r e i ch, das an Frankreich den Krieg erklrte und das Zeichen zu einer nationalen Erhebung gab. Graf Stadion, der Abkmmling eines reichsritterlichen Geschlechts, leitete damals als Minister die sterreichische Politik; das Heer, an dessen Spitze Erzherzog Karl trat, wurde stark vermehrt und eine Landwehr geschaffen; ein Zug strmischer Begeisterung ging durch das fter-reichische Volk. Ein Ausstand der Tiroler gegen die bayrische Herrschaft leitete den Krieg ein. Unter Andreas Hofer, Speckbacher und anderen khnen und begeisterten Fhrern erhoben sie sich und eroberten mit Hilfe einer fter-reichischen Heeresmeilung Innsbruck. Zugleich drang Erzherzog Karl in Bayern ein. Aber er ging zu langsam und bedchtig vor. Indessen erschien Napoleon auf dem Kriegsschauplatze, zog seine zerstreuten Truppen zusammen und warf sich auf den Feind. In mehreren siegreichen Gefechten, $esburgndie man unter dem Namen des Feldzugs von Regensburg zu-fammenfat, schlug er ihn und zwang ihn, sich auf dem linken Donauufer nach Bhmen zurckzuziehen. Dann setzte er seinen Marsch auf dem rechten Ufer des Stromes fort und besetzte, ohne Widerstand zu finden, Wien. Zum zweiten Male hatte er Kaiser Franz aus seiner Hauptstadt vertrieben. Auch Innsbruck nahmen die Bayern wieder. Als nun aber Napoleon den Versuch machte, die Donau zu- ber-schreiten und die auf dem nrdlichen Ufer stehenden Truppen des Erzherzogs Karl anzugreifen, erlitt er in der verlustreichen, zweitgigen Schlacht bei Ma?i^09. ^Spern ^ne Niederlage und wurde zum Rckzge der den Strom ge-zwungen. berall erklang jetzt der Ruhm des sterreichischen Heerfhrers, durch den Napoleon zum ersten Male geschlagen worden war. Von neuem Aufstnde, erhoben sich die Tiroler und eroberten zum zweiten Male ihre Landes-Hauptstadt, in deren Schlosse nunmehr Andreas Hofer als Oberkommandant von Tirol schaltete. Auch in Wrttemberg kam es zu wildem Aufruhr unter den Bauern, in denen der Zorn gegen die neuen Herren erwachte, indessen 16 000 Mann gegen Ofterreich streiten muten und mancher tapfere Mann die hchste Ehre darin sah, unter Napoleons Fahnen zu siegen. der Norddeutschland dagegm breitete sich der Krieg nicht aus. Ein Aufstand, der unter der Leitung des Obersten D r n b e r g in der Gegend von Kassel ausgebrochen war, war schnell unterdrckt worden. Preußen nahm nicht am Kriege teil, obwohl die patriotische Partei den König mit
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