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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 206

1911 - Breslau : Hirt
206 Die Gegenreformation. ihrem katholischen Vetter Heinrich Darnley, doch war diese Ehe un-glcklich; als sie dann drei Monate nach der Ermordung ihres Gemahls sich mit Bothwell vermhlte, den man als dessen Mrder bezeichnete, emprte sich der schottische Adel gegen sie, setzte sie gefangen und zwang sie, der Regierung zugunsten ihres Sohnes Jakob zu entsagen. Sie floh aus ihrer Haft, widerrief ihren Verzicht und flchtete nach einer Niederlage ihrer Anhnger nach England (1568). Elisabeth Mit Elisabeth von England stand Maria seit langer Zeit in ge-und Maria. jpaimtem Verhltnis. Elisabeth hatte sich von jeher geweigert, Maria als ihre Nachfolgerin in England anzuerkennen, und die aufstndischen Schotten gegen sie untersttzt; dagegen hatte Maria sich in ein Bndnis mit den katholischen Mchten zum Sturze Elisabeths eingelassen. Als sie jetzt den Boden Englands betrat, wurde sie gefangengenommen und neunzehn Jahre hindurch in Gewahrsam gehalten. Mehrfach fanden unter dem englischen Adel Verschwrungen zu ihren Gunsten statt. Nach der Entdeckung der Verschwrung Babingtons wurde sie vor Gericht ge-stellt; da sie ihre Mitwissenschaft zugab, wurde sie zum Tode verurteilt Mrifi587.und das Urteil vollstreckt (1587). Hierauf erklrte Philipp Ii. an Elisabeth den Krieg. Er entsandte (1588) eine Flotte von 130 groen und vielen kleinen Schissen, die Unberwindliche Armada", unter Medina Sidonia in den Kanal, die einem spanischen Heere unter Alexander Faruese die Landung an der englischen Kste ermglichen sollte. Untergang Aber sie erlitt durch die khnen Angriffe der englischen Flotte (unter dem der Armada Erdnmsegler Franz Drake) und durch Strme so schwere Verluste, da 1588' Medina Sidonia nicht einmal die Hlfte seiner Schiffe zurckbrachte. Philipps Unternehmen war vllig miglckt; Elisabeth lie eine Medaille prgen mit der Inschrift Afflavit Dens et dissipati sunt. Aufschwung Von diesem Schlage hat sich Spaniens Macht nicht wieder erholt, (Englands, während sich die Herrschaft seiner Gegner in England, den Niederlanden und Frankreich befestigte. Namentlich stieg die englische Seemacht empor; nachdem bereits 1584 Walter Raleigh die Kolonie Virginia (ut Nordamerika) angelegt hatte, wurde 1600 die Ostindische Kompanie begrndet. Wie sich Elisabeth und ihre Minister (Lord Burleigh) um die Hebung der Wohlfahrt und des Ansehens Englands verdient machten und Ackerbau, Handel und Gewerbe frderten, erwachte unter ihrer langen, glucklichen Regierung auch ein reges geistiges Leben. William Shakespeare (15641616) dichtete seine Dramen, und Franz Bacon von Verulctm schuf durch grundlegende philosophische Schriften eine neue Methode der wissenschaftlichen Forschung. Auf Elisabeth folgte Jakob I. (1603-1625), der Sohn der Maria (1603-1625). (Stuart. Calvinistisch erzogen, trat er in England zur anglikanischen Kirche der; sich in die religisen Kmpfe des Festlandes einzumischen, zeigte er wenig Neigung*). *) Genaueres siehe Teil Vi, 2.

2. Zeittafel für die unteren Klassen - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
Seit der Marneschlacht (7. bis 11. Sept.) Beginn des Stellungskrieges. Durch den Fall von Antwerpen (9. Okt.) gert fast ganz Belgien in deutschen Besitz; deutsches General-gonvernement Brssel. Nach anfnglich siegreichen Grenzkmpfen der Deutschen und sterreicher im Osten Einbruch der Russen in Ostpreuen und Galizien (Lemberg). Siege des Generals von Hindenbnrg bei Tannenberg (26. bis 28. Aug.) und an den masurischen Seen (9./10. Sept.). Vormarsch auf Warschau und Rckzug. Schlachten bei Wloelawek und bei Lowitsch. Die Russen belagern vergeblich Przemysl. Einrcken der sterreicher in Serbien und in Monte-negro; Belgrad vorbergehend von ihnen besetzt. Eintritt der Trkei in den Weltkrieg (Ende Oktober). Beschieung von Liban (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtan erliegt nach Helden-Wer Verteidigung den Japanern (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Apern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober).

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 140

1911 - Breslau : Hirt
140 Der Wiener Kongre und die Herrschaft der Hundert Tage. 83 Dorf Plancenoit eroberte. Napoleons Rckzug, der nach einem letzten, erfolglosen Angriff feiner Garden auf Wellingtons Stellung notwendig geworden war, fhrte zur Vernichtung seines Heeres, da sich die Preußen auf seine Rckzugsstrae warfen und Gneifenan die Verfolgung des ge-fchlageneu Feindes die ganze Nacht hindurch bis zum nchsten Morgen aufs tatkrftigste fortsetzte. Ihm fiel dabei Napoleons Staatswagen mit dessen Mantel, Hut und Degen und einem Schatz an Gold und Diamanten in die Hnde. Auch das weitere rasche Vordringen der Sieger vereitelte jede Sammlung der feindlichen Truppen; schon vierzehn Tage spter stand Blcher vor Paris. Napoleon dankte zugunsten seines Sohnes ab. Flch-tend kam er.zum Hafen von Rochefort, um sich nach Amerika zu begeben, ging aber im Vertrauen auf englische Gromut an Bord eines englischen Kriegsschisses. Er wurde als Gefangener behandelt und nach der Insel St. Helena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 gestorben ist. Nach der Einnahme von Paris kehrte Ludwig Xviii. auf den franzsischen Thron zurck. In dem zweiten Pariser Frieden mute sich Frankreich einige kleine Gebietsabtretungen gefallen laffen, darunter die von Saarlouis und Saarbrcken, die an Preußen sielen, und eine Kriegsent-fchdignng zahlen, die zum Bau von Festungen an der deutschen West-grenze verwendet werden sollte? Elsa und Lothringen dagegen wurden trotz der Bemhungen preuischer Patrioten (Stein) auch jetzt nicht zurckgegeben. Mit diesem Frieden schliet die ungeheuer bewegte Zeit, die mit dem Jahre 1789 begonnen hatte und sowohl die uere Gestalt als besonders die inneren Verhltnisse fast aller Staaten Europas von Grund aus ver-ndert hat. Geistiges Es wre jedoch ein Irrtum, zu glauben, da in jenen Tagen schwerer Lb-n Kmpfe und staatlicher Umwlzungen Kunst und Wissenschaft brachgelegen Napi?ns, haben. Schuf doch gerade damals (17991804) Schiller seine Meisterdramen und Goethe mehrere seiner klassischen Prosaschriften und natur-wissenschaftlichen Untersuchungen. In dem Jahre seiner denkwrdigen Be-gegnung mit Napoleon (in Erfurt, 1808) wurde der erste Teil seines Faust" gedruckt. Die Tonkunst, besonders die Instrumentalmusik, gelangte durch Beethoven (geb. 1770 in Bonn, seit 1792 in Wien ansssig) zu grter Vollendung. Auf dem Gebiete der Naturwissenschaften begrndete (1796) Laplaee eine grundlegende Theorie der Kosmogonie, Chladni die Wissen-schaft der Akustik, Fraunhofer die moderne praktische Optik; Gay-Lufsae versuchte mit Hilfe des (1783 erfundenen) Luftballons die Erforschung der Atmosphre. Namentlich aber bereiteten sich groe Umwlzungen im Verkehrswesen vor, nachdem 1807 gutton in New York das erste leistungs-fhige Dampfschiff und sieben Jahre spter G. Stephenson die erste Lokomotive erbaut hatte. Auerdem rief die Erfindung des Steindruckes, der Buchdruck-Schnellpresse und des mechanischen Webstuhls mancherlei Ver-nderungen auf technischem Gebiete hervor.

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 226

1911 - Breslau : Hirt
226 Die Kolonialpolitik der Gromchte seit 1871. 133. 134. Diekolonien. H 133. Die deutschen Kolonien. Wenngleich sich schon lange vor der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches auch in Deutschland das Verlangen nach dem Erwerbe von Kolonien geregt hatte, so konnte doch erst, nachdem es sich Einigkeit und Macht erkmpft hatte, an die Ver-wirklichuug dieses Wunsches gedacht werden. Zunchst wurden (1884) die Erwerbungen des Bremer Kaufmanns Lderitz an der Bucht von Angra Pequeua (nrdlich des Oranjeslusses), die sich spter zum heutigen Deutsch-Sdwestafrika erweiterten, unter den Schutz des Reiches ge-stellt und durch den deutschen Generalkonsul Nachtigal die deutsche Flagge in Togo und Kamerun gehit. Im folgenden Jahre trat Deutsch-Ostasrika, das Dr. Peters fr die Deutsch-ostasrikauische Gesellschaft er-worben hatte, ein Teil von Neuguinea (das Kaiser-Wilhelmslaud"), der Bismarckarchipel, die Salomon- und Marschallinseln unter den Schutz des Reiches. Auch unter Wilhelm Ii. ist das Deutsche Reich auf Vermehrung seines Kolonialbesitzes bedacht gewesen. Zwar berlie es 1890 Sansibar, Uganda und das Witulaud an England, um dafr Helgoland ein-zutauschen, besetzte aber 1897 den Ort Tsingtan an der Bucht von Kiautschou und pachtete ihn darauf von China, um ihn zu einem Sttz-punkte der deutschen Interessen in Ostasien auszugestalten. Zwei Jahre spter kaufte das Reich den Spaniern die Karolinen und Marianen ab und erwarb durch einen Vertrag, den es mit England und den Ver-einigten Staaten schlo, einen Teil der Samoa-Jnseln. Aufstnde. In allen Kolonien haben wiederholt Aufstnde stattgefunden: der schwerste darunter, derjenige der Herero und Hottentotten in Deutsch-Sdwestafrika 1903 (unter Hendrik Witboi), hat eine lange und schwierige Kriegfhrung erfordert. Chinaseidzug Als 1900 die Boxerunruhen (eine den Fremden feindliche Be-1900" wegung) in China ausbrachen und der Gesandte des Deutschen Reiches in Peking ermordet wurde, schickte das Reich eine grere Truppenmacht zu ihrer Bekmpfung aus. Sie und die Truppen, die von noch anderen europischen Mchten, den Vereinigten Staaten und Japan entsandt worden waren, traten unter die Fhrung des Generalseldmarschalls Grasen Waldersee. Besonderen Ruhm erwarb das deutsche Kanonenboot Iltis (unter Kapitn Laus) bei der Beschieung der Taknforts. 134. Fr England wurde die Verbindung des Mutterlandes mit seinem indischen Kolonialreiche (vgl. 103) von grter Bedeutung. Es standen ihm dafr zunchst nur zwei Wege zur Verfgung, der um das Kap der Guten Hoffnnng, den es sich durch den Besitz des Kap-landes, und der um das Kap Hooru, den es sich durch die Falklaud-Sueskanai iuseln sicherte. Hierzu kam durch die Erffnung des Sneskanals (1869) 1869' ein dritter, der krzeste Weg durch das Mittellndische Meer, mit dessen Bau Napoleon Iii. auf die Plne feines groen Oheims zurckzu-

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 208

1911 - Breslau : Hirt
208 Die soziale Gesetzgebung. 123. hinsichtlich der Fahrt aus einem der beiden deutschen Meere ins andere vom Auslande unabhngig macht. Als Flagge ist die des Norddeut-scheu Bundes bernommen worden. Im Jahre 1889 traten an die Stelle der Admiralitt svgl. 99) zwei oberste Behrden, das Oberkommando der Marine und das Reichs-marineamt, dem die Verwaltung obliegt. Fr den Ausbau der Flotte ist (1906) ein Plan aufgestellt worden, der 1917 durchgefhrt sein soll. Als-dann wird die Hochseeflotte" aus 38 Linienschiffen, 20 groen und 38 kleinen Kreuzern bestehen. Die Kopfzahl der Marine betrgt gegenwrtig der 60000 Mann (darunter fast 3000 Offiziere), die sich vorwiegend aus der seemnnischen Bevlkerung rekrutieren, d. h. aus Leuten, die mindestens ein Jahr aus deutschen See- oder Kstenschlssen gefahren sind ober die Seefischerei gewerbsmig betrieben haben. Die deutsche Kriegsflotte nimmt jetzt unter den Weltmchten die dritte Stelle ein, während es im Bestnde seiner Handelsflotte nur von Grobritannien bertroffen wird. Die soziale Gesetzgebung. Fabrikwesen 123. Der Sozialismus. Die grten Fortschritte, die das ^ftand!^ 19. Jahrhundert gemacht hat, verdankt es der Entwicklung der Natur-Wissenschaften und der Technik. Mit der Verwendung des Dampfes im Dienste menschlicher Arbeit hat eine neue Zeit fr das Erwerbsleben begonnen, nmlich die der Warenerzeugung in groen Betrieben, die einen neuen Stand, den der Industriearbeiter, geschaffen hat. Mit dem Anwachsen der Arbeiterbevlkerung an den Mittelpunkten des Gewerbe-fleies, der sich immer strker entwickelte, fand die sozialistische Be-trachtnngsweise des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens bei allen Kulturvlkern Eingang. Sozialismus. Das wirtschaftliche Leben der Gegenwart nmlich, d. h. ihre ans Erzeugung und Verwendung von Gtern gerichtete Ttigkeit, hat das Recht des einzelnen, Eigentum zu erwerben und zu besitzen und der seine Nutzung zu bestimmen, zur Voraussetzung. Diese Wirtschaftsordnung wird durch die bestehende Rechts- und Staatsordnung, deren Gestaltung sie zum Teil bedingt, geschtzt und aufrechterhalten. Sie fhrt zu einer Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Berufsstnde,- ihr entspringen die sozialen Gegenstze von reich nitb arm mit den bazwischen liegenben Abstufungen. Diese ganze, aus dem Soubereigeutum beruheube Wirtschaftsordnung und bte mit ihr in Wechselwirkung stehenbe Rechts- nnb Staats-orbnnng betrachtet nun aber der Sozialismus als verkehrt. Er sorbert, das Privateigentum durch Gemeineigentum zu ersetzen nnb die gesamte wirtschaftliche Ttigkeit durch die Gesamtheit planmig zu regeln, womit eine vllige uberuug der Rechts- und Staatsordnung zusammenhngt. Die Sozial- Diejenige Partei, die eine Verwirklichung dieser Forbernnqen in demokratie. i t ,.Jv n r . . . n \ ( . .' r einem demokratischen Staate anstrebt, in der dem Lohnarbeiter bte Herrschaft zufllt, ist die Sozialdemokratie. In ihrem Programm geht sie von der Behauptung aus, ba bei der gegenwrtig herrschenden

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 228

1911 - Breslau : Hirt
228 Die Kolonialpolitik der Gromchte seit 1871. 135. Handel. Der Anteil der englischen Flagge am Seehandel der Welt betrgt 50 Prozent (der deutsche etwa 10 Prozent). Seine Handelsmarine ist etwa so groß wie die aller brigen Staaten zusammen. Die Getreideversorgung Englands ist von seiner berlegenheit zur See abhngig, die darauf beruht, da seine aktive Kriegsflotte nicht nur der Flotte jeder anderen Macht, sondern auch zweier oder mehrerer verbndeten Mchte an Zahl, Strke und Schnelligkeit der Schiffe, Gte der Geschtze, vorzglicher Ausbildung und Leistungsfhigkeit von Offizieren und Mannschaften auf allen Gebieten des Seedienstes berlegen ist und bleibt. Industrie. Da die englische Industrie nicht auf allen Gebieten die Stelle behauptet hat, die sie noch vor einem Menschenalter einnahm, hat sich zeitweise gegen Deutschland, das dem englischen Gewerbe auf dem Weltmarkte am erfolg-reichsten gegenbertrat, eine starke Verstimmung geltend gemacht, die sich fast bis zu offener Feindschaft zu steigern drohte, nachdem Eduard Vii., mit dem das Haus Coburg den englischen Thron bestieg, 1901 seiner Mutter Viktoria in der Regiernng gefolgt war; jetzt regiert (fett 1910) dessen Sohn Georg V. Sibirien und H 135. Rußland, das bereits im 16. Jahrhundert Sibirien am Zentralasien.^^ unk im 17. Jahrhundert den Norden Asiens erworben hatte, drang im 18. und 19. Jahrhundert der den Kaukasus nach Armenien und Perfien vor, befetzte das Land zwischen dem Kafpifchen Meere und dem Aralsee und unterwarf die Kirgifen und Turkmenen in Zentral-afien. Dadurch hat es sich der Grenze von Britifch-Jndien genhert, und in Afghanistan und Persien stoen die Bemhungen der beiden Mchte aufeinander. Ostasien. Whrend Rulands Macht weder in das Mittelmeer eindrang, noch den Persischen Golf und den Indischen Ozean erreichte, gewann es im uersten Orient an der Kste des Stillen Ozeans einen eisfreien Hafen, Wladiwostok, nachdem es schon 1858 sich das Amurgebiet, 1860 das Kstenland von China hatte abtreten lassen. Im Jahre 1875 tauschte es von Japan Sachalin gegen die Kurilen ein, erwarb 1894 Port Arthur am Golf Petfchili und ging 1895 an die Verwirklichung des groartigen Planes, den uersten Osten mit Moskau durch eine Eisenbahn zu verbinden. Diese Bahn, die in ihrer ganzen Ausdehnung 1905 erffnet wurde, stellte die krzeste Verbindung zwischen zwei der am dich-testen bevlkerten Gebiete der Erde, Ostasien und Europa, her. Auch sicherte sich Rußland Einflu auf den Hos zu Peking und gewann die Mglichkeit, die Bodenschtze Sibiriens abzubauen. Als es jedoch seine Plne weiterverfolgte, wurde es in eine schwere Katastrophe verwickelt: es stie mit der aufstrebenden Macht im Osten, Japan, zusammen. Japan. Die Japaner hatten bis ins 19. Jahrhundert eine den mittelalterlichen Verfassungen Europas hnliche Lehnsverfassung; ihre Geschichte ist von un-anshrlichen Kmpfen erfllt, in denen sich die Fürsten, Da'imios, ursprnglich Statthalter des Kaisers, selbstndig machten. Am Anfang des 17. Jahrhunderts stellte der Shogun" genannte Oberfeldherr des Mikado (Kaisers) Ruhe und Frieden auf der Insel her. Seitdem lag die erbliche Regierungs-geroalt in der Hand der Shogune. Sie unterwarfen die Da'imios, machten

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 164

1911 - Breslau : Hirt
164 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 99. Erhebung Gegen diese Vergewaltigung erhoben sich die Bewohner der Herzog-H^Pews. tmer. Ans Deutschland strmten ihnen Freiwillige zu, und auch Friedrich Wilhelm Iv. sandte ihnen Truppen zu Hilfe. Wraugel erfocht den Sieg bei Schleswig und drang bis nach Jtland vor. Da aber die Blockade der Ostseehfen durch die dnische Flotte den preuischen Handel schdigte, und sich berdies das Ausland Rußland, England und Schweden Dnemarks annahm, schlo Preußen mit Dnemark den Waffenstillstand von Malm, den die Nationalversammlung zu Frankfurt genehmigte. Nachdem die Dnen im folgenden Jahre den Waffenstillstand ge-Eckernfrde kndigt hatten, begann der Krieg aufs neue. In der Bucht von Eckern-1849' forde wurde das dnische Linienschiff Christian Viii." durch deutsche Strandbatterien in Brand geschossen und die Fregatte Gefion" gentigt, die Flagge zu streichen. Bayrische und schsische Truppen erstrmten die Dppel. Dppler Hhen, und das schleswig-holsteinische Heer, in das viele Kldmg. preuische Offiziere eingetreten waren, fiegte (unter Bonin) bei Kolding (in Jtland). Auch die junge, vom Frankfurter Parlament gegrndete Helgoland. Flotte bestand aus der Hhe von Helgoland ein erstes ruhmreiches Gefecht. Mit Rcksicht auf die andauernd feindselige Haltung Rulands und Englands schlo jedoch Preußen mit Dnemark zunchst einen Waffen-stillstand und im Juli 1850 Frieden. Die Herzogtmer versuchten an-fnglich noch, den Krieg mit eigenen Krften fortzusetzen, wurden aber Jdstedt. bei Jdstedt (nrdlich von Schleswig) besiegt und durch das Einrcken eines Bundesexekutionsheeres endgltig gezwungen, die Feindseligkeiten ein-zustellen. Im Februar 1852 wurde auch Holstein an Dnemark ausgeliefert. Londoner Das von den Gromchten unterzeichnete Londoner Protokoll Protokoll. ^1852j erklrte den Bestand der dnischen Gesamtmonarchie fr ein europisches Juteresse und sprach die Nachfolge in allen ihren Teilen dem Prinzen Christian von Sonderbnrg-Glcksbnrg zu. Diese Lsung der schleswig-holsteinischen Frage mute das deutsche Nationalgefhl aufs tiefste verletzen; sie bewies, da an Stelle des Dent-schen Bundes eine andere Verfassung treten msse, die stark genug wre, die Ehre der deutschen Nation zu schtzen. Preuische Die deutsche Flotte kam unter den Hammer; zwei Schiffe, darunter die 3'0tte- Gefion", erwarb Preußen, das damals dank den Anregungen des Prinzen Adalbert den Grund zu einer Kriegsflotte legte. Als Kriegshafen diente anfnglich Danzig. Im Jahre 1853 wurde die preuische Admiralitt em-gerichtet und das bisher oldenburgische Jade gebiet zur Anlage eines Kriegs-Hafens (Wilhelmshaven) angekauft. Im Jahre 1856 lieferte der Prinz bei Tres Forcas (in Marokko) den Riffpiraten, die ein preuisches Handelsschiff geplndert hatten, ein erstes Gefecht. Das bergewicht Frankreichs. Bald nachdem Napoleon Iii. Kaiser der Franzosen geworden war (vgl. 93), vermhlte er sich mit der spanischen Grfin Eugenie von Montijo. 'Er frderte die Landwirtschaft, traf eine Reihe von Maregeln zugunsten des Arbeiterstandes, suchte ein gutes Einvernehmen mit der katho-

8. Kloster Leubus am Oderstrand - S. 10

1911 - Breslau : Priebatsch
10_ Hinsichtlich der Nutzbarkeit für den Schiffsverkehr kann man die Oder in 4 Abschnitte gliedern: 1. bis Ratibor, u. bis Kasel, 3. bis Breslau, 4. bis zur Mündung. Kür den 1. Abschnitt kommt nur Holz- flößerei in Betracht, für den 2. Kleinschiffahrt, für den 3. Großschiffahrt bei Zuhilfenahme von Stauanlagen, für den 4. endlich Großschiffahrt ohne künstliche Stau anlagen. Für unser Bild ergibt sich daraus, daß wir die Oder in ihrer kräftigeren Entwicklung vor uns haben, und zwar an einem Punkte, wo der Strom längst Großschiffahrtsverkehr gestattet. Wir werden daher, wenn wir bei Leubus einmal längere Zeit verweilen, eine Menge anziehender Verkehrsbilder wahrnehmen können. Wir suchen daher setzt einen Einblick in die Entwicklung der Oderschiffahrt zu gewinnen. 2. Die Oderschiffahrt. Bis ins frühe Mittelalter zurück reichen die Nachrichten über die Schiffahrt auf der Oder. Der Urwald, der das ganze Niederschlags- gebiet bedeckte, wirkte ausgleichend auf den Wasser- stand. Deshalb zog man, wo es anging, die Wasser- straße der Landstraße vor. Die Klöster besaßen für die Oderschiffahrt gewisse Vorrechte. Solche sind von den Klöstern Leubus und Trebnitz bekannt. Die Zisterzienser von Leubus hatten zwei eigene Schiffe von je 300 Ztr. Tragfähigkeit, mit denen sie jährlich einmal Heringe aus Pommern und zweimal Salz von den Niederlagen von Guben und Lelms holten. An dem Verfall der Oderschiffahrt im späteren Mittel- alter hatten nicht bloß die Verkehrshindernisse in Gestalt von Wehren, Mühlen, Schleusen, entwurzelten Baumstämmen die Schuld, sondern mich politische Dinge. Schlesien entbehrte Jahrhunderte lang der schützenden, alle Kräfte des Landes zusammenfassenden

9. Kloster Leubus am Oderstrand - S. 13

1911 - Breslau : Priebatsch
13 Verkehren. Früher wurden die Oderfahrzeuge ganz aus Eichenholz gebaut, jetzt verwendet man auch Eisen dazu, ja die meisten Kähne sind ganz aus Eisen her- gestellt. Der Preis eines solchen eisernen Schiffes belauft sich auf 30000 Mark. Auch Dampfschiffahrt gibt es auf der Oder. Das erste Dampfschiff, die „Viktoria" kam im Juni 1838 nach Breslau. 1856 wurde die erste Dampfschiff- Verbindung zwischen Breslau und Stettin hergestellt. Wie sich diese Verkehrsweise gehoben hat, mag man daraus erkennen, daß im Jahre 1877 7 Dampsschiffe auf der Oder verkehrten, 1889 waren es schon 56, und heut sind es über 200! Die meisten davon sind Schleppdampfer, denn der Personenverkehr ist gering. Ein Dampfer mit 200 bis 300 Ps kostet 80—90000 Mark, ein solcher mit 600—700 ps. etwa 160000 Mark. Vis zum Jahre 1810 waren es die Schiffergilden, die den Oderverkehr in Händen hatten. Die allge- meine Gewerbefreiheit brachte hierin Wandel. Jetzt konnte, wer Lust hatte, den Schifferberuf ergreifen. 1881 wurde die Frankfurter Güter-Eisenbahn-Gesellschast gegründet, 1888 die Schlesische Dampferkompagnie und die Rhederei Vereinigter Schiffer. Heut bestehen in Breslau 4 Rhedereien (Schiffahrtgesellschaften) mit fast 100 Dampfschiffen und mit über 400 Kähnen. Die Dauer der Fahrten ist von den Wasserver- Hältnissen abhängig; durchschnittlich braucht ein Kahn zur Fahrt von Cosel bis Breslau (153 km) 4 Tage; von Breslau bis Berlin (574 km) 13 Tage, von Berlin bis Stettin (643 km) 12 Tage. Stromab nimmt die Geschwindigkeit zu. Die Leistung eines mittleren Fahrzeuges wird auf I 198 612 Tonnen- kilometer angegeben, das heißt, es werden insgesamt mit 1913 t Jahresladung 6104 Km zurückgelegt.

10. Kloster Leubus am Oderstrand - S. 14

1911 - Breslau : Priebatsch
14 4. Der Verkehr bei Leubus. Wer an Sommer- tagen, falls der Wasserstand nicht etwa gar zu ungünstig ist, bei Leubus rastet und auf den Oderverkehr achtet, wird kaum eine ruhige Minute haben. Ein Bild hoch- interessanten Lebens entrollt sich, wenn ein Schleppzug kommt. Da* Gerassel der Ketten und da* Stampfen der Maschine des Schleppdampfers kündigt sich schon von größerer Entfernung an. Jetzt ist der rauchende Dampfer um die scharse Kurve kurz vor Leubus (auf dem Bilde recht*) herum; mit berechneter Genauigkeit wird die Fahrrinne innegehalten und auf die nach- folgenden Oderkähne Rücksicht genommen. Ein Kahn folgt, wie von unsichtbarer Hand fortgezogen, dem andern; auf dem Deck jedes Kahnes ist Leben. Hier kocht eine Frau die Mahlzeit auf dein mobilen Herde, dort sitzen zwei Schiffer spielend Zusammen; aus einem anderen sieht man Kinder und Huitde; immer aber hat einer die. Wache und einer die Steuerung zu be- sorgen. Gehts nicht, wie gewollt, oder kommt einmal die Fähre unliebsam in die Nähe, dann gibt* Krach, daß der Oderwald noch minutenlang von den Lieb- kosungen widerhallt im Rufe der Zärtlichkeit stehen die Schiffer nicht. Immer anziehend ist e* auch, die Bewegungen der alten Fähre zu beobachten. Das Fahrzeug sieht aus wie ein doppelter Galgen. Im wesentlichen ist es Floß auf,zwei Kähnen, das durch das Anspannen und Ablassen eine* starken Taue* in Bewegung gesetzt wird. Fußgänger, Radfahrer, Wagen samt Pferden, oft drei auf einmal, anch Autos werden befördert. Es ist dafür eine vorgeschriebene Taxe zu bezahlen (z. B. für den Fußgänger, 10 Pf.). Eine Neuerung ist der Motorbootverkehr zwi- sehen Lenbns und Maltsch. Bi* zu 8«) Personen werden aus einem solchen Boote befördert; die Fahrt
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