Zeiten. Sie waren entweder von Wasser oder von Sumpf umgeben. Man legte die gewaltigen Erdwälle unter Benutzung natürlicher Inseln oder Untiefen im Wasser an und verband sie mit dem festen Lande durch eine Brücke. Die Form der Burgwälle ähnelt einem Viereck mit abgerundeten Seiten, fast einem Kreise. Die hauptsächlichsten Burgen waren: Schwerin (Suerin). Sie nahm die heutige Schloß-infel ein und wird schon 1018 als eine Hauptburg der Obo-tritensürften erwähnt. — Wiligrad, südlich von Wismar. Diese Burg wurde von den Deutschen Mikelinburg (große Burg) genannt; von ihr erhielt unser Land seinen Namen. — Do bin. Sie lag aus einer schmalen, niedrigen Landenge zwischen dem Nordende des Schweriner Sees und dem kleinen Döwe-See. — Jlow bei Teschow, nordöstlich von Wismar — Werle, südlich von Schwaan am rechten Wcirnorouser bei dem Dorfe Wiek. — Geringer ist die zweite Hinterlassenschaft der Wenden, die Gräber. Die Wenden verwandten auf die Bestattung ihrer Toten keine große Sorgfalt. In älterer Zeit wurden die Leichen verbrannt. Die Gebeine ließ man entweder auf der Brandstelle liegen, oder man barg sie mit den Resten des Scheiterhaufens in einer Aschengrube, manchmal auch in Urnen. Später, mit dem Einflüsse des Christentums, wurde die Beerdigung allgemein. Die Gräber der Wenden sind arm an Beigaben. Von den bisher entdeckten „Wendenkirchhöfen" sind die wichtigsten die von Alt-Bartelsdors bei Rostock (1862 aufgesunden) und Ga me hl bei Wismar. Wendengräber aus der letzten Periode des Heidentums hat man auch in der Stadt Schwerin entdeckt.
5. Deutsche und Wenden.
a) Die Zeit der Karolinger. 780—919.
1. Wihan. — Das erste geschichtliche Auftreten der Wenden und damit der Anfang der eigentlichen mecklenburgischen Geschichte fällt in das Jahr 780 n--Chr. In diesem Jahre drang Karl der Gr oße. (768--814) in dem schweren Kriege, den er gegen die Sachsen führte, bis zur Elbe vor und mischte sich in den Streit, in welchem sich damals die Obotriten mit den Leutizen befanden. Karl schloß ein Bündnis mit dem Obotritenfürsten Witzctn, nach welchem er ihm Hülfe gegen die seindlichen^Mmarn gewährte und dafür von ihm in feinen Kämpfen gegen Sachsen und Dänen unterstützt
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Extrahierte Personennamen: Wismar_—_Werle Schwaan Wendengräber Karl Karl Karl
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welchem man einen niedrigen Hügel wölbte. Noch später wurden die Urnen in flachem Boden unter der Erde beigesetzt und mit Steinen um häuft.
3. Die Eisenzeit.
1. Die vorrömische Zeit. — Um das Jahr 400 v. Chr. begann die Bronze einem andern Metall zu weichen, dem Eisen. Dasselbe war im südlichen Europa schon lange in Gebrauch und wurde jetzt auch nach dem germanischen Norden gebracht. Diese älteste Eisenzeit wahrt etwa bis zum Beginn unserer Zeitrechnung. Unter den germanischen Stämmen, welche in diesem Zeitraume Mecklenburg bewohnten, werden uns die Teutonen genannt. Sie verbrannten ihre Toten und stellten die Urnen in langen Reihen flach unter dem Erdboden auf. Solche Urnenfelder sind noch in größter Menge vorhanden, am zahlreichsten in der Gegend von Wittenburg und Hagenow.
2. Die römische Eisenzeit. — Im ersten Jahrhundert un-sererzeitrechnung machten auch die mecklenburgischen Germanen die nähere Bekanntschaft der Römer, welche als Händler unser Land durchzogen. Der römische Kultureinfluß macht sich besonders in den nach römischer Art gebauten Gräbern geltend, welche an vielen Orten z. B. in Häven bei Brüel, Bibow bei Marin, Gr. Kelle bei Röbel aufgedeckt worden sind. Ihre große Anzahl spricht gegen die Annahme, daß wir es hier mit den Grabstätten von römischen Kaufleuten zu thun haben, welche auf ihren Handelszügen in unserem Lande ihren Tod fanden und' von ihren Genossen bestattet wurden. Vielmehr ließ die enge Berührung zwischen Römern und Germanen letztere vielfach zur römischen Begräbnisweise greisen. Unter den verschiedenen Germanenstämmen, welche zur Römerzeit unser Land bewohnten, treten z. B. die Variner hervor.
Ii. Die Wendenzeit. 550—1170.
4. Land und Leute.
1. Herkunft. — In der Völkerwanderung wurde auch Mecklenburg von seiner altgermanischen Bevölkerung verlassen. In das verödete, säst menschenleere Land traten um die
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auf einem Pfahlroste errichteten Hütten nennt man Pfahlbauten. Reste davon sind bei Wismar und dem nahe be-legenen Gägelow aufgedeckt. Weit großartiger sind aber die Denkmäler, die uns das Steinzeitvolk in seinen Gräbern hinterlassen hat. Es sind dies die s. g. Hünengräber, welche man an verschiedenen Stellen des Landes trifft. In ihrer einfachsten Form bestehen sie aus vier aufrecht stehenden Granitblöcken, welche mit einem mächtigen Decksteine überwölbt sind. Die Leichen lagern in sitzender Stellung an den Wänden der Grabkammer; zu ihren Füßen wurden Waffen und Geräte niedergelegt, ferner einige Thongefäße, in welchen sich Speise und Trank befand. Am besten erhalten sind die Hünengräber zu Naschendorf und Jamel bei Grevesmühlen.
2. Die Bronzezeit.
1. Die Sron^e. — Auf die Steinzeit folgt der glänzendste Zeitraum unserer Vorgeschichte, die Bronzezeit, etwa 1500—400 v. Chr. Fast alle Waffen und Schmucksachen wurden aus Bronze, einer Mischung von Kupser und Zinn, verfertigt Die Verarbeitung der Bronze, welche von Süden her das Elbthal entlang zu uns gelangte, geschah durch Guß. Dem kriegerischen Bedarf dienten Schwerter, Dolche, Lanzen, Messer. Zierat wurde in großer Menge geschaffen: Arm-Hals- und Fingerringe, Gewandnadeln (Fibeln), Hängebecken zur Aufbewahrung von Kostbarkeiten u. s. w. Das Bronzezeitvolk war also ein ebenso kriegerisches wie prachtliebendes Geschlecht.
2. Die Gräber. — In der älteren Bronzezeit wurden die Toten begraben und zwar in liegender Stellung, meist aus einem Steindamme. Die Grabkammer wurde mit einem Steinkegel bedeckt, darüber wölbte man einen Erdhügel, oft von bedeutender Höhe. Diese Grabstätten führen den Namen Kegelgräber. Meist sind sie aus freien Anhöhen errichtet und oft in Gruppen vereinigt. Die Kegelgräber bergen Waffen und Schmuckgegenstände aus Bronze, Gold, Bernstein und Glas. Um die Mitte der Bronzezeit verschwinden die stolzen Kegelgräber und machen niedrigen Hügeln mit dürftiger Ausstattung Platz. Es wurde Brauch, die Leichen zu verbrennen, die Knochenreste samt der Asche in Urnen zu bergen und diese in einem Steingewölbe beizusetzen, über
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Schwertern, Dolchen, Messern, Äxten finden wir Armund Halsriuge und Gewandspangen (Fibeln) in großer Menge, außerdem Opferwageu und Schalen aus gleichen: Metall, goldene Arm- und Fingerringe. Das Charakteristische in dieser Zeit ist die Spiralverzierung und der Celt, jene eigentümliche Form des schmalen Beiles, die sich nur in Nordeuropa findet. Bemerkenswert ist auch, daß alle Bronzegegenstände gegossen, die einzelnen Teile entweder zusammen genietet oder durch darüber gegossene Bronze verbunden wurden; das Löten des Metalls war noch völlig unbekannt.
In der Lebensweise scheint sich seit der ersten Periode wenig geändert zu haben. Nur die Bestattung zeigt ein etwas anderes Bild. Die Toten wurden zunächst zwar noch uuverbrannt beerdigt, aber die großen Steinpackungen fehlten; sie wurden meistens in hölzernen Grabkammern ans die bloße Erde oder auf ein Steinpflaster gebettet, darüber ein Steinkegel und dann ein Erdhügel aufgeworfen. Das fiud die sogenannten „Kegelgräber", die sich in ganz Mecklenburg Allmähliche zahlreich finden. Dann trat allmählich eine Ver -Veränderung^ n b e r u it g der Verhältnisse ein. Die Leichen
der Verhält- ° '
niffe. wurden verbrauut und die Asche in Urnen aufbewahrt,
welche meistens in Steinpacknngen und natürlichen Erhebungen beigesetzt wurden. Zunächst blieb noch die Bronze das vorherrschende Metall, nur daß die Funde in den Gräbern viel spärlicher werden und die Spiralverzierung verschwindet; es scheint südeuropäischer Einfluß sich geltend gemacht zu haben.
Beginn der Eine weitere Veränderung trat ein, indem Geräte «oo*v"*Chr Ü0u *n Gebrauch kamen, so jedoch, daß daneben La T6ne- Bronze, besonders zu Schmuckgegenständen, weiter ver-
Seit- wandt wurde. Diese La lene-Zeit, wie wir sie nach
dem hervorragendsten Fundorte, dem Pfahlbau von
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smtlichen Wohnungen verlieren!" so feuerte der Hartmut die Seinen an.
Das werk gelang. Die Gefahr ging glcklich vorber. Aber als sich jeder des Sieges freute, hatte der Meister das Unglck, auszurutschen und ins Wasser zu fallen. Anfangs lachte mancher. Als aber der stark erhitzte Mann aus dem kalten Bad herauskam, das Gesicht so leichenbla, da ver-ftummte selbst der allezeit lustige Frido. (Em heftiges Lieber schttelte den starken Krper des Meisters. Und obwohl die der Krankheiten kundige Frau Irmgard ihren Gatten, der sofort das Lager aufsuchte, mit Fellen bedeckte, so wollte der Schttelfrost doch nicht weichen. Besorgt schaute die Gattin ins Antlitz ihres Mannes. Schnell bereitete sie aus den ge-sammelten Heilkrutern eine Brhe, die schon hufig den Tod aus dem Felde geschlagen hatte, vergebens! Die Nacht sank herab, und in unruhigen Fiebertrumen warf sich Hartmut auf seinem Lager umher. Pltzlich schrie er auf: hierher, Mannus, schlag' zu! Frido, Wasser! Wasser! Gut gemacht!. ."
Am Morgen war der Meister tot. Laut klagten die Frauen; mit gesenkten Huptern standen die Männer umher. Als man sich von dem ersten Schmerz ein wenig erholt hatte, sprach Siegfried zu Baldwin und Frido: Geht hin zu unsern Freunden jenfeit des Waldes, auch zu denen am Moorgraben und im Steingrund, erzhlt ihnen von unferm groen Schmerz und bittet sie, da sie kommen, uns des Meisters Grab bereiten zu helfen." Die beiden Boten eilten, und bald kamen sie von allen Seiten, alle die Treuen, die so manches schne Steinmesser, so manche wuchtige Axt, so manche prchtige Urne vom Meister erwarben; sie kamen alle, die Grab- und Stein-kammer zu bauen.
3n der Nhe der Werksttten, wo Hartmut viele Jahre so emsig mit seinen Gehlfen geschafft hatte, sollte er seine Ruhesttte finden. So wollte es Frau Irmgard. Mit starken Rundhlzern schritten die Männer zu der groen Felsenstelle, die unweit der Werksttten lag. Sofort begann die Musterung der Steine. Man suchte zunchst nach platten, die nach Hhe und Breite etwa die Lnge eines Mannes erreichten. Sowie das Gewnschte gefunden war, ging die schwere Arbeit los. Die Steinriefen wurden auf die Rundhlzer gestoen und dann fortgefchoben. Bei der groen Zahl der Arme dauerte es nicht lange, bis vier Blcke am erwnschten rte waren. Noch ein Angriff und die vier Kolosse standen schn ge-horsam in einer Reihe. Damit war aber erst ein sehr geringer Teil der Arbeit fertig. Jetzt wieder zurck zur Steinvorratskammer und noch fnf platten von der Gre der vier Brder herangeschleppt. Nachdem nun etwa eine Manneslnge von der ersten Mauer entfernt eine gleichlaufende her-
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stcke verehrten. Aus dem Metall, das sie ihm das vorige Mal zurckgelassen hatten, hatte er ein Messer zu gieen versucht. Mit Stolz zeigte er es den fremden. Schn war es freilich nicht geraten, aber sehen konnte man es doch, da es ein Messer sein sollte.
Der goldene Hand ring mar das letzte, was der Fürst von den Metallmnnern kaufte. Schon hufig hatte er seiner Frau und dein Meister geklagt, rote gar matt und elend er sich oft fhle. Einmal, als er sich kaum zroanzig Schritte von seiner lvohnung entfernt hatte, roar er ohnmchtig zu Boden ge-sunken. Seitdem erhob er sich nicht roieder von seinem Lager. Er fhlte das langsame Herannahen des Todes, lie den Meister rufen und befahl ihm, sein Grab zu bereiten.
Heinhart versammelte seine Gesellen und sprach zu ihnen: Unser Fürst und Dater ist sehr krank und roird nicht lange mehr unter uns sein. Darum wollen roir ihm dort drben auf der Wolfshhe eine Ruhesttte schaffen, roo es ihm roohl gefallen soll. Du, Hornhart, nimmst noch zroet Freunde mit, fllst die schnste Eiche und fertigst einen festen Sarg. Ihr andern aber kommt mit zum Hgel und steht mir . treu zur Seite!"
Mit hchstem Eifer schaufelte nun der Meister auf der Hhe das Grab. Er hielt darauf, da die Wnde sich von oben nach unten abschrgten, die Grube also bei zunehmender Tiefe etroas kleiner rourde. Gesprochen rourde nur sehr roenig; denn jeder dachte an den Geliebten, den man bald betten wrde. Nachdem nun noch die Grube zur Hlfte mit kleineren Steinen gefllt roar, roar auf dieser Stelle ein gut Stck Arbeit vollbracht.
Nicht so schnell ging es mit der Herstellung des Sarges. (Dbroohl Hornhart und seine Gehlfen mit Axt und Messer, mit Keil und Feuer unermdlich arbeiteten, vergingen doch einige Tage, ehe der Totenschrein fertig roar.
Unterdes verschlimmerte sich der Zustand Hagens zusehends. Als der Meister zum letztenmal bei ihm roar, konnte der Kranke nur noch flstern: )ch roill, da du, mein Getreuer, ebenso roie auch die Frstin dereinst in meiner Nhe schlummern sollt." Bald darauf verschied er.
Nun lie Heinhart den Sarg herbeischaffen und legte den teuren Toten hinein. Auf den rechten Arm schob die klagende Witroe den goldenen Handring, und zu den Fen setzte sie eine Tonurne mit der Lieblingsspeise des Entschlafenen. Jetzt zerbrach Reinhart das prchtige Bronzeschroert des Fürsten und legte die beiden Teile an seine rechte Seite. Darauf kamen die krftigsten Männer und trugen den Sarg zur Gruft. Viel Volk stand umher, still roeinend, und schaute zu, roie man den Fürsten ins Grab setzte und den Sarg mit einem starken
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Zeitlang im Freien bernachten, bis die neuen Wohnungen fertig waren.
Diese wurden sofort mit aller Kraft in Angriff genommen. Doch einigten sich die Ansiedler dahin, da sie nicht wieder wie in prtsla in zwei, sondern in vier Dusern wohnen wollten. Zir teilte seine acht Familien in zwei Gruppen und bestimmte fr jede Gruppe einen Bauplatz an der Nordseite des Teiches. Zora verfuhr hnlich, nur da er sich sdlich von dem Wasser niederlassen wollte.
Whrend nun einige munter mit dem Fllen des -Holzes zum Hausbau begannen, sorgten andere im Wald und am Flu fr die ntige Nahrung. )n kurzer Zeit konnte mit dem Gerst angefangen werden. Und bald standen die senkrechten Stnder da und wurden durch Querhlzer verbunden; bald ragten auch die Sparren, der Dcher in die Luft. Inzwischen hatte sich der lange Kiest Hohr im Bruche geschnitten und ging nun sofort an die Dachdeckerei. Dem findigen Lopcxs war es gelungen, eine ehmftelle zu entdecken. Nachdem nun noch die einzelnen Wandfcher mit dnneren Hlzern ausgefllt und dann mit Lehm beworfen waren, konnten die Bauten in der Hauptsache als beendigt angesehen werden. Die Huser Zirs brauchten nur noch in je vier und die Bauten Zoras in je drei Fcher geteilt werden und alles war in Ordnung.
Wiederholt hatte sich der alte Gul von Grabow her eingefunden, um den Bauleuten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Als er jetzt wiederkam und die vier stattlichen Hufet rund um den Teichplatz erblickte, freute er sich unbndig und rief: Alles schn, aber es fehlt noch die Linde in eurem Rund-dorf, es fehlt auch noch der Zaun um dasselbe, es fehlt endlich auch noch der Name eures neuen Heims. Nennt's doch Ziritz! (Euer ltester heit ja Zir!" Ziritz! Richtig! Ziritz!" so jubelte die ganze Wendensippe.
2. Die Zmtzcr bei ihrer tglichen Hrbeit.
Nachdem so ein Schutz gegen die Unbilden der Witterung hergestellt war, begann die alltgliche Arbeit, wie man sie von prisla her kannte. Bordey und Dowke, die sich besonders gut auf den Ackerbau verstanden, holten den mitgebrachten Hakenpflug hervor, spannten eine Ruh davor und whlten das Feld um. Die Stelle aber, wo sich die Lehmgrube befand, lieen sie in Ruhe, weil der gekrmmte Haken wohl den leichten Sand, nicht aber den schweren Lehm umbrechen konnte.
Die beiden Bauern schafften eilig. Denn die Jahreszeit war schon ziemlich vorgerckt. Da sie kein Winterkorn sen
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Whrend nun die Krieger sich rsteten und sich in Ziritz zum Zuge sammelten, ging Hohle mit Nachdruck an die Erweiterung des Tempels. Der alte Priester, der in dem heiligen Hain rvohnte, freute sich zu dem Vorhaben seiner Glaubens-genossen.
Mitten im Hain, auf freiem Platze, stand ein Huschen, mit Rohr gedeckt. In dem Tempel hatte man in die Holzwnde das Bildnis Goderacs eingemeielt. Doch auch Sivas und Radegasts Zeichen fehlten nicht.
Dies alte Heiligtum lie man unversehrt. Damit man aber bei schlechter Witterung nicht im freien feiern brauchte, fing Rohle mit seinen Gehlfen an, neben dem Tempel einen langen Holzbau zu errichten. Drinnen wurden lange Tische mit ebenso langen Bnken aufgeschlagen, damit man beim Feste Goderacs gemtlich essen und trinken konnte. Fortwhrend rief der Burgwart feinen Gehlfen zu: Hurtig, Gesellen, frisch voran! Heil Goderac!"
7. Vom Jvtarfote und vom Gtzenfefte zu Grabow.
Bald rckten die Arieger wieder heran. Mehr als hundert Khe und zwanzig Pferde fhrten sie als Beute heim. Da aber jeder befrchtete, da die Sachsen mit. ihrer Rache nicht lange warten wrden, trieb man smtliches Vieh vorlufig auf die Burg Grabow los und beschlo, dort am bernchsten Tage ein groes Fest zu feiern.
Diese Botschaft wurde berall, auch von denen, die nicht am Zuge der die Elbe teilgenommen hatten, mit Jubel begrt. Gab's doch beim Feste gehrig zu essen und viel zu trinken; traf man doch auch mit vielen alten Bekannten zusammen; konnte man doch auf dem Feste so manches kaufen, was das Herz wnschte. Denn sobald die Hndler, welche die Gegend durchzogen, von den Volksversammlungen hrten, eilten sie, um Geschfte machen zu knnen.
Hatten die Frauen es jetzt aber eilig! Alle Leinentcher, die man mit Mhe bereitet hatte, wurden zusammengelegt. Wer so reich war, eine Adelheidsmnze zu besitzen, die auf der Vorderseite ein Kreuz und den Namen Otto Iii. und auf der Rckseite eine Kirche und den Namen Adelheid (tto's Gromutter) aufwies, steckte das Silberstck zu sich. Wer auch nur einige Wendenpfennige sein eigen nennen konnte, freute sich und lie sie in seine Tasche gleiten. Auch die Krge mit dem kstlichen Met, der den Gttern geopfert werden sollte, wurden herbeigeholt.
Nachdem jeder sich aufs schnste geschmckt und mit Leintchelchen, Geld und Met versehen hatte, zog es von allen
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Extrahierte Personennamen: Otto
Extrahierte Ortsnamen: Sivas Grabow Sachsen Burg_Grabow
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einen Blick auf die Schlogrten geworfen hatte, rief er aus: Gar nicht frstlich! Das mu alles von Grund auf anders werden!"
Sofort ging das Bauen los. Da das Schlo ihm zu klein war, mute ein Flgel angebaut werden. Die Gstrower kriegten Befehl, auf der Stelle tooo Bume zu liefern. Und so rckte denn ein Wagen nach dem andern mit Stmmen heran. Die Zimmerleute begannen mit dem Behauen des Holzes, und die Maurer setzten ihre Kelle in Bewegung. (Es dauerte nicht lange, so wuchs der Bau, immer hher und hher. Schlielich wurde auch ein Turm nicht vergessen, damit der Herzog des Nachts einen platz hatte, wo er den Lauf der Gestirne studieren und sein knftiges Schicksal vorausbestimmen konnte.
Doch auch im Innern des Schlosses war eine tolle Wirtschaft. Hier wirkten die Tapezierer und Maler. Alle Lappen und Fetzen wurden von den Wnden der Zimmer und Sle heruntergerissen und die besten und kostbarsten Tapeten, die es nur geben konnte, darauf geklebt und genagelt. Mit Wohl-gefallen betrachtete der Herzog die Arbeit. Aber die kahlen Wnde gengten ihm nicht. (Es muten die wertvollsten Bilder mit schnen Landschaften und Darstellungen von Schlachten an die Wnde geheftet werden. War das ein pochen und Klopfen berall und ein eifriges Umhngen der Bilder, wenn es dem Geschmack des Gestrengen nicht entsprach.
Doch auch in den Grten ging alles drunter und drber. Der Herzog lie einen plan anfertigen und bestimmte: Hier sollen meine Lustgrten sein mit schnen und subern Steigen und schattigen Bumen, dort mein Fasanenhaus, meine Fischteiche und Gemsegrten. von weit her, sogar aus Italien, lie er Pflanzen und Smereien kommen, von Bhmen die hbschesten Fasanen. Line ganze Schar von Grtnern und Arbeitern grub, ste, pflanzte, bego, beschnitt die Bume und veredelte sie. Andere warfen eine weite, tiefe Grube aus und leiteten Wasser hinein, noch andere schtteten einen Berg auf, damit der Herzog von einem punkte alles bersehen konnte. Und wenn dieser dann an seinem tiberfichtsorte stand, sprach er wohl stolz vor sich hin: Alles gehrt mir! Hier bin ich Herr, hier bin ich König!"
verwundert schauten die Gstrower auf all das Leben, das durch den Herzog hervorgerufen wurde. Noch mehr gafften sie, wenn der Wallenstein einmal zur Jagd oder sonst zu feinem Vergngen ausritt. voran eine Schar von pagen, Reitknechten und Lakaien in ihren blauen, roten und grnen Lcken, ihren bunten Hten und wallenden Federn, dann der Herzog mit feinem groen Gefolge von Kammerherrn, Hofmeistern und Ministern.
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gestellt mar, konnte der so entstandene Steingang durch den fnften Helsen an einer Seite geschlossen werden.
Die Sonne sank im Westen. Die schweitriefenden und keuchenden Männer ruhten von ihrer Arbeit, um am nchsten Tage das Wext zu vollenden.
Heute ist der Lehm- und Tonmeister Siegfried mit seinen Gehlfen am frhsten zur Stelle. Gilt es doch, das Ruhebett fr den toten Hartmut herzurichten, lvie hurtig find der Horfa und der Hermannfried, der Mannus und der Frido, den Lehm heranzutragen! Wie mht sich der Siegfried, eine recht ebene Diele zu schaffen! wie klopft und streicht man, da der tote Meister seine Freude dran haben knnte. Nun noch eine Schicht kleingeschlagener Feuersteine auf die Diele geschttet , und Meister Siegfried hat seine Schuldigkeit getan.
Unterdes sind aber die Freunde nicht mig gewesen. Vier gewaltige Deckplatten, die von den Tragstemen der einen Seite zu denen der andern Seite hinberreichen, mssen heran-gebracht werden. Es ist ein blutsaures Geschft; doch fr den abgeschiedenen Herrn vollfhrt ein jeder gern das schwerste. Endlich sind die Decksteine heran. Jetzt bleibt noch die schlimmste Arbeit nach: die Herstellung des Daches der Grabkammer. Doch auch das Stck gelingt, wenn auch unter harter An-strengung und groer Gefahr. Denn fast wre der Formung, als der eine Tragstein etwas nachgab und sich der Kammer zuneigte, von dem einen Deckstein erdrckt worden.
Des Meisters Bett fr den ewigen Schlaf ist fertig. Die Frauen haben den Leichnam gereinigt, ihn auf ein groes Fell gelegt und dann zugedeckt. Frau Irmgard holte die schnsten Blumen und streute sie auf den, der sie einst so sehr geliebt. Jetzt nahmen Ortwin und Baldwin, Formung und Herwig den Toten und betteten ihn sanft an die Hintere lvand der Kammer. Alles war klagend der Leiche gefolgt. Nun noch den Lieblingshammer und die Lieblingsaxt Hartmuts zu ihm gebettet, eine starke Sand- und Feuersteinschicht auf den Leichnam gebreitet, die Kammer mit einem Riesenstein geschlossen und Hartmut war fr immer den Seinen entrissen.
Die Sonne ist nahe dem Untergange. Zeder geht, Trauer im Herzen und Trnen in den Augen, den pfahlhusern Zu. Nur Frau Irmgard will noch nicht weichen. Schlielich gelingt es dem Siegfried, die hart geprfte Frau nach Hause zu leiten. Er lt es sich auch nicht nehmen, in den nchsten Tagen die Lcken der Grabkammer mit kleinen Platten und Keilsteinen auszufllen.
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