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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 17

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 17 - erkannte er die List, wandte sein Roß und wollte fliehen. Es war zu spät. Die wachsen umzingelten und töteten ihn. Dann schlugen sie ihm das Haupt ab und steckten es aus eine Stange. Mit Niklots Fall erhielt das Wendenvolk und , Heidentum den Todesstoß. 9. Pribislav. 1160—1178. 1. Der Söhne Uiklols Kampf. — Nach Niklots Tode steckten seine Söhne Pribislav und Wertislav die Burg Werte in Brand und verbargen sich, die Nutzlosigkeit eines weiteren Widerstandes erkennend, in den Wäldern. Heinrich der Löwe gab ihnen nach einiger Zeit die Burg Werle und das Land der Kessiner und Circipaner zurück. Das Obo-tritenland dagegen behielt er sür sich und setzten einen seiner Feldherren, Gunzelin von Hagen, zum Statthalter ein, der seinen Wohnsitz zu Schwerin nahm. Die Brüder konnten jedoch den Verlust ihres Stammlandes nicht verschmerzen und planten dessen Wiedereroberung. Gunzelin von Hagen erfuhr ihre Absicht und hinterbrachte sie Heinrich dem Löwen. Dieser rückte 1163 auss neue ins Wendenland ein und belagerte Wertislav in der Burg Werle. Pribislav hielt sich mit seinen Reiterscharen in der Umgegend verborgen, um die Belagerer zu beunruhigen. Als Wertislav von einem Pseilschuß verwundet worden, bat er um Gnade. Ihm wurde das Leben, aber nicht die Freiheit geschenkt; er mußte in Ketten nach Braunschweig wandern. Nun bat auch Pribislav um Frieden. Die Wenden aber erkannten, „daß der Löwe mächtig ist unter den Tieren und kehrt nicht um vor jemand". 2. Des Löwen Sieg. — Wertislav ließ nicht nach, seinen Bruder durch geheime Boten aufzufordern, mit bewaffneter Hand seine Befreiung zu erwirken. Pribislav folgte der Aufreizung und begann im Februar 1164 von neuem den Freiheitskampf. Weil er in den Sachsen nicht die Christen, sondern die eingedrungenen Fremden bekämpfen wollte, leisteten ihm auch die christlichen Herzöge von Pommern Beistand. Heinrich der Löwe zog eilends herbei und lagerte sich vor der Burg Malchow, welche Pribislav erobert hatte. Den mitgefuhrten Wertislav ließ der Löwe angesichts der Burg aushängen. Bei Verchen am Kummerower See kam es dann am 6. Juli zur Entscheidungsschlacht zwischen den Deutschen Benjes, Grundriß. 2

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 29

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 29 — geliebten Fürsten zu mildern. Erst nach drei Jahren erfuhr man in Mecklenburg von dem Unglück, welches Heinrich betroffen. Anastasia ließ kein Mittel unversucht, ihren Gemahl zu befreien, doch blieben alle Bemühungen erfolglos. 4. Die Heimkehr. — 26 Jahre schmachtete Heinrich in der Gefangenschaft.,, Wegen seiner Sanftmut und Geduld wurde er in ganz Ägypten als ein Heiliger angesehen. Erst als 1297 ein neuer Sultan den ägyptischen Thron bestieg, erlangte der fromme Dulder seine Freiheit wieder. Es war am Weihnachtsabend, als man ihm die Pforte seines Gefängnisses öffnete. Um Johannis 1298 kam Heinrich in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Ritter herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Glaisin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater komme. Sogleich eilte er nach Wismar, um feiner Mutter diese Kunde zu bringen. Heinrichs I. jüngster Sohn Johann befand sich nicht mehr am Leben; er war 1289 in der Golwitz, der Meerenge zwischen der Insel Pöl und dem Festlande, durch Umschlagen seines Bootes ertrunken. 5. Das Wiedersehen — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Räte entgegen, um die Wahrheit der überbrachten Kunde zu prüfen. Diese Vorsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger ausgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten; einer war bei der Börzower Mühle in der Stepenitz ertränkt, der andere bei Sternberg verbrannt worden. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Räten erkannt und geleitet. Nachdem Glaisin erobert und geschleift worden, zogen Vater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!" 6. Heinrichs I. ^ob. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen." Ant 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war.

3. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 11

1912 - Rostock i. M. : Boldt
I. Hus- der Steinzeit. i. Me Rartmut mit feinen Gefellen in feinen Merk-fthtten febafft. 3n der Nacht hauste der Sturm frchterlich. Die Meereswogen brausten und schlugen mit Riesengewalt an das Ufer. Hartmut, dessen Wohnung in einer schtzenden Vertiefung nicht weit vom Strande lag, erwachte aus dem Schlafe und wlzte sich dann ruhelos auf seinem Lager umher. Hrst du", fragte er sthnend feine Frau Irmgard, wie die Meer-riefen brllen, und wie grimmig fte aufeinander losschlagen?" Schon lange", erwiderte die Gattin beklommen, wenn nur kein Unglck geschieht!" Nun schwiegen beide und horchten. (Endlich schliefen sie wieder ein. Am Morgen ward es ganz still. Hartmut erhebt sich von seiner Lagerstatt und eilt, die Fe geschtzt durch derbe Schuhe aus Hirschhaut, den Oberkrper bedeckt mit einem Brenfell, zur Hhe und fchaut auf die Meeresbucht, welche tief ins Land einschneidet, und auf die Insel, welche die Bucht von dem offenen Meere scheidet. Wie freundlich scheint die Sonne! Wie mild ist die Luft! Wie klar liegt der Strand des Eilands vor feinen Augen! Jeden Felsblock kann er deutlich erkennen. Aber wie erschrickt er, als er seinen Blick etwas weiter nach links wendet. Der groe Steinblock, der sonst dort oben lag, ist von seinem platze verschwunden und ruht nun im flachen lvaffer, umschwrmt von zahllosen Mwen. Doch seine Hhe, auf der er so gerne sitzt und den Blick bers Wasser schweifen lt, ist ihm geblieben. Zwar ist auch manches Erdreich von den wtenden Riesen hinweggerissen worden, aber der Hauptteil ist noch vorhanden. (Erfreut geht er zurck zu feinem Weibe und zu den Hindern, zu den Gesellen und zu den Mgden, die alle schon zum Frhmahl versammelt sind. (Er ergreift ein tchtiges Stck (Serstenbrot und it, trinkt dazu aus einem Tonkrug schumende Milch und erzhlt feinen Angehrigen von dem Nachtkampfe der Meerriefen.

4. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 13

1912 - Rostock i. M. : Boldt
13 fried an einem groen Ges zur Aufbewahrung von Wald-pfeln und Hffen, dort vollendet der Horfa eine kleine Tasse, in welche er die Form eines Bbchens hineinzudrcken versucht. Drei lange Reihen von Gegenstnden trocknen bereits in der Sonne. Mit Befriedigung prft Meister Hartmut die bald kleinen, bald groen, bald rundbauchigen, bald schlanken, bald lang-, bald kurzhalsigen Gefe. (Er kniet nieder und betrachtet voll Wohlgefallen die feinen Strichlein, welche einer umfangreichen Urne eingeprgt find. Hun steht er auf. Dom Tale her naht ein Mann, in der Rechten einen groen Fisch, in der Linken einen Fellbeutel mit Gerstenkrnern. Heil, Meister Hartmut!" so ertnt die krftige Stimme des Ankmmlings. Heil, Hachbar vom Moorgraben! Willkommen! Womit kann ich dienen?" Ach", erwiderte der Moormann, mein Weib hat mit beiden Kochtpfen Unglck gehabt, ich mchte zwei neue haben." Such' dir die besten aus!" entgegnete Hartmut. Lange guckt der Talbewohner diesen, lange jenen Topf an. Endlich war er schlssig. Nachdem er mit Fisch und Korn bezahlt hatte, drckte er dem Meister die Hand und eilte mit dem neuen Geschirr heimwrts. Hartmut schaute nach dem am Boden liegenden Fisch. Ein Prachtkerl zwar", meinte er, aber zu morgen, zum Sonnenwendseste, mssen wir doch noch etwas Besseres haben. Wolf!" Ein gewaltiger Hund fprang mit groen Stzen heran. Heute mssen wir beide wie alle Jahr einmal zur jagd. Hast Lust?" voll strmischer Freude stellte sich der Hund auf die Hinterbeine und stie mit den vorderen beinahe feinen Herrn um. Dieser macht sich frei, geht ein paar Schritte zu feiner Wohnung, hngt sich einen wuchtigen Steinhammer um die Schulter, nimmt die Lanze mit der scharfen Feuerstein-spitze und strebt, tchtig ausschreitend, dem nahen Walde zu. 2. frau Irmgard und tbrc Mgde bei der Hrbett. Wie die Männer, so waren auch die Frauen vom frhen Morgen an ununterbrochen ttig. Mit Feldarbeit allerdings beschftigten sie sich nur wenig, weil sie von den Hachbarn in der Hhe und in der Ferne mit Gerste und Weizen ver-sehen wurden. Ein Ackerstck freilich pflegte Frau Irmgard aber doch im Frhlinge jeden Jahres mit Hlfe der Mgde und Tchter durch lngliche Steine mit scharfer Kante zu lockern und dann den Samen hineinzuftreuen. Und jetzt begannen die Halme schon zu bleichen. Die Ernte war vor der Tr. Heute gab's keine Feldarbeit. Die Gertrud lief mit einem groen Topf zur Wiefe, um die Khe zu melken. Hilde nahm

5. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 18

1912 - Rostock i. M. : Boldt
18 smtlichen Wohnungen verlieren!" so feuerte der Hartmut die Seinen an. Das werk gelang. Die Gefahr ging glcklich vorber. Aber als sich jeder des Sieges freute, hatte der Meister das Unglck, auszurutschen und ins Wasser zu fallen. Anfangs lachte mancher. Als aber der stark erhitzte Mann aus dem kalten Bad herauskam, das Gesicht so leichenbla, da ver-ftummte selbst der allezeit lustige Frido. (Em heftiges Lieber schttelte den starken Krper des Meisters. Und obwohl die der Krankheiten kundige Frau Irmgard ihren Gatten, der sofort das Lager aufsuchte, mit Fellen bedeckte, so wollte der Schttelfrost doch nicht weichen. Besorgt schaute die Gattin ins Antlitz ihres Mannes. Schnell bereitete sie aus den ge-sammelten Heilkrutern eine Brhe, die schon hufig den Tod aus dem Felde geschlagen hatte, vergebens! Die Nacht sank herab, und in unruhigen Fiebertrumen warf sich Hartmut auf seinem Lager umher. Pltzlich schrie er auf: hierher, Mannus, schlag' zu! Frido, Wasser! Wasser! Gut gemacht!. ." Am Morgen war der Meister tot. Laut klagten die Frauen; mit gesenkten Huptern standen die Männer umher. Als man sich von dem ersten Schmerz ein wenig erholt hatte, sprach Siegfried zu Baldwin und Frido: Geht hin zu unsern Freunden jenfeit des Waldes, auch zu denen am Moorgraben und im Steingrund, erzhlt ihnen von unferm groen Schmerz und bittet sie, da sie kommen, uns des Meisters Grab bereiten zu helfen." Die beiden Boten eilten, und bald kamen sie von allen Seiten, alle die Treuen, die so manches schne Steinmesser, so manche wuchtige Axt, so manche prchtige Urne vom Meister erwarben; sie kamen alle, die Grab- und Stein-kammer zu bauen. 3n der Nhe der Werksttten, wo Hartmut viele Jahre so emsig mit seinen Gehlfen geschafft hatte, sollte er seine Ruhesttte finden. So wollte es Frau Irmgard. Mit starken Rundhlzern schritten die Männer zu der groen Felsenstelle, die unweit der Werksttten lag. Sofort begann die Musterung der Steine. Man suchte zunchst nach platten, die nach Hhe und Breite etwa die Lnge eines Mannes erreichten. Sowie das Gewnschte gefunden war, ging die schwere Arbeit los. Die Steinriefen wurden auf die Rundhlzer gestoen und dann fortgefchoben. Bei der groen Zahl der Arme dauerte es nicht lange, bis vier Blcke am erwnschten rte waren. Noch ein Angriff und die vier Kolosse standen schn ge-horsam in einer Reihe. Damit war aber erst ein sehr geringer Teil der Arbeit fertig. Jetzt wieder zurck zur Steinvorratskammer und noch fnf platten von der Gre der vier Brder herangeschleppt. Nachdem nun etwa eine Manneslnge von der ersten Mauer entfernt eine gleichlaufende her-

6. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 20

1912 - Rostock i. M. : Boldt
20 Ii. Hue der Bronzezeit. i. Die im Lande Ragene der erfte Kupfermann erfebemt. Die Nachkommen Hartmuts und seiner Gesellen hielten zusammen und blieben beieinander. Sie vermehrten sich sehr und besiedelten allmhlich das ganze Land, das zwischen der Meeresbucht und dem groen See sdwrts sich ausdehnt. Viele, viele hundert Jahre nach Hartmuts Tode lebte in dieser Gegend der greise Magert, der von den Mitbewohnern als Oberhaupt und Fürst geschtzt und wie ein Vater verehrt und geliebt wurde. Hatte er es doch verstanden, mit den Nachbargauen in frieden zu leben und die Schrecken des Krieges, Mord und Brand, Verwstung und Hungersnot, von seinem Gebiete fernzuhalten. Nchst dem Fürsten Ziagen war der Meister Reinhart der angesehenste Mann im Gau. (Er war wie einst Hartmut gleich gewandt in der Knochen- wie in der Stein-und Tonarbeit. Dabei ging sein heiestes Bemhen dahin, seine Steinmesser noch schrfer und blanker zu schleifen, seine Knochendolche immer spitzer herzustellen und seine Urnenkrge immer hbscher und kunstvoller zu verzieren. Lines Tages kam der junge Wolfspie, ein khner und weitschweifender Jger, atemlos in die Werksttte Heinharts gerannt und rief: Meister! Meister! Was habe ich gesehen? Als ich einem ruberischen Wolf, der unsere Schafherde in Aufruhr gebracht hatte, nachsetzte und durch den dichten Wald bis zum groen See vordrang, sah ich am Ufer zwei Boote und in jedem zwei Männer, mir fremd an Gesicht und Kleidung. Sowie die Fremden mich erblickten, hielten sie einen Spie, ein Messer und ein Schwert hoch; alles glnzte und funkelte in der Sonne. )ch konnte mich nicht fatt sehen an den herrlichen Dingen und wollte schon zugreifen. Da lachten sie und meinten, ihre Gerte seien nur fr Fürsten und Reiche; unferm Fürsten wollten sie alles verkaufen, den sollte ich nur holen." 3e weiter Wolfspie erzhlte, desto grer wurden die Augen des Meisters. Und als der (Erzhler geendet hatte, strzte Reinhart zum Fürsten und berichtete ihm die wundersame Mr. Sofort lie dieser die besten Brenfelle aus feinem Vorrate aussuchen und drei Fellbeutel mit dem schnsten Bernstein, den es am Meeresstrande gab, fllen; und fort ging's zum groen See. )e weiter man kam, desto grer wurde die Zahl der Mitlufer. Jeder war aufs uerste begierig, die Fremdlinge und ihre Merkwrdigkeiten zu sehen. (Endlich winkte Wolfspie. Richtig! Da waren die vier Männer

7. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 23

1912 - Rostock i. M. : Boldt
23 der Wolfspie fortstrmte, um Bernstein zu holen. Sofort kaufte er die schnste Lanzenspitze fr sich und fr seine junge Frau eine Nadel. Zu gerne htte er seinem hbschen Voeibe noch einen Ring um den Hals gehngt, menn er nur noch Bernstein gehabt htte, das Begehrte einzutauschen. Das Suchen am Meeresstrande ntzte nichts mehr; denn ehe er das bewerkstelligt htte, wren die Fremden ihre Sachen lngst los! Natrlich hatte Meister Reinhart gesorgt, da er nicht zu kurz kam. Zwei Messer, einen Dolch, einen Handring und vier Nadeln hatte er erworben. Da er aber so gerne gewut htte, wie die Gegenstnde hergestellt wurden, lud er die Bronzemnner in seine Grubenwohnung und beherbergte sie aufs beste. Voller Dankbarkeit gaben sie dem Meister auf alle Fragen Antwort und erzhlten: Hier haben wir ein kleines Stck Metall, rtlich, es ist Kupfer, und hier noch ein kleines Stck, weilich, es ist Zinn. Nun nehmen wir in unserer Heimat eine ganz besonders hartgebrannte Urne und werfen Kupfer und Zinn hinein, doch so, da das Zinn nur den fnften Teil des Kupfers ausmacht. Darauf wird ein Feuer unter der Urne entfacht und so lange unterhalten, bis das Metall, schmilzt. Unterdes haben wir uns eine Form aus Ton gemacht, wie du sie hier siehst. Was ist's? Doch eine Lanzenspitze, innen hohl. Wir fertigen uns eine Spitze aus Wachs, umgeben sie mit einem Tonmantel und sorgen dafr, da in diesem ein kleines Loch bleibt. Nun halten wir das Ganze bers Feuer, das Wachs schmilzt, luft aus der ffnung, und die Form ist fertig. )n die Form gieen wir die glhende Kupferzinnmasse, eben Bronze genannt, lassen sie erkalten und schlagen nun die Form entzwei. Zdir haben dann die Spitze in der Hand. Und wie wir hierbei verfahren, so hnlich auch bei den brigen Sachen." Gespannt hatte Reinhart zugehrt. Ich komme mit euch, eure Werksttten kennen zu lernen!" rief er aus. Als aber der Fürst das Vorhaben Reinharts vernahm, verbot er es. Und so konnte der Meister nur die Fremden bitten, ihm das Metall und die Form zu lassen, damit er einen kleinen Versuch anstellen knne. Das wurde ihm mit Freuden bewilligt. Dann verlieen die Bronzemnner die gastliche Sttte. 3. Der frft ftirbt und wird beerdigt. Noch fters kamen die Fremden wieder und brachten zu den bereits bekannten Dingen auch manches Neue, z. B. verschieden geformte Bronzeknpfe und einmal sogar einen goldenen Handring. Dem Meister Reinhart konnten sie keine grere Freude machen, als wenn sie ihm Kupfer- und Zinn-

8. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 27

1912 - Rostock i. M. : Boldt
27 auf die inzwischen gefundene platte und jammerte es mit dem Jammer in kurzer Zeit breit. Noch mehrmals mute das (Eifert aus dem Feuer und dann wieder auf den Ambo wandern, bis endlich ein prchtiges Messer entstand. Als das pitto und die Seinen sahen, entrang sich ein lautes Ah!" ihrem Munde. Da rief Ka!an: )hr wundert euch darber, wie ich das Messer aus dem Eisen herstelle. )st das eine groe Kunst? Aber wieviel Mhe haben wir in unserer Heimat damit, das (Eisen aus dem Eisenstein und dem Eisenerz zu schmelzen. Tagelang stehen mir bei unfern kleinen Schmelzfen, schren das Feuer und machen mit Blaseblgen Zug, um das Eisen von seinen Beigaben zu reinigen. )a, das kostet Schwei?" Whrend der Meister davon weiter erzhlte, schmiedete er noch einen Hammer und eine Axt. Dann zog er, reich beschenkt, mit seinen Shnen von hinnen. Nach seinem Fortgange wurde in der Siedlung noch viel und lange von ihm gesprochen. Namentlich pitto und Dietmar konnten des Redens und Lobens kein Ende finden. Abend fr Abend rief der Dietmar bewundernd aus: )st doch ein Mordskerl, der Kakan!" )ft wahrhaftig ein Hexenmeister, ja, ja!" entgegnete der pitto. Eines Abends wartete dieser in gewohnter Weise auf seinen Freund. Der kam nicht. Mu doch mal zusehen, Folla", sprach pitto, warum der Dietmar mich nicht besucht." Er fand ihn bereits auf feinem Lager, klagend der furchtbare Schmerzen in der Brust. Sofort holte er feine Frau, welche ihm einen heien Trank bereitete. Doch es wurde nicht besser, eher schlimmer. Und nach zwei Tagen war Dietmar tot. Nun schichtete pitto nebst feinen Nachbarn einen Holzhaufen zusammen und verbrannte den Freund. Sorgfltig las er die Hefte des geliebten Dietmar auf, tat sie in eine Urne und legte ein Eisenmesser, zwei Ton- und zwei Glasperlen dazu. Nun ging er nach dem Urnenfelde, wo schon viele Urnen, teils neben-, teils bereinander, platz gefunden hatten. Er grub ein Loch in den Sand, wohl einen Meter tief, bis er auf eine festere Erdschicht stie. Hierauf holte er sich sechs Steinplatten von ziemlich gleicher Gre, legte eine platt auf den Boden der Grube, bildete mit vier andern ein kleines Gehuse, stellte die Urne hinein, bedeckte sie mit der letzten Platte und schaufelte dann das Grab zu. So konnte Dietmar ruhen, Noch oft ging pitto am Abend zum Grab, setzte sich auf dasselbe und hielt mit seinem schlummernden Freunde stille Zwiesprache.

9. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 47

1912 - Rostock i. M. : Boldt
47 Aber wo blieben denn die Dnen, die den Wenden-kreuzzug mitmachen wollten? Die waren auf vielen Schiffen in die Wtsmarsche Bucht gesegelt und hatten einen Teil des Heeres gelandet, der allmhlich zu den Sachsen vor Dobin stie. So konnte die Sache vielleicht noch einen guten Verlauf nehmen. Doch man hatte nicht genug mit dem schlauen Fuchs Niklot gerechnet. Der hatte lngst zu feinen Freunden, den Ranen auf Rgen, eine Botschaft gesandt, ihm doch die Dnen vom Halse zu schaffen. Hei! Das lieen sich die nicht zweimal sagen. Alles flog auf die Schiffe! Was konnte es Schneres geben, als mit gutem Winde die dnischen Ksten anzulaufen und dort nach Herzensluft zu plndern? Und war auch das nicht ein Hauptspa, mit den dnischen Schiffen im Wismarsch>en Busen anzubinden und ihnen das Leben sauer zu machen? Sowie aber die Dnen in Hohenviecheln durch einen Eilboten von der Brder Not vernahmen, sumten sie keinen Augenblick, die Sachsen zu verlassen. Dobin hin, Dobin her! Was kmmert uns Dobin? Mimutig sah der Lwe auf die abziehenden Dnen. Und er fragte sich, was er sich allein mit den Wenden herumschlagen sollte. Als ihn aber ein Priester darauf hinwies, da die Wenden doch nicht geschont werden sollten, rief er: Hat etwa Albrecht keine Verzeihung gewhrt? lind wo ist er berhaupt? Lngst der alle Berge." Grbelnd sa der Herzog in seinem Zelt. Die verschiedensten Gedanken jagten durch feinen Kopf. Wie?" dachte er, warum soll ich die Wenden ausrotten und der de Gebiete herrschen, die nichts einbringen? Lieber la ich die Wenden leben und Steuern zahlen. Was mgen aber die Bischfe und der heilige Bernhard fr einen Spektakel machen, wenn auch ich das Wendenland verlasse! Na, das wird sich finden. Morgen sende ich einen Boten vor die Burg und lasse Niklot fragen, ob er die Errichtung eines Bistums und die predigt des Evangeliums im (Dbotritenlande gestatten will, falls ich abziehe. Der Alte hat gewi auch vorlufig vom Kriege genug, ihm wirds gewi schon eng genug in seinem Neste, und er wird darum gerne zustimmen. )a, so wird's gemacht." Und so wurde es gemacht. Niklot war einverstanden; und der Lwe begab sich wieder in seine Hhle. 4. Die man die Ntklotleute auf friedliche Meise zum Christentum zu bringen suchte. Wenn der Lwe auch im Wendenkriege schlielich nach-gegeben hatte, so war er dafr in andern Sachen desto zher und unbeugsamer. Wie er seine Ritter und Mannen mit

10. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 70

1912 - Rostock i. M. : Boldt
70 Gemahls gedacht htte. Sie lebte der ganz gewissen Hoffnung, da ihr Herr nach einem Jahre bestimmt heimkehren werde! Als aber dieser Zeltraum verstrichen und Heinrich immer noch ' ulcht erschienen war, wurde sie besorgt. Ihre Sorge wuchs als auch das zweite, dritte und vierte Jahr verlief, ohne da man das Geringste von dem Pilger zu hren kriegte. Wie oft schmiegten sich die Shne der Frstin, Johann und Hemnch, an die Mutter und fragten: wann sehen wir den Vater wieder?" Und jedesmal mute die Gefragte ant-Worten: Das wei nur Gott allein." Nur mit grter Mhe konnte sie sich dabei der Trnen erwehren. Da kam endlich die Runde, da Heinrich von den Trken gefangen genommen sei. Niemand jedoch vermochte zu sagen, wo er schmachte, oder ob er gar schon in fremder Erde modere. Jene Runde rief in Mecklenburg und vor allem in Wismar die grte Aufregung hervor. Anastasia sandte Boten nach Lbeck und lie einige Grokaufleute bitten, doch bei jedem Schiff aus dem Morgenlande nachforschen zu wollen, ob nicht der den verbleib des Fürsten etwas zu erfahren sei. Auch jedes Fahrzeug, das nach einem trkischen Hafen auslief, erhielt den Auftrag, Erkundigungen einzuziehen. Daneben verkehrte die Frstin dringender denn je mit ihrem Gotte. Auch in jedem Gottesdienst mute des Pilgers besonders gedacht werden. Den Nonnen zu Neukloster aber schickte Anastasia einen Schenkungsbrief, damit sie fleiig beteten, da Gott den Fürsten zurckbringe. Sie wallfahrtete auch zum heiligen Blute in Schwerin und versumte nichts, den Gatten zu retten. Die Mhe war nicht umsonst. Wenigstens erfuhr man nach zwlf langen Iahren, da Heinrich samt seinem Diener Martin Bleyer im Rerker zu Kairo Hause. O Gott", rief die Frstin bei dieser Nachricht aus, wie danke ich dir, da mein Herr noch lebt! Nun gib auch Glck zur Heimkehr!" Sofort eilte sie, begleitet von treuen Rittern, nach Lbeck und ging aufs Rathaus. Ihr Herrn vom Rate", so sprach sie zu den Regierenden der Hansastadt, mein Gemahl war stets ein guter Freund seiner Nachbarn. Nun schmachtet er bei den Unglubigen im dumpfen verliee, helft zur Rettung! 2000 Mark lege ich hiermit bei euch nieder. Schafft das Geld zu den Deutschherrn in Akko, damit sie die Befreiung meines Gatten erwirken!" Teure Frstin", erwiderte der Brger-meister, Euer Unglck qult uns so, als wre es unser eigenes, gerne helfen wir, soviel wir knnen." Und damit reichte er ihr die Quittung der das Geld. Anastasia reiste heim und hoffte und wartete. Wieder verging eine lange Zeit. Da kam eines Tages ein Brief aus Akko von den Deutschrittern, die schrieben: Hiermit senden
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