— 15 -8. Niklot.
1. Der Kreuwg. — Die Glanzzeit des deutschen Kaisertums war mit dem Auftreten der Hohenstaufen angebrochen. Die hohenstausischen Kaiser, durch die italienischen Kämpfe völlig in Anspruch genommen, überließen die Bezwingung der Wenden dem sächsischen Fürstenhause, welches sich dieser Ausgabe auch gewachsen zeigte. Nachdem in den wenigen Jahren von 1124—1128 ganz Pommern durch Otto von Bamberg zum Christentum bekehrt worden, war unter allen Ländern des deutschen Nordens allein noch das Obotritenland vom Schatten des Heidentums bedeckt.
Es glich einer heidnischen Insel, die, ringsum von christlichen Nachbarländern umgeben, aller Augen auf sich lenken mußte. Als daher auf dem Reichstage zu Frankfurt 1147 .
Ber nhard von Clairvaux vor Kaiser Konrad Iii (1137 —
1152) das Kreuz predigte, ließen sich die norddeutschen Fürsten von der allgemeinen Begeisterung nicht fortreißen.
Sie erklärten, im eigenen Lande Heiden genug zu haben.
Da schlug Bernhard eine Teilung des Kreuzfahrerheeres vor;
die Süddeutschen sollten gegen die Sarazenen, die Nord- »
deutschen gegen die Wenden ziehen. Also geschah es. An die Spitze der wendischen Kreuzfahrer stellten sich Heinrich der Löwe, der damals 18jährige Herzog von Sachsen, und Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg. Das Abzeichen der wendischen Kreuzfahrer war ein auf der Weltkugel stehendes Kreuz.
2. giklots Abwehr. — Fürfl_h£r_oietritert war um diese Zeit Niklot. Seine Herkunft ist unbekannt; die Annahme, daß er ein Enkel Krutos sei, wird nur von wenigen geteilt. Niklot war ein für den väterlichen Glauben und die nationale Freiheit begeisterter Held und deshalb ein grimmiger Feind des Christentums und der Sachsen. Er entschloß sich zum äußersten Widerstände. ^ In zwei Heer- , säulen drangen die Kreuzfahrer ins Land ein. Heinrich der
Löwe legte sich mit 40000 Mann vor die Burg D) obin; zugleich erschien eine dänische Flotte in der Wismarschen Bucht, um die Belagerer zu unterstützen. Gegen die Dänen ries Niklot die Ranen zu Hülfe, welche auch erschienen und i
die dänischen Schiffe so beunruhigten, daß sie nach Hause segelten. Weil die Belagerung der durch Seen und Sümpfe wohlgeschützten Burg keine Fortschritte machte, erlahmten
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Otto Clairvaux Konrad_Iii Konrad Bernhard Heinrich_der_Löwe Heinrich Albrecht Heinrich_der
Löwe Heinrich
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
— 14 -§ 15. Das Ritter- und Mönchsthum.
Der altdeutsche Heerbann bestand nur aus Fußvolk. Bald wurde die Reiterei nothwendig (Heinrich I.) Wer den Dienst zu Pferde leistete, hieß Ritter. Bald wurden die Lehngüter nur an solche Lente weggegeben, deren Vorfahren schon zu Pserde gedient hatten. Als endlich die Lehen erblich wurden, war der Ritterstand fertig: Ritter waren alle Besitzer von Lehen, von denen der Reichsdienst zu Pferde geleistet werden mußte. Da dieser besonders von dem Adel geleistet wurde, so nahm dieser ausschließlich die ritterlichen Ehren für sich in Anspruch. Nur der, welcher aus einem ritterlichen Geschlechte stammte, konnte Ritter werden. Page. _ Knappe. Ritter. Die Turniere dienten zur Ausbildung der Ritter. Eine Entartung des Ritterthums waren die Raubritter. — In Folge des ersten Kreuzzuges entstand der Johanniterorden. — Der deutsche Orden. — Die Templer.
Schon in den ersten christlichen Jahrhunderten zogen sich viele ans der Welt in die Einsamkeit zurück (Einsiedler). Durch Fasten, Beten, Kasteiungen suchten sie eine höhere Stufe der Vollkommenheit zu erreichen. Aus diesem Streben ist das Mönchs- und Klosterleben hervorgegangen. Als der Stifter desselben ist der Aegypter Antonius zu betrachten. Nachdem er sein Vermögen vertheilt, zog er sich in die Wüste zurück. Andere folgten seinem Beispiele; sie wurden Mönche (Alleinlebende) genannt. Während sie anfangs in besonderen Hütten wohnten, schlossen sie sich nachher in einem Gebäude zusammen (Kloster). Abt. Aus dem Morgenlande kam das Mönchswesen nach dem Abendlande. Mönche oder Nonnen, welche ganz dieselben Regeln beobachteten, bildeten einen Orden. Solcher Orden gab es viele. Benediktiner, Franziskaner, Dominikaner ic. Die Mönche beschäftigten sich außer den geistlichen Übungen mit den Wissenschaften, unterrichteten, trieben aber zum Theil auch Handarbeit zc. —
§ Mi Die Hohenstaufen.
Nach dem Aussterben der fränkischen Kaiser hoffte der Herzog Friedrich von Schwaben, ein Hohenstaufe, auf den Thron zu kommen. Mit Hülfe der päpstlichen Partei aber erlangte Lothar
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Antonius Friedrich_von_Schwaben Friedrich
König, und nun entstaub ein Mutiger Bürgerkrieg, in welchem Rubolf das Leben verlor. Wieber allem König zog Heinrich sogar nach Rom, um den Papst zu züchtigen, welcher aber bei den Normannen Hülfe fcmb. Heinrich hatte auch ferner noch mit den Päpsten, mit Gegenkaisern und seinen Söhnen zu kämpfen. Er starb im Bann und Unglück (1106) zu Lüttich. Erst nach 5 Jahren würde sein Leichnam in der geweihten Kaisergruft zu Speier beigesetzt. Heinrich V. Lothar von Sachsen.
§ 14. Der erste Kreuwg.
Schon in den ersten Jahrhnnberten der christlichen Kirche würde es Sitte, nach beni heiligen Lanbe zu wallfahrten. Frommer Sinn und Liebe zu beut Herrn Jesu, oft auch Ehrgeiz und Gewinnsucht, Hanbelainteressen waren die Ursachen der Wallfahrten. Von den Arabern, welche im 7. Jahrh und ert Palästina eroberten, hatten die Pilger nichts zu leiben. Schlimmer würde es unter der Herrschaft der ägyptischen Kalifen, unerträglich unter den Selbschucken. Plünberung der heiligen Stätten, Miß-tz anblung der Christen und Pilger, Störung der Gottesbienste waren an der Tagesorbnung. Von einer Pilgerreise zurückgekehrt, schilberte Peter von Amiens, ein Mönch, diese Leiden mit den lebhaftesten Worten. Mit Erlaubnis des Papstes durchreiste er Italien und Frankreich und forderte die Christen zur Eroberung Jerusalems auf. Auf den Kirchenversammlungen zu Piacenza und Clermont ermunterte auch der Papst Urban Ii. die Christen zum Kriege gegen die Ungläubigen. Schon im Frühjahr 1096 brach Peter von Amiens mit imgebnlbigen Scharen auf. Im August 1096 setzte sich das eigentliche Kreuzheer unter Gottfried
von Bouillon, Robert von der Normanbie re. in Bewegung.
Nachbem das Kreuzheer, etwa 600,000 Mann stark, unsägliche Noth erlitten, mehrere Schlachten gegen die Türken bestauben
und Festungen (Antiochien) erobert hatte, kam ein kleiner Rest
von etwa 21000 Kriegern nach brei Jahren vor Jerusalem an. Dasselbe würde im Jahre 1099 wirklich erobert. Die Christen richteten ein entsetzliches Blntbab an. Gottfrieb von Bouillon wurde zum Könige von Jerusalem erwählt, nannte sieh aber in Demut nur Beschützer des heiligen Grabes. —
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_V._Lothar_von_Sachsen Heinrich_V. Peter_von_Amiens Urban Peter_von_Amiens August Gottfried
von_Bouillon Robert von der_Normanbie
Extrahierte Ortsnamen: Rom Palästina Italien Frankreich Jerusalems Piacenza Clermont Jerusalem
44
verwundert schaute alles auf die Sprecher. Allein der gewandte und kluge Bernhard rief: Sehr gut! wenn die Sache fo liegt, fo zieht ihr Norddeutschen aus zum heiligen Kriege gegen die wenden; und ich verspreche euch: der Heilige Vater in Rom gewhrt euch den gleichen Abla wie denen, die sich zum Schutze Jerusalems aufmachen."
Damit waren alle einverstanden. Und es wurde beschlossen, da die Sddeutschen einen Jerusalem-, die Norddeutschen einen Wendenkreuzzug unternehmen sollten. Die wenden-kreuzfahrer hefteten nun das Wendenkreuz, das auf einer Weltkugel oder einem Kreise stand, auf ihre Schulter.
Der Reichstag ging wieder auseinander. Der heilige Bernhard aber sandte ein Schreiben an die Bischfe des Nordens, an den Bischof von Bremen und Halberstadt, an den von Mnster und Minden und teilte ihnen die Frankfurter Be-schlsje mit. Lr schrieb: )n diesem heiligen Kampfe gegen die Wenden gibt es nur ein Lntweder-Oder. Entweder: die Wenden famt ihrem Niklot schaffen den Gtzendienst ab oder: das Wendenvolk wird vertilgt und mit Stumpf und Stiel ausgerottet. Niemand darf sich durch Geld oder durch das versprechen von Tribut verleiten lassen, den Unglubigen Schonung zu gewhren. Der Sammelort fr die Wendenkreuzfahrer ist Magdeburg. Das aber betone ich noch einmal, da das Losungswort im Kreuzzuge nur heien darf: Annahme des Christentums oder Vernichtung der Wenden."
Mit (Eifer nahmen die Kirchenfrsten die Botschaft Bern-hards auf und verbreiteten sie in ihrem Sprengel. Da aber viele schsische Grafen und Herren das wendische Geld und den wendischen Tribut sehr gerne leiden mochten, so nahmen sie den Ruf: Tod den Wenden! oder: Tod den Gtzen!" nur mit sehr gemischten Gefhlen auf.
2. Die Nihlot ftcb nach filfc umfab.
Ein Sachse, der bereits die Frankfurter Nachricht vernommen hatte, stand eines Tages an der Llbe und sah zum jenseitigen Ufer hinber. Als er dort zwei wohlbewaffnete Wenden auf ihren Rossen erblickte, schrie er sie an: Nun, ihr Ruber, spht wohl schon wieder darnach aus, ob ihr nicht irgend etwas ergattern knnt. Nehmt euch nur in acht! )hr Habt zum letztenmal Viehdiebsthle ausgefhrt; denn ein groes Chriftenheer rckt bald gegen euch Herart, euch den Garaus zu machen. Wei denn das euer berruber noch gar nicht?"
Die beiden Wenden schimpften blo noch: verfluchter Chriftenhund!" Dann sprengten sie davon, um dem Fürsten
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Bernhard
Extrahierte Ortsnamen: Rom Jerusalems Bremen Halberstadt Magdeburg
70
Gemahls gedacht htte. Sie lebte der ganz gewissen Hoffnung, da ihr Herr nach einem Jahre bestimmt heimkehren werde! Als aber dieser Zeltraum verstrichen und Heinrich immer noch ' ulcht erschienen war, wurde sie besorgt. Ihre Sorge wuchs als auch das zweite, dritte und vierte Jahr verlief, ohne da man das Geringste von dem Pilger zu hren kriegte.
Wie oft schmiegten sich die Shne der Frstin, Johann und Hemnch, an die Mutter und fragten: wann sehen wir den Vater wieder?" Und jedesmal mute die Gefragte ant-Worten: Das wei nur Gott allein." Nur mit grter Mhe konnte sie sich dabei der Trnen erwehren.
Da kam endlich die Runde, da Heinrich von den Trken gefangen genommen sei. Niemand jedoch vermochte zu sagen, wo er schmachte, oder ob er gar schon in fremder Erde modere.
Jene Runde rief in Mecklenburg und vor allem in Wismar die grte Aufregung hervor. Anastasia sandte Boten nach Lbeck und lie einige Grokaufleute bitten, doch bei jedem Schiff aus dem Morgenlande nachforschen zu wollen, ob nicht der den verbleib des Fürsten etwas zu erfahren sei. Auch jedes Fahrzeug, das nach einem trkischen Hafen auslief, erhielt den Auftrag, Erkundigungen einzuziehen.
Daneben verkehrte die Frstin dringender denn je mit ihrem Gotte. Auch in jedem Gottesdienst mute des Pilgers besonders gedacht werden. Den Nonnen zu Neukloster aber schickte Anastasia einen Schenkungsbrief, damit sie fleiig beteten, da Gott den Fürsten zurckbringe. Sie wallfahrtete auch zum heiligen Blute in Schwerin und versumte nichts, den Gatten zu retten.
Die Mhe war nicht umsonst. Wenigstens erfuhr man nach zwlf langen Iahren, da Heinrich samt seinem Diener Martin Bleyer im Rerker zu Kairo Hause. O Gott", rief die Frstin bei dieser Nachricht aus, wie danke ich dir, da mein Herr noch lebt! Nun gib auch Glck zur Heimkehr!" Sofort eilte sie, begleitet von treuen Rittern, nach Lbeck und ging aufs Rathaus. Ihr Herrn vom Rate", so sprach sie zu den Regierenden der Hansastadt, mein Gemahl war stets ein guter Freund seiner Nachbarn. Nun schmachtet er bei den Unglubigen im dumpfen verliee, helft zur Rettung! 2000 Mark lege ich hiermit bei euch nieder. Schafft das Geld zu den Deutschherrn in Akko, damit sie die Befreiung meines Gatten erwirken!" Teure Frstin", erwiderte der Brger-meister, Euer Unglck qult uns so, als wre es unser eigenes, gerne helfen wir, soviel wir knnen." Und damit reichte er ihr die Quittung der das Geld.
Anastasia reiste heim und hoffte und wartete. Wieder verging eine lange Zeit. Da kam eines Tages ein Brief aus Akko von den Deutschrittern, die schrieben: Hiermit senden
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Johann Heinrich Heinrich Anastasia Anastasia Heinrich Heinrich Martin_Bleyer Anastasia
4. Niklot, der letzte Fürst der Obotriten.
9
war, wurden noch mehrere von den Steinen, welche des Riesen Frau dort-hin getragen hatte, ihm auf den Kopf gewlzt. Diese Steine waren ihm zu schwer, und er mute liegen bleiben und starb. Seine Frau aber verlie die Gegend, und seitdem sind dort keine Riesen mehr gesehen worden.
Wagner, Bilder aus der Mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt.
4. Niklot, der letzte Fürst der Obotriten.
Als im Jahre 1146 der fromme Mnch Bernhard von Clairvaux die deutschen Fürsten auf dem Reichstage zu Speyer zur Teilnahme am zweiten Kreuzzuge gegen die unglubigen Sarazenen ermahnte, erklrten sich alle bereit; nur die Sachsen sagten, sie htten in ihrer Nhe genug abgttische Heiden, die sie bekriegen knnten. Diesen Ausspruch ergriff St. Bernhard begierig. Whrend der eine Teil der Christenheit nach Osten zog, um die Muselmnner zu bekriegen, sollte der andere die Heiden im Norden ausrotten oder doch mindestens bekehren. An die Spitze der schsischen Fürsten, von denen viele schon zu Frankfurt 1147 das sogenannte wendische Kreuz, welches sich von dem Kreuze der morgen-lndlichen Pilger durch ein darunterstehendes Rad unterschied, angenommen hatten, stellten sich Heinrich der Lwe, seit 1142 Herzog von Sachsen, und Albrecht der Br, seit 1133 Markgraf von Brandenburg. Am 29. Juni sollte der Zug von Magdeburg abgehen. Der Obotritensrst Niklot sah das Wetter, welches sich der seinem Hause zusammenzog, und suchte demselben zuvorzukommen. Er berfiel raubend Wagrien und kehrte mit reicher Beute zurck. Doch beschleunigte er dadurch nur den Anmarsch der Deutschen. In zwei Heerhaufen rckten sie in sein Gebiet ein; der eine unter Heinrich dem Lwen, 40000 Mann stark, zog gegen die Burg Dobin am Nordende des Schweriner Sees, der andere, 60000 Mann stark und unter Albrecht dem Bren, gegen Malchow.
Bald standen die Sachsen vor Dobin, welches sie im Sden einschlssen, während von Norden her die Dnen, welche sich an dem Zuge als Bundesgenossen beteiligten und bei Wismar gelandet waren, die Feste umgaben. In seiner Not rief Niklot die Raiten, seine Stammesgenossen, zu Hilfe. Sic berfielen die dnische Flotte in der Wismarschen Bucht. Die Dnen nahmen infolgedessen an der Belagerung Dobins nicht mehr teil, sondern zogen nach Hause. Die Sachsen aber hatten nun keine Aussicht mehr, die durch Seen und Smpfe wohlgeschtzte Burg zu be-zwingen. Sie schlssen daher mit Niklot die bereinkunft, da die Obotriten die Taufe annehmen und die gefangenen Dnen freilassen sollten. Das geschah. Eine groe Menge Wenden wurden in einem See in der
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Niklot Wagner Niklot Bernhard_von_Clairvaux Bernhard Heinrich_der_Lwe Heinrich Albrecht_der_Br Albrecht Heinrich Heinrich Albrecht_dem_Bren Albrecht Malchow
Einen noch schneren Sieg errang Otto der sich selbst. Sein Bruder Heinrich hatte sich zweimal gegen ihn emprt, und Zweimal hatte der Kaiser ihm vergeben. Da fiel der Undankbare zum'dritten Male von ihm ab, und nun urteilte Otto, da er nach drei Tagen .hingerichtet werden sollte. Whrend aber der Kaiser in der Kirche das helge Weihnachtsfest feiert, tritt sein Bruder im Bergewand herein, fllt vor dem gestrengen Otto auf die Kniee und fleht um Gnade. Doch dieser will nichts davon hren. Da tritt der Priester vor und liest mit lauter Stimme die Stelle ans der Bibel: Da trat sprach: Herr, wie oft mu ich denn meinem Bruder, der an mir sndiget, vergeben? Ist es genug siebenmal? ^>esuv sprach zu ihm: Ich sage dir nicht siebenmal, sondern siebenzig-mal^ siebenmal." (Matth. 18, 21 u. 22 ) Da schmilzt der Zorn des Kaisers. _ Weinend fllt er seinem Bruder um den Hals und drckt ihn an die Brust. Alle Anwesenden weinen mit. Wahrlich ein solcher Kaiser verdient mit Recht der Groe genannt zu werden.' (Lerne Nr. 146 aus dem 2. Lesebuch fr Stadt- und Landschulen.)
5. Die Kreuzzge.
1. Die Not der Pilger. Schon in frherer Zeit war es Sitte, Pilgerreisen nach dem gelobten Lande zu unternehmen, um an den heiligen Sttten zu beten, wo der Heiland gelebt hatte und fr die Erlsung der Menschheit gestorben war. Jerusalem war fast nie leer von Pilgern. Zunchst wurden diese freundlich aufgenommen und gerne beherbergt. Als aber die rohen Trken Jerusalem eroberten, nderte es sich. Die Christen wurden schnde verachtet und schnd-lich mihandelt, die heiligen Orte entweiht und geplndert. Weh-klagend kamen die Pilger nach Europa zurck und erzhlten von dem Jammer zu Jerusalem.
2. Peter von Amiens. Keiner aber konnte die Not der Christen feuriger schilderu, als der franzsische Einsiedler Peter von Amiens. Er hatte auch eine Pilgerreise nach Jerusalem gemacht und dort die Greuel mit angesehen, die die Trken verbten. Auf seiner Rckreise begab er sich nach Rom zum Papste und sprach zu ihm: Heiliger Vater, in Jerusalem werden die Drangsale, welche die Unglubigen uns Christen bereiten, immer rger. Der Herr Christus will aber solche Schmach nicht lnger dulden. Er ist an seinem Grabe mir im Traume erschienen und hat zu mir gesagt: Auf, Peter, eile in deine Heimat und verkndige die Leiden meines Volkes, auf da ihm geholfen und die heilige Stadt von den Unglubigen befreit werde/' Da antwortete der Papst: So gehe denn hin, mein Sohn; erzahle aller Orten, was du gehrt und gesehen hast und rufe die Christen auf, Jerusalem den Trken zu entreien." Und Peter lhat also. Auf einem Esel reitend, einen groben Mnchsrock an, einen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich Heinrich Otto Otto Peter_von_Amiens Peter_von_Amiens Christus Peter Peter
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Europa Jerusalem Jerusalem Rom Jerusalem Jerusalem
9
Strick um den Leib, barfu und ein Kreuz in der Hand, zog er von Stadt zu Stadt. berall lief das Volk zusammen, wenn es ihn sah. Er redete begeistert zu der Menge: ,,Anf, ihr Christen, der Heiland ruft euch. Jch^ selbst bin zu Jerusalem gewesen und habe aus allen Winkeln der heiligen Orte den Klageruf erschallen hren: Rettet, ach rettet uns! Und ihr wollt noch zaudern, ihr wollt nicht hren auf die Stimme des Herrn?" Eine solche Predigt wirkte gewaltig. Das Volk sah in dem bleichen, abgehrmten Manne mit den feurigen Augen einen Boten Gottes. Alle Herzen wurden ergriffen, und berall zeigte sich ein heiliger Eifer, zu kmpfen gegen die Unglubigen.
3. Der erste Kreuzzug. 1096. Nun berief der Papst eine Kirchenversammlung. Eine zahllose Menge Volks strmte herbei. Zuerst schilderte Peter in flammender Rede das Elend der Christen im gelobten Lande. Dann sprach der Papst: Sollen wir noch lnger die heiligen Orte den Ruchlosen zum Raube lassen? Auf, gegen die Feinde des christlichen Namens kehret die Schwerter! Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Mrtyrerkrone erlangen. Wer mitzieht in den heiligen Kampf, dem sind seine Snden erlassen, der ist der ewigen Seligkeit gewi." Da rief alles Volk: Gott will es! Gott will es!" Unter der Fhrung des deutschen Herzogs Gott-fried von Bouillon brachen sie auf zum Kampfe. Jeder, der an dem Zuge teilnahm, heftete ein rotes Kreuz auf seine rechte Schulter. Daher wurden sie Kreuzfahrer, und die Kriege Kreuz-Zge genannt. Aber vieles und schweres hatten sie zu erdulden, bevor^ sie aus Ziel kamen. Einerseits waren die Trken ebenso tapfere als listige Feinde, und sie muten oft Monate lang einzelne Städte belagern, andererseits aber wurden durch die ungewohnte Sonnenglut des sdlichen Landes, durch Hunger und Seuchen, eine Menge von ihnen hinweg gerafft.
4. Die Eroberung Jerusalems. 1 099. Endlich, nach drei Jahren, nherten sie sich dem Ziele ihrer Sehnsncht. Als sie von einem Berge aus die heilige Stadt im Glnze der Abendsonne vor sich liegen sahen, fielen sie ans ihre Kniee. Freudenthrnen ent-strmten ihren Augen, und der tausendstimmige Jubelruf: Jerusalem! Jerusalem! durchhallte die Lust. Nach snswchentlicher Belagerung wurden die Mauern der Stadt unter dem Rufe: Gott will es! erstiegen. Gottfried von Bouillon eilte gleich nach Einnahme der Stadt in die Kirche des heiligen Grabes, um hier barfu und im Ber-Hemde Gott fr den Sieg zu danken. Das brige Kriegsvolk folgte in feierlichem Zuge und sang Loblieder zu Ehren des Allerhchsten. Dann whlten sie Gottfried zum Könige. Aber der demtige Held sprach: ,,Jch will nicht da die Knigskrone tragen, wo mein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat." Er nannte sich nur Beschulter des heiligen Grabes. Schon im folgenden Jahre starb er. Sein Bruder wurde nun König von Jerusalem.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Peter Gottfried_von_Bouillon Gottfried
12
4. Wilhelm Tell. Unterdessen stieg der bermut des Vogtes Geler immer hher. Er lie in Uri den Hut des Herzogs auf einer Stange erhhen und befahl, da jedermann, der vorbergehe, sich vor dem Hute beugen sollte. Wilhelm Tell aber, der Schwiegersohn von Walther Fürst, ging mit seinem kleinen Shnlein vorber und verbeugte sich nicht. Sofort sprangen die Wchter her-bei und fhrten ihn zum Vogte. Der sprach in seinem Zorn zu ihm: Teil, du bist ein guter Schtze, so schiee denn einen Apfel vom Haupte deines Sohnes; triffst du nicht, so kostet es dein Leben." Tell bat um Gottes willeu, ihn zu so verwegener That nicht zu zwingen. Umsonst, der Vogt drohte, wenn er nicht gehorche, ihn und sein Shnlein zu tteu. Da nahm Tell zwei Pfeile, legte den einen auf den Bogen und fcho. Und siehe, mitten durchbohrt flog der Apsel von des Knaben Haupt. Alles Volk jauchzete dem treff-lichen Schtzen zu. Geler aber fragte ihn: Was sollte der zweite Pfeil, den du hervor holtest?" Da antwortete Tell khn: Htte ich mit dem ersten meinen Sohn getroffen, dann htte der zweite dir das Herz durchbohrt, grausamer Vogt." der solche Autwort ergrimmte der Vogt. Er lie Tell binden und ihn auf fein Schiff bringen, um ihn mit nach Knacht zu nehmen und ins Gefngni zu werfen. Aber mitten auf dem See erhob sich ein groer Windsturm, und das Schiff drohte zu versinken. Da sprach der Fhrmann: Nur Tell kann uns retten." Auf Befehl des Vogtes wurden daher feine Fesseln gelst, und er mute das Steuer erfassen. Krftig regierte er das Schiff und fhrte es nahe an eine Felsplatte, die in den See hineinragte. Schnell erfate er nun seinen Bogen und sprang auf die Platte, das Schifflein mit einem krftigen Futritt zurck in den See stoend. Nun eilte er der das Gebirge nach Knacht, der Ankunft des Vogtes harrend. Diefer entging auch wirklich dem Tode in den Wellen. Nachdem er glcklich gelandet war, ritt er seiner Bnrg zu. Aber er sollte nicht mehr lebend dorthin kommen. In einem Hohlwege erwartete ihn Wilhelm Tell und scho ihm einen Pfeil durch die Brust, da er starb.
5. Die Eidgenossen; Arnold von Winkelried. So war einer der grausamen Vgte gefallen. Bald befreite sich das Volk auch von den brigen Gewaltherren. An einem bestimmten Tage drangen die tapfersten Männer in die Zwingburgen, eroberten sie und jagten die Vgte mit ihren Gesellen der die Grenze. Ohne weiteres Blutvergieen wurde die Freiheit erlangt. Die drei Wald-statten schlssen nun einen Bund zur Verteidigung und nannten sich Eidgenossen. Bald vergrerte sich derselbe, da noch andere Orte hinzutraten. Alle Versuche, das Laud wieder zu unterjochen, scheiterten an dem festen Zusammenhalten der Schweizer. Einst standen sie wieder auf dem Schlachtfelde, ihnen gegenber die Feinde in schwerer Rstung, Mann an Mann. Da rief einer der Eid-genossen, der wackere Arnold von Winkelried: Liebe Brder, ich
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Tell Wilhelm Wilhelm_Tell Wilhelm Walther_Fürst Wilhelm Arnold_von_Winkelried Arnold_von_Winkelried