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und Wetter. Die selbstverfertigte Kleidung bestand aus einem leinenen Untergewand und einem wollenen Obergewand. Den Kopf bedeckte ein kleiner, runder Hut. Das Haar war stets gescheitelt. Schuhe und Stiefel wurden beständig getragen; barfuß zu gehen, galt als Zeichen größter Armut. Ein beliebter Schmuck waren die Schläfenringe. Dies waren Ringe aus Bronze, an einem Ende stumpf, am andern Ende zu einer Ose zurückgebogen. Sie wurden an einem Riemen, der durch diese Öse gezogen war, besestigt und am Kopfe getragen. Zu den Lastern des Wendenvolks gehörte die Vielweiberei. Die Knaben wurden von den Eltern sehr geliebt, die Mädchen aber meist als Last angesehen und übel behandelt. Den erwachsenen Söhnen lag die Verpflichtung ob, die alt und schwach gewordenen Eltern zu ernähren. Deshalb gab es im Wendenlande keine Arme und Bettler. Gegen Fremde übte der Wende im hohen Grade die Tugend der Gastfreundschaft. Oft stahl er nachts das, was er am anderen Morgen seinem Gaste vorsetzen wollte.
6. Kriegs- und Staatsleben. — Anfänglich ein friedliebendes, an der Scholle hängendes Volk, erwuchsen die Wenden in der Folge zu gefürchteten Kriegern. Sie stählten ihre Kraft in den unaufhörlichen Kämpfen, welche die Nachbarschaft der Dänen zur See und der Sachsen zu Lande mit sich brachten. Die Wenden waren im Kriege listig, tapfer und ausdauernd, daneben aber auch treulos und grausam. Sie brachen ohne Scheu einen feierlich beschworenen Vertrag und zeigten kein Erbarmen gegen den gefangenen Feind. Hauptwaffe der Wenden war das Schwert. Als Feldzeichen dienten Tierbilder, darunter wahrscheinlich der Kops des Wildstiers und der Greis, die späteren Wappentiere des Landes. — Die Wenden bildeten keine einheitliche Nation. Selten schlossen die einzelnen Stämme sich zu einem größeren staatlichen Verbände zusammen, lagen miteinander vielmehr oft in grimmiger Fehde. Die beste staatliche Ordnung war bei den Obotriten zu finden. An der Spitze jedes Stammes stand ein Fürst, Knese genannt. Die einzelnen Stämme zerfielen wieder in Gaue. Jeder Gau hatte seinen Tempel und seine Burg. Von den Tempeln ist keine Spur mehr vorhanden. Dagegen sind uns zahlreiche Überreste von Gauburgen erhalten; es sind unsere berühmten Burgwälle.
7. Hinterlassenschaft. — Die Burgen dienten als Fürstensitze und Zufluchtsorte der Bevölkerung in kriegerischen
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Anhang.
Das mecklenburgische Wappen.
Das mecklenburgische Wappen in einfacher Gestalt ist ein Stierkopf. Das vollständige Wappen besteht aus sechs Feldern und einem Mittelschilde. Es erinnert an die sieben Landesteile, aus denen im Lause der Zeiten unser Vaterland erwachsen ist.
1. Herzogtum Mecklenburg. Auf goldenem Grunde ein schwarzer Stierkopf mit aufgerisfeuem roten Maule und ausgestreckter roter Zunge; auf dem Kopfe silberne Hörner und eine goldene Lilienkrone.
2 Herrschaft Rostock: Auf blauem Grunde schreitend ein goldener Greif mit ausgestreckter Zunge und aufgehobener rechter Vorderklaue.
3 Fürstentum Schwerin: Ein quer geteiltes Feld; in der oberen blauen Hälfte ein goldener Greif, in der unteren silbernen Hälfte ein grünes Viereck.
4. Fürstentum ßaheburg: Auf rotem Grunde stehend ein silbernes Kreuz mit goldener Krone.
5. Herrschaft Stargard: Auf rotem Grunde ein silberner weiblicher Arm mit goldenem Ringe zwischen Daumen und Zeigefinger.
6. Fürstentum gömbrit: Auf goldenem Grunde ein schrägliegender Stierkopf mit silbernen Hörnern und goldener Lilienkrone, aber mit geschlossenem Maule.
7. Grafschaft Schwerin: Der quer geteilte Mittelschild; die obere Hälfte rot, die untere golden
Das Wappen wird von einem Stier und einem Greif gehalten und ist mit der Königskrone geschmückt.
Der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz führt Wappen und Titel mit dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin gemeinschaftlich. Der Titel beider Großherzöge lautet: „Großherzog von Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr "
Die mecklenburgischen Landesfarben sind blau, gelb, rot.
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auf einem Pfahlroste errichteten Hütten nennt man Pfahlbauten. Reste davon sind bei Wismar und dem nahe be-legenen Gägelow aufgedeckt. Weit großartiger sind aber die Denkmäler, die uns das Steinzeitvolk in seinen Gräbern hinterlassen hat. Es sind dies die s. g. Hünengräber, welche man an verschiedenen Stellen des Landes trifft. In ihrer einfachsten Form bestehen sie aus vier aufrecht stehenden Granitblöcken, welche mit einem mächtigen Decksteine überwölbt sind. Die Leichen lagern in sitzender Stellung an den Wänden der Grabkammer; zu ihren Füßen wurden Waffen und Geräte niedergelegt, ferner einige Thongefäße, in welchen sich Speise und Trank befand. Am besten erhalten sind die Hünengräber zu Naschendorf und Jamel bei Grevesmühlen.
2. Die Bronzezeit.
1. Die Sron^e. — Auf die Steinzeit folgt der glänzendste Zeitraum unserer Vorgeschichte, die Bronzezeit, etwa 1500—400 v. Chr. Fast alle Waffen und Schmucksachen wurden aus Bronze, einer Mischung von Kupser und Zinn, verfertigt Die Verarbeitung der Bronze, welche von Süden her das Elbthal entlang zu uns gelangte, geschah durch Guß. Dem kriegerischen Bedarf dienten Schwerter, Dolche, Lanzen, Messer. Zierat wurde in großer Menge geschaffen: Arm-Hals- und Fingerringe, Gewandnadeln (Fibeln), Hängebecken zur Aufbewahrung von Kostbarkeiten u. s. w. Das Bronzezeitvolk war also ein ebenso kriegerisches wie prachtliebendes Geschlecht.
2. Die Gräber. — In der älteren Bronzezeit wurden die Toten begraben und zwar in liegender Stellung, meist aus einem Steindamme. Die Grabkammer wurde mit einem Steinkegel bedeckt, darüber wölbte man einen Erdhügel, oft von bedeutender Höhe. Diese Grabstätten führen den Namen Kegelgräber. Meist sind sie aus freien Anhöhen errichtet und oft in Gruppen vereinigt. Die Kegelgräber bergen Waffen und Schmuckgegenstände aus Bronze, Gold, Bernstein und Glas. Um die Mitte der Bronzezeit verschwinden die stolzen Kegelgräber und machen niedrigen Hügeln mit dürftiger Ausstattung Platz. Es wurde Brauch, die Leichen zu verbrennen, die Knochenreste samt der Asche in Urnen zu bergen und diese in einem Steingewölbe beizusetzen, über
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Erste Periode D i e erste P e r i o d e ist gekennzeichnet durch die
b'o Ce^°00 Anwendung von Stein zu allen „schneidenden" Werk-Steinzeit. zeugen, wir nennen sie deshalb die Steinzeit. Nach der Art der Bearbeitung pflegt man diese noch wieder in eine ältere des „geschlagenen" und eine jüngere des „geschliffenen" Steines zu zerlegen.
Die Bewohner Mecklenburgs in der Steinzeit wohnten in Erdhöhlen oder Blockhäusern, welche auf Pfählen in Flüssen, Seen oder Mooren errichtet und in langer, mühseliger Arbeit mit der Steinaxt hergestellt waren. Die Überreste solcher „Pfahlbauteu" sind an mehreren Orten unseres Landes zu Tage gefördert worden. Fischerei und Jagd waren die Hauptbeschäftigung; Angelhaken und Harpunen aus Horn oder Knochen, Speere und Pfeile mit Steinspitzen fanden dabei Verwendung. Der größte Teil des Landes war mit Wald und Sumpf bedeckt; nur in geringem Umfange wurde Ackerbau getrieben, die Scholle mit den Steinwerkzeugeu aufgerissen und Flachs und einiges Getreide gebaut. Haustiere waren schon vorhanden und fanden in den Wäldern reichliche Nahrung. Die Menschen nährten sich von dem Fleische dieser und des Wildes, sowie von Fischen und wenigem Getreide, das sie mit Steinen zerquetschtem Sie kleideten sich in Felle und wollene oder leinene Gewänder — denn die Weberei war ihnen schon bekannt — und schmückten sich mit Halsbändern von Zähnen und Bernstein. Außer der eben genannten Kunst erstreckte sich die Gewerbtätigkeit auf Holzschnitzerei und Töpferei. Während aber von den Erzeugnissen der ersteren nichts auf uns gekommen ist, sind Tongeschirre aller Art, an denen gerade und kräftige kurze Striche die charakteristische Verzierung bilden, sehr zahlreich erhalten und legen Zeugnis ab
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Schwertern, Dolchen, Messern, Äxten finden wir Armund Halsriuge und Gewandspangen (Fibeln) in großer Menge, außerdem Opferwageu und Schalen aus gleichen: Metall, goldene Arm- und Fingerringe. Das Charakteristische in dieser Zeit ist die Spiralverzierung und der Celt, jene eigentümliche Form des schmalen Beiles, die sich nur in Nordeuropa findet. Bemerkenswert ist auch, daß alle Bronzegegenstände gegossen, die einzelnen Teile entweder zusammen genietet oder durch darüber gegossene Bronze verbunden wurden; das Löten des Metalls war noch völlig unbekannt.
In der Lebensweise scheint sich seit der ersten Periode wenig geändert zu haben. Nur die Bestattung zeigt ein etwas anderes Bild. Die Toten wurden zunächst zwar noch uuverbrannt beerdigt, aber die großen Steinpackungen fehlten; sie wurden meistens in hölzernen Grabkammern ans die bloße Erde oder auf ein Steinpflaster gebettet, darüber ein Steinkegel und dann ein Erdhügel aufgeworfen. Das fiud die sogenannten „Kegelgräber", die sich in ganz Mecklenburg Allmähliche zahlreich finden. Dann trat allmählich eine Ver -Veränderung^ n b e r u it g der Verhältnisse ein. Die Leichen
der Verhält- ° '
niffe. wurden verbrauut und die Asche in Urnen aufbewahrt,
welche meistens in Steinpacknngen und natürlichen Erhebungen beigesetzt wurden. Zunächst blieb noch die Bronze das vorherrschende Metall, nur daß die Funde in den Gräbern viel spärlicher werden und die Spiralverzierung verschwindet; es scheint südeuropäischer Einfluß sich geltend gemacht zu haben.
Beginn der Eine weitere Veränderung trat ein, indem Geräte «oo*v"*Chr Ü0u *n Gebrauch kamen, so jedoch, daß daneben La T6ne- Bronze, besonders zu Schmuckgegenständen, weiter ver-
Seit- wandt wurde. Diese La lene-Zeit, wie wir sie nach
dem hervorragendsten Fundorte, dem Pfahlbau von
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Das „mittler*" Wappen der Großherzogtümer Mecklenburg.
Das Wappen beider Mecklenburg*)
weist nur unwesentliche Unterschiede auf. Es enthält einen H a u p t s ch i l d mit sechs Feldern und einen M i t t e l s ch i l d. Der Hauptschild zeigt folgende Wappenzeichen der einzelnen Landesteile: 1. Herzogtum Mecklenburg: Im goldenen Felde schwarzer gekrönter Stierkopf mit aufgerissenem roten Maule, herausgeschlagener roter Zunge und silbernen Hörnern. 2. Herrschaft 9t o stock: Im blauen Felde goldener Greif mit erhobener rechter Vorderpranke und ausgeschlagener roter Zunge. 3. Fürstentum (Bistum) Schwerin: Oben im blauen Felde ein goldener Greif, stehend auf der unteren grünen, silberbordierten Schildhälfte. 4. F ü r st e u t u m (Bistum) Ratzeburg: Im roten Felde silbernes Kreuz mit goldener Krone. 5. Herrschaft Stargard: Im roten Felde
silberner Arm mit goldenem Ringe zwischen Daumen und Zeigefinger. 6. Fürstentum Wenden: Im goldenen Felde
schrägliegender Stierkopf, wie oben 1., aber mit geschlossenem Maule. Der Mittel sch ild enthält das Zeichen der Grafschaft Schwerin: Oben rot, unten golden.
Das Wappen wird von einem Stier und einem Greif gehalten und ist oben mit der Königskrone geschmückt. Das „große" Wappen ist mit fünf Helmen verziert und von einem mit Hermelin gefütterten Mantel, der ans einer Königskrone hervorgeht, umsäumt. Als „kleines" Wappen dient ein einfacher Stierkopf.
Die Landesfarben sind für beide Mecklenburg: blau,
gelb, rot.
*) Anmerkung: Die Beschreibung ist nach Teske: Die Wappen der Oroß-hcrzogtümer Mecklenburg.
Buchdruckerei w. Dörnbrack, Neubrandenburg.
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Bommen," murmelte er vor sich hin, sollen sie mit mir zu-frieden sein." Und weiter wanderte er am Ufer, das Haupt leicht nach vorne geneigt, die Adleraugen unausgesetzt aus die Gerllmassen gerichtet.
der ein )ahr war vergangen. Die Unruhe des Meisters steigerte sich zusehends. Da sagte er eines Tages zum Wolfspie: Geh' doch auf deinen Streifereien ja oft nach dem groen See und sieh' zu, ob die Kupfermnner noch nicht da sind!" Der Jger erwiderte: Deine (Ermahnung ist unntig; ich bin schon hufig dort gewesen, wnsche ich mir doch statt meiner Steinlanze sehnlichst einen Metallspie. Meine Begierde ist zum mindesten so groß wie die deinige." Doch endlich konnte der Wolfspie wirklich die erwnschte Kunde bringen. Da kmmerte sich Reinhart um nichts, auch nicht um den Fürsten, rannte vielmehr wie besessen nach der wohlbekannten Anlagestelle am See. Mit lautem Iubelgeschrei begrte er die Hndler. Es dauerte aber nicht lange, so waren ihm andere Leute gefolgt; und bald stand eine ganze Schar von Mnnern, Jnglingen und Knaben am Ufer.
Was aber jetzt die Fremden an schnen Sachen zeigten, sah nicht rtlich, sondern goldgelb aus. )hr Wortfhrer stieg in das grte Boot, ergriff einen langen Gegenstand, hielt ihn gegen die Sonne, da es glnzte und die am Strande Stehenden hell aufjauchzten, und rief: (Ein Bronzeschwert! (Es biegt sich nicht, seht doch die feinen Figuren und Striche an ihm! Und hier", fuhr er fort, indem er das Schwert in den Kahn warf und zwei neue Dinge hervorholte, hier eine prchtige Lanzenspitze und dies ein vortreffliches Bronze-meffer! Mit Leichtigkeit schneide ich" er fate einen ins Waffer hineinragenden Weidenbusch diesen Zweig durch." Wiederum ein lauter Aufschrei der Hagenleute. Und zum drittenmal langte der Bronzemann in seine Schatzkammer und lie noch zwei Gegenstnde in der Sonne blitzen und sprach mit starker Stimme: Dies kleine Ding ist, wie ihr ja gleich bemerken werdet und auch an meinem Gewnde hier sehen knnt, eine Bronzenadel, fein, was? Und dies hier" er legte den Gegenstand um feinen Hals ist ein hbscher Halsschmuck, ein Bronzering, mgt ihr's leiden?" (Ein vielstimmiges 3a folgte und weckte an der nahen, in den See vorspringenden Waldspitze ein lebhaftes (Echo.
Nun aber drngte sich Reinhart vor und wurde es gar nicht gewahr, da seine Fe bereits im Wasser standen. Laut rief er: Ihr Fremden, ihr Männer mit euren wunder-famen Dingen, seid uns herzlich willkommen! Nehmt doch eure Sachen, kommt mit uns nach unfern Wohnungen und zu unferm Fürsten. Wir kaufen alles." Das geschah. (Ein flotter Handel entwickelte sich vor dem Hause Hagens. Wie doch
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mar, seht dorthin! (Ein merkwrdiges Fuhrwerk!" Die Männer richteten ihre Augen nach dem bezeichneten Punkte und sagten wie aus einem Munde: In der Tat merkwrdig!" Das Gefhrt, gezogen von einem kleinen, zottigen Gaul, kam langsam nher. Auf dem Karren, dessen Inneres allerlei Gerumpel barg, sa ein Mann in mittleren Jahren. Neben ihm her schritten zwei jngere Leute, offenbar die Shne des Fuhrmanns. Alle drei waren von gelblicher Gesichtsfarbe die Backenknochen standen stark hervor, das Haar hing wirr ms Gesicht hinein.
pitto und Dietmar waren aufgesprungen, traten den Fremden entgegen und schauten sie neugierig an. Der Altere stieg vom Karren herunter und sprach: Ich bin Kakau, mir kommen von dem groen Flu her und sind schon mehrere Wochen an ihm entlang gezogen. In den letzten Tagen ist es uns schlecht ergangen. Nur eine einzige Siedlung haben wir getroffen, wo wir etwas zu essen bekommen haben. Und heute haben wir den ganzen Tag gehungert. (Erbarmt euch meiner und meiner beiden Shne!" Siehst du, pitto!" rief Frau Foiia, warum bist du nicht noch heute abend auf den Fischfang gegangen? Indessen, Landfremde, etwas wird sich doch noch fr euch finden. Tretet nher!" Tausend Dank, Frau!" sagte Kakan, langte in feinen Wagen und holte einen Gegenstand heraus, hier hast du etwas, das deine Augen noch nie sahen: ein (Eisenmesser! Ihr habt noch Bronze* oder gar Steinmesser. Solche Dinger macht man in meiner Heimat nicht mehr. Bei uns regiert das (Eisen. Und wenn ihr mich aufnehmt, will ich euch morgen schon zeigen, was (Eisen ist und wie man mit dem (Eisen umspringt." hastig hatte der pitto seiner Frau das neue Messer entrissen, den nchsten Zweig ergriffen und glatt durchgeschnitten. Donnerwetter!" rief er aus, das schneidet."
Mit Freuden wurden Kakan und die Seinen aufgenommen. Und während sie sich an frischem Ger/tenbrote und ser Milch strkten, erzhlten sie noch eine Zeitlang von ihren Fahrten und ihrem wundersamen Gewerbe.
Am nchsten Morgen, als die Fremden noch schliefen, gingen pitto und Dietmar schon in aller Frhe an den See und brachten reiche Beute heim.
Nachdem man das Frhmahl eingenommen hatte, wollte Kakan seine Kunst zeigen. Die Shne holten einen (Eisenhammer und verschiedene (Eisenstcke vom Karren. Nachdem Frau Folla auf ihrem Herde ein Feuer entzndet hatte, das nun von pitto tchtig unterhalten werden mute, legte Kakan ein kleines (Eisenstck in die Glut, während feine Shne nach einem recht glatten, flachen Steine suchten. Sobald das (Eisenstck glhend geworden war, holte Kakan es mit einer Gabel
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sehr frh war er aufgebrochen und hatte mit viel List und unendlicher Geduld den Mischen nachgestellt. Jetzt schttete er seinen Sack aus. Wie das zappelte und vom Boden empor-schnellte? Wie den Mnnern bereits der Mund nach dem fetten Bissen wsserte!
Nun hatten alle Frauenhnde genug mit der Bereitung des Mahles zu tun. Vorher waren sie eifrig bei der bessern (Einrichtung ihrer Huser, beim Flicken von leinenen Unter-Heidern und wollenen Gbergewndern und mit dem Ausbessern der Schuhe beschftigt gewesen. Jetzt kam alles mit hungrigem Magen heim. Also auf zur Herrichtung der Speise!
z. freudc und Leid tti Ztritz.
Wenn der alte Gul nach Jiritz gekommen war, hatte er zuweilen auch feine Shne Dobek und Hohle mitgebracht. Beides waren stattliche Männer. Wenrt sie, angetan mit einem prchtigen Wollgewande, den kleinen Hut auf dem Kopfe, den Stirnriemen mit zwei Schlfenringen geschmckt, ins Dorf einzogen, warfen die jungen Mdchen die Augen auf sie. Aber auch Dobek und Hohle fanden Gefallen an den Ziritzern. Dobek hatte die lteste Tochter Zirs ins Herz ge-schlssen, Hohle die jngere. Und als eines Tages der Dobek erschien und um die Slava anhielt, gab der Dorflteste mit Freuden feine Zustimmung. Wute er doch, da er ein schnes Lhegeld zu erwarten hatte. Noch glcklicher wurde Zir, als sich bald darauf auch Hohle einstellte und die Hand der jngsten Tochter begehrte. Wiederum Lhegeld! Was wollte der Zir noch mehr?
Die glcklichen Mdchen folgten den Mnnern nach Grabow, begleitet von den Segenswnschen der Ziritzer. Leider sollte das Glck des ltesten Paares nur von kurzer Dauer fein. Denn als einst Dobek in feinem schmalen Boote durch eine reiende Stelle des Flusses fuhr, verlor er das Gleichgewicht, strzte kopfber ins Wasser und ertrank. Die Leiche konnte nicht gleich gefunden werden. Da eilten auch Zora, Zir und Smof herbei und halfen suchen. Nach zwei Tagen fand man den verunglckten, der durch die Strmung weit von der Unfallstelle fortgerissen worden war. Gro war die Klage, besonders bei der jungen Witwe, die in namenlosem Schmerz Tag und Nacht schrie.
Die Freunde legten den Leichnam auf eine Bahre und trugen ihn nach dem (Drte, wo man die Toten zu verbrennen pflegte. Bald loderte ein helles Feuer empor und verzehrte den toten Dobek bis auf das Skelett. Dies nahmen die Freunde, betteten es in eine Grube, befestigten am Schdel die Schlfen-
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Als wenn die Menden die Kostbarkeiten mit ihren Blicken verschlingen wollten, so sahen sie darauf hin. Und Zora sprach: Kommt unsern Flu hinauf zu unserm Dorf, da wollen wir euch alles abkaufen. Jetzt haben wir leider nichts, was wir euch bieten knnten."
Die Hndler berieten. Bald wurden sie eins, da ein Teil die Elbe weiter verfolgen und der andere auf Ziritz und Grabow lossteuern sollte. Nach acht Tagen wollte man sich wieder an dieser Stelle zusammenfinden.
Diese Botschaft hrten die Wenden mit Freuden und eilten voraus, ihre Freunde und Nachbarn zu benachrichtigen. Da geriet ganz Ziritz in Aufruhr. Eifrigst suchte jeder nach Sachen, fr welche er sich die fremden Kostbarkeiten eintauschen konnte. Smok holte die Felle von den beiden Bibern, die er krzlich beim Flusse erlegt hatte. Zir und Zora schleppten die pelze von den Fchsen und Mardern herbei, denen sie das Lebenslicht ausgeblasen Hattert. Rantze, Gyneke und Tesse rannten zum Walde, schlten weie Birkenrinde ab und brachten sie nach Hause, weil sie gehrt hatten, da kluge Leute so etwas zum Schreiben und Malen gebrauchen knnten.
Und nun waren die Hndler auch richtig angelangt. Da blieb kein Mensch zu Hause. Selbst der todkranke Spuske kroch von seinem Lager nach drauen, um die Fremden zu sehen. War das nun aber ein Handeln und Schachern! Zir und Zora kauften natrlich einen Sattel und einen Zaum. Der Smok bot feine beiden Biberfelle fr einen Ring aus Silberdraht. Der Hndler forderte zwar fnf pelze, gab sich aber zuletzt doch mit den zweien zufrieden. Gyneke, Rantze und Tesse zeigten ihre Birkenrinde und empfingen dafr als Entgelt einige kleine Mnzen von eckiger und stark zerhackter Form. Unterdes hatte sich Bordey mglichst dicht an den Haupthndler hinangedrngt und versucht, ihm unvermerkt ein Ohrgehnge aus feinem Sacke zu ziehen. Da kam er aber fchn an. Der geriebene Kaufmann erkannte sofort das Vor-haben des Bauern und brllte ihn an: Verfluchter Hund!" Da lachten alle Ziritzer.
Jetzt trat Zora zu dem Haupthndler und fragte: Woher kommt ihr denn eigentlich?" Wir", erwiderte der Gefragte, sind die Elbe hinuntergefahren und stammen von jenfeit des Gebirges, von prg, her. O, da solltet ihr einmal auf unserm Markte sein, was da fr Menschen und hbsche Sachen zusammenkommen! )st das ein Gewimmel!" Wohl grade so wie in )ulin", rief Zir, wohin schon einmal der alte Gul aus Grabow gereist ist. Sechs Tage hat er gebraucht, und der Malchow, Rethra und Pafewalk hat er feinen Weg genommen. In Pafewalk hat er noch viele Reifende getroffen, welche den Knigsweg gezogen find, der der Demmin, Laage, Hohen-
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