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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 55

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
55 das war er auch. Er verkaufte daher von seinen Sachen ein Stück nach dem andern, bis ihm nichts mehr übrig blieb ; aber er hatte dafür die Freude, seinen Kameraden durch seine Pflege wieder her- gestellt zu sehen. Dieser konnte ihm die Treue, die er an ihm be- wiesen hatte, nicht genug danken und weinte manchmal an seinem Halse aus Bekümmernisz, dasz er ihm seine verkauften Kleidungs- stücke nicht wieder ersetzen könnte; aber der Schneider tröstete ihn darüber und sagte : Gott werde es ihn wohl nicht vermissen lassen ; ein Mensch sei dem andern einen solchen Liebesdienst wohl schuldig, und besonders in der Fremde müsse keiner den andern verlassen. Sie reisten darauf noch mit einander bis nach Warschau, der Hauptstadt in Polen, wo der arme Schmidt Arbeit bekam, der Schneider aber nicht. Beide Freunde muszten sich also hier tren- nen. Als der Schneider wieder auswanderte, gab ihm der Schmidt eine Stunde weit das Geleite, und unter Vergieszung häufiger Thrä- nen schieden sie, als wenn sie leibliche Brüder gewesen wären, von einander, ohne eben hoffen zu können, dasz sie sich in dieser Welt jemals wieder sehen würden. Der Schneiderwanderte darauf durch Böhmen, Sachsen, Hessen, Lothringen bis nach Frankreich, wo er beinahe zehn Jahre blieb und bald in dieser, bald in jener Stadt arbeitete, ohne irgendwo sein Glück zu finden. Endlich kehrte er nach Deutschland zurück und gerieth in Frankfurt am Main unter die Werber, welche ihn über- redeten, kaiserliche Dienste zu nehmen, und ihn als Rekruten nach Wien transportierten. Da er aber schwächlich und fast beständig krank war, liesz man ihn nach einigen Jahren wieder laufen, wohin er wollte. Fast nackt und blosz kam er nach Sachsen, um daselbst wieder Arbeit zu suchen ; allein da ihn in seinem elenden Anzuge niemand zur Arbeit annehmen wollte, so muszte er endlich betteln. Eines Abends spät sprach er in einem Dorfe (es war gerade an einem Sonnabende) bei einer Schmiede auch um einen Zehrpfennig an. Da dünkte dem Meister, welcher mit vier Gesellen vor der Esse arbeitete, dasz die Stimme des Ansprechenden ihm sehr be- kannt sei. Er nahm die Hängelampe in die Hand, schaute dem Bettler in’s Gesicht, und — „Je Bruder! bist du’s oder bist du’s nicht?“ riefen beide fast zu gleicher Zeit; und in der That waren es die Kameraden, die seit der Trennung in Warschau nichts weiter von einander gehört hatten. Der Schmidt, welcher unterdessen in dieser Schmiede in Arbeit gestanden und durch die Meirath der Witwe, welcher sie gehörte, wohlhabend geworden war, war ganz auszer sich vor Freuden. Er herzte und küszte den Schneider uad schämte sich seiner nicht, obgleich er ein zerlumpter Bettler war. Er führte ihn mit lautem Jubel in seine Stube, drückte ihn in den Groszvaterstuhl am Ofen nieder, sprang auf einem Beine wie ein Knabe, und alle seine Hausgenossen sperrten vor Verwunderung

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 56

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
56 die Augen weit auf. „Lene“, sprach er zu seiner Frau, „geschwind springe hinauf und hole ein feines Hemd und meinen Sonntagsstaat herunter, dasz der gute Freund da sich umkleiden kann! “ Der Schneider wollte allerlei dagegen einwenden, aber der Meister hielt ihm den Mund zu und sagte : „‘Schweig’ und sprich mir kein Wort dagegen ! Du hast’s wohl um mich verdient, dasz ich mein bischen Hab’ und Gut mit dir theile.“ Es half nichts: der Schneider muszte sich putzen und aus einer langen Pfeife rauchen. Der Meister gebot ihm, sich gerade so zu pflegen, als ob er in seinem eigenen Hause wäre, und nachdem er in möglichster Eile sein Tagewerk vollends geendet hatte, setzte er sich mit ihm zu Tische und liesz alle seine Leute herein kommen, dasz sie den Fremden nun recht genau besehen muszten. Dabei erzählte er ihnen denn, wer der Fremde eigentlich sei, und was es mit ihrer beiderseitigen Freundschaft für eine Bewandtnisz habe. Da hatten alle eine herzliche Freude über den Ankömmling, besonders aber die Frau vom Hause, die ihren Mann sehr liebte und oft dem guten Schneiderburschen, der in Polen eine so treue Stütze für ihren Mann gewesen war, ehe sie ihn persönlich kannte, Gottes Segen gewünscht hatte. Der Meister liesz noch am nämlichen Abend zwei fette Gänse schlachten und auf den folgenden Tag alle Freunde und Gevattern des Dorfes zu sich zu Gaste laden. „Juchhei! das soll mir ein Freudentag werden !“ rief er laut auf — und schwang dabei seine Mütze vor Freuden. Der Sonntag kam, und in der Schmiede ging’s so fröhlich her, als wenn es Kindtaufe gewesen wäre. Nachdem die Mahlzeit geendigt war, erzählte der Schmidt alle seine Erlebnisse und besonders, was er seinem Kameraden für einen Liebesdienst zu verdanken habe. Der Schneider muszte dann seine Erlebnisse auch erzählen, und die Gäste gewannen ihn so lieb, dasz sie durchaus darauf bestanden, er solle sich in diesem Dorfe häuslich niederlassen und ihr Schneider werden. Der Schmidt jauchzte darüber laut und versprach, ihn mit Geld zu unterstützen, so viel er könne. Er hielt auch Wort; der Schneider fand sein reichliches Brot im Dorfe, verheirathete sich mit einer guten Wirthin und lebte froh und glücklich. 104. Ehrlichkeit und Dankbarkeit eines Juden. Ein Jude, Namens Isaak ernährte sich lange Zeit vom Handel mit alten Kleidern, wobei er oft kaum das tägliche Brot verdiente. Doch dankte er seinem Gott, daß er ihm wenigstens dieses gab, und war in seiner Dürftigkeit zufrieden. Aber nun starben ihm schnell hinter einander zwei Kinder, und er mußte, um sie begraben zu lassen, fast alle seine Habseligkeitcn verkaufen. Zudem wurde seine Frau krank, mit der er zwanzig Jahre in Frieden gelebt hatte, und da er sie selbst Pflegen mußte, so konnte er seinen kleinen Handel

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 58

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
58 105. %vcuc einer Magd. Sie heißt la Blonde und diente 23 Jahre bei ihrer Herrschaft und hätte länger bei derselben gedient, wenn die Meistersleute länger gelebt hätten. Lange Jahre ging es bei dem Pelzhändler M. zu Paris nach dem Schnürlein, und la Blonde bekam die guten Tage der Herrschaft auch zu spüren und konnte in dieser Zeit 350 Thaler Spargelb auf die Seite legen. Aber nun wandte sich das Blättlein. Der Pelzhändler machte Bankerott und gerieth in die bitterste Armuth. Da hätte eine andere Magd gedacht: „Ja, da bin ich kein Narr. Hat das Glück meine Herrschaft verlassen, werd' ich auch um eine andere mich umsehen dürfen." Nicht so la Blonde. Am guten Tage war sie guter Dinge gewesen, und den bösen nahm sie jetzt auch für gut und blieb, selbst als ihr die Frau sagte, daß sie in ihren be- trübten Umständen auf keinen Lohn rechnen könne. Kummer und Sorge nagten an des Pelzhändlers Leben; in Jahresfrist starb er und hinterließ nichts als eine kränkliche Frau und zwei Waislcin, und einen Edelstein — das war die Magd. Da la Blonde der kranken Frau und der Kindlein pflegen mußte, wurde nichts verdient, sondern nur gebraucht, und als die Pelzhändlerin alles Entbehrliche verkauft hatte, brach la Blonde ihr Spar- geld an und holte nach und nach davon, bis das auch aufgebraucht war. Zum Glück starb zu dieser Zeit eine Base der Magd und hinterließ ihr ein Erbe, das jährlich seine 50 Thaler trug. Auch die gab la Blonde hin, und als auch das in dem theuren Paris nicht lange herhielt, verkaufte sie Kleider und andere Sachen von Werth, und zuletzt suchte sie als Krankcn- wärterin die Nächte über etwas zu verdieneu, während sie am Tage der kranken Frau pflegte. Als diese starb, wollte man die armen Kinder in ein Spital aufnehmen; aber la Blonde erklärte: „So lange ich lebe, sollen die beiden Kinder an mir eine Mutter haben." Schon wollte sic mit den Waislcin nach ihrem Geburtsort Rüel aufbrechen, weil sic dort billiger durchzukommen hoffte, da ruft sie eines Tages ein kinderloser, wohlhabender Zuckerbäcker und spricht; „Hört, la Blonde, Ihr braucht nicht fortzu- ziehen ; ich brauche in meinen alten Tagen eine rechtschaffene Haushälterin. Da hab' ich gedacht, Ihr zieht mit den beiden Waislcin zu mir, dann haben sie einen Vater und eine Mutter, und ich habe eine Haushälterin; so ist allen geholfen." Mit Freuden willigte die treue Seele ein, und ihr Ende war lieblich und sanft wie das Abendroth nach einem schönen Tage, und ich denke, sie werde auch weit oben rechts zu erfragen sein am Tage der Vergeltung. O 106. ver Wegweiser. 1. Weiszt, wo der Weg; zum mit Pflug und Karst durch’s Weizen- Mehlfaszgeht, seid, zum vollen Fasz? Im Morgen- bis Stern an Stern am Himmel roth steht.

4. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 113

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
113 darin geworden, und sie eilt mit den Kindern hinaus unter Gottes freien Himmel und der Heimat zu. Mit nassen Augen kommt sie zum Vater. Der hatte heute noch mehr gearbeitet als sonst, weil die Mutter um der Kinder willen diesen Nachmittag nicht gearbeitet hatte und er nun für die Mutter mit- arbeiten wollte. Sie erzählt ihm, daß es ihr auf dem Markte so traurig zu Muthe gewesen sei. Er aber ist gar nicht traurig und sagt: „Wir haben wohl nichts zu essen als schwarzes Brot und Kartoffeln; aber wir sind doch dabei sammt unsern Kindern gesund, und an Kleidung hat Gott es uns auch noch nicht fehlen lasten. Und das Beste haben wir umsonst, nämlich Gottes Wort, und wenn wir beten und in den Wegen Gottes wandeln, so haben wir allezeit einen gnädigen Gott." Da wurde die Mutter fröhlich, und als Eltern und Kinder sich zum Abendbrot niedergesetzt und das Tischgebet gesprochen hatten, da schmeckte ihnen das Schwarzbrot zu der Milch von ihren beiden Ziegen eben so schön, als wäre es Honigkuchen und Semmel. 173. Gott grüßt manchen, der ihm nicht dankt. „Gott grüßt manchen, der ihm nicht dankt." Zum Beispiel, wenn dich früh die Sonne zu einem neuen kräftigen Leben weckt, so bietet er dir: „Guten Morgen." Wenn sich abends dein Auge zum erquicklichen Schlummer schließet: „Gute Nacht." Wenn du mit gesundem Appetit dich zur Mahlzeit setzest, so sagt er: „Wohl bekomm's." Wenn du eine Gefahr noch zur rechten Zeit entdeckst, so sagt er: „Nimm dich in Acht, junges Kind, oder altes Kind, und kehre lieber wieder um." Wenn du am schönen Maitag im Blütenduft und Lerchengesang spazie- ren gehst, und es ist dir wohl, sagt er: „Sei willkommen in meinem Schloßgarten." Oder du denkst an nichts, und es wird dir auf einmal wunderlich im Herzen und naß in den Augen, und denkst, ich will doch anders werden, als ich bin, so sagt er: „Merkst du, wer bei dir ist?" Oder du gehst an einem offenen Grab vorbei und es schaudert dich, so denkt er just nicht daran, daß du lutherisch oder reformiert bist, und sagt: „Gelobt sei Zesus Christ!" Also grüßt Gott manchen, der ihm nicht antwortet und nicht dankt. ' 176. Drei Rechtsfälle. i. Der Pächter eines Ackers stößt beim Pflügen mit dem Pflug auf etwas Hartes, halt still, grabt auf — einen Grapen voll Silbergctv. Der Pächter bietet diesen Fund dem Verpächter an, weil er ja zum Kornbau und nicht zum Schatzhcbcn den Acker gepachtet habe; der Verpächter da- Baterlündisch.s Lesebuch. c

5. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 140

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
140 208. Der Schwanritter. (Sage.) Herzog Gottfried von Brabant war gestorben, ohne männliche Erben zu hinterlassen; er hatte aber in einer Urkunde gestiftet, dasz sein Land der Herzogin und seiner Tochter verbleiben sollte. Hieran kehrte sich jedoch Gotttried’s Bruder, der mächtige Herzog von Sachsen, wenig, sondern bemächtigte sich, aller Klagen der Witwe und Waise unerachtet, des Landes, das nach deutschem Rechte auf keine Weiber erben könne. Die Herzogin beschlosz daher, bei dem König zu klagen; und als bald darauf Karl nach Niederland zog, kam sie mit ihrer Tochter dahin und begehrte Recht. Dahin war auch der Sachsenherzog gekommen und wollte der Klage zur Antwort stehen. Es ereignete sich aber, dasz der König durch ein Fenster schaute; da erblickte er einen weiszen Schwan, der schwamm den Rhein herauf und zog an einer silbernen Kette, die hell glänzte, ein Schifflein nach sich; in dem Schiff aber ru’nete ein schlafender Ritter, sein Schild war sein Hauptkissen, und neben ihm lagen Helm und Panzer; der Schwan steuerte gleich einem geschickten See- manne und brachte sein Schiff an das Gestade. Karl und der ganze Hof verwunderten sich höchlich ob diesem seltsamen Ereignisz; jedermann vergasz der Klagen der Frauen und lief hinab dem Ufer zu. Unterdessen war der Ritter erwacht und stieg aus der Barke ; wohl und herrlich empfing ihn der König, nahm ihn selbst zur Hand und führte ihn gegen die Burg. Da sprach der junge Held zu dem Vogel: „Flieg deinen Weg wohl, lieber Schwan ! wann ich dein wieder bedarf, will ich dir schon rufen.“ Sogleich schwang sich der Schwan und fuhr mit dem Schifflein aus aller Augen weg. Jedermann schaute den fremden Gast neugierig an ; Karl ging wieder zu seinem Gericht und wies jenem eine Stelle unter den anderen Fürsten an. Die Herzogin von Brabant, in Gegenwart ihrer schönen Tochter, hub nunmehr ausführlich zu klagen an, und hernach vertheidigte sich auch der Herzog von Sachsen. Endlich erbot er sich zum Kampf für sein Recht, und die Herzogin solle ihm einen Gegner stellen, das ihre zu bewähren. Da erschrak sie heftig; denn er war ein auserwählter Held, an den sich niemand wagen würde; vergebens liesz sie im ganzen Saale die Augen umgehen, keiner war da, der sich ihr erhoben hätte. Ihre Tochter klagte laut und weinte; da erhub sich der Ritter, den der Schwan in’s Land ge- führt hatte, und gelobte, ihr Kämpfer zu sein. Hierauf wurde von beiden Seiten zum Streit gerüstet, und nach einem langen und hartnäckigen Ge- fecht war der Sieg endlich auf Seiten des Schwanritters. Der Herzog von Sachsen verlor sein Leben, und der Herzogin Erbe wurde wieder frei und ledig. Da neigten sie und die Tochter sich dem Helden, der sie erlöst hatte, und er nahm die ihm angetragene Hand der Jungfrau mit dem Be- ding an : dasz sie nie und zu keiner Zeit fragen solle, woher er gekommen, und welches sein Geschlecht sei, denn auszerdem müsse sie ihn verlieren. Der Herzog und die Herzogin bekamen zwei Kinder, die waren wohl gerathen ; aber immer mehr fing es an, ihre Mutter zu drücken, dasz sie gar nicht wuszte, wer ihr Vater war; und endlich that sie an ihn die ver- botene Frage. Der Ritter erschrak herzlich und sprach: „Nun hast du selbst unser Glück zerbrochen und mich am längsten gesehen.“ Die Herzogin bereute es, aber zu spät; alle Leute fielen ihm zu Füszen und baten ihn zu bleiben. Der Held waffnete sich, und der Schwan kam mit demselben Schifflein geschwommen ; darauf kiiszte er beide Kinder, nahm Abschied von seinem Gemahl und segnete das ganze Volk, dann trat er in das Schiff, fuhr seine Strasze und kehrte nimmer wieder. Der Frau

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 201

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
201 Sie haben Stahlgewand begehrt und hießen satteln ihre Pferd', zu reiten nach dem Riesen. Jung Roland, Sohn des Milon, sprach: „Lieb' Vater! hört! ich bitte! Vermeint ihr mich zu jung und schwach, daß ich mit Riesen stritte, doch bin ich nicht zu winzig mehr, euch nachzutragen euren Speer- samt eurem guten Schilde." Die sechs Genossen ritten bald vereint nach den Ardennen, doch als sie kamen in den Wald, da thäten sie sich trennen. Roland ritt hinter'm Vater her; wie wohl ihm war, des Helden Speer, des Helden Schild zu tragen! Bei Sonnenschein und Mondenlicht streiften die kühnen Degen; doch fanden sie den Riesen nicht in Felsen und Gehegen. Zur Mittagsstund' am vierten Tag der Herzog Milon schlafen lag in einer Eiche Schatten. Roland sah in der Ferne bald ein Blitzen und ein Leuchten, davon die Strahlen in dem Wald die Hirsch' und Reh' aufscheuchten; er sah, es kam von einem Schild, den trug ein Riese, groß und wild, vom Berge niedersteigend. Roland gedacht' im Herzen sein: „Was ist das für ein Schrecken! Soll ich den lieben Vater mein im besten Schlaf erwecken? Es wachet ja sein gutes Pferd, es wacht sein Speer, sein Schild und Schwert, es wacht Roland, der junge." Roland das Schwert zur Seite band, Herrn Milon's starkes Waffen, die Lanze nahm er in die Hand und that den Schild aufraffen. Herrn Milon's Roß bestieg er dann und ritt ganz fachte durch den Tann, den Vater nicht zu wecken. Und als er kam zur Felsenwand, da sprach der Rief' mit Lachen: „Was will doch dieser kleine Fant auf solchem Rosse machen? Sein Schwert ist zwier so lang als er, vom Rosse zieht ihn schier der Speer, der Schild will ihn erdrücken." Jung Roland rief: „Wohlauf zum Streit! Dich reuet noch dein Necken. Hab' ich die Tartsche lang und breit, kann sie mich besser decken; ein kleiner Mann, ein großes Pferd, ein kurzer Arm, ein langes Schwert, muß eins dem andern helfen." Der Riese mit der Stange schlug auslangend in die Weite; jung Roland schwenkte schnell genug sein Roß noch auf die Seite. Die Lanz' er aus den Riesen schwang, doch von dem Wunderschilde sprang auf Roland sie zurücke. Jung Roland nahm in großer Hast das Schwert in beide Hände; der Riese nach dem feinen faßt; er war zu unbehende: mit flinkem Hiebe schlug Roland ihm unter'm Schild die linke Hand, daß Hand und Schild entrollten. Dem Riesen schwand der Muth dahin, wie ihm der Schild entrissen; das Kleinod, das ihm Kraft verliehn, mnßt' er mit Schmerzen missen. Zwar lief er gleich dem Schilde nach, doch Roland in das Knie ihn stach, daß er zu Bodey stürzte. Roland ihn bei den Haaren griff, hieb ihm das Haupt herunter; ein großer Strom von Blute lief in's tiefe Thal hinunter. Und aus des Todten Schild hernach Roland das lichte Kleinod brach und freute sich am Glanze. Dann barg er's unter'm Kleide gut und ging zu einem Quelle; da wusch er sich von Staub und Blut Gewand und Waffen helle. Zurücke ritt der jung' Roland, dahin, wo er den Vater fand, noch schlafend bei der Eiche. Er legt' sich an des Vaters Seit', vom Schlafe selbst bezwungen, bis in der kühlen Abendzeit Herr Milon aufgesprungen:

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 110

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
110 sehe!" — Der König sagte : „Dafür ist Rath. Ihr dürft nur Acht geben, welcher den Hut allein auf dem Kopfe behält, wenn die andern ehrerbietig ihr Haupt entblöszen.“ — Also ritten sie mit einander in Paris ein, und zwar das Bäuerlein hübsch auf der rechten Seite des Königs. Denn es kann nie fehlen: Was die liebe Einfalt Ungeschicktes thun kann, sei es gute Meinung oder Zufall, das thut sie. Aber ein grader und unverkünstelter Bauersmann, was er thut und sagt, das thut und sagt er mit ganzer Seele, und sieht nicht um sich, was geschieht, wenn’s ihn nicht angeht. Also gab auch der unsrige dem König auf seine Fragen nach dem Landbau, nach seinen Kindern, und ob er auch alle Sonntage ein Huhn im Topfe habe, gesprächige Antwort und merkte lange nichts. Endlich aber, als er doch sah, wie sich alle Fenster öffneten, und alle Straszen mit Leuten sich füllten, und alles rechts und links auswich und ehr- erbietig das Haupt entblöszt hatte, ging ihm ein Licht auf. „Herr!“ sagte er und schaute seinen unbekannten Begleiter mit Bedenklich- keit und Zweifel an, „entweder seid ihr der König oder ich bin’s !" Da lächelte der König und sagte: „Ich bin’s. Wenn ihr euer Rösz- lein eingestellt und eure Geschäfte besorgt habt,“ sagte er, „so kommt zu mir in mein Schlosz. Ich will euch alsdann mit einem Mittags - süpplein aufwarten und euch auch meinen Ludwig zeigen.“ Von dieser Geschichte her rührt das Sprichwort, wenn jemand in einer Gesellschaft aus Vergessenheit oder Unverstand den Hut allein auf dem Kopfe behält, dasz man ihn fragt: „Seid ihr der König oder der Bauer?“ 172. Der Wilde. Ein Kanadier, der noch Europens übertünchte Höflichkeit nicht kannte und ein Herz, wie Gott es ihm gegeben, von Cultur noch frei, im Busen fühlte, brachte, was er mit des Bogens Sehne fern in Quebeck's übereisten Wäldern auf der Jagd erbeutet, zum Verkaufe. Als er ohne schlaue Redekünste, so wie man ihm bot, die Felsenvögel um ein Kleines hingegeben hatte, eilt' er froh mit dem geringen Lohne heim zu seinen tiefverdeckten Horden, in die Arme seiner braunen Gattin. Aber ferne noch von seiner Hütte überfiel ihn unter freiem Himmel schnell der schrecklichste der Donner- stürme. Aus dem langen, rabenschwarzen Haare troff der Guß herab auf seinen Gürtel, und das grobe Haartuch seines Kleides klebte rund an seinem hagern Leibe. Schaurig zitternd unter kaltem Regen eilete der gute wack're Wilde in ein Haus, das er von fern erblickte. „Herr, ach laßt mich, bis der Sturm sich lege," bat er mit der herzlichsten Geberde den gesittet feinen Eigenthümer, „Obdach hier in Eurem Hause finden!"— „Willst du, mißgestaltet' Ungeheuer," schrie ergrimmt der Pflanzer ihm ent- gegen, „willst du Diebsgesicht mir aus dem Hause!" und ergriff den schweren Stock im Winkel.

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 143

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
143 zu denken, bis er endlich am vierten Tage in einen wilden unwegsamen Wald gerieth und sich völlig verirrte. Hier wäre er wohl verloren ge- wesen trotz aller seiner Stärke; aber als er laut über sein Miszgeschick klagte, kam der Zwergkönig Hügel auf kohlschwarzem Rosse daher. Sein Kleid war von weiszer Seide und mit Gold durchwirkt; auf dem Haupte trug er eine prachtvolle Krone mit so glänzenden Edelsteinen, dasz der dunkle Wald davon erleuchtet ward. Er begrüszte Siegfried freundlich, als ob er ihn lange gekannt hätte, dann aber gebot er ihm schnell zu flie- hen, weil ganz in der Nähe ein Drache hause, der eine schöne Jungfrau gefangen halte; „wenn dieser dich erblickt,“ sagte er, „so muszt du dein junges Leben in diesem Walde verlieren.“ Da freute sich Siegfried, der gefangenen Kriemhild so nahe zu sein, und er erklärte dem Zwerge, dasz er gerade gekommen sei, um sie zu befreien, aber erschrocken riefeugelc „Du willst dich solches Dinges unterfangen? Hättest du auch den halben Erdkreis bezwungen, so würde dir das doch nichts helfen; die Jungfrau müsztest du hierauf dem Felsen lassen. Denn den Schlüssel zu demselben bewahrt der Riese Kuperan, und ehe du auf die Höhe gelangtest, müsztest du mit ihm. einen Kampf bestehen, wie er auf Erden noch nicht gekämpft worden ist.“ Gerade dies aber lockte den kühnen Siegfried, und was auch der gute Eugel sagte, um ihn zu warnen, so blieb er doch fest entschlossen, die geraubte Kriemhild aus allen Gefahren zu erretten. 3. Wie Siegfried den Riesen besiegte. Nun führte der Zwerg den Helden an die Seite des Felsens, wo des Riesen Behausung war. Siegfried rief laut in die Höhle hinein. Sofort trat Kuperan hervor, bewaffnet mit einer weit über die Bäume hinausragenden Stange von Stahl, deren vier Kanten messerscharf waren und die einen Klang gab wie eine Kirchenglocke. „Was willst du, junger Bursch, in diesem Walde?“ sprach der Riese. „Ich will die Jungfrau erlösen,“ antwortete Siegfried, „welche auf diesem Felsen gefangen sitzt.“ „Hoho!“ sagte jener, „du kleiner Wicht, da müsztest du erst noch einige Ellen wachsen.“ Jetzt holte der Riese mit seiner Stange aus, um Siegfried niederzu- schlagen ; aber dieser sprang schnell und gewandt fünf Klafter weit zurück, und sausend fuhr die Stange tief in die Erde hinein. Ehe Kuperan sie aber wieder herausgezogen hatte, sprang Siegfried hinzu und schlug ihm mit seinem scharfen Schwerte fürchterliche Wunden. Von Schmerz über- wältigt, liesz der Riese seine Stange fahren und floh in die Höhle zurück. Aber bald trat er schrecklich gewaffnet wieder hervor. Ein goldener Harnisch deckte seine Brust; an der Seite trug er ein riesiges scharfes Schwert, in der Linken aber einen Schild so grosz wie ein Thor und einen Schuh dick, und auf dem Haupte hatte er einen Helm von hartem Stahl, der leuchtete wie der Glanz der Sonne auf den Meereswellen. Und nun begann wieder der harte Kampf zwischen den beiden. Laut hallten die Schläge durch den dunklen Wald, und die Funken stoben aus den Helmen, dasz die Finsternisz davon erhellt ward. Aber Siegfried unterlief das lange Schwert des Riesen und hieb ihm den Panzer in Stücke und brachte dem Unhold sechszehn tiefe Wunden bei, so dasz ihm das Blut vom Leibe troff. Da flehte Kuperan um sein Leben, und Siegfried sagte : „Gern will ich es dir schenken, wenn du mir schwörst, mir die Jungfrau gewinnen zu helfen.“ Das schwur der Riese, und so war zwischen beiden Friede gemacht; Sieg- fried risz sich selbst sein Untergewand vom Leibe und verband mitleidig seines Feindes Wunden damit. 4. Wie der Riese wegen seiner Treulosigkeit getüdtet ward. Als der siegreiche Held auf den Felsen hinauf eilte, um Kriemhild zu suchen, nahm der tückische Riese, der hinter ihm herging, die günstige

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 145

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
145 Aber kaum hatte Siegfried zu essen angefangen, da erhub sich ein Getöse, als stürzten die Berge zusammen. Aengstlich fuhren die Zwerge .auseinander, sich zu verstecken, undkriemhild sprach: „Jetzt, edler Held, wird es unser Ende sein. Nun naht der Drache heran, von seinem Schnau- zen kommt das Getöse.“ Aber Siegfried blieb getrost und ermuthigte auch die Jungfrau. Da sah man einen hellen Feuerschein, der kam aus dem Rachen des noch meilenweit entfernten Ungeheuers. Aengstlich zog Kriemhild den Jüngling in eine Höhle herein, um hier das Weitere zu er- warten. Da erschien der Drache ; wie er an den Felsen heranflog, bebte die ganze Erde ringsumher. Sofort trat Siegfried aus der Höhle, mit der Rechten das Schwert führend, das ihm der Riese gezeigt hatte. Fürchter- liche Schläge versetzte er dem Drachen, aber dieser risz ihm mit seinen Krallen den Schild weg, und so fühlte er immer schrecklicher die Glut, die aus dem Rachen des Ungethüms hervorgehaucht ward; sie erhitzte den Felsen so, als wär’ er glühendes Eisen. Unerträglich ward endlich die Qual, immer gieriger züngelten rothe und blaue Flammen ihm entgegen. Endlich muszte er (liehen, doch vergasz er nicht Kriemhildens; schnell zog er sie mit in eine kleine Höhle hinein, in welche der Drache ihnen nicht folgen konnte. Hier erblickte er einen unendlichen Schatz von Gold und Edelgestein ; es war der Hort des unterirdischen Zwergenvolkes, der Nibe- lungen, welche vor dem Getöse des Kampfes ängstlich geflohen waren; Siegfried aber meinte, dasz es der Schatz des Drachen sei. Nach einiger Zeit, als er sich erholt hatte, ergriff er wieder sein Schwert und begann den Kampf von neuem. Die Glut der blauen und rothen Flammen, die das Unthier gegen ihn spie, brachte ihn wieder in grosze Noth; er muszte auf die Seite springen, aber nun versuchte das Un- geheuer mit seinem Schwänze ihn zu umringe,ln, und nur mit genauer Noth entging er diesen Umarmungen. 'Von den wiederholten Schlägen aber und von der gewaltigen Hitze begann allmählich die Hornhaut des Drachen weich zu werden; als Siegfried das merkte, nahm er alle seine Kraft zu- sammen und führte einen so gewaltigen Hieb auf das Thier, dasz er es von oben bis unten mitten hindurch spaltete und die eine Hälfte vom Rande des Felsens in die Tiefe sank. 6. Wie Siegfried und Kriemhild heimkehrten. So war Kriemhild gerettet, und freudenvoll eilte sie auf ihren Befreier zu. Aber der war von der ungeheueren Anstrengung bis zum Tode er- schöpft ; ohnmächtig sank er [zusammen, und lange lag er bewusztlos da. Darüber erschrak Kriemhild so, dasz auch ihr die Sinne vergingen und sie wie eine Todte neben dem Helden lag. Endlich nach langer Zeit schlug Siegfried die Augen auf; als er aber die Jungfrau wie todtneben sichsah, brach er in laute Klagen aus upd rief: „0 weh mir, dasz ich dies erleben soll! Die ich in Freuden ihrem Vater wieder heimführen wollte, die musz ich nun todt ihm bringen? Des werd’ ich ewig klagen müssen.“ Das hörte der Zwerg Engel, der sich inzwischen, wie es stille auf dem Fels geworden war, wieder herangewagt hatte. Schnell kam er herbei und sagte: „Sei nur getrost! ich will der Jungfrau ein Kraut eingeben, dasz sie bald wieder gesund wird.“ So that er, und alsbald schlug sie die Augen wieder auf. Da fiel sie freudenvoll ihrem Retter Siegfried um den Hals und küszte ihn auf den Mund. Engel aber sprach: „Du hast uns Zwerge von dem bösen Riesen, dem wir dienen muszten, befreit; dafür wollen wir nun auch dir dienen und dir helfen, wo wir können.“ Darnach führte er Siegfried und Kriemhild in seine Wohnung, und hier erholten sie sich bei köstlichen Speisen und Getränken vollends von den über- standenen Mühen und Aengsten. Dann nahmen sie Abschied von dem Vaterländisches Lesebuch. i a
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