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den heftigen Stürmen, welche hier ebenso wie auf dem wilden Meere ungehindert
wirken, schädlich, indem, wenn die Luft davon angefüllt wird, die Aussicht fehlt und
sowohl die Haut, als die Augen leiden. Das ist der so berüchtigte Wind Samum.
Die Hitze des Samum ist manchmal so ausnehmend groß, daß es schwer ist, sich
eine Vorstellung' von ihrer Heftigkeit zu machen, ohne sie wirklich erfahren zu haben;
aber sie kann mit der Hitze eines großen Backofens verglichen werden in dem Augen-
blick, wo man das Brot herausnimmt. Wenn er zu wehen beginnt, so nimmt die
Atmosphäre ein beunruhigendes Aussehen an. Der in diesem Klima sonst so klare
Himmel wird düster und trüb, die Sonne verliert ihren Glanz und erscheint mit
violetter Farbe. Die Luft ist nicht wolkig, aber grau und dick und in der That
mit einem ausnehmend feinen Staube angefüllt, welcher überall hineindringt. Dieser
Wind, immer leicht und reißend, ist anfangs nicht auffallend heiß, aber seine Hitze
nimmt zu in dem Maße, als er anhält.
Das Eigenthümliche der Sahara, das ihr eben den Namen Wüste gegeben
hat, ist der beinahe vollkommene Mangel an Pflanzen. Weder Wald noch
Gebüsch, noch eine Graslage bedeckt den Erdboden. Die Sahara ist das Bild des
Todes, denn in ihr giebt es keine Bewegung, kein Leben. Keine Löwen und Ga-
zellen durchstreifen sie, denn diese wohnen im Walde und an Quellen; kein Adler
kreiset über den regungslosen Sandflächen, denn hier findet er keinebeute, daselbst
das gefallene Vieh sich sofort auflöst. Tage lang wandert die Karavane, ohne ein
grünes, stacheliges Pflänzchen zu sehen. Lautlose Stille, ewiges Einerlei webt über
der Wüste und füllt das Herz mit allen Schrecken der tiefsten Einsamkeit. Wohl
wechseln nach Tagereisen Felsriffe, Kieselgeröll mit Flugsand, Hügeln und Thal-
senkungen: aber selbst diese Abwechselung ist einförmig. Eineameise oder Eidechse,
die von der Sonnenglut zu leben scheint, zu sehen, ist ein wichtiges Ereigniß für
die Reisenden, von dem sie sich Tage lang unterhalten.
Nur wo die Wüste vom Meere begrenzt wird oder an demselben liegt, findet
man einige Salzpflanzen, und in der Nähe der übrigen Grenzen der Wüste einige
dornige Büsche. Eine Ausnahme machen die Oasen, welche man mit Inseln im
Sandmeere oder mit Flecken auf einem Parderfell verglichen hat. Der erstgenannte
Vergleich ist indessen nicht ganz richtig, indem die Oasen nicht wie die Inseln über
ihre Umgebung sich erheben, sondern sich unter dieselbe hinabsenken. Sie entstehen
nämlich dort, wo sich in den Vertiefungen eine kleine Aue oder ein See aus
dem Regenwasser ansammelt, oder wo Quellen unterhalb einer der Hochflächen
entspringen.
64. Der Sinai.
In seltsamen Umrissen, düster und drohend steigen die Vorgebirge des Sinai in
die Höhe, steil und wild durcheinander geworfen, als wollten sic jeden Zutritt zu dem
innern Heiligthum verwehren. Von der Glut der Sonne geschwärzt, von dem An-
prall der Gewitterstürme zerrissen, bald überhängend, bald senkrecht aufgerichtet, neh-
men die Felsen immer wundersamere Formen an. Ueber die rothbrauncn Flächen
der Granitwände sieht man hier und dort wilde Streifen von dunkelblauer Stahlfarbe
gezogen, gleich als hätte der Blitz darin seine Feucrbahn durchlaufen, als hätte der
Finger Gottes auf diese Felsen seinen Namen geschrieben. Die Thäler des Sinai
sind zum Theil wüst und öde, mit ungeheuren Steinblöckcu und Felsengeröll über-
lagert oder mit Triebsand bedeckt; andere dagegen sind fruchtbar und wohlbcwässert.
In den Betten der Winterströme wächst Gebüsch und Weide genug für die Herden
eines wandernden Hirtenvolkes. Ein Thal besonders, welches sich durch die Berg-
strecken windet, ist lieblich. Dort blüht die vaterländische Königskerze auf sonnigen
Hügeln. Hochstämmige Dattelpalmen treten am Quell gesellig zusammen. Pracht-
volle Schmetterlinge gaukeln durch die klare Luft, und während das freigelassene
Kameel des Pilgers am Ginster rupft, lockt ihn selber ein Honiggeruch in das baum-
hohe Tamariskengebüsch, an dessen Zweigen das Manna wie geronnene Thautropfen,
wie wcißglänzende Perlen hängt. Von hier aus tritt man in das Scheikthal, welches
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch das Ansehen, als wenn nicht alles
daran recht an einander hinge, sondern viel leere Zwischenräume da wären.
Die Kometsterne sind mit einem schönen, leuchtenden Schweif geziert, aber
nicht alle. Einige z. B. haben rings um sich bloß einen Strahlenschein, als wenn
sie mit leuchtenden Haaren eingefaßt wären, wie in den großen Bibeln die Köpfe
der heiligen Evangelisten und Apostel aussehen und Johannes des Täufers. Hat
aber ein solcher Stern einen Schweif, so hat er allemal das Ansehen eines Dunstes,
der von Strahlen erhellt ist. Man kann hinter ihm immer die Sterne seben, an
denen er vorbeizieht; er ist immer etwas gebogen, wird bald größer, bald kleiner,
bald heller, bald bleicher.
4. Die Milchstraße.
Die Fixsterne sind so weit von uns entfernt, daß es gar kein Mittel mehr
giebt, ihre Entfernung auszurechnen. Der Sirius z. B. oder der Hundsstern,
der mit seinem wunderschönen Glanze vor allen anderen Sternen herausstrahlt,
muß wenigstens 28,000mal weiter von uns entfernt sein, als die Sonne. Also
kann es auch nicht fehlen, daß er noch viel größer als die Sonne und selber
eine glorreiche, strahlende Sonne ist, die ihrerseits wieder vielleicht eine ganze
Planetenwelt um sich schwingt. Und so ist auch jeder andere Fixstern eine Sonne;
denn daß sie uns so viel kleiner erscheinen, rührt nur von ihrer größeren Ent-
fernung her. Aber kennen wir nicht alle die Milchstraße, die wie ein breiter
flatternder Gürtel den Himmel umwindet? Sie gleicht einem ewigen Nebelstreif,
den eine schwache Helle durchschimmert. Aber durch die Gläser der Sternseher
betrachtet, löset sich dieser ganze Lichtnebel in unzählige kleine Sterne auf; und
es ist wohl glaublich, daß, wenn ein Steruseher auf den letzten obersten Stern sich
hinaufschwingen könnte, der von hier aus noch zusehen ist, so würde er noch nicht
am Ende sein, sondern ein neuer Wunderhimmel voll Sterne und Milchstraßen
würde sich vor seinen Augen aufthun bis ins Unendliche hinaus.
Aber der ewige und allmächtige Geist, der alle diese Lichter angezündet hat
und alle die Heere von Weltkörpern in den Händen trägt, sieht das Kind lächeln
auf der Mutter Schoß und ernährt auch das kleinste Insekt, und er umfaßt die
Erde und den Himmel und aller Himmel Himmel mit Liebe und Erbarmung.
Denn ob auch die unfaßbare Größe des Weltalls predigt: Was ist der Mensch,
daß du seiner gedenkest, und Adams Kind, daß du dich seiner an-
nimmst? so wissen wir doch: Und ob auch eine Mutter ihres Kindes
vergäße, so willi ch doch deiner nicht vergessen, sprichtderherr.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
393
101. Der Specht.
Unter allen Vögeln, welche auf Raub ausgehen, führt keiner ein so
beschwerliches und mit so großen Anstrengungen verbundenes Leben, als
der Specht oder Holzhacker. Die Natur hat ihn zu immerwährender Arbeit
bestimmt; während andere Vögel einen freien Gebrauch von ihrem Muthe
und von ihrer Geschicklichkeit machen, und entweder aus raschem Fittig
durch die Luft schießen, oder in einem Hinterhalte lauern, ist der Specht
gezwungen, sich einsam zu behelfen, indem er die Rinde die und harten Holz-
fasern der Bäume durchbohren muß, um seine Beute daraus hervorzuholen.
Die Nothwendigkeit gestattet ihm nie eine Unterbrechung seiner Arbeiten,
nie einen Zwischenraum zur Erholung, oft schläft er des Nachts in derselben
Stellung, worin er sich während der
Anstrengungen des Tages abmühte. Er
nimmt nie an den lustigen Spielen und
Jagden der übrigen Luftbewohncr Theil
— er stimmt nicht in ihren harmonischen
Gesang ein; und seine wilden, traurigen
Töne verrathen, während sie die Stille des
Waldes stören, die Anstrengung. Seine
Bewegungen sind schnell; seine Geberden
zeugen von Unruhe; er scheut alle Ge-
sellschaft, ja sogar den Umgang mit seiner
eignen Sippschaft.
Die Werkzeuge, womit der Specht
von der Natur versehen ist, sind seiner
Bestimmung angemessen : vier dicke nervige
Zehen, zwei nach vorn und zwei nach
hinten gekehrt, wovon die eine, und zwar
die längste und stärkste einem Sporn
gleicht, alle mit dicken hakenartig ge-
krümmten Nägeln (Krallen) besetzt, in Ver-
bindung mit einem sehr kurzen und außer-
ordentlich muskulösen Fuße, machen den Vogel geschickt, sich kräftig festzu-
klammern und in allen Richtungen an Baumstämmen herum zu klettern. Sein
Schnabel ist mit scharfen Kanten versehen, gerade, keilförmig, an der Basis
oder Wurzel viereckig, der Länge nach gefurcht, platt und an der Spitze
gleich einem Meißel senkrecht abgeschnitten ; dieses ist das Werkzeug, womit
er die Rinde durchbohrt und Löcher in das Holz meißelt, um Infecten ober
ihre Eier hervorzuholen. Die Masse des Schnabels ist hart und fest und
geht aus dem sehr dicken Schädel hervor. Kräftige Muskeln setzen den
kurzen Hals in Bewegung und geben seinen unaufhörlichen Streichen, welche
bisweilen bis in das Mark des Holzes dringen, die erforderliche Richtung;
er schnellt seine lange Zunge, welche sich allmählich verschmälert, rund und
wurmförmig ist und in eine harte, knochenartige Spitze ausläuft, gleich
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Kindern die Körbe mit Erdbeeren ausgeleert, ohne ihnen Schaden zuzu-
fügen. Honig ist ihm der größte Leckerbissen, und auf diese kleine Lieb-
haberei gestützt, hat man mehrere sehr sinnreiche Fangarten erdacht. Man
macht nämlich in Rußland eine Honigspur bis zu dem Baume, der einen
Bienenstock enthält, und befestigt an ein Seil einen tüchtigen Klotz, welcher
dann vor dem Eingang wie ein Pendel hängt. Der Bär, sehr vergnügt, den
Baum mit seinen Leckerbissen gefunden zu haben, besteigt solchen, findet aber
jene zu seinem Leidwesen versperrt. Da er nun bemerkt, daß der Klotz
beweglich ist, giebt er demselben einen tüchtigen Stoß, daß er davon fliegt.
Der aber kommt wieder und versetzt ihm einen derben Schlag auf das
Gesicht; darüber brummig, schleudert er ihn noch weiter, allein die Schläge
werden immer heftiger, bis sie ihn besinnungslos in die unter dem Baum
eingebohrten spitzigen Pfähle stürzen.
Fehlt ihm Pflanzennahrung, so wird er in Folge seiner Stärke zu
einem schädlichen Raubthier; denn er greift dann die größten Thiere an
und verursacht z. B. aus den Alpen großen Schaden. Er geht oft auf
ganze Herden von Kühen los, die er so lange herumhetzt, bis ihm eine zur
Beute wird, indem er sie erhascht oder in einen Abgrund stürzt. Auch
schleicht er bei nebeliger Witterung unter die Herde und springt, weil er
die Hörner fürchtet, einer Kuh auf den Rücken, die er am Halse so lange
würgt, bis sie ermattet zusammenstürzt. Seine Lieblingsstücke sind dann
die Euter und die Nieren, die er zuerst frißt. Den Rest vergräbt er, um
ihn, wenn er keinen frischen Raub auftrciben kann, die nächste Nacht wieder
aufzusuchen. Die Pferde treiben ihn öfters durch Ausschlagen und Beißen
zurück, weshalb er sie nur, wenn ihn der heftigste Hunger plagt, anfallen soll.
78. Der Winterschlaf.
Bei der allmählichen Ausbreitung der Thiere und Gewächse näherten
sie sich nach und nach den Polen und kamen in Gegenden, wo die Kälte
sie einen Theil des Jahres, vielleicht mehrere Monate hindurch, ver-
372
noch schwereren Platz macht. Der größte Theil dieser Thiere wird zum Last-
tragen gebraucht; einiger anderen bedient man sich nur zum Reiten. Der
Araber sitzt oben auf seinem Höcker und ist mit einer Flinte, Lanze, Pfeife und
anderem Gcräthe versehen. Sonnini erzählt, daß ein Beduinen-Araber die
Reise von Kairo in Aegypten bis Mekka in fünf Tagen zurücklegte, ein Weg
von vierhundert Stunden, wozu die Pilgrims-Karavanen mehr als dreißig
Tage nöthig haben; er machte mithin achtzig Stunden in einem Tage.
Die Sättel der Dromedare sind in der Mitte hohl und haben an den
beiden Bogen ein Stück rundes, wagrecht gestelltes Holz, an welchem
der Reiter sich festhält. Lange an den Seiten herabhangende Beutel mit
einiger Nahrung für den Reiter und das Kameel, ein Schlauch Wasser und
ein lederner Gurt zur Peitsche ist das ganze Geräth. Der gewöhnliche
Gang ist ein weites Traben, wobei sie den Kopf und den Schwanz in die
Höhe richten. Für jeden Ungeübten ist diese Art zu reisen höchst beschwer-
lich ; die Hände schwellen an und schmerzen, die Schenkel werden wie zer-
brochen , dabei stellt sich der heftigste Kopfschmerz ein durch die beständige
Erschütterung, denn das Thier hat einen schweren Tritt, auch lebt der Reiter
in Furcht, von dem hohen Sitz das Gleichgewicht zu verlieren und herunter
zu stürzen, und die Schnelligkeit des Laufs in der glühenden Luft soll ihm
fast den Athem nehmen. Zu den Unbequemlichkeiten sind noch ferner die
Wanzen und anderes Ungeziefer zu zählen, welche sich auf dem Höcker auf-
halten. Wenn die Dromedare sich beim Eintritt in eine Stadt drängen,
wird die Sorge des Reiters noch größer. Alle Kameele lieben Musik
und scheinen an der menschlichen Stimme Wohlgefallen zu haben; der
Araber, wenn er einen starken Marsch machen will, feuert sie durch Gesang
an, der mehr auf sie wirken soll, als alle Schläge; auch sollen sie nach den
Zeugnissen einiger Reisenden langsamer und rascher gehen, je nach dem
langsameren oder schnelleren Takt des Gesangs. Werden sie überladen,
so stehen sie nicht eher auf, als bis die Bürde erleichtert ist. Sie sind
äußerst mäßig, und zur Zeit der Noth ist ein alter Weidenkorb ein ganz
gutts Essen für sie. Haben sie jedoch reiche Weide, so suchen sie nur die
besten Gräser. Auf langen Reisen füttert man sie mit etwas Gerste, Boh-
nen, Datteln oder mit Kugeln von Weizenmehl.
Die köstlichste und nothwendigste Eigenschaft dieses Thieres ist die,
daß es viele Tage ohne Beschwerde das Wasser entbehren kann, und dies
allein macht es zu dem nützlichen, für den Araber unentbehrlichen Geschöpf.
Hat es lange gedürstet, so wittert es hoch in der Luft, um in weiter Ferne
eine Quelle zu entdecken, und verdoppelt seine Schritte, um dahin zu ge-
langen und den brennenden Durft zu löschen, welcher es jedoch weniger
plagt, als seinen Herrn. Hat es zwölf bis zwanzig Tage nicht getrunken,
dann ist es aber auch im Stande, zwei Tonnen Wasser oder 240 Flaschen
zu sich zu nehmen, gewöhnlich aber nicht so viel. Wenn daher eine Karavane
von dreihundert Stück Kameelen an eine der dürftigen Quellen der Wüste
kommt, wo nur eins nach dem andern saufen kann, so währt es wobl drei
Taae, bis alle ibren Durst gelöscht haben.
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
388
Dieses nur schwach mit Fleisch und Haut überzogene Glied trägt die
langen Schwingfedern, welche, mit dem Gliede wie ein Fächer zusammen
geklappt, hart am Körper liegen, ausgebreitet aber den Vogel in die Lüfte
tragen.
Um ihn mit großer Kraft bewegen zu können, ist der Flügel durch das
Schlüsselbein und die Vförmigc Gabel bei b an Brust und Schulter be-
festigt, und wo diese fehlen, wie bei dem Strauß, der sich den Säugethieren,
dem Pinguin, der sich den Fischen in seinen Gewohnheiten nähert, da ist
auch die Flugfähigkeit dem Vogel genommen.
98. Der Condor.
Unter den Geiern ja unter allen Raubvögeln der größte ist der
Condor, welcher das Hochgebirge von Südamerika bewohnt. In der
wärmeren Zone lebt er auf 10 bis 15,000 Fuß Höhe an dieser Gebirgs-
kette, an der Südspitze des Festlandes steigt er bis zum Meeresrand hinab
und horstet in den Klippen des Ufers. Er hat vier bis fünf Fuß Länge
und spannt eine Flügelweite bis zu 13 Fuß. Schwarz von Gefieder,
trägt er eine weiße Halskrause, einen nackten Hals und einen hornigen
Kamm. Von den höchsten Gipfeln der Berge aus erblickt man ihn immer
noch über sich zusammenschwindend zu einem Punkt. Von allen Thieren
der Erde erhebt er sich am höchsten über dieselbe. Aber wie hoch er sich
*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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Erde darstellt. Der Funken einer oder mehrerer Leydener Flaschen ist im
stände, Pappe oder Glas zu durchbohren, brennbare Stoffe zu entzünden
und bei Menschen heftige Erschütterungen
des Nervensystems zu bewirken. Die
Gestalt dieses Funkens bei angemessener
Schlagweite ist der des Blitzes entspre-
chend und giebt ein anschauliches Bild
desselben im Kleinen. Wie man aber
durch ein Metall den elektrischen Funken
stets bei jedem weniger gut leitenden
Körper vorbeiführen kann, so kann man
es auch mit dem Blitze, und darauf ist
die Einrichtung der Blitzableiter ge-
gründet, welche eiserne Stangen auf den Häusern sind, die durch eine
kupferne Leitung mit dem feuchten Grunde der Erde verbunden werden.
129. Das Gewitter.
Eine der schönsten und erhabensten, zugleich aber auch der furchtbarsten
Erscheinungen in unserem Luftkreise ist das Gewitter. Seine Entstehung
ist abzuleiten von Anhäufung der Elektricität in der oberen Luft. Bei
jeder Wolkenbildung ist Elektricität mit im Spiel, indem eine bekannte Er-
fahrung ist, daß beim Verdampfen des Wassers sich Elektricität zeigt; am
stärksten ist dies der Fall bei der Bildung von Gewitterwolken. Durch
den Einfluß der Sonnenstrahlen und der Wärme und die dadurch veranlaßte
Verdampfung wird die Atmosphäre und der sich in ihr bildende Wasserdampf
positiv elektrisch, was sich immer mehr verstärkt und im Gegensatze die Erde
negativ elektrisch macht. Endlich vereinigen sich die Wasserdämpfe zu
Wolken, die Elektricität steigt noch mehr durch Verwandlung des Dunstes
in Bläschen und erzeugt sich jeden Augenblick von neuem und endlich ent-
ladet sie sich durch ein Ueberschlagcn von der elektrischen Wolke in eine
andere oder in den Erdboden. Diese Entladung geschieht durch einen
Funken, und wir nennen denselben Blitz. Die angehäufte Elektricität
war es, welche Franklin und seine Nachfolger mit Hülfe des elektrischen
Drachen herableiteten und beobachteten. Interessant ist es, die Bildung
der Gewitterwolken vom Ansang an zu beobachten- Es zeigen sich dabei,
obgleich oft vielfältig verschieden, folgende Haupterscheinungen: an heißen
Tagen steigen gegen Mittag einzelne, dicke Wolken am Himmel aus, die
bald ruhig an einem Orte verharren, bald sich langsam vorwärts bewegen.
Die Luft wird immer schwüler, und keinlüftchen regt sich über der sonnen-
verbrannten Flur. Nach und nach kommen noch mehrere Wolken zum
Vorschein, und diese werden sichtlich von den Hauptmassen angezogen, mit
welchen sie sich vereinigen. Die leichtere Wolke sendet Streifen aus gegen
die schwerere, ähnlich wie die feinen, leichten Körperchen von der elektrisierten
Glas- oder Harzstange angezogen werden, und folgt bald diesen Vorläufern
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
432
dasz ein Schlag oder Klopfen a, zwei Schläge b u. s. w. bedeuteten, so
hätte der andere in Potsdam nur die Schläge zu zählen, um zu wissen,
welchen Buchstaben ich meine, und Wort für Wort herauszubringen, was
ich so in Berlin signalisiere. Ihr seht aber auch, dasz das sehr langsam
ginge, weil ich z. B. für Z 25 Schläge nöthig hätte, und dasz der andere
sich wohl auch dabei verzählen könnte.
Man hat deshalb eine besondere Vorrichtung ersonnen, und die ist
folgende : Das von dem in der Spule befindlichen Eisen bald angezogene,
bald abgestoszene Eisen schiebt bei jeder Bewegung einen Zahn eines
Bades vorwärts. Die Axe dieses gezahnten Rades geht durch eine Scheibe
und trägt einen Zeiger. Auf der Scheibe stehen, ähnlich wie auf dem
Zifferblatt der Uhr, die Buchstaben des Alphabets. Der Zeiger hat immer,
ehe das Telegraphieren losgeht, seine bestimmte Stellung. Bei der ersten
Schlieszung der Klappe in Berlin weist der Zeiger in Potsdam auf den
Buchstaben A, bei der folgenden Oeffnung auf B, bei abermaliger Schlieszung
aufcu.s. w. So kann man also durch fortgesetztes Oeffnen undschlieszen
in Berlin den Zeiger in Potsdam so lange rücken lassen, bis er den zu be-
zeichnenden Buchstaben erreicht. Ist er so weit gerückt, so wartet man
ein wenig; dann wird mit Oeffnen undschlieszen fortgefahren, bis der
Zeiger auf den zweiten Buchstaben zeigt, welcher telegraphiert werden
soll. Um eine Vorstellung von der Geschwindigkeit des galvanischen
Stroms zu bekommen, stellt euch vor, es wäre ein Draht um die ganze
Erde herumgezogen. Diesen Weg zu durchlaufen, würde der Strom nur
die Zeit zwischen zwei sich folgenden Pulsschlägen brauchen.
132. Wind und Wetter.
Die aus einem Kartenblatt geschnittene Schlange, welche auf dem
Ofen stehend stch über einer Nadelspitze dreht, lehrt sichtlich, daß durch die
Erwärmung ein Luftstrom aufwärts geht.
Dasselbe geschieht in der großen Lufthülle der Erde über den breiten
Festländern der heißen Zone.
Oben in den kalten Regionen wird diese Luft wieder dichter, kann
aber gegen den aufsteigenden Strom nicht herniedersinken, sondern bewegt
sich nach den Gegenden hin, wo sonst irgend eine Lustoerdünnung statt-
findet. Das sind die Polgegenden, deren kalte Luft auf der Oberfläche
der Erde den heißen Ländern zueilt, welche durch den aufsteigenden Strom
zuviel Lust abgeben.
So findet also in unserer Erdhälftc in den unteren Luftschichten ein
Wind von Norden nach Süden, in den oberen Luftschichten aber ein Wind
von Süden nach Norden statt.
lind doch wehen sowohl Süd- als Nordwind vcrhältnißmäßig selten.
Das geht so zu.
Die Erde, die sich von West nach Ost um ihre Axe dreht, bewirkt für
jeden Punkt des Acquators in dieser Richtung jeden Tag eine Bewegung
von 5400 Meilen, für jeden Punkt in der Nähe des Pols dagegen vcrbält-
nißmäßigc Ruhe und zwischen Pol und Acquator alle möglichen Mittel-
stufen. Die Luft, die nun vom Pole nach dem Aequator weht, hat diese
schnelle Drehung nicht, sie bleibt also zurück gegen die festen Theile der
Erde, und indem die Erdoberfläche sich gegen sie dreht, scheint die Lust von
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Ortsnamen: Potsdam Berlin Berlin Potsdam Berlin Potsdam
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97. Die Witwe von Husum.
Es war im Winter, und das Eis stand. Da beschlossen die
Husumer, ein groszes Fest zu feiern; sie schlugen Zelte auf, und
alt und jung, die ganze Stadt, versammelte sich drauszen. Die
einen liefen Schlittschuhe, die andern fuhren im Schlitten, und in
den Zelten erscholl die Musik, und Tänzer und Tänzerinnen schwenk-
ten sich herum, und die Alten saszen an den Tischen und tranken
eins. So verging der ganze Tag, und der helle Mond stieg auf;
aber der Jubel schien nun erst recht anzufangen.
Nur ein altes Mütterchen war von allen Leuten in der Stadt
zurückgeblieben. Sie war krank und gebrechlich und konnte ihre
Füsze nicht mehr gebrauchen; aber da ihr Häuschen auf dem Deiche
stand, konnte sie von ihrem Bette aus auf’s Eis hinaussehen und
die Freude sich betrachten. Wie es nun gegen den Abend kam,
da gewahrte sie, indem sie so auf die See hinaussah, im Westen ein
kleines weiszes Wölkchen, das eben über dem fernen Horizont auf-
stieg. Gleich befiel sie eine unendliche Angst; sie war mit ihrem
Manne zur See gewesen und verstand sich recht auf Wind und
Wetter. Sie rechnete nach : „In einer kleinen Stunde wird die
Flut da sein, dann ein Sturm losbrechen, und alle sind verloren !"
Da rief und jammerte sie, so laut als sie konnte; aber niemand war
in ihrem Hause, und die Nachbarn waren alle auf dem Eise; nie-
mand hörte sie. Immer gröszer ward unterdessen die Wolke und
allmählich immer schwärzer, noch einige Minuten, und die Flut
muszte da sein, der Sturm losbrechen. Da rafft sie all ihr bischen
Kraft zusammen und kriecht auf Händen und Füszen aus dem Bette
zum Ofen; glücklich findet sie noch einen Brand, schleudert ihn
in s Stroh ihres Bettes und eilt, so schnell sie kann, hinaus, sich in
Sicherheit zu bringen. Das Häuschen stand nun augenblicklich in
hellen Flammen, und wie der Feuerschein vom Eise aus gesehen ward,
stürzte alles in wilder Hast dem Strande zu. Schon sprang der
Wind auf und fegte den Staub auf dem Eise vor ihnen her ; der
Himmel ward dunkel; das Eis fing an zu knarren und zu schwanken,
der Wind wuchs zum Sturm, und als die Letzten den Fusz auf’s
feste Land setzten, brach die Decke, und die Flut wogte an den
Strand. So rettete die arme Frau die ganze Stadt und gab ihr Hab
und Gut daran zu deren Heil und Rettung.
98. Wärterinuhr.
1. Der Mond, der scheint,
das Kindlein weint,
Die Glock’ schlägt z w ö 1 f.
Dasz Gott doch allen Kranken
2. Gott alles weisz.
Das Mäuslein beisz’.
Die Glock’ schlägt ein;
der Traum spielt auf dem Kissen
helft
dein.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
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Quecken hatten den Acker ausgesogen ; und denselbigen Menschen
reuete es, so viel er Haare auf seinem Haupte hatte, dasz er an
ihnen Barmherzigkeit gethan.
Wer Ohren hat zu hören, der höre !
150. Drei Räthsel.
i
1. Von Perlen baut sich eine Brücke
hoch über einen grauen See;
sie baut sich auf im Augenblicke,
und schwindelnd steigt sie in die Höh'.
2. Der höchsten Schiffe höchste Masten
ziehn unter ihrem Bogen hin,
sie selber trug noch keine Lasten
und scheint, wie du ihr nabst, zu fliehn.
3. Sie wird erst mit dem Strom und schwindet,
so wie des Wassers Flut versiegt.
So sprich, wo sich die Brücke findet,
und wer sie künstlich hat gefügt?
t. Unter allen Schlangen ist eine,
auf Erden nicht gezeugt,
mit der an Schnelle keine,
an Wuth sich keine vergleicht.
2. Sie stürzt mit furchtbarer Stimme
auf ihren Raub sich los,
vertilgt in einem Grimme
den Reiter und sein Roß.
Ii.
3. Sie liebt die höchsten Spitzen;
nicht Schloß, nicht Riegel kann
vor ihrem Anfall schützen;
der Harnisch — lockt sie an.
4. Sie bricht, wie dünne Halmen,
den stärksten Baum entzwei;
sie kann das Erz zermalmen,
wie dicht und fest es sei.
5. Und dieses Ungeheuer
hat zweimal nie gedroht —
es stirbt im eignen Feuer;
wie's tobtet, ist es todt!
Iii.
Ich wohn' in einem steinernen Haus,
da lieg' ich verborgen und schlafe;
doch ich trete hervor, ich eile heraus,
gefordert mit eiserner Waffe.
Erst bin ich unscheinbar und schwach und klein,
mich kann dein Athem bezwingen,
ein Regentropfen schon saugt mich ein;
doch mir wachsen im Siege die Schwingen;
wenn die mächtige Schwester sich zu mir gesellt,
erwachs' ich zum furchtbar'n Gebieter der Welt.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]