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hielt man ihn äußerst strenge. Aber diese Zucht war dem allzu feurigen
und geistvollen Friedrich höchst heilsam: nicht nur ward er mit der Staats-
verwaltung auf's genaueste bekannt, sondern er lernte auch, seine Leiden-
schaften zu beschränken und in treuester Pflichterfüllung die Aufgabe des
Lebens zu sehen. So ward er in seiner Einsamkeit allmählich umgewandelt,
und mehr und mehr lernte er die strenge aber brave Art seines Vaters
schätzen. So erfolgte denn endlich die Versöhnung zwischen den beiden
Männern, von denen jeder in seiner Eigenthümlichkeit so groß und edel
war. Der König kaufte seinem Sohn das Schloß Rheinsberg bei
Ruppin, wo der Prinz in ernster Beschäftigung und in freiem Verkehr mit
geistreichen Freunden sich aus seinen späteren Herrscherberuf vorbereitete.
In seinen letzten Tagen dankte Friedrich Wilhelm wiederholt Gott für die
Gnade, daß er ihm einen so würdigen Sobn gegeben habe.
26. Aus dem siebenjährigen Kriege.
Friedrich Ii., später der Große genannt, bestieg im Jahre
1740 den preußischen Thron. Von der österreichischen Kaiserin Maria
Theresia verlangte er die Herausgabe einiger schlesischen Fürstenthümer,
auf welche Preußen alte Ansprüche besaß. Da seine Forderung aber ab-
gewiesen ward, griff er kühn zu den Waffen. Denn von den Zeiten seines
strengen Vaters her, des Königs Friedrich Wilhelm I., besaß er ein
vortrefflich geschultes Heer und einen wohlgefüllten Staatsschatz, und seine
Seele war von dem Gedanken erfüllt, sein Preußen den Hauptmächten
Europa's zur Seite zu stellen. In zwei ruhmvollen und kurzen Kriegen
zwang er Maria Theresia, das ganze schöne Schlesien an Preußen abzutreten.
Ganz Europa bewunderte den jungen König und sein tapferes Heer.
Aber Maria Theresia konnte den Verlust und die Schande nicht ver-
schmerzen. Sie suchte daher nach einer Gelegenheit, das Verlorene wieder
zu gewinnen. Und da Preußens rasches Wachsthum auch bei anderen
Staaten Neid und Besorgniß erregt hatte, so verband sie sich in der Stille
mit Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden, um Friedrich zu de-
müthigen und wieder zum Range eines Kurfürsten von Brandenburg her-
abzudrücken. Sobald der König aber von der geheimen Verbindung. Nach-
richt erhalten hatte, kam er mit der größten Kühnheit und Entschlossenheit
seinen Feinden zuvor. Ehe sie mit vereinigten Kräften ihn angriffen, drang
er in Sachsen ein, schlug die heranrückenden Ocsterreicher und nahm das
sächsische Heer gefangen. Das war der Anfang des großen Krieges, der
von 1756 bis 1763 dauerte und deshalb der siebenjährige ge-
nannt wird.
Nun aber erhoben sich alle seine Feinde, und auch das vielköpfige
deutsche Reich sandte ein Heer, um ihn vernichten zu helfen. Bald stand
eine Macht von mehr als einer halben Million Kriegern gegen ihn im
Felde, und er konnte mit der äußersten Anstrengung ihnen kaum 200,000
Mann entgegenstellen. Aber in einem unvergleichlichen Heldenkampfe
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Maria
Theresia Maria Theresia Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schloß_Rheinsberg Ruppin Europa Frankreich Sachsen Schweden Brandenburg Sachsen