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1. Unsere Heimat - S. 4

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
_ 4 — 1. Von der Heimat und den Dingen in der Heimat wollen wir reden. Die Heimat ist für einen Menschen der Ort, wo er geboren ist, wo er seine Jugend verlebt hat. Wenn ihr bei euren Eltern, bei euren Geschwistern weilt, seid ihr daheim. Das Haus, in dem ihr mit Vater und Mutter zusammen wohnt, ist euer Vaterhaus oder euer Heim. Jedes Kind ist am liebsten daheim. Aber manchmal muß es doch für einige Zeit das Vaterhaus verlassen. Vielleicht besucht es seine Ver- wandten, oder es geht in eine Sommerfrische, ins Gebirge oder an die See. Gewiß kommt ihm dann bei der Abreise das Lied in den Sinn: „Nun ade, du mein lieb Heimatland!" Muß es lange an dem fremden Orte bleiben, so bekommt es wohl Heimweh wie Hänsel und Gretel. Dann wird es traurig und denkt nur immer an die Heimat und an die Lieben daheim. Und wie glücklich ist es, wenn es die Heimreise antreten kann und endlich wieder heimkehrt. Ja, die Heimat ist jedem Menschen der liebste Ort. 2. Viele Menschen verlassen ihre Heimat und suchen anderswo ihren Lebensunterhalt. Die Beamten werden versetzt, manchmal öfter hintereinander und kommen in verschiedene Gegenden. Dann finden sie dort, wo sie wohnen, eine neue Heimat, und bald fühlen sie sich auch hier ganz heimisch. Viele von euren Eltern werden in Nordhausen ihre neue Heimat gefunden haben; ihr aber, die ihr hier geboren seid oder doch eure Jugend verlebt, habt hier eure erste, richtige Heimat, ihr seid hier einheimisch; Nordhausen ist eure Heimatstadt. Manche Menschen wandern in der Welt umher und haben nirgends eine Heimat; sie sind heimatlos, denkt z. B. an die Zigeuner, auch an die fahrenden Künstler oder an die Landstreicher. Sie sind gewiß zu bedauern. Wie glück- lich ist doch der, der noch sagen kann: ich gehe nach Hause! Wie traurig mag es aber wohl für den sein, der sagen muß: ich habe keine Heimat mehr! 3. Die Heimat kennt ihr alle, aber ihr kennt sie noch nicht ge- nan; es gibt vieles in der Heimat, was ihr noch nicht kennt. Am besten kennt ihr das Haus, wo ihr wohnt, euer Elternhaus; denn dort seid ihr die meiste Zeit. Aber nach dem Elternhaus ist die Schule der Ort, wo ihr den größten Teil des Tages zubringt. Darum soll die Schule eure zweite Heimat sein; hier sollt ihr euch ebenso heimisch fühlen wie daheim. Deshalb müßt ihr auch die Schule und ihre Um- gebung genau kennen lernen. Aber auch die wichtigsten Straßen, Plätze, Häuser, Denkmäler und Anlagen eurer Heimatstadt müßt ihr kennen und von den Bewohnern und ihrer Beschäftigung müßt ihr erzählen können. Ebenso soll euch die Umgebung der Stadt bekannt werden. Was man weiß, von dem hat man Kunde; darum heißt die Unterrichts- stunde, in der wir die Heimat kennen lernen, Heimatkunde.

2. Unsere Heimat - S. 89

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 89 — Kloster zu sorgen, wenn sie nicht mehr da sei, da sie bei ihrem hohen Alter nicht mehr hoffen könne noch lange zu leben. Tiefgerührt ver- sprach Otto, alle ihre Bitten zu erfüllen. Unter Tränen schlössen sie sich noch einmal in die Arme; dann schwang sich Otto auf sein Roß. Die Mutter aber kehrte in die Kirche zurück nach der Stelle hin, wo Otto während des Gottesdienstes gestanden hatte und kniete dort nieder. Einige der noch zurückgebliebenen Begleiter des Königs, die dies be- merkten, teilten es ihrem Herrn mit. Dieser sprang sofort ans dem Sattel und kehrte zu seiner Mutter zurück, die in Tränen zerfließend hier noch betete. Er hob sie auf und sprach: „Durch welchen Dienst kann ich dir diese Tränen vergelten?" Noch einmal tauschten sie tief bewegt einige Worte aus, noch einmal bat Mathilde um die Gunst, daß ihr Sohn sorgsam dieses Klosters gedenken möge; dann nahmen sie Abschied voneinander. Otto hat seine Mutter nicht wieder gesehen. (Bild im neuen Stadthause.) 3. Die Nonnen dieses Klosters wohnten nicht zusammen in einem gemeinschaftlichen Hause, wie es sonst bei Klöstern üblich war, sondern jede hatte ihr Haus für sich. Die Häuser lagen um den Dom herum, etwa zu beiden Seiten der heutigen Domstraße. Auch eine Mädchen- schule war mit dem Kloster verbunden. Zuerst gingen nur Nonnen in diese Schule; ältere Nonnen unterrichteten die jüngeren. Später kamen auch Töchter vornehmer Familien als Schülerinnen hinzu. 5. Aus dem Leben der Königin Mathilde. 1. Die Königin Mathilde stammte aus dem Geschlechte des be- rühmten Sachsenherzogs Wittekind und wurde im Kloster zu Herford erzogen. Als Herzog Heinrich von ihrer Schönheit und Tugend hörte, begab er sich mit stattlichem Gesolge nach Herford und hielt bei ihrer Großmutter, die Äbtissin des Klosters war, um sie an. Schon am folgenden Tage führte er Mathilde als seine Braut der Heimat zu und feierte bald daraus mit ihr zu Wallhausen die Hochzeit mit königlicher Pracht. An der Seite Heinrichs verlebte sie nun glückliche Jahre. Mit liebender Sorgfalt stand sie dem Hauswesen vor, und an den Unter- nehmungen des Königs nahm sie den innigsten Anteil und begleitete sie mit ihren Gebeten. Mit fünf trefflichen und meist hochbegabten Kindern war ihre Ehe gesegnet; der älteste Sohn Otto ward später Nachfolger seines Vaters auf dem deutschen Königsthrone. 2. Als König Heinrich im Jahre 936 zu Memleben sein Ende nahe fühlte, rief er Mathilde an sein Lager und sprach zu ihr: „Mein treues, geliebtes Weib, ich danke dem Herrn Christus, daß ich vor dir aus dieser Welt scheide. Keiner gewann je ein so frommes, in jeder ! Tugend erprobtes Weib, wie ich. Du hast mich oft im Zorn besänftigt,

3. Unsere Heimat - S. 90

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 90 — mir zu allen Zeiten nützlichen Rat gegeben, mich, wenn ich irrte, auf den Pfad der Gerechtigkeit zurückgeführt; du hast mich fleißig ermahnt, mich derer anzunehmen, die Gewalt erlitten, habe Dank für dies Alles! Ich empfehle Gott und der Fürbitte seiner Auserwählten dich und unsere Kinder, wie auch meine Seele, die nun diesen Leib verlassen muß." Auch Mathilde dankte in tiefer Rührung ihrem Gemahl für alle be- wiesene Liebe und Treue; dann starb der König. Zu ihren Söhnen, die weinend am Lager standen, sprach nun Mathilde: „Meine teuren Söhne, schreibt euch in das Herz, was ihr hier sehet; ehret Gott und fürchtet ihn, der Macht hat solches zu tun". 3. Nach dem Tode ihres Gemahls lebte die Königin abwechselnd auf ihren Besitzungen, gewöhnlich in Nordhausen und Quedlinburg. Ihr Leben weihte sie ganz dem Dienste Gottes und der Pflege der Armen. Täglich ließ sie die Armen durch Speisen erquicken; an jedem Sonnabend, dem Todestag ihres Gemahls, ließ sie für Arme und Kranke Bäder bereiten und gab ihnen Kleider. Ehe sie sich zur Mahlzeit niedersetzte, sah sie erst nach, ob die Ihrigen und die Klosterschwestern versorgt waren. Selbst für die Tiere sorgte sie; den kleinen Singvögeln, die im Garten umherflogen, ließ sie Brotkrumen unter die Bänme streuen. Auf der Reise führte sie Wachskerzen mit sich, um sie nach damaliger Sitte den Kirchen und Klöstern, an denen sie vorüberreiste, zu schenken. Un- ermüdlich war sie tätig und allem müßigen Feiern von Herzen seind. Ihre Diener und Mägde unterwies sie in nützlichen Dingen, nament- lich in der damals noch so seltenen Kunst des Lesens. Wo sie helfen konnte, war ihr keine Arbeit zu schlecht und zu gering. 4. Im Jahre 967 war Mathilde zum letzten Mal in ihrem ge- liebten Nordhausen; sie verweilte hier vom Herbst bis gegen Weihnachten. Sie hatte in der letzten Zeit viel gekränkelt; drei Tage vor Weihnachten reiste sie nach Quedlinburg ab, um hier in der Nähe des Grabes ihres Gemahls den Tod zu erwarten. Im Frühling des folgenden Jahres starb sie. In der Kirche zu Quedlinburg zur Seite ihres Gemahls, wie sie es immer gewünscht hatte, ruhen ihre Gebeine. Sie hatte beinahe das achtzigste Lebensjahr erreicht; nach einem überaus reichen Leben war ihr ein seliges Ende beschieden. 6. Otto l. gründet das Erzbistum Magdeburg. Otto I. wohnte mit seiner Gemahlin Editha am liebsten zu Magdeburg. Hier hatte er einen großen Wirtschaftshof. Um der Stadt eine Gunst zu erzeigen, errichtete er schon bald nach seinem Regierungs- antritt auf dem Grund und Boden des Hofes ein Kloster und schenkte den Mönchen seinen Hos mit allen dazu gehörenden Dörfern westlich der Elbe, im ganzen 31. Für die Stadt war die Gründung des

4. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 12

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 12 — Schafe, Schweine, Federvieh und Bienen gehalten. Außer den Scheunen und Ställen waren hier auch die Wohnungen der Knechte, die den Acker bebauten, und die Werkstätten der Schmiede, Schuster, Netzmacher und anderer Handwerker. Frauen und Mägde spannen in besonderen Werk-häuseru Flachs und Wolle, webten Gewänder, strickten und färbten. So legte sich um den Hos ein Kranz von Gebäuden, die nach und nach einen besonderen Ort bildeten, der sich allmählich bis zu den drei kleinen Dörfern erweiterte. Als Herzog Heinrich von Sachsen zum deutschen Könige gewühlt war, hieß der Herrenhof fortan „Königshof", und noch heute heißt in Nordhaufen der Platz, wo dieses Gehöfte gelegen hat, der „Königshof". War der Herzog hier anwesend, so wohnte er nicht ans dem Gutshose, sondern in der „Finkenburg", die etwas seitlich vom Königshose am Rande des Abhanges lag. Die Straße zwischen der Burg und dem Königshofe heißt heute noch die Ritterstraße; auch die „Kaisermühle" am Fuße des Berges erinnert an dieses kaiserliche Besitztum. 8. Königin Mathilde gründet das Domstift. 962. 1. Die Königin Mathilde war die Gemahlin Heinrichs I. Er schenkte ihr seine Güter zu Quedlinburg, Pöhlde, Nordhausen, Grona (bei Göttingen) und Duderstadt. Doch sie verwandte die reichen Einkünfte derselben nicht für sich selbst; sie wollte damit ihrem Sachsenvolke dienen und errichtete in den drei zuerst genannten Orten Klöster und Schulen. Zu Nordhausen gründete sie 962 nahe bei der königlichen Burg ein Nonnenkloster zu Ehren der Jungfrau Maria, Johannis des Täufers und des Märtyrers Eustachius und nannte es das Kloster zum heiligen Kreuz. Sie stattete es mit dem Reste ihrer väterlichen Erbschaft in Westfalen aus, und als ihr Sohn, König Otto, nach Nordhausen kam, bestätigte er die Stiftung und schenkte dem Kloster noch den Markt, den Zoll und die Münze in Nordhausen. 2. Sieben Tage verweilte König Otto bei seiner alten Mutter iit Nordhausen. Als der Tag der Trennung anbrach, standen sie frühe auf und gingen zusammen in die Kirche, um die Messe zu hören. Dann traten sie aus der Thür und schlossen sich unter Thränen noch einmal in die Arme. Otto schwang sich nun auf sein Roß; die Mutter aber kehrte in die Kirche zurück und eilte nach der Stelle hin, ans der Otto während der Messe gestanden hatte und kniete dort nieder. Als dem Kaiser dies gemeldet ward, kam er schnell wieder zurück, hob die Mutter aus und sprach: „Durch welchen Dienst kann ich dir diese Thränen vergelten?" Mit bebender Stimme wechselten sie dann noch tiefbewegte Worte, bis die alte Königin selbst den Abschied beschleunigte. „Wie schwer es uns auch fällt," sagte sie, „wir müssen uns trennen, und der Anblick vermindert den Schmerz nicht, sondern erhöht ihn. Gehe hin in Frieden! Mein Angesicht wirst du in diesem

5. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 14

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
14 — fürchtet ihn, der Macht hat solches zu thun." In dem Kloster zu Quedlinburg, das Heinrich gegründet hatte, ward er begraben; noch heute ruht die Leiche an dieser Stelle. In einem schwach erhellten Raume der Unterkirche bezeichnet eine einfache Marmorplatte König Heinrichs Grab. 3. Nach dem Tode ihres Gemahls lebte die Königin auf ihrer Pfalz Quedlinburg; ihre größte Freude fand sie in frommen Werken. Mit ihrem reichen Wittume ging sie bei der Ausstattung geistlicher Stiftungen so verschwenderisch um, daß die Söhne endlich glaubten, Einsprache erheben zu müssen. Sie warfen ihr vor, nicht allein ihr Wittum vergeude sie, sondern sie habe ihnen auch große Schätze aus dem Nachlasse ihres Vaters vorenthalten; schließlich verlangten sie sogar, sie solle ihr Wittum aufgeben und in ein Kloster gehen. Durch solchen Undank der Söhne tief verwundet, entsagte sie willig dem, was ihres Gemahls Liebe und Fürsorge ihr gegeben hatte und zog sich nach Engern in Westfalen auf ihr väterliches Erbe zurück. Lange Zeit war so die Eintracht zwischen der Mutter und den Söhnen gestört. Erst der Gemahlin Ottos, der guten Königin Editha, gelang es, eine Versöhnung herbeizuführen. Otto sandte einige Bischöfe und Herren ab und ließ feine Mutter zurückrufen. Mit Freuden eilte Mathilde nach der Pfalz Grona, umarmte unter Thränen ihren Sohn und verzieh ihm alle ihr angethane Kränkung. 4. Von jetzt ab lebte sie abwechselnd auf ihren Besitzungen. Ihr Leben weihte sie ganz dem Dienste Gottes und der Pflege der Armen. Täglich ließ sie die Armen durch Speisen erquicken; an jedem Sonnabend, welchen Tag sie als Todestag ihres Gemahls besonders auszeichnete, ließ sie für Arme und Kranke Bäder bereiten und gab ihnen Kleider. Ehe sie sich zur Mahlzeit niedersetzte, sah sie erst nach, ob die Ihrigen und die Klosterschwestern versorgt waren. Bei der Tafel war sie enthaltsam und vergaß auch der Tiere nicht; den kleinen Singvögeln, welche im Garten umherflogen, ließ sie Brotkrumen unter die Bäume streuen. Auf der Reise führte sie Wachskerzen mit sich, um sie nach damaliger Sitte den Kirchen und Klöstern, an denen sie vorüberreiste, zu schenken. Alle Kraft des Lebens nahm sie aus dem Gebete; noch in ihren letzten Jahren stand sie stets, ehe es tagte, vom Lager ans und ging zur Morgenandacht in die Kirche. Aber sonst war sie unermüdlich bei der Arbeit und allem müßigen Feiern von Herzen feind. Wo sie auch sein mochte, daheim oder auf der Reife, suchte sie die Armen auf, unterstützte die Wanderer, trat selbst an das Lager der Kranken und unterrichtete ihre Diener und Mägde in nützlichen Dingen, namentlich in der damals noch so seltenen Kunst des Lesens. Wo sie helfen konnte, war ihr keine Arbeit zu schlecht und zu gering. Aber selbst bei den niedrigsten Werken konnte sie nie die ihr angeborne Hoheit und Würde verleugnen. Wie eine Königin saß sie inmitten des Volkes, aber sie tröstete alle, die Leid trugen. 5. Ihre letzten Tage brachte sie in Quedlinburg zu. Hier erkrankte sie, und an einem Sonnabend um neun Uhr morgens, wo sie sonst die Armen um sich zu sammeln pflegte, endete ihr thätiges Leben. In der

6. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 63

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 63 — Auf dem Bahnsteige und in Zelten daneben standen lange Reihen von Tischen, an denen die Soldaten der Tageszeit entsprechend verpflegt wurden. Wie im ganzen weiten Vaterlande, so regte sich auch bei uns eine lebhafte Teilnahme für den Krieg. Viele junge Leute traten freiwillig in die Reihen des Heeres; an den beiden höheren Schulen wurden schon Ende Juli die Schüler der ersten Klasse geprüft und entlassen, weil sie in die Armee eintreten wollten. Der Lehrer Dr. Thomä hielt in seiner Unterofsiziersuniform die Prüfung; es hatte sich so gefügt, daß er infolge Durchmarsches seines Bataillons durch Nordhausen gerade zur Zeit der Prüfung hier anwesend war. 2. Auch die Frauen und Jungfrauen wollten nicht zurückbleiben. Sie gründeten einen Verein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger und zur Unterstützung der Witwen und Waisen. Jeden Nachmittag von 3—7 Uhr versammelten sie sich in verschiedenen Sälen der Stadt und stellten Verbandzeug her, zupften aus sauberem Leinen Charpie, fertigten Binden und Tücher und strickten Strümpfe. Auch bei der Bewirtung und Verpflegung auf dem Bahnhöfe waren sie fortgesetzt thätig. Denn als die Beförderung unserer Soldaten nach Frankreich nachließ brachten die Züge von dort her Verwundete und Gefangene. Die ersten gefangenen Franzosen sah unsere Stadt am 7. August; sie kamen von Weißenburg. Am meisten Aufmerk- samkeit erregten die afrikanischen Turkos und Zuaveu mit ihren kaffeebraunen Gesichtern, ihren glattgeschorenen Köpfen, roten Mützen und weiten, blauen Hosen. Als nach den ersten großen Schlachten auch hier Verwundete eintrafen, wurden sie im Garnisonlazarett (jetzt zum Krankenhause gehörig, Weinberg 2) und in den größten Sälen der Stadt untergebracht, in der „Hoffnung", im Schützenhaufe, im „Lorbeerbaum" (vor dem Altenthor, neben Bohnhardts Weinhandlung) uttd im „Weinberg" (jetzt Weinberg 11). Auch bei der Pflege dieser Verwundeten und Kranken leisteten die Frauen hilfreiche Hand. Wo bei den Familien der im Felde stehenden Krieger sich Not ^zeigte, wußten die Frauen zu helfen, getreu dem Grundsätze: „Dieweil auf blutigen Heiden die Brüder schlagen drein, Da wollen wir in Leiden die Trösterinnen sein!" 3. Gleichzeitig traten die Männer, die nicht mit ins Feld ge- zogen waren, zu Vereinen zusammen, um zu helfen und die Not zu lindern. Auch auf dem Lande wurde gesammelt; überall entfaltete sich eine außerordentliche Opferwilligkeit; Geld und Gaben aller Art liefen in Menge ein. Zunächst wurde für das hiesige Bataillon gesorgt; es erhielt mehrere Wagenladungen von Lebensmitteln, Kleidungsstücken, Getränken, Cigarren u. s. w. An Geld zur Unterstützung der Familien der Krieger waren bis zum Schluß des Jahres 1870 etwa 7000 Thlr. eingegangen; davon war z. B. ausgegeben: an Miete für Familien der im ytlde stehenden Krieger 1800 Thlr., für Brennmaterial 500 Thlr., an Unterstützung in Krankheitsfällen 420 Thlr. 4; Uber feine Beteiligung an der Schlacht bei Sedan schreibt ein Nordhäuser Krieger, der bei dem 71. Regiment stand, folgendes in
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