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1. Unsere Heimat - S. 89

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 89 — Kloster zu sorgen, wenn sie nicht mehr da sei, da sie bei ihrem hohen Alter nicht mehr hoffen könne noch lange zu leben. Tiefgerührt ver- sprach Otto, alle ihre Bitten zu erfüllen. Unter Tränen schlössen sie sich noch einmal in die Arme; dann schwang sich Otto auf sein Roß. Die Mutter aber kehrte in die Kirche zurück nach der Stelle hin, wo Otto während des Gottesdienstes gestanden hatte und kniete dort nieder. Einige der noch zurückgebliebenen Begleiter des Königs, die dies be- merkten, teilten es ihrem Herrn mit. Dieser sprang sofort ans dem Sattel und kehrte zu seiner Mutter zurück, die in Tränen zerfließend hier noch betete. Er hob sie auf und sprach: „Durch welchen Dienst kann ich dir diese Tränen vergelten?" Noch einmal tauschten sie tief bewegt einige Worte aus, noch einmal bat Mathilde um die Gunst, daß ihr Sohn sorgsam dieses Klosters gedenken möge; dann nahmen sie Abschied voneinander. Otto hat seine Mutter nicht wieder gesehen. (Bild im neuen Stadthause.) 3. Die Nonnen dieses Klosters wohnten nicht zusammen in einem gemeinschaftlichen Hause, wie es sonst bei Klöstern üblich war, sondern jede hatte ihr Haus für sich. Die Häuser lagen um den Dom herum, etwa zu beiden Seiten der heutigen Domstraße. Auch eine Mädchen- schule war mit dem Kloster verbunden. Zuerst gingen nur Nonnen in diese Schule; ältere Nonnen unterrichteten die jüngeren. Später kamen auch Töchter vornehmer Familien als Schülerinnen hinzu. 5. Aus dem Leben der Königin Mathilde. 1. Die Königin Mathilde stammte aus dem Geschlechte des be- rühmten Sachsenherzogs Wittekind und wurde im Kloster zu Herford erzogen. Als Herzog Heinrich von ihrer Schönheit und Tugend hörte, begab er sich mit stattlichem Gesolge nach Herford und hielt bei ihrer Großmutter, die Äbtissin des Klosters war, um sie an. Schon am folgenden Tage führte er Mathilde als seine Braut der Heimat zu und feierte bald daraus mit ihr zu Wallhausen die Hochzeit mit königlicher Pracht. An der Seite Heinrichs verlebte sie nun glückliche Jahre. Mit liebender Sorgfalt stand sie dem Hauswesen vor, und an den Unter- nehmungen des Königs nahm sie den innigsten Anteil und begleitete sie mit ihren Gebeten. Mit fünf trefflichen und meist hochbegabten Kindern war ihre Ehe gesegnet; der älteste Sohn Otto ward später Nachfolger seines Vaters auf dem deutschen Königsthrone. 2. Als König Heinrich im Jahre 936 zu Memleben sein Ende nahe fühlte, rief er Mathilde an sein Lager und sprach zu ihr: „Mein treues, geliebtes Weib, ich danke dem Herrn Christus, daß ich vor dir aus dieser Welt scheide. Keiner gewann je ein so frommes, in jeder ! Tugend erprobtes Weib, wie ich. Du hast mich oft im Zorn besänftigt,

2. Unsere Heimat - S. 93

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 93 — sich keilförmig verbreitern. Um das Dorf ging häufig ein Graben mit einer Dornhecke. Noch heute läßt sich bei manchen Dörfern diese ur- sprüngliche Form nachweisen. 9. Heinrich der Löwe zerstört Nordhausen 1180. Der mächtige Sachsenherzog Heinrich der Löwe hatte den Kaiser Friedrich Barbarossa im Stiche gelassen, so daß dieser in Italien be- siegt worden war. Dafür wurde Heinrich bestraft: er wurde abgesetzt. Heinrich der Löwe wollte sein Land aber nicht hergeben und kämpfte gegen den Kaiser. Er zerstörte ihm seine Städte und Dörfer. Mit einem starken Heere kam er über den Harz, verwüstete die Dörfer in der goldenen Aue und legte sich vor Nordhausen. Damit die Be- lagernng ihn nicht zu lange aufhielt, warf er Feuer in die Stadt und verbrannte sie; dabei wurden auch Königshof, Burg und Kloster mit dem Dom ein Raub der Flammen; die Domtürme wurden bis dahin zerstört, wo die Sandsteinmauerung beginnt. — Von Nordhausen zog Heinrich der Löwe nach Mühlhausen und zerstörte auch diese Stadt. 10. Ein Turnier zu Nordhansen. 1263. 1. Heinrich der Erlauchte, Landgraf von Thüringen, hielt zu Nord- hausen ein Turnier ab, von dem noch lange Zeit nachher die fahrenden Sänger erzählten und sangen. Aus ganz Deutschland lud er die Grafen und Herren, Ritter und Knechte ein. Die Ebene draußen vor dein Bielentore, „auf dem Hammer", war zum Turnierplatz auserfeheu. Lange Zeit wurde daran gearbeitet, um den Platz für das Fest herzurichten; er wurde geebnet, mit Sand bestreut und mit einem Lattenverschlage eingefriedigt. Hinter der Einfriedigung wurden Tribünen, Buden und Zelte erbaut. Die Tribünen waren für geladene Gäste, für die Ritter und Edelfrauen bestimmt. Die Sitzplätze waren so hoch gebaut, daß man von da aus den ganzen Turnierplatz übersehen konnte. Zum Schutze gegen die Witterung waren sie mit einem Dache versehen und an den Seiten mit bunten Teppichen behangen. Zuletzt wurden noch die Tribünen und Eingangspsorten mit frischen Laubkränzen geschmückt. 2. Unterdes bereitet man sich auch in der Stadt auf das Turnier vor. Überall herrscht geräuschvolles Treiben: Schmiede, Lederarbeiter, Schildmaler, Gewandschneider, Goldschläger, Federschmücker und andere Handwerker sind in angestrengtester Tätigkeit. Bald kommen auch schon fremde Ritter; mit stattlichem Gefolge in bunten Farben und glänzenden Rüstungen ziehen sie durch alle Tore ein. Je näher man dem fest-

3. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 13

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 13 — sterblichen Leibe nicht mehr sehen. Der Seele deiner Mutter erzeige nur die eine Gunst, daß du sleißig dieses Klosters gedenkst." 3. Die Mathildesche Stiftung in Nordhausen war eine Frauenabtei, die mit großen Gütern und vielen Vorrechten ausgestattet war und sich der besonderen Gunst der sächsichen Kaiser erfreute. Die Nonnen nannten sich Kanonissen oder Schwestern: sie wohnten nicht in einem gemeinschaftlichen Hause, wie es sonst bei Klöstern üblich war, sondern jede hatte ihr Haus oder, wie es damals hieß, ihre Kurie für sich. An ihrer Spitze stand die Äbtissin, unter derselben stand ein Propst, der alle äußeren Angelegenheiten ordnete. Als redende Zengen aus der ältesten Zeit des Klosters sind noch verschiedene Silbermünzen, sogenannte Brakteateu oder Hohlmünzen, vorhanden, die die Nordhäuser Äbtissinnen schlagen ließen; auf ihnen allen besindet sich das Zeichen des Kreuzes. 9. Aus dem Aetren der Königin Mathilde. 1. Die Königin Mathilde stammte aus dem Geschlechte des berühmten Sachsenherzogs Wittekind und wurde im Kloster zu Herford erzogen. Als Herzog Heinrich von ihrer Schönheit und Tugend hörte, begab er sich mit stattlichem Gefolge nach Herford und hielt bei ihrer Großmutter, die Äbtissin des Klosters war, um sie an. Schon am folgenden Tage führte er Mathilde als seine Braut der Heimat zu und feierte bald darauf mit ihr zu Wallhausen die Hochzeit mit königlicher Pracht. Die Pfalz Wallhausen mit allem Zubehör erhielt Mathilde als reiche Morgengabe von ihrem Gemahl geschenkt. An der Seite Heinrichs verlebte sie nun glückliche Jahre. Mit liebender Sorgfalt stand sie dem Hauswesen vor, und an den Unternehmungen des Königs nahm sie den^ innigsten Anteil und begleitete sie mit ihren Gebeten. Mit fünf trefflichen und meist hochbegabten Kindern war ihre Ehe gesegnet; der älteste Sohn Otto ward später Nachfolger seines Vaters aus dem deutschen Königsthrone, und den jüngsten Sohn Brun bestimmten sie sür den geistlichen Stand; er ward später Erzbischof von Köln. 2-_ Als König Heinrich im Jahre 936 zu Memleben sein Ende nahe fühlte, rief er Mathilde an sein Lager und sprach zu ihr: „Mein treues, geliebtes Weib, ich danke dem Herrn Christus, daß ich vor dir aus diefer Welt scheide. Keiner gewann je ein so frommes, in jeder Tugend erprobtes Weib, wie ich. Du hast mich oft im Zorn besänftigt, mir zu allen Zeiten nützlichen Rat gegeben, mich, wenn ich irrte, auf den Pfad der Gerechtigkeit zurückgeführt; du hast mich sleißig ermahnt, mich derer anzunehmen, die Gewalt erlitten, habe Dank sür dies Alles! Ich empfehle Gott und der Fürbitte feiner Auserwählten dich und unsere Kinder, wie auch meine Seele, die nun diesen Leib verlassen muß." Auch Mathilde dankte in tiefer Rührung ihrem Gemahl für alle bewiesene Liebe und Treue; dann starb der König. Zu ihren Söhnen, die weinend am Lager standen, sprach nun Mathilde: „Meine teuren Löhne, schreibt euch in das Herz, was ihr hier sehet; ehret Gott und
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