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1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 38

1897 - Breslau : Hirt
38 Ortskunde. Burchard von Halberstadt und der Magistrat von Aschersleben ließen im Jahre 1446 die Selke iu die Gegend, die damals der Bruchberg hieß, um hier einen Teich an- zulegen. Das Wasser breitete sich aber so weit ans, daß viele Felder int Umkreise unter Wasser gesetzt wurden, und dadurch ein weitläufiger Prozeß mit der Äbtissin von Gernrode entstand. Die Klage dauerte 24 Jahre. Es bildete sich ein See, der sich südöstlich bis Aschersleben und südwestlich bis Gaterslebeu erstreckte. Derselbe hatte zwei Meilen im Umfang. An ihm lagen die Dörfer Frose, Nachterstedt, Schadeleben und Wilsleben. Als im Jahre 1485 der Erzbischof Ernst, damaliger Administrator vou Halberstadt, eiueu großen Wall um Gaterslebeu ziehen und in die Gräben die Selke leiten ließ, scheint der See noch größer geworden zu sein, so daß er das Dorf Daldorf überschwemmte und verwüstete. Der See war so fisch- reich, daß er die ganze Umgegend mit Fischen versorgte. Besonders bekamen die Dienstboten . überreichlich Fische zu essen. Deshalb bedung sich das Gesinde von seiner Herrschaft aus, ihm nicht öfter als zweimal in der Woche Fische zu geben. Die Ausdünstungen des Seees befruchteten meilenweit die Feldmarken. Im Jahre 1703 wurde der Anfang mit Trockenlegung des Seees gemacht. Die Kosten übernahm der König Friedrich I. allein. Weil der Magistrat zu Aschersleben nicht hatte mitwirken wollen, so erhielt er im Jahre 1707, als das Wasser völlig abgelassen war, nur wenig Land. Eine weit größere Fläche erhielt der Fürst von Anhalt, der hier das Vorwerk Viktorseck erbaute. 3. Gemeinde Wedderstedt, ein Pfarrdorf mit 525 Einwohnern. 4. Königliche Domäne Haus-Neindorf, 22 Einwohner, eingepfarrt nach Haus-Neindorf. 5. Heyersches Rittergut, 7 Einwohner, eingepfarrt nach Haus-Neindorf. 6. Rätzellsches Rittergut, 61 Einwohner, eingepsarrt nach Haus-Neindorf. 7. Gemeinde Haus-Neindorf, ein Pfarrdorf mit 990 Einwohnern, Maschinenfabrik, Orgelbauerei. 7. Amtsbezirk Hedersleben. Gemeinde Hedersleben mit dem Schraderschen Klostergute und dem Heyneschen Klostergute, der Berg-, Kloster- und Angermühle. Pfarrdorf, im Orte ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer. Steinbrüche, Ziegeleien. 2615 Einwohner. Der Ort ist sehr alt, da eine Kirche zu Hedesleve schon vor der Stiftung des Klosters bestaud. Das von den Gebrüdern von Hakeborn 1253 gestiftete Eister- zienser-Nonnenkloster ist 1809 von der westfälischen Regierung aufgehoben; sein Kon- vent bestand aus 1 Äbtissin, 1 Propst, 1 Priorin und 16 Nonnen. 8. Amtsbezirk Mitfürt. Gemeinde Ditfnrt, 2183 Einwohner, Pfarrdorf, Kalkbrennerei, Wasser- mühle, zwei Saftfabriken. Der Ort, sonst Theotfnrt, Bot-Ditfurt, sowie das davou verschiedene, jetzt wüste Lütge-Ditsurt kam 974 unter Kaiser Otto Ii. schenkweise an das Stift Quedlinburg. Die jetzige Kirche ist von 1569 bis 1582 erbaut. Ditfurt war der Sitz der Edleu von Ditfurt, Lehnsleute der Abtei Ouedlinburg. Die Edlen von Ditfurt wareu auch iu Wegeleben und Adersleben begütert.

2. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 49

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Calbe. 49 Schenenbecke bedeutet „Schöner Bach". Erst als die Elbe sich ihr neues Hauptbett bahnte, ums Jahr 1000, gewann Schönebeck größere Bedeutung. Der Platz eignete sich sehr gut zum Hafeu. Dazu kommt, daß zwischen Groß-Salze und Schönebeck der nächste Weg zur Elbe ist. Hier wurde also das zuerst in Groß-Salze gewonnene Salz verschifft. Auch als Übergangspunkt über die Elbe erlangte Schönebeck bald Bedeutung; noch heute führt die sogenannte Salzstraße in das Land jenseits der Elbe. Schönebeck, 1223 zum erstenmale erwähnt, mußte daher Schifferstadt in besonderm Maße werden. Daher kommt es, daß die beiden Kirchen dein Nikolaus und Jakobus, den Schutzheiligen der Schiffer gewidmet waren. Da Schönebeck aus Schiffahrt und Handel angewiesen war, hatte es nur eiue kleine Feldmark. Doch liegen in seiner Flnr die wüsten Marken: Sambergs, Mentz, Gemnitz, Eisleben, Plutz, Altona, Mendorf. In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens ist Schönebeck öfter in die Kriege, welche die Erzbischöse führten, verwickelt worden. 1280 wurde es vom Erzbischos Bernhard vergeblich belagert, dagegen 1305 durch Otto vou Welsleben eingenommen. Derselbe Otto von Welsleben nahm es im Jahre 1307 für den Erzbischos Hein- rich Ii. auf sehr listige Weise zum zweitemnale eiu. Die Stadt gehörte damals dem Grafen von Barby. Otto ließ auf Bauerwagen versteckte Söldner in die Stadt bringen, und diese bemächtigten sich des Thores. — Wiederholt wurde die Stadt an verschiedene Adelige verpfändet, bis sie endlich in den Besitz des Domkapitels zu Magdeburg überging und von hier aus im Jahre 1687 an Kürbrandenburg kam. Die Reformation wurde jedenfalls im Jahre 1540 eingeführt. Im schmal- kaldischen Kriege mußte die Stadt 1547 dem Kurfürsten von Sachsen den Hnldiguugs- cid leisten. 1550 wurde die Stadt von Herzog Georg von Mecklenburg eingenommen. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Turm über dem Salzer Thore errichtet und über dem Thore das Bild des heiligen Moritz angebracht. Im dreißig- jährigen Kriege hatte die Stadt bei allen Belagerungen des benachbarten Magde- burgs viel zu leiden. Auf Fürbitte des mutigen Schneiders Hans Wiltenaw ent- ging die Stadt der Einäscherung durch Wallenstein. Als verarmte Stadt kam sie 1687 an Brandenburg. — 1704 wurde das Königliche Salzwerk angelegt. Da dieses eine Menge Arbeiter erforderte, so errichtete Friedrich der Große 1770—74 zwischen den nahe gelegenen Orten Schönebeck, Groß-Salze und Frohse eine Kolonie, welche womöglich die Verschmelzung dieser drei Orte zu einer großartigen Stadt anbahnen sollte. Zwischen Schönebeck und Groß-Salze wurde die Friedrichsstraße, zwischen Schönebeck und Frohse die Königsstraße, zwischen Salze und Frohse die Wilhelmsstraße angelegt. 1808—13 war Schönebeck französische Kantonhauptstadt. Die Elbe, welcher die Stadt einen großen Teil ihres Wohlstandes verdankt, hat sich jedoch nicht selten als gefährliche Feindin bewiesen. Verheerende Über- schwemmungen trafen die Stadt in den Jahren 1276, 1306, 1432, 1501, 1515, 1529, 1655, 1784, 1729, 1830, 1845, 1858, 1860, 1862, 1865, 1876. — Von den Kirchen kam die Nikolaikirche nach dem dreißigjährigen Kriege außer Gebrauch und verfiel nach und nach. Das jetzige Stadtwavpen stellt eine Stadtmauer mit geöffnetem Thor dar, worin der Buchstabe 8 zu seheu ist; auf der Mauer aber stehen zwei Türme mit Spitzdächern und zwischen ihnen ein Bienenkorb mit einem Kleeblatt ans seiner Spitze. 4. E>roh-Salze-(Ismen, 5903 Einwohner. Die Stadt Groß-Salze liegt 12 km nördlich von Calbe auf den Ge- markungen der früheren Ortschaften Schadeleben und Elmen. Der frühere Amtsbezirk Alt-Salze ist jetzt mit Groß-Salze vereinigt. In der Stadt be- L eh rm a u n u. Müller, Heimatkunde. 4 1
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