Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Oschersleben. 81
ausgeplündert, selbst die Glocken wurden gestohlen und die Überreste der im hohen
Chor begrabeuen Bischöfe Ulrich und Gebhard aus den bleiernen Särgen gerissen.
Mehrere Tage lang sah man das Feuer von den brennenden Gebäuden weithin in der
Umgegend. Während des furchtbaren dreißigjährigen Krieges mußten die Mönche mehr
als einmal auf kürzere oder läugere Zeit flüchten. Zwar gaben Wallenstein (1625) und
Tilly (1631) Schutzbriefe, aber mau kehrte sich nicht daran. Am 2. Oktober 1804 wurde
das Kloster aufgehoben und war bis 1823 eiue Königliche Domäne. Jni genannten
Jahre am 23. August schenkte sie der König Friedrich Wilhelm Iii. dem General
von der Knesebeck wegen seiner ausgezeichneten Verdienste im Freiheitskriege als
Rittergut. Diese Familie besitzt aber nur noch Huysburg. Röderhof ist 1878 ver-
kauft worden. Am Wege zwischen Röderhof und der nicht weit davon nach Halber-
ftadt zu gelegenen Gastwirtschast znm Gambrinus stehen zwei gewaltige Buchen. Ein
Stein in Gestalt eines Altars, in den dreißiger Jahren errichtet, soll an Gustav
Adolf erinnern, der in Wirklichkeit nie hier gewesen ist. Die Inschrift lantet:
Mit Ehrfurcht, Wandrer, zieh' deu Hut!
Denn unterm Dome dieser Buchen
Hat, Schatten so wie du zu suchen,
Held Gustav Adolf einst geruht.
V\>. Umtsbezirk Ellenstedt.
1. Gemeinde Ellenstedt, Pfarrkirchdorf mit 1920 Einwohnern. Zucker-
fabrik. Die Grafen von Regenstein besaßen das Dorf schon 1244.
2. Domäne Ellenstedt.
3. Rittergut Haus - Nienburg mit 207 Einwohnern. Die evangelische
Gemeinde ist nach Eilenstedt, die katholische Gemeinde nach Huysburg ein-
gepsarrt. Spiritusbreuuerei.
Mittelalterliche Urkunden erwähnen die Nienburg nicht, aber die Angaben
früherer Schriftsteller, daß sie gegen Ende des 15. Jahrhunderts gebaut sei, siud
uicht zu bezweifeln.
15. Amtsbezirk Wulferlledt.
1. Gemeinde Willerstedt, Pfarrkirchdorf mit 1854 Einwohnern und
Zuckerfabrik.
Das Dorf wurde wahrscheinlich im vorchristlichen Altertum angelegt, wie die
Urnen deuten, die auf dem südlichen Hügel des Dorfes bei Anlegung eines Kellers im
Jahre 1834 gefunden worden. Die erste Ansiedlung war wohl das Freisassengut
eines Edlen. Nach der Urkunde gehörte Wulserstedt zu den ältesten Dörfern des
ehemaligen Stiftes Halberftadt. Es wird bereits 967 erwähnt. Seinen Namen hat
der Ort von Wölfen, welche sich ehemals in dieser mit Schilf, Rohr und Wald be-
wachsenen, morastigen Gegend aufgehalten haben. Dafür sprechen das Wappen des
Dorfes, welches einen im Rohre liegenden Wolf darstellt, und die Sage. (Vergl.
Hornhausen.)
Die Urkunde sagt, daß eine Familie vom Niedern Adel, Herr von Wulserstedt
genannt, Vasall des Bischofs von Halberstadt war und das jetzige Freisassengut
bewohnte. Nachdem die Herren von W. ausgestorben waren, hat dieses Gut sehr
viele Besitzer und Pächter gehabt, von denen viele durch schlechte Wirtschaft und
Laster verarmten.
Lehrmann u. Müller, Heimatkunde. 6
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Extrahierte Personennamen: Gebhard Tilly August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Gustav
Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Regenstein Domäne_Ellenstedt Lehrmann