Autor: Tecklenburg, August, Weigand, Heinrich, Pawlowski, Josef Nikodemus
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Ostpreußen, Westpreußen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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Zu 84. Mestpreutzen kommt zum Preußischen Staate.
1. Die Unordnungen in Polen wurden immer größer. Da kamen Rußland, Östreich und Preußen überein, Polen soweit zu beschränken, daß es dem Auslande nicht weiter schädlich werde, in seinem Innern aber um so eher zur Ordnung tommen könne. Polen wurde darum 1772 geteilt. In dieser ersten Teilung Polens erhielt König Friedrich Ii. das im Jahre 1466 vom Deutschen Ordensstaate losgerissene Polnisch-Prenßen mit Ausschluß der Städte Danzig und Thorn und nannte es Westpreußen. Friedrich Ii. nannte sich nun nicht mehr „König in Preußen", sondern „König von Preußen". Er bemühte sich angelegentlichst, auch Dauzig zu erhalten, jedoch vergebens; die geistlichen Güter in der nächsten Umgegend Danzigs, Altschottland, Stolzenberg, Bischofsberg, Lchidlitz, Langefuhr, Holm und Neusahrwaffer, waren aber preußisch geworden. Ermland wurde zu Ostpreußen genommen, die früher oftpreußischen Gebiete Marienwerber und Riesenburg bagegen zu Westpreußeu gelegt.
" 2. Die Wiebervereinignng Westpreußens war nicht nur für diese Provinz, sonbern auch für den ganzen preußischen Staat von der größten Wichtigkeit, weil baburch die Lücke zwischen Ostpreußen und Braubenburg - Pommern ausgefüllt mtb bieses Land mit ganz Deutschland in Berbinbnng gebracht wurde.
3. Friedrich Ii. wibmete der wiedererworbenen Provinz eine rastlose Thätigkeit und suchte Westpreußen in jeber Hinsicht auf ^dieselbe Stufe der Kultur zu erheben, auf welcher die übrigen Teile seines Reiches kräftig blühten. Er hob sofort die Leibeigenschaft auf den königlichen Gütern (Starosteien, Domänen) auf und erklärte die Unterthanen für frei. Um das verödete Land zu bevölkern, ließ er die Kolonisationen beutscher Bauern und Handwerker in West-preußen seine wichtigste Angelegenheit sein. Auch wurde der Kartoffelbau bitrch ihn in Westpreußen eingeführt.
4. Wie für das flache Laub, so sorgte Friedrich Ii. auch für die Stabte. Schon der große Kurfürst hatte vou Berlin über Marienwerder nach Königsberg und auch über Danzig, Marienburg und Elbing eine Postverbindung eingerichtet. Die erste Post in West- und Ostpreußen war eine Reitpost von Danzig über Königsberg nach Memel. Außer den Routen zwischen Danzig und Elbing längs der Küste und zwischen Danzig und Thorn gab es bis zum Jahre 1772 keine Post in ganz Westpreußen. Das wurde jetzt anders; Friedrich ließ überall Posten einrichten, bamit der Verkehr im Laube gefördert würde.
5. Im Jahre 1793 erfolgte die zweite Teilung Polens. Dabei würden auch Danzig und Thorn preußisch; betbe hörten jetzt auf, Freistaaten zu sein.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Holm Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich
Autor: Tecklenburg, August, Weigand, Heinrich, Pawlowski, Josef Nikodemus
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Ostpreußen, Westpreußen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Steenke erbaut und 1861 dem Betrieb übergeben. Dieser Kanal ist eine Verbindung oberländischer Seen mit dem Drausensee; er vermittelt auf künstliche Weise eine Binnenschiffahrt in unserm Lande, wie sie lernst nirgends in der Welt wieder gefunden wird. Die Abhange der Berge, die zwischen den Seen liegen, sind geebnet und dann mit Schienen und Rollen versehen. Aus diesen Rollbergen werden die Schiffe aus einem Wasserbette in das andere übergeleitet. — Aus den großen Werften zu Danzig und Elbing werden die Schiffe gebaut, die zum Verkehre in unserm Lande und auch int Auslande nötig sind. Tausende von Arbeitern finden dort, bei der Schiffahrt und bei der Eisenbahn, jetzt Beschäftigung, die ehedem nicht zu finden war.
Zu 118. Me Trennung der Provinz Preußen.
1872.
Die hundertjährige"; Gedenkfeier der Wiedervereinigung [Weft= Preußens und Ostpreußens (1872) gab Veranlassung, daß bei Gelegenheit der Beratung der Provinzial-Ordnung für die östlichen Provinzen in beiden Häusern des Landtages die Provinz Preußen wieder in zwei Provinzen, Ost- und Westpreußen, geteilt wurde. Nach fünfjähriger Vorarbeit kam die Teilung zustande. Fiinsuud-fünfzig Jahre waren beide Provinzen mit einander vereinigt gewesen; jetzt sollte jede selbständig in die Reihe der übrigen Provinzen treten.
Zu 122. Unser Anteil an der Reichsgesehgednng.
Zum Deutschen Reichstage, der in Berlin mit dem Bundesrate die Vorlagen zu den Reichsgesetzen berät, entsendet das ganze deutsche Volk 397 Abgeordnete. Davon entsallen aus Ostpreußen 17, auf West-preußen 13. Zur Reichstagswahl sind unsere Provinzen in besondere Wahlkreise geteilt, und jeder Ort ist einem bestimmten Wahlkreise zugewiesen. Die Kreise sind daun wieder in Wahlbezirke geteilt, und jeder Wahlberechtigte ist in der Wählerliste seines Bezirkes eingetragen. Die Wählerliste liegt gewöhnlich acht oder vierzehn Tage laug vor dem Wahltage bei dem Gutsvorsteher, Ortsvorsteher oder Bürgermeister zur Einsicht offen. Am Wahltage muß der Wähler nach dem Wahllokale gehen und dort seinen Stimmzettel abgeben. Tag und Stunden der Wahl werden vorher in den Zeitungen bekannt gemacht. Die Reichstagsabgeordneten erhalten keine Tagegelder. Der Reichstag wird vom Kaiser eröffnet und geschlossen.
Zu 124. Das I. und Xvii. Armeekorps.
1. Das ostpreußische Militär gehört dem I. Armeekorps an. Das Generalkommando desselben befindet sich in Königsberg. Das I. Armeekorps besteht ans 8 Jnfanterieregimentent, 6 Kavallerie-
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Extrahierte Ortsnamen: Danzig Elbing Berlin Ostpreußen Königsberg