Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
8
Wie es in dkl Provinz Pommern ausfieht.
Hölzer u. s. w. Mit Brandenburg, Sachsen, Schlesien ist
es durch die B erliner Eisenbahn, mitposen und Preußen durch
die Ostbahn in Verbindung. Stettin kam 1720 an Preußen,
dessen Könige unausgesetzt sür das Gedeihen und den Wohlstand der
Stadt gesorgt haben. Zum Besten des Handels wurde von Friedrich
dem Großen der Hafen zu Swinemünde angelegt und"allmählich
verbessert, weßhalb die dankbaren Stettiner ihm aus dem Königsplatze
eine Marmorstatue errichtet haben.
Stettin liegt in einer freundlichen Gegend. Die Anhöhen ge-
währen eine herrliche Aussicht auf das breite, grüne Oderthal; dich
wird von dem Strome und seinen Armen in vielfachen Krümmungen
durchschnitten und von zahlreichen Seeschiffen und Fahrzeugen belebt.
Am Strome entlang erhebt sich eine lange Speicherreihe mit sechs-
bis siebenstöckigen Gebäuden. Neben diesen sieht man Zuckersiedereien
rauchen, hört man das Knarren der Reepschläger, welche Schiffstaue
drehen. Weiter hinab hämmern und sägen auf den Bauplätzen die
Zimmerleute. In den Speichern stapelt der Kaufmann die Schätze
und Produkte Schlesiens und der Mark auf. Besonders aber sind
ungeheure Holzvorräthe, so zu sagen ganze Waldstrecken aufgeschichtet,
die theils zum Schiffbau hier verarbeitet, theils nach anderen Häfen
ausgeführt werden. Auf dem Strome liegen die Schiffe mit den
thurmhohen Masten, von denen bunte Flaggen wehen, vor Anker.
Matrosen lassen da ihr langgezogenes „ho" hören, mit dem sie ihre
Arbeiten an den Winden und Krahnen begleiten. Zwischen den schwer-
fälligen Kauffahrern rudern flink Boote und Kähne hin und her;
breitschulterige Lastträger eilen in hurtigem Trabe mit großen Getreide-
säcken auf der Schulter über das schwanke Brett des Schiffes nach
dem Speicher. Der Speicheraufseher und der rundbauchige Kaufherr
notiren die angekommenen oder abgesandten Maaren, geben und
empfangen Frachtzettel.
Aus dem rothgrauen Häusermeere der Stadt ragt die Jakobi-
kirche und das thurmreiche Schloß empor. Dieses liegt auf einem
Hügel und tritt daher mit seinen weitläuftigen Gebäuden stattlich
hervor.
4. Pie Schiffsbauwcrstc.
Wir wollen uns aus dem Platze, wo die Seeschiffe gebaut werden,
noch weiter umsehen. Hier lernen wir eine eigenthümliche Beschäftigung
der pommerschen Handwerker kennen. Jedem Schiffe dient beim Bau
als Zurichteplatz ein besonderer Raum, den man Stapel nennt.
Zuerst wird der Kiel gelegt. So nennt man den gewaltigen Balken,
welcher die Grundlage des Schiffes bildet; er nimmt die ganze Länge
des Untertheiles ein und ist aus mehreren Balken zusammengesetzt.
An jedem Ende zapft man hierauf einen aufwärts gehenden Balken
ein und macht jeden derselben durch anderes Balkenwerk so fest, daß
sie den Druck der Schiffslast und der Wellen aushalten. Dann setzt
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
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Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
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Geschlecht (WdK): koedukativ
16
Wie is in Schlesien ausfieht.
kauft wird. Flachsspinnerei und Leinwandweberei werden
in den meisten Gebirgsdörfern handwerksmäßig getrieben, so daß
in jedem Hause die Bewohner ohne Unterschied des Geschlechts und
Alters sich damit beschäftigen und dadurch ihren, wenn auch kärglichen
Lebensunterhalt gewinnen. Neben der Handspinnerei sind auch Spinn-
maschinen im Gange, die ein vorzugsweise feines und gleichmäßig
gesponnenes Garn liefern. Ein Theil des Garnes wird zu Zwirn,
der ungleich größere Theil aber zu einfacher Leinwand, Damast,
Zwillich und Drillich verwebt; zur Anfertigung von Schleiern kann
nur feines Lothgarn gebraucht werden. Der Flachs wird im Lande
selbst gewonnen; bei Neustadt und Neiße, bei Trebnitz und Namslau,
in der Grafschaft Glaz, um Löwenberg und Groß-Glogau sind große
Strecken mit Leinpflanzen angebaut. — In den Dörfern um das
Eulengebirge und in der Grafschaft ist an die Stelle der Leinwand-
weberei die Baumwollenweberei getreten, wozu das Garn meist
aus England bezogen, oder aus roher Baumwolle mit der Hand
oder auf Maschinen gesponnen wird. Langenbielau, Peilau, Seifers-
dorf, Wüste-Giersdorf und Eisersdorf können als die Hauptsttze dieses
Industriezweiges gelten.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Löwenberg England Wüste-Giersdorf
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6
Wie es in der Provinz Sachsen aussieht.
unter Aufsicht des Staates standen und gehörig in Ordnung gehalten
wurden, mußte öfter ein Landwirth seine Aecker verlassen, weil er
nicht im Stande war, die durchbrochenen Stellen wieder auszufüllen.
Daher stammt noch die Redensart: ,,Er kann nicht mehr deichen,"
welche bedeutet: ,,Er kann sich nicht mehr in seiner Besitzung be-
haupten."
3. Die schwarte Elfter.
Die schwarze Elster entspringt im Königreiche Sachsen, geht dann
ein Stück durch Schlesien und fließt in unserer Provinz an den
Städten El st er werda, Lieben werda, Herzberg und S ch w e i-
nitz vorüber. Die schönen Waldungen des Liebenwerdaer Kreises
sind von vielem Hochwilde belebt. Daneben breiten sich Wiesen und
Sümpfe aus, auf denen große Heerden von Pferden, Rindern und
Gänsen weiden. Nur weniges Land ist bebaut, und dieß liefert kei-
nen sonderlichen Ertrag. Es wird Lein, Hirse, Haidekorn, Hopfen
und Tabak gewonnen. Selbst einiger Wein wächst bei Lieben-
werda. In den Kieferwäldern wird viel Pech und Theer gesotten,
und die Bewohner der Walddörfer beschäftigen sich meist mit dem
Einsammeln von Heidel-, Prcißelbeeren und Pilzen, mit Korb- und
Strohflechten, mit der Anfertigung von Holzpantoffeln und Dach-
spänen. Das in den Wäldern geschlagene Scheitholz wird auf Floß-
gräben nach Elsterwerda und von da in Kähnen aus einem
Kanäle in die Elbe befördert, um Meißen, Dresden und andere
Städte mit Brennholz zu versorgen.
Da, wo die Elster aus Schlesien eben herausgetreten ist, findet
sich auch ein Hüttenwerk, Lauchhammer, in welchem Naseneisen-
stein geschmolzen und verarbeitet wird. In thurmartigen Hochöfen
tvird das Eisen aus dem Erze gewonnen; aus diesem wird in meh-
reren Hammerwerken Stabeisen geschmiedet, und in der Gießerei
werden allerlei Maschinen und Geräthe gegossen.
Auf der linken und rechten Seite der schwarzen Elster ziehen sich
nur unbedeutende Höhen hin; die Gegenden sind meist flach und
sandig, streckenweise auch sumpfig. Obstgärten findet man in den
Dörfern wenig, aber an manchen Orten wird an hohen Stangen
Hopsen gezogen. Was den Leuten an Obst abgeht, ersetzen sie sich
durch den Honig, den die Waldbienen in Menge eintragen. In den
Städten, wie in Herzberg, wird Tuch gewebt und Töpsergeschirr
gebrannt, auch viel Flachs wird hier aus den Markt gebracht.
Am untern Lause sind auf der rechten Seite die Anhöhen mit
Wein bepflanzt, und Weinbergshüuser schauen freundlich in die Ge-
gend hinab; sonst ist aber auch dieser Strich eben, sandig und un-
fruchtbar; die Felder haben auch oft von Ueberschwemmungen zu
leiden.
Zwischen der Elster und Elbe liegt das Schloß Annaburg,
in welchem 400 Knaben verdienter Soldaten fast unentgeltlich er-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
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Die Mulde.
7
zogen werden. Nach Annaburg führt die große Haide ihren Namen,
die sich dort ausbreitet. Sie enthält großentheils Tannen- und
Kiefernwaldung, und nur hin und wieder trifft man Laubholz. Sie
ist auch an Bienenzucht reich.
4. Die Mulde.
Die Mulde kommt aus dem Königreiche Sachsen und ist aus
zwei Flüffen gleiches Namens, aus der Zwickau er und Freiber-
ger Mulde, die sich bei der sächsischen Stadt Kolditz vereinigen,
entstanden. Da sie zwischen der Elbe und Saale fließt, hat sie
wenig Zuflüffe; aber ihr Lauf ist schnell und rauschend; sie geht nach
der Vereinigung der beiden Quellflüffe meist durch ebene Gegenden.
Bei Eilenburg tritt sie in die Provinz ein.
Auf der rechten Seite der Mulde schließt sich Haide an Haide;
bei Düben beginnt die große Dübener Haide, aus welcher Delitzsch,
Leipzig und andere Städte meistens ihr Brennholz beziehen. In
dieser Haide arbeiten gewöhnlich vom Frühjahr bis zum Herbste die
sogenannten Muldenhauer, Leute, • welche aus der Gegend von
Königssee im Thüringer Walde jährlich hieher kommen, um sich
ihr Brot zu erwerben. Jeder dieser Leute führt auf einem Schub-
karren seine geringen Bedürfnisse, Haushalt und Hausgeräth sammt
Werkzeug, mit sich, fährt in das Holz hinein, baut sich eine Hütte
und verfertigt mit großer Geschicklichkeit und Schnelligkeit Backtröge,
Mulden, Schaufeln, Karren, Leitern und andere hölzerne Geräthe.
Wenn sie im Oktober wieder hcimziehen, haben sie kaum so viel
verdient, um sich und die Ihrigen den Winter hindurch ernähren zu
können. Auf den dürftigen Feldern können nur Roggen, Haidekorn,
Kartoffeln, Gerste und Hafer gebaut werden.
So zieht sich die Gegend über Gräsenhainichen hinaus bis nach
Wittenberg hin. In Gräsenhainichen wurde i. I. 1606 oder
1607 Paul Gerhard, der Dichter von: „Befiehl du deine Wege"
und vieler anderen Lieder, die wir in unseren Gesangbüchern heute
noch haben, geboren. Die Waldungen bestehen meist aus Nadel-
hölzern, doch findet man auch viele Eichen, Buchen, Rüstern, Birken,
Eschen und Erlen. Mit dem Bau-, Nutz- und Brennholz, den
Brettern und Latten wird bedeutender Handel in's Anhaltische, nach
Magdeburg, ja bis nach Hamburg hin getrieben. Auf beiden Seiten
der Mulde breiten sich weite Moor- und Snmpfstrecken aus, in
denen viel Torf gestochen wird. Nach Delitzsch und Bitter selb
hin ist der Boden sehr fruchtbar; da wechseln Oelsaaten mit Weizen
und Flachsfeldern; Tabak, Gemüse, Zuckerrüben werden vielfach an-
gebaut und auch Färbekräuter, als Krapp und Waid, werden hier
gezogen. In Delitzsch sind seit alten Zeiten viele Strumpfwaaren
gefertigt worden. Darum heißt es in einem Liede: „Delitzsch, die
Strumpfstrickerstadt, wird das Stricken gar nicht satt."
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
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14
Wie es in der Provinz Sachsen aussicht.
der Hochebene. Die Elster geht unterhalb Zeitz in eine große Ebene
überund fließt im Königreiche Sachsen an Leipzig vorüber; dort nimmt
sie die Pleiße auf und vereinigt sich oberhalb Halle mit der Saale.
7. Thüringen.
1. Am Thüringer Walde. Wer noch kein Gebirge gesehen hat,
der kann sich im Thüringer Walde davon schon einen Begriff machen;
denn die höchsten Berge, der Jnselsb erg und Schnee köpf, erheben
sich bis nahe an 3000 Fuß hoch, letzterer sogar noch drüber; da muß
man schon einigestunden angestrengt steigen, ehe man diespitze erreicht,
und auch im Sommer ist es in dieser Höhe kühl und windig. Von den
freien Spitzen schaut man auf die Nadel- und Laubmaldungen, welche
das Gebirge bedecken, auf die Ortschaften, die im Thale an Bächen
liegen; saftige Wiesen umgeben sie, und auf diesen weiden Heerden
mit harmonischem Geläute. Zwischen den Bäumen dampfen Meiler;
Finken und Dompfaffen schlagen in dem Gebüsch, und vor manchen
Häusern sieht man in Käfigen ganze Hecken von solchen Vögeln.
Heidel- und Preißelbeeren bedecken den Waldboden; zwischen hohen
Wildzäunen werden Hirsche und Rehe gehegt. Die Bewohner des
Waldes schnitzen allerlei Geräthe aus Holz und fertigen Schachteln
und Spielzeug, füllen Rußbutten und sieden Thecr und Pech, fällen
und flößen Holz, weiden Rinder, mähen die Wiesen, bauen Kar-
toffeln und etwas Korn, weben und spinnen, arbeiten in Glashütten,
schmieden Eisen und holen allerlei Erze aus den Schachten. Im
Waldgebirge hat Preußen nur die Städte Suhl und Schleusin-
gen mit den zu ihnen gehörigen Ortschaften. In Suhl wohnen
viele Schmiede, die Bohrer, Zangen, Feilen, Meffer, Sicheln, be-
sonders aber Gewehre fertigen. An das Gebirge lehnen sich gesegnete
Auen mit Weizen und Korn, Oelfrüchten und Obstpflanzungen an.
Wer einmal auf der thüringer Eisenbahn von Naumburg aus
gefahren ist, der hat von Weimar an bis nach Eisenach hinauf das
Gebirge zur Seite wie einen hohen Wall liegen sehen. Bei Eisenach
schaut auf einem steilen Berge aus dem Walde ein altes Schloß
mit hohen Mauern und Thürmen hervor! Das ist die Wartburg,
wo vor länger als 300 Jahren Luther gewohnt hat, als sein
Kurfürst ihn gegen die Nachstellungen seiner Feinde sichern wollte.
Eisenach und die Wartburg gehören dem Großhepzoge von Weimar.
Gotha hat mit Coburg seinen besondern Herzog; aber Erfurt,
welches am Fuße des Thüringer Waldes liegt, ist seit 1802
preußisch Starke Mauern mit breiten Gräben, die mit Waffer
gefüllt sind, und hohe Wälle umgeben die Stadt; außerdem schützen
sie noch zwei Citadellen, der Petersberg und die Cyriaksburg.
Mitten durch die Stadt fließt die Gera, ein Nebenfluß der Unstrut.
In Erfurt hat Luther die hohe Schule besucht und ist in das
Augustinerkloster eingetreten. In denselben Räumen ist jetzt ein'
Rettungshaus für verwahrloste Kinder, welches das Martinsstift
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
14
Me es in der Nheinprovin; ausfieht.
800 Jahre lang war nach Karl dem Großen Aachen die Krönungs-
ftadt der deutschen Kaiser und ihrer 38 wurden dort gekrönt und
hielten Reichstage daselbst; heute noch ist es eine der größten preu-
ßischen Rheinstädte.
An der Roer, welche in die Maas fließt, liegt Jülich, die
Hauptstadt des ehemaligen Herzogthumes; die Umgegend ist reich
und als eine Kornkammer für die Gebirgsbewohner anzusehen; wäh-
rend die Gegenden der Eifel und der hohen Veen wenig bevölkert
sind, beginnt bei Jülich die fruchtbare Ebene, in welcher 6-7000
Menschen auf der Quadratmeile wohnen.
Wie der Regierungsbezirk Aachen im Gebiete der Roer liegt,
so zieht sich der westliche Theil des Regierungsbezirkes Düsseldorf
an der Niers entlang; diese fließt fast ganz in demselben; in ihrem
Gebiete liegen viele und wohlhabende Städte, so Crefeld, eine
der blühendsten Städte des Rheinlandes, wo namentlich viele und
gute Seidenwaaren gefertigt werden; Geldern hat einem großen
Herzogthume den Namen gegeben, welches freilich lange nicht mehr
besteht. Cleve ist eine alte Stadt; es war früher die Haupt-und
Residenzstadt der Grafen von Cleve. Die Stadt lehnt sich an die
niedrige Hügelreihe an, welche den Rhein bis zur holländischen Grenze
begleitet. Obgleich die Höhen nicht über 200 Fuß hoch sind, so hat
man von den Bergen um Cleve doch eine weite Aussicht, indem
mgn 24 Städte überschaut und über den Rheinstrom, sowie über die
fruchtbaren Niederungen meilenweit hinsieht.
Die wichtigsten Eisenbahnen auf dieser Seite des Rheines
sind die von Cöln nach Aachen, von wo Bahnlinien nach Belgien
und Frankreich weiter führen, und die von Aachen und von
Cöln nach Düsseldorf und nach Ruhrort.
4. Das Land östlich vom Rhein.
Von der Lahn bis zur Sieg zieht der Westerwald; er ist
reich an Eisen. Im Siegenschen Lande ist der Boden überall von
Stollen und Schachten durchwühlt; Hüttenwerke erheben sich mit
Rauchwolken an sehr vielen Orten. Die meisten Bewohner sind bèi
Berg- und Hüttenwerken beschäftigt.
Weiter nördlich fließt die Wupper oder Wipper; sie ist nicht
sehr groß, aber durch die Menge von Fabriken, die an ihr entstan-
den sind, einer der merkwürdigsten Flüsse Deutschlands. Die volk-
reichste und gewerbreichste Gegend des Wupperthales ist die von
Barmen und Elberfeld. Beide Städte sind die ersten Manu-
fakturstädte unseres deutschen Vaterlandes. An den Usern des Flusses
ziehen sich die Baumwollenspiunereien, die Wollenwebereien, die Zeug-
druckereien, die Bleichen, die Türkischrvth-Färbereien entlang; Bar-
men liegt dicht bei Elberfeld am oberen Laufe des Flusses; beide
Städte dehnen sich fast 3 Stunden lang aus und haben zusammen
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem Karl Maas Crefeld Cleve Cleve
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Umschau im Lande.
3
gierungsbezirk Arnsberg; er umfaßt das Gebirgsland. Der größte
Fluß unserer Provinz ist zwar die Weser, aber diese berührt nur
ein kleines Stück im Osten. Im Münsterlande fließt die Ems,
welche auch in die Nordsee mündet. Wichtiger aber für den Ver-
kehr als diese sind zwei Nebenflüsse des Rheines, die Lippe und die
Ruhr. Erstere hat ihren Ursprung im Eggegebirge bei dem
freundlich gelegenen Bade Lippspringe; sie durchfließt die Pro-
vinz der Länge nach gerade nach Westen. Aus dem Sauerlande
entspringt die Ruhr, welche südlicher, aber in fast gleicher Richtung
mit der Lippe dem Rheine zufiießt.
Nicht überall ist der Boden so fruchtbar, wie zwischen der Ruhr
und Lippe; sondern nördlich von dieser und östlich von der Ems
bei Warendorf und Tecklenburg ist viel Sand, und Moore und
Haiden machen die Gegend arm und düster. Südlich vom Haar-
strange liegt das rauhe, gebirgige Sauerland; da mangelt es
zwar nicht an Wald, aber der Boden ist steinicht und für Getreide-
bau nicht geeignet. Dort liegt jedoch der Reichthum tiefer, nämlich
in den Gruben, Schachten und Bergwerken. Da werden Eisen,
Kupfer, Blei und Steinkohlen gewonnen, verarbeitet und verfahren.
In den Wäldern dampfen die Holzmeiler, welche Kohlen für die
Stahlschmieden liefern. Fabriken neben Fabriken erheben sich an den
Flüssen; da arbeitet man Eisen-, Stahl- und Messingwaaren, webt
und spinnt, färbt und bleicht. Im südlichsten Theile der Provinz,
im Siegenschen, findet man besonders Eisenbergwerke und Hütten,
in denen das Eisenerz geschmolzen und geschmiedet und zu allerlei
Geräthen verarbeitet wird; auch Kupfererz wird gewonnen und in
dampfenden rauchigen Hütten geschmolzen. Im Ravensbergischen
und im Münsterlande dagegen beschäftigt die Leinwandweberei
viele Tausend Hände. Besonders bei Herford und Bielefeld
breiten Meilenweit die Wohnungen der Spinner und Weber sich
aus; hier reiht sich im Sommer Bleiche an Bleiche; denn nirgends
kommt sonst im ganzen preußischen Staate so viel Leinwand zum
Bleichen zusammen, als bei Bielefeld, Warendorf und Her-
ford. Auch giebt es in der ganzen Provinz viele Papiermühlen,
Puloermühlen und Glashütten. So werden viele und einträgliche
Gewerbe getrieben, wo der Boden nicht fruchtbar ist.
Es ist noch nicht sehr lange her, daß die verschiedenen Landestheile, die
zur Provinz gehören, ein Land ausmachen. Freilich hat das Brand en -
burgische Fürstenhaus schon länger als 250 Jahre Besitzungen in
unserer Provinz gehabt; aber wie sie jetzt ist, besteht sie erst seit
1815. Die Grafschaft Mark, welche die Kreise Hamm, Soest,
Bochum, Iserlohn, Hagen, Altena und Theile von Olpe und
Dortmund umfaßte, ebenso Ravensberg, wozu die Kreise Biele-
feld,Herford,Halle und Bünde gehörten, sind seit 1609 schon im
Besitze Brandenburgs und haben sich stets als treue Lande bewiesen.
1*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
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8
Wie cs in der Provinz Wcstphalen aussieht.
nicht bloß an Steinkohlenlagern, sondern auch an Eisenerzen und
Galmei ist die Mark reich. Aus letzterem Erze wird in besonderen
Oefen das Zink gewonnen, welches man zum Decken flacher Dächer
statt der Kupferplatten und zu allerlei Gerüchen gebraucht. An
der Ruhr werden viele Tausend Tonnen Braun- und Thon-
eisenstein, auch Blackband oder Kohleneisenstein zu Tage geför-
dert. Es ist ein besonderer, von Gott in den Schoß des
Landes gelegter Segen, daß neben den Erzen sich ein so un-
ermeßlicher Reichthum an Brennmaterial findet; denn die Eisen-
werke und Galmeiöfen, in denen das Zink gewonnen wird,
brauchen ungeheure Massen von Kohle, die aus den Schachten in
der Nähe ohne beträchtliche Transportkosten geliefert wird. In
thurmartigen Hohöfen, aus denen die Flamme emporschlägt und bei
Nacht weithin einen Hellen Schein verbreitet, wird das Eisenerz ge-
schmolzen. Das so gewonnene Roh- und Gußeisen wird in Eisen-
hämmern, Gießereien, Walzwerken und Stahlfabriken weiter ver-
arbeitet.
Hamm war ehemals die Hauptstadt der Grafschaft Mark, und
ist jetzt noch der bedeutendste von allen Orten, welche an der Lippe
liegen; bei ihr kreuzen sich die Cöln-Mindener und die Westphälische
Eisenbahn; so heißt die Bahnlinie, welche aus Thüringen und
Hessen gegen Norden zum Seehafen von Emden führt.
Hamm hat durch Kohlenbergbau und Eisenwerke an Häuser- und
Bewohnerzahl, wie an Wohlstand sehr gewonnen; auch ist sie der
Sitz des Appellationsgerichtes für den Regierungsbezirk Arnsberg,
zu dem sie gehört. Weil früher die Zubereitung der im Auslande
weit berühmten Westfälischen Schinken in Hamm einen Hauptsitz
hatte, so erhielten dieselben in den Niederlanden den Namen: „Ham-
men." — Nachdem die Eisenbahn die Lippe überschritten hat, wen-
det sie sich der alten freien Reichsstadt Dortmund zu. Es liegt
am Haarstrange und zwar an dem Theile, der Ardei heißt; es
befindet sich so recht in der Mitte des Kohlenrevieres der Grafschaft
Mark; hier werden die meisten Kohlen verladen. Eine Menge Ma-
schinenwerkstätten, Lokomotivschuppen, Güter- und Wagengebäude
stehen nebeneinander. Denn hier zweigt sich von der Cöln-Mindener
Bahn die Bahnlinie ab, welche durch die gewerbreichcn Gegenden
von Hagen, Barmen und Elberfeld führt, und ebenso die
Dortmund-Soester Bahn. Dicht neben dem Bahnhofe liegt der
berühmte Hügel mit der alten absterbenden Linde, worunter einst die
„geheime Kammer des heiligen deutschen Reiches," der oberste Frei-
stuhl stand und die Feme ihre Freigrafen, Schöffen und Frohnen
versammelte. Hier wurden die berüchtigten Femgerichte gehalten.
Im südlichen Theil der Mark wechseln in anmuthiger Weise freund-
liche Thäler mit grünen Berghöhen. An den unzähligen Flüßchen
stößt Fabrik an Fabrik, Garten an Garten. Oft sind die Flüffe mit
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Wie es in der Provinz Westphalen ausfieht.
Gebirge das Ebbegebirge 1300 Fuß hoch. Am Ederkopfe haben
drei Flüsie ihre Quellen: die Sieg, an welcher noch in unserer
Provinz die Stadt Siegen liegt, die Lahn, welche wie die Sieg
dem Rheine zufließt, und die Eder, die in die Fulda mündet.
Vom Ederkopfe nach Süden zieht sich dem Rheine zu der An-
fang des Westerwaldes; als höchste Spitze erhebt sich an der
Südspitze der Provinz nach der naffauischen Grenze hin der Salz-
burger Kopf 2600 Fuß hoch. Der Westerwald besteht meist aus
Thonschiefer, Basalt und Grauwacke mit reichen Braunkohlenlagern.
Das Sauerland hat liebliche Flußthäler, dunkle Waldgründe,
finstere Felsenschluchten, Wasserfälle, Höhlen und weite Felsgrotten,
hohe Bergwälder und einsame Bergkuppen, welche nur von Wolken
und Habichten umstreift werden. Hasen, Reb-, Birk- und Hasel»
Hühner und allerlei Arten von Habichten und Eulen sind in Menge
vorhanden; auch die Auerhähne fehlen nicht. Aber der Boden ist
steinicht und karg und trägt nur etwas Korn, Hafer und Kartoffeln.
Die Einwohner leben daher vielfach vom Bergbau und der Anfer-
tigung von Stahl- und Messingwaaren oder ziehen als Hausirer in
die Ferne. Da werden Sensen und Sicheln, Scheeren und Messer,
Putzscheeren und Kaffeemühlen, Näh- und Stecknadeln gefertigt, auch
Leinenzeug, Seide, Baumwolle und Wolle gewebt und gewirkt.
Arnsberg liegt in dem schönen Ruhrthale, von dessen steilen An-
höhen manch stattliches Schloß und ehemaliges Kloster herabschaut.
Es war die Hauptstadt des Herzogthums Westphalen, welches sich
nach Osten bis Brilon und Lippstadt hin, also bis an das Pa-
derborn sch e, erstreckte.
Ñ. Pas Paderbornschc.
Wir durchreisen das Paderbornschc auf der Eisenbahn, die von
Thüringen und Hessen herkommt und durch das Land überpa-
derborn nach Hamm führt. Die Eisenbahn zieht sich im Thale
der Diemel herauf, welche zwischen Westphalen und Kurhessen
die Grenze bildet. Eine hohe, aus Quadersteinen gebaute Brücke
führt über das Thal des Flusses; nun schlängelt sich die Bahn in
allmählicher Steigung an der Ostseite des Eggegebirges und des
Osnings, des südlichen Theiles des Teutoburger Waldes, in
die Höhe. Der Teutoburger Wald hat wohl die schönsten Buchen
im ganzen deutschen Lande; schlank erheben sich die weißgrausn
Stämme mit ihrem breiten, frischgrünen Laubdache. Marburg
ist der erste Anhaltepunkt in unserer Provinz; obgleich von da an
die Berge beginnen, so breitet sich doch um die Stadt her noch eine
der fruchtbarsten Gegenden aus, die dem Hellwege bei Dortmund
und Unna und den Weizenfeldern bei Soest an die Seite zu stellen
ist; sie heißt die Warburger Börde und ist für die Gebirgs-
gegenden eine wahre Kornkammer. Wir raffeln auf der Schie-
nenbahn immer weiter hinauf über mächtige Ueberbrückungen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Bewohner des Landes und ihre Beschäftigungen.
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penstusen, Grabsteine und andere Steinhauerarbeiten gefertigt. Bei
Löwenberg, Leobschütz und Rybnik giebt es beträchtliche Lager von
Gyps, der zum Düngen der Felder und zur Anfertigung von aller-
lei Figuren verwendet wird. Unter dem aus Thon bereiteten Geschirr
ist das Bunzlauer weit und breit berühmt. Noch wichtiger ist die
Glasbereitung, welche in mehr als 20 Glashütten erfolgt, von denen
die in Schreibershau, Friedrichsgrund und Rückers bei Reinerz die
wichtigsten sind. Sie liefern Erzeugnisse der verschiedensten Art, die
zum Theil von Glasschneidern und Glasschleifern noch schön und
künstlich geschliffen werden.
5. Die Aewohner dcg Landes und ihre Keschästigungcn.
Schlesien zahlt über 3 Millionen Einwohner, und da seine Bo-
denfläche mehr als 740 Quadratmeilen mißt, so würden durchschnitt-
lich auf der Quadratmeile über 4000 Seelen wohnen. Aber nicht
alle Landstriche sind gleich dicht bevölkert; während in den Gegenden
des Eulengebirges 8—9000 Menschen aus die Quadratmeile kommen,
sind in der nordwestlichen Lausitz nur etwa 2000 auf gleichem Raume
zu finden. Die meisten Bewohner sind deutschen Stammes. Auf
der rechten Oderseite bilden in Oberschlesien und auch im nordöstlichen
Theile Mittelschlesiens die Polen die Hauptbevölkerung. Sie haben
die Sitte und Sprache ihrer Väter beibehalten und sind meist Be-
kenner des römisch-katholischen Kirchenglaubens. Die Anhänger dieser
Kirche machen in Oberschlesien in Mittelschlesien % und in Nie-
derschlesien % der Bevölkerung aus; ihre Anzahl ist wenig geringer
als die der Evangelischen (l’/2 Million), zu denen auch die Ge-
meinden der mährischen Brüder (zu Gnadenfeld, Gnadenfrei,
Gnadenberg, Neusalz und Niesky) und die der Hussitten gehören,
welche einzelne Dörfer um Sttehlen, in der Grafschaft Glaz k. irme
haben. Juden werden an 30,000 gezählt, die zur Hälfte in Ober-
schlesien wohnen und daselbst in einzelnen Städten wie Zülz, Gleiwitz,
Beuchen rc. ansehnliche Genossenschaften bilden.
In Goldberg, Liegnitz, Neurode, Festenberg rc. bildet die Tuch-
bereitung ein Gewerbe, das von jeher in großer Ausdehnung getrie-
den worden ist. Besonders blühend war es zu der Zeit, als die
Maaren nach Polen, Rußland, selbst nach China abgesetzt werden
konnten. Die dazu nöthige Molle liefert das Land in reichem Maße
und von vorzüglicher Güte, da die Schafzucht ausgezeichnet ist und
von den 3 Millionen ganz und halb veredelten Schafen jährlich gegen
50,000 Centner Molle erzeugt, die allermeist ans den großartigen
Mollmärkten Breslau's zum Verkauf ausgeboten wird. Auf der Oder,
den Eisenbahnen und durch Fuhrleute geht viel Getreide nach Ober-
schlesten und in das Gebirge, daher werden in Neiße, Frankenstein,
Schweidnitz, Jauer, Liegnitz, Görlitz rc. allwöchentlich ansehnliche Ge-
treidemärkte gehalten, auf denen das Getreide von Händlern ausge-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]