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1. Die Provinz Posen - S. 12

1898 - Breslau : Hirt
— 12 — die zahlreichen Hauländereien, welche in allen Teilen der Provinz zerstreut liegen; auch viele Städte und Dörfer, namentlich längs der schleichen Grenze, verdanken ihnen ihre Entstehung. Zu süd- preußischen Zeiten begann ein dritter Abschnitt deutscher Einwände- rung, der bis auf die heutige Zeit fortdauert. Damals rief die preußische Behörde deutsche Kolonisten aus Württemberg und Bayern ins Land, um den vernachlässigten Ackerbau zu heben und entwässerte Bruchgegenden urbar zu machen. Ihre Nachkommen leben heute noch als sogenannte „Bamberger" unter uns; sie haben bis jetzt ihre eigentümliche Tracht und ihre Sprache beibehalten. In letzter Zeit sind auf Veranstaltung unsres fürsorglichen Staates eine An- zahl bisher im polnischen Besitz gewesene größere Rittergüter durch eine staatliche Behörde, die Ansiedelungskommission, angekauft und in kleinere Bauerngüter zerstückelt worden. Es ist dadurch vielen Landleuten aus den westlichen Provinzen unsres Vaterlandes Ge- legenheit geboten, sich unter sehr günstigen Bedingungen hier Grund und Boden zu erwerben und einen dauernden Familiensitz zu gründen. Die Bewerbungsgesuche um derartige Liegenschaften bei der „An- siedelungskommission" gehen so zahlreich ein, daß bei weitem nur ein kleiner Teil Berücksichtigung finden kann. In Bezug aus das religiöse Bekenntnis gehört fast 1/3 der Bewohner der evangelischen Landeskirche an; rund 2/3 sind katho- lisch, mehr als 50 000 sind jüdisch und etwas über 1000 gehören anderen Bekenntnissen an. Die inneren Angelegenheiten der evan- gelischen Kirche der Provinz werden von dem königlichen evange- tischen Konsistorium zu Posen geleitet; die Katholiken gehören zum Erzbistum Gnesen-Posen, an dessen Spitze der Erzbischof von Posen steht, mit Ausnahme des Dekanats Fordon, das dem Bistum Kulm unterstellt ist. Die Hauptmasse der Bevölkerung beschäftigt sich mit Acker- bau. In den Teilen der Provinz, welche vorwiegend deutsche Be- völkerung haben, wohnen in einzelnen Dörfern recht wohlhabende Bauern. In den Dörfern mit polnischer Bevölkerung ist seit preußischer Zeit ein großer Fortschritt wahrnehmbar. Die früher leicht gebauten, aus Lehm und Fachwerk hergestellten und mit Stroh gedeckten Wohn- und Wirtschaftsgebäude haben einfachen, aber festen Bauten Platz gemacht; die ehemals planlos und zerstreut liegenden

2. Die Provinz Posen - S. 19

1898 - Breslau : Hirt
— 19 — Die Provinz Posen ist behufs eingehender und besserer Ver- waltung in zwei Regierungsbezirke, Posen und Bromberg, ein- geteilt. An der Spitze der Regierungsbezirke ^stehen die königlichen Regierungen, deren Vorsteher die Regierungspräsidenten sind. Jeder Regierungsbezirk zerfällt wiederum in Kreise und diese in Polizei- distrikte. Die Provinz Posen umfaßt 42 Kreise, von denen 40 landrätliche Kreise, d. h. solche, die von Landräten verwaltet werden, und zwei Stadtkreise (Posen und Bromberg) sind. Die Verfassung der Städte ist durch die Städteordnung ge- regelt. An der Spitze der städtischen Verwaltung steht als aus- führende Behörde der Magistrat; beratende Behörde ist die Stadt- verordnetenkörperschaft. Ein anderer wichtiger Gegenstand der Verwaltung ist die Rechtspflege. Nach der neuen Gerichtsverfassung vom 1. Oktober 1879 bildet die Provinz Posen den Bezirk des Oberlandesgerichts Posen. Die Gerichte der untersten Stufenfolge sind die Amtsgerichte. Sie befinden bei Streitigkeiten in Bezug auf Besitztum bis zu dem Wertbetrage von 300 Jfo\ ferner entscheiden sie bei Streitigkeiten zwischen Herrschaft und Gesinde, Vermieter und Mieter u. s. w.; desgleichen führen sie das Grundbuch, das Handelsregister und leiten das Bankrott-, Vormuudschasts-, Erbschasts- und Testaments- verfahren. Mit jedem Amtsgericht ist ein Schöffengericht verbunden; dasselbe besteht aus einem Amtsrichter und zwei aus den Einsassen des Amtsgerichtsbezirks gewählten Schöffen. Es entscheidet über kleinere Vergehen. Streitigkeiten über Gegenstände, deren Wert den Betrag von 300 J(o übersteigt, und größere Vergehen werden bei den Land- gerichten abgeurteilt; desgleichen können Beschwerden und Berufungen gegen Urteile der Amts- und Schöffengerichte dort eingebracht werden. In diesem letzteren Falle sind die Landgerichte Gerichte der zweiten Stufenfolge. Bei den Landgerichten treten in be- stimmten Zeiträumen die Schwurgerichte zusammen, denen die Ab- urteilung bestimmter Vergehen zusteht. Landgerichte befinden sich zu Posen, Ostrowo, Lissa, Meseritz, Schneidemühl, Bromberg und Gnesen.

3. Landeskunde der Provinz Posen - S. 33

1902 - Breslau : Hirt
33 3. Religion und Volksbildung. Die oberste Kirchenbehörde der evangelischen Kirche in der Provinz ist das Konsistorium zu Posen, an dessen Spitze der Konsistorial-Präsident steht. Ter General-Superintendent ist der revidierende Kommissar des Konsistoriums in internen Angelegenheiten. Die Provinz gliedert sich in Diözesen, die von Superintendenten geleitet werden, diese wieder in Pfarreien oder Kirchspiele unter der Seelsorge der Pfarrer oder Pastoren. An der äußeren Verwaltung haben auch die Gemeindemitglieder Anteil (Ge- meindevertretung). In jeder Gemeinde besteht außerdem ein Gemeinde- kirchenrat, zu dem der Pfarrer und, je nach der Größe der Gemeinde, vier bis zwölf Kirchenälteste gehören, die von der Gemeinde gewählt werden. In der Diözese besteht die Verwaltungsbehörde der Kreissynode, in welcher der Superintendent den Vorsitz führt, und zu der sämtliche Geistliche der Diöeese und doppelt soviel Laienmitglieder gehören. Gewöhnlich tagt die Kreissynode jährlich einmal. Alle zwei Jahre tritt die Provinzialsynvde zusammen, zu welcher der General-Superintendent, sämtliche Superintendenten der Provinz und aus jeder Diözese zwei von der Kreissynvde gewählte Mitglieder gehören. An der Spitze der Provinzialsynvde steht ein von dieser gewählter Präsident. Die katholische Kirche der Provinz leitet der Erzbischof von Gnesen und Posen, der seinen Sitz in Posen hat. Das Bistum Posen ist mit dem Erzbistum Gnesen für immer vereinigt. Beide 'haben aber je ein Metro- politankapitel in Gnesen und in Posen. Auch hat in beiden Städten je ein Weihbischof seinen Sitz. Das Erzbistum gliedert sich in Dekanate, diese wieder in Pfarreien. Tie Dekane vermitteln die kirchlichen und Verwaltungsgeschäfte zwischen dem erzbischöflichen Konsistorium und den einzelnen Pfarreien. Vikare und Kapläne sind Gehilfen der Pfarrer. Die Ausbildung der Geistlichen geschieht auf den Priesterseminaren in Posen und Gnesen. Die Selbstverwaltung der Gemeinden ist im wesentlichen auf die Vermögensverwaltung beschränkt. — Die Volksbildung hat in neuester Zeit in der Provinz bedeutende Fort- schritte gemacht. Obgleich Posen bei den Rekruteneinstellungen (mit West- preußen) noch immer die meisten Analphabeten aufweist, so ist deren Zahl doch bereits stark gesunken und beträgt zur Zeit 0,:$5% (Reichsdurchschnitt nur 0,07%, Preußen 0,10%). Zum Zweck der Schulbildung bestehen zahlreiche Volksschulen, ferner Mittelschulen und höhere Unterrichtsanstalten. Eine Volksschule be- steht fast in jedem Orte; die Schulpflicht währt vom 6. bis 14. Lebensjahre. In kleineren Ortschaften ist die Schule einklassig, in größeren zwei- und drei- klassig, in manchen Dörfern und in den Städten mehrklassig. Die Volks- schulen sind der Königl. Regierung untergeordnet und tverden von Kreisschul- inspektoren beaufsichtigt. Eigentliche Knaben- und Mädchen-Mittel- schulen gibt es nur in Posen, Bromberg und Jnowrazlaw. Doch gehören zu den mittleren Schulen auch die „gehobenen" Knabenschulen und die höheren Mädchenschulen. Letztere stehen meist unter der Aufsicht der Königl. Regierung. Vollausgebaute höhere Mädchenschulen sind neuerdings dem Provinzialschulkollegium in Posen unterstellt, so die höheren Mädchenschulen in Posen, Bromberg und Schneidemühl. An höheren Lehranstalten hat die Provinz Posen 17 Gymnasien, 1 Realgymnasium, 1 Oberrealschule und 2 Progymnasien. Sie sind sämtlich dem Königl. Provinzialschulkollegium Landeskunde der Provinz Posen. 2. Anst. Z

4. Landeskunde der Provinz Posen - S. 22

1889 - Breslau : Hirt
22 Landeskunde der Provinz Posen. 4. Staatliche Verwaltung. a) Behörden. An der Spitze der Verwaltung steht der Oberpräsident, welcher seinen Sitz in Posen hat. Ihm steht der Provinzialrat zur Seite. Unter seiner Leitung stehen: das Provinzial-Sch ulkollegium, die 2 Be- zirksregierungen, das Medizinalkollegium, die Steuerdirek- tion, die Ei chung sinspekti o n, die G eneralkommissto n zur Regelung grundherrlicher und bäuerlicher Verhältnisse für Ostpreußen, Westpreußen und Posen, mit dem Sitz in Bromberg und alle kommunalen Verwaltungs- behörden. (Provinzial-Landtag. Provinzial-Ausschnß. Landesdirektorinm. Unter der Aufsicht dieser Provinzialbehörden stehen Chausseebau. Taubstum- men-, Blinden-, Irrenanstalten, das Armenwesen u. s. w.) — An der Spitze des Regierungs-Bezirks steht der Regierungspräsi deut. Ihm steht zur Hilfe und Mitwirkung der Bezirksausschuß zur Seite. Die Regierung hat zwei Abteilungen, die Abteilung für Kirchen- und Schulwesen und die Ab- teilung des Innern (für Steuern, Domänen, Forsten). — Der oberste Beamte eines Kreises ist der Landrat. Ihm steht der Kreisansschuß und der Kreistag zur Seite. Bei den Stadtkreisen (Posen und Bromberg) ist der Oberbürgermeister erster Beamter. Tie Verwaltung einer Stadt liegt in den Händen des Magistrats, die eines Torfes wird vom Gemeindevorsteher ausgeübt. b) Rechtspflege. Es giebt Amtsgerichte, Landgerichte und ein Oberlandesgericht, welches in Posen ist. Die Amtsgerichte entscheiden bürgerliche Rechtsstreitigkeiten leichterer Art. Dagegen werden Vergehen leichter Natur von den Schöffengerichten ent- schieden, welche bei den Amtsgerichten gebildet werden (l Amtsrichter und 2 Schöffen). Landgerichte entscheiden Rechtsstreitigkeiten verwickelter Natur. Außerdem können hier in der Regel Berufungen gegen Urteile der Amts- und Schöffengerichte eingebracht werden. Für die Verhandlung von schweren Ver- brechen treten bei dem Landgerichte Schwurgerichte zusammen, (3 Richter und 12 Geschworne.) Unsere Provinz hat folgende 7 Landgerichte: Posen, Lissa, Meseritz, Ostrowo, Bromberg. Gnesen, Schneidemühl. e) Volksbildung. Zum Zweck der Schulbildung bestehen zahlreiche Volks- schulen, Mittelschulen und höhere Unterrichtsanstalten. Taub- stumme und Blinde werden in besondern Anstalten unterrichtet. — Für den Lehrerberuf bilden vor die Präparanden-Anstalten, Lehrer- und Lehrerinnen-Sem inare. Die Provinz hat 5 Lehrerseminare: in Bromberg. Exin, Paradies, Koschmin und Rawitsch; Lehrerinnen-Seminare in Posen und Brom- berg; 6 Präparandenanstalten: in Czarnikau, Rogasen, Lissa, Meseritz, Wollstein und Bromberg. — Die 14 Gymnasien der Provinz sind in Posen (2), Rogasen, Lissa, Meseritz, Schrimm, Krotoschin, Ostrowo, Bromberg, Rakel, Schneidemühl. Jnowrazlaw, Wongrowitz, Gnesen; 4 Realgymnasien: in Posen, Rawitsch, Franstadt und Bromberg; 2 Progymnasien in Kempen und Tremessen; 3 Taubstummenanstalten: in Posen, Bromberg und Schneidemühl; 1 Blindenanstalt in Bromberg. d) Heerwesen. Der bedeutendste Waffenplatz der Provinz ist die Festung Posen; doch sind in größern Städten der Provinz, namentlich in Bromberg, zahlreiche Truppen in Garnison. Tie Garnisonstädte der Provinz heißen: Posen.

5. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 26

1858 - Breslau : Hirt
26 Blicke in die Vergangenheit Sachsens. Conrad stammte aus dem Geschlechte der Grafen von Wettin; von diesen stammt also auch das sächsische Königshaus ab. Als Conrad alt geworden war, theilte er das Land unter seine Söhne, und legte in der Domkirche zu Meißen in einer glänzenden Versammlung von Fürsten, Bischöfen, Pfarrherren und Rittern seine Waffen, die er oft gegen die Sorben und Wenden geführt hatte, vor dem Altäre nieder; er begab sich dann in das von ihm und seinem Bruder erbaute Kloster auf dem Peters berge bei Halle. Hier beschloß er nach zwei Monaten, im Jahre 1157, sein unbeschol- tenes christliches Leben. Als das Fürstenhaus, welches über 100 Jahre über Thüringen geherrscht hatte, ausstarb, kam das Land an die Markgrafschaft Meißen. Nun schlugen Landgrafen aus dem markgräflichen Geschlechte ihre Residenz auf der Wartburg auf und regierten von da aus noch über 100 Jahre die thüringischen Lande. 6. Pest, Judenverfolgung und Vcißclbrüder. In jener Zeit, am 25. Juni 1348, am Tage Pauli Bekehrung, war ein furchtbares Erdbeben durch ganz Europa. Berge sanken ein, Städte und Dörfer wurden verschüttet, Burgen und Thürme stürzten zusammen. Die Glocken schlugen von selbst an, und unter ihrem dumpfen Klange verließen die Leute ihre Wohnstätten. Die Hain- laite, ein Bergwald bei Sonders hausen, ward so heftig er- schüttert, daß sie zu spalten drohte, und noch heut zu Tage ist dort ein mächtiger Riß zu schauen. Giftige Dünste stiegen aus den Spalten hervor und verbreiteten eine der furchtbarsten Seuchen, die je die Welt heimgesucht haben. Es war eine schreckliche Pest, der schwarze Tod genannt, bei der sich zuerst eine Drüsenanschwellung in Größe eines Eies, dann gelbe und schwarze Flecke am Körper zeigten; die Krankheit war fast stets tödtlich; dabei war sie so ansteckend, daß selbst Thiere todt hinsanken, die nur die Kleider eines Verstorbenen berührt hatten. In Erfurt starben 12,000 Menschen, und das Thüringerland verlor überhaupt den vierten Theil seiner Bewohner. Da, im Angesichte des Todes, schlugen Viele in sich und starben in Frieden. Ein zwölfjähriges Mädchen in Erfurt lag im Todeskampse; mit verklärtem Blicke schaute sie gen Himmel, und als die betrübten Eltern sie fragten, was sie so freudig mache, da antwortete sie: Ei, seht ihr nicht den Himmel offen und unzählige Lichter darin? Das sind die Seelen der selig Sterbenden; ich freue mich, zu ihnen zu kommen; denn ich werde diese Nacht sterben, und meine Mutter wird mir in drei Tagen Nachfolgen. So schlief sie in Frieden ein. Es geschah aber, daß während dieser Pest weniger Juden als Christen starben; das erweckte den furchtbaren Verdacht, daß sie aus Rache gegen die Christen die Brunnen und Quellen vergiftet haben; daher komme die furchtbare Seuche. Da fiel man in fast allen Städten Thüringens über die Juden her und erschlug Tausende.

6. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 26

1858 - Breslau : Hirt
26 Blicke in die Vergangenheit Pommerns. faßten die beiden Fürsten, die Herzöge Philipp I. von Pommern- Wolgast und Barnim Ix. von Pommern-Stettin den Entschluß, im Jahre 1534 den 13. Dezember aus einem Landtage zu Treptow an der Rega die Abgeordneten der Städte mit ihren Predigern, die Aebte und die vornehmsten Adligen zu versammeln. Dort sollte eine Reformation der pommerschen Kirche nach dem Vorbilde der sächsischen zu Stande gebracht werden. Zur obersten Leitung dieses schwierigen Geschäfts nun wurde der Dr. Pommer aus Wittenberg berufen, zur Freude aller lutherisch Gesinnten. Wohl erhub sich mancher Wider- spruch von den katholischen Kirchenhäuptern, vom Adel, selbst von den Städten, besonders wegen des Kirchengutes, aber die Fürsten mit ihren Rächen setzten es doch durch, daß die Benutzung der geistlichen Güter, namentlich der Klöster, nach dem Aussterben der damaligen Inhaber der geschickten Verwaltung der fürstlichen Räthe, die Ein- richtung des Kirchenwesens einer besonders dazu verordneten geist- lichen Kommission übergeben wurde. Das Evangelium ward frei, Schulen erblühten überall in den Städten, Hospitäler und die Landes- universität zu Greifswalde wurden mit Gütern ausgestattet: das war die Hauptsache; wenn auch noch Manches blieb, was an die katholische Zeit erinnerte. Fürsten und Obrigkeiten erhielten einen Zuwachs an Macht, Ansehen und Einkünften. Die Klöster wurden allmählich leer, und der Gottesdienst erhielt eine würdigere Gestalt. Bugen- hagen arbeitete die pommersche Kirchenordnung aus und führte sie überall, mit Ausnahme Stralsund's, durch eine allgemeine Kirchen- visitation in den pommerschen Gemeinden ein (1535). 3. Pommersche Städtegcschichtcn. Zur Zeit, als die Hansa blühte, ein Bund deutscher und slavi- scher Handelsstädte an den Ufern der Nord- und Ostsee, gelangten auch nicht wenige pommersche Städte zu Reichthum, Macht und Ansehen. Ihre Bürger zeichneten sich aus durch Mannhaftigkeit und Tapferkeit, und in den verschiedensten Zeiten haben sie in heißen Käm- pfen die deutschen Ostseeländer vor der Herrschaft fremder Fürsten, namentlich der Dänenkönige, bewahrt. Besonders leuchten Stral- sund, Stettin (siehe Lesebuch Theil Iii, Seite 269) und Colberg hervor. 1. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts standen die Stralsunder unter der Oberhoheit eines dänischen Lehnsmannes, des Fürsten Witz- laf von Rügen. Auf des Dänenkönigs Erich Befehl mußte dieser Stralsund's Rechte und Freiheiten kränken, damit die Stralsunder dem Könige Veranlassung geben möchten, gegen sie zu ziehen. Das geschah 1315. Da erhub sich ein gewaltiger Kampf. König Erich sammt russischen und polnischen Fürsten, der Herzog von Mecklen- burg, von Sachsen-Lauenburg, viele Grafen und Herren, die Norweger, Schweden und Holsteiner schlossen einen furchtbaren

7. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 19

1858 - Breslau : Hirt
Schlesien unter unalhängigcn Herzogen. 19 daß das Land in zwei Haupttheile zerfiel, in Ober- und Niederschle- sien. Die Fürsten beider Länder sollten einander nicht mehr beerben. In Niederschlesien regierte seit dem Jahre 1201 Heinrich I., der Bärtige; er hat im Verein mir seiner ftommen Gemahlin, der hei- ligen Hedwig, seinem Lande viel Gutes gethan. Er stiftete Kirchen und Klöster, rief deutsche Ritter in das Land und verlieh ihnen Güter, gründete Städte und Dörfer und übergab sie deutschen Bür- gern und Bauern. So fing Schlesien an, ein deutsches Land zu werden, und das wollten die Herzöge haben, damit sie dadurch immer unabhängiger von Polen würden. Heinrich der Bärtige war ein gütiger und herablassender Herr, aber auch ein kräftiger Herrscher. Ost strafte er Edelleute mit dem Tode, weil sie Straßenraub getrie- den hatten, was damals in Schlesien sehr häufig vorkam. Es ge- lang ihm auch, seine Herrschaft durch Eroberungen auszudehnen. So war er bei seinem Tode im Besitz von ganz Niederschlesien, des Lan- des bis wenige Meilen von Berlin und eines großen Theils von Polen. Er ist also unstreitig der mächtigste Fürst, den Schlesien je gehabt hat. 2. Seine Gemahlin, die heil. Hedwig, stammte aus einem alten deutschen Fürstenhause. Sie war ein Muster frommer Demuth und Entsagung nach der Weise ihrer Zeit. Auf ihrem bloßen Leibe trug sie ein Kleid und einen knotigen Gürtel von Roßhaaren; fast immer ging sie barfuß; im Geheimen ließ sie sich geißeln, so daß das Blut aus der aufgeritzten Haut sprang; täglich betete sie lange, auf har- tem Boden knieend. Sie war aber auch eine Mutter der Kranken und Armen, der Wittwen und Waisen, eine Fürbitterin für Verbre- cher. Elternlose Mädchen erzog sie, ihre Dienerinnen lehrte sie beten. Die Kirchen schmückte sie mit köstlichem Geräth und die Kirchendie- ner mit schönen Gewändern. In ihrer Umgebung wurde das Gold- spinnen mnd Goldsticken, und die Arbeit in Seide gepflegt. Auf ihre Veranlassung gründete Heinrich I. das Nonnenkloster zu Trebnitz. Es wurde so reichlich ausgestattet, daß es 1000 Personen mit allem Nothwendigen versehen und doch noch Gastfteundschast üben konnte. Hier in Trebnitz ruhen auch die Gebeine der frommen Hedwig. Sie wurde vom Papste in Rom unter die Heiligen versetzt. In einer Kapelle der kath. Kirche zu Trebnitz ist ihr Grabmal, von schwarzem Marmor und mir Alabaster reich verziert. Viele Katholiken wallfahr- ten noch jetzt alljährlich dahin, um an ihrem Grabe zu beten. 4. Pie Mongolen in Schlesien. (9. April 1241.) Unter dem Nachfolger Heinrich des Bärtigen, Heinrich Ii. oder Frommen, kam aus dem fernen Asien ein wildes Volk mit Weibern, Kindern und Viehheerden herangezogen: die Tartaren oder Mongolen. Es waren häßliche Gestalten, klein, mit tiefliegenden Augen, hervor- stehenden Backenknochen und kleinen Nasen. Wohin sie kamen, seng- 2'

8. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 18

1858 - Breslau : Hirt
18 Blicke in die Vergangenheit Schlesiens. Polen je besessen, machte große Eroberungen und gründete überall Bisthümer; auch Krakau und Breslau (1052) erhielten Bischöfe. Sie wurden dem Erzbischof zu Gnesen untergeben. Es ist natür- lich, daß die rohen Heiden nicht sofort ftomme Christen wurden. Die Mönche, welche in's Land kamen, um die Neubekehrten zu be- lehren, mußten erst allmählich die polnische Sprache erlernen, und es gelang ihnen nicht, alle Erinnerungen an die früheren heidnischen Götter zu verbannen. Man mußte sich begnügen, wenn immer mehr der heidnischen Slaven sich taufen ließen, wenn sie die Fasten hiel- ten, das Zeichen des Kreuzes zu machen verstanden, das Glaubens- bekenntniß und einige christliche Gebete lernten. 2. Nach Boleslaus' Tode gerieth das Land in grenzenlose Ver- wirrung. Die Adligen kämpften gegen die Fürsten, die gedrückten Bauern gegen die Edelleute. Bischöfe und Geistliche wurden ermor- det und vertrieben, Kirchen und Klöster verbrannt. Das Christen- thum verschwand fast völlig. Breslau wurde von den Böhmen ero- bert, der Bischof flüchtete. Die Böhmen zerstörten auch die Burg Wartha und erbauten dagegen auf einem Felsen an der Neiße die Burg Kamenz, wo heut das prächtige Schloß der Prinzessin der Niederlande steht. Unaufhörliche Kämpfe, theils zwischen den fürst- lichen Brüdern und Verwandten im polnischen Reiche selber, theils mit den deutschen Kaisern und den Böhmen stürzten Schlesien in's Elend. Doch inmitten der Stürme und nach jener großen Nieder- lage wurde die christliche Kirche immer fester gegründet. Neue Kir- chen und Klöster wurden gestiftet, und unter den Wohlthätern der Kirche wird in dieser Beziehung besonders Peter Wlast genannt. Der war ein reicher Mann und am Hofe Herzog Boleslaus Iii. hoch angesehen. Er stiftete um's Jahr 1100 ein Kloster auf dem ihm gehörigen Zobtenberge. Aber nach einer Reihe von Jahren konnten die Mönche das rauhe Klima auf dem Berge nicht ertragen. Da- her wurde das Kloster in die Vorstadt nach Breslau auf die Sand- insel verlegt und hieß daher Sandstift. Noch viele andere Kirchen soll Peter Wlast in verschiedenen Gegenden Schlesiens erbaut haben. Im nächsten Jahrhundert entstanden auch die Klöster Leubus, Treb- nitz, Heinrichau, Grüssau und Kamenz. Sie wurden allermeist von Fürsten gegründet, sehr reichlich begabt und mit Cisterziensermönchen aus Deutschland besetzt. Schlesien unter unabhängigen Herzogen. (Von 1163—1335.) 3. Heinrich I. und die heilige Hedwig. 1. Der Großfürst Boleslaus Iv. von Polen überließ im Jahre 1163 Schlesien an seine drei Neffen. Diese machten sich mit Hilfe der Deutschen von dem polnischen Großfürsten unabhängig, und nach mancherlei Kämpfen der schlesischen Fürsten unter sich kam es dahin,

9. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 24

1858 - Breslau : Hirt
2 4 Blicke in die Vergangenheit Westphalens. gründete er als ältesten Sitz des Christenthums in den sächsischen Gauen die Kirche zu Paderborn, aber erst 795 errichtete er in Paderborn ein Bisthum und baute einen großen und herrlichen Dom. Im 13. und 14. Jahrhundert wurden die Bischöfe von Paderborn Landesherren in ihren Sprengeln. Ihre Residenz war zu Neuhaus am Zusammenfluß der Pader und Lippe. Seit der Reformation haben sich besonders die Bischöfe aus der Familie der Grasen von Fürstenberg ausgezeichnet. Sie hatten alle eine große Neigung für das Schulwesen und sorgten väterlich für guten Unterricht in ihrem Lande. — Minden und Corvey gehören zu den von den Franken am weitesten nach Osten vorgeschobenen geistlichen Festungen gegen das Heidenthum. Minden ist auch eine der Bisthumsstiftungen Karl's des Großen. Der Dom soll gegründet sein an der Stelle, an welcher ein Schloß des alten Sachsenherzogs Wittekind stand. Merkwürdiger ist das Kloster Corvey. Es ist die verdienstreichste und glänzendste Stätte in Norddeutschland, von welcher aus christliche Bildung und Gesittung weithin ausstrahlte. Es ist eine Colonie des französischen Bendiktinerklosters Corbeja. Eine Ansiedlung derselben tief im Sollinger Walde war mißlungen. Da wies Kaiser Ludwig der Fromme, Karl's des Großen Sohn, den Brüdern eine bessere Stelle auf seinem von der Weser umströmten, in schönster Gegend liegenden Hofe zu Huxori an. Der erste Bau war 822 vollendet, und nun stiegen die Brüder in feierlichem Zuge aus den Schluchten des Waldgebirges herab, an der Spitze der greise Abt Adelhard. Der Zug wurde umdrängt von Schaaren wilder Sachsen, die neu- gierig herbeigeströmt waren und die frommen Mönche mit scheuen Augen betrachteten. Bald wurde das Kloster durch fromme Schen- kungen reich, und die Zahl der Mönche stieg auf 300. Die arbei- teten drin in ihrem stillen Kloster wie die Bienen im Stocke: da wurden alte berühmte Bücher abgeschrieben, neue Schriften versaßt; da wurde Unterricht ertheilt und der Ackerbau gepflegt. — Die genannten Bisthümer gehörten zu dem großen Herzogthum Sachsen; doch unter dem mächtigen Kaiser Friedrich Barbarossa wurde dieses Herzogthum zersplittert und dem Herzog Heinrich dem Löwen genommen, weil er seinem Herrn und Kaiser den Gehorsam verweigert hatte. Da wurde Westphalen als ein besonderes Herzog- thum von Sachsen getrennt und dem Erzbischof von Cöln unter- geben, und die Bisthümer wurden reichsfrei. 3. Dortmund und die heilige Feme. 1. Dortmund war ehemals nicht nur eine freie Reichsstadt, sondern auch ein Glied des mächtigen Städtebundes, der Hansa genannt wurde. Oester weilten die deutschen Kaiser in der altehr- würdigen Stadt. Besonders festlich ging es her, als im Jahre 1377 Karl Iv. drei Tage lang hier Hof hielt. An der Grenze des Stadtgebiets empsing ihn der Magistrat mit den Reitern und Arm- brustschützen der Stadt; an einem weißen Stabe wurden die

10. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 27

1858 - Breslau : Hirt
Dortmund und die heilige Feme. — Die Soester Fehde. 27 gerichte sprachen nach gründlicherer Untersuchung Recht und wußten ihrem Urtheilsspruche Nachdruck zu verschaffen; die Femgerichte da- gegen, die in gesetzloser Zeit ein Schrecken der Frevle^gewesen waren, ließen sich selber mancherlei Unrecht zu schulden kommen, mußten daher gezwungen entweder aushören, oder bestanden unter dem Na- men Wrögegerichte in Westphalen noch bis in die neuere Zeit fort, hatten aber nur kleinere Vergehen gegen die bürgerliche Ordnung zu „rügen," wie man es nannte. 6. Die Socster Fehde. (1447—1449.) 1. Die älteste Stadt in Westphalen ist sicherlich Soest; schon der deutsche König Heinrich der Finkler soll 930 den Ort befestigt und die dortige Burg bewohnt haben. Sie war zugleich die Vor- sprecherin aller westphälischen Städte. Sie erlangte viele Rechte und Freiheiten und verstand es, dieselben unangetastet zu wahren. Das wurde Graf Dietrich von Moers, Kurfürst-Erzbischof von Cöln und Paderborn, im 15. Jahrhundert inne. Der brauchte, als ein pracht- und kriegsliebender Herr, viel und gedachte solches durch eine Schatzung seiner Lande zu erlangen. Aber er kam bei den Westphalen schlecht an; die verjagten seine Schreiber und baten den fürsichtigen Rath der ehrenreichen Stadt Soest, daß er den Streit der Städte mit dem Fürsten schlichte, wie er schon öfter gethan. Da wollte der Erz- bischof die Soester bestechen, aber sie waren dazu zu ehrlich. Nun hetzte er die benachbarten Städte und Fürsten auf, daß sie in das Gebiet der Stadt einfielen. Er schickte als oberster Stuhlherr in Westphalen drei Freischöffen nach Soest und ließ dort verkündigen, es solle kein Recht und Gericht mehr in Soest sein, und die Bürger sollten wieder von allem Gut den Zehnten an die Geistlichkeit geben. Da beschlossen diese, Leib und Leben für ihr Recht zu wagen und schrieben dem Erzbischofden merkwürdigen Absagebrief, der also lautet: „Wettet biscop Dierich van Moers, dat wy den vesten junker Johan van Cleve lever hebbet als juwe, unde werd juwe hiemet abgesagt." Dat. Soest, a. d. 1444. Nun begann die berühmte Soester Fehde, durch welche Westphalen auf das Schrecklichste verwüstet und in welche bald alle Herren und Städte den Landes verwickelt wurden. Johann von Cleve war es, der den Soestern den kräftigsten Beistand lieh und den sie zu ihrem Schutzherrn erwählten. Der Kurfürst legte sich mit großer Macht vor die Stadt, mußte aber abziehen, und in einem Haupttreffen auf Simon-Judä-Tag 1446 siegten die Bürger. End- lich aber mochte den muthigen Bürgern doch Angst werden, als der Kurfürst mit 80,000 Streitern gegen sie zu Felde zog, darunter Herzog Wilhelm von Sachsen war mit 26,000 der wildesten böh- mischen Söldner, die mehr Thieren als Menschen ähnlich sahen. 2. Nachdem der Erzbischof einen großen Theil Westfalens, das Lippesche und das linke Weserufer hatte furchtbar verheeren lassen,
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