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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 42

1907 - Paderborn : Schöningh
42 Albrecht Achilles als Finanzmann. Friedrich Wilhelms I. und des groen Friedrich, die umfassenden finanziellen und Volks-wirtschaftlichen Reformen unter Friedrich Wilhelm Iii. die wesentliche Bedingung und Grundlage aller militrischen und diplomatischen Erfolge gewesen sind. Doch der Ruhm der preuischen Finanzen ist lter als die Geschichte dieser Regenten; er reicht bis in die Zeit der frnkischen Burggrafen zurck. Schon da bildete sich jenes knapp zugeschnittene Wesen des Staatshaushaltes, das den Hohenzollern eine berlegenheit verschaffte, welche mit den Hilfsmitteln, der die sie zu gebieten hatten, in keinem Verhltnis stand. Und nicht blo die Sparsamkeit war es, was sie auszeichnete, sie hatten ihre Erfolge wesentlich festen Ordnungen zu verdanken,, welche die Regierung der einzelnen Fürsten berdauerten. . . . Doch erst unter Markgraf Albrecht Achilles erkennt man die Zge einer der damals gewhnlichen berlegenen Finanzkunst; erst unter ihm tritt das Streben recht deutlich hervor, die Finanzwirtschast nach festen Grundstzen zu regeln, sie in ein geordnetes System zu bringen, und dieses Streben entwickelt sich in seiner langen Regierung zu einer Vollendung, wie sie berhaupt bei den damaligen Verhltnissen und den drftigen Volks-wirtschaftlichen Kenntnissen mglich war. Er ist es, der dieses fr seine Zeit musterhafte Finanzsystem, als der Kurhut auf ihn berging, in die Mark verpflanzt hat, und dadurch ist es auch fr den brandenburgifch-preuischen Staat wichtig geworden. Albrecht liebte es, das ganze Staatswesen unter den finanziellen Gesichtspunkt zu -stellen. Wie der groe Friedrich, so war auch jener, sein tapferer Ahnherr, der Meinung, da im Kriege Sieger bleibe, wer den letzten Groschen in der Tasche behalte. ... Er schtzte Land und Leute nicht so sehr nach Quadratmeilen oder nach der Kopfzahl als nach der Steuersumme, welche sie aufbrachten. Ein reicher Burggraf, sagte er, sei besser <tls ein armer Kurfürst." Art der Grenze einer hinsterbenden und einer neuaufgehenden Welt ist er der letzte glnzende Reprsentant des Mittelalters, der alle Hilfsmittel, welche das Staatswesen der lten Zeit darbot, noch einmal aufs krftigste zusammenfat und erschpfend ausbeutet. In seiner Finanzwirtschaft treten uns Staatsverwaltung und Hofleben feiner Zeit ber-Haupt mit vieler Anschaulichkeit entgegen; denn in der Staatsverwaltung des Mittelalters find die Finanzen das vorwiegende, alles beherrschende und zusammenfassende Moment, und mit dem Staatshaushalt steht der frstliche Hofhalt in unlsbarer Verbindung." Albrecht wute nicht nur durch geschickte Finanzoperationen (eine Rentenkonversion) die groe Schuldenlast zu vermindern, die ihm sein Vater infolge der Kmpfe mit Bayern-Ingolstadt, Pommern, Mecklenburg und den Hufsiten, wie infolge der Einlsung landes-herrlicher Gter in der Mark hinterlassen hatte, sondern forderte auch einen jhrlichen Voranschlag der Ausgaben und Einnahmen. .Eine solche Ausstellung der Ausgaben, die auch kulturgeschichtlich interessant ist, teilt Kotelmann Seite 16 und 17 nach einem Aktenstuck des Nrnberger Archivs mit; sie rhrt ohne Zweifel von Ludwig von Eyb, dem verdienstvollen ersten Rat des Kurfrsten, her und lautet: Fr die Kche: Gulden Gulden bertrag........ 2400 400 Ochsen im Preise von . . . 1200 An Gerste, Erbsen, Mehl, Kraut, An Bratfleisch, d. h. Kalbfleisch, Rben, Zwiebeln.....200 Hammelfleisch, Schweinefleisch . 300 An Grnfisch: Hechten, Karpfen, An Salz, Schmalz, l . . . . 400 Bratfisch Ztr. 3 Gldn. . . . 500 An Gewrz und Zucker .... 200 An Hhnern, Gnsen und anderem An gesalzenen Fischen: Hering, Stock- Geflgel, Eiern, Kse, Milch, Brot, fisch, Plateiern (?), an Feigen, Grnkraut, Birnen, pfeln und Mandeln und anderer Fastenspeise 300 dgl........__ 200 Summa 2400 Summa 3300

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 43

1907 - Paderborn : Schöningh
v. Ranke: Die politische Stellung Brandenburgs unter Joachim I. 43 Gulden bertrag........ 3300 Fr den Keller: An Wein fr den tglichen Person-lichen Gebrauch des Markgrafen und der Markgrfin .... 200 Zu 200 Fuder Ritter- und Gesinde- wein......... 2000 An sem Wein (Dessertwein) . . 100 An Getreide zum Verbacken. . . 1050 Fr die Kammer: An Konfekt, Driset,' Wachse Lein- wand.........300 Summa 6950 Gulden bertrag................6950 Fr den Marstall: An Hafer................2400 Fr Heu, Stroh, Sttel, Hufschlag 300 Fr Pferdeschaden am Hof und Be- zahlung in den Herbergen . . 1000 Dazu die brigen Ausgaben: Wochengeld fr die Markgrfin. . 100 Botenlohn und Trinkgeld . . . 100 Knechtlohn im Haus.....300 Hofgewand........250 Schuhgeld fr den Bedarf des Hauses 100 Die Kanzlei........100 Summa 11600 20. Die politische Stellung Brandenburgs unter Joachim I. Von Leopold v. Ranke. Zwlf Bcher preuischer Geschichte. Leipzig, Duncker und Humblot. 1874. 1. Bd. (25. Bd. der smtlichen Werke.) S. 148. Indem in Joachim I. der Gedanke vorwaltete, sein Gebiet in sich selbst zu konsolidieren und abzuschlieen, versumte er doch auch nicht, seine Beziehungen zum Reiche zu pflegen und zu entwickeln. Unter Maximilian I., der die das Ganze zusammenhaltenden Ideen wieder erweckte und dabei zugleich eine Partei fr sterreich zu bilden Sorge trug, gewann er eine sehr einflureiche Stellung: einmal vermge seiner kurfrstlichen Wrde und sodann durch die zahlreichen und mannigfaltigen Verbindungen, die ihm seine Familie in ihren beiden Zweigen erffnete. Von groem Werte war es, da sein Bruder Albrecht zu dem Erzbistum von Magdeburg, bei dem die Mark einst selbst zu Lehen gegangen war, gelangte und sofort auch zum Administrator von Halberstadt postuliert wurde. Es waren die Landschaften, die in der Natur ihrer Bevlkerung und in ihrer Verfassung eine innere Verwandtschaft mit der Mark Brandenburg hatten. Die erste Verbindung derselben mit Brandenburg wurde hierdurch lange vor der Skularisation angebahnt. Noch eine andere Aussicht gewhrte es fr das Haus, da der-selbe junge Fürst gleich darauf zum Erzbischos von Mainz gewhlt wurde. Ursprnglich ist Kaiser Maximilian dagegen gewesen, weil er nicht wollen knne, da zwei Brder zugleich in dem kurfrstlichen Kollegium Sitz und Stimme htten; in die geschehene Wahl hat er sich aber leicht gefunden: denn er wnschte, mit dem Hause Brandenburg gut zu stehen. Gerade diese 1 Driset, trisanet, mit Zucker gemischtes Gewrzpulver. 2 Die Talglichte sollte der Kmmerer von dem aus der Kche zu liefernden Talg machen, das sei billiger, als sie bei den Pfragnern (Kleinhndlern) zu kaufen. 3 Uber Leopold von Ranke vgl. Quellenstoffe und Lesestcke 1. Bd. S. 225.

3. Deutsche Geschichte von 1815 zur Gegenwart - S. 118

1902 - Leipzig : Teubner
118 ni. Verfassungs- und Nechtskunde. Waffen Gebrauch zu machen. Die Verbrauchssteuern werden meist von Verbrauchsgegenstnden, wie Salz, Tabak, Zucker, Spiritus und Bier erhoben. Da die Waren um diesen Betrag teurer verkauft werden, so bertragen die Hersteller die Steuer somit auf den Kufer der Ware. Sie macht sich fr diesen nicht so fhlbar, weil sie in ganz kleinen Betrgen von ihm gezahlt wird. Werden diese Erzeugnisse in das Ausland verkauft oder zu technischen, gewerblichen belwngen^ 0ber sandwirtschaftlichen Zwecken verwendet, so treten meist Steuer-besreiungen ein;1) ja um die Ausfuhr nach fremden Lndern zu steigern und den Wettbewerb mit den anderen Lndern zu ermglichen, Ausfuhrprmien.gewhrt man Ausfuhrprmien. Die Tabaksteuer wird entweder als Gewichtssteuer oder bei kleineren Pflanzungen als Flchensteuer erhoben. Fr Bayern, Wrttemberg und Baden ist die Biersteuer Sache der einzelnen Staaten. Zu den Verbrauchssteuern kann auch die Spiel-karteustempelsteuer gerechnet werden, deren Ertrge nach Abzug von fnf Prozent Erhebungskosten fr die Einzelstaaten in die Reichskasse ab-zuliefern sind. Sie betrgt fr ein Spiel Karten 30 oder 50 Pfg. Die Anfertigung derselben wird von den Steuerbehrden berwacht, nicht gestempelte Spielkarten werden beschlagnahmt. 4. Die Wechselstempelsteuer, die durch Verwendung von Wechsel-stempelmarken entrichtet wird und von der Hhe der Wechselsumme ab-hngig ist, kann man zu den Verkehrssteuern rechnen, deren wichtigste Brsensteuer, die Brsensteuer ist, welche die Wertpapiere, Aktien- und Lotterieunter-nehmungen, Renten und Schuldverschreibungen betrifft. Wertpapiere des Reiches und der einzelnen Bundesstaaten sind steuerfrei; alle anderen Wertpapiere sind bei der Ausgabe oder beim Kauf mit 1 bis 15% zu versteuern, und zwar werden die auslndischen Wertpapiere mit einer hheren Steuer bedacht als die inlndischen Werte. Um eine Kontrolle fr die indirekten Steuern zu haben, werden berwachung die steuerpflichtigen Betriebe, wie Brauereien, Brennereien, Tabaks- und der etrtebe. Zuckerfabriken stetig von Steuerbeamten berwacht, und hinsichtlich der Stempelsteuer darf die Steuerbehrde Einsicht in die bezglichen Bcher und Schriftstcke nehmen. Gebhren. Zu den Einnahmequellen des Reiches sind auch die Gebhren zu rechnen, die bei Benutzung oder Bemhung seiner Einrichtungen und Behrden durch Zahlung eines festgesetzten Betrages oder durch Ver-Wendung von Stempelmarken entrichtet werden. 5. Die Zolles) Bei der Ein-, Aus- und Durchfuhr von Waren Grenzzlle, knnen Abgaben erhoben werden, die man als Grenzzlle bezeichnet. Deutschland bildet nach Art. 33 der Reichsversassung ein Zollgebiet; 1) Nachdem dieselben denaturiert, also durch gewisse Zustze fr den mensch-lichen Genu unbrauchbar gemacht worden sind. 2) Vergl. Schenk, Wolff und Maigatter Teil in, S. 4 u. 5.

4. Deutsche Geschichte von 1815 zur Gegenwart - S. 70

1902 - Leipzig : Teubner
70 H. Das Aufkommen der Weltmchte an Stelle der Gromchte ic. ml Sslat Finanzzlle mig (Weizen und Roggen 1879 1 Jt fr 100 kg), 1879-1887. wurden dann bedeutend gesteigert (1885 auf 3 Jt, 1887 auf 5 Jt f. d. dz) Schutzzlle 1887.und wirkten nun als Schutzzlle fr die deutsche Landwirtschaft Dasselbe thaten fr die Industrie der Zoll auf Eisen- und Stahlwaren auf Garne und Gespinste, auf Chemikalien, Glas u. s. w. Das Tabaks-und das Branntweinmonopol wurden zwar vom Reichstage abgelehnt, dafr R?chsfinan^en a6er $a6aie und besonders Branntwein bedeutend hher besteuert. In-nanzen, ^ beffen begannen sich die Reichskassen zu fllen, die Matrikularbeitrge fielen ganz weg; bereits 1889/90 konnte das Reich den Einzelstaaten der 139 Mill. Jt und im Jahre 1900 der 450 Mill. Jt. herauszahlen, der Industrie, während die Reichsschuld 1899 nur 2200 Mill. Jt betrug. Die Industrie, besonders die Eisenindustrie, blhte von neuem aus, und die Landwirtschaft erholte sich. Auf Grund seiner erhhten Zolltarife konnte Deutschland nun auch gnstigere Handelsvertrge mit anderen Staaten abschlieen. Dies geschah durch den Reichskanzler von Caprivi unter Er-Migung des Getreidezolles aus 3.50 Jt. (Handelsvertrag mit sterreich 1892 auf 12 Jahre, ebenso mit Italien, Belgien, der Schweiz, spter mit Serbien und Rumnien, 1894 sogar mit Rußland, das bisher jeden Vertrag Die gnstigen abgelehnt hatte). Die langfristigen Handelsvertrge" gaben der Industrie einen groen Aufschwung. Die Landwirte jedoch, besonders die ostelbischen Grogrundbesitzer, erhoben bittere Klagen der die Herabsetzung der Getreidezlle. Die Lebenshaltung der unteren Klassen (ca. 90 % der Bevlkerung) hob sich, die Volkszahl stiegt) und die Auswanderung nahm stetig ab, besonders die nach den Vereinigten Staaten, wo freilich auch durch Gesetze die Einwanderung Mittelloser verhindert wurde. Die Volksvermeh-rung kam vor allem den Stdten zu gute. Die Zahl der Grostdte (mit mehr als 100000 E.), im Jahre 1816 2, stieg von 12 im Jahre 1875 auf 36 im Jahre 1900. Aus dem flachen Lande jedoch vermehrte sich die und ungnstigen Zahl der Bevlkerung wenig, oder sie ging sogar in einzelnen Landschaften Schutzzlle^ zurck. Infolgedessen entstand dort Arbeitermangel (Leutenot"), beson-ders im Osten. Man suchte ihn durch Heranziehung polnischer Arbeiter zu decken, wodurch die Gefahr fr das Deutschtum im Osten noch vermehrt wurde. 6. Die wirtschaftliche Eiltwicktung Deutschlands. 1. Die Landwirtschaft. Da den Fortschritt in der landwirtschast-Grogrund- lichen Technik und den Gebrauch der Maschinen sich zuerst die Gro-Und^Bauern, grundbesitzer angeeignet hatten, so gewannen sie den langsamen Bauern den Vorsprung ab und kauften zur Abrundnng ihres Besitzes viele Bauerngter auf. Dies nderte sich seit 1870, wo auch die Bauern, vielfach belehrt, sich eine rationellere Wirtschaft (knstliche Dngung, Tiefpflgen, Buchsh- 1) Der berschu der Geburten betrug etwa 13/00 = 420 650000; im Jahre 1899 der 800 000. Ausgewandert sind 18711896 an 2400 000; anfangs 165000 bis 200 000 jhrlich, in den letzten Jahren nur noch 33 50 000. Die Geburtsziffer sank allmhlich ein wenig, aber strker gleichzeitig die Todesziffer, dank der Volks-Hygiene.

5. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 9

1901 - Leipzig : Teubner
2. Die Germanen. 9 6. Die Lebensfhrung der alten Deutschen entsprach dem damaligen Zustande ihrer Gesittung und ihres Landes. Im Gegensatze zu den Griechen und Rmern waren sie vor allem Fleischesser; das Fleisch lieferten ihnen Nahrung, ihre Herdentiere und die Jagdbeute. Haferbrei, den man auch zu Brot rstete, Kse (Quark) und die Beeren und Frchte des Waldes bildeten die Zukost. Mit Wasser und Milch, mit Obstwein und Met (den man aus dem Honig der wilden Bienen bereitete), nach dem Umsichgreifen des Gerstenbaues auch mit Bier, lschten sie den Durst. Die Männer trugen daheim nur einen kurzen Mantel, den ein Dorn Kleidung, oder eine Spange zusammenhielt. Verlieen sie das Hans, so zogen die Gemeinfreien einen Pelzrock mit rmeln, die Edeln einen eng anliegenden Rock aus Wolle oder Leinwand an; beide legten darber ein Stck wollenen Zeuges um, das den Mantel vertrat. Binden, bald auch (keltische) Hosen bedeckten die Beine; lederne Schuhe schtzten die Fe. Die Kleidung der Frauen und Mdchen war rmellos, da sie so ihre huslichen Arbeiten besser verrichten konnten. Ihre Mntel waren leinen und mit rotem Besatz ver-sehen. Ein Kopf- oder Schleiertuch bedeckte ihr Haar. Mit Recht waren Haartracht, sie auf die mattblonde Farbe des letzteren stolz. Wer freien Standes war, trug das Haar unverkrzt. Noch lange hielten die Männer der Sweben an der alten Haartracht fest. Diese bestand darin, da man es der dem Scheitel zu einem Knoten zusammenband und schweifartig herabfallen lie. Armringe und Haarreife bildeten den Schmuck. Die Htten, eine Art von Blockhusern, die mit Schilf oder Stroh Wohnung, gedeckt waren, fgte man fters so zusammen, da sie auf Wagen gebracht und fortbewegt werden konnten. In der Mitte errichtete man den Herd, falls das Haus nicht um den Stamm eines mchtigen Baumes aufgebaut war. Im zweiten Jahrhundert n. Chr. sahen die Vlkerschaften der sd-westlichen Grenze den Rmern den Steinbau ab, während im Norden und Osten ein kunstvoller Holzbau aufkam. Tische, Sthle und Betten (?) bil-beten lange das einzige Hausgert. Die Germanen waren ein Krieger- und Eroberervolk. Darum kann Lebensweise, es nicht befremden, da sie jegliche Arbeit verabscheuten. Die Hausfrau mit den Knechten, Kindern und Alten hatte die husliche Arbeit, das Vieh und das Feld zu besorgen. Tglich wurde gebadet. Die Hauptmahlzeit Hauptmahlzeit, nahm man gegen Abend ein. Das Einerlei des Lebens unterbrachen auer den Versammlungen einige Feste. Die wichtigsten wurden zur Sommer- Abwechslungen, und Wintersonnenwende gefeiert. Ein groes Ereignis war auch die Ankunft eines fremden Hndlers. War lngere Zeit kein Krieg gewesen, so folgten viele dem Aufrufe eines berhmten Gaufrsten zu einem Beutezuge. Andere wanderten nach Gallien und Italien, um in die Leibwache des Reislufer w rmischen Kaisers oder seiner Verwandten einzutreten. Die Toten wurden rmischem Dienst, in der Steinzeit begraben, spter bei den meisten Vlkerschaften verbrannt. Bestattung. 7. Gewerbe und Handel. Dem sehr ursprnglichen Kulturzustande gem waltete die Eigenwirtschaft ob. Fast alles, dessen sie bedurfte, Eigenwirtschaft, gewann die germanische Familie durch eigene Thtigkeit aus eigenem Stoffe. Nur wenige Gewerbe, wie die des Schmiedes, Tpfers und Wagenbauers

6. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 99

1901 - Leipzig : Teubner
27. Die Zustnde im Zeitalter der Staufer. 99 beteiligten sich auch deutsche Männer am Handel. Er bestand aus Aus-fuhr-, Einfuhr- und berland-(Transit-)Handel. Den englischen Handel beherrschte Kln, das man in jenen Zeiten wegen des geringen Tiefganges Kln, der Seeschiffe vom Meere aus zu erreichen vermochte. England, ein damals lediglich Landwirtschaft treibendes Gebiet, tauschte bei den ansegelnden deutschen Kaufleuten deutsche und morgenlndische Waren gegen seine Wolle und seinen Flachs ein, aus dem die Weber und Walker zu Brgge, Gent und Antwerpen wie im Rheinland Linnen und Tuch herstellten. Vlamland wurde der Treffpunkt der nordischen und westlichen wie Vlamland. der italienischen und byzantinischen Erzeugnisse, soweit die letzteren zur See weiter geschafft wurden. Solche Reichtmer wurden hier gewonnen, da groe Kapitalansammlungen stattfanden. So waren wieder die Mittel vor-handen, die vlmischen Moore auszutrocknen und groartige Bauten zu schaffen. Kirchen mit fnf Schiffen, mchtige Belfriede, gerumige Gild-hallen erhoben sich, knstliche Wasserstraen mit Schleusen ffneten auch das Binnenland dem Seehandel. Im innern Deutschland ragten durch Durch-gangshandel Magdeburg wie Bardewiek (bei Lneburg) hervor, am Rhein Binnenpltze. Mainz, Straburg, Basel, in Oberdeutschland Nrnbergs), Augsburg und Konstanz. der diese drangen chinesische und syrische Stoffe aus Seide, Einfuhrwaren. Samt und feiner Baumwolle, goldene und silberne Schmuckgegenstnde aus Byzanz, Weine und l von den Cykladen, Pelze aus Ungarland, Pfeffer und andere Gewrze, Glas und zierliche Metallwaren ein. Nur noch im Norden und Osten waltete der alte Tauschverkehr ob. Sonst aber begann in den Handelspltzen Deutschlands die Barzahlung zu-zunehmen; die Geldwirtschaft rstete sich zum Siege der die Naturalwirtschaft. Ebenso war die buerliche Eigenwirtschaft berwunden; die an ihre Stelle getretene Stadtwirtschaft^) war bereits hie und da berholt. Dem Stadtwirtschaft, greren Bedarf an Edelmetall kamen die Ertrge des Harzer, des erz-gebirgifchen und des ungarischen Bergbaues, der berall von Deutschen be-trieben wurde, entgegen. Der Barvorrat stieg; umgekehrt minderte sich der Wert, die Kaufkraft des Geldes, und die Preise und Lhne stiegen etwas.3) 1) Die Einwohnerzahl dieser Städte darf man sich in jener Zeit nicht hoch denken; nur wenige kamen betrchtlich der 10000 hinaus (z. B. Kln, Maitu, Nrnberg, Erfurt, Basel). 2) Unter Stadtwirtschaft versteht man die Stufe der volkswirtschaftlichen Entwicklung, auf der die fr ein bestimmtes, nicht zu umfangreiches Gebiet ntigen Gter m der jenes Mittelpunkt bildenden Stadt und ihrer lndlichen Umgebung her-vorgebracht werden und durch gegenseitigen Austausch von Stadt und Land an die Bewohner gelangen. 3) Geldwesen. Mit dem Mnzwesen war es bel bestellt. Seitdem den Fürsten dte Mnzhoheit zugestanden war, kam eine Menge neuer Prgestellen auf. Zwar wurde noch dte karolingische Mnzordnung mit Silberwhrung beibehalten, aber dte Versuchung, sich durch Herstellung minderwertigen Geldes besonders in Zeiten der Bedrngnis Vorteile zu verschaffen, war fr viele Mnzherren zu groß, so da schlie-ltch eine heillose Verwirrung eintrat. Der starke Verbrauch an Gold zu Schmuck-gegenstnden verhinderte lange im Abendlande die Prgung von Goldstcken. Man bediente sich im Sden und Westen Europas im Grohandel des byzantinischen Gold-sondus. Roger Il, erst Herzog, dann König von teilten, lie goldene Herzoqs-stucke (dneato) schlagen, Friedrich Ii. goldene Kaiserstcke (Augustale) (vgl. Taf. Xiii). Ebenso prgten dann Venedig und Florenz Goldmnzen. Die Chinesen hatten da-

7. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 100

1901 - Leipzig : Teubner
100 Das Mittelalter. Verschiedenheit 8. Lebensfhrung. Die Verbesserung der Lage ganzer Stnde und derselben. Vorbild der romanischen Völker hatten seit der Ottonenzeit eine Hebung der allgemeinen Lebensfhrung verursacht. Sie war nach Stand und Besitz verschieden. Der reiche Fürst und Ritter, der nur mig begterte Dienst-manne, der Patrizier in den aufblhenden Stdten, der Zunftgenosse, der freie und der Erbpachtbauer, der vermgliche und der arme Hrige, sie alle aen und tranken, wohnten und kleideten sich anders. Nahrung. Die Nahrung setzte sich bei allen Stnden der Hauptsache nach aus Getreidekost (Brei und Brot), Gemse, Kohl, Hlsenfrchten, Kse und Drr- oder Salzfleisch (vom Schwein und Schaf) zusammen. Die Wohl-habenden freilich zogen das Weibrot vor, das man mit Pfeffer und Honig wrzte. Die anderen aen Brot aus Hafer-, Roggen- und Gerstenmehl, Fleisch. und zwar gewhnlich mit Kleie vermischt. Sich jederzeit grnes" Fleisch von zahmem Vieh zu verschaffen, vermochte auch der reiche Grundherr nicht. Wohl aber lieferten solches den Bewohnern der greren Städte die dort eingerichteten Fleischbnke, hufig auch das gemeinsame Schlachten, wo jeder, der seinen Bei-trag einbezahlt hatte, einen Anteil vom Fleisch erhielt. So war z. B. Rinder-braten ein hchst seltenes Gericht auf der Tafel des Burgherrn, nicht aber auf dem des Stdters. Aber fetter hielt sich dadurch einigermaen schadlos, da er Wildbret und Fische geno. Von dem irrigen Grundsatz ausgehend, da alle Bauern ursprnglich grundherrliches Hofgesinde gewesen wren, und aller Grund und Boden der Obrigkeit und ihren Lehnsmannen gehrt habe, hatten die Grundherren den Wildbann auch auf den Fluren und in den Holzungen der Bauern und die Nutzung der Gewsser in ihren Besitz gebracht. Das ging so weit, da man jenen den Genu von Fisch und Wild geradezu verbot. Das am Spiee gebratene Geflgel wurde mit einer scharfen Pfefferbrhe gegeben, wie man berhaupt die einheimischen wie die Gewrze, durch den Levantehandel eingefhrten fremden Gewrze (Pfeffer, Muskatnu, Muskatblte, Zimt, Kardamon, Ngelein und Ingwer) so liebte, da man nach der Mahlzeit noch ein Stckchen auf die Zunge nahm. Butter kam noch wenig in Verwendung. Gern speiste man vor allem auch Hhner, die die Zinsbauern liefern muten. In den Stdten verzehrten die Wohl- mals schon Papiergeld. In Deutschland, wo im Rhein Waschgold gewonnen, und in den Alpen und im Fichtelgebirge auf dieses Metall geschrft wurde, schlug man erst im 14. Jahrhundert Goldstcke. Um der Mnzunordnung entgegenzutreten, setzten die Handelsstdte die Annahme des Klner Gewichtes durch. Nach ihr wog das Pfund 466 gr; die Hlfte, die Mark (233 gr), wurde die Grundlage des Geldwesens. Zuerst in Tours und dann in Prag prgte man vollwichtiges Geld (nummi grossi turenses, Groschen) (vgl. die Prager Groschen Taf. Xv). Fr den Kleinverkehr kamen seit dem 12. Jahrhundert die sog. Brakteaten (Hohl- oder Schsselmnzen) aus. Sie trugen nur eine Prgung und wiesen keine Jahreszahl auf. Da sie verschieden groß waren, bezahlte man mit ihnen gewichtweise (vgl. Brakteat Kaiser Friedrich I Taf. Vii). Meisthin wurden sie so verschlechtert, da man sie im Auslande zurckwies. Der Zinsfu fr kurzfristige freie Darlehen war uerst hoch, er durfte gesetzlich bis 33,3 und 45 v. H. des geliehenen Kapitals (Hauptgeldes") gehen, ttt ettter Stadt sogar aus 86 v. H. Langfristige Kapitalleihen, z. B. als Grundschulden (Hypo-theken) trugen 10 v. H. Diese Art Beleihung wurde in der Weise vorgenommen, da der Verleiher das Gut kaufte, aber nicht bernahm, und der Borgende dafr eine Rente bezahlte.

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 10

1901 - Leipzig : Teubner
10 Einleitung. konnten sonach aufkommen. Aber sie wurden den Unfreien berlassen. Handel. Nach alledem konnte der Handel nur geringfgig sein. Im Norden tauschte man Pelzwerk ein, im Osten stand man mit den Slawen und Balten in Verkehr, am Rhein und an der Donau mit den Rmern. Waffen, Schmuck-fachen und Gertschaften handelte man hier gegen Bernstein, Beutestcke, goldgelbes Frauenhaar, das die rmischen Damen so sehr begehrten, Daunen, Rettiche, Mohrrben und den Honig der wilden Bienen ein. Von selbstgeprgtem Gelde konnte nicht die Rede sein. Schrift. 8. Schrift. Kunst. Im Norden waren die sog. Runenbuchstaben *) Kunst. aufgekommen. Schon begannen Musik, Tanz und Dichtung der Menschen Herzen zu erfreuen und Pflege und Ausbildung zu finden. Berhmt war der von nackten Jnglingen aufgefhrte Schwerttanz. Gebete, Lobpreisungen der Götter und Heldengesnge, wie die zu Ehren Armins des Befreiers*), besa man bereits in der Zeit des Tacitus. Snger von Beruf nach Art der keltischen Barden gab es nicht. Religion. 9. Religion. Unsere Kenntnis von den religisen Vorstellungen der Wenig Germanen vor der groen Vlkerwanderung ist sehr beschrnkt. Die aus berliefert ^er Zeit der Bekehrung der in Deutschland zurckgebliebenen Stmme ber-lieferten Nachrichten stellen ohne Zweifel weiter entwickelte Anschauungen dar; dies ist noch in hherem Mae bei der Gtterlehre der jngeren Edda des islndischen Skalden Snorri Sturlasou (f 1241) und der im Jahre 1643 von dem Bischfe Brynjolf Sveinsfon gefundenen sog. Je nach Zeit lteren oder Smuudar-Edda der Fall, die berdies sicherlich im U"chkben^eitenr= wesentlichen die mannigfach abweichende Religion der nordischen Germanen-ftmme nebst den eingedrungenen fremden Gedankenkreisen enthalten. Tiwas. Ursprnglich war Tiwas, der Himmelsgott, der mchtigste aller Menschenopfer. Götter, die in Hainen wohnend gedacht wurden. Menschenopfer wurden ihm, und zwar besonders, ehe man in die Schlacht zog, dargebracht; aus dem in einen Kessel rinnenden Blute der Geopferten weissagte man der den Ausgang des Kampfes. Am lngsten hielten an dem alten Tiwasdienst die herminonischen Stmme fest, während er bei den anderen zurcktrat; diesen war er nach und nach aus dem allgebietenden Herrscher lediglich zum Kriegsgotte geworden (Ziu). An den Gestaden und auf den Inseln der Nordsee war der Wanendienst aufgekommen. Die Wanen pries man als die freundlichen Naturgewalten, denen man die Fruchtbarkeit des Wassers und die Schiffbarkeit des Meeres verdanke. Zu ihnen gehrten die beiden Nerthus, Bruder und Schwester. Die wandilischen Stmme des Ostens verehrten vor allem das gttliche Bruderpaar der Alken, die Götter des Lichtes und der Finsternis, die Germanen des Nordens und Westens mehr den Gewittergott Donar. Von den im Rheingebiet wohnenden Vlkerschaften verbreitete sich der Dienst des Wodan, der anfnglich der Gott des Windes war und, gefolgt von den Seelen der 1) Vielleicht waren sie, wie andere meinen, lediglich eine Abnderung der latei-nischen Buchstaben. 2) Vielleicht lebt Armin, der von Verwandten durch List umgebrachte unber-windliche jugendliche Held, in Siegfried fort. Die Wanen. Die beiden Nerthus. Die Alci. Wodan.

9. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1901 - Leipzig : Teubner
40 Das Mittelalter. land wurden in Kultur genommen, der Ackerbau breitete sich aus, die Vieh-zucht wurde zurckgedrngt. Nene Kulturpflanzen wurden eingefhrt, bei der Anlegung neuer Grten die Heilpflanzen nicht vergessen, und zur Gewinnung des Honigs, der in den zuckerlosen Zeiten das einzige Versnngsmittel war, und des Wachses, aus dem die Kirchenkerzen hergestellt wurden, die Bienenkrbe vermehrt Karl lie zahlreiche Weinberge anlegen, ebenso die Geistlichkeit, da der Wein zum heiligen Abendmahl unentbehrlich war. Zuerst auf den geist-Grobetrieb, lichen Gtern bildete sich ein eigentlicher Grobetrieb aus. Die Eigen-Wirtschaft des germanischen Bauernhofs entwickelte sich dort, nachdem bei dem erhhten Bedarf und der Vermehrung der Arbeitskrfte eine Arbeitsteilung eingetreten war, zu einer umfangreichen, sorgfltig gegliederten Gutswirtschaft, die einerseits fast alle damals zum Leben ntigen Roh-stoffe selbst hervorbrachte, anderseits durch Handwerker der verschiedensten Art Gerte, Kleiderstcke und Waffen herstellte. Auch auf den Verkauf berschssiger Erzeugnisse wurde Bedacht genommen. Eine bis ins ein-zelnste gehende Rechnungslegung wurde von den Amtleuten gefordert, um Unterschleife zu verhindern. Karl d. Gr. lie sich die Verwaltung des Landgter- kniglichen Grundbesitzes sehr angelegen sein. Im Jahre 812 (?) verffent-ordnung. 1{d^te r eine Landgterordnung. 1) Handel. Handel und Verkehr nahmen zu, seitdem Italien dem Reiche bei- gefgt war. Aber noch lange gab es nicht so viel geprgtes Metall, da es als allgemeines Tauschmittel htte dienen knnen. Der Deutsche 8. Lebensfhrung. Die nun vllig durchgefhrte Sehaftmachuug Arbeiter der germanischen Stmme und die enge Berhrung der Franken und Ala-mannen mit den Romanen brachte mehrfach eine nderung der Lebensweise mit sich. Von Hans aus ein kriegerisches Jger- und Hirtenvolk, das die Arbeit den Unfreien und Weibern berlie, muten die Deutschen nun mehr Nahrung, und mehr selbst zum Pfluge greifen. In der Nahrung traten die Er-Mehr Pflanzen- zeugnisse der Pflanzenwelt an erste Stelle, zum Roggen-, Hafer- und Hirsen-kost als frher, j,re- un^ ^ den Hlsenfrchten kam hufiger das Brot; die Krongter des Knigs hatten bestimmte Lieferungen an Semmeln fr den Hof. Gemse, Obst, Weintrauben wurden gern gegessen. Das fr die Hauptmahlzeit be-stimmte Fleisch wurde am Spie gebraten. Da der Wald den Gemeinden Fleischarten, abhanden kam, sah man Wildpret fast nur auf dem Tisch des Grundherrn. Rind- und Pferdefleisch, solches vom Schwein, Bock und Schaf, auch Ge-flgel bildeten jetzt fast die ausschlieliche Nahrung aus dem Tierreiche. An den Fastentagen nahm man zu den Fischen seine Zuflucht. Speck, Rauch-fleisch, Slzen, Salzfleisch von Schwein und Ziege und Wrste verstand man schon sehr schmackhaft herzustellen. Zur Zubereitung der Speisen nahm man Honig, Schaftalg, Schweineschmalz, Essig. Senf und in den reichen Husern auch den noch teuren Pfeffer. Um das Jahr 800 kam bei den Franken l) Vgl. Schenk, Hilfsbuch zu den Belehrungen der wirtschaftliche und gesell-schaftliche Fragen auf der Oberstufe. Schlerausgabe, S. 33 ff. Die Landgterordnung Karls des Groen". Auf S. 45 und 46 ist das Verzeichnis der Pflanzen und Bume enthalten, welche jeder knigliche Gutsgarten aufweisen mute.

10. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 101

1901 - Leipzig : Teubner
27. Die Zustnde im Zeitalter der Staufer. 101 habenden fters frische Wurst (Bratwurst) und Schweine- und Rinderbraten von grnem" Fleisch. Fr gewhnlich genossen sie wie der Handwerker nur trockenes Drrfleisch. Mit diesem, Brot und grobem Gemse wie Rben und Sauerkraut begngte sich der Bauersmann. Zu hohen Familienfesten, z. B. beim Hochzeitsmahl, labte er sich an Haferbrei, Speck und Rben, Bratwurst und einem Mus. Erbrmlich war die Kost, welche die Bauern von der Herrschaft an den Frontagen erhielten: Brei oder Brot, selten dazu etwas Bier. Die Getrnke bestanden in Met, den man aus Honig Getrnke, und Wasser, aber auch mit Gewrz bereitete, Apfel- und Birnenmost und Bier, das, ursprnglich sehr dnn, seit dem 12. Jahrhundert hie und da mit Hopsen versetzt wurde. Es gab aber auch einfaches Bier aus Weizen, Hafer und Gerste wie solches, das man mit Honig verst hatte. Auch den Wein trank man mit Vorliebe gewrzt (Klaret, Lautertrank), sogar mit Honig und Pfeffer. Wohl zu schtzen wute man die sdlichen Weine, die in Menge eingefhrt wurden, so in Vlamland die aus der Gascogne (Bordeauxweine) und von La Rochelle. Ein anderes Egert als den Holzlffel gab es im Mittelalter nicht. Egert. Gabeln wandte man erst seit dem 16. Jahrhundert an. Das Fleisch wurde auer dem der Vgel in der Kche in mundgerechte Stckchen zerschnitten und in Schsseln aufgetragen, aus denen man es mit den Fingern herausnahm, um es zum Munde zu führen. Darum reinigte man sich vor und nach der Mahlzeit die Hnde; bei Hofe ging zu dem Zwecke ein Edelknabe mit Becken, Giekanne und Handtuch herum. Jeder Essende hatte ein Stck Brot auf seinem Platze liegen, auf das er wohl Speisestcke zu legen pflegte. Nur Ehrengste erhielten ein Trinkgef (Becher aus Holz, Zinn, auch Silber oder gar aus grnem Glase, oder einen Kopf, ein Gef gleich einem runden Schdel mit Untersatz; selten war das Horn) fr sich allein; sonst tranken mehrere aus ein und demselben. Wie ursprnglich noch die Esitten selbst in den Heimsttten weniger begterter Ritter sein mochten, 6fttten. ist aus den Regeln der Anstandbchlein zu ersehen, welche die Hfischkeit auch nach dieser Seite hin lehrten. Frauen und Kinder aen nicht mit im Saale bei den Mnnern, hchstens, und nur selten, die Hausfrau, um selbst nach dem Rechten zu sehen. Erst im 13. Jahrhundert drang die franzsische Sitte ein, da Frauen und Männer zusammen beim Mahle, in bunter Reihe, saen. Die Männer selbst mahnten sich fleiig zum Trinken ; z. B. rief der Knappe: Trink, Herr, trink! Trink du das, so trink ich dies!" Aber Unmigkeit im Trinken war verhltnismig noch selten. Der Einflu der Fremde machte sich auch in der Kleidung geltend. Kleidung. Man behielt zwar in vielen Stcken die frnkische Art bei, welche die Kleidungsstcke mglichst nahe an den Leib brachte, nahm aber von Sd-lndern und Slawen neues hinzu und gab sich, die Neuheiten, welche die Mode schuf, nachahmend, voll eitler Lust, sich mglichst schn zu machen Moden, und es den anderen zuvor zu thun, dem Wechsel hin. Gleich den Stdtern waren die Mdchen und Burschen der wohlhabenden Bauern eifrig darauf aus, es den Rittern gleich zu thun, obwohl ihnen ihre Herrschaft sehr ein- Mnnerkleidung fache dunkle oder graue Stoffe und Trachten vorschrieb. Wer als vornehm gelten wollte, vertauschte das wollene Hemd mit dem leinenen. Die Hose
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