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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 85

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. 85 Als die Buben es ihm einmal zu arg machten, hob er drohend seinen Krückstock auf und rief: „Juugen, macht, daß ihr in die Schule kommt!" Da klatschten diese in die Hände und riefen: „O, der will König sein und weiß nicht einmal, daß Mittwochs nachmittags keine Schule ist!" • In den letzten zehn Jahren seines Lebens litt Friedrich häufig an Gicht. Dazu kam später die Wassersucht, die ihm den Tod brachte. Er konnte zuletzt nicht mehr liegen, sondern saß Tag und Nacht in seinem Sessel. Bis zu seinem letzten Tage versah er noch die Regierungsgeschäfte. Er starb am 17. August 1786 zu Sanssouci. Wegen seiner vielen großen Thaten in Krieg und Frieden hat man ihm den Namen des Großen gegeben. Friedrich der Große hinterließ keine Kinder. Es folgte ihm aus dem Throne der Sohn seines Bruders August Wilhelm. . zw. a Ii. Abschnitt. Preußen als europäische Großmacht. Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. „Aufrichtig und standhaft." Dieser bestieg im Alter von 42 Jahren den Thron, er nimmt keineswegs eine hervorragende Stelle unter den Königen Preußens ein. Die Guust seines Volkes gewann er sogleich beim Antritt seiner Regierung, indem er die verhaßte französische Regie, sowie das Tabak-nnd Kaffeemonopol abschaffte. Bald nach feiner Thronbesteigung fnnb er Gelegenheit, das Ansehen des preußischen Staates nach außen hin geltend zu machen. Der Erbstatthalter von Holland, Wilhelm V. von Dr anten, ein Schwager Friedrich Wilhelms Ii., war nämlich von der sogenannten Patriotenpartei vertrieben worden, und hatte sich nach Nhmwegen geflüchtet. Seine Gemahlin Wilhelmine wollte eine Versöhnung Zustande bringen und reiste deshalb von Nymwegen nach dem Haag, wurde aber aus dieser Reise von Anhängern der Patrioten ausgehalten und beleidigt. Friedrich Wilhelm trat sür die Ehre seiner Schwester ein und ließ 20 000 Preußeu unter Ferdinand von Braun schweig in Holland einrücken; doch wurden nur einige Schüsse gewechselt, und dann wnrde Wilhelm V. wieder in seine Rechte eingesetzt. njn einem Kriege zwischen Rußland und Österreich einerseits xmb der Türkei andrerseits (1787—1792) trat Friedrich Wilhelm Ii. 4. Die letzten Lebensjahre. 5. Tod. 1. Persönliches. 2. Neue Verwaltungsordnung. 3. Sein Auftreten in Holland. i. Der Friede von Jassy 1792.

2. Geschichte des preußischen Staates - S. 86

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
86 Dritter Zeitraum. Tie Hohenzollern als Könige von Preußen. 5. Erwerbung von Ansbach und Bayreuth. 6. Ausbruch der französischen Revolution. 7. Bündnis zwischen Österreich und Preußen. 1. Einrücken der Preußen in die Champagne. 19. Februar 1792. als Friedensvermittler für die Türkei ein, benn er fürchtete eine Störung des politischen Gleichgewichtes, wenn Rnßlanbs und Österreichs Macht vergrößert würde, und es gelang ihm auch, zu ihren Gunsten einen billigen Frieden herbeizuführen, den Frieden von Jafsy (im Königreich Rumänien, n.-w. von Kifchinew) 1792. Auf frieblichem Wege vergrößerte er sein Gebiet durch bic Erwerbung von Ansbach und Bayreuth, ba der kinberlose Karl Alexanbcr von Ansbach, der 1769 Bayreuth geerbt hatte, diese Länder gegen eine Rente abtrat (2. Dezember 1791). Mit diesen Fürstentümern wurde zugleich der rote Adlerorden übernommen. Friedrich Wilhelm Ii. wünschte beim Ausbruche der Revolution in Frankreich um jeden Preis dort das unbeschränkte Königtum zu erhalten und veranlaßte im Jahre 1791 eine Zusammenkunft mit dem Kaiser Leopold Ii. zu Pillnitz (Lustschloß bei Dresden), konnte diesen aber noch nicht zum Kriege bewegen. Aber die französischen Jakobiner, die unterbessen die Zügel der Regierung in die Hand genommen hatten, brängten selbst zum Kriege. Sie sorberten nämlich die beutscheu Rheinfürsten, die die Emigranten (ausgewanderten Adeligen) ausgenommen hatten, aus, dieselben wieder auszuweisen und verlangten die Ausstellung französischer Truppen an der Ostgrenze Frankreichs. Bei dieser Sachlage schloß Leopolb Ii. mit Friedrich Wilhelm Ii. ein Bünbnis, worin sie sich verpflichteten, die königliche Gewalt und bic alte Verfassung in Frankreich wieber herzustellen. Leopolb Ii. starb zwar am 1. März 1792; fein Nachfolger Franz Ii. blieb jeboch dem Bünbnis treu. Krieg der 1. Koalition. 1792—95 (97). Die Berlmubeten würden irregeführt durch die lügenhafte Aussage der Emigranten, daß nur der Pöbel von Paris tobe, daß bagegen das Volk im allgemeinen auf ihrer Seite, und der Zug bis in die Hauptstadt nur ein Spaziergang fei; sie führten eine drohende Sprache gegen die Franzosen zu Gunsten des gefangenen Ludwigs Xvi. Dieser aber wurde von feinen Ministern gezwungen, den Deutschen den Krieg zu erklären. Nach Erlaß eines drohenden Manifestes drang Ferdinand von Braunfchweig am 19. Februar 1792 mit der preußischen Hauptarmee aus der linken Seite der Mosel in die Champagne ein, vereinigte sich mit einer Abteilung Österreicher, eroberte Lougwy (in Frankreich, südl. von Arlon) und

3. Geschichte des preußischen Staates - S. 87

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. 87 Verdun und gewann die Ardennen Pässe. Da aber ungünstige Witterung die Wege grundlos machte, auch Krankheiten im Heere ausbrachen, mußte er sich über den Rhein zurückziehen. Auch die Österreicher kämpften unglücklich bei Jemappes (in den Niederlanden, östl. von Mons) und mußten die Niederlande preisgeben. Mainz und Frankfurt am Main fielen in die Hände der Franzosen. Am 21. Januar 1798 wurde Ludwig Xvi. von feinem Volke hingerichtet; diese That hatte aber zur Folge, daß die meisten europäischen Staaten bcm österreichisch-preußischen Bunde beitraten und die erste Koalition bildeten. Der Krieg wurde mit erneuertem Mut ausgenommen, und die ersten Schritte der Verbündeten waren vom Siege begleitet. Die Österreicher siegten bei Aldenhoven und Neerwinden (in den Niederlanden, östl. von Lüttich) und retteten die Niederlande. Preußische Truppeu unter Kalkreuth zwaugeu Mainz zur Übergabe. Der Weg ins Innere Frankreichs stand den Verbündeten offen. Doch die Franzosen verzweifelten nicht. Bei jeder neuen Unglücksbotschaft verdoppelten sich ihr Mut und ihre Krast. Die Schreckensregierung in Frankreich (2. Juni 1793 bis Ende Juli 1794) bot das Volk in Masse gegen die Feinde der Republik aus. Ganz Frankreich wurde eine Kriegswerkstatt; bald standen große Heere bereit, die von geschickten Feldherren geführt wurden. An Zahl fowohl wie an Kühnheit und Siegesmut ronreu sie den Verbündeten weit überlegen. Die Koalition wurde mm anch noch durch gegenseitiges Mißtrauen gelockert und allmählich gelöst. Besonders trugen die Zwistigkeiten zwischen dem österreichischen General Wurms er und Ferdinand von Braunschweig nicht wenig dazn bei, daß die Kriegsführung am Cfier- und Mittelrhein sehr gelähmt würde. Die Franzosen, obwohl bei Kaiserslautern (in der Knrpsalz) dreimal geschlagen, blieben am Ende boch Sieger, brängten die Ver-bünbeten über bcn Rhein zurück und besetzten das ganze linke Rheinuser außer Luxemburg und Mainz. Die fortgesetzte Uneinigkeit, der Mangel an Geld und die Verwickelungen in Polen bewogen König Friedrich Wilhelm Ii. am 5. April 1795, mit der neuen Direktorialregierung in Frankreich den Separatfrieden zu Bafel (am Knie des Rheines) zu schließen, demgemäß er aus die linksrheinischen Besitzungen (Mörs, Geldern und einen Teil von Kleve) verzichtete, unter der Bedingung, daß ihm beim allgemeinen Frieden eine genügende Entschädigung in 2. Hinrichtung Ludwigs Xvi. 3. Der Wohlfahrtsausschuß. 4. Auflösung der Koalition. 5. Preußen schließt den Frieden von Basel.

4. Geschichte des preußischen Staates - S. 88

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
1. Neue Verfassung. 2. Kamps gegen Rußland. 2. Teil. 3. Erhebung des Volkes. 88 Dritter Zeitraum. Die Hohenzollern als Könige von Preußen. Deutschland gegeben werde. Durch eine Demarkationslinie (Linie von Ostfriesland durch Westfalen, Franken, Schwaben bis nach Schlesien) wurde dann noch die Neutralität der norddeutschen Länder sicher gestellt, falls diese dem Frieden beiträten. Die zweite und dritte Teilung Polens. 1791. Rußland und Österreich waren von 1787—1792 in einen Krieg mit der Türkei verwickelt, und diese Zeit benutzten die Polen zur Rettung ihrer Selbständigkeit. Sie gaben dem Lande 1791 eine neue Verfassung, darnach sollte 1. die Krone im kursächsischen Hause erblich sein, 2. das sreie Veto im Reichstage sollte aushören und 3. diese selbst sollten nach der französischen Konstitution von 1789 eingerichtet werden. Zum Unglück für Polen fand sich in demselben eine Partei von Magnaten, die wegen der Beschränkung ihrer Adelsvorrechte eine Konföderation zu Targowicz gegen diese neue Verfassung schlossen. Kaum hatte Katharina Ii. mit der Türkei Frieden geschlossen, so verband jie sich mit den Unzufriedenen und ließ ein russisches Heer in Polen einrücken. Die Patrioten unter Koscinsco erlitten bei Dubiencka eine Niederlage und Koscinsco verließ mit seinen einigsten Anhängern das Vaterland, da die innern Parteiungen ititb der Wankelmut des Königs Poniatowsky seine Krast lähmten. Nun hatte Rußland ganz Polen in seiner Gewalt und bot Preußen eine neue Teilung des ohnmächtigen Landes an. Dieses ging darauf ein und ließ seine Truppen in Polen einrücken, indem es vorgab, es wolle den Geist der Revolution in Polen bekämpfen. Im Jahre 1793 wurde die zweite Teilung' ausgeführt: Preußen erhielt Danzig, Thoru und fast ganz Groß-Polen oder Süd-Preußen (bic Gebiete Posen, Gnesen, Kalisch). Der polnische Reichstag mußte notgedrungen seine Zustimmung zu der neuen Verkleinerung des Königreichs geben; aber das ties gekränkte Volk erhob sich noch einmal unter bcr Leitung des heimlich zurückgekehrten Kosciusko und seines Freuubes Mabalinski im Jahre 1794. Sie errangen wirklich anfangs einige Vorteile über die Russen, wurden jedoch von den Preußen unter Führung des Königs besiegt. Die Belagerung der Hauptstadt Warschau mußte Friedrich Wilhelm Ii. aber aufgeben, weil in dem kürzlich erworbenen Groß-Polen ein Aufruhr ausgebrochen war. Neue russische Truppen rückten unter Suworow und Fersen in Polen ein. Koscinsco wurde von Fersen besiegt; unter dem Ruse: „Finis Poloniae!“ sank er

5. Geschichte des preußischen Staates - S. 90

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
1798. 3. Seinenen-tralität zur Zeit der 2. Koalition. 4. Der Friede vonluneville 1801. 5.Derreichs- depntations- hauptschmß 1803. 6. Napoleon überschreitet die Demarkationslinie. 90 Dritter Zeitraum. Die Hvhenzollern als Könige von Preußen. bestieg er den Thron mit dem besten Willen, das Wohl seines Volkes nach Kräften zu fördern. Als im Jahre 1798 England, Rußland und Österreich alles aufboten, Preußen zur Teilnahme an der zweiten Koalition gegen Frankreich zu bewegen, glaubte er wegeu des erschöpften Staatsschatzes die Neutralität, die sein Vater seit dem Baseler Frieden beobachtet hatte, auch festhalten zu müssen und richtete zuerst seine Sorge aus Deckung der Staatsschulden. Durch die größte Ordnung und Sparsamkeit in allen Zweigen der Verwaltung gelang es ihm, in den ersten neun Jahren seiner Regierung, die Hülste der Staatsschuld zu deckeu und einen Schatz von 17 Millionen Thalern zu sammeln. Im Jahre 1801 wurde der Krieg der zweiten Koalition durch deu Frieden vonluneville (in Frankreich, s.-w. von Nancy) beendigt. Nun schloß auch Friedrich Wilhelm Iii. mit Frankreich einen Vertrag über die Entschädigung sür die Besitzungen ans dem linken Rheinufer, die Friedrich Wilhelm Ii. den Franzosen im Baseler Frieden abgetreten hatte. In Regensburg trat eine eigene Vertretung (Deputation) der regierenden Fürsten zusammen, und Preußen erhielt 1803 durch den Reichsdepntationshanptschluß statt der verlorenen 48 Onadrat-meilen 180 zurück, nämlich: die säkularisierten Bistümer H ild es h ei m (südl. von Hannover) und Paderborn (östl. von Münster), das kurmainzische Thüringen (Eichsfeld, füdl. von Goslar) und Erfurt (s.-ö. vom Eichsfeld), den östlichen Teil des Hochstifts Münster (nördl. von der Mark) mit der gleichnamigen Hauptstadt, die Abteien Quedlinburg (n.-ö. vom Eichsfeld), Herford, (s. - w. von Minden), Essen (s.-w. von Dortmund), Werden (südl. von Essen), Elten (s.-ö. von Arnheim) und die Reichsstädte Goslar (an d. Ocker), Mülhausen (a. d. Unstrut), Nord hausen (östl. vom Eichsseld). Dem Kriege der zweiten Koalition folgte ein kurzer Friede; schon 1803 erneuerte England den Krieg mit Frankreich, und Napoleon, damals sranzösischer Konsul, ließ nun Hannover (ein deutsches Kurfürstentum) besetzen und überschritt so die Demarkationslinie; dennoch ließ Friedrich Wilhelm Iii. sich durch die sranzösischgesinnten Minister Lombard und Hangwitz bestimmen, die Neutralität ausrecht zu halten.

6. Geschichte des preußischen Staates - S. 91

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 91 Und als im Jahre 1805 Österreich, Rußland und England die drittekoalition bildeten, blieb Prenßen abermals neutral. Erst als der Marschall Bernadotte auf Napoleons Geheiß das preußische Gebiet auf einem Marsche dnrch Ansbach verletzte, gewann endlich die Kriegspartei cmt Hofe des Königs die Oberhand (Stein, Hardenberg), und die Verbündeten unterließen auch nichts, um Friedrich Wilhelm zu entschiedenen Maßregeln zu bewegen. Eude Oktober kamen Alexander von Rußland und Erzherzog Anton von Österreich nach Berlin, und am 3. November fand in Potsdam der Abschluß des Bündnisses zwischen Rußland und Preußen statt, wobei sich jedoch Preußen eine Frist bis zum 15. Dezember vorbehielt. Am Grabe Friedrichs Ii. in der Mitteruachts-stuude vom 3. bis 4. November sagten Kaiser Alexander, König Friedrich Wilhelm und Königin Luise sich Lebewohl und erneuerten das Versprechen unwandelbarer Freundes- und Bunde streue. Friedrich Wilhelm sandte nun den Grafen Hangwitz, der wenig staats-männifche Einsicht hatte, in das Hauptquartier Napoleons, um den Frieden zu vermitteln. Napoleon verzögerte aber die Unterhandlungen, bis er durch die Schlacht bei Austerlitz (in Mähren, s.-w. von Olmütz) am 2. Dezember 1805 den Krieg zu seinen ©linsten entschieden hatte. Dann schloß er mit Hangwitz den Vertrag zu Schönbrunn (in Nieder-Österreich), demgemäß Preußen Ansbach an Baiern, den aus der rechten Rheinseite gelegenen Teil von Kleve nebst der Festung Wesel (am Rhein), sowie Neuschatel an Frankreich abtreten mußte; er erhielt aber dafür das von den Franzosen besetzte Hannover mit der Verpflichtung, die Elbe- und Wesermündungen sür den englischen Handel zu sperren. Durch diesen Vertrag wurde England so erbittert, daß es Preußen den Krieg erklärte, und bei den Bundesgenossen galt Preußen fortan als unzuverlässig und falsch. Glücklicherweise kam der Krieg nicht zum Ausbruche; denn Napoleon reizte Preußen zum Kriege gegen ihn. Er vereinigte 16 Fürsten von West- und Süddentschland zum Rheinbünde unter seinem Protektorate. Als Friedrich Wilhelm Iii. einen ähnlichen Bund im nördlichen Deutschland gründen wollte, hintertrieb Napoleon diese Vereinigung, indem er die norddeutschen Fürsten vom Beitritte abzuhalten suchte und den Hansastädten denselben geradezu untersagte. — Auch trat er mit England in geheime Unterhandlungen über die Rückgabe Hannovers. Dieses treulose Verjähren kränkte Friedrich Wilhelm Iii. so, daß er sich endlich bestimmen ließ, 7. Krieg der 3. Koalition 1805. 8. Bündnis zwischen Rußland und Preußen. 1805 2. Dezember. 9. Der Vertrag zu Schönbrunn. 10. Kriegserklärung Englands an Preußen. 11. Der Rheinbund.

7. Geschichte des preußischen Staates - S. 96

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
11. Der Tod Schills im Straßenkampfe in Stralssund. 1. Krieg mit Rußland. 2. Veranlassung. 3. Rüstungen. 1812 29. Juli. 4.Eindringen in Rußland. 96 Dritter Zeitraum. Die Hohenzollern als Könige von Preußen. die Franzosen aufzumuntern. Die eben eingelaufenen Nachrichten von den Niederlagen der Österreicher entmutigten jedoch zu sehr, als daß das Unternehmen Schills hätte Anklang finden können. Er kam bis Stralsund; dort aber sand er im Kampfe mit den Dänen und Holländern den Tod mit den meisten seiner Gefährten. Die übrigen wurden zu Kriegsgefangenen gemacht, elf seiner Offiziere in Wesel erschossen und die Gemeinen auf französische Galeeren gebracht. Preußens Erhebung. Napoleon strebte seit dem Tage von Tilsit unablässig sein Ziel an: die Ausdehnung seiner Herrschaft über das ganze Festland Europas. England und Rußland allein standen noch unbezwnngen da; auch sie sollten unterworfen werden, und zwar an erster Stelle Rußland. Eine Veranlassung zum Kriege führte Napoleon bald herbei. Eigenmächtig zog er Oldenburg ein, dessen Herzog ein Verwandter Alexanders von Rußland war. Der Zar forderte eine Entschädigung sür seinen Verwandten und ließ, um feiner Forderung mehr Nachdruck zu geben, einige Truppen zusammenziehen. Zudem wagte er, die von Napoleon verkündete Kontinentalsperre gegen England aufzuheben, weil dieselbe seinem Lande großen Schaden brachte. So war der Krieg unausbleiblich. Napoleon brachte bald ein Heer von mehr als 500 000 Streitern zusammen, zu dem auch Preußen und Österreich Soldaten stellen mußte, und im Sommer (29. Juli) 1812 brachen diese Scharen gegen Rußland auf. Ganz Preußen litt entsetzlich unter diesem Durchmarsch. Napoleon fetzte sogar in Berlin einen französischen Gouverneur ein und legte französische Besatzung in die Stadt. Aber in diesem Jahre und aus diesem Zuge setzte Gott dem stolzen Eroberer ein Ziel. Zu seinem Verdruß nahm Napoleon schon während des Zuges wahr, daß er es diesesmal mit einer ganz neuen Art von Kriegsführung zu thun habe; die Russen zogen sich nämlich vor ihm zurück; die Bevölkerung wich von dem Heerwege seitwärts in die Waldungen und verbrannte die Lebensrnittel, die sie in der Eile nicht verbergen konnten, so daß die Soldaten schon auf dem Hinwege mit Hunger und Entbehrungen zu kämpfen hatten. Bei Smolensk (am Dnjepr) und bei B o r obi n o (westl. von Moskau) kam es zu einer Schlacht, die sür Napoleon siegreich war; doch zogen die Russen in Ordnung ab, immer tiefer nach Rußland hinein, wohin die Franzosen nach

8. Geschichte des preußischen Staates - S. 107

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Herstellung Preußens durch den Wiener Kongreß. \{) ( die Garde muß weichen. Da kommt sie in Bülows Geschützseuer! Man ruft ihr zu, sich zu ergeben; „die Garde stirbt, sie ergiebt sich nicht!" schallt es aus ihrer Mitte. Noch ein letzter Kamps der vereinten Preußen und Engländer gegen die Franzosen! „Rette sich, wer kann!" erscholl es aus den Reihen der letztem, und sofort trat eine gänzliche Auflösung der ganzen Schlachtordnung und die wildeste Flucht ein. Gneisen au ließ durch rasches Verfolgen dem flüchtigen Feinde keine Zeit, sich zu sammeln. Napoleon ließ Hut, Degen, Briesschasten und Juwelen im Stich und eilte nach Paris, entsagte nach „hunderttägiger" Herrschaft am 22. Juni der Krone zu Gunsten seines Sohnes und begab sich dann aus den Weg nach Amerika. Bei Roch esort (in Frankreich, südl. von La Rochelle) aber geriet er in bic Gewalt der Engländer und wurde nach St. Helena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 starb. Zum zweitenmal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs stolze Hauptstadt. Dort schlossen am 26. September die Verbündeten mit Ludwig Xviii. die heilige Allianz, indem sie sich verpflichteten, einander stets Hilfe zu leisten und ihre Völker nach den Grundsätzen des Christentums zu regieren. Am 20. November kam der zweite Pariser Friede zum Abschluß. Frankreich wurde aus die Grenzen von 1790 beschränkt, mußte einige Gebiete und Festungen, darunter Saarlouis (n.-ö. von Metz), an Preußen abtreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen und die geraubten Kunst- und Litteraturschätze zurückgeben. Auf feine Kosten blieb eine Okkupationsarmee von 150 000 Mann in den Provinzen und Festungen an der Grenze bis zum Jahre 1818. Herstellung Preußens durch den Wiener Kongretz. Die Rückkehr Napoleons nach Frankreich hatte die Beratungen zu Wien beschleunigt, so daß am 9. Juni 1815 die Kougreß-Akte unterzeichnet wurden. Darnach erhielt Preußen im Osten von den ehemals polnischen Ländern nur die jetzige Provinz Posen nebst Danzig und Thorn; für den übrigen Teil, der an Rußland siel, wurde es entschädigt durch die Hälfte des Königreichs Sachsen, welche den südlichen Teil der jetzigen Provinzen Brandenburg und Sachsen ausmacht. Im Westen erhielt es die meisten der vor 1806 erworbenen Länder zurück. Nur mußte es die Fürstentümer Ost-friesland und Hildesheim mit Goslar, die niedere Grafschaft 9. Napoleon entflieht nach Paris. 22. Juni. 10. Sein Tod auf St. Helena 5. Mai 1821. 11. 2. Einzug der Verbündeten i. Paris 12. Die heil. Allianz 2(1. September. 13.2. Pariser- Friede 20. November. 1818. 1. Abschluß des Kongresses 9. Juni 1815.

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 125

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Krieg gegen das Kaiserreich. 125 schien nun der französische Gesandte Benedetti in Ems vor König Wilhelm mit der Forderung, er möge dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone verbieten. Daraus antwortete der König, er habe dem Prinzen die Annahme der Krone nicht geboten, könne sie ihm also anch nicht verbieten. Doch der Prinz von Hohen-zollern war edel genug, freiwillig aus die spanische Krone zu verzichten. da er nicht Ursache eines Krieges zwischen Frankreich und Preußen sein wollte. Damit noch nicht znsrieden, erschien am 13. Juli Benedetti abermals mit der Forderuug, der Köuig solle in einem eigenhändigen Schreiben an Napoleon die Verzichtleistung des Prinzen bestätigen und mit Beisügung einer Entschuldigung die Versicherung geben, er werde nie zugeben, daß ein Hohenzoller die spanische Krone annähme. Ter König wies eine solche Zumutung ab und verweigerte dem Gesandten jede weitere Audienz. Ein Krieg mit Frankreich schien unter' diesen Umstünden unaus- bleiblich, weshalb König Wilhelm schon am 15. Juli nach Berlin reiste und am folgenden Tage die Mobilmachung der norddeutschen Bundesarmee verordnete. Am 19. Juli tras schon die Kriegserklärung Frankreichs ein, die von ganz Deutschland mit Begeisterung angenommen ward. Auch die süddeutschen Staaten stellten sofort ihre Trnppen unter den Lberbesehl des Königs vou Preußen. Binnen drei Wochen waren alle Anordnungen für einen großartigen Feldzug getroffen, und am 2. August übernahm König Wilhelm den Oberbefehl über die deutschen Streitkräste, nachdem er zuvor deu Orden des eisernen Kreuzes erneuert hatte. ^ Der Krieg zersällt in zwei Hauptabschnitte. Der erste nmfaßt die Zeit der großeu Feldoperationen bis zur Gefangennahme Napoleons, vom 2. August bis zum 2. September 1870, der zweite die Zeit des Festungskrieges und der Kämpfe gegen die Regierung der nationalen Verteidigung bis zum 2. März 1871. -h Krieg gegen das Kaiserreich. Die erste französische Armee stand unter Mac Mahnn bei Straßburg, die zweite unter Bazaiue bei Metz. Die erste preußische Armee stand unter dem General v. Steinmetz an der Saar, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Mainz und die dritte oder Südarmee unter den: 2. Benedetti in Ems 9. Juli 1870. .. 3. König Wilhelms Rückkehr. Rüstungen zum Kampfe. 15. Juli. 4. Kriegserklärung Frankreichs 19. Juli. 2. August. 1. Stellung der Heere.

10. Geschichte des preußischen Staates - S. 81

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Die erste Teilung Polens. 81 Mannes jeden Beschluß ungültig machte. Da hörte jede Eintracht auf; daher ist der politische Reichstag durch seine stürmischen Austritte sprichwörtlich geworden, und Bürgerkriege waren nicht selten die Folgen von den Entzweiungen im Reichstage. So war es kein Wunder, daß Polen, in sich selbst zerrüttet, seinem Untergänge entgegen ging. Im Jahre 1733 war der Kurfürst vou Sachsen zum Könige von Polen gewählt worden und regierte daselbst unter dem Namen August Iif. bis zum Jahre 1763. Nach seinem Tode befahl Katharina von Rußland den Magnaten, ihren Günstling Stanislaus Poniatowsky zum Könige zu wählen, und als die Polen verwundert fragten, wie sie dazu komme, ihnen zu befehlen, ließ Katharina 10 000 Russen in Polen einrücken und Poniatowsky wurde König. Katharina Ii. und Friedrich Ii. von Preußen schlossen dann ein Bündnis mit einander, in dem sie unter and ernt auch festsetzten, daß die bisherige polnische Verfassung nicht geändert werden solle, da diese ihnen die Einmischung in die Verhältnisse Polens leicht mache. Nach der Erhebung Pouiatowskys zum Könige von Polen wurden die Russen in ihren Forderungen immer kühner. Der russische Gesandte verlangte die Gleichstellung der Dissidenten mit den Katholiken. Diese schlossen nun die Konföderation zu Bar in Podolien, um ihre Religion zu retten und das russische Joch abzuschütteln. Die Zarin erklärte nun einen vollständigen Religionskrieg. Mit heldenmütiger Tapferkeit fochten die Polen, aber sie unterlagen der russischen Übermacht. Das Land wurde schonungslos verwüstet, und Grausamkeiten wurden an den armen Polen verübt, wie man sie kaum erdenken kann. Vergebens flehten die Polen auswärtige Mächte um Hilse au; erst die Einnahme Krakaus bot die Veranlassung, daß der Sultan zu den Waffen griff. Aber die Türken kämpften ohne Glück und erlitten schwere Verluste in der Moldau und Walachei. Joseph Ii., der Sohn und Mitregent Maria Theresias, sah mit großer Eifersucht die Erfolge der Russen; aber Preußen brachte eine Verständigung zuwege, und die drei Mächte erklärten nun, sie wollten Ordnung, Ruhe und Freiheit in Polen wieder herstellen, und teilten deshalb Polen im Jahre 1772 zum ersten Male. Rußland erhielt das östliche Littauen, Österreich Galizien undlodo-mirien und Preußen den Netzedistrikt nebst dem Bistum Ermland und Westpreußen, außer Danzig und Thorn. Der Welt bewiesen dann die drei Mächte, daß die abgerissenen Teile Geschichte des preußischen Staates. 7. August Iii. 1733-1763. 8. Rußland besetzt Polen. !). Poniatowsky, König von Polen. 10. Die Konföderation zu Bar in Podolien. 11. Ausbruch des Krieges zwischen Rußland und Polen. 12. Teilnahme Österreichs und Preußens am Kriege. 13.1. Teilung 1772.
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