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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 62

1897 - Leipzig : Voigtländer
62 Wiederherstellung der Ordnung und der Einheit des Reiches. Zur besseren Handhabung des Landfriedens teilte er (1512) Deutschland inzehnkreise (den oberschsischen, niederschsischen, westflischen, kurrheinischen, ober-rheinischen, schwbischen, frnkischen, bayerischen, sterreichischen und bur-gundischen, s. Karte Ix). Den Verkehr befrderte er durch Einfhrung des Postwesens (erste Post zwischen Brssel und Wien 1516, Thurn- und Taxissche Posten). An den Kriegen der Franzosen und Spanier umjtalien nahm er ohne Nutzen teil. Dagegen erffnete er dem Haufe Habsburg die Aussicht auf neuen Machtzuwachs durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp mit der Erbin von Spanien(Joh anna, dertochterferdinands des Katholischen) und die Verlobung seines Enkels Ferdinand mit der Schwester (Anna) Ludwigs Ii., des kinderlosen Knigs von Bhmen und Ungarn. (Die anderen mgen Kriege führen; du, glckliches sterreich, heirate!") Die zehn Kreise (s. Karte Ix). 1. Der oberschsische Kreis umfate die Kurfrstentmer Sachsen-Wittenberg und Brandenburg, die Herzogtmer Pommern, dielandgrasschast Thringen, die Frsten-tmer Anhalt ic. 2. Zum niederschsischen Kreise gehrten das Herzogtum Mecklenburg, Braun-schweig, Lneburg, die Grafschaft Sachsen-Lauenburg, Holstein, die Erzbistmer Magde-brg und Bremen, 3 Bistmer, 6 Reichsstdte. 3. Zum westflischen Kreise gehrten das Bistum Lttich, die Grafschaft Jlich, Kleve, Berg, Mark,Ravensberg (1511 vereinigt), die Reichsstdte Kln und Aachen, das Bistum Mnster ic. 4. Der kurrheinische Kreis umfate die Pfalz und die drei geistlichen Kurfrstentmer Mainz, Trier und Kln. 5. Im oberrheinischen Kreise lagen das Herzogtum Lothringen, die Landgraf-schaft Hessen, die Bistmer Basel, Straburg, Speier, Worms, Metz, Toul, Verdun, das Kloster Fulda. 6. Zum schwbischen Kreise gehrten das Herzogtum Wrttemberg, die Mark-grasschast Baden, die Reichsstdte Augsburg, Ulm und andere, die Bistmer Augsburg, Konstanz. 7. Der frnkische Kreis enthielt die Markgrafschaften Anspach und Baireuth, die Bistmer Wrzburg, Bamberg, die Reichsstadt Nrnberg ic. 8. Der bayerifchekreis umfate das Herzogtum Bayern, die Oberpfalz, die Bistmer Salzburg, Passau, Regensburg. Freising. 9. Im sterreichis chen Kreise lagen die Herzogtmer fter reich, Steiermark, Krnten, Krain und die Grafschaft Tirol. 10. Zum burgundischen Kreise gehrten die Herzogtmer Luxemburg, Brabant, Geldern, die Grafschaften Flandern, Holland und die Franche comte. Die schweizerische Eidgenossenschaft. Obgleich Kaiser Heinrich Vii. die (schon von Adolf von Nassau anerkannte) Reichsunmittelbarkeit den Waldsttten Schwyz, Uri

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 56

1897 - Leipzig : Voigtländer
56 doch ein fahrender Snger, in der ersten Hlfte des 13. Jahrhunderts in Wien und auf der Wartburg, wie an den Hfen der hohen staufischen Kaiser P h i l i p p und F r i e d r i ch Ii. seine herrlichen Lieder sang, bis der lange Umhergetriebene endlich von Kaiser Friedrich Ii. das ersehnte kleine Lehen, vermutlich in der Nhe von Wrzburg erhielt, wo er hochbetagt seine Grabsttte fand. Iii. Wissenschaft. Durch die Bekanntschaft mit dem Morgenlande wurden die geographischen und historischen Kenntnisse vermehrt, insbesondere trugen zur Frderung der Erdkunde bei die Reisen des Venetianers Marco Polo, der (in der 2. Hlfte des 13. Jahrhunderts) das stliche Asien bis Peking besuchte. In Klstern und an Universitten (zu Paris und Bologna) wurden gelehrte Studien gepflegt (die Benediktinermnche), namentlich die katholische Kirchenlehre ausgebildet (Scholastiker, Thomas von Aquino). Als erste grere Sammlung deutscher Rechte und Gewohnheiten entstanden dersachsenspiegel (um 1215), etwas spter der Schwabenspiegel (um 1282). Des Mittelalters dritte Periode. Vom Interregnum bis zur Reformation 12541517. 31. Das Interregnum in Deutschland 12541273. Mit dem Falle der Hohenstaufen war die Herrlichkeit des Reiches dahin. Ihr Streben, die kaiserliche Macht zu voller monarchischer Gewalt zu er-heben, war vereitelt worden durch die bermacht des Papstes, die Eifersucht der Fürsten, den Freiheitssinn der Städte. Von nun an hat das Kaisertum seine hhere Bedeutung verloren. Besonders erniedrigt wurde es durch das Interregnum. Als nmlich, zwei Jahre nach Konrads Iv. Tode, sein Gegenknig Wilhelm von Holland auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen worden war, whlte ein Teil der (bestochenen) deutschen Fürsten den Grafen Richardvoncornwallis (Bruder des Knigs von England), der andere den König Alfons von Kastilien als Kaiser. Keiner dieser Auslnder aber gewann Ansehen im Reiche: Richard kam selten, Alfons niemals nach Deutschland. Die wichtigsten kaiserlichen Rechte gingen an die Fürsten ver-loren, so da Deutschland seitdem nicht mehr ein krftiges einheitliches Reich bildete, sondern in eine Menge einzelner Landes-gebiete sich aufzulsen begann. Im Innern herrschte die grte Verwirrung: Faustrecht und Raubritterwesen nahmen berhand.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 59

1897 - Leipzig : Voigtländer
59 Nach Ludwig hat der Papst keinen deutschen Kaiser mehr in den Bann gethan. 6. Karl Iv. (13471378), der gelehrteste der deutschen Kaiser, der fnf Sprachen redete, ist von einem seiner Nachfolger Bhmens Vater, des heil, rmischen Reiches Erzstiesvater" genannt worden, ein Urteil, dessen letztere Hlfte doch zu strenge ist. Er grndete sich eine sehr bedeutende Hausmacht, indem er Schlesien, die Lausitz, die Oberpfalz und die Mark Brandenburg mit seinem Erblandebhmen vereinigte, dessen Wohlfahrt er mit Eifer frderte. Er stiftete (1348) die Universitt Prag, die erste im deutschen Reiche. Auf einer Romfahrt holte er sich die lombardische und die rmische Krone. Sein Hauptwerk fr das Reich war die goldene Bulle 1356, durch welche die Kaiserwahl fest geregelt wurde. In der goldenen Bulle ist bestimmt, da wie es bereits seit Rudolf von Habsburg Herkommen war die Wahl des Kaisers durch siebenkurfrsten, nmlich 3 geistliche: die Erzbischfe von Mainz (Reichskanzler), Trier (Kanzler fr Burgund) und Kln (Kanzler fr Italien) und 4 weltliche: den König von Bhmen (Erzschenk), den Pfalz-grafen bei Rhein (Erztruchse), den Herzog von Sachsen-Wittenberg (Erzmarschall) und den Markgrafen von Brandenburg (Erzkmmerer) in Frankfurt stattfinden, die Krnung in Aachen geschehen sollte. Die Kurfrsten, die sieben Sulen des heiligen rmischen Reiches", wurden mit groen Vorrechten ausgestattet und dadurch die Einheit des Reiches weiter geschdigt. Whrend Karls Regierung verheerte der schwarze Tod die Lnder Europas. (Die Flagellanten oder Geiler.) 7. Wenzel (13781400), Karls Sohn, konnte den Landfrieden nicht aufrecht erhalten: Rubereien und Fehden (der Stdtekriegin Schwaben, Sieg Eberhards des Greiners bei Dffingen 1388) nahmen berhand. Durch Trgheit und Grausamkeit (der heil. Nepomuk) verchtlich, wurde er von den vier rheinischen Kurfrsten als unntzlicher und saum-seliger Entgliederer des heil, rmischen Reiches" abgesetzt und an seine Stelle zum Könige erwhlt: 8. Ruprecht von der Pfalz (14001410), der zwar reich an gutem Willen, aber schwach an Mitteln war, um das Unrecht zu krnken und zu strken das Recht". Nach Ruprechts Tode erhielt das deutsche Reich auf kurze Zeit d r e i K a i s e r, da die eine Partei der Kurfrsten Wenzels Bruder, Sigismund, die andere dessen Vetter Jobst von Mhren whlte, ohne da Wenzel abgedankt hatte. Doch Jobst starb bald, und nach einem gtlichen Vergleiche mit Wenzel wurde nun von den Kurfrsten einstimmig zum Reichsoberhaupte erhoben 9. Sigismund (14101437), Kurfürst von Brandenburg, durch seine Gemahlin König von Ungarn und nach seines Bruders Wenzel Tode auch (

4. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 32

1882 - Kreuznach : Voigtländer
/ — 32 — Bestimmt, daß sieben Fürsten allein das Recht haben sollten den Kaiser zu wählen, nämlich drei Erzbischöfe und vier weltliche Fürsten. Diese Sieben hießen daher Kur fürsten D. H. Wahl fürsten und waren von allen die angesehensten Dieselben,, wählten zuletzt die deutschen Kaiser stets aus dem Hause Österreich, das fast vier Jahrhunderte hindurch, bis zum Jahre 1806, im Besitze der römisch-deutschen Kaiserwürde geblieben ist. 17. Das Schietzpulver. 1. Das Kriegswesen. — Vom Anfang unserer Erzählungen an war oft von Kampf oder Krieg die Rede, und auch in den folgenden Geschichten werden wir noch manchmal von Kriegen zu erzählen haben. Denn es sind ja hauptsächlich die Kriege, welche die größten Veränderungen im Leben der Völker hervorgebracht haben. Das frühere Kriegswesen war indessen von dem jetzigen sehr verschieden. Denn so wenig man in unseren Zeiten mehr einen ganz in Eisen gehüllten Ritter mit Schild und Speer in den Kampf ziehen sieht, so wenig kannte man in der Ritterzeit die furchtbaren Waffen, welche heutzutage die Schlachten entscheiden, die Flinten und Büchsen, deren Kugeln den Feind schon aus weiter Feme erreichen, und die gewaltigen Kanonen und Mörser, deren Geschosse die festesten Mauern zerschmettern. Diese Waffen kamen erst auf, nachdem das. Schießpulver erfunden war. 2. Bertoldschwarz. — Die Erfindung des Schießpulvers wird dem deutschen Mönch Bertold Schwarz zugeschrieben. Er beschäftigte sich, heißt es, in seinem Kloster zu Freiburg (tu Baden) gern damit, allerlei Stoffe mit einander zu mischen, um dadurch auf neue Entdeckungen geleitet zu werden. Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und Kohlen in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Indes war es Abend geworden, und der Mönch wollte sich ein Licht anmachen, um besser sehen zu können. Da mit einemmale blitzte und knallte es ihm um die Ohren, und der Stein vom Mörser schlug heftig gegen die Decke; denn ein Funken war in den Mörser gefallen. Erschrocken stand Bertold da.

5. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 29

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 29 — über einen Bach, dessen Steg durch die Gewalt des angeschwollenen Wassers weggerissen war. Kaum sah Rudolf, wie der Priester sich anschickte, den Bach zu durchwaten, als er sogleich vom Pferde stieg und den Priester aufsitzen ließ Am nächsten Tage brachte dieser das Tier dem Grafen bansend zurück; der aber sprach: „Das sei ferne, daß ich zu Jagb nttb Streit das Roß wieber besteige, das den Leib meines Heilanbes getragen. Es gehöre btr und sei fortan zu ähnlichen Diensten bestimmt." — Auch der Erzbischof von Mainz hatte Rubolfs Freunblichkeit erfahren. Als er in jenen gefahrvollen Zeiten eine Reise nach Rom machte, geleitete ihn der Graf sicher über die Alpen. Da sprach der Erzbischof beim Abschiebe: „Wollte Gott, Herr Graf, ich lebte noch so lange, daß ich euch den mir geleisteten Dienst vergelten könnte!" Jetzt, bei der Kaiserwahl, gedachte der Bischof bieses Versprechens. Auf seinen Vorschlag würde Rubolf zum Kaiser erwählt. 3. Rubolf und Ottokar. — Die Krönung geschah zu Aachen. Dort leisteten bte Fürsten dem neuen Kaiser den Eib der Treue. Nur einer berselben war nicht erschienen und weigerte sich, Rubolf als Kaiser anzuerkennen. Das war der mächtige Böhmenfürst Ottokar, der bett Königstitel führte und seine Herrschaft weithin über bte österreichischen Länber ausgebreitet hatte. Dem stolzen Manne beuchte es schimpflich, einem armen Grasen, wie er Rubolf spottenb nannte, sich zu unterwerfen. Aber Rubolf bezwang bett Wiberspenstigen in einer Schlacht und entriß ihm Österreich. Er gab dieses Land seinen eigenen Söhnen und wurde ba-burch der Grüuber des habsbnrgisch-österreichischen Herrscherhauses. 4. Rubolf und bte Raubritter. — Nach der Besiegung Ottokars richtete sich des Kaisers Sorge vor allem baranf, die Orbnung im Reiche zurückzuführen. Er burch-zog Deutschland von einem Ende zum anbertt und verhängte strenge Strafen gegen bte Friebensstörer. Eine Menge Raubschlösser würde zerstört, viele der gefangenen Raubritter an den Galgen gehängt. So folgte in kurzer Zeit Ruhe uttb Sicherheit auf Zwietracht und Zerrüttung. Der Lanbmann baute wieber fröhlich seine gelber, die nicht mehr von den

6. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 58

1910 - Leipzig : Voigtländer
58 Das Mittelalter. Waibttn^er 2. Konrads Kamps mit den Welsen. Heinrich der Stolze verweigerte dem neuen König die Huldigung; Konrad entzog ihm des-halb die beiden Herzogtmer Bayern und Sachsen. Nun entbrannte der Kampf zwischen Welsen und Waiblingern (wie man die Staufer nach einem bei Stuttgart gelegenen Schlosse auch nannte) von neuem. Conrad besiegte die Welsen bei der schwbischen Stadt Weinsberg (Sage von der Weibertreue), gab aber nach Heinrichs des Stolzen Tode an dessen Sohn Heinrich den Lwen das Herzogtum Sachsen zurck. firsug 3- Der zweite Kreuzzug 11471149. Whrend Konrads Iii. u Regierung fiel die Stadt Edessa jenseits des Euphrats wieder in Feindeshand; auch die brigen christlichen Besitzungen im Osten Bernhard waren bedroht. Daher predigte der angesehene Abt Bernhard von Clatrvaux Clairvaux mit hinreiender Beredsamkeit einen neuen Kreuzzug; ihn unternahmen die beiden mchtigsten Fürsten des Abendlandes, Ludwig Vii. von Frankreich und Konrad Iii., der durch Bernhards begeisterte Predigt im Dome zu Speier gewonnen worden Mierfolg mar. Doch ihre stattlichen Heere gingen in Kleinasien fast vllig zugrunde. Die Könige gelangten zu Schiffe nach Jerusalem und kehrten von dort in ihre Reiche zurck. 42. Friedrich I Barbarossa. Der dritte Kreuzzug. iim-mo 1. Friedrich I, 1152-1190, Konrads Iii. Neffe, um seines rtlichblonden Bartes willen von den Italienern Barbarossa (Rot-bart) genannt, war nach Karl dem Groen und Otto I. der bedeutendste Persnlich- ^rst des Mittelalters. Er war von mittelgroem, krftigem Wchse; hell strahlten seine blauen Augen; freundlich, doch wrdevoll war sein Auftreten. Mit diesen ueren Vorzgen verband er klaren Verstand und groe Willenskraft, die sich zu rcksichtsloser Strenge steigern konnte. Er war in allen ritterlichen Knsten erfahren und ebenso tchtig als Lebensziel Feldherr und Staatsmann. Als sein Lebensziel betrachtete er die Wiederherstellung der frheren Kaisermacht. 2. Friedrichs Kmpfe in Italien. Die durch Handel und dm'lombar- emerbflet reich und mchtig gewordenen lombardischenstadte, Jtbtra or allen Mailand, Hattert sich der Gewalt der Kaiser fast ganz ent-ta te" zogen. Um sie zum Gehorsam zurckzufhren, unternahm Friedrich fnf Kriegszge nach Italien. Er empfing die lombardische und die rmische Krone, lie die kaiserlichen Rechte der Italien auf

7. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 78

1910 - Leipzig : Voigtländer
78 Das Mittelalter. seinen Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger erwhlten. Rudolf starb im 73. Lebensjahre und wurde in der Knigsgruft zu Speier bestattet. 'Nassau" 2. Adolf Von Nassau, 12921298. Aus Besorgnis vor der 1292-1298 Macht des Habsburgischen Hauses whlten die Kurfrsten, d. h. die Fürsten, welche die Kaiserwahl als ihr Vorrecht beanspruchten, nicht Rudolfs Sohn Albrecht, sondern den zwar tapferen, aber wenig be-gitterten Grafen Adolf von Nassau. Aber auch Adolf suchte sogleich seine Hausmacht zu mehren; er kaufte dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten Thringen ab, konnte dies Land aber gegen des Landgrafen Shne nicht behaupten. Auch erregte sein Handel die Unzufriedenheit einiger Kurfrsten; sie setzten Adolf ab und whlten nun Albrecht von sterreich. Im Kampfe gegen diesen fiel Adolf 1298. ms-rns 3- Albrecht I. von fterreich, 1298-1308, ein tatkrftiger, herrschschtiger Mann, suchte die Habsburgische Hausmacht u. ct. durch Bhmen zu vergrern, doch ohne Erfolg. d?r?chwen- In seine Zeit verlegt die berlieferung die Grndung der ^^Schweizerischen Eidgenossenschaft (Rtlibund, Sage von schaft 1291 Eeler und Tell); ihr Ursprung fllt jedoch in frhere Zeit. Schon im 13. Jahrhundert hatten die Waldsttten Schwyz, Uri und Unter-walden gegen Habsburgische Herrschaftsgelste einen Bund zur Er-Haltung ihrer Reichsunmittelbarkeit geschlossen, die ihnen auch von Adolf von Nassau besttigt worden war. Albrecht I. machte neue Versuche, die Landeshoheit der diese schweizerischen Urkantone fr Habsburg zu gewinnen, hatte aber damit kein Glck. Er wurde von seinem Neffen Johann von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthielt, an der Reu unweit der Habsburg ermordet. . 4- Heinrich Vii. von Luxemburg, 13081313, ein ritterlicher Graf von geringem Besitz, brachte Bhmen an sein Haus, in-bem er seinen jungen Sohn Johann mit der Enkelin Ottokars von Bhmen vermhlte. Dann unternahm er einen Zug nach Italien, um bort bte kaiserliche Macht wieber zur Geltung zu bringen. Er erlangte bte lombardische Krone, fanb aber auf einem Kriegszug gegen den König von Neapel einen unerwarteten Tod. Er ist der Begrnder des Luxemburgischen Kaiserhauses, das Deutsch-land vier Herrscher gab ( 56). ber'ber 5- Ludwig der Bayer, 1314-1347, und Friedrich der 1314 1347 Schne von fterreich, 13141330. Nach Heinrichs Vii. Tode whlte ein Teil der Kurfrsten Ludwig von Bayern aus dem Hause Wittelsbach ( 42, 3), eine andere Partei Friedrich von Osterreich. Hierdurch entstand ein langwieriger Brgerkrieg. Doch endlich siegte

8. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 79

1910 - Leipzig : Voigtländer
56. Luxemburgische Kaiser 13471437. 79 Ludwig in der Schlacht bei Mhldorf am Inn 1322, Hauptfach-lich durch das rechtzeitige Eingreifen des nrnbergischen Burggrafen 1322 Friedrich Iv. von Hohenzollern (Sage vom frommen Schweppermann). Friedrich der Schne wurde gefangen genommen; doch seine Brder setzten den Krieg fort. Ludwig entlie nun seinen (Befangenen unter der Bedingung, da er der Krone entsage und den Frieden herbeifhre. Da aber Friedrich dies letztere nicht vermochte, so kehrte er, seinem Versprechen getreu, in die Gefangenschaft zurck. @em me Gerhrt nahm Ludwig hierauf seinen Gegner als Mitregenten an 9i"gieruriglc (vgl. Schiller, Deutsche Treue"). Doch Friedrich starb schon 1330. Auch mit der Kirche geriet Ludwig in Zwiespalt. Der unter franzsischem Einflu stehende Papst war nicht mit Ludwigs Wahl der Kirche einverstanden, tat ihn in den Bann und verhngte der Deutschland das Interdikt. Doch Ludwig zog nach Italien und lie sich in Rom von weltlichen Hnden die Kaiserkrone aufsetzen. Als auch der folgende Papst sich nicht nachgiebig zeigte, verbanden sich die deutschen Kurfrsten zum Kurverein zu Rhense (bei Koblenz) 1338 und ^Nhea erklrten, das von den Kurfrsten gewhlte Reichsoberhaupt bedrfe Jjb nicht der Besttigung des Papstes. Ein Reichstag zu Frankfurt am Main fgte hinzu, der erwhlte König sei ohne ppstliche Besttigung auch zur Fhrung des Kaisertitels berechtigt, und hob das I,Itter-dikt auf. Um seine Hausmacht zu vermehren, verlieh der Kaiser nach Vermehrung dem Aussterben der brandenburgischen Askanier die Markgraf- Hausmacht jchaft Brandenburg seinem lteren Sohne Ludwig. Als er diesem auch Tirol zuwandte, stellten die Kurfrsten den Luiem- g9aei,Itfj^i0 burger Karl von Bhmen, den Enkel Heinrichs Vii., als Gegenknig auf. Nicht lange danach starb Ludwig auf einer Brenjgd unweit von Mnchen infolge eines Schlagflusses. 56. Luxemburgische Kaiser 13471437* 1. Karl Iv., 13471378, der zweite Kaiser aus dem Hause Luxemburg, war ein gebildeter, klug berechnender, unermdlich ttiger Fürst. Er grndete sich eine bedeutende Hausmacht; denn zu seinem Hausmacht Er blande Bhmen gewann er noch Schlesien, die Lausitz und Bran-denburg. Bhmen hatte unter Karl Iv. eine goldene Zeit. Er wahrte ^ Bhmen" den Landfrieden und sorgte fr Recht, zog deutsche Bauern, Handwerker, Gelehrte und Knstler ins Land, baute Straen und Brcken.

9. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 80

1910 - Leipzig : Voigtländer
80 Das Mittelalter. In Prag begrndete er auch die erste deutsche Universi-tat 1348. Goldene rs. r ^ , - _ Bulle^356 Karls Hauptwerk fr das Reich war die Goldene Bulle 1356. Dieses Verfassungsgesetz, das nach seiner goldenen Siegel-kapsel benannt wurde, stellte fest, da die Wahl des Kaisers durch sieben Kurfrsten geschehen solle. Diesen Wahlfrsten wurden besondere mter zuerteilt. So sollten die drei geistlichen Kurfrsten, nmlich die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln, die Kanzler xsr~fr Deutschland, Burgund und Italien sein; von den vier weltlichen ... Kurfrsten sollte der König von Bhmen als Erzschenk, der Pfalz-. graf vom Rhein als Erztruchse, der Herzog von Sachsen-Witten-berg als Erzmarschall und der Markgraf von Brandenburg als Erz-kmmerer ttig sein. Die Kurfrsten erhielten wichtige Vorrechte (Mnz- und Zollrecht, Unabhngigkeit von dem kaiserlichen Gericht, Unteilbarkeit der Kurlande), so da sie die brigen Fürsten weit berragten. Als Ort der Wahl wurde Frankfurt am Main, als Ort der Krnung Aachen festgesetzt. Schwarze Whrend Karls Regierung durchzog eine furchtbare Krankheit, ob der Schwarze Tod", die Lnder Europas und raffte ungeheure Menschenmengen hinweg. Man gab den Juden schuld, sie htten durch Brunnenvergiftung die Krankheit erregt, und veranstaltete an folgungen vielen Orten Judenverfolgungen; unzhlige Juden und Juden-Huser wurden verbrannt. Andere sahen den Grund der Krankheit in ihren Snden und suchten diese durch schwere Bubungen zu etiler* ^hnen; das fhrte zu den Prozessionen der Geielbrder, fahrten Bei Karls Iv. Tod*1378 erhielt von den luxemburgischen Erb-landen der ltere Sohn Wenzel, der auch zum Kaiser erwhlt wurde, das Knigreich Bhmen, der jngere Sigismund das Kurfrstentum Brandenburg. i378-i4oo 2. Wenzel, 13781400, war ein vergngungsschtiger, schlaffer Fürst. Whrend seiner Regierung wurde das Reich durch viele Feh-den zerrissen. So fhrte Graf Eberhard der Greiner von Wrttem-berg erbitterte Kmpfe mit dem Schwbischen Stdtebund und dem Ritterbund der Schlegler (vgl. Uhland, Graf Eberhard der Rausche-bart"). Wenzel versank immer tiefer in Trgheit, Trunksucht und Grausamkeit. Die vier rheinischen Kurfrsten erklrten ihn endlich fr abgesetzt und whlten statt seiner den Pfalzgrafen Ruprecht aus dem Hause Wittelsbach. Xrs 3- Ruprecht von der Pfalz, 14001410, war reich an gutem 140e410 aber schwach an Mitteln" und konnte deshalb die Ordnung im Reiche nicht wiederherstellen.

10. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 84

1910 - Leipzig : Voigtländer
84 Das Mittelalter. ! die geistlichen Gebiete: die Erzbistmer, Bistmer und Reichs-abteien (3. B. Fulda); auerdem bestanden noch Reichsstdte und Reichsdrfer und endlich die zahlreichen Besitzungen der Reichs ritt er. Im ganzen unterschied man schlielich an 1700 selbstndige Reichsgebiete. Gnbtuseurn0 2. Entfremdung deutscher Landesteile. Unter Friedrich Iii. Landesteile gerieten die mit vieler Mhe dem Deutschtum eroberten Lnder Bhmen, Schlesien und Preußen unter fremde Herrschaft ( 56, 2); sie wurden deshalb nicht in die Freistellung einbegriffen. Auch Holstein und Schleswig wurden dem Reiche fremder, weil sie den Dnenknig zu ihrem Herzog erwhlten (1460). Ebenso begannen sich die Niederlande von Deutschland abzuwenden, seitdem sie mit Burgund vereinigt waren ( 57, 2). ?erschwe"iz 3. Absonderung der schweizerischen Eidgenossenschast. Wie Adolf von Nassau, so besttigte auch Heinrich Vii. die Reichs-unmittelbarkeit der Waldsttten Schwyz, Uri und Unterwalden. Trotzdem machte das Haus Habsburg noch wieder-holt den Versuch, sie seiner Hausmacht einzuverleiben. Doch die Schwei-zer Bauern besiegten die gegen sie gefhrten Ritterheere und eroberten sogar die Habsburgischen Gter im Aargau. Kaiser Maximilian versuchte vergeblich, die Schweiz dem Reichskammergericht zu unter-stellen; sie war seitdem tatschlich vom Reiche getrennt. 59. Fürsten und Ritter. Fürsten i. Die Fürsten. Die weltlichen und geistlichen Fürsten lebten inmitten ihres Hofstaates in stattlichen, glanzvoll eingerichteten Residenzen Schlssern. Ihre Residenzen wurden Mittelpunkte des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens; so wuchsen Wien, Prag, Mnchen, Stutt-gart, Heidelberg, Kln, Magdeburg, Berlin u. a. zu bedeutenden Stdten empor. 2. Die Ritter. Die Kreuzzge hatten dem Rittertum eine hohe Aufgabe gestellt und seine Blte herbeigefhrt. Mit ihrem traurigen Ausgange und mit dem Sinken der Kaisermacht begann auch der Rtttums Verfall des Rittertums. Ie mehr die Macht des Landes-frsten wuchs, um so mehr verminderte sich das Ansehen der Ritter. Auch der mit dem Aufblhen der Städte zunehmende Gebrauch des Geldes drckte den Ritterstand herab. Die Adligen muten nun ihre Landgter sorgsamer bewirtschaften oder Hofbeamte der Fürsten wer-den oder sich dem geistlichen Stande widmen, der ihnen oft gute
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