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1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 223

1850 - Königsberg : Bon
223 nach hinten 3 Knöchel in einer Reihe, von denen das vordere, wegen seiner Gestalt Hammer genannt, mit dem Stiele am Trommelfelle hängt. Das hintere vereinigt sich mit der Haut des ovalen Loches und heißt Steigbügel, weil es ungefähr diese Form, nämlich die eines gestielten Ringes hat, der übrigens auch durch eine Haut geschlossen ist. Zwischen beiden liegt ein größeres Knöchel, das beweglich an sie gegliedert ist, zwei Fort- sätze hat wie ein zweiwurzliger Zahn und Amboß heißt. Es verbindet den Stiel des Hammers mit dem Steigbügel. Diese Knöchel haben sogar kleine Muskeln, durch welche sie an einan- der bewegt werden wie die Knochen des Armes. Die Trommel- höhle ist übrigens von 2 Knochen umgeben und mit Haut aus- tapeziert; der größte ist muschelförmig und bildet die eigentliche Trommel; der kleine ist ein oben unterbrochener Ring, an wel- chem das Trommelfell ausgespannt ist. Das Labyrinth theilt sich in 3 zirkelförmige Kanäle und die Schnecke, beide aus Knochenmasse bestehend und im Ganzen wieder von einer harten Knochenschale umgeben, die mehrere Spalten oder Löcher hat zum Durchgänge für die Nerven und Gefäße. Die 3 zirkelförmigen Kanäle stehen in verschiedenen Richtungen auf einander und sind vorn gegen das ovale Loch geöffnet. Uebrigens sind sie durch dünne Hautröhren ausgefüt- tert, welche überall geschlossen, mit Wasser und Nerven ausge- füllt sind und an den Oeffnungen sich in Säckchen erweitern, die in dem sogenannten Vorhofe liegen, nämlich in dem Raume hinter der Trommelhöhle, zwischen dem ovalen Loche und diesen Kanälen. Die Schnecke ist eine Röhre, welche drittehalb Windungen bildet, ziemlich so wie die Schale der Weinbergsschnecke. Ihre Mündung steht gegen das runde Loch. Durch ein Spiralblatt ist sie in 2 Gänge geschieden, welche ebenfalls mit Haut ausge- füttert und mit Wasser und breiartiger Nervenmasse ausgefüllt sind. Der längere Gang stößt an das runde Loch, der äußere, kürzere öffnet sich in den Vorhof und mithin gegen das ovale Loch Jener heißt Trommel-, dieser Vorhofstreppe. Der Gehörnerv theilt sich in 2 Bündel, von denen das eine durch den Vorhof zu den Säckchen der zirkelförmigen Kanäle geht, das andere in die Schnecke. Diese Nerven werden so weich, daß sie fast als Flüssigkeit erscheinen. Der Gehörnerv entspringt im kleinen Hirne, so daß man dieses als das Hirn des Ohres, wie das große als das Hirn des Auges betrachten kann. Außer dem eigentlichen Gehörnerven hat das Ohr noch einen besonderen Nerven, der die Bewegung der Gehörknöchel k. vermittelt. Durch starke Schläge auf das Ohr, oder durch einen hefti- gen, unerwarteten Schall kann das Trommelfell verletzt werden und der Mensch um sein Gehör kommen. Beim Abfeuern der

2. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 122

1847 - Königsberg : Bon
122 (große, mit Thürmen versehene Wohnsitze von Rittern und Her- ren, die den Eingang in ein Land, eine Gegend verwahrten — Burgen; jetzt heißen auch überhaupt alle großen Häuser vor- nehmer und mächtiger Herren, besonders der Fürsten und Guts- besitzer Schlosser, auch Paläste, Palais). Bei den Häusern sind oft Nebengebäude: Ställe, Scheunen, Schuppen, Speicher rc. — Die Wohnplätze mehrerer gesellschaftlich neben und mit einan- der wohnenden Familien in unserer Gegend: Weiler (mehrere, wenn auch nicht zusammen und an einander gebaute, doch nahe bei einander liegende Wohnungen von Ackersleuten). Dörfer- bestehen aus einer größeren Anzahl nahe bei einander liegender Wohnungen Ackerbau und Viehzucht treibender Menschen. Häufig wohnen auch Handwerker und Handelsleute, welche für die ge- wöhnlichsten Bedürfnisse sorgen, auf den Dörfern. Ein Dorf mit einer Kirche heißt ein Kirchdorf. Dörfer, in denen ein Pfarrer wohnt, heißen Pfarrdörfer. — Sehr große Dörfer, deren Häuser schon mehr an einander gebaut sind, so daß sie Straßen bilden, und deren Einwohner nicht blos Ackerbau und Viehzucht, sondern auch Handwerke und Handel treiben, heißen Flecken. Hat ein Flecken das Recht, Jahrmärkte zu halten, so heißt er ein Marktflecken. Städte bestehen aus einev mehr oder minder großen Anzahl in Reihen gebauter Häuser, welche mehrere Straßen bilden, sie sind mehr von Handwerkern, Künstlern, und Handelsleuten als Ackerbauern (Ackerbürgern) be- wohnt. Städte, die ammeere liegen, heißen Seestädte, haben sie einen Hafen, auch Hafenstädte; solche, deren Einwohner: sich besonders mit dem Verkaufe und Vertausche einheimischer und fremder Waaren beschäftigen, oder die an großen Heerstra- ßen zwischen verschiedenen Ländern liegen und daher viel Durch- gangs- (Transit-) Handel haben, heißen Handelsstädte, auch Stapelstädte oder Stapelplätze. Die meisten Seestädte sind auch Handelsstädte (Warum?). Städte, in deren Nähe viele Bergwerke sind, viel Bergbau getrieben wird, heißen Berg- städte. — Die Bewohner der Weiler und Dörfer heißen Land- leute (Einlieger oder Hausleute, Häusler mit Haus und Garten, Kossäthen mit wenig Land, Bauern, Kolonisten, Hollän- der); die Bewohner der Städte heißen Bürger (von Burg; so hieß nämlich im neunten Jahrhundert, als die Städte in Deutsch- land entstanden, jeder mit Mauern umgebene Ort). Die Be- wohner von Flecken nennen sich auch gern Bürger. 4. Zahl der Wohnungen und der Einwohner. Wie viel Häuser hat unser Ort? — Welches ist die höchste Hausnum- mer? — Im Durchschnitte rechnet man 5 oder 6 Menschen auf jedes Haus, und hieraus läßt sich ungefähr die Anzahl der Einwohner bestimmen.— Wie viel Einwohner hat unser Ort? — Wie viel Menschen werden jährlich bei uns geboren, begraben? —

3. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 129

1847 - Königsberg : Bon
129 und Synagogen, und für die öffentliche Erziehung der künftigen Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft, z. B. Schulen, (hohe und niedere. Volksschulen, Bürgerschulen, gelehrte Schulen, Univer- sitäten) und Erziehungshäuser, Waisenhäuser, Schullehrer-Semi- narien rc.; Anstalten für Künste und Wissenschaften: Kunst- säle, Naturaliensammlungen, Bibliotheken, Akademien rc. Anstal- ten für innere Ruhe, Ordnung und Sicherheit: Polizei- anstalten, z. B. Gefängnisse, Wachhäuser rc. Anstalten für die Rechtspflege: Schiedsmänner, Land- und Stadtgerichte, Ober- tandsgerichte rc. Anstalten für die äußere Sicherheit und Macht: stehendes Heer, Landwehr, Landsturm, Zeughäuser, Fe- stungen, d. h Wohnplätze soft sind es Städte), die mit Gräben And Wällen befestigt und mit vielem Geschütz versehen sind; An- stalten für den Handel: Münzen, Börsen, Banken, Kaufhäuser, Magaziene rc.; Anstalten für Arme, Kranke und im Kriege dienstunfähig (invalid) Gewordene: Armen-, Kranken-, Wai- sen-, Jnvalidenhäuser rc. Alle Ausgaben für das gemeine Wesen einer Gesellschaft werden von den öffentlichen Einkünften, die mit Inbegriff threr Verwaltung Finanzen heißen, bestritten. Sie bestehen ^us Abgaben, die entweder in Geld, Getreide, oder auch durch Dienstleistungen sz. B. Vorspann) rc. entrichtet werden, in Zöl- len, im Ertrage der Staatsgüter (Domainen,) Forsten, Bergwerke, Posten und anderer landesherrlicher Einkünfte (Regalien). Alle öffentlichen, von der Regierung oder Obrigkeit getroffe- nen Einrichtungen und Bestimmungen zur Erhaltung der ge- meinschaftlichen Wohlfahrt einer bürgerlichen Gesellschaft begreift man unter dem Namen der Staats- oder Landesverfas- sung, und die wirkliche Erhaltung und Besorgung des Gemein- wesens nach allen seinen Theilen heißt die Staatsverwaltung. §. 70. Wohnorter, Länder und Obrigkeiten. Die kleinsten Besttzthümer an liegenden Gründen und die daher rührenden kleinsten Abtheilungen des Landes sind Gärten, Wiesen, Felder, Forsten (jeden Wald oder jeden Theil eines Waldes, der das Eigenthum eines oder mehrere Menschen ist, gehörig beaufsichtigt und regelmäßig bewirthschaftet wird, nennt rnan einen Forst). Ein Platz, der mit einer Mauer, einem Zaune, einem Gehege umgeben ist, heißt ein Hof, Meierhof, eine Meierei, ein Bauerhof, ein Gehöft rc. Wenn dee Hof zu einem nahen Orte gehört, so heißt er ein Vorwerk. Ein Dorf besteht aus mehreren Bauerhöfen. Alle Felder, Wie- sen und Waldungen, die zu einem Dorfe gehören, machen die Feldmark desselben aus. Sowohl die Einwohner als das Rechner, Sandb. 2. Theil. 9

4. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 275

1847 - Königsberg : Bon
275 Neuschatel, 7000e., Fà, gute Erziehungsanstalten, herrliche Meinberge, schöne Landhäuser. Xviï. Freiburg. Freiburg, 9000 E., Lehranstalten der Jesuiten. — Murten, -Schlacht 1476, Sieg der Schw. über Karl d. Kühnen. Xviii. Waadt oder Vaud (fpc. Wo). 1) Lausanne, 18,000 E., reizende Gegend, mildes Klima. 2) Yverdun (Jfferten), 1ooo E., wo einst Pestaiozzi's Erziehungs- anstalt. Xix. Genf. Genf, 35,000 E., Univ., Fabr., besonders Uhren, liebliche Ge- igend. — Calvin wirkte lange hier. Xx. Wallis. Sion oder Sitten, 5000 E., in wunderschöner Umgebung. Xxi. Tessin. 1) Bellenz oder Bellinzona 1500 E., die sich vom Spedi- 4ionshandel nähren. 2) Lugano oder Lavis 4000 E., Fabr., Hd., bedeutender Viehmarkt. Xxii. Graubündten. Chur, 5000 E., Fabr., Hd. — Dorf Felsberg, das von dem 'Einsturze des benachbarten Felsens bedroht ist. §. 65. Italien. Italien ist für die Weltgeschichte ein überaus wichtiges -Land: Zweimal, im Alterthum und im Mittelalter, hat es fast die ganze damals bekannte Welt beherrscht, jedesmal auf verschie- dene Weise, aber beidemal von der Stadt Rom aus, die 753 v. Ch. von zusammengelaufenem Volke erbauet ward. Anfangs v. Königen beherrscht svon dem Gründer Romulus bis Tar- quinius Superbus 510), dann ein Freistaat, seitoctavia- nus Augustus 31 v. Chr. Kaiserthum, hat es sich von dem verachteten Anfange einer Räuberkolonie zu einem ungeheuren Reiche vergrößert. In Europa, Asien und Afrika gehorchten ihm Lille Küstenländer des Mittelmeeres. Von den Wasserfällen des Nil bis zum Clyde in Schottland, vom Atlas bis zum Euphrat reichte die Herrschaft der tapfern und beharrlichen, oft aber auch harten und grausamen Römer. Unter den Nachfolgern des Au- gustus ging es damit wieder zu Ende. Neue Völker, meist deut- schen Stammes, traten auf und besonders bei der Völkerwan- derung um 400 wurde eine Provinz nach der andern vom römi- schen Reiche, das sich 395 in das abendländische und mor- genlandische getheilt hatte, abgerissen. Das abendländische 18*

5. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 339

1847 - Königsberg : Bon
339 kadnedzar mit einer großen Heeresmacht herein, zerstörte Sydon und eroberte Tyrus nach einer l 3jährigen Belagerung, während welcher sich die Einwohner fast alle nach einer benachbarten Insel geflüchtet und dort angebaut hatten. Bald erhob sich mit der Pracht der alten Land- stadt ein neues Tyrus und blieb die erste Handelsstadt der alten Welt, bis Alexander d. Gr. (330) auch dieses zerstörte, worauf sich der Welthandel nach dem von ihm erbauten Alexandrien in Aegyp- ten zog. §• 3. Pie Pabylonier und Assyrer. Nimrod, ein Enkel Hams, war ein gewaltiger Jäger und herrschte über Babel und einige andere Städte im Lande Si- uear. Assur, ein Sohn Sems, zog gegen Osten bis an den Tigris, bauete hier Ninive nebst mehreren andern Städten und wurde der Gründer des assyrischen Reiches. Assyrien grenzte östlich an Medien, westlich an Mesopo- tamien, nördlich an Armenien und südlich an Persien. Die Größe betrug an 1800 O.. M. Das Land war eben, aber wohl bewässert und fruchtbar. Die Hauptstadt Ninive (wohin später der Prophet Jonas gesandt wurde) war ungeheuer groß, lag an beiden Seiten des Tigris, bildete ein regelmäßiges Viereck und hatte 100' hohe Mauern. Hier herrschte etwa zur Zeit Abrahams (2000 v. Ehr.) Ni- nus, ein nimmer rastender Eroberer. Er unterwarf sich Medien, Babylon und das ganze westliche Asien, so daß sein Scepter vom Nil bis an den Don reichte. Nach einer 52jährigen Regierung hinterließ er das unermeßliche Reich seiner Gemahlin Semira- mis (d. h. Taube, weil man erzählte, sie sei in ihrer frühesten Jugend von Tauben ernährt worden). Das babylonische Reich umfaßte beinahe ganz Mesopotamien, in der Bibel Chaldäa genannt. Der Euphrat, dessen Ufer sehr flach sind, überschwemmt alljährlich das Land, der reißende Tigris nur gegen seine Mündung. Diese Bewässerung ersetzt den selte- nen Regen. Dämme und Kanäle gaben dem Lande das Anse- hen eines wohlunterhaltenen Gartens. Ein Hauptkanal, der kö- nigliche, verband den Euphrat mit dem Tigris und trug Han- delsschiffe. Semiramis errichtete in Ninive dem Ninus ein prachtvol- les Grabmal und erweiterte die Stadt Babylon. Dabei arbeiteten 2 Mill. Menschen so zweckmäßig vertheilt, daß der Bau in einem Jahre vollendet war. Die Stadt hatte vier Seiten, jede drei Meilen lang, und 250 Kriegsthürme. Die Stadtmauer war 100' (nach A. 200 Ellen) hoch und 50' dick, so daß 16 Mann bequem neben einander auf derselben reiten konnten. An jeder Seite der Stadt befanden sich 25 eherne Thore, und von jedem derselben führte nach dem gegenüber liegenden eine schnurgerade Straße,

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 240

1847 - Königsberg : Bon
240 alte ehrwürdige Klosterkirche. Der heil. Damm, ein Haufen abgerun- deter Geschiebe, welche das Meer am Ufer aufgeschwemmt hat. b. Herzogthum Güstrow oder derwendische Kreis. 1) Güstrow, 10,009 E., Landarbeitshaus, gothische Domkirche, Pfcrdem., Gymn. 2) Malchin 4000 S., Landtage hier und in Stern- berg. 3) Boitzenburg, 3500 E., Hd., Schifffahrt, Fischerei, Woll- markt, Elbzoll. e. Der Rostocker Kreis. Rostock, Univ., Fabr., Hf. Warnemünde, erste Hptst. im Lande, Blüchers Geburtsort. d. Fürstenthum Schwerin. 1) Schwerin (Neustadt) 6000 E., regelmäßig und nett gebaut. 2) Bützow 4000 E. ehem. Schloß, jetzt Criminalgefänzniß. e. Herrschaft Wismar. Wismar, l2,Ooo E., Haf. zweite Hptst., Schiffs., Seebad, Hd. Ii. Grh. Mecklenburg-Strelitz. 32 Q. M., Ioo,Ooo Einw. — Grhz. Georg. n. Die Herrschaft Stacgard. I) Neu-Strelitz, 7ooo E., Hptst. und Nestd., in Form eines Sternes gebaut, dessen Mittelpunkt der Markt ist, Sem., Gymn. rc. 2) Alt-Strelitz, 4000 E., darunter 300 Juden, I Tabacksfabr., Landarbeits-, Zucht- und Irrenhaus. 3. Ncu-Brandenburg, 7ooo E., zirkelförmig gebaut, viel Gewerbsamkeit, Pferderennen. 4> Stargard 1500 E., Wollweberei. b. Das Fürstenthum Ratzeburg. Schöneberg, der Hauptort in diesem Fstth., das zwischen M. Schwerin und Lübeck liegt. Ratzeburg, mit dem Sitze der Regie- rung gehört nur zum Theil hierher. E. Die freie Stadt Hamburg. 7 Q. M. 160,000 E. Während der unruhigen kaiserlichen Zeit war besonders zum Nachtheile der großen Handelsstädte keine Landstraße vor Räu- bern sicher. Darum traten 1241 Lübeck und Hamburg in eine Hansa, d. i. Handelsverbindung zusammen zu gegen- seitiger Sicherheit. Immer mehr Städte schlossen sich an; zu- letzt gehörten über 80 dazu, darunter sehr entlegene. Lü- beck (wo die Bundestage gehalten wurden), Bcaunschweig, Köln, und Danzig standen an der Spitze. Die Hansa war vom 13. bis 15. Jahrh, so mächtig, daß sie in den skandinavischen Rei- chen Könige ein- und absetzte und auch in England und Frank- reich gefürchtet war. Der um 1500 sich ändernde Handelszug, das Emporkommen der eben genannten Länder als See- und Handelsstaaten, die Unterwerfung vieler Bundesstäbte durch be- nachbarte Fürsten rc. führten das erlöschen des Bundes herbei; nur Hamburg, Bremen und Lübeck erneuerten 1630 auf ewige Zeiten den alten Hansabund.

7. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 245

1847 - Königsberg : Bon
245 lin, 16,000e., mit 3 bedeutenden Messen, Hd. 3) Kalisch, 16,00b E., prächtiges Lustlager 1835. 4) Aamosk, und Modlin, 5000 E., Fst. 3) Grochow und O strolenk o, Schlachten 1831. 6) Pultsk, Schlacht 1805. Czenstochau, 8000 E, Wallfahrtsort. e. Vormals türkische Provinzen. Die Halbinsel » Krimm, das übrige Süd-Rußland nebst Bessarabien. I) Bender a. Dniestr, 12,000 E., Fst. 2) Odessa, 80,000 Fabr., Hf., Hd. 3) Cberson a. Dniepr, 30,000 E., Fst., Hf» 4) Tajanrog, 16,000 E., Fst., Kriegshf., Hd. 6) Tscherkask a» Don, 16,000 E., Hptst. der konischen Kosaken. Non vielen wird auch Tscherkessien am Kaukasus und die Gegend von Astrachan am kaspischen Meere zum europ. Rußland gerechnet. §■ 58. Skandinavien oder die Königreiche Schweden und Norwegen» In alten Zeiten bestanden auf der skandinavischen Halbin- sel verschiedene kleine Reiche, die erst nach und nach in zwei, Nor- wegen und Schweden, zusammenschmolzen. Der Hauptgott der Skandinavier war Odin; von ihm und seiner Gemahlin Frigga stammen die übrigen Götter, das Geschlecht der Äsen, z. B. der Donnergott Thor mit seinem Alles zermalmenden Hammer u. a. Sie wohnten zusammen in silbernen Palästen der Götterstadt Asgard. Heilige Sänger, Skalden sangen der Götter Preis. In Walhalla wandelten die Seelen tapferer Krieger. Zwischen 900 und 1000 kam. mit dem Christenthume auch Gesittigung, und Europa hatte nicht länger von den Plün- derungszügen der Normanen zu leiden. Im I. 1397 gelang es der Königin Margaretha von Dänemark, in der Union von Kalmar die Kronen von Dänemark, Schweden und Nor- wegen auf ihrem Haupte zu vereinigen. Unter dem grausamen Christian Id, der 1520 in dem Stokholmer Blutbade sich des gefährlichen schwedischen Adels entledigen wollte, brach in Schwe- den der offene Aufstand aus, und Gustav Wasa (Kdrfr. Ii. Nr. 93.) wurde der Gründer eines neuen Königshauses. Zu- gleich trat Schweden zur lutherischen Kirche über, behielt aber die bischöfliche Verfassung bei. Mächtig wurde das Reich erst durch Gustav Adolph, der sich mit Glück in den 30jährigen Krieg mischte, aber am 10. Nov. 1632 bei Lützen den Heldentod starb (Gustav-Adolph-Verein). Seine Tochter Christine trat zur römisch-katholischen Kirche über und entsagte dem Throne. Nach ihr bestieg denselben ein mit den Wasa's verwandtes Haus, Pfalz-Zweibrücken. Gegen Ende des 17. Jahrh, gehörten zum Reiche ganz Schweden, Finnland, Jngermannland, Esthland, Tiefland, Vorpommern, Wismar, Bremen und Werden, un^

8. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 369

1847 - Königsberg : Bon
369 ihn aber zornig bei der Brust, warf den alten, schwachen Schwiegerva- ter ,die Treppe hinunter auf den Markt und schickte ihm Trabanten nach, die ihn ermordeten. Die unnatürliche Tochter aber fuhr, um ihren Gemahl als König zu begrüßen, über den in der engen Straße liegenden Leichnam ihres Vaters hin. §. 19. Das Ende des römischen Königthums. 309. Tarquinius, der letzte der sieben Könige Roms (534 — 509) er- hielt den Beinamen Superbus, d. h. der Uebermüthige; denn er ach- tete weder die Rechte des Senats noch des Volkes, umgab sich mit einer Leibwache von Ausländern, beschäftigte das Volk mit großen Bauten und ließ mehrere Senatoren, die ihm verdächtig waren, umbringen. Selbst seine eigenen Verwandten schonte der Tyrann nicht. Nur einer, Lucius Junius, wußte sich seinem Dolche zu entziehen, indem er sich blödsin- nig stellte. Tarquinius beachtete ihn daher nicht, sondern nannte ihn spöttisch Brutus, d. i. Blödsinniger. Aber bald wurde der Name Bru- tus der schönste Ehrennahme, indem man mit ihm den Retter des Va- terlandes bezeichnete. Während Tarquinius die nahe gelegene Stadt Ardea belagerte, eilt eines Abends sein Sohn Sex tus aus dem Lager nach dem benach- barten Städtchen Collatia und mißhandelte dort in Abwesenheit ihres Gatten die edle Lucretia. Diese erstach sich im Uebermaße des Schmer- zes über die erlittene Schmach. Nun erhob sich zum Erstaunen Aller der bisher verkannte Brutus. Ec zieht den blutigen Dolch aus der Wunde der Lucretia, stellt die Leiche öffentlich aus und schwört an der- selben Rache dem Frevler und der ganzen Königsfamilie. Dann eilt er nach Rom und entflammt auch hier das Volk für den Entschluß, den verhaßten Wütherich und seine eben so nichtswürdige Familie zu verban- nen. Sogleich werden alle Thore geschloffen, während der unermüdliche Brutus nach dem Lager eilt und auch hier die Gräuelthat verbreitet, so daß die Soldaten höchst erbittert den König verlassen und nach Rom zurückkehren. Die königliche Regierung wurde ganz abgeschafft und eine republikanische eingeführt. Diese Vertreibung des Tarquinius fällt in das Jahr 509 v. Chr., also in die Zeit kurz nach der Rückkehr der Ju- den aus der babylonischen Gefangenschaft. Aus der Mitte der Patricier wählte man jährlich zwei Consuln, die an der Spitze des Senats mit königlicher Gewalt regierten. Die beiden ersten Consuln waren Brutus und Collatinus, der Gemahl der Lucretia. In außerordentlichen und dringenden Fällen, wenn große Gefahr drohete, legten die Römer die ganze Gewalt in die Hände eines Einzigen, der dann den Titel Dic- tator, d. h. Gebieter, führte. Ein solcher herrschte, wie der unum- schränkteste Monarch, über Leben und Tod, über Bürgerschaft und Heev. Jedoch durfte er sein Amt nicht über sechs Monate behalten und war dann für sein Verfahren verantwortlich. Rom hatte während der könig- lichen Regierung eine solche Ausdehnung gewonnen, daß bereits sieben Hügel bebaut waren, und man die Stadt Rom auch wohl die Sieben- hügelstadt nannte. Pechner, Handb. 2. Tb. 24

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 393

1847 - Königsberg : Bon
mischen Reiches ungeachtet der grausamen Verfolgungen, denen die Christen damals ausgesetzt waren. Konstantin d. Gr. (305 —337) war der erste römische Kaiser, der im Jahre 311 öffentlich als Beschützer der Christen auftrat. Schon in seines Vaters Hause hatte er viel Löbliches von den Christen gehört und war ihnen deshalb im Herzen zu- gethan. Er begünstigte und besoldete ihre Lehrer, ließ sich und die Seinigen im christlichen Glauben unterrichten, hielt viele Christen in seiner Nähe und ging vertraulich mit ihnen um. Es wurden Kirchen gebaut und herrlich ausgeschmückt. Dafür ström- ten die Christen von allen Seiten herbei und nahmen Dienste in seinem Heere. Wohl mochte Konstantin auch vorhergesehen ha- den, wieviel ihm die zahlreichen Christen bei den Kämpfen gegen seine fünf Mitkaiser helfen könnten; denn mit ihrer Hülse stürzte er einen nach hem andern. Auf seinem Zuge gegen einen der- selben erschien ihm (vorgeblich) am Abendhimmel ein rothes Kreuz mit der Umschrift: „Hierdurch siege!"*) Von nun an wehrte in den Heereszügen, wo sonst Adler und Götzenbilder vorange- tragen wurden, die Fahne des Kreuzes und führte von Sieg zu Sieg. Nach siebzehnjährigen blutigen Kriegen war Konstantin der alleinige Beherrscher des Reiches (323). Wie weit sich zu je- ner Zeit das Christenthum schon ausgebreitet hatte, zeigt die Kirchenversammlung zu Nicäa, auf welcher 318 Bischöfe erschie- nen. Des Kaisers Mutter, Helena, reiste nach dem heiligen Lande und ließ über dem Grabe des Erlösers eine schöne Kirche bauen, die noch jetzt steht. Konstantin verbot zuletzt das Opfern in den Tempeln ganz und machte sich dadurch die heidnischen Priester zu Feinden. Das mochte wohl mit die Ursache sein. Daß er seinen Sitz nach der Stadt Byzanz verlegte, die auch mehr in der Mitte des Reiches lag. Hier ließ er schöne Kirchen, Paläste und andere Gebäude aufführen und schuf die alte Stadt in eine neue um, die man ihm zu Ehren Konstantinopes nannte. Er starb 337 nachdem er sich erst kurz vorher hatte taufen lassen. Julian der Abtrünnige (361 — 393) siel zwar wieder vom Christenthum ab, aber mit Jovian (361) hatte die Herrschaft des Heidenthums ein Ende. Theodosius theilte 395 das Reich unter seine beiden Söhne Arkadius und Ho- norius in das morgenländische und abendländische. §. 31. Noms innerer Zustand unter den Kaisern. Da Rom unter den Kaisern in mancher Beziehung seinen höchsten Glanzpunkt erreichte, so wollen wir hier einen Blickwer- *) ,,tovto) viy.ü\" Die Anfangsbuchstaben der lateinischen Worte ,,In hoc signo“ (In diesem Zeichen wirst du siegen) findet man noch letzt auf Kreuzen und andern kirchlichen Gegenständen.

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 395

1847 - Königsberg : Bon
395 ten, als solche, bei denen Blut floß. Thiergefechte hatten sie häufig; doch diese waren ihnen noch nicht grausam Lenug. Da- rum mußten oft unglückliche Menschen, meistens verurtheilte Verbrecher oder untreue Sklaven mit reißenden Thieren her- umschlagen, bis sie von ihnen zerrissen wurden. Ja, es mußten zur Belustigung der Zuschauer Menschen mit Menschen kämpfen bis auf den Tod, und hierzu, es klingt unglaublich, wurden so- gar besondere Sklaven herangebildet und unterhalten, die man Gladiatoren nannte. Nicht allein der Pöbel sah solchen un- menschlichen Schauspielen mit roher Lust zu, nein, auch die Vor- nehmsten der Stadt, und selbst die Frauen. Dergleichen Kampf- spiele wurden gewöhnlich in den Amp hitheatern gehalten. Das waren ebenfalls große Gebäude ohne Dach, doch von länglich- runder Form. In der Mitte befand sich der Kampfplatz, und um diesen herum waren die zur Aufbewahrung der Thiere be- stimmten Gewölbe, über denen sich stufenweise die Sitze für die Zuschauer erhoben. Unter den blutigen Schauspielen der Römer verdienen noch die Naumachien genannt zu werden, welches künstliche, zur Belustigung des Volkes aufgeführte Seegefechte waren. Die Gebäude dazu, ebenfalls Naumachien genannt, glichen den Am- phitheatern, doch mit dem Unterschiede, daß ihr innerer Raum durch unterirdische Kanäle unter Wasser gesetzt werden konnte. Augustus ließ eine Naumachie anlegen, in welcher außer vielen kleinen Fahrzeugen fünfzig große Schiffe Raum hatten. Diese wurden bemannt mit Verbrechern, Kriegsgefangenen rc., welche zur unmenschlichen Ergötzung des rohen Volkes mit einander eben so ernstlich kämpfen mußten, als in einer wirklichen Schlacht. Außer den Tempeln, Amphitheatern rc. waren in Nom noch eine Unzahl von öffentlichen Gebäuden und Kunstwerken, welche man mit den größten Kosten aufgeführt hatte. Dergleichen waren die öffentlichen Bäder, die Säulenhallen, die Triumph- bogen, die Ehrensäulen rc. Besonders verdienen die Wasserlei- tungen genannt zu werden, welche das Wasser aus den na- hen Bergen in alle Theile der Stadt führten, und deren Ueber- reste man noch jetzt bewundert. Eben so merkwürdig sind die Kloaken, unterirdische Kanäle, durch welche der Unrath und das überflüssige Wasser aus der Stadt in die Tiber geleitet wurde. Sie hatten etwa 16' Tiefe, 12' Breite und waren so unzerstörbar fest gebaut, daß sie zum Theil noch jetzt ganz un- versehrt sind, obwohl ihre Erbauung in die ältesten Zeiten der Stadt fällt. Die Bevölkerung Roms war natürlich zu den verschie- denen Zeiten verschieden. In der höchsten Blüthe soll die Volks- menge an 3 Mill. betragen haben. Die Zahl der eigentlichen Bür- ger war nie über 300,000; alles Uebrige waren Sklaven, einge- wanderte Fremde und zusammengelaufenes Gesindel aller Art.
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