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Geschichte.
I
Nähe von Frankfurts an. Todesmutig drangen seine Truppen vor; aber weite
Märsche und große Hitze hatten sie so geschwächt, daß sie den frischen Regimentern
der Feinde auf die Dauer nicht standhalten konnten. Friedrich erlitt hier die
schwerste Niederlage seines Lebens. Aber auch in Sachsen brach das Unglück über
ihn herein. Ein preußisches Heer von 12000 Mann wurde gefangengenommen,
und Dresden ging verloren. Nur den nördlichen Teil von Sachsen konnte Fried-
rich noch halten. Ein Glück war es für ihn, daß die Franzosen am Rhein wieder-
holt geschlagen wurden, so daß sie den Österreichern keine Hilfe bringen konnten.
Auch das Jahr 1760 nahm für Friedrich einen unglücklichen Anfang. Mit Über-
macht sieten die Feinde in Schlesien ein, vernichteten ein preußisches Heer und
eroberten das Land. Friedrich hatte Dresden vergeblich beschossen und brach nun
schnell nach Schlesien auf, um dies wichtige Land wiederzugewinnen. Auf diesem
Zuge bewies der König seine große Feldherrnkunst: denn er hatte stets ein öster-
reichisches Heer vor sich, ein andres hinter sich und kam doch unangefochten nach
Schlesien. Bei Liegnitz überfiel er den doppelt so starken Feind und schlug ihn in
die Flucht. Dadurch kam Schlesien wieder iu seinen Besitz. Dann warrdte er sich
nach Sachsen, das von dem andern österreichischen Heere bedroht wurde. Bei
Torgau kam es zu einer blutigen Schlacht. Der König selbst wurde verwundet
und verlor vorübergehend die Besinnung; aber immer von neuem ließ er an-
greifen. Erst am späten Abend, als es dem Reitergeneral Zieten gelang, in den
Rücken des Feindes zu kommen, wurde der Sieg der Preußen entschieden. Nun
fiel auch Sachsen wieder in Friedrichs Hand, und ungebrochen stand der Held
seinen Feinden gegenüber.
e) 1761—-63. Im Frühjahr 1761 hatte Friedrich kaum 100000 Mann zur
Verfügung, die dazu noch wenig geübt waren. Deshalb bezog er in Schlesien
ein festes Lager, worauf die Österreicher Schweidnitz eroberten, während die
Russen Kolberg einnahmen. Um diese Zeit schwebte der König in großer Ge-
fahr; denn ein schlesischer Baron wollte ihn heimlich den Österreichern über-
liefern. Nur durch die Treue seines Kammerdieners wurde er gerettet. - Ein
schwerer Schlag war es für Preußen, daß England die Zahlung der Hilfsgelder
einstellte, weil dort ein neuer König zur Regierung gekommen war. —- In seiner
größten Not aber erhielt Friedrich unerwartet Hilfe. 1762 starb seine mächtigste
und gefährlichste Feindin, die russische Kaiserin Elisabeth. Ihr Nachfolger,
Peter Iii., war ein großer Verehrer des Preußenkönigs. Deshalb schloß er so-
gleich Frieden mit ihm und schickte ihm dazu noch ein Hilfsheer. Auch mit
Schweden kam ein Frieden zustande. Nun gelang es Friedrich, die Österreicher
zu besiegen und Schweidnitz wiederzugewinnen. Auch aus Sachsen wurden die
Feinde hinausgedrängt. Ein kleines Heer zog dann nach Süden und zwang
die deutschen Kleinstaaten zum Frieden. Die Franzosen mußten sich aus
Deutschland zurückziehen, nachdem sie nochmals geschlagen worden waren.
I) Friede zu Hubertusburg. Österreichs Bundesgenossen waren
kampsesmüde geworden und wollten Maria Theresia nicht weiter Hilfe leisten.
Allein fühlte sie sich aber zu schwach, um den Kampf mit Friedrich fortzusetzen.
Deshalb bot sie ihm Frieden an, der dann am 15. Februar 1763 zu Hubertus-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Elisabeth Peter_Iii Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich
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Geschichte.
I
Preußen abtreten. Darauf wollte indes der Herzog nicht eingehen. Schließlich
brachte Bismarck zu Gastein einen Vertrag mit Österreich zustande [1865],
wonach Holstein von Österreich und Schleswig von Preußen verwaltet werden
sollte. Österreich aber wollte seine Vorherrschaft in Deutschland sichern und be-
günstigte heimlich den Herzog von Augustenburg. Da erkannte Bismarck, daß
es zum Kriege kommen würde, und traf unbemerkt die nötigen Vorbereitungen.
Er bewog Napoleon zu dem Versprechen, für den Fall eines Krieges zwischen
Preußen und Österreich neutral zu bleiben, und mit Italien schloß er 1866 ein
Bündnis auf drei Monate. Bald darauf ersuchte Österreich den Bundestag, zu
entscheiden, wie es mit Schleswig-Holstein gehalten werden sollte. Dies be-
trachtete Preußen als einen Bruch des Gasteiner Vertrages, ließ seine Truppen
in Holstein einrücken und gestattete den Österreichern, Schleswig zu besetzen.
Die österreichischen Truppen zogen jedoch ab, und der Bundestag beschloß auf
Österreichs Antrag, das Bundesheer kriegsbereit zu machen, um Preußen zum
Nachgebeu zu zwingen. Daraufhin erklärte der preußische Gesandte den Bundes-
tag für aufgelöst, und der Krieg begann. Auf Österreichs Seite standen Bayern,
Württemberg, Baden, Sachsen, Hannover, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau
und die freie Reichsstadt Frankfurt a. M., während die übrigen norddeutschen
Staaten zu Preußen hielten.
b) Beginn des Krieges. Einmarsch in Böhmen. Um eine Ver-
einigung der feindlichen Truppen zu verhindern, rückten preußische Heere so-
gleich in Hannover, Kurhessen und Sachsen ein. Die hannoversche Armee wurde
auf ihrem Zuge nach Süden angegriffen und bei Langensalza nach tapferer
Gegenwehr gefangen genommen. Der König von Hannover durfte nach Öster-
reich ziehen. Der Kurfürst von Hessen geriet in Gefangenschaft und wurde nach
Stettin gebracht. Ganz Norddeutschland war nun in den Händen der Preußen.
Aus den preußischen Truppen, die Hannover und Hessen erobert hatten, und
aus den Truppen der verbündeten Fürsten bildete man die Mainarmee. Sie
sollte unter dem Oberbefehl des Generals Vogel von Falckenstein gegen die
Bundesarmee kämpfen, die aus süddeutschen und österreichischen Truppen be-
stand. Zum Kampfe gegen die österreichische Hauptarmee [Nordarmee] unter
dem Feldzeugmeister von Benedek wurden drei Armeen gebildet: die Elbarmee
unter Herwarth von Bittenfeld, die I. Armee unter dem Prinzen Fried-
rich Karl und die Ii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm.
Alle drei Armeen sollten aus verschiedenen Wegen in Böhmen einrücken, sich bei
Gitschin vereinigen und dem Feinde eine Hauptschlacht lieferu. Diese Aufgabe
wurde glänzend gelöst. Die Elbarmee drang durch Sachsen nach Böhmen vor
und vereinigte sich dort mit der I. Armee, die von der Lausitz herkam. Beide
Heere schlugen dann feindliche Armeen bei Münchengrätz und Gitschin. Die
Ii. Armee rückte in drei Abteilungen durch die engen Gebirgstäler der Grafschaft
Glatz und des Waldenburger Berglandes vor. Der General von Steinmetz be-
siegte dabei mit seinem Korps in drei Gefechten nacheinander drei feindliche
Korps. Besonders bei Nachod erwarb er großen Ruhm und erhielt danach den
Ehrennamen „der Löwe von Nachod".
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Extrahierte Personennamen: Bismarck Bismarck Napoleon Benedek Herwarth_von_Bittenfeld Karl Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Steinmetz
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Geschichte.
I
Erbansprüche auf die schlesischen Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau
geltend zu machen. Zugleich wollte er für Preußen das Fürstentum Jägerndorf
fordern, das der Kaiser einst den brandenburgischen Kurfürsten widerrechtlich entzogen
hatte. Schnell rückte er mit seinem Heere in Schlesien ein und besetzte fast das ganze
Land. Tann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und
versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen
Vorschlag zurück. So kam es zum Ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe M o l l w i tz,
unweit Brieg, wurden die Österreicher in einer blutigen Schlacht geschlagen. Der
Ruhm Friedrichs drang in alle Lande. Unterdessen war auch der österreichische Erb-
folgekrieg ausgebrochen. Ter Kurfürst von Bayern hatte sich als Karl Vii. zum Kaiser
krönen lassen und wurde von Spanien, Sachsen und Frankreich unterstützt. Maria
Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und nahm den Kamps mit ihrem Gegenkaiser
siegreich auf. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im
Frieden zu Breslau Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz.
5. Der Zweite Schlesische Krieg (1744—45). Als Maria Theresia ihren gefähr-
lichsten Gegner los war, gelang es ihr bald, auch ihre andern Feinde zu besiegen. Um
so mehr schmerzte sie der Verlust Schlesiens, und sie beschloß, diese schöne Provinz
wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor. Er schloß mit Karl Vii. einen Bund
und siel mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilfstruppen" in Böhmen ein. Als aber Karl Vii.
starb, schloß Bayern mit Maria Theresia Frieden. Der König kam nun in eine gefähr-
liche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England
zahlte ihr Hilssgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und
wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen
nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen-
friedberg, in der Nähe von Schtveidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und
Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich
verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor sunweit Trau-
tenaus, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten
Tessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu
Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der
Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia,
Franz I., als Kaiser an. Großer Jubel herrschte, als die siegreichen Truppen in Berlin
einzogen.
6. Ter Dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63).
a) Ursache und Ausbruch. Maria Theresia konnte sich nicht daran ge-
wöhnen, daß sie Schlesien verloren hatte. Es gelang ihr, mit Rußland, Frank-
reich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürstetr einen Geheim-
bund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Nur Braunschweig, Gotha und Hessen-
Kassel blieben auf seiner Seite, und England versprach, Hilfsgelder zu zahlen.
Die Feinde wollten den Preußeuköuig wieder zum Markgrafen von Branden-
burg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr
von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Zweimal
fragte er bei Maria Theresia an, was ihre Rüstungen zu bedeuten hätten, und
verlangte von ihr die Zusicherung, daß er im nächsten Jahre nicht angegriffen
werden solle. Er erhielt aber ausweichende Antworten. Deshalb wartete er die
Antwort auf eine dritte Anfrage nicht ab und siel mit seinem Heere in Sachsen
ein. Die sächsischen Truppen bezogen ein festes Lager bei Pirna und wurden
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Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Karl_Vii Karl Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Schtveidnitz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Franz_I. Franz_I. Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Brieg Brieg Friedrichs Spanien Sachsen Frankreich Ungarn Breslau Sachsen England Friedrichs Sachsen Sachsen Dresdens Dresden Berlin Schweden Sachsen Gotha Hessen-
Kassel England Sachsen Pirna
I
B. Brandenburmsch-Preußische Geschichte.
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bort von Friedrich belagert. Ein österreichisches Heer zog herbei, um die Sachsen
zu befreien. Friedrich aber rückte den Österreichern mit einem Teil seiner Armee
entgegen und schlug sie bei Lobositz. Danach mußten sich die Sachsen ergeben.
Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort
seine Winterquartiere auf.
d) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann
gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen
herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes und der tapfre General Schwerin
blieben auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Österreicher suchten Schutz in der
Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige
General Daun [„der Zauderer"^ mit einem zweiten österreichischen Heere zum
Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile seiner Belagerungstruppen
entgegen und erlitt bei Kol in söstlich von Prags! seine erste schwere Niederlage.
Nun faßten die Feinde neuen Mut. Schlag auf Schlag traf den großen König.
Die Nüssen besiegten bei Groß-Jägersdorf das kleine Heer, das Ostpreußen
schützen sollte. Die Schwederr verwüsteten Vorponrmern. Streifscharen des
Feindes bedrohten Berlin, und die Franzosen drangerr zusammen mit der Reichs-
armee bis zur Elbe vor. Alle Welt hielt Friedrich für verloren; doch jetzt erst
zeigte er sich in seiner wahren Größe. In Eilmärschen zog er zuerst gegen die
Franzosen und die Reichsarmee und schlug sie am 5. November bei Noßbach
sunweit Merseburgs! derart aufs Haupt, daß sie bis an den Rhein flohen. Dann
wandte er sich gegen die Österreicher, die unterdessen Schlesien erobert hatten.
Mit seiner „Berliner Wachtparade" von 30000 Mann schlug er den dreimal so
starken Feind am 5. Dezember bei Leu th e n swestlich von Breslaus!, so daß er am
Schluß des Jahres unbesiegt und vielbewundert dastand.
c) 1758. Im Frühjahr 1758 sandte Friedrich einen Teil seines Heeres gegen
die Franzosen und zwang sie zum Rtickzuge. Er selbst zog mit dem größten Teil
seiner Truppen von Schlesien aus den Russen entgegen, die bis Küstrin vor-
gedrungen waren und die Mark verwüstet hatten. Bei Zorndors sunweit
Küstrins! wurden die Russen nach hartem Ringen geschlagen. General Seydlitz
entschied mit feiner Reiterei den Kampf. Dann zog Friedrich nach Sachsen und
vereinigte sich mit dem Heere seines Bruders Heinrich. Der österreichische General
Daun hatte bei Hochkirch ein festes Lager aufgeschlagen. Friedrich bezog ihm
gegenüber mit seinem schwächeren Heere ein offenes Lager, obgleich ihn seine
Generale davor gewarnt hatten. In einer dunkeln Nacht fiel Daun über ihn her,
vernichtete einen großen Teil seines Heeres und nahm ihm alle seine Kanonen.
Dennoch gelang es Friedrich, Sachsen und Schlesien zu behaupten. Sein Heer
war aber so geschwächt, daß er den Angriffskrieg aufgeben und sich fortan auf die
Verteidigung beschränken mußte. „Wie ein Einsiedler" verlebte er den Winter
in Breslau. Ostpreußen war von den Russen erobert und wurde bis 1762 als
russische Provinz verwaltet.
6) 1759 und 1760. Im Jahre 1759 stießen die Russen bis in die Nähe von
Frankfurt a. O. vor und vereinigten sich dort mit den Österreichern unter dem
tüchtigen General Laudon. Friedrich griff die Feinde bei Kunersdorf sin der
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Laudon Friedrich