213
wieder eingeschleppt werden könnte, wurde der Ankauf verboten, und
die Thore der Stadt wurden geschlossen. Die erbitterten Soldaten zündeten
am ersten Feiertage die Scheunen vor dem Leumnitzer-, Biblacher- und
Schloßgatter an. Das Feuer ergriff die nächsten Häuser, und noch
vor Abend lag der dritte Teil der Stadt mit der Johanniskirche und
dem neu erbauten Gymnasium in Schutt und Asche.
Einige Monate später rückten die Schweden heran, um die Sachsen,
welche sich in Gera einquartiert hatten, zu überfallen. Die ganze
Gegend war von Kriegsvolk überschwemmt. Ronneburg wurde drei
Tage geplündert, und alle Dörfer an der Heerstraße wurden in Brand
gesteckt. Viele unter ihnen, wie Vollersdorf im Geraer Stadtwalde,
Speutewitz bei Trebnitz, Zochendorf bei Laasen, Berthelsdorf bei
Korbussen und andere, sind damals vom Erdboden ganz verschwunden.
Im Jahre 1640 wurde ganz besonders das Oberland heimgesucht,
erst von den Kaiserlichen, als diese die Schweden vor sich Hertrieben,
und dann von diesen, als sie die Kaiserlichen zurückjagten. Hierbei
gingen Saalburg, wo die Kaiserlichen sich festgesetzt hatten, aber von
den Schweden herausgetrieben wurden, bis auf das Schloß und das
Amthaus, Tanna bis auf drei Häuser in Flammen auf; ebenso wurde
die Burg zu Lobenstein in Trümmer gelegt, und die Dörfer an der
Lemnitz wurden eingeäschert, weil die Bauern dem Raube ihres Viehes sich
widersetzten. In Seubtendorf brannten sämtliche Häuser bis auf drei
ab. Das Land war so ausgeplündert, daß an manchen Orten weder
Gans noch Henne, weder Hund noch Katze blieben und viele Menschen
vor Hunger starben. In Leitlitz waren alle Einwohner bis auf zwei
umgekommen, und in Göttendorf war kein Mann zu finden. Es gab fast
kein Dorf, in welchem nicht drei und mehr Güter leer standen, weil
die Besitzer gestorben oder verdorben waren; in Hohenleuben wurde
ein ganzes Bauerngut um ein einziges Brot verkauft.
Ein gut Teil der Leute, welche Feuer, Schwert und Hunger ver-
schont hatte, wurde von der Pest hingerafft. Gera allein wurde während
des Krieges nicht weniger als siebenmal von ihr heimgesucht. 1626
und 1627 wütete sie so arg, daß die Bauern der Umgegend nichts
mehr in die Stadt hinein bringen wollten; daher wurde der Markt
vor der Stadt teils auf den Gebinden, teils auf der großen Brücke
abgehalten. 1630 flüchteten die reichen und vornehmen Leute vor der
Pest aus der Stadt, und die Herrschaftliche Kanzlei wurde nach
Langenberg verlegt. 1633 starben allein im August 580 und 1637
im Juli 500 Menscheu an dieser Krankheit. Die Thore standen Tag
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
256
in den bereits stürzenden Gebäuden ein Meer von Feuerbränden auf und
streute sie durch die Luft weithin über die ganze Stadt aus. Landleute,
welche vom Galgen- und Geiersberge die Stadt überschauen konnten, sahen
sie nach dem furchtbaren Fenerregen an 15 Stellen zugleich brennen. Und
an allen diesen Stellen suchte der Sturm die Flamme auf. Je mehr er-
ste jagte, je mehr er tobte, sie von ihrer Beute loszureißen, desto fester
umklammerte sie dieselbe, und desto gieriger verschlang ihr unersättlicher
Rachen alles, was ihr im Wege stand.
Heulend kommt der Sturm gef logen, derdieflamme
brausend sucht.
Noch vor 4 Uhr brannte es in der Häselburg, in der Böttcher-,
Weidaischen- und Schuhgasse, auf dem Korn- und Hauptmarkte. Von
hier aus ergriff die Flamme das neue Regierungsgebäude auf dem
St. Johanniskirchhofe, und in wenigen Minuten stand der ganze Kollegien-
hos, das Baderthor, das Gymnasium, die Superintendentur und die
übrigen Häuser ringsum in hellem Feuer. Die in der Mitte stehende
St. Johanniskirche fing, von der umwogenden Glut erhitzt, zu rauchen
an. Schwärzer und schwärzer wurde der Rauch, als plötzlich mit furcht-
barem Brausen aus dem Dache eine mächtige Feuersäule emporschoß. Eine
halbe Stunde später hörte man außen an der Stadtmauer eine gewaltige
Erschütterung, von gellenden, schwirrenden Tönen begleitet. Die 4 Glocken
des Turmes waren herabgestürzt und hatten das Gewölbe der Kirche
durchgeschlagen; sie zerschmolzen in ihrem Innern, denn die Glut war so
groß, daß sogar die in der Gruft stehenden Särge der Eltern des
regierenden Grafen und einer seiner Verwandten mit den Leichnamen ver-
brannten.
Gleichzeitig mit der Kirche fing das Rathaus und das herrschaftliche
Gebäude am Markte zu brennen an.
Gegen 4 Uhr ergriff das Feuer das Zucht- und Waisenhaus. Man
hatte das vierstöckige, ganz massive Haus für unzerstörbar gehalten; aber
die Flamme richtete sich dicht an der Wand empor und stieg höher und
immer höher. Eben hatte die dort hängende Glocke die vierte Stunde
geschlagen, als sie herunter fiel. Wenige Minuten später stürzte die Turm-
spitze nach, und nun drang der Brand mit rasender Schnelligkeit tiefer in
das weitläufige Gebäude hinunter.
Die sämtlichen Häuser am Roß- und Walkmühlenplatze und zwischen
beiden in der Straße brannten. Über die Stadtmauer hinaus und am
Klotzthor standen die Kaisergasse und der Korb und weiter draußen die
Klotzmühle in Brand. Auf der andern Seite der Stadt, in der äußeren
Schloßgasse, der Bürengasse und in der Neustadt wütete die Flanime seit
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
298
9. Und als er sterben ging, da sprach der Held: „Nun sterb ich gern,
Ich bin nichts nutz mehr auf der Welt; geht, sagt das meinem Herrn
Und sagt ihm, daß mich treu für ihn und für mein Vaterland,
Wie ichs im Leben immer war, die Sterbestunde fand.
10. Und ihr, die ihr von mir gelernt so manches in der Schlacht,
Lernt eines noch zuletzt von mir, woran ich nicht gedacht —
Ich meine, wie man ruhig stirbt. Sargt ohne Prunk mich ein,
Und dort, wo die drei Linden stehn, will ich begraben sein."
Sturm.
130. Die Leipziger Schlacht.
1813.
1. Wo kommst du her in dem roten Kleid
Und färbst das Gras auf dem grünen Plan? —
Ich komm aus blutigem Männerstreit,
Ich komme rot von der Ehrenbahn.
Wir haben die deutsche Schlacht geschlagen,
Drob müssen die Mütter und Bräute klagen,
Da ward ich so rot.
2. Sag an, Gesell, und verkünde mir,
Wie heißt das Land, wo ihr schlugt die Schlacht? —
Bei Leipzig trauert das Mordrevier,
Das manches Auge voll Thränen macht.
Da flogen die Kugeln wie Winterflocken,
Und Tausenden mußte der Atem stocken
Bei Leipzig, der Stadt.
3. Wie heißen, die zogen ins Todesfeld
Und ließen fliegende Banner aus? —
Es kamen Völker aus aller Welt,
Die zogen gegen Franzosen aus;
Die Russen, die Schweden, die tapfern Preußen
Und die nach dem glorreichen Österreich heißen,
Die zogen all aus.
4. Wem ward der Sieg in dem harten Streit?
Wem ward der Preis mit der Eisenhand? —
Die Welschen hat Gott wie die Spreu zerstreut,
Die Welschen hat Gott verweht wie den Sand;
Viel Tausende decken den grünen Rasen,
Die übrig geblieben, entflohen wie Hasen,
Napoleon mit.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
303
Brände gegen 1 Uhr das in ziemlicher Entfernung stehende Pulvermagazin.
Mit furchtbarem Krachen flog es in die Luft, richtete aber keinen weiteren
Schaden an. In der Böhmischen Gasse war das Feuer bereits in der
zweiten Viertelstunde auf die andere Häuserreihe übergesprungen. Rasch
wurden auch die durch Hintergebäude damit zusammenhängende Kirchgasse,
die Häuser am Kirchplatz, die auf der Ostseite des Marktes gelegenen
Häuser und die Kobischgasse (jetzt Bahnhofstraße) von den Flammen er-
griffen. Die Hitze war so groß, daß kein Mensch die genannten Straßen
mehr betreten konnte. Die freien Plätze bei der Kirche, Schule und den
Pfarrgebäuden waren dadurch von der inneren Stadt völlig abgeschnitten;
das einzige dort befindliche Komtureithor war zu eng, als daß eine
Spritze hätte hindurch gebracht werden können. Damit waren auch die
massiven und schönen öffentlichen Gebäude samt der Kirche dem Untergange
durch Feuer geweiht, obwohl jetzt die Flammen nach der Stadt zu und von
diesen Gebäuden abschlugen. Die furchtbare Glut entzündete zuerst den
Turm der Stadtkirche. Bald fingen auch die anderen der erwähnten Ge-
bäude Feuer. Dank dem festen Gewölbe der Stadtkirche blieb das Innere
samt der Orgel gut erhalten. Nur der hölzerne Teil des Turmes stürzte
herab, und der Dachstnhl brannte zusammen. Wunderbarerweise waren
von den Tafeln der großen Kirchenfenster nur einige gesprungen. Auch
ein Gewölbe im Gymnasialgebäude, welches an die Stadtkirche anstößt,
war derart behütet geblieben, daß noch am 4. Juli ein Teil der Schul-
bibliothek herausgebracht werden konnte. Sogar die massive Luisenburg,
ein fürstliches, an der Ecke der Pfarr- und Kobischgasse gelegenes Ge-
bäude, wurde gegen 5 Uhr eine Beute des Feuers. Lange wehrte sich
das sestgebaute Rathaus gegen die Flammen und schützte die untere Markt-
seite. Als aber von der Kobischgasse aus auch die Psortengasse und die
Badergasse entzündet worden waren, konnte sich das rings vom Feuer
umgebene Rathaus nicht länger halten. Nun sprangen die Flammen mit
Windeseile auf den Dächern der unteren Marktseite fort bis zur Teichgasse
und von dort aus herauf nach dem alten Berg, dem östlichen Teile des
Marktes. Eine gefährliche Lage für die dichtgedrängte Menge auf dem
Markte! Nur ein Ausgang war noch da. In furchtbarem Gedränge
flüchtete man sich durch die enge Teichgasse. Jetzt wars auch um das hoch-
gebaute Schloß geschehen. Die dort in größerer Anzahl versammelte
Löschmannschaft mußte der Glut weichen und den Platz räumen. Gegen 4 Uhr
bemerkte man mit Entsetzen und Jammergeschrei, daß der zunächst stehende
Schloßtnrm Feuer gefaßt hatte, und daß sich die Flammen auf den schon fast
glühenden Schloßdächern mit reißender Schnelligkeit verbreiteten. Um 6 Uhr
waren beide Türme zusammengestürzt. Das Schloß brannte vollständig aus.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
373
gleicher Höhe mit der Stirn hält und sie dann wagerecht auf
die Theetasse legt. Dergleichen hat, wie bemerkt, für den
Europäer etwas sehr Auffallendes. Dagegen ist aber auch das
Erstaunen der Chinesen nicht gering, wenn sie sehen, wie
Europäer zu speisen pflegen. Sie fragen, wie es nur möglich
sei, dass wir die Getränke kalt zu uns nehmen; wie wir wohl
auf den höchst sonderbaren und ausschweifenden Gedanken ge-
kommen seien, unsere Nahrung vermittelst eines Dreizacks in
den Mund zu bringen , obendrein auf die Gefahr hin, uns die
Lippen zu beschädigen oder gar die Augen auszustechen. Auch
finden sie es ausser der Ordnung, dass wir Nüsse und Mandeln
mit der Schale auf den Tisch bringen und den Dienern die
Arbeit ersparen, die Obstfrüchte zu schälen und das Fleisch zu
zerlegen. Ja es ist nicht bloss ein Witzwort, welches man von
einem Chinesen erzählt, der darüber erstaunte, die Europäer
Billard spielen, Kegel schieben und tanzen zu sehen, und dazu
die Bemerkung machte, warum doch wohlhabende Leute eine
solche Arbeit nicht lieber ihren Dienern überliessen.
v. Scherzer.
166. Bilder aus Japan.
1. Japan ist für den Europäer ein Land, das reich ist an ab-
sonderlichen Schönheiten, ein Land, das man lieb gewinnt und in der
Erinnerung lieb behält. Wie ragt majestätisch über die Riesenbucht
von Jeddo der mächtige, prächtige Fusiyama, jener 4100 m hohe Vulkan
in seinem weißen, glitzernden Schneemantel, der ihm wie ein fürstlich
Gewand über die platten Schultern wallt! Wie rauschen in den Berg-
klüften die Bäche zu Thal mit schaumigem, grünlich schillerndem Wasser;
wie wunderbar schön bekleiden jene herrlichen japanischen Riesentannen,
untermischt mit stolzen, ernsthaften Cypressen, die Bergwände in lücken-
losem Forst! Und im Frühlinge, unten im Süden, wie geht sichs da
gut unter den Kamelienbäumen — nicht etwa 60 — 90 cm hohe Bäumchen
in Töpfen oder Kübeln, nein, es sind wirkliche Bäume bis zu 13 m
hoch, mit starken Ästen, dicht verzweigt; und zwischen den blanken,
dunklen, lederartigen Blättern leuchtet und glüht es von unzähligen
oft handgroßen Purpnrblüten, während der Fuß des Wanderers auf
einen dichten Teppich abgefallener Blumen tritt. Nicht weit davon
schaut über die sauber geflochtene Bambushecke eine lange Reihe von
Orangenbäumen her, mit großen goldenen Früchten beladen, und hinter
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
375
aus Porzellan herbei. Der Kessel mit kochendem Wasser ist immer
gefüllt, schnell wird in einen wieder sehr kleinen Topf aufgegossen, und
sofort schenkt sie den glühend warmen Trank in die Becherchen, und so
heiß wir können, schlürfen wir das erquickende, durststillende Getränk.
Es schmeckt nicht wie unser Thee, sondern viel herber und krüuterhafter;
ehe man sich daran gewöhnt hat, glaubt man einen Aufguß ans frischem
Heu zu trinken; auch Zucker und Milch gibts nicht dazu; aber wenn
ich recht durstig bin, sehne ich mich jetzt noch manchmal nach dem ge-
würzigen Geruch und Geschmack des „Otscha".
Zu dem Getränk stellt die Frau leichtes, süßes Gebäck, auch wohl
bunte Zuckererbsen zum Naschen neben uns auf die Matten, und während
wir uns stärken, betrachten wir die Umgebung etwas genauer, vor allem
das Haus selbst.
Leichter kann man unmöglich bauen. Acht oder zwölf Pfosten
tragen das mit Reisstroh oder Schindeln gedeckte Dach; alles andere
ist einfaches und wirkliches Papier, das in Stücken von fünfzehn
Centimeter auf ein leichtes Lattengitter straff aufgezogen ist, welches,
in einen: Falz gehend, je nach Belieben als Thür, Fenster oder Wand
dient. Ein japanisches Haus kann man verlassen, wo's einem beliebt:
man schiebt einfach den nächsten Rahmen weg. Das Papier ist durch-
lässig genug, um den Räumen das nötige Licht zukommen zu lassen,
und doch ganz besonders haltbar. Wird einmal ein Stück durchstochen,
ist der Schaden auch nicht groß.
4. Viel Hausrat hat der Japaner nicht nötig. Stühle, Tische,
Sofa, Kommoden, Schränke, Bettstellen: das alles giebts nicht. Er ißt
auf der Erde, d. h. auf der Matte, auf die zuweilen eine Art von
ganz kleinem Puppentisch gestellt wird, vor dem er mit ganz eigenartig
untergeschlagenen Beinen kauert, nicht wie die Türken, sondern so, daß
er, eher knieend, die Fußrücken platt gegen die Erde und die Sohlen
gegen die Schenkel drückt. Wir könnens gar nicht nachmachen. Leichter
gewöhnt unsereins sich daran, mit den Eßstäbchen die Speisen zum
Munde zu führen, deren Hauptbestandteil immer gekochter Reis ist und
Fisch. Fleisch ißt das Volk nicht. Um so lieber haben sie die langen
weißen Rüben, die massenhaft verkauft werden, und unreifes Obst, das
sie mit Salz essen. Es geht auch so leicht kein Sommer hin, in dem
nicht eine große Krankheit ausbricht. Wenn sie abends müde sind, ist
das Bett bald gemacht. Auf die Matte, welche den Fußboden des
Hauses bedeckt, wird eine Steppdecke gelegt; als Kopfkissen dient ein
für den Nacken ausgehöhlter Holzklotz — eine Decke zum Zudecken, und
das Lager ist fertig.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
378
nur möglich benutzt. Auch hier hat der Besitzer alles mit der Hand
gehackt; Pflüge kennen sie kaum. Auch haben sie den Dünger nicht
gefahren, sondern in Körben mühsam aufs Land getragen, und ebenso
werden sie die mit der Sichel geernteten Garben auf dem Rücken in
die Scheune bringen. Bei solcher Arbeit ist jedes Ackerstück aber auch
ein Garten, in dem man Unkraut kaum findet.
8. Wir haben unsern Thee ausgetrunken und machen uns auf
den Weg. „Möge es immer so bleiben!" wünschen wir uns gegen-
seitig unter höflichsten Verbeugungen. Wir wandeln das Dorf weiter
entlang. In den offenen Häusern arbeiten die Handwerker mit
eifrigein Fleiße.
Durch den dämmernden Abend eilen wir dahin, das Boot soll
uns an Bord unseres Schiffes bringen. Da flammt es auf drüben
auf den Bergen in der Ferne. Im prächtigen Glanze leuchtet es
zuckend von den Höhen her, an den Abhängen züngelnd herablaufend,
zu den Spitzen eilig und funkensprühend emporklimmend: sie brennen
das dürre Gras der Halden ab, damit das neue Grün durch den dicken
Filz des welken vom vorigen Jahre hindurchspießen könne. Blutrot
spiegelt sich der feurige Schein im stillen Wasser der Bucht, durch das
die Ruder des Bootes uns drängen; schnell sinkt die Dunkelheit wieder
auf das schöne Land----------aber ich kenne doch noch eins, wo's besser
ist: in der lieben, einzigen Heimat!
Nord, Süd, Ost und West:
Daheim ist das best! Heims.
167. In der Wüste Sahara.
Die große Wüste Sahara ist über 600 Meilen lang und teils 100,
teils 200 Meilen breit, ein Sandgürtel, mit dem man zwei Dritteile von
Europa bedecken könnte. Der Sand ist wegen der fast senkrechten Sonnen-
strahlen glühend heiß, ohne Wasser, ohne Pflanzenwuchs, ohne Tierleben, eine
furchtbare Öde, in der man tagelang keinen Laut hört, keine Bewegung sieht.
Der Boden der Sahara zeigt sich bei näherer Betrachtung voller
Verschiedenheiten, und man würde irren, wenn man ihn als eine Fläche
von weißem oder gelbem Sande ansähe. Bedeutende Erhöhungen giebt es
vorzugsweise in dem kleinern östlichen Teile; im westlichen Teile sind es
unbemerkbare Hochflächen oder Sandhügel. Das Erdreich besteht bald aus
dünnem, unstätem Flugsande, bald ans weißen, scharfkantigen Kieseln, die
dem Auge und den Füßen Wehethun; bald ist es fester Thonboden, so
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
383
steigt aus dem Meere der herrliche und schön geformte Pie von
Fernando Po, auf der anderen ragen, mit üppigem Grün bekleidet, die
vulkanischen Gebirge von Kamerun empor, über deren gewaltiger Kette
die kahlen Spitzen des „Götterberges" thronen.
Das Kamerungebirge bildet die höchste Erhebung in Westafrika,
und seine höchste Spitze, die wir den großen Kamerunberg und die
Eingebornen Mongo-ma-Loba, d. h. den „Götterberg" nennen, über-
ragt alle Berge unserer Heimat. Er ist dagegen niedriger als der
Montblanc; denn seine Höhe beträgt etwa 4000 Meter. Das ganze
Gebirge ist vulkanischen Ursprunges und besteht aus einer Reihe von
etwa 70 Kraterkegeln, die alle wohl schon seit langer Zeit nicht mehr
als Vulkane thätig find.
Die Hauptschwierigkeiten, mit denen der Reisende zu kämpfen hat,
der den großen Kamerunberg besteigen will, bestehen in dem plötzlichen
Übergange aus der Treibhaustemperatur des Thales in die Kalte der
Berghöhen, in dem Mangel an Führern, in der Unwegsamkeit des Ur-
waldes, der zu durchschreiten ist, und in dem Umstande, daß Nahrungs-
mittel und Wasser für die ganze Zeit der Besteigung mitgeführt werden
müssen. Der erste, dem es gelang, allen diesen Hindernissen zum Trotz
die höchste Spitze zu erklimmen, war der englische Reisende Burton.
Er bestieg, begleitet von dem deutschen Botaniker Mann und dem
Spanier Calvo, im Januar 1862 den Gipfel des Götterberges.
Einige Jahre später, am 14. Februar 1879, erreichte der deutsche
Naturforscher Flegel, dem sich der Engländer Kirk angeschlossen hatte,
dasselbe Ziel.
Beide traten ihre Wanderung von Viktoria, einer in sehr schöner,
aber höchst ungesunder Gegend gelegenen Niederlassung an der Amboise-
bai, an und verfolgten die von Burton früher eingeschlagene Richtung.
Die Führer folgten dabei so genau dem von den ersten Besteigern ge-
wählten Wege, daß Flegel unterwegs an einem Baume die Zeichen
„A. Mann" fand, welche dieser im Jahre 1862 in die Baumrinde ein-
geschnitten hatte. Am Fuße der meerumwogten, vielgestaltigen Felsen
bis zur Höhe von 800—1000 m zeigt sich das tropische Pflanzen-
wachstum in seiner ganzen üppigen Schönheit. Da erfreuen neben den
Riesen der tropischen Pflanzenwelt, an denen der Blick mit Staunen
emporstrebt, schlanke Palmen mit ihren Federkronen und das herrliche
Grün der Bananen und des Pisangs das Auge. Endlose Lianen mit
seltsam gefärbten und geformten Blumen und Früchten ranken sich von
Baum zu Baum. Hoch in den Zweigen lassen farbenprächtige Vögel
ihre Stimme erschallen, unter denen man leicht das Girren der schönen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
406
Bewohner der Wälder. Große Familien von Affen nehmen die höchsten
Gipfel der Bäume ein, wo sie der Pfeil des Indianers nicht mehr zu
erreichen vermag. In behaglichen Stellungen sitzen die Brüllaffen der
Morgensonne zugewendet, sie mit ihrer rauhen, schallenden Stimme zu
begrüßen. Die meisten Tiere fliehen in jener Stunde die niedrigsten
Stellen der Waldungen, wo unter den platten, dichten Kronen der
tropischen Bäume eine ausnehmende Kühle herrscht, die nur des Mittags
erst angenehm ist. Darum steigen selbst die Vögel, die sonst in niedrigen
Gebüschen ihre Nahrung finden, des Morgens bis in die luftigen
Kronen. Auf den weiß gebleichten Ästen eines Riesenstammes, den
ein Blitzstrahl niederschmetterte, oder den die Angriffe der Insekten zum
Vertrocknen brachten, sitzen Scharen schlafender schwarzer Geier, die
mit weit ausgebreiteten Flügeln am warmen Sonnenstrahle sich trocknen.
Hie und da steht ein riesiger Storch schon zeitig am Ufer des Flusses.
Vor allem herrlich ist der Anblick der dichten, dunkelgrünen Baum-
kronen, von denen die Scharen schneeweißer Reiher wie Festkerzen
scharf sich abzeichnen. Auch die niederen Geschöpfe teilen die Sehn-
sucht nach der Sonnenwärme. Die Fische schwimmen sorglos und ruhig
an der Oberstäche oder erheben sich scharenweise über das Wasser,
während die plumpen Sprünge des Delphin an die fliegenden Fische
auf dem Ozean erinnern. Balsamischer Duft unzähliger harziger
Baumstämme und Blüten verkündet das Höhersteigen der Sonne, und
größer wird die Thätigkeit der tierischen Bewohner. Zahllose Enten-
scharen treiben auf den flachen Wellen, und Wolken von schwarzköpfigen
Möwen lassen sich blicken, die mit Fischfang sich beschäftigen. Auch
größere Tiere werden sichtbar. Am Ufer erscheinen Rehe, und die
Bewegung der Äste verrät die Ankunft einer Herde Affen, von denen
die kleineren Arten nur durch außerordentliche Schnelligkeit vor den
gefräßigen Raubvögeln sich retten können. Immer geschäftiger wird
das Leben, begleitet von den mannigfaltigsten Tönen, die nur das
geübte Ohr des Indianers zu unterscheiden vermag. Unübersehbare
Flüge grüner Papageien haben sich auf den fruchtbaren Waldbänmen
niedergelassen, und das Herabfallen der Kapseln und Beeren bringt
auf den harten Blättern ein Geräusch hervor, als wenn ein Schloßen-
wetter niederstürzte. Spechte erfüllen den Wald mit ihren pochenden
Tönen, und aus der Tiefe der Wälder klingt ein Geräusch hervor, als
nahte eine Truppe Reiter. Das sind zahlreiche Herden von Bisam-
schweinen, die den Boden zerstampfen, ehe sie mit ihren Hauern ihn
aufwühlen. Auch die menschenähnlichen Stimmen der Waldtauben
dringen aus der schauerlichen Wildnis, während der langgeschwänzte
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
408
der Hütten bestehen aus Baumstämmen, durch Schlingpflanzen mit-
einander verbunden, und Palmblätter bilden die schützende Decke. Hier
lebt der Indianer, meist finster, mürrisch und mißtrauisch, oder nimmt
teil an wilden Tänzen, die er mit seinen Genossen aufführt.
Pöppig.
177. In den Ebenen Südamerikas.
Wenn unter dem senkrechten Strahle der nie bewölkten Sonne
die verdorrte Grasdecke in Staub zerfallen ist, klafft der erhärtete
Boden auf, und Staubwolken wirbeln empor. Auch verschwinden
allmählich die aus der Regenzeit noch übriggebliebenen Lachen,
welche die gelb gebleichte Fücherpalme bisher vor der Verdunstung
schützte. — In finstere Staubwolken gehüllt und von Hunger und
brennendem Durste geängstigt, schweifen Pferde und Rinder umher;
diese dumpf aufbrüllend, jene mit lang gestrecktem Halse gegen den
Wind anschnaubend, um durch die Feuchtigkeit des Luftstromes die
Nähe einer nicht ganz verdampften Lache zu erraten. Bedächtiger und
verschlagener sucht das Maultier auf andere Weise seinen Durst zu
lindern. Eine kugelförmige Pflanze, der Melonen-Kaktus, verschließt
unter seiner stachligen Hülle ein wasserreiches Mark. Mit den: Vorder-
fuße schlägt das Maultier die Stacheln seitwärts und wagt es dann
erst, die Lippen behutsam zu nähern und den kühlen Distelsaft zu
trinken.
Folgt auf die brennende Hitze des Tages die Kühlung der Nacht,
so können Rinder und Pferde selbst dann nicht der Ruhe sich erfreuen.
Ungeheure Fledermäuse saugen ihnen während des Schlafes das Blut
aus oder hängen sich an dem Rücken fest, wo sie eiternde Wunden er-
regen, in welchen sich bald zur größeren Qual des armen Tieres
Moskitos und eine Schar stechender Insekten ansiedeln. So führen
die Tiere ein schmerzenvolles Leben, wenn von der Glut der Sonne
das Wasser auf dem Erdboden verschwindet.
Tritt endlich nach langer Dürre die wohlthätige Regenzeit ein, so
verändert sich plötzlich die Steppe gar wundersam. Kaum ist die
Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich die weite Ebene mit
mannigfaltigen Gräsern und duftenden Kräutern. Pferde und Rinder
weiden nun im frohen Genusse des Lebens. Das hochaufschießende
Gras birgt den schön gefleckten Jaguar, der im sicheren Verstecke auf-
lauernd die vorüberziehenden Tiere zu erhaschen sucht. Bisweilen
sieht man an den Ufern der Sümpfe den befeuchteten Boden sich lang-
sam und schollenweise erheben. Mit heftigem Getöse wird die aufge-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]