Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde der preußischen Rheinprovinz - S. 40

1911 - Breslau : Hirt
40 Landeskunde der preußischen Rheinprovinz. Dadurch, daß protestantische „Kauf- und Handelsleute der Reichsstadt Köln", die dort aus Mißgunst verdrängt wurden, 1714 in Mülheim a. Rh. ansässig wurden, begann für diese Stadt, die vorher der großen Nachbarin gegenüber zu verkümmern schien, eine Zeit des Aufschwungs in Gewerbe und Handels. Heute bildet das fabrikreiche Mülheim einen eigenen Stadtkreis (53 500 E., darunter 1600 Soldaten). Das „Karlswerk" der Firma Felten & Guilleaume für Kabel, Drahtseile usw. beschäftigt allein 6000 Arbeiter. Die „Deutsch-Atlantische Telegraphen-Gesellschaft" (Köln) ist ein Ausfluß dieser industriellen Tätigkeit. Unterhalb, in Leverkusen, dehnen sich die Elberfelder Farbenfabriken (vorm. Bayer & (Tie.) aus. Nach N zu geht es ins „Bergische Land". 10. Der Wupper- und Ruhrgau. Der älteste rheinische Industriebezirk wird durchflössen von der Wupper, deren Quellgebiet sich in bezug auf Lage und Eisenerzgehalt an die obere Agger anschließt. Nördlich von Gummersbach (s. oben S. 36) liegt die Quelle der 165 km langen Wupper (Wipper), die in waldiger Berggegend zwischen der Kreisstadt Wipperfürth (6866 E.) und dem Städtchen Hückeswagen (mit Neu-H. 16666 E., Tuchfabriken) in den Regierungsbezirk Düsseldorf eintritt. Dessen Ostecke bildet der Kreis Lennep! in ihm ist rechts von der Wupper Radevormwald (11566 E.) durch seine Eisen- waren und Tuche bekannt. Die von Wipperfürth herkommende Eisenbahn aber zieht von Hückeswagen an weit links von der Wupper nach N und sendet nach Wsw* einen Zweig über Wermelskirchen (16466 E., Herstellung von Stiefelschäften) nach den Bezirken der unteren Wupper, in denen bei Burscheid (6766 C.) und Opladen (9466 E., Eisenbahnknotenpunkt) neben der Webe-Industrie der Obstbau blüht. Eine Perle des Dhüntales ist der Altenberger Dom. Die Bewohnbarkeit des gesamten Berglandes, die Triebkraft seiner Gewässer und seine Metallschätze haben bereits in früheren Jahr- Hunderten gewerbliche Tätigkeit der Bewohner hervorgerufen, zumal deren Zahl dort vom Landbau allein nicht ernährt werden konnte; im neunzehnten Jahrhundert hat die Nachbarschaft der Ruhrkohlen auch Maschinenbetrieb ermöglicht, und elektrische Kleinbahnen (besonders die „Barmer Bergbahn") helfen neuerdings über die Steigungen hinweg. So häufen sich jetzt im Wuppergebiet die Industriestädte. Lennep (330 m über d. M., 13100 E.), vor 600 Iahren Hauptstadt der Grafen von Berg, jetzt Kreisstadt, sendet seine Tuchfabrikate bis nach Amerika; eine Eisenbahn verbindet es mit Remscheid, der höchstgelegenen bergischen Stadt, die mit den umliegenden Gemeinden jetzt einen eigenen Stadtkreis bildet (72 000 E.). Die „Rem- scheider Waren", Hunderte Arten von Werkzeugen und anderen Arbeiten aus Stahl und Eisen (Haus-, Acker- und Handwerksgeräte, Schlittschuhe usw. — die Hälfte der Bevölkerung befaßt sich mit ihrer Herstellung; darunter die „Feilenhauer" -), werden von bedeutenden Firmen (z. B. I. B. Hasen- clever & Söhne) auf die fernsten Weltmärkte gebracht. Gerade die Remscheider Gegend bietet eine Fülle landschaftlicher Reize, z. B. im 80 an der Talsperre (von 1 Mill. cbrn, vgl. S. 32) und bei dem Städtchen Burg (1366 E., wollene Decken und „Burger Brezel"), das von dem wiederhergestellten Stammschlosse der Grafen von Berg überragt wird. Innerhalb des Hufeisenbogens der Wupper folgen an der Eisenbahn n. von Lennep Lüttringhausen (13666 E.) ') Vgl. Dr. L. Schömering in der Westdeutschen Zeitschrift f. Geschichte u. Kunst, 26. Bd.. 1967, S. 194 ff.

2. Landeskunde der preußischen Rheinprovinz - S. 47

1911 - Breslau : Hirt
V. Ortskunde. 47 Dampfhämmern und Walzwerken tätig sind behufs Herstellung von Eisenbahnschienen, Wagenachsen, Trägern, Draht usw. Ähnliche Bedeutung haben in Meiderich die „Rheinischen Stahlwerke" (4000 Arbeiter). Das Thyssensche Werk „Deutscher Kaiser" hinter der Emscher-Mündung (mit eigenem Hafen) und andere industrielle Anlagen haben sich so entwickelt, daß der dahinterliegende Ort Hamborn, der i. I. 1871, als der erste Kohlenschacht „abgeteuft" wurde, 2700 Einw. zählte und i. I. 1890 noch auf 7300 stand, schon i. I. 1900 auf 32 600, i. I. 1905 auf 67 500 Be- wohner angewachsen war und am 1. April 1911 mit mehr als 100000 E. den Sprung vom Dorfe (allerdings der größten preußischen Landgemeinde, vgl. S. 43) zur Großstadt gemacht hat. Damit hat das Deutsche Reich 48 Großstädte. Rein aus geschichtlichen Verhältnissen hervorgewachsen, nicht durch Bodenschätze bedingt, wenn auch für den maschinellen Betrieb auf die Ruhr- kohlen angewiesen, ist die Webe-Industrie auf der linken Rheinseite, wo sie das Gebiet der oberen Niers und die Krefelder Gegend beherrscht. Im 17. Jahrhundert fanden flüchtige Mennoniten aus den Nachbar- gegenden in Krefelds unter oranischer Herrschaft Schutz- sie brachten hier die Leinenweberei zur Blüte, führten dann aus Holland die Seidenweberei ein und erhielten dafür unter Friedrich dem Großen (1751 und 1763 in Krefeld) besondere Vergünstigungen^)- später traten Samt- und Plüsch- fabrikation (namentlich Schappe-Samt und -Plüsch), Rohseidenhandel usw. hinzu- die Handweberei mußte in neuerer Zeit mehr und mehr der Maschinen- weberei weichen, was in den 80 er Iahren zur Folge hatte, daß immer mehr Leute in die Stadt zogen, während sich die Handnebenarbeit (Winderei) aus dem teuern Stadtleben in die Dörfer der Umgegend zurückzog. So ist das „deutsche Lyon" gerade vor wenigen Jahrzehnten so ungemein schnell gewachsen, daß es statt der 6000 Bewohner i. I. 1786, statt der 26 000 Be- wohner i. I. 1840, statt der 74 000 i. I. 1880 bereits im Jahre 1887 die Zahl 100 000 überschritten hat3); wegen der Verlegung großer Betriebe in die Umgebung und der Geschäftslage der Modeartikel hat sich die Zahl nachher wenig verändert, so daß man erst im Frühjahr 1907 112000 (darunter 700 Husaren) zählte, trotz der Eingemeindung von Linn am Rhein. Diese ist 1901 erfolgt, um einen 1906 eröffneten Rheinhafen anzulegen und so der Stadt industriell größere Vielseitigkeit zu geben. Im Herbst 1907 wurde durch neue Erweiterung des Stadtkreises dessen Bewohnerzahl um stark 13 000 erhöht- sie hat jetzt (1911) 129 700 erreicht. Die fertigen Seiden-, Samt-, Plüsch- und Halbseidenstoffe (in den drei letzten auch Baumwolle) werden zum großen Teil nach England und Amerika^) hin verhandelt, im Werte von etwa 80 bis 85 Millionen Mark jährlich. Die gewebten und gefärbten Stoffe erhalten in der „Appretur" Glanz und schönes Aussehen (s. Abbild. 29 des Hauptsaales der großen Appretur von O. Pastor, S. 65). Seit 1883 ist die Preußische höhere Fachschule für Textil-Industrie, 1896 räumlich getrennt in die Webeschule (mit Gewebesammlung) und die Färberei- und Appreturschule, als Deutschlands hervorragendste Anstalt dieser Art vortrefflich ausgestattet. Das Stadtbad (seit 1890) ist eins der schönsten der Rheinprovinz; wertvoll ist das Kaiser-Wilhelm-Museum (1897, mit Marmorstandbild). In Krefeld-Bockum besteht schon seit der Mitte des 1) Der Name Crefeld oder Krefeld ist noch nicht sicher erklärt! die vier Bezeichnungen Krähenfeld, Edelhof Ereinuelt, Familie Creifeld und Eleveld (= Klevisches Grenzland) werden als Namensursprung genannt. Krefeld hat seit 1373 Stadtrechte. 2) Vgl. Dr. W. Mushacke, Krefeld im Fridericianischen Zeitalter (Krefeld 1899). 3) Bei Düsseldorf erfolgte dies auch erst 1882. 4) Die ersten deutschen Ansiedler in Nordamerika (Germantown bei Philadelphia), 1683, waren 13 Krefelder Familien, vgl. F. D. Pastorius, Pennsylvanien (Krefeld 1884).

3. Landeskunde der preußischen Rheinprovinz - S. 68

1911 - Breslau : Hirt
Oi 00 Die Gußstahlfabrik in Essen ist das älteste und noch heute bedeutendste der unter der Firma Fried. Krupp A.-G. vereinigten Werke, die umfassen: die Gußstahlfabrik Essen mit den zugehörigen Schießplätzen in Meppen, Tangerhütte und Essen, drei Kohlenbergwerke, zahlreiche Erz-, Ton- und Kalkgruben sowie die drei Hüttenwerke in Mühlhofen, Engers und Sayn, ferner das Hütten-, Stahl- und Walzwerk Friedrich-Alfred-Hütte bei Rheinhausen, das Kruppsche Stahlwerk Annen in Westfalen, das Grusonwerk in Magdeburg-Buckau und die Germaniawerft in Kiel. Im Jahre 1811 als kleines Stahlwerk mit wenigen Arbeiten von Friedrich Krupp gegründet, hat sich die Firma Krupp unter seinem Sohn und seinem Enkel, Alfred Krupp und Friedrich Alfred Krupp, zu ihrer heutigen Weltstellung entwickelt. 1910 wurden in sämtlichen Werken rund 69 00v Personen beschäftigt, davon in Essen fast 38 000. Die hauptsächlichsten Erzeugnisse sind: g) Kriegsmaterial: Geschütze aller Kaliber für Schiffs-, Küsten-, Festungs-, Belagerungs-, Feld- und Gebirgsartillerie mit vollständiger Ausrüstung, Munition aller Art, Gewehrläufe sowie Panzer für alle ge- schützten Teile der Kriegsschiffe, für Festungs- und Küstenwerke. Im ganzen sind bis 1907 hergestellt worden über 49 000 Geschütze, b) Erzeugnisse für Verkehrs- und andere gewerbliche Zwecke: Eisenbahnmaterial, insbesondere Schienen und Räder jeder Art? Schiffsbaumaterial, besonders Wellen, Schiffsschrauben und Steven, Ruder und Ruderrahmen usw.; Maschinenteile jeder Art für den Maschinenbau, Stahl- und Eisenbleche, Walzen, Werkzeugstahl, Spezialstahl für den Kraftwagenbau, Hartstahl für Steinbrecher, Bagger und ähnliches, Stahlknüppel in Sonderqualitäten und anderes. Der geschäftlichen Größe und Bedeutung der Firma Krupp entsprechen auch ihre musterhaften und umfangreichen Wohlfahrtseinrichtungen, die außer zahlreichen Arbeiter-Kolonien (in Essen etwa 6100 Wohnungen), Konsum- Anstalten und sanitären Einrichtungen aller Art eine ausgedehnte Fürsorge für Unterricht, Fortbildung und Erholung der Werksangehörigen sowie deren Ver- sorgung in Krankheitsfällen und im Alter umfassen. Im Jahre 1908 wurden für die Gußstahlfabrik nebst Kolonien 162/3 Mill. Kubikmeter Wasser, 18 Mill. Kubik- meter Leuchtgas verbraucht; die Elektrizitätswerke leisteten 25'/2 Mill. Kilowattstunden. 31. Gesamtansicht der Kruppschen Gußstahlfabrik in Essen-Ruhr.

4. Landeskunde der preußischen Rheinprovinz - S. 41

1911 - Breslau : Hirt
V. Ortskunde. 41 und Ronsdorf (15400 E.), teils in Eisen- und Stahlwaren, teils (bei der Nähe von Barmen) in Bandweberei tätig, während (n.w. von Remscheid) in Kronenberg (13000 E.) große Hausindustrie in Eisengeräten vorwiegt. Seit 1897 ist Remscheid durch einen großartigen Bahn- und Brückenbau mit dem auf einer Anhöhe w. von der Wupper gelegenen Solingen ver- bunden. Unterhalb von Müngsten (= Mündungsstein) (wo das prächtige Morsbachtal endet) überspannt die Kaiser-Wilhelm-Brücke (491 m lang) die Wupper in einem 107 m hohen Bogen von 170 m Spannweite; zum Bau dieser höchsten deutschen Brücke (s. Abbild. 22, 2. 61) sind mehr als 5 Mill. kg Eisen verbraucht worden (Baukosten- 2 700000 Mark). Solingen (Stadtkreis von 50 500 E. - seit 1889 ist Dorp an der Wupper mit ihm vereinigt -) ist der Mittelpunkt der deutschen Waffen- und Schneidewaren- fabrikation, das „deutsche Sheffield", aber in manchen Beziehungen der eng- lischen Großstadt überlegen; Solinger Klingen finden sich sogar auf den Märkten Inner-Afrikas. Zum Teil durch Hand-, zum Teil durch Maschinenarbeit werden die einzelnen Teile von Messern, Scheren, Bajonetten und namentlich Degenklingen („der Schmied von Solingen") nicht nur in Solingen selbst hergestellt, sondern auch in den benach- barten Städten Höhscheid (16000 E.), Ohligs, früher Merscheid genannt (28000 E.), Wald (25000 E.) und Gräfrath (10000 E.). Die Westgrenze dieses Bezirks bildet ungefähr die Eisenbahn, die von Deutz über Opladen nordwärts führt und sich an die Bahn Düsseldorf-Elberfeld anschließt, während gleich dahinter eine n. Linie nach der Ruhr und ihren Kohlenschätzen hinzieht. Die größte Volksdichte zeigt die nördliche Talstrecke an der Wupper; dort sind die beiden Städte Elberfeld und Barmen mit ihren Vororten und unter- einander zu einem 3 Stunden langen und bereits an den Abhängen empor- klimmenden Häusermeere verwachsen, das, von den Höhen gesehen, so recht alle Merkmale einer Fabrikstadt zeigt (s. Abbild. 25, S. 63). Während sich die Gesamteinwohnerzahl beider Städte 1815 noch auf 30000, 1855 auf 82 000, 1885 auf 210 000 belief, ist sie jetzt auf fast 340000, bei Elber- feld auf 170000, bei Barmen auf 169 000, gestiegen; beide Stadtkreise teilen sich in eine Bodenfläche von 53 qkm. Solche Blüte rührt fast aus- schließlich von der großartigen Webe-Industrie her, die Baumwolle, Wolle und Seide umfaßt; darunter heben sich Bänder, Kordeln und Kleiderbesatz als besondere „Barmer Artikel" ab, wohingegen Elberfeld mehr Handel treibt'). Von 1527 an war hier, als die Wupper noch klares Wasser hatte, (Barnbleicherei und Handweberei. Einen großen Aufschwung erhielt die Webstoffindustrie, als 1780 die Türkischrotfärberei dort bekannt wurde. Zwei Eisenbahnen („rechtsrheinisch" von Düsseldorf über Mettmann her und „bergisch-märkisch", s. o.) durchziehen das Tal (Elberfeld ist auch Sitz einer Kgl. Eisenbahn-Direktion). Eine elektrische Schwebe- bahn von 13 km Länge (zum größten Teile über der Wupper) ist seit 1903 eine wich- tige Verkehrsader für Barmen-Elberfeld-Vohwinkel, die erste ihrer Art (s. Abbild. 26, S. 63). Die neueren Stadtteile, das stattliche Elberfelder Rathaus (1900), die Barmer Ruhmeshalle (1900), prächtige Denkmäler, Theater, Badeanstalten, elektrische Jahn- radbahn, die herrlichen Barmer Anlagen (Tölleturm) usw. kennzeichnen die Großstadt, deren Nähe die bergigen Umgebungen im Waldesdunkel glücklicherweise noch nicht merken lassen. Die kirchliche, streng protestantische Gesinnung vieler Bewohner be- tätigt sich im Missionswerke. Vohwinkel (s. o., 15000 E.), ein Brennpunkt des l) Rud. Herzog hat in dem Roman „Die Wiskottens" ein prächtiges Bild des Lebens seiner Heimat gezeichnet (1905). „Barm" bedeutet eine Bodenerhöhung. [ij|y

5. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 10

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
10 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. Die feindlichen Brüder. Auf den nachbarlichen Burgen Sterrenberg und Liebenstein am Rhein wohnten zwei Brüder, die waren sehr reich und hatten die Burgen stattlich von ihres Vaters Erbe erbaut. Als ihre Mutter starb, wurden sie noch reicher. Beide hatten aber eine Schwester, die war blind,- mit der sollten nun die Brüder der Mutter Erbe teilen. Sie teilten aber, da man das Geld in Scheffeln maß, daß jedes ein volles Matz nach dem andern nahm, und die blinde Schwester fühlte bei jedem, daß eins so richtig voll war wie das andere. Die arglistigen Brüder drehten aber jedesmal, wenn es an das Maß der Schwester ging, dieses um und deckten nur den von schmalem Rande umgebenen Boden mit Gold zu; da fühlte die Blinde oben darauf und war zufrieden, daß sie ein volles Maß empfing, wie sie nicht anders glaubte. Sie war aber gottlos betrogen? dennoch war mit ihrem Gelds Gottes Segen, und sie konnte reiche Andachten in drei Klöstern stiften. Aber mit dem Gelde der Brüder war der Unsegen für und für; ihre habe ver- ringerte sich, ihre Herden starben, ihre Felder verwüstete der Hagel, ihre Burgen begannen zu verfallen, und sie wurden aus Freunden Feinde und bauten zwischen ihren nachbarlich nahe gelegenen Burgen eine dicke Mauer als Scheidewand, deren Reste noch heute zu sehen sind. Kbb. y. ttönigsstuhl zu Rhense. Als all ihr Erbe zu Ende gegangen war, versöhnten sich die feindlichen Brüder und wurden wieder Freunde, aber auch ohne Glück und Segen. Leide bestellten einander zu einem gemeinschaftlichen Zagdritt; wer zuerst munter sei, solle den andern Bruder frühmorgens durch einen Pfeilschuß an den Fensterladen wecken, ver Zufall wollte, daß beide gleichzeitig erwachten, beide gleichzeitig die Armbrust spannten, im gleichen Augenblick den Laden aufstießen und schössen, und der Pfeil eines jeden von ihnen dem andern in das herz fuhr. — Das war der Lohn ihrer untreuen Tat an ihrer blinden Schwester (Sechste in.) Die prächtige Marksburg, auf die wir bei dem Grtchen Brau- dach hingewiesen werden, ist wie Rheinstein in alter Herrlichkeit wieder her- gestellt, lvir bemerken, daß das Tal sich ein wenig erweitert, als wir die freund- liche Stadt Boppard in Sicht bekommen. Unvergleichlich schön muß diese

6. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 43

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
X. Das Siebengebirge. 43 Stück Wald erwerben, so groß, als ich umreiten kann, während du beim Mahle sitzest." Gern gewährte der Kaiser diese Bitte. Arnold aber hieß heimlich seine Knechte nach dem Vürgelwalde reiten und gebot, daß sie von Strecke zu Strecke, just so weit voneinander, als ein Pferd ohne Ermüdung zurücklegen kann, am Waldessaum jeder mit einem Rosse am Zügel sich aufstellten. Als nun der König sich zu Tisch setzte, schwang sich der Sänger in den Sattel und jagte im schnellsten Zluge am Waldesrande hin, und wie er zu dem ersten Knechte kam, sprang er geschwinde vom ermüdeten Rotz und bestieg das frische, das ihm der Knecht bereit hielt, und so tat er jedesmal, wenn er eine Strecke geritten war. Solcherweise gelang es ihm, ein gewaltiges Stück Zorst zu umreiten, wie es ein rüstiger Wanderer kaum in Tagesfrist umgangen hätte. Oer Kaiser saß noch bei Tische, als Arnold vor ihn trat und meldete, dajz er den Ritt vollbracht habe. Da meinte der Kaiser, der Sänger sei gar zu bescheiden und hätte sich noch mehr Zeit nehmen sollen, der Lohn werde nun wohl sehr klein aus- fallen,' Arnold zuliebe würde er selber gern noch einige Apfel zum Nachtisch verspeist haben. Ms aber der Sänger seine List gestand, da mußte ihm Karl zwar den verheißenen Lohn gewähren, aber er kränkte sich ob seines Lieblings Habsucht und schwieg verstimmt und traurig. Da kniete der edle Sänger vor ihm nieder, sah ihm voll ins Antlitz und sprach: „Mein hoher Herr, was grollst du mir? ©, zürne nicht! Nicht mir zum Nutzen ersann ich die List; nein, keinen Schritt hätt' ich aus Eigensucht getan. Doch sieh, so weit der Wald sich dehnt von Zier bis Angelsdorf, wohnt armes Volk,' wohl zwanzig Dörfer sind es, die kein holz zum Brennen haben. Die sollen nun nicht länger darben, denn für sie umritt ich den Lürgelwald,- so schenk' ich ihnen, was ich mir zum Lohn für meinen Sang erwarb." Da leuchtete des Kaisers Antlitz von hoher Kreude, er hob den Knienden auf und drückte einen Kuß auf seine Stirne. Die beiden blieben treue Freunde, bis der Tod sie schied, und das Volk bewahrt noch heute in Dankbarkeit ihr Gedächtnis. (Klee. Nach Simrock.) X. Das Siebengebirge. 1. Ein Ausflug nach dem Orachenfels. Ein blühender, lachender Znai- morgen — schimmernde Wölkchen am leuchtenden Atherblau des herrlichen Krühlingshimmels —, goldener Sonnenschein über der schneeigen Blütenpracht und dem zarten Laubgrün der bräutlich geschmückten Erde. Welche Lust, auf schmuckem Schifflein durch die frischgrünen Zluten des Vater Rhein dahin- zugleiten! „Du Schillern, gelt, das fahrt sich gut in all die Lust hinein?" trällere ich vor mich hin, mährend ich am Rande des vampfers stehe und in den wonnigen Lenz hinein träume. Siehe, da grüßen schon aus der Kerne die noch von einem leichten, bläulichen Nebelschleier umwallten Gipfel des lieb- lichen Siebengebirges! Wir fahren an der Siegmündung vorüber und gewahren zu unserer Rechten die Stadt Bonn mit ihrer türmchengeschmückten Rhein- brücke. Eine Schar lustiger Studenten läßt sich auf dem veck unseres Schiffes nieder, und bald ertönen bei Hellem Lecherklang ihre fröhlichen Weisen. Ehe wir's uns versehen, legt der Oampfer am belebten Landungsplatze in Königswinter an. Unser erster Besuch gilt dem sagenumwobenen Drachenfels.

7. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 88

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
88 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. von ihnen sehr geliebten, leutseligen Kürsten noch zu seinen Lebzeiten auf dem Marktplatz ein aus Rupfer gegossenes Denkmal. Es zeigt „Jan röellem", so heißt er im Düsseldorfer Volksmunde, hoch zu Rotz- angetan ist er mit einer schweren Rüstung, sein von langen Locken umwalltes Haupt schmückt die Rurfürstenkrone, in seiner Rechten hält er den Herrscherstab. vom Kurfürsten Johann lvilhelm. Oer Kurfürst Johann lvilhelm liebte sehr die Jagd. Einmal hatte er sich im Königsforste zu Vensberg verirrt und wußte sich nicht mehr zurechtzufinden. Er ging viele Stunden lang bis über Mittag und wurde bei der Anstrengung gewahr, wie der Hunger tut. Er hatte ihn wohl zum ersten Male kennen gelernt, plötzlich kam er an ein Haus, vor Ermüdung brach er zusammen und bat um Nahrung. Es war ein Bauernhaus,- man hatte dort Speck und Erbsen gekocht. Die setzte die Krau des Lauern dem Kurfürsten vor in der Meinung, er sei, wie er angab, ein fremder Jägersmann. Oas Speck- und Erbsengericht und das Haferbrot schmeckten dem Kurfürsten so wohl, wie ihm noch nie eine Speise gemundet hatte. Als er nach Düsseldorf zurückgekehrt war und ihm die leckeren Speisen daselbst nicht zusagen wollten, da befahl er, Speck und Erbsen zu kochen,' denn das sei das köstlichste Essen von der Welt. Wie der Koch aber auch die Speisen anrichtete, der Kurfürst sagte, im Königsforste hätte er das besser gegessen. Endlich mußte ein Eilbote hinausreiten und die Bäuerin bestellen, damit sie die Lieblingskost dem Kurfürsten so schmackhaft zubereite, wie er sie in ihrem Hause genossen habe. Auch sollte sie ein Bauernbrot mitbringen. Die Bäuerin wurde in einem Wagen des Kurfürsten nach Düsseldorf geholt, Was die gute Krau ihm aber auch kochte, es wollte ihm nicht schmecken; ebensowenig mundete dem Fürsten das Hafer- brot, das sie mitgebracht hatte. Das kam aber daher, daß ihm die hauptwürze, der Hunger, fehlte, der ihm bei der Ermüdung im Königsforste die Speisen gewürzt hatte. Das wurde dem Kurfürsten bald klar, und er pries die Arbeiter glücklich, weil ihnen in ihrem Arbeitsleben jede Mahlzeit schmecke. Noch heute will uns diese Wahrheit das bergische Sprüchlein zurufen: . lver sich vor Arbeit nicht tut schrecken, Dem wird's wie dem Jan lvilhelm schmecken. (M o n t a n u s.) wie man in Düsseldorf das Recht zu Grabe läutete. Einstmals ging der Narr des Herzogs zu Düsseldorf am Rheine spazieren. Da kam ihm ein Bäuerlein aus der Stadt entgegen, das trug ein Bündel Papier unter dem Arme und schlich gar betrübt seines Weges einher. „Wohin geht die Reise?" fragte der Narr. „An den Bettelstab," antwortete der Bauer, „ho, ho," sagte der Narr, „das ist ein Stab, der für so wohlbeleibte Leute, wie Ihr seid, schlecht taugt." — „Danach haben die da drinnen in der Stadt nicht gefragt," erwiderte der Bauer, „ich muß an den Bettelstab von Rechts wegen." — „So seid Ihr also ein Nichtsnutz und Kaulenzer, wenn Ihr von Rechts wegen an den Bettelstab kommt?" — „® nein," schrie der Bauer, „wenn das wäre, so geschähe mir mein Recht, aber leider ist es ganz anders!" Und nun erzählte er dem Narren, wie sein Nachbar, ein habsüchtiger und böser Junker, ihm Prozeß auf Prozeß an den hals gehängt, bis er ihm wider sein klares und gutes Recht den letzten Acker und die letzte Kuh abgenommen habe, „hier habe ich meinen Besitz verbrieft und versiegelt," schloß er endlich, „und ich armer Mann kann ihn doch nicht gegen den mächtigen Junker und die ungerechten Richter behaupten." Damit warf er das Bündel Papier, das er unter dem Arme trug, auf die Erde. „Laßt doch sehen," sagte der Narr, nahm die Papiere, setzte sich auf einen Stein und fing an, darin zu lesen. Er schüttelte dabei oft mit dem Kopfe und rief einmal

8. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 89

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xix. Städte am Niederrhein und ihre Bedeutung. 89 über das andere aus: „Die Schelme, die Schelme!" Endlich sprach er zu dem Bauer: „hört, guter Freund, ich will Euch helfen, wenn Ihr mir folgen wollt." va gingen die beiden zu allen Glöcknern der Stadt, und der Lauer bezahlte sie mit seinem letzten Gelde, daß sie alle zu Mittag die Totenglocken läuten sollten. Oer Bauer aber stellte sich auf den Hof des Schlosses, wo der Herzog sein Mittagsmahl zu halten pflegte. Als er nun bei Tische saß und hörte, wie alle Glocken der Stadt läuteten: Bum — kam, bum — bam! da fragte er seine Hofleute, was denn für ein vornehmer Mann gestorben Kbb. 44. Düsseldorf, Uunsthalle. (Nach: „Km Rhein". Verlag der photogr. R.=®. Siegburg bei (Töln.) sei. Da rief der Narr laut über den Tisch hinüber: „Ja, Herzog, das ist fürwahr ein trauriges Geläute, drob heut' und immerdar viele Augen weinen werden,' deines Landes Zierde ist nicht mehr,- das gute Recht liegt auf der Bahre und wird heute zu Grabe getragen!" Oer Herzog fuhr empor und versetzte zornig: „wie wagst du solches zu sagen, Narr?" — Oer Narr antwortete: „Herr Herzog, weil die Narren die Wahrheit sagen, wenn die weisen sie aus Klugheit verschweigen." Und nun erzählte er, wie der Junker mit Hilfe der Gerichte den Lauer von Haus und Hof vertrieben, ließ ihn herauf- kommen und belegte alles mit Urkunden. Da gingen dem Herzog die Augen auf,' er vernichtete den Urteilsspruch, jagte die Nichter davon und gab dem Bauer alles, was sein eigen war, wieder zurück. (Leibling.)

9. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 60

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
60 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. chen von der Wohnstube trennte, va gewahrte er auf einmal am Herde einen langen, finster und zornig ausschauenden Mann sitzen. Er trug einen roten Koller und einen Hut mit einer Hahnenfeder, seine Züße aber hatte er in die 5lsche unter dem Herde gesteckt, und die Alte stand wie eine Bittende vor ihm und schien ihm etwas vorzutragen 5 was aber, konnte er nicht verstehen. Huf einmal aber drehte sich die fllte herum und wandte sich nach der in seine Kammer führenden Tür. Er warf sich daher schnell wieder aufs Lager und stellte sich schlafend. Oie Alte aber öffnete die Tür, schüttelte ihn und sagte, er solle flugs auf- stehen, in der Stube sei jemand, der ihm die Reise ins Morgenland ersparen könne. Natürlich sprang er schnell auf und folgte der Alten in ihre Stube, wo der lange fremde Mann am Herde saß und, wie es schien, dem Kochen eines über dem Zeuer stehenden Kessels zuschaute. Als er vor ihn getreten war, schaute sich jener nach ihm um und fragte ihn mit einem Blicke, was sein Begehr sei. Oer Jüngling wiederholte ihm, was er der 5llten bereits erzählt hatte. Da lachte der Zremde und sprach: „Ich weih, was du zu wissen begehrst, allein ich tue nichts umsonst. Ich will dich die Kunst, Schwerter, die ebenso hart, ja noch härter sind als die Damaszener, zu schmieden lehren, aber nach sieben Jahren und sieben Monaten mußt du dich dafür mir zu eigen geben. Tust du es übrigens nicht, so nützt es dir auch nichts,' denn du wirst nie aus dem Morgenlande zu deiner Braut zurückkehren!" Oer arme Bursche überlegte nicht lange, sondern nahm die Hahnenfeder, die der Lange aus seinem Hute genommen und in den Kessel getaucht hatte, und schrieb damit seinen Namen unter ein Pergament, das ihm jener hinreichte, empfing aber dafür einen versiegelten Brief, wprirt, wie der Zremde sagte, das Rezept zu den Klingen stehe, hierauf begab er sich in sein Kämmerchen und verbrachte den Rest der Nacht in wüsten Träumen. Als er aber am andern Morgen erwachte, fand er die Hütte leer, und nur der versiegelte Brief bewies ihm, daß er nicht geträumt hatte. Er kehrte hierauf schnell wieder nach Solingen zurück und gestand schließlich seinem Meister, der sich über seine so schnelle Rückkehr nicht wenig wunderte, was er erfahren und getan hatte. Oer aber war ein frommer und rechtschaffener Mann und sagte, er wolle um alles in der Xdelt nicht, daß er sein Seelenheil um jenes Geheimnisses halber aufs Spiel setzen solle. Oarum solle der Brief versiegelt bleiben und bis auf die Zeit seiner Enkel in dem geheimsten Vinkel seines Schrankes verwahrt werden, viese möchten ihn dann öffnen, ihnen könne dann der böse Feind nicht mehr schaden. Gleich- wohl aber gab er dem Gesellen nunmehr seine Tochter zur Frau, weil er gesehen hatte, daß er es mit seiner Liebe doch ernstlich gemeint habe. Nach langen Jahren aber, als der alte Ruthart längst heimgegangen und sein Schwiegersohn selbst schon ein hoch- betagter Greis war, da fand sein Enkel den Brief, öffnete ihn und erlernte aus ihm die Kunst, jenen so harten Stahl zu bereiten, durch den die Solinger Waffenschmiede so berühmt geworden sind. (G r ä s s e.) 5. Fußwanderung von Solingen nach Remscheid. Es ist ein schöner Nachmittag, so recht zu einer Wanderung geeignet. Uns lockt es hinaus aus dem Stadtgetrubel in die herrliche Gotteswelt. Remscheid soll unser Ziel sein. Schon liegt Solingen hinter uns. von freier, luftiger höhe überschauen wir das Lergische Land mit seinen zahlreichen Städten und Dörfern. Remscheid, die Stadt auf dem Lerge, grüßt in der §erne. Jedoch noch längst ist sie nicht erreicht, es heißt noch das Wuppertal zu durchschreiten, Wir wählen nicht die staubige Landstraße, die sich in vielen Krümmungen langsam hinabschlängelt, sondern steigen auf schmalem Kußpfad ins Tal. Über eine hohe Eisenbahn- brücke, unter der wir hinschreiten müssen, rollt dröhnend ein langer Güterzug dahin. Bald kommen wir der rauschenden Wupper näher. Bei M ü n g st e n

10. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 95

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xx. Das Niersgebiet und die linksrheinischen Städte. 95 der Schirm- und Krawattenstoffe sind Seide und Samt von der Mode sehr abhängig. Eine völlige Änderung rief die Erfindung der mechanischen lveb- stuhle hervor, die den Weber zwang, sein Arbeitsfeld vom eigenen heim in die Fabriken zu verlegen, viele Weber suchten sich jetzt einen andern Beruf, und aus drefelö und seiner Umgebung schwand der Webstuhl mehr und mehr. Selbst in kleinen Orten sind in neuester Zeit große Zabriken eingerichtet worden, so in Gedt, St. Tönis und Geldern, kunstvolle Seiden- und Samtgewebe, Schirm- und Krawattenseide, seidene Tücher, Mützenseide, auch Ländchen und Schildchen, wie sie die Schneider und Konfektionsgeschäfte verwenden, alles dies stellen die unermüdlichen niederrheinischen Weber her. Zur Förderung der Weberei wurde in drefelö eine königliche Webeschule eingerichtet, die zu der bedeutendsten der ganzen Welt gehört. Ein stattlicher Lau im Südwesten der Stadt ist ihr als heim zugewiesen. Um den weitgehenden Handel Ersfelds zu erleichtern, hat man der Stadt Verbindung mit dem Rheine geschafft, indem man bei dem Vorort Linn einen Hafen anlegte. 3. Andere niederrheinische Städte. Eine nicht unbedeutende Industrie beginnt sich auch neuerdings in dem alten Städtchen Nlörs und seiner Umgebung zu entfalten. Schon lange besitzt Itc ö r s eine große Samt- und Seidenfabrik. Weit wichtiger ist für die Entwicklung der Gegend die seit einigen Jahren statt- findende Ausbeutung der reichen linksrheinischen Kohlenlager. Ein besuchens- werter Ort am Niederrhein ist auch Xanten, die Stätte, wo Iung-Siegfried geboren wurde. Schon unter den Römern hat es eine bedeutsame Rolle gespielt. Kuf dem nahen Kürstenberg, von dem man weit in die Lande schaut, hatte Kaiser Kugustus ein Winterquartier für zwei Legionen errichtet. Eine viertel- stunde von diesen Lagern baute sich dann die Kolonie Trajana an; die Reste einer alten, innerhalb dieses Lagers befindlichen Burg sollen der Sage nach die der Siegfriedsburg sein. Berühmt ist der Xantener Viktorsdom. Dem heiligen Viktor, einem römischen Heerführer, verdankt er seinen Namen. Oer tapfere Krieger wurde mit seinen Soldaten in der Nähe von Birten nieder- gemacht, weil er sich zum Christentums bekannte. Eine Stadt von mannig- faltigen Reizen ist Eleve, von den Holländern, die es gerne zu ihrem Sommeraufenthalte wählen, „das niederrheinische Paradies" genannt. „In- mitten der weiten Ebene steigt die Stadt Eleve aus dem Tal allmählich zum Gipfel eines anmutigen Hügels empor, umrauscht von herrlichen Luchen- und Eichenwäldern und umweht von frischer Luft, die würzig emporsteigt aus den grünen Matten, die das Ufer des schönen Stromes umsäumen. Oer erste Blick des Wanderers fällt auf das hochragende Schloß mit dem sogenannten Schwanen- türm, der von der steil abfallenden höhe die Stadt beherrscht." Der Kitter mit dem Schwan. Herzog Gottfried von Brabant war gestorben, ohne männliche Erben zu hinter- lassen. Er hatte aber vor seinem Tode bestimmt, daß sein Land seiner einzigen Tochter, Elsa, verbleiben sollte. Daran kehrte sich indes Gottfrieds Lruder, der Herzog von Sachsen, nicht. Er trug selbst verlangen nach dem schönen Lande, und kaum war
   bis 10 von 52 weiter»  »»
52 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 52 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 0
5 16
6 4
7 7
8 14
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 9
19 6
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 33
30 0
31 0
32 1
33 2
34 1
35 1
36 2
37 11
38 6
39 1
40 0
41 1
42 0
43 2
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 7
4 10
5 10
6 7
7 0
8 0
9 1
10 8
11 3
12 1
13 1
14 0
15 0
16 5
17 10
18 2
19 1
20 0
21 4
22 0
23 0
24 1
25 0
26 2
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 4
37 0
38 0
39 2
40 32
41 0
42 1
43 0
44 2
45 3
46 2
47 0
48 2
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 5
55 0
56 0
57 5
58 0
59 0
60 0
61 10
62 1
63 0
64 0
65 0
66 3
67 0
68 0
69 0
70 9
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 6
77 17
78 0
79 3
80 7
81 0
82 6
83 1
84 0
85 0
86 0
87 4
88 0
89 0
90 0
91 4
92 4
93 0
94 10
95 1
96 1
97 3
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 38
2 3
3 9
4 0
5 16
6 50
7 39
8 1
9 26
10 4
11 23
12 31
13 10
14 71
15 0
16 1
17 12
18 5
19 14
20 4
21 21
22 0
23 0
24 18
25 40
26 2
27 0
28 3
29 23
30 6
31 2
32 28
33 5
34 29
35 23
36 125
37 1
38 3
39 28
40 4
41 12
42 7
43 10
44 25
45 2
46 0
47 46
48 2
49 5
50 15
51 32
52 36
53 8
54 75
55 11
56 5
57 3
58 2
59 19
60 16
61 21
62 15
63 1
64 6
65 3
66 78
67 32
68 2
69 0
70 3
71 16
72 11
73 25
74 3
75 3
76 11
77 6
78 66
79 15
80 17
81 99
82 3
83 38
84 2
85 0
86 14
87 13
88 17
89 15
90 5
91 13
92 0
93 10
94 8
95 70
96 6
97 20
98 12
99 11
100 7
101 16
102 22
103 25
104 10
105 30
106 0
107 22
108 0
109 15
110 12
111 3
112 10
113 3
114 11
115 0
116 3
117 5
118 4
119 55
120 0
121 4
122 19
123 4
124 6
125 12
126 6
127 9
128 0
129 31
130 5
131 21
132 0
133 68
134 9
135 7
136 17
137 8
138 1
139 52
140 28
141 19
142 19
143 4
144 13
145 9
146 0
147 1
148 27
149 1
150 19
151 3
152 4
153 12
154 6
155 8
156 8
157 12
158 1
159 12
160 6
161 1
162 0
163 0
164 15
165 11
166 6
167 2
168 3
169 7
170 14
171 0
172 6
173 3
174 18
175 12
176 42
177 6
178 9
179 3
180 13
181 0
182 14
183 40
184 6
185 7
186 8
187 2
188 83
189 0
190 0
191 9
192 1
193 25
194 5
195 11
196 13
197 11
198 15
199 21