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1. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 55

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Angriffskriege der Perser 492 479. 55 der marathonischen Ebene umschliet die Gebeine der Gefallenen. Ein stolzes Gefhl aber kam der Athen, das Freiheit und Vaterland gegen das groe mchtige Perserreich geschirmt hatte: die Marathonskmpfer galten immer als ein besonderes Heldengeschlecht. Den Sieg suchte M i l t i a d e s durch Eroberung der Kykladen aus-zunutzen, die sich so rasch dem König ergeben hatten. Aber schon die Er-obernng der Insel Paros milang, und so wurde er angeklagt und zu einer hohen Geldstrafe verurteilt; er starb an einer im Kampf erhaltenen Wunde, ggj*.** Erst sein Sohn Kimon konnte die Strafsumme tilgen und sich selbst von der Atimie (dem Verlust der brgerlichen Ehrenrechte) befteien. Seit dem Sturz des altadligen Miltiades gewannen A r i st i d e s und Themistokles in Athen den grten Einflu: jener vorsichtig er-wgend, ein unbedingt zuverlssiger Charakter von unerschtterlicher Recht-schaffenheit und Uneigenntzigst, dieser eine geniale Natur, vorwrts drngend und weit in die Zukunft schauend, voll khner Gedanken, einer der grten Staatsmnner von Hellas. Er vertrat den Gedanken, da Themistokles. Athen, um groß zu werden, einer Flotte bedrfe und den Schwerpunkt seiner Politik auf-die See verlegen msse. Er hoffte wohl auch, da diese Flotte im bevorstehenden nationalen Kampfe mit Persien dessen groen Streitmitteln, den kleinastatischen, phnizischen, gyptischen, sich stellen knne. Schon vor der Schlacht von Marathon hatte er als Archon die Schaffung des Hafens P e i r a i e u s neben der offenen Reede von Phaleron durchgesetzt; jetzt forderte er, da zu den alten Fnfzigruderern eine Flotte von Dreiruderern gebaut wrde. Dies war ein neuer Schiffs-typ. Die Kriegsschiffe auf dem Mittelmeer waren lange, schmale Khne, die von Ruderern getrieben wurden wie die spteren Galeeren. Eine neue Erfindung setzte Ruderer in Reihen bereinander, gewann damit viel Platz und gab dem Schiffe durch raschere Bewegung mehr Stokraft. Diese moderne Flotte sollte von den Einknften der Silbergruben von Laurion geschaffen werden, deren berschsse bisher unter die Brger ver-teilt worden waren. Von einer solchen Politik waren demokratische Neuerungen untrennbar. Wenn man die Besitzlosen in groer Zahl zum Flottendienst heranzog, so mute man allmhlich auch ihre politischen Rechte vermehren. Ein Vorspiel dazu war es, da auch fr das Archon-t a t damals das Los eingefhrt und die Befugnisse der Archonten ge-schmlert wurden. Das athenische Volk entschied sich fr die Politik des Themistokles. Aristides wurde durch den Ostrakismos verbannt und die Flotte ge-

2. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 89

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Zug des Kyros, der spartanisch-persische und der korinthische Krieg. 89 anstatt des Sohnes des Agis, der nicht fr rechtmig galt, zum König gewhlt worden, besonders auf Betrieb des Lysander, der in ihm ein williges Werkzeug zu finden hoffte. Darin tuschte er sich freilich; sobald Agesilaos in Asien ankam, entfernte dieser ihn durch einen Austrag aus seiner Umgebung. Agesilaos kmpste glcklich ebenso gegen Tissaphernes wie gegen Pharnabazos; da wurde er nach Griechenland abberufen. 62. Der korinthische Krieg. Hier herrschte lngst allgemeiner Un- 395gms wille der die schroffe, rcksichtslose Art, mit der Sparta seine Herrschast ausnutzte. Als jetzt ein Abgesandter des Groknigs erschien, der persisches Gold mit Geschick zur Bestechung verwandte, entstand zwischen den bis-herigen Feinden Theben, Korinth, Argos und Athen ein Bndnis. Die Thebaner brachen zuerst los; Lysander, der gegen sie geschickt wurde, wurde in einem Gefecht bei Haliartos geschlagen und fiel. Hierauf kehrte Agesilaos auf dem Landwege durch Thrakien und Makedonien zurck;, in der Schlacht bei Koronea siegte er der bieflr9jw Verbndeten. Aber kurz vorher war die spartanische Flotte bei K n i d o s Knidos von einer neugebauten persischen Flotte, die der 405 nach Cypern ge- 394-flchtete Konon befehligte, vllig geschlagen worden; damit nahm die spartanische Seemacht ein Ende. Konon erschien daraus mit seiner Flotte im Peiraieus, und mit persischem Gelde wurden die im Jahre 404 niedergerissenen Befestigungen wiederaufgerichtet. Seitdem spielte sich der Krieg vornehmlich um Korinth ab, den Schlssel zum Jsthmos. Die Verbndeten fhrten ihn mit Sldnern, als deren Fhrer sich der Athener Jphikrates auszeichnete; er gab ihnen, um sie fr den Kleinkrieg besser auszursten, eine leichtere Bewaffnung, insbesondere einen leichteren Schild (rrtlrrj], von dem sie den Namen Peltasten erhielten. Indessen wandten sich beide Teile um Hilfe an den Groknig; Sparta trug in diesem Buhlen um seine Gunst den Sieg davon; es war bereit, die Selbstndigkeit der griechischen Städte in Kleinasien zu opfern. Der Friede, den der spartanische Gesandte A n t a l k i d a s von Nwmda Susa mitbrachte, wurde von allen griechischen Staaten anerkannt: unter 387. persischer Garantiej) bestimmte er, ba alle griechtf chen Staaten autonom (souvern) sein sollten; nur Athen behielt die Inseln Lemnos, Jmbros und Skyros, während Sparta natrlich die Herrschast der Mesienien nicht aufgab. Die griechischen Städte Kleinasiens und Cypern aber wurden wieder persisch. 1) ^qtu^q^tis ctaixevs vofxi'ui Slxaiov sind die Eingangsworte.

3. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 56

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Griechische Geschichte. schaffen, die Griechenland vor der Unterjochung gerettet und die Gre Athens begrndet hat. S 40. Der dritte Perserzug. Indessen hatte zunchst Dareios, 480 bis dann nach seinem Tode (485) sein Sohn Xerxes zu einem Rache-4'9' zuge gerstet. Er unternahm ihn, sobald er die aufstndischen Pro-vinzen an der Peripherie des gewaltigen Reichs, so gypten, das sich gegen die verstndnislose Fremdherrschaft der Perser immer roieber strubte, unterworfen hatte. Aufs sorgfltigste war nach der groartigen Organisation des Reiches alles fr den Zug vorbereitet. Zwei Brcken waren von sidonischen und gyptischen Ingenieuren der den Hellespont geschlagen worden, ein Kanal fr die Flotte gegraben, damit sie nicht um den strmi-schen Athos zu fahren brauchte. Die griechische berlieferung hat die Zahlen der Menschen, die sich in Bewegung setzten, um dem König alles Land bis zum Untergang der Sonne dienstbar zu machen, arg bertrieben, von 5 Millionen Menschen sprachen zuletzt selbst ernsthafte Geschichtschreiber. Ein Sturm vernichtete die ersten Schiffsbrcken; da soll der König das Meer, das bittere Wasser, haben geieln und Fufesseln hinunterwerfen lassen. Mit solchen Geschichten zeichnete Griechenphantasie den ungeheuren hochfahrenden Frevelsinn eines Knigs, der alle Schranken des Menschen-tums berspringen wollte und dann wieder in die weichen Stimmungen der Verzagtheit zurcksank. Als Kenner griechischer Verhltnisse war im persischen Lager der König von Sparta Demaratos, den sein eigensinniger Streit mit dem Nebenknig Kleomenes von Heimat und Thron vertrieben hatte. 26er?es soll freilich fr seine Schilderungen und seinen Rat oft nur ein Lachen gehabt haben. Um den Angriff abzuwehren, traten die griechischen Staaten unter Spartas Fhrung zu einer Eidgenossenschaft zusammen; Argos, das in Todfeindschaft mit Sparta entzweit war, seit König Kleomenes 495 sein Heer grausam vernichtet hatte, blieb freilich fern, Theben war unzu-verlssig. G e l o n serner, der mchtige Tyrann von Syrakus, war schon deshalb verhindert, Hilfe zu leisten, weil er in demselben Jahre einen schweren Angriff der Karthager zu bestehen hatte, die gleichzeitig mit den Persern damals das Griechentum bedrohten. Der Versuch, im T e m p e t a l den Angriff der Feinde zu erwarten, mute aufgegeben werden, da die Thefsaler, deren Frstengeschlecht, die Aleuaden, medisch" gesinnt war, zum Abfall neigten und die Stellung leicht zu umgehen war. So nahm denn die Flotte an dem Vorgebirge Artemision, der Nordspitze von Euba, Stellung, um den Barbaren

4. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 60

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Grtechtscke Geschichle. keine Stadt auer dem Peloponnes solle Befestigungsmauern haben, damit sie nicht wie etwa Theben zum Sttzpunkte fr einen eindringenden Feind werde. Die Athener kehrten sich an diesen Wunsch nicht; sie wollten nicht immer mit hlzernen Mauern sich verteidigen, sondern ihre Stadt wehrhaft machen gegen jeden Feind. Themistokles setzte den Aufbau der Stadtmauer durch und erreichte durch diplomatische List, da die Spartaner ihren Widerspruch fallen lieen. Eingemauerte Grabsteine erinnerten spter noch daran, wie rasch mit jedem Material die Athener das W^rk hatten vollenden mssen, um nicht von Sparta doch noch gestrt zu werden. Auch der Hafen P e i r a i e u s erhielt starke Befestigungen und wurde fr die Zwecke des Kriegs ausgebaut; wenigstens die Verbindung Attikas mit der See sollte immer frei sein. Der Organisator des neuen Bundes wurde der gerechte" A r i st i d e s, der die von den etwa 200 Mitgliedern zu stellenden Schiffe oder die an ihrer Statt zu zahlenden Geldbeitrge {cpqoi) bestimmte. Die letzteren betrugen 460 Talente (etwa 21/, Mill. Mark); Die Bundeskasse wurde im Apollotempel zu Delos niedergelegt und von den Bundesschatzmeistern cemr]votccnlai) verwaltet. Hier tagte die Bundesversammlung. Athen stand die Fhrung im Bundeskriege zu; da es die Schiffe fr die kleineren Staaten baute und fhrte, so wuchs seine Macht auch dadurch betrchtlich. Kimon. An die Spitze der Bundesflotte trat K i m o n , der Sohn des Miltiades, ein vornehmer, wegen seiner Ritterlichkeit, Freigebigkeit, Liebenswrdigkeit und soldatischen Tchtigkeit beliebter Kriegsmann. Er war fr die Er-Haltung des spartanischen Bndnisses, schon deshalb, weil nur so die Fort-fhrung der Perserkriege mglich schien; dadurch wurde er zum Gegner des Themistokles, der seine Vaterstadt im Gegensatz und, wenn ntig, im Kampfe mit Sparta zur beherrschenden Macht in Hellas zu er-heben gedachte. Kimon nahm die festen Pltze, welche die Perser noch an der Kste Thrakiens besaen, insbesondere Eion an der Strymon-Mndung. Sodann eroberte er die Insel Skyros, deren Einwohner See-raub getrieben hatten. Als endlich die Perser sich aufrafften, um das Verlorene wiederzugewinnen, trug Kimon der sie am Flusse Eury -466? medon in Pamphylien einen glnzenden Sieg zu Wasser und zu Lande davon. Pausanias' 42. Ausgang des Pausanias und Themistokles. Whrend sich so e"be' Athen emporschwang, wurde Pausanias ein Opfer seiner ehrgeizigen Absichten. Er kehrte nach dem Kriegsschauplatz zurck und war eine Zeit-lang im Besitz von Byzanz, bis es ihm die Athener entrissen. In die

5. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 64

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Griechische Geschichte. König Pleistoanax und seinen Ratgeber durch eine Geldsumme, die er nachher unter der Bezeichnung dg r tov verrechnete. Dann besiegte er die Euber und verteilte einen Teil ihres Landes an athenische Ansiedler (xitjqovxoi). Auf die Wiederherstellung seiner Landmacht dagegen mute Zvjhrige^ Athen verzichten. Mit den Spartanern wurde im Jahre 446 ein Friede 5llebe ' auf 30 Jahre geschlossen. Griechenland im perikleischen Zeitalter. 46. Wirtschaftliche Zustnde. Den Perserkriegen war ein ge- waltiger wirtschaftlicher Aufschwung von Hellas gefolgt. Whrend der Ackerbau, wachsende Getreidebau nicht mehr imstande war, die steigende Be-vlkerung zu ernhren, und daher eine starke Einfuhr von Getreide aus den Lndern am Pontos Euxeinos notwendig wurde, brachten l - und Weinbau guten Ertrag. Besonders das attische l besa weiten Ruhm. Gewerbe. Das Gewerbe entwickelte sich mehr und mehr in Form einer Gro-i n d u st r i e, welche zwar ohne Maschinen, aber mit groen Mengen von Sklaven arbeitete; deren Zahl war damals in Athen nicht viel geringer als Die der Bollbrgeu.1) Immerhin gab es eine Menge kleiner Hand-w e x l e x , die Waren fr den Verkauf arbeiteten. So war an die Stelle der Eigenwirtschaft frherer Jahrhunderte eine ausgedehnte Arbeitsteilung getreten. Handel. Zugleich entwickelte sich immer mehr der Handel. Die Kaufleute wagten viel bei der Unsicherheit der Meere, der Mangelhaftigkeit der Schiff-fahrt, dem Fehlen des Kompasses, der Leuchttrme usw.; aber dafr winkte ihnen ein hoher Gewinn. Es mehrte sich die Menge des umlaufenden Geld- Geldes; daher sank der Zinsfu, wenn er auch noch immer Verhltnis-Wft' mig hoch blieb (12 %), während die Preise stiegen, und der Gebrauch des Geldes als Tauschmittel wurde immer allgemeiner. Der wirtschaftliche Athen als Mittelpunkt von Hellas wurde nunmehr Athen; verdrngt wurde Miltelpunkt. U g i n a, an zweite Stelle trat K o r i n t h. Alle drei Städte liegen an der saronischen Bucht an gnstiger Strae. Dagegen verloren ihre alte Bedeutung die kleinasiatischen Griechenstdte, da der Verkehr mit dem inneren Asien nach den Perserkriegen lahm gelegt war. Fr Athens Handel war wichtig seine vollhaltige Silbermnze, die Drachme mit dem altertmlichen Athenekopf und dem Symbol der Eule. Der P e i -r a i e u s war jetzt der grte Handelsplatz des stlichen Mittelmeeres, dort wurde das pontische Getreide aufgestapelt, Rohstoffe wie gewerbliche 1) Attila hatte eine Gesamtbevlkerung von vielleicht 170000 Vollbrgern, 40 000 Metken und gegen 150 000 Sklaven.

6. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 213

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Bltezeit Griechenlands. 213 Ausbildung des s p artani scheu Krieger-staates. Militrische, staatliche Erziehung. Der Grundbesitz ist unverkuflich und unteilbar. Knigtum, Gerusia, Ephoren, Volksversammlung. Die beiden messenischen Kriege, im 6. Jahrh. Die Grndung des peloponnesischen Bun-des unter Spartas Hegemonie. Entwicklung der athenischen Verfassung. Knigtum (Theseus, Kodros). Adelsherrschaft (Ar-chonten). Aufstand Kylons. Gesetze Drakons. 594 Die solonische Gesetzgebung. Die Timokratie. (Ab- stufung der politischen Rechte nach vier Steuer-klaffen.) Die Seisachtheia. Volksversammlung, Rat der Vierhundert, Archonten, Areopag, Volksgericht (Heliaia). 560 510 Tyrannis des Peisistratos und seines Soh-nes H i p p i a s. Ermordung des Hipparchos. 510 Vertreibung des Hippias (die Alkmoniden; Kleo- menes von Sparta). Die Verfassung des Kleisthenes. Begrn-dung der Demokratie. Die 10 Phylen und die neue Gemeindeordnung. Der Rat der 500. Der Ostrakismos. 500404 Ii. Die Sltezeit Griechenlands. 500 448 1. Die Zeit der Perserkriege. Der ionische Ausstand. Verbrennung von Sardes; Niederlage bei Lade. 492479 D i e Angriffskriege der Perser. 492 Der erste Perserzug; Mardonios. 490 Der zweite Perserzug; Datis und Artaphernes. 490 Sieg bei Marathon. Miltiades. Sturz des Miltiades. Der Flottenbau des Themistokles. 480479 Der dritte Perserzug; Xerxes. 480 Tod des Leonidas bei den Thermopylen. Kmpfe der Flotte bei Artemision. Sieg bei

7. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 49

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Athen bis auf Kleisthenes. 49 Frsorge fr die niederen Klassen und ferner in der Entfaltung frstlichen Glanzes. Seine soziale Ttigkeit bestand in der Anlage von Straen, einer Wasserleitung fr das wasserarme Athen und anderer ffentlichen Bauten, in der Grndung der Kolonie Sigeion am Eingange in die fr die Getreidezufuhr wichtige Wasserstrae des Hellesponts, in Geschenken an Land und Geld, die er verarmten Bauern machte; dem ueren Glnze dienten die Tempel, die er auffhrte, z. B. der Tempel des olympischen Zeus, der grte von allen athenischen, den erst Kaiser Hadrian vollendete, dann auch glnzende Feste: er ordnete die Panathenen und Brachte die Feier des lndlichen Gottes Dionysos nach Athen, aus der die Tragdie (Thespis) erwuchs. Auch sonst liebte er die Dichtkunst; Anakreon von Teos und Simonides von Keos zog er an seinen Hof. Seine Nachfolger ordneten auch den ffentlichen Vortrag der Homerischen Gedichte an. Das Zeitalter des Peisistratos erschien den kleinen Leuten auf dem Lande spter wie ein goldenes Zeitalter. Auf Peisistratos folgte sein Sohn Hippias, dem sein Bruder Hipparchos zur Seite stand. Im Jahre 514 wurde letzterer aus 510. Grnden persnlicher Rache von Harmodios und Aristogeiton, ^Hippar-die spter von dem athenischen Volke als Tyrannenmrder gepriesen und chs5i4. durch Statuen verherrlicht wurden, bei der Feter des Panathenensestes ermordet. Die Folge dieser Tat war ein hartes Polizeiregiment. Jetzt bernahmen die A l k m o n i d e n die Fhrung im Kampfe gegen die Tyrannen; sie hatten das delphische Orakel durch den prachtvollen Aufbau des verbrannten Apollotempels fr sich gewonnen, und das Orakel veran-late Sparta zum Eingreifen. Im Jahre 510 zog König Kleo -m e n e s I. nach Attika. Nach anfnglichen Mierfolgen schlo er Hippias auf der Burg ein und zwang ihn auf die Herrschaft zu verzichten; der Ver- @tiur5b1q triebene begab sich nach Sigeion unter persische Botmigkeit. 35. Die Begrndung der Demokratie durch Kleisthenes. Es handelte sich nun darum, ob in dem befreiten Athen der Adel wieder seine Herrschast ausrichten oder das Brgertum eine demokratische Verfassung durch-setzen wrde. Der Fhrer des Adels, der Eupatriden, war Jsa gor as, dersich auf Kleomenes sttzen durste; beide erreichten, da Kleisthenes, der zurckgekehrte Alkmonide, der Fhrer des Demos, verbannt wurde. Die darauf folgende Gewaltherrschaft aber rief einen Aufstand der Brgerschaft hervor: Kleomenes und Jsagoras wurden auf der Burg belagert und zum Abzug gezwungen; Kleisthenes kehrte zurck. Ein Feldzug der Spar- Angriffe" t a u e r gegen Athen scheiterte infolge eines Zwistes der beiden Könige Neubauer-Rsiger. Lehrb. d. Gesch. Iii. Teil. B. Ausg, f. Gymnasien. 4

8. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 53

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorgeschichte der Perserkriege. 53 38. Der ionische Aufstand. Seidem der Waffenruhm der Perser einen Sto erfahren hatte, regte sich der Gedanke des Aufstandes unter den Joniern. Selbst Histiaios wurde den Persern verdchtig und unter ehrenvollen Vorwnden als Tischgenosse des Knigs nach Susa berufen. Gerade diese mitrauische Behandlung reizte ihn auf und machte ihn zum Perserfeind, und sein Schwiegersohn und Nachfolger als Fürst von Milet, Ariftagoras, erhob die Fahne des Aufruhrs, und dieser verbreitete sich schnell der die ganze Westkste. Von den Staaten des Mutterlandes schickte Athen 20, Eretria 5 Schiffe; in Sparta verweigerte König Kleomenes, dem Ariftagoras vermittelst einer auf Erz gezeichneten Landkarte die Entfernung klarzumachen suchte, die Untersttzung. Ver-geblich soll der Jonier auch versucht haben, den König fr seine Entwrfe mit Bestechung zu gewinnen. Die Aufstndischen drangen anfangs vor und verbrannten S a r d e s, Sarves, muten es aber wieder rumen; die Athener und Eretrier fuhren wieder nach Hause. Allmhlich machten die Perser Fortschritte; Ariftagoras verlie die Seinigen und kam in der Fremde um; H i st i a i o s, zur Be-schwichtigung des Aufstandes abgesandt, suchte sich seinen Landsleuten an-.^Zuschlieen, wurde aber von ihnen nicht aufgenommen und fiel spter als Freibeuter in die Hand der Perser, die ihn hinrichteten. In der Krieg-fhrung machte sich schwer geltend, da in den ionischen Staaten der Griechen keinerlei Neigung vorhanden war, Zucht und Ordnung zu halten, und da die Mannschaft zu weichlich war, um die notwendigen bungen gehorsam und tatkrftig vorzunehmen. So kam es, da die ewig uneinigen Griechen bei der Milet vorgelagerten Insel Lade, die infolge der An-Lade, schwemmungen des Manders jetzt zu einem Teile des Festlandes geworden ist, von der phnizischen Flotte vllig geschlagen wurden. Darauf wurde zuerst Milet, dessen Bewohner an den Tigris in die Verbannung weg-gefhrt wurden, dann die brigen Kstenstdte erobert. Fr das Schicksal von Sardes wurde schwere Rache genommen, Städte und Tempel nieder-gebrannt. Wie frher die Juden von den Assyriern und Babyloniern, so wurden also jetzt die Griechen willkrlich von dem Despoten in andere Teile des Reiches verpflanzt. Einen besonderen Groll behielt der König gegen die kleinen Städte des griechischen Mutterlandes, die es gewagt hatten, ihm zu trotzen. Dreimal mute tglich vor der Mahlzeit ein Sklave ihm zu-rufen: Herr, gedenke der Athener. Auch die westlichen Ksten und die Jnselflur des gischen Meeres der Perserhoheit zu unterwerfen, schien ntig, wenn man Herr Kleinasiens bleiben wollte.

9. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 57

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Angriffskriege der Perser 492 479. 57 die Einfahrt in die griechischen Gewsser zu verwehren, während der spar-tanische König L e o n i d a s mit einem Heere von 7000 Hopliten den von dem Meere und den Auslufern des ta-Gebirges gebildeten Pa der Thermopylen besetzte. Die Frontangriffe der Perser wurden abge-Therw.opm. wiesen; nichts brachte die tapferen Griechen ins Wanken, obschon die Orien-teilen mit Peitschenhieben vorwrts getrieben wurden und selbst die Unsterb-liche Schar" der Perser, 10 000 ihrer Tapfersten, zum Sturme vorging. Da zeigte ein gewisser Ephialtes einen Gebirgspfad der den ta, der von den Phokern ungengend besetzt war. Diese lieen sich von den empor-steigenden Persern berraschen und flohen. Als Leonidas dies erfuhr, sandte er die Bundesgenossen heim; er selbst blieb, mit ihm 300 tapfere Spartaner und 700 Thespier. Sie starben alle den Heldentod. Ein Lwe von Marmor bezeichnete spter die Weihesttte, und die schlichte Inschrift: eiv, yyehxsiv yiaxedatfuovioig, ovi Tfjde "Aeluea zolg "Aelviov Qrj(.iccl 7cel&Ouevoi. Die Folge war, da die Flotte, die bei A r t e m i s i o n drei Tage lang Artemission, ruhmvoll, aber ohne Entscheidung gegen die feindliche Ubermacht gefochten hatte, sich zurckzog. Das ganze Land bis nach Attila ward eine Beute der Feinde. Brennende Tempel und Städte verkndeten den Heereszug, viele Griechen schlssen sich den Barbaren an. Verzagt war das Orakel in Delphi, das hinter dunkeln, unverstndlichen Worten sich versteckte, um seine Verlegenheit zu verbergen, oder geradezu Unheil prophezeite. Den Athenern gab es den Rat, sich hinter hlzernen Mauern zu verteidigen. Whrend einige Fromme diese auf den Palissadenwall der Akropolis den-teten, berredete Themistokles seine Brgerschaft zu dem Glauben, der Gott meine mit der hlzernen Mauer die Schiffe. So rumten die Athener die Stadt, Frauen und Kinder wurden nach Salamis oder der nahen peloponnesischen Kste geschafft. Die Schiffe, die ihnen der Vaterlands-boden blieben, nahmen die Waffenfhigen auf. Die Stadt wurde von den Feinden niedergebrannt, die Burg auf einem Seitenpfad erstiegen und ebenfalls zerstrt. Whrend sich das peloponnesische Landheer auf dem Jsthmos, den man durch eine Mauer sperren zu knnen gedachte, versammelte, legte sich die von dem Spartaner Eurybiades befehligte griechische Flotte, nach Aschylos, der am Kampfe teilnahm, 310 Schiffe, von denen die athenischen einen wesentlichen Bestandteil bildeten, im Sunde von Salamis vor Salamis Anker; ihr gegenber die persische Flotte, die durch Sturm und Schiffbruch an den Steilksten von Magnesia und Euba stark gelitten hatte. The-

10. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 63

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Kriegerische Wirren. 63 Den Anla zum Kriege gab M e g a r a, das bisher zu seinen Dorischen Stammesgenossen gehalten hatte, damals aber mit Korinth in Streit geriet und sich nunmehr an Athen anschlo. In diesen Wirren siel den Athenern der groe Erfolg zu, ihre Nebenbuhlerin auf dem Gebiete der Politik, des Handels und des Gewerbes, A g i n a, zu erobern. Gleichzeitig ward die 456. Spannung zwischen Athen und Theben strker. Sie bestand seit den Perserkriegen, sie war tiefer begrndet im Gegensatz der benachbarten Staaten und Stmme. Die Thebaner, in der Luft ihrer feuchten Auen schwerfllige, aber krftige Grundbesitzer, die eine aristokratische Fhrung des Staates festhielten, konnten sich mit den leicht beweglichen, spott-schtigen Demokraten von Athen nicht vertragen; sie lehnten ihre Fhrung ab und sahen mit hchstem Widerwillen den Anschlu der Phoker und andrer in Mittelgriechenland an Athen. Diese Landschaften betrachtete Theben im stillen als seine eigene politische Domne. Die Ausbreitung der athenischen Herrschaft der das Binnenland weckte Eifersucht und Furcht auch bei den Spartanern. Sie sandten ein Heer nach Mittelgriechenland; ihm traten die Athener bei T a n a g r a entgegen. Zwar wurden sie ge-schlagen; da aber die Spartaner nicht wagten, nach Attika einzurcken, 456-sondern nach der Heimat zurckgingen, konnten die Athener zwei Monate nach ihrer Niederlage wieder zum Angriff auf die mit den Spartanern verbndeten Boter schreiten und siegten bei den Weinbergen" (O i n o -phyta). Darauf wurden in den botischen Stdten auer Theben die aristokratischen Verfassungen gestrzt; neben Megara gehrten nunmehr Athens Land Botien, Phokis und Lokris zum athenischen Bunde. In jene Zeit der grten Ausbreitung des athenischen Reiches fllt der Bau der beiden (nachher Drei) langen Mauern, welche Athen mit dem Peiraieus ^langen und Phaleron verbanden und so die Verbindung der Stadt mit dem Meere fr den Fall der Belagerung sicherten. Indessen hat Athen jene groe Machtstellung nicht lange behaupten knnen. Eben in jenen Jahren wurden die athenischen Truppen in gypten vernichtet (vergl. 43); man befrchtete sogar. Da die Perser einen An-griff wagen knnten, und brachte die Bundeskasse von Delos nach!jnga|e Athen in Sicherheit. Der Kriegszustand mit den peloponnesischen Staaten wurde auf einige Jahre durch einen Waffenstillstand unterbrochen; in jener Zeit zog Kimon nach Cypern, wo er starb. Aber als in der Schlacht bei Koronea in Botien im Jahre 447 eine athenische Heeresabteilungkoronea durch einen berfall aufstndischer Boter vernichtet wurde, fielen nicht nur die mittelgriechischen Landschaften und Euba wieder ab, sondern es zog auch ein spartanisches Heer heran. Da bestach Perikles den spartanischen
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