Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Das Rmische Kaiserreich. 15 Flavius Vespasianus, den die syrischen Legionen zum Kaiser aus-gerufen hatten, besiegt und fiel bei einem Kampfe in Rom. Die Flavier (6996). Vespasian (6979), der Sohn eines Ritters und allein durch seine Tchtigkeit emporgekommen, wurde von vielen Sena-toren geringschtzig behandelt. Aber er erwarb sich den Ruhm eines Pflicht-treuen, sparsamen Regenten und verstand es, die durch die innern Un-ruhen erschtterte Zucht im Heere wiederherzustellen, die Verwaltung des Reiches und die Rechtspflege zu ordnen, Knste und Wissenschaften zu frdern. Unter ihm wurde das Kapitol wieder aufgebaut, unter ihm er-stand das Kolosseum (Amphitheatrum Flavium). Titus (7981), der 70 n. Chr. Jerusalem erobert hatte, regierte im Sinne seines Vaters. Er wurde wegen seiner Menschenfreundlichkeit amor ac delieiae generis humani (der Liebling und die Wonne des Menschengeschlechts") genannt. Domitian (8196), Vespasians zweiter Sohn, ein Mann von starkem Ehrgeiz, berlie sich in seinen spteren Regierungsjahren seiner Verschwendungssucht und Prachtliebe. Er erhhte den Truppen den Sold, aber der verstrkte Steuerdruck verursachte Unruhen, die die mitrauische Natur des Kaisers weckten und zu unertrglichen Grausamkeiten steigerten. Schlielich fiel Domitian einer weitverzweigten Verschwrung zum Opfer. Unter ihm wurde die Befestigung des Zehntlandes begonnen ( 8). Die guten Kaiser" (96180). Die glckliche Zeit, die mit Nerva (9698) begann und fast ein Jahrhundert hindurch whrte, ist die Zeit der guten Kaiser". Nerva verstand es, zwei frher unvershnliche Gegen-stze, die Freiheit der Brger und die Hoheit seiner Herrscherstellung, wie Taeitus sagt, zu vereinigen. Auf Nerva folgte M. Ulpius Trajanns (98117), der erste Provinziale auf dem Kaiserthron, aus der latinischen Kolonie Jtalika in Spanien gebrtig, der tchtigste Soldat, der damals im Reiche zu finden war. Er ist der letzte Kaiser, der die Grenzen des Reichs erweitert hat. Nach zwei Feldzgen gegen die Daker, deren Begebenheiten die Trajanssule darstellt, verwandelte er das von ihnen bewohnte Land in die Provinz Daeia (stliches Ungarn, Siebenbrgen und Rumnien). Er starb auf einem Zuge gegen die Parther, die den Grenzen des Reiches im Osten ebenso gefhrlich waren, wie die Germanen am Rhein und an der Donau. Noch den sptesten Imperatoren wurde bei der Huldigung im Senate zugerufen: Sei glcklicher als Augustus, besser als Trojan! P. lius Hadriauus (117138), sein Adoptivsohn, schlo mit den Parthern sogleich Frieden und wandte seine ganze Tatkraft der inneren Verwaltung zu, die immer mehr ein berufsmig ausgebildetes und geschultes Beamtentum erforderte. Auf mehrjhrigen Reisen ber-zeugte er sich durch eigenen Augenschein von dem Zustande der Pro-vinzen, deren Wohl er vielleicht am meisten unter allen Kaisern gefrdert hat. An besonders gefhrdeten Stellen sicherte er die Grenzen des Reichs durch Wall und Groben.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 21

1911 - Breslau : Hirt
Die Germanen. 21 Fr den Krieg wird einer der Fürsten zum Herzog erwhlt; nur bei den Ostgermanen hren wir von Knigen; man entnimmt sie der stirps regia, erhebt den Gewhlten auf den Schild und berreicht ihm den Speer als Wahrzeichen seiner Gewalt; aber er hat nicht zu befehlen, er wirkt durch Vorbild, nicht durch Amtsgewalt; man ehrt ihn durch eine freiwillig dargebrachte Gabe. Die Fürsten umgeben sich mit einem Gefolge, das im Krieg eine Leibwache, im Frieden ein Ehrengeleit bildet. Die persnliche Freiheit des Kriegers wird durch die Gefolgschaft nicht geschmlert, denn sie be-ruht ans freiwilligem Vertrag zwischen Herrn und Mann; dieser ist Ge-horsam und Treue bis zum Tode schuldig, jener hat fr den Unterhalt seines Mannes zu sorgen. Das Gefolge dient nicht dem Vorteil des Landes oder Stammes, sondern nur dem Ruhme des Gesolgsherru. Wer ein groes Gefolge unterhielt, war deshalb oft zu Beutezgen gentigt. c) Kriegswesen. Alle Freien sind wehrpflichtig. Im Kriege treten sie nach Sippen und Hundertschaften geordnet zum Heer zusammen. Sie kmpfen zu Fu nur die Fürsten und ihr Gefolge streiten bis-weilen zu Pferd und stellen sich vor dem Kampf zu einem groen keilfrmigen Schlachthaufen teberkopf") auf, der trotz oft mangel-haftet Bewaffnung des einzelnen Mannes durch den gewaltigen Druck der Masse den Sieg erzwingt. Fhren sie auf der Wanderung Weib und Kind und fahrende Habe mit, so schieben sie vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammen, in deren Ringe sie die Ihrigen und den Besitz bergen und auf die sie sich im Falle einer Niederlage zurckziehen. Wenn die Männer zum Sturm schreiten, erheben die Frauen den Zaubergesang, durch den sie ihre Männer gegen Gefahr feien und den Sieg herbeiziehen wollen. d) Wirtschaftliche Verhltnisse. Das Haus des Germanen hat man sich noch sehr unvollkommen vorzustellen; es ist aus Holzwerk aufgefhrt, am Giebel ist hufig ein Pferdekopf befestigt. Gehft und Garten werden von einem Pfahlzaun umschlossen; auch das ganze Dors ist bisweilen eingehegt, mehr um das Vieh am Verlausen zu hindern und dem Raubwild den Zutritt zu wehren, als um einem feindlichen Angriff zu begegnen. Von dem Gehft des Freien unterscheidet sich die gerumige Halle des Fürsten oder Gesolgs-Herrn. rmere bauen bienenkorbhnliche Behausungen aus Flechtwerk und Schilf. Steinbau fhrten erst die Rmer ein. Frauen und Sklaven ver-fertigen, was man braucht; zuweilen bietet der Hndler aus dem Rmischen Reiche Schmuck oder Waffen, wohl auch Wein zum Tausche an. Viehherden und Beutestcke sind der Reichtum des Freien, Jagd und Krieg feine Beschftigung; Frauen und Sklaven bewachen das Vieh und bestellen den ihm zugewiesenen Anteil am Ackerland, oder er bergibt ihn einem Unfreien, von dem er einen Teil des Ernteertrages empfngt. Gebaut wurden Hafer, Gerste und Weizen, dazu einige Gemfe und Flachs. Feineres Obst fhrten die Rmer ein. An Haustieren hielt man unansehnliche, aber ausdauernde Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, von Geflgel besonders Gnse.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 248

1911 - Breslau : Hirt
248 Aus der Geschichte der Neuzeit. Nachdem er Christian Iv. der sich den Feinden Schwedens zugesellt hatte durch seinen Feldzug nach Jtland zum Frieden gezwungen hatte, schlug er 1645 die Kaiserlichen bei Jankau in Bhmen. Die Franzosen waren von dem bayrischen General Johann von Werth mehrmals geschlagen worden, aber schlielich bis Bayern vorge-druugeu. Die furchtbare Verwstung des Landes durch die Franzosen unter Turenne und durch die Schweden unter Wrangel zwang Maxi-milian, das Bndnis mit dem Kaiser aufzugeben; sie wiederholte sich, als er wieder an dem Kriege teilnahm. 1648 war Wrangel bis zum Inn vorgedrungen, und Knigsmark hatte die Kleinseite von Prag ge-nommen, als die Boten den Abschlu des Friedens verkndigten. Ungeheuer waren die Leiden, unter denen alle Teile des deutschen Vater-landes seufzten. Das flache Land war fast vollstndig verwstet. Die Bauern, ihrer Habe und ihres Gutes beraubt, hatten sich zerstreut, die jungen und krftigen Leute hatten Kriegsdienste genommen, wer es irgend vermochte, schlo sich dem wsten, marodierenden Tro der Heere an. Die Kriegszucht war verfallen, Plnderungen, Grausamkeiten, Erpressungen gegen die Be-wohner waren die Regel. Der Wohlstand sank. Obschon die Städte weniger unter den Plnderungen der feindlichen Truppen litten, gingen auch sie zu-rck, weil fast aller Handel lahmgelegt war. Dazu schleppten die Heere Seuchen mit sich, durch die die Bevlkerung berall furchtbar verringert wurde. Das Geld wurde verschlechtert; Edelmetall verschwand beinahe aus dem Verkehr. Man sehnte sich nach dem Frieden. 1641 traten die Gesandten der ver-schiebenen Staaten zu Unterhandlungen zusammen; aber sieben Jahre dauerte es, bis man sich einigte. 121. Der Westflische Friede. Am 24. Oktober 1648 wrben die Friedenstraktate zu Mnster von den kaiserlichen und den franzsischen und in Osnabrck zwischen den kaiserlichen, den reichsstndischen und den schwedischen Gesandten abgeschlossen. a) Die Unabhngigkeit der Niederlande und der Schweiz wird anerkannt. b) Territoriale Vernderungen: 1. Schweden erhlt Vorpommern mit den Odermndungen und Rgen, Wismar und die Stifter Bremen und Verden; dazu eine Geld-entfchdigung. 2. Frankreichs Oberherrschaft der die Bistmer und Städte Metz, Toul und Verduu wird anerkannt, es erhlt die Stadt Breisach und alle habsburgischeu Territorien und Rechte im Elsa, d. h. den Sundgau. und die Landgrafschaft Oberelsa, die Landvogtei der die 10 vereinigten Reichsstdte (Colmar, Schlettstadt, Hagenau, Weienburg, Landau u. a.), denen im brigen ihre Reichsnnmittelbarkeit verbrgt wird, sowie schlie-lich die Landgrafschaft Unterelsa (die ein leerer Titel war), dazu das Besatzungsrecht in Philippsburg.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 252

1911 - Breslau : Hirt
252 Aus der Geschichte der Neuzeit. Frankreichs wird die Herstellung einer starken, die nationale Selbstndig-keit verbrgenden Verfassung unmglich gemacht. Das Reich wird vollstndig abhngig vom Auslande; das Bnd-nisrecht der Fürsten hat Frankreich in keiner andern Absicht befrwortet, als um sich selbst die Handhaben zum Eingreifen in die deutschen Ange-legenheiten jederzeit zu sichern. Der Krieg hatte, wie das bei seiner langen Dauer und der greuel-vollen Kriegfhrung nicht anders zu erwarten war, den Wohlstand Deutschlands vernichtet, der Friede traf keine Frsorge fr seine Wieder-Herstellung, sondern berlie sie den einzelnen. Vor allen Dingen erwies sich als notwendig, die nach Auflsung der Heere entlassenen Sol-baten, die in Rotten vereinigt bettelnd und plndernd ans dem Lande umherzogen, in die Gesellschaft wieder einzuverleiben und an brgerliche oder buerliche Ttigkeit zurckzugewinnen. Das grte Unglck war die Entvlkerung von Stadt und Land. Handel und Gewerbe konnten in den Stdten erst wieder aufblhen, wenn das flache Land wieder be-siedelt und die cker bestellt wurden. Aber es fehlte an Geld, Vieh und Menschen. Es war auf Menschenalter nicht daran zu denken, alle durch den Krieg geschaffenen Wstungen wieder anzubauen oder alle brach liegen-den cker wieder unter den Pflug zu nehmen. Die Wiederherstellung voll-zog sich in den verschiedenen Gegenden in sehr verschiedenem Zeitma, besonders gnstig gelegene Drfer wiesen bald die alte Einwohnerzahl auf, andere sind bis heute noch nicht wieder aufgebaut worden. Der Aufschwung der Städte folgte nur allmhlich; die ehemaligen Reichsstdte, die hansischen ausgenommen, sind bis ins 19. Jahrhundert nicht wieder zu dem alten Wohlstande gekommen. Gnstiger war das Schicksal der landsssigen, sofern sich eine weise, landesvterlich frsorgende Regierung der Hebung von Handel und Verkehr zuwandte. Schlimmer als die Einbue an wirtschaftlichem Wohlstande war die an idealen Gtern. Das deutsche Nationalgefhl erlosch, auch das Gefhl der Stammeszugehrigkeit schwand. Die fhrenden Kreise wandten sich von den deutschen freilich arg verrohten Sitten ab und bildeten sich nach franzsischem Vorbilde zu feinerer Lebensart, wobei vieles von guter deutscher Art verloren ging, und schlimme undeutsche Manieren ins Land kamen. Wer es irgend vermochte, folgte dem Vor-bilde der hheren Stnde. Diese sprachen und schrieben Franzsisch. An Stelle des Nationalgefhls berwog das konfessionelle Gemein schastsgefhl, noch lange trennte in Deutschland Evangelisch und Katholisch mehr als Deutsch und Nichtdeutsch. Dazu entwickelte sich in vielen Terri-tonen ein Gefhl der Anhnglichkeit an die Dynastie, das die Stellung zu den nationalen Fragen von der Stellung des Fürsten abhngig machte. Politisch zerstrt, kirchlich zerrissen, wirtschaftlich ruiniert, in seinem nationalen Selbstgefhl vernichtet, schien das deutsche Volk auf eine groe Zukunft keine Aussicht mehr zu haben.

5. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 1

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Vlkergruppen. 1. Die Geschichte des Altertums, soweit es auf unsere Kultur einen bestimmenden Einflu ausgebt hat, spielt sich vornehmlich in den Lndern am mittellndischen Meere ab. Die Anfnge der antiken Kultur liegen in gypten und Vorderasien; ihre Haupttrger sind die Griechen und Rmer. Wir pflegen unter den rings um das Mittelmeer wohnenden Vlkern nach sprachlichen und anthropologischen Merkmalen drei Gruppen zu unter-scheiden: 1. Die Gruppe der nordafrikanischen Völker, zu denen die gypter gehren. 2. Die der Semiten, zu denen die Araber, die m e s o -p o t a m i s ch e n und die syrischen Völker, unter den letzteren die Hebrer und Phniker, zu rechnen sind. 3. Die der Jndoeuroper oder Jndogermanen: zu ihnen gehren in Asien die Arier, die sich in Inder und I r a n i e r scheiden, neben ihnen die Armenier und mehrere kleinasiatische Völker; in Europa die Kelten, Germanen, Slaven, die Jta-liker, die Griechen und die i l l y r i s ch e n und thrakischen Stmme. Reubauer-Rsiger, Lehrb. d. Gesch. Iii. Teil. B. Ausg. f. Gymnasien. 1

6. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 85

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der peloponn fische Krieg 431 404. 85 die dazu gefhrt hatte, den Gegensatz von arm und reich immer mehr zu verschrfen. Der Krieg hatte mit dazu beigetragen. In Athen waren viele bisher wohlhabende Leute durch den dekeleischen Krieg ver-armt; auch in Sparta war der Grund und Boden mehr und mehr in die Hand weniger reichen Familien gelangt, während Die Mehrzahl der Vollbrger verarmt war. Das Ergebnis war, da sich Besitzende und Besitzlose mit immer wachsendem Hasse gegenberstanden, und da im Sche vieler Städte Die furchtbarsten Parteikmpfe entstanden, durch welche die altgriechische Staatsgesinnung auf das schwerste geschdigt wurde. Dem gegenber traten bereits sozialistische Ideen auf; vor allem P l a t o n suchte gegenber der alles beherrschenden und auslsenden Selbstsucht den Weg zum sozialen Frieden in einem sozialistischen, stndisch gegliederten Jdealstaate, dessen Bild er in seinen Bchern vom Staate entwarf. Mit der sozialen Zersetzung steht in innigem Zusammenhang die Zer-fetzung der altgriechischen Sittlichkeit. Der Patriotismus zunchst, die sefmmmg. Staatsgesinnung schwand dahin; eine Folge davon war die auerordentliche Zunahme des Abenteurer- und Sldnerwesens. Nament-lich in den armen Bergkantonen gab es viele, die nach dem groen Kriege den Beruf des Soldaten als Handwerk ergriffen und ihren Arm an jeden vermieteten, der zahlen konnte, auch an die Erbfeinoe des hellenischen Wesens. Die groen Handelsstdte, die in den letzten Jahrzehnten soviele Brger eingebt hatten und vor allem daran dachten, Erwerb und Wohlstand zu mehren, fhrten jetzt ihre Kriege gern mit Sldnern, die den Vorzug hatten, waffengebt zu sein. Auch der Beruf des Sldnerfhrers bildete steh heraus; diese Leute hingen oft nur lose mit der Heimat zusammen und dienten gern ihren eigenen Interessen. Waren die Sldner schlecht bezahlt, so wurden die zuchtlosen Haufen leicht ein- Landplage auch fr Freundesland. Ein im brigen so von griechischem Geiste erfllter Mann wie der Athener Xenophon ging als Sldner mit nach Persien und schlo sich nachher aus Abneigung gegen die heimische Demokratie an Sparta an. Alkibiades mu neben Theramenes und Kritias (s. 59) als Typus gelten nicht nur fr die vaterlandslose Gesinnung, sondern ber-Haupt fr die vielfach hervortretende leichtfertige und selbstschtige Verachtung der alten Sitte, des Herkommens, des alten Glaubens. Denn ein neues Zeitalter und eine neue Denkweise kamen allmhlich auf. Das geistige Interesse wurde immer lebendiger und allgemeiner: man verlangte die Ergebnisse des bisherigen wissenschaftlichen Denkens kennen zu lernen, man fing an, der die Berechtigung dessen, was bis jetzt der Gott und Welt, der Wahrheit und sittliche Pflicht geglaubt worden war,

7. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 88

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Griechische Geschichte. kratischen Partei den Frieden; zum erstenmal wurde eine A m n e st i e verkndet, die ehrlich gehalten wurde, und die demokratische Ver-f a s s u n g wiederhergestellt. Es war knftig kein Boden mehr fr oligarchische Bestrebungen in Athen, wenn auch der Ruf, man wolle die Demokratie abschaffen, noch lange zu den Schlagwrtern der Rednerbhne gehrte und die groe Masse in Aufregung setzte. Der Zug des Kyros. der spartanisch-persische und der korinthische Krieg. 6 60. Der Zug des jngeren Kyros. Kleinasien war bald der 401. Schauplatz neuer Kmpfe, und Sparta wurde durch seine Verbindung mit dem jngeren Kyros in einen Krieg mit Persien verwickelt. Dieser, ein Mann voll hochsliegender und ehrgeiziger Gedanken, der Lieblingssohn seiner Mutter Parysatis, die ihn nach dem Tode ihres Gemahls Dareios Il gern auf den Thron erhoben htte, fate den Plan, seinen Bruder Artaxerxes Ii. mit Waffengewalt zu strzen; unter spartanischer Beihilfe sammelte er, zunchst ohne jemand seine Absicht zu erffnen, ein Heer von 13000 griechischen Sldnern, unter deren Fhrern der Spartaner Klearch os hervorragte, und fhrte sie im Verein mit seinen asiatischen Truppen nach Osten. Bei K u u a x a unweit Babylon kam es zur Schlacht: der rechte, hellenische Flgel siegte, fast ohne Verluste zu erleiden; auf dem linken fand der Prinz, der, um seinen Bruder zu erreichen, allzukhn vorging, den Tod. Durch die verrterische List des Tissaphernes verloren die Hellenen ihre Befehlshaber, die durch Verhandlungen ins feindliche Lager gelockt und dort gettet wurden. Da whlten sie sich neue Fhrer: der Spartaner Cheirisophos erhielt den Oberbefehl, der eigentliche Leiter des Rckzu^de,berhmten Rckzuges der 10000 war der Athener Xenophon. Unter 10 ' zahllosen Gefahren zog das Heer in strengster Mannszucht aus den meso-potamischen Ebenen durch die kurdischen und armenischen Berge, bis es im Jahre 400 das Schwarze Meer erreichte. 61. Krieg zwischen Sparta und Persien. Daran schlo sich ein Krieg zwischen Persien und Sparta. Denn Tissaphernes, der jetzt die Statthalterschaft von Sardes wieder bernahm, versuchte die ionischen Städte, die es mit Kyros gehalten hatten, zu erobern. Diese wandten sich an Sparta, das ihnen Hilfe sandte. Aber energischer wurde Agesilaos. die Kriegfhrung erst, als im Jahre 396 A g e s i l a o s die Fhrung des spartanischen Heeres bernahm. Dieser, der Bruder des Knigs A g i s, war nach dessen Tode, obwohl er auf einem Fue lahm war.

8. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 77

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der peloponmsische Krieg 431 404. 77 weitem grere Landheer, aber weder eine starke Flotte noch Geldmittel, die zu groen Unternehmungen ausgereicht htten; in dieser Beziehung fehlte ihrem Bunde die Organisation des athenischen Bundes. Die Athener besahen eine starke Seemacht, dazu den Staatsschatz im Par-^^ thenon, in dem 6000 Talente (der 32 Mill. Mk. nach dem Metallwert) lagen, und verfgten der die Beitrge der Bundesgenossen. Ihre Land-macht dagegen (13 000 Hopliten fr den Felddienst, 16 000 fr die Verteidigung, dazu etwa 5000 Mann an Besatzungstruppen und Reitern) war der der Gegner nicht gewachsen. Die Bundesgenossen ferner waren vielfach zum Abfall geneigt. Athen hatte die Vorteile des Industriestaates, Sparta die des Agrarstaates. Athens Befestigungen waren fr die damalige Be-lagerungskunst uneinnehmbar, das spartanische Heer im Felde noch immer das erste der Welt. Demnach war der K r i e g s p l a n des P e r i k l e s folgender: er <wmne. dachte das offene Land zu rumen und dessen Bewohner hinter den langen Mauern zu bergen, zugleich die Ksten des Peloponnes zu blockieren und zu plndern. Fr die Spartaner ergab sich folgender Kriegs-plan: in Attila einzufallen und Das Land zu verwsten, während sie auf eine Belagerung der Stadt verzichten muten; zugleich die Bundesgenossen Athens zum Abfall zu bringen. So konnte denn in diesem Kriege zwischen Dogge und Fisch" zunchst keine der beiden Parteien erwarten, die andere vllig zu vernichten; sie muten sich darauf beschrnken, sich gegenseitig mglichst zu schdigen und dadurch zu ermatten. Andrerseits ist fr den Charakter des Krieges wesentlich, da er zugleich ein Krieg der aristokratischen und demokratischen Partei, d.h. im wesentlichen der Besitzen-den und der Nichtbesitzenden war, der in vielen Stdten zum Brgerkrieg, Vaterlandsverrat und Den rgsten Greueln fhrte. 54. Der archidamische Krieg. Die ersten 10 Jahre des Krieges sind 43^ bis benannt nach dem spartanischen König Archidamos; dieser befehligte Die Pelopon-in den ersten Kriegsjahren das Heer, das jhrlich in Attila einfiel, das suttta!" Getreide vernichtete und die lbume abhieb, aber nach einigen Wochen wieder abzog. Das attische Landvolk, das von den Mauern die Ver-wstung seiner Fluren mit ansah, drngte erbittert zum Kampfe, aber Perikles hielt sie von dem aussichtslosen Unternehmen zurck. Ein ge-waltiger Bundesgenosse wurde fr die Feinde die Pest, die im zweiten Kriegsjahr aus dem Orient eingeschleppt wurde, die erst im Hafen Peiraieus, dann in der Stadt, wo die Bevlkerung eng sich zusammen-

9. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 176

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
176 Rmische Geschichte. keine Magistrate, weil die Bewerber und ihr Anhang sich frmliche Schlachten lieferten. Als im Jahre 52 diese Unruhen der Wahlkmpfe noch sich steigerten und im Januar zurermordungdesp. Clodius durch die Bande des Milo auf der appischen Strae fhrten, lie sich Pompejus ^alleinigerotn Senat zum alleinigen Konsul machen (consul sine collega), Konsul h. h. eine auerordentliche Gewalt bertragen. Milo wurde trotz Ciceros Verteidigung verurteilt und ging in die Verbannung. Nach einigen Monaten ernannte Pompejus feinen Schwiegervater Q. Metellus Scipio zu feinem Kollegen. Csar im Brgerkriege 4945. Mrgerkr? 139. Der Krieg gegen Pompejus. Den Anla zum Ausbruch des Krieges gab die Streitfrage, ob sich Csar, wie er es wnschte, nach Ablauf seiner Statthalterschaft abwesend, d. h. ohne vorher sein Amt nieder-legen und sein Heer entlassen zu mssen, um das Konsulat bewerben drfe; M dies widersprach dem Herkommen, aber er wnschte es, um sich nicht schutzlos einer drohenden Anklage seiner Gegner auszusetzen. Der geschick-teste Vertreter seiner Interessen war der Volkstribun C. Curio /) dessen ungeheure Schulden er bezahlt hatte. Als dieser den Vorschlag machte, nicht nur Csar, sondern auch Pompejus mge fem Kommando niederlegen, und die friedliebende Mehrheit des Senats dies guthie, verweigerte Pompejus den Gehorsam; vielmehr lie er sich auf die Nachricht, Csar ziehe Truppen nach Oberitalien, von dem einen der Konsuln die Sorge fr den Schutz Italiens bertragen und begann Truppen auszuheben. Jan. 49. Unter dem Einflu der Kriegspartei wies jetzt der Senat Csars letzte, von Curio berbrachte Vergleichsvorschlge zurck und beschlo trotz der Einsprache zweier Volkstribunen von ihm zu verlangen, sein Heer an einem bestimmten Tage zu entlassen, widrigenfalls er fr einen Feind des Staates (hostis) erklrt wrde. Die beiden Tribunen begaben sich in Csars Lager, und dieser berschritt den Rubicon. %taiim Gegen Csars neun Legionen, zu denen noch germanische Reiter kamen, 49. konnte Pompejus zunchst keinen Widerstand versuchen, da er auer zwei Veteranenlegionen nur neu ausgehobene Truppen Hatte; er fhrte diese daher von Brundisium nach Dyrrhachium hinber. Pompejus hatte umsonst auf Abfall in Csars Heere gerechnet, nur der Legat L a b i e n u s fand sich bei ihm ein und verscherzte sich Ruhm und Erfolg. Csar war an der Ostkste Italiens bis Brundisium marschiert, hatte aber seine Ab- 1) Nach Vellejus homo ingeniosissime nequam.

10. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 131

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der zweite punische Krieg 218 201. 131 dann wurden die Legionen, die anfangs trotz des tapferen Widerstandes der ihnen gegenberstehenden Kelten und Spanier siegreich vorgedrungen waren, in den Flanken von den einschwenkenden Afrikanern, im Rcken von der feindlichen Reiterei angegriffen und vllig vernichtet; Paullus fiel, Varro entkam mit einigen tausend Mann. Diesem Unglck gegenber bewhrte sich die sittliche Gre Roms in glnzender Weise. Den Konsul Varro empfing der ganze Senat und dankte ihm, da er am Vaterlande nicht verzweifelt habe; die Trauerzeit um die Gefallenen wurde beschrnkt, die Auslsung der Gefangenen abgelehnt, alle Waffenfhigen zu den Fahnen gerufen und neue Legionen geschaffen. Man hat berechnet, da in den nchsten Jahren 7v2 v. H. der Bevlkerung unter den Waffen gestanden haben. Aber die Folgen der Schlacht waren auerordentlich: eine Reihe unteritalifcher Städte traten zu Hannibal hinber, insbesondere das groe und reiche C ap u a, wo er nun Winterquartier nahm; der Enkel und Nachfolger des verstorbenen Hieron von S y r a k u s, Hieronymus, fiel ab, und auch nach seinem Tode blieb die karthagische Partei in der Stadt am Ruder; König Philippvonmakedonien schlo mit Hannibal ein Bndnis; auch der k a r t h a g i s ch e S e n a t, vor dessen Augen Mago einen Scheffel von goldenen Ringen ausschttete, die gefallenen rmischen Rittern und Senatoren abgenommen waren, entschlo sich, ihm Reiter und Elefanten zu senden. 103- Der makedonische, shrakusanische, spanische, italische Krieg. Trotzdem sind die Rmer aller ihrer Gegner Herr geworden. Gegen den makedonischen König zunchst brauchten sie diplomatische Mittel, indem sie einen Bund griechischer Staaten gegen ihn zustande brachten; 10 dauerte dieser erste makedonische Krieg, ohne Erster anderen Erfolg als den, alle Teilnehmer zu erschpfen. Im brigen "fis M ermglichten es die Rmer, obwohl Hannibal in Italien stand, Heere 205 nach Spanien und Sizilien zu senden. Nach Sizilien wurde M. Claudiusmarcellus geschickt, der Beladung 215 ei Nola einige Erfolge davongetragen hatte. Dessen Versuche, bn "* Syrakusmit Sturm zu nehmen, scheiterten an der Kunst des groen Ingenieurs Archimedes; so mute er sich darauf beschrnken, die Stadt zu Wasser und zu Lande zu blockieren. Ein karthagisches Heer, das zu Hilfe kam, wurde durch die Seuchen des Anapustales vernichtet. End-lich fiel die Stadt durch Verrat und freiwillige bergabe in die Hand 212 9*
   bis 10 von 55 weiter»  »»
55 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 55 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 9
3 0
4 19
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 12
11 0
12 6
13 0
14 8
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 7
21 0
22 2
23 11
24 1
25 1
26 7
27 0
28 10
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 7
35 3
36 2
37 2
38 1
39 5
40 1
41 1
42 0
43 1
44 0
45 3
46 2
47 3
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 2
3 0
4 3
5 0
6 0
7 0
8 6
9 27
10 0
11 1
12 0
13 0
14 3
15 3
16 7
17 6
18 0
19 2
20 0
21 1
22 0
23 17
24 0
25 2
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 7
32 0
33 1
34 4
35 0
36 2
37 0
38 5
39 0
40 0
41 7
42 0
43 6
44 4
45 2
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 2
52 3
53 1
54 3
55 14
56 1
57 0
58 0
59 21
60 1
61 0
62 0
63 3
64 1
65 6
66 1
67 0
68 1
69 0
70 2
71 4
72 1
73 3
74 3
75 0
76 1
77 1
78 1
79 0
80 2
81 1
82 0
83 0
84 0
85 8
86 2
87 1
88 2
89 2
90 0
91 0
92 3
93 0
94 1
95 2
96 3
97 0
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 48
1 5
2 7
3 6
4 41
5 49
6 11
7 67
8 14
9 79
10 62
11 3
12 12
13 1
14 0
15 77
16 64
17 11
18 64
19 180
20 1
21 53
22 98
23 16
24 5
25 1
26 19
27 107
28 2
29 55
30 65
31 20
32 5
33 51
34 8
35 67
36 2
37 102
38 6
39 78
40 98
41 8
42 0
43 12
44 57
45 5
46 14
47 16
48 35
49 20
50 14
51 6
52 97
53 3
54 586
55 92
56 49
57 22
58 46
59 69
60 66
61 43
62 113
63 36
64 19
65 13
66 0
67 89
68 19
69 0
70 9
71 47
72 28
73 56
74 33
75 16
76 8
77 41
78 12
79 51
80 97
81 51
82 9
83 4
84 0
85 70
86 10
87 6
88 41
89 3
90 0
91 209
92 1
93 45
94 0
95 6
96 16
97 43
98 32
99 41
100 27
101 1
102 7
103 81
104 3
105 103
106 14
107 5
108 62
109 0
110 6
111 6
112 25
113 3
114 5
115 69
116 3
117 7
118 47
119 5
120 53
121 39
122 23
123 1
124 9
125 5
126 66
127 94
128 42
129 24
130 1
131 43
132 51
133 26
134 8
135 2
136 153
137 1
138 22
139 12
140 54
141 46
142 30
143 7
144 32
145 200
146 74
147 6
148 174
149 10
150 61
151 20
152 11
153 0
154 7
155 53
156 40
157 69
158 69
159 2
160 5
161 29
162 90
163 76
164 0
165 82
166 72
167 16
168 6
169 8
170 30
171 137
172 81
173 52
174 17
175 7
176 95
177 36
178 0
179 28
180 2
181 76
182 49
183 91
184 19
185 4
186 21
187 30
188 33
189 32
190 14
191 54
192 119
193 15
194 39
195 5
196 4
197 55
198 51
199 34