Der Humanismus und die Entdeckungen.
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seinem 1439 vollendeten Turme damals das hchste Gebude der Christen-heit; hier wirkte der hervorragendste Prediger seiner Zeit, Geiler von Kaysersberg, und lebte der Dichter des Narrenschiffs", Sebastian Brant. Wenig spter als das Straburger wurde das Freiburger Mnster vollendet (1513). Insbesondere erhob sich in Nrnberg auf der Grundlage gesicherten Wohlstandes das Brgertum zu stolzer Hhe. Eine ansehnliche Zahl Groes schaffender Meister wirkte auf den verschiedensten Gebieten der Knste und Wissenschaften. Die Bildhauer Adam Kraft und Veit Sto und der Erzgieer Peter Bischer schufen ihre Werke; neben dem See-fahrer und Kosmographen Martin Behaim wirkte als einflureicher Wortfhrer des Humanismus Wilibald Pirckheimer, ein erfolgreicher Frderer des Nrnberger Schulwesens. Mit Kaiser Maximilian zusammen dichtete hier Geheimschreiber Melchior Psintzing den Teuerdank". Aber Nrnberg hatte auch einen echten Dichter in seinen Mauern. Ein vorurteilsfreier Mensch von tiefem Gemt, berlegener Einsicht und Menschenkenntnis, dazu von warmem Patriotismus und aus wahrer Religiositt ein begeisterter Anhnger und freudiger Frderer der Reformation, steht Hans Sachs (1494 bis 1576) hoch der den andern Meistersingern seiner Zeit. Meist sind es Flugbltter, die sich schnell im Volke verbreiteten und dadurch um so mehr zur Volksbildung beitrugen. Ernst und Scherz, Kampfgesprche und Schwanke, Kirchenlieder und Kriegslieder, Psalmen, Predigten und Fabeln in einer kaum glaublichen Zahl. Einfach, kernig, grob ist seine Art. Und ebenso kernig und ebenso urdeutsch ist des deutschen Volkes grter Maler Alb recht Drer (14711528), der mit unvergleichlicher Gedankenflle und nie bertroffener Schpferkraft feine Gemlde, Kupferstiche und Holzschnitte schuf, dazu be-deutende wissenschaftliche Werfe, z. B. der den Festungsbau und geometrischen Inhalts. Wie Hans Sachsens Flugbltter wirkten vor allem Drers billig zu kaufende und daher schnell verbreitete Stiche und Holzschnitte bildend auf das Brgertum ein, auf das die Reformation einen tiefgreifenden Einflu ausbte. Und wenig jnger als Drer war Hans Holbein d. I. ans Augsburg (14971543), der lange Zeit in Basel wirkte, der einzige deutsche Maler und Zeichner, der in seinen durch den Einflu der Renaissance geflligeren Werken Drers Gre den Rang streitig machen knnte. Weiter waren in Sdwestdeutschland Schongauer, Matthias Grnewald und Hans Baldung Grien von Bedeutung.
Namentlich in den Stdten genossen die neu auskommenden humanistischen Studien Pflege und Frderung; neben den lateinischen fanden die griechischen Dichter und Denker Verbreitung unter den Gebildeten. Unter dem Einflu der Reformation wurden vielfach Schulen gegrndet, unter denen sich die Schlett-stdter auszeichnete; aus ihr gingen Männer wie Wimpheling, Beatus Rhenanus und Bucer hervor; Universitten entstanden, neben den lteren in Wien, Heidelberg (1386) z. B. in Freiburg (1457), in Tbingen (1477) und in Wittenberg (1502). Im 15. Jahrhundert hatte Johann Gutenberg die Buchdruckerkunst in Straburg erfunden, die er spter in feiner Vaterstadt Mainz vervollkommnete. Die junge Kunst fand vor allem in den Stdten eine Heimat, sie wurde nicht nur angewendet, um die Heilige Schrift oder ge-lehrte Werke zu vervielfltigen, sondern diente bald auch dem Streit des Tages.
Neben dem Brger trat der Ritter auf seinem einsamen Schlosse noch mehr als bisher in den Hintergrund. Das Gefhl bemchtigte sich seiner,
Pfeifer. Geschichte. Y. (S.-W.-D.) 12
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Aus der Geschichte des Altertums.
4. Innere Zustnde im Rmischen Reiche.
H 10. Aus der Sittengeschichte. Durch das Rmische Reich wurden alle Völker der Mittelmeerlnder in enge Beziehungen zueinander gebracht. Im Westen ntigte die kaiserliche Verwaltung die Provinzialen dazu, die lateinische Sprache fr den Gebrauch im Zivil- und im Militrdienst zu lernen, auch wurde die Annahme rmischer Tracht und Sitte begnstigt. Sehr allmhlich errang sich dann die Sprache in den verschiedenen Lndern die Herrschaft, am frhesten in Spanien und Afrika, im 4. Jahrhundert in Britannien, im 5. in Gallien.
Im Osten dagegen behauptete sich das Griechische, das in der hellenistischen Zeit dort Wurzel gefat hatte; doch verschwanden die semitischen Sprachen sowie viele kleine Dialekte nicht aus dem Verkehr.
Die Gegenstze der Nationalitten wurden zwar abgeschliffen, doch hrten sie nicht auf. Der Rmer legte seinen Stolz als Be-zwinger des Erdkreises nicht ab, der Grieche verspottete den schwerflligen Pomp und die Rcksichtslosigkeit seines Besiegers, er freute sich, da Rhodus und Athen die Sitze der feinen Bildung blieben und die gute Gesellschaft der die ganze kumene" hin das Hellenische bevorzugte. Phnizier und Syrer gingen als Kanslente durch die Welt und setzten auch an der Mosel ihren Gttern Denkmler mit Inschriften in heimischer Sprache.
Lernend und empfangend standen die Barbaren, die im Reiche wohnten, den Kulturvlkern gegenber; da aber die tapferen Nationen, die Jllyrier und Thrazier, die linksrheinischen Germanen und die Gallier sowie die Spanier, immer ausschlielicher die Mannschaften fr die Legionen stellten, stieg mit den Diensten, die sie leisteten, auch ihre Bedeutung in dem Gemeinwesen.
In Rom selbst schritt der Verfall des altrmischen Wesens fort. Deuten auch die Huser iu Pompeji und ihre Ausstattung auf eine gehobene Lebenseinrichtnng des Mittelstandes, so erhlt doch die rmische Gesellschaft durch den grellen Gegensatz zwischen der Lebens-Haltung der Reichen und der der Armen ihr Geprge.
Die unerfreulichen Erscheinungen, die eine so ungleiche Verteilung des Nationalvermgens zu begleiten pflegen, alles Ma berschreitender Luxus, Verachtung der guten Sitte, Verweichlichung, Wohlleben, Lasterhaftigkeit wurden noch widerwrtiger, da sich hier die brutale Geringschtzung, ja vllige Verachtung des Nebenmenschen, die der Institution der Sklaverei anhaftet, und die blutigen Greuel der Zirkusspiele hinzugesellten.
Zugleich zwangen despotische Kaiser auch den Reichsten und Vornehmsten, dem Freigelassenen, ja dem Sklaven, sobald ihre Gunst ihn emporgehoben hatte, unterwrfig zu begegnen, und vernichteten damit althergebrachte und wohlbegrndete Sitte.
Schon in den Zeiten der Republik war die Verehrung der Götter des Staates zu einem uerlichen, inhaltlosen Dienste hinabgesunken. Seitdem wandte sich hoch und gering krassem Aberglauben und anslndi-schen, besonders orientalischen Kulten zu.
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Extrahierte Personennamen: Wohlleben
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Afrika Britannien Gallien Rom Pompeji
43. Stephan Lochner, Klner Dombild, Mltlelstck. Um 1450.
Uon der Bedeutung der Malerei fr die kirchliche Baukunst der romanischen Periode gibt 19, 20 eine Anschanuug. Die Apsis, der Triumphbogen, die Gewlbe, die architektonisch ungegliederten Oberwnde, die alle in der altchristlichen Basilika in Goldmosaik erglnzten, be-durften des farbigen Schmuckes ebenso wie die Suleu, Pfeiler und Archivolten. Die geo-metrischen und die Blattwerkornamente weisen auf die echtdeutsche Holzschneidekunst zurck, ohne byzantinischen Einflu auszuschlieen; die Figurenbilder, auf blauem Grund in Umri-Zeichnung farbig, flchenartig gemalt, gaben Personen und Vorgnge der heiligen Geschichte wieder; sie wirkten teppichartig dekorativ. Die gotische Periode ersetzte die Wandfresken durch leuchtende Glasgemlde; zugleich tritt das Tafelbild auf, ebenfalls kirchlichen Ursprungs. Es waren Andachtsbilder zum Schmuck des Altarschreins, dessen buntbemaltes Holzschnitzwerk sie ersetzten und teilweise verdrngten. Das berhmteste deutsche Altarwerk gotischer Zeit ist das fr die Klner Ratskapelle geschaffene Werk Stephan Lochners. Er war der dritte namhafte und der bedeutendste Meister der Klner Schule. Seiue Vorgnger hatten, dem mystischen Zuge derzeit folgend, den seelischen Ausdruck der Kpfe auf Kosten des Krpers gesteigert (vgl. 42!). Lochner, aus Oberdeutschland stammend und in Kln sehaft geworden, verleiht seinen heiligen Figuren grere Lebensflle, vor allem aber fgt er zu der Innigkeit und Sigkeit seiner Vorgnger die Schnheit, Vorzge, die sich im Dombild zur hchsten Wirkung steigern. Es stellt die Verehrung des Jesusknaben durch die Schutzheiligen Klns, die h. Drei Könige, dar. Der Schauplatz ist nicht der Stall von Bethlehem, sondern ein idealer: auf blhendem Wiesenteppich steht der Thron der gekrnten Himmelsknigin, die holdselig und demtig die Augen niederschlagend das Kind auf ihrem Sche hlt; der segnende Christusknabe vereinigt kindliche Anmut mit gttlicher Hoheit. Den Thron umflattern zwerghaft gebildete Engel, deren zwei einen kostbaren Teppich halten. -Realistischer sind die reickgekleideten Könige mit ihrem fremdartig aufgeputzten Gefolge.
_ 22 _
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50. Jl redentore, Venedig. Von Palladio.
Beim Kirchenbau machte sich in der Frhrenaissance neben dem alten basilikalen Schema, welches Haupt- und Seitenschiffe unverhllt hervortreten lt, unter dem Einflu der Antike das Bestreben geltend, die Fassade der rmischen einstckigen Tempelfront zu nhern. Ein solcher Versuch ist die von Alberti (.24) der Kirche St. Andrea in Mantua unorganisch vorgelegte Schauseite (48). Auf denselben Weg lenkte wieder zurck der gefeierte Meister der Hochrenaissance, Andrea Palladio aus Viceuza, dessen Spuren bekanntlich Goethe auf seiuer italienischen Reise begeistert nachging, in der Erlserkirche zu Venedig (50). Aber auch diese Front ist im Grunde eine unorganische Scheinarchitektur. (Welchem altrmischen Bau ist sie entlehnt? vgl. I 82.) Anderseits hatte Alberti bei der basilikalen Front von Sta. Maria Novella in Florenz zur Maskierung der Pultdcher der Seiten-schiffe zuerst die Volute angewandt; auf diesem Wege folgt ihm Vignola, ein Vertreter der Hochrenaissance, in seiner fr die ganze Sptrenaissance (das Barock) magebenden Jesukirche in Rom (49). Im Jnnenban griff man anfangs aus Abneigung gegen die Gotik stellenweise aus die flache Holzdecke der altchristlichen Basilika zurck; jetzt bevorzugte man das Tonnengewlbe (f. 52), spter das flache Spiegelgewlbe; seit Vignola (49) verlieren die Seitenschiffe selbstndige Bedeutung und werden in Kapellenreihen verwandelt, die sich nach dem Mittelschiff ffnen.
Das eigentliche Ideal der Renaissance aber ist der kuppelgekrnte Zentral-bau. Seine Verwirklichung knpft sich an die Namen Br am ante und Michelangelo. Im kleinen verwirklichte ihn Bramante bereits in dem reizvollen Tempelchen San Pietro in Montorio (53), im gewaltigsten Mastabe jedoch in dem von Papst Julius Ii. (s. 73) befohlenen Neubau von St. Peter. Es galt, wie man wohl gesagt hat, die Kuppel des Pantheon auf die Maxeutiusbasilika zu setzen. Den Entwurf Bramantes, ein griechisches Kreuz mit halbrund abschlieenden Armen, in den Winkeln vier Nebenknppelrume, vereinfachte Michelangelo (seit 1547 Dombaumeister; s. 54) und gab der von Bramante als Halbkugel geplanten Kuppel durch berhhung im Sinne der Florentiner Domkuppel edelsten Schwung. Vierzig Jahre uach Michelangelos Tode verlngerte Maderna den einen Kreuz-arm zum Langschiff, fo da die Form des lateinischen Kreuzes entstand, und erbaute die von einer sog. Attika (vgl. I S. 40) gekrnte mchtige Vorhalle: freilich war damit die Wirkung der zentralen Kuppel vernichtet! Die groartige ftatnen-geschmckte Kolonnade schuf der Meister des Barock, Bernini. Sie umschliet in Form einer Ellipse den majesttischen St. Petersplatz, in dessen Mitte sich ein von Ealigula nach Rom gebrachter Obelisk aus Heliopolis erhebt.
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Extrahierte Ortsnamen: Venedig Mantua Viceuza Florenz Rom Kapellenreihen Montorio_( Maxeutiusbasilika Florentiner_Domkuppel Michelangelos Attika Rom Heliopolis
57. Luca della Robbia (14001482), Anbetung. Glasiertes Tonrelief.
Zn der Plastik hatte schon die gotische Zeit an die berall vorhandenen antiken Reste an-geknpft, indem Niccol Pisano um 1250 im Stil der rmischen Sarkophage biblische Szenen ernst und wrdig erzhlte; sein Hauptwerk ist die Domkanzel in Pisa. Sein grerer Sohn Giovanni ging statt von der Antike von der Natur selbst aus, statt gelassener Ruhe finden wir bei ihm heie Leidenschast. So in dem noch sehr berfllten Relief 55. Wieviel verschiedene Szenen stellt es dar? Der Knstler will so viel und so eindringlich erzählen wie mglich; daher die tiefe Ergriffenheit Marias und des Engels der Verkndigung, die fast bertriebene Geschftig-fett der den Neugebornen badenden Frauen, ein so inniger Zug wie die das Kind liebend be-trachtende Mutter! Dagegen 175 Jahre spter die Geburt Johannis von Benedetto da Majano, dem Erbauer des Palazzo Strozzi (56)! Welch unermelicher Fortschritt! Abgeklrte Ruhe in der Behandlung des (perspektivisch wiedergegebenen) Raumes, Klarheit der Kom-Position, gelassene Wrde in Haltung und Stimmung der Figuren. Diese Vorzge verdankt die Plastik der groen florentinischen Freskomalerei; vgl. insbesondere das nach Stoff und Komposition sich nahe berhrende Gemlde Ghirlandasos 68, das aber auch mit 55 verwandte Motive zeigt.
57. Eine Knstlerfamilie wie die Pisani in Pisa sind die Robbia in Florenz. Ihr Haupt ist Luca della Robbia. Seine mit inniger religiser Empfindung und feinstem Schn-l heitssinn in Ton modellierten Relieffiguren sind mit Schmelzfarben, meist Wei auf blauem Grunde, glasiert; der schwere Frchtekranz in 57 hat natrliche Farben. Lucas Neffe Andrea fei setzte die Kunst des Oheims fort und vererbte sie seinen vier Shnen.
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59. Donatello, Der h. Georg. 60. Lorenz Ghiberti, Der h. Stephanus.
Die ganze Flle individuellen Lebens und selbstbewuter Kraft, welche das an genialen Herrenmenschen fast berreiche Zeitalter der Renaissance durchflutete, konnte ihren restlosen Ausdruck finden nur in der Rundplastik, im Standbild. Nichts zeigt deutlicher, da hier zwei Weltalter sich scheiden, als der Vergleich von 59 und 60, beide Or San Michele in Florenz schmckend. Ghiberti hatte zwar in der Konkurrenz vom Jahre 1402 um eine Tr des Florentiner Baptisteriums der Brunellesco den Sieg davongetragen und darauf die eherne Ofttr des Baptisteriums geschaffen, von der Michelangelo (S. 34) gesagt hat, sie sei wrdig, die Pforten des Paradieses zu schmcken, während Brunellesco hinfort die Plastik aufgab und sein eigenstes Schaffensgebiet fand (S. 23, 24). Aber Ghiberti wei doch nur die berlieferten Formen durch feinstes Schnheitsgefhl zu veredeln: starkes Eigenleben spricht aus seinem h. Stephanus nicht. Wie ganz anders Donatellos h. Georg! Erzgepanzert, vor die gespreizten Fe den schmalen, hohen Ritterschild setzend, mit leiser Wendung des jugendlichen Kopfes, in dem der ganze geistige Gehalt der Statue gipfelt, scharf in die Ferne sphend, zu Angriff wie Abwehr gleich gerstet, macht er auch dem bldesten Auge klar: hier brennt das Eigenfeuer eines groen, heien Herzens, dem sich eine neue Welt auf getan hat, wie sie weder die Antike noch das Mittelalter kannte. Ghibertis h. Stephanus erscheint als Diener der Kirche so wie er ihr Blutzeuge war, auch wiederum von der allumfassenden Idee der Kirche gehoben und getragen; auch Donatellos h. Georg stellt sich in deren Dienst, aber nicht sich ihr unterordnend, sondern aus dem Recht der eigenen Persnlichkeit, die auf sich selbst gestellt ihre ideale Aufgabe erkannt hat. Hier ist kein Typus, sondern Individualitt!
Pfeifer, Lehrbuch. V. o
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Extrahierte Personennamen: Donatello Georg Lorenz_Ghiberti Ghiberti Stephanus Georg
61. Das gleiche gilt von Verrocchios Reiterstandbild des venezianischen Condottiere Colleoni. Zwar hatte schon Donatello diese seit dem Absterben der Antike nicht wieder gestellte Auf-gbe in seinem Reiterbild des Gattamelata zu Padua in Angriff genommen, ganz bewltigt aber hat sie erst der an der Grenze von Frh- und Hochrenaissance stehende Verrocchio, der Lehrer Lionardos da Vinci (S. 39). Aber auch nur, indem er auf Donatellos Werk weiterbaute. Zwar nicht auf dessen Gattamelata, der mutig geradeaus blickend mit der Rechten den Feldherrnstab erhebt, sondern auf seinem h. Georg: man steigere Donatellos h. Georg in Blick und Haltung, setze ihn auf ein feuriges Ro und gebe ihm die Zge des berhmten Condottiere der Republik Venedig, so hat man Verrocchios Colleoni. Damit berflgelte Verrocchio Donatellos Gattamelata: Colleoni braucht nicht wie jener den Feld-Herrnstab zu erheben; mit seinem Blick regiert er das Schlachtfeld. Ro und Reiter sind aus einem Gu".
62. Die starke seelische Spannung, welche aus diesen Werken spricht, sollte sich in der gewaltigsten und leidenschaftlichsten Knstler-persnlichkeit entladen, welche die Geschichte kennt, in Michelangelo Buonaroti (14751564), Sozusagen ohne Lehrmeister folgte er in steigendem Mae seiner eigenen titanischen, tieftragischen Natur, selbst da, wo ihm der geistesgewaltige Papst Julius Ii. seinen Willen auferlegte. Noch durch sanfte Wehmut verklrt erscheint dies Tragische in seinem Jugendwerk, der Piet. Als ob Savonarolas (74) Predigten von dieser gttlichen Mutterliebe in ihm nachklngen: nicht entstellender Schmerz, stumme Ergebung spricht aus den edlen, fast jugendlichen Zgen der Mutter, die aus einer Felsbank sitzend des Sohnes Leichnam auf dem Sche hlt, während die L. zu sprechen scheint: Mit ihm ist meines Lebens Freude dahin! Aber die gewaltige Natur des Meisters verleugnet sich auch hier nicht: die pyramidale Geschlossenheit der Gruppe ist nur dadurch mglich, da die Mutter im Verhltnis zum Sohne zu groß, fast bermenschlich gebildet wird. Welche Kontraste bietet 62 sonst noch? Durch welches Mittel hat es der Knstler geschickt vermieden, da sich die unteren Glieder des Leichnams fr das Auge unschn decken?
61. Andrea bei Verrocchio, Reiterstandbild des Colleoni, Venedig.
63. Ganz prometheisch ist sein Moses, fast der einzig vollendete Rest des geplanten figurenreichen Grabmals Julius' Ii. bermenschlich wie die Mae ist auch die Leidenschaft, welche diese mchtigen Glieder durchbebt. Wie uert sich die innere Erregung? Moses erscheint fast wie der starke und eifrige Gott des Alten Bundes selbst, der zrnend den Tanz des aus-erwhlten Volkes um das goldene Kalb erblickt.
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Extrahierte Personennamen: Condottiere_Colleoni Donatello Georg Donatellos Georg Verrocchios_Colleoni Michelangelo_Buonaroti Julius_Ii Andrea_bei_Verrocchio
67. Perugino, Madonna mit dem h. Jakobus und Augustinus.
gibt der Knstler seinen Gestalten sein Eigenstes, Innerstes, Bestes mit, sie handeln und empfinden, wie er selbst an ihrer Stelle gehandelt und empfunden htte. Wie trifft dies im ein-zelnen auf 64 zu? Perspektive, Proportionen, das Nackte bleiben, wie auch 64 zeigt, Aufgaben der Zukunft, aber das Wichtigste, die Seele, ist entdeckt, und so nimmt Giottos und seiner Schler Kunst ihren Siegeslauf durch ganz Italien und beherrscht es lnger als ein Jahrhundert.
65. Der zweite Merkstein in der Geschichte der Malerei ist Masaccio (14011428). Was lehrt uns seine Vertreibung aus dem Paradiese? das Nackte ist anatomisch verstanden und plastisch modelliert, die perspektivische Vertiefung der Bildflche ist gewonnen, ber-zeugend ist die Natrlichkeit der Bewegung, vollkommen die Komposition: während Adam und Eva durch den gleichzeitig vorgesetzten innern Fu als ein Paar erscheinen (vgl. die Tyrannen-mrder I 53), find sie durch den verschiedenen Ausdruck der Scham und Reue nach dem Geschlecht kontrastiert. Art Masaccios Fresken in der Brancacci-Kapelle zu Florenz haben sich alle spteren Knstler gebildet, besonders Raffael.
66. Der letzte grte Nachfolger Giottos ist der fromme Dominikanermnch Giovanni da Fiesole, gen. Fraangelico (13871455), ein zartgestimmter Lyriker von feinstem Farben-geshl. Das Kloster S. Marco, wo er lebte, hat er durch seine Fresken frmlich zu feinem Museum umgewandelt. Volkstmlich sind seine die Madonna umgebenden musizierenden, auf Wolken schrei-tenden Engel. Doch war er groß genug, um als fertiger Knstler noch in Masaccios Stil einzulenken.
67. Als Raffaels Lehrer hat Bedeutung Pietro Vanucci, genannt il Perugino. Die Sacra Converfazione" fo nennt man solche beschaulichen Andachtsbilder zeigt Sigkeit der Empfindung und eine mit Gegenstzen rechnende Komposition. Wie soll der Blick des Beschauers von einer Figur zur andern geleitet werden?
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69 Lionardo da Vinci, Das Abendmahl. Sta. Maria delle Grazie, Mailand. Nach dem Stich von Raphael Morghen. Bartholomaus. Jakobus d.j. Andreas. Petrus. Judas. Johannes. Christus. Thomas. Jakobus d. . Philippus. Matthus. Thaddus. Simeon.
kontrastiert? Deute die verschiedenen Gesten! Wie ist der Verrter ge-kennzeichnet? Welche Beziehung ist zwischen Christi r. und Judas' l. Hand? Wie unterscheiden sich die Kpfe der Apostel? Schwerste Frage: Wie ver-teilen sick die Temperamente? Leider ist das Bild, weil nicht al fresco,
b. h. nicht mit Wasserfarben auf den noch frischen Kalkbewurf, sondern mit lfarbe auf die Wand gemalt, aber auch infolge der Barbarei spterer Zeiten, heute fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Lionardo, geb. 1452 im Kastell Vinci bei Florenz, starb im Dienst Franz' I. 1519.
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Extrahierte Personennamen: Hhbhhbhhhhhihhhhbi Maria Raphael_Morghen Jakobus Andreas Judas Johannes Christus Thomas Jakobus Matthus Apostel
}r! Lef<Onyml*Frrarlensisa-Deb | |' M:Issl<Prophet/E*Efhgk5^- |
73. Raffael, Papst Julius Ii. 74. Fra Bartolommeo, Savonarola.
Idit genialer Kunst sind in 72, dem letzten Gemlde Raffaels, zwei biblische Szenen (Matth. 17) bedeutungsvoll zur Einheit verschmolzen: bei den am Fue des Berges Tabor zurckgelassenen Jngern sucht die Familie des mondschtigen Knaben Hilfe; die Jnger weisen sie an den Heiland, der von ihnen gegangen ist und gerade in diesem Augenblick (ihnen unsichtbar!) verklrt zwischen Moses und Elias schwebt: er wird ihn heilen! So ergibt sich ein Gegensatz und eine Ergnzung: unten das Leidende, Bedrftige, oben das Wirksame, Hilf-reiche" (Goethe). Und dies bestimmt auch die Komposition. Unten eine dramatische, aufgeregte Szene, in der Diagonale zerrissen, durch grelle Lichter und tiefe Schatten aufgewhlt. Folgen wir aber den emporweisenden Hnden der beiden Jnger, so finden wir oben lyrische Grundstimmung, symmetrisches Gleichgewicht, ein strahlendes Lichtmeer: die Dissonanz lst sich auf in himmlische Harmonie. Wie ist das Problem des Schwebens gelst im Vergleich zu 66? Wie wirken die Gewnder mit? Die Stufenleiter der Empfindungen ist gegen Lionardo (69) erweitert. Welcher Kopf ist dorther entlehnt? Aus der Flle des Schaffens raffte den Unermdlichen der Tod hinweg (1520); sein Schler Giulio Romano vollendete das Werk.
o. Michelangelo Buonaroti, Die Erschaffung Adams. Sixtinische Kapelle, Rom
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