Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 16 —
Von jagdbarem Wild kommen nur Rehe und Hasen
vor, Schwarzwild nur in geringer Zahl noch im Warnt;
Füchse und Dachse finden sich mehr, besonders in verlassenen
Grubenbauten. — Schnepfen und Feldhühner sind nicht gerade
selten. An Raubvögeln sind für die Gegend zu nennen, Habicht,
Bussard, Sperber und einige Falkenarten, die jedoch wenig
zahlreich sind, auch trifft man hie und da in einigen Wäldern
etliche Kolkraben.
Wasserhühner und Tauchenten kann man auf einigen Weihern
beobachten, ebenda und besonders in der Saar halten sich auch
Fischotter auf. die den ohnehin nicht zahlreichen Fischen nach-
stellen.
7. Das Verkehrswesen.
Von größeren durchgehenden Straßen führen durch den
Kreis: Die Straßen Metz—mainz durch das Scheidter Tal, die
Straßen Trier—straßburg von Eyweiler bis St. Arnual und
die Straße Saarbrücken—bingen durch das Sulzbachtal.
Stehende Brücken über die Saar sind 7 vorhanden: eine
bei Kleinblittersdorf, drei bei Saarbrücken, eine bei Gersweiler,
eine bei Luisental, eine bei Wehrden, außerdem noch zwei Eisen-
bahnbrücken bei Saarbrücken und Wehrden, wovon die erstere
noch einen Fußgängersteg hat. Die einzige Wasserstraße des
Kreises ist die Saar, die von Saargemünd bis Ensheim bei
Saarlouis in einer Strecke von 44 km kanalisiert und mit
6 Schleusen — Saargemünd, Güdingen, Saarbrücken, Luisental,
Wehrden und Ensdorf — versehen ist. Von Saargemünd aus
bildet nach Süden saarauswärts der von 1862 —1866 gebaute
Saarkanal mit 66 km Länge die Verbindung mit dem Rhein-
Marnekanal. Es besteht also für das Saargebiet und seine
Industrie eine direkte Wasserstraße saarabwärts bis zur Mosel
und weiter, und saarauswärts bis zum Rhein, dem Elsaß und
der Schweiz und westwärts durch ganz Frankreich hindurch bis
zum Mittelmeer, dem atlantischen Ozean und der Nordsee.
Zum Zwecke der Verladung von Kohlen in die Schiffe ist
zwischen St. Johann und Malstatt neben der Saar 1866 ein
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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Gemahlin Klara Eleonore benannt ward. Ein großer Teil des
Schiffersitter Waldes war zu dem Zwecke abgeholzt worden.
Diese Hütte bestand bis 1723, wo sie nach Carlsbrunn verlegt
ward. 1707 hatte die Gräfin durch einen aus dem Berner
Gebiet berufenen Schweizer Matty eine Schweizerei anlegen lassen,
sie gab ihm 20 Kühe und einen Farren. Dieselbe bestand bis
in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Dorf hob sich rasch, 1731
zählte man 22 und 1749 26 „Untertanen", 1802 37 Familien
mit 266 Bewohnern.
3. Krughütte, Dorf auf der linken Saarseite, 77 Hr.,
(521) 510 E., 363 ev., 147 k. 80 ha. Der Ort ist entstanden
aus einer Krughütte, die der Graf auf Eigentum des Stiftes
1721 von zwei kurtrierifchen „Kannenbeckern" anlegen ließ. Trotz-
dem ihnen günstige Bedingungen gestellt waren — sie hatten je
einen Morgen Acker und Wiesen von allen Lasten frei und
mußten von jedem „Brannt" 12 Blumentöpfe und eine kleine
Geldsumme ins Schloß abliefern — zogen sie nach 10 Jahren
wieder ab. Es folgten ihnen aber nun zwei neue „Becker"
Stötzer und Müller aus Idstein, die aushielten. 1756 zählte
man schon 7 Häuser hier. Im folgenden Jahre ward eine Grube
hier eröffnet und der Töpferofen mit Steinkohlen geheizt.
In kirchlicher Beziehung gehörte der Hof Aschbach zum Stifte
St. Arnual, das denselben ganz besaß und auch den Zehnten
einzog. Den Gottesdienst ließen die Kanoniker wohl durch einen
Kaplan halten; 1542 wird ein „Bruder", das ist Mönch, in
„Aspach" erwähnt, der nur 2 Kreuzer Türkensteuer zahlte, das ist
ebensoviel wie eine Magd. Die Kapelle stand neben dem Hofe,
sie war nach den noch vorhandenen Resten im Spitzbogenstile
erbaut. War sie zu klein oder baufällig geworden, das Stift
baute 1617 eine neue Kirche zwischen Gersweiler und Otten-
hausen, der Fürst schenkte die Kapelle der Stadt Saarbrücken,
die sie zu einem Pestlazarett ausbaute. 1782 mußte des Gruben-
baues wegen die Kirche abgerissen werden, und wieder baute das
Stift eine neue, aber im Dorfe Gersweiler selbst. Nach der
Einführung der Reformation hatte Gersweiler nur bis 1612
einen eigenen Geistlichen. Von da an bis 1635 predigten die
5
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
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24 ha Gw., 1 ha Weinberge, 1 k. K., 3 Schkl. Zur Gemeinde
gehören noch die Saargemünder Fähre, der Bahnhof und das
Bahnwärterhaus.
Beide Orte gehörten politisch wie kirchlich in frühester Zeit
zu dem gegenüberliegenden Hofe St. Walafried (das ist heute
Wilferdingen). Das Kloster Tholey besaß das Patronat und
den Zehnten des Hofes, sowie ein bedeutendes Gut daselbst, ein
Mönch desselben versah den Gottesdienst. Ursprünglich gehörte
der Hof den Grafen von Blieskastel, später den Herrn von Blies-
brücken, noch später den Kurfürsten von Trier, die ihn im
16. Jahrhundert an Saarbrücken verpfändeten. Die Grafen von
Eberstein auf Frauenberg bei Saargemünd waren damals Vögte
des Hofes, sie quälten die Bewohner aufs ärgste. So hatten
sie z. B. den Meyer des Hofes, um geringfügiger Ursache willen,
auf einen Knebel gesetzt, in einem tiefen Turm zu Frauenberg
mit einem Seil um den Leib gebunden und inmitten des Turmes
wie eine Unruhe hin und her fchweben und unbarmherzig hängen
lassen, bis er versprochen, 42 Taler zu geben. Die Grafen von Saar-
brücken verklagten deshalb die Eberstein beim Reichskammergericht.
1581 traten die Saarbrücker alle ihre Rechte an Lothringen
ab; mit letzterem kamen beide Orte 1766 an Frankreich, welches
sie 1781. den Grafen von der Leyen überließ. Diese bauten sich
bald nachher in der Nähe der heutigen Kirche ein Schloß, das
die Franzosen 1793 dem Erdboden gleich machten. Die Gräfin
sollte damals als Gefangene nach Metz gebracht werden, es gelang
ihr aber in Bauernkleidung in das preußische Lager in der Pfalz
zu entkommen. Die Grafen von der Leyen errichteten, nachdem
sie die Orte in Besitz genommen, eine Saline in Rilchingen. In
einem Schuppen von 1016 Fuß Länge und 16 Fuß Breite befand
sich ein Gradierwerk von Dornbündeln, auf das durch 12 Pumpen
das Wasser aus dem 40 Fuß tiefen Salzbrunnen gehoben wurde.
Man gewann dadurch 3000 Zentner Salz das Jahr, wozu man
8600 Zentner Kohlen zu je 10 Sous (= 0,40 Mk.) verbrauchte.
Angeblich hatte das Wasser 2 x/2 Prozent feste Bestandteile.
1827 ließ die preußische Bergbehörde ein Bohrloch bis
130 Fuß treiben. Es fanden sich aber nur 1,26 Prozent feste
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Ortsnamen: Bahnwärterhaus Tholey Blieskastel Eberstein Eberstein Lothringen Frankreich Rilchingen
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— 13 —
1850 wurde auf den damaligen Eisenwerken nur einheimisches
Erz verhüttet, seit der Erbauung der Eisenbahnen nach Lothringen
und Luxemburg benutzt man nur mehr das viel ergiebigere Erz
dieser Länder, das einheimische hat gar keinen Wert mehr.
Am bedeutendsten jedoch und wichtigsten für die Bewohner,
die Industrie und den Staat ist der Reichtum des Landes an
Steinkohlen, über die schon vorher berichtet wurde. Die Kohlen-
gewinnung, deren zum ersten Male 1429 Erwähnung geschieht,
stand hier immer als Regal dem Landesherrn zu. Seit dem
16. Jahrhundert findet sich eine regelmäßige Kohlengräberei
durch Bauern entwender gegen Abgabe eines Teils des Gewinnes
oder eine bestimmte Geldsumme. Fürst Wilhelm Heinrich ließ
seit 1754 alle Gruben auf landesherrliche Rechnung betreiben,
welche Weise unter seinem Nachfolger beibehalten wurde. Die
französische Republik hatte anfänglich die Kohlengruben verpachtet,
nahm sie jedoch später wieder in eigenen Betrieb. Nur die der
Abtei Wadgassen gehörige Grube Hostenbach ward damals ver-
steigert. 1815 übernahm Preußen mit dem Lande auch die
Kohlengruben.
Für alle hiesigen fiskalischen Gruben besteht in St. Johann
eine königliche Bergwerksdirektion. Behufs der technischen Leitung
find dieselben 12 Berginspektionen unterstellt.
Anfangs ging die Kohlengewinnung fo vor sich, daß man
das zu Tage tretende Flöz soweit als möglich ausgrub, d. h.
Tagebau trieb. Später ging man zum Stollenbau über, seit
1820 fing man an, Schächte anzulegen, Tiefbau zu treiben und
Dampfmaschinen anzuwenden. Die alten Stollen, von denen
der längste, der Saarstollen, von Sulzbach nach St. Johann
11 Kilometer mißt, dienen heute fast nur mehr zur Abführung
der Grubenwässer.
Von der Großartigkeit des heutigen Betriebes geben nach-
stehende Zahlen einen Begriff. Abgebaut werden im ganzen
Gebiete 160 Flöze. Auf den fiskalischen preußischen Gruben sind
vorhanden 64 Förder- und 80 andere Schächte, 1691 Maschinen
mit zusammen 99 700 Pferdekräften, darunter 857 Dampf-
Maschinen, 565 mit Luftbetrieb, 227 Elektromotoren, 13 Wasfer-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Heinrich_ließ Heinrich Johann Johann
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— 64 —
dem Aussterben der Herren von Kirkel (1386) zog Graf Philipp
dieselbe wieder an sich und setzte einen Meyer als Verwalter ein.
Die Bewohner der zwei Dörfer gehörten zum Hochgericht Saar-
brücken und mußten gegebenen Falls Galgen, Rad und Leiter
stellen. Als 1759 ein Missetäter verbrannt wurde, mußten sie
6 Klafter Holz dazu beifahren. Von alten Zeiten her durfte
die Gemeinde für diese Leistung die sogenannte Diebswiese be-
nutzen, als diese aber 1666 eingezogen ward, bekam sie dafür
jedesmal 10 Gulden.
1542 werden in Gersweiler 18 und in Ottenhausen acht
Familien namhaft gemacht, 1628 waren in beiden Orten
29 Häuser. Von 1635—48 und wieder von 1673—79 standen
sie leer. 1688 sinden sich 10 Familien hier mit 48 Kindern.
Noch 1756 hatten beide Dörfer den Stand von 1628 nicht
erreicht, da Gersweiler 17 und Ottenhausen 6 Wohnhäuser zählte.
Im 18. Jahrhundert bestand in Gersweiler eine Zeitlang eine
Glashütte und im 19. eine Porzellanfabrik, die aber längst ein-
gegangen ist. Auch die im 18. und 19. Jahrhundert hier be-
triebene Kohlengrube ist längst eingestellt.
Die älteste deutsche Niederlassung aus dem Banne befand
sich auf dem Aschbacher Hof, der um 1200 unter dem Namen
Abesbach und Avensbach vorkommt. Zu alten Zeiten war er
in Händen des Stifts, dann in den unserer Grafen, die ihn in
Pacht und Erbpacht gegeben und im 18. Jahrhundert verkauft
haben. In der Nähe des Hofes lag eine Ziegelei, deren 1321
Erwähnung geschieht.
Schon in vordeutscher Zeit war der Bann besiedelt, was
durch aufgefundene Reste erwiesen ist, auch Überbleibsel eines
Töpferofens will man entdeckt haben. In der Saar fand man
Reste einer alten Pfahlbrücke, die wohl zu einer Straße gehörte^
die von Forbach herkam.
2. Clarental, Dorf auf der linken Saarseite, 230 Hr.
(1295) 1474 E., 927 ev., 547 k. 4 ev., 2 k. Schkl. 859 da,
389 da Stw. Grubenanlage im Rosseltal.
Das Dorf ist aus einer Glashütte entstanden, die kurz vor
1677 vom Grafen Gustav Adolf errichtet und nach seiner
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Clarental Schkl Gustav_Adolf Gustav Adolf
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— 74 —
waren es 35, die aber 1680 bis auf 5 verstorben oder verzogen
waren. 1756 aber finden sich wieder 36 Untertanen hier.
Da 960 die Kirche von Malstatt den Tonnen von St. Peter
in Metz bestätigt ward und 977 die von Malstatt und Dud-
weiter, so ist das Gotteshaus des letzteren Ortes wohl erst kurz
vor 977 erbaut worden. Das genannte Kloster zog also den
Zehnten im Orte und hatte den Gottesdienst daselbst abhalten
zu lassen. Später hatte unser Graf als Zehntenbesitzer die Ver-
pflichtung, einen Geistlichen zu bestellen. Die alte Kapelle ist
1724 durch eine größere ersetzt worden, der alte Turm aber steht
noch. Die 1575 evangelisch gewordene Gemeinde gebrauchte
diese Kirche bis 1882 zu ihrem Gottesdienste, in welchem Jahre
sie eine neue erbaute. Der Umstand, daß der Turm der alten
Kirche vergitterte Fenster hatte, läßt darauf schließen, daß die
Kirche in bösen Zeiten als Versteck für ihre Fahrhabe oder als
Zufluchtsort diente.
Die Katholiken, die sich seit Anfang des 18. Jahrhunderts
hier niederließen, hielten sich zur Kirche in St. Johann, bilden
aber feit etwa 40 Jahren eine eigene Pfarrei mit einer Kirche.
Da, wo jetzt das Dorf Herrensohr liegt, soll 1756 das
erste Haus erbaut worden sein. Das jetzige Dorf aber entstand
erst nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts als Bergmanns-
kolonie. — Über Jägersfreude siehe St. Johann.
2. Fischbach, Dorf im Fifchbachtale, 294 Hr., (2333)
2384 E., 2149 k., 235 ev., 709 ha, 616 ha Stw., 1 k. K.,
7 k. Schkl.
Das Dorf ist angelegt worden durch die Arbeiter einer
1728 hier errichteten Eifenfchmelze. Diese hatte anfangs keinen
guten Fortgang, wenn auch gutes Erz sich in der Nähe fand,
waren doch die Abfuhrwege gar zu schlecht, kein Pächter hielt
lange aus. Doch hat sie bei geänderten Verhältnissen bis in die
Mitte des vorigen Jahrhunderts bestanden.
In der Nähe des Dorfes ist eine Oberförsterei gelegen.
Die evangelischen Bewohner der Gemeinde gehören zur
Pfarrei Dudweiler, die katholischen bilden eine eigene Pfarrei
mit einer Kirche.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Peter
in_Metz Johann Johann Johann Fischbach Schkl
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- 109 —
Ergänzungen.
Zu Seite 17. In der nächsten Zeit wird eine Eisenbahn Volk-
lingen-Eyweiler in Angriff genommen und die linksseitige
Saarbahn von Wehrden über Schaffhausen nach Bous weiter
geführt werden.
Ferner sollen demnächst Straßenbahnen von Saarbrücken
nach dem Schanzenberg, von Völklingen nach Ludweiler und
von Brebach nach Ensheim gebaut werden.
Zu Seite 55. Habscheid: Die Erben des letzten Besitzers dieses
Hofes. Henselin von Habscheid, verkauften denselben 1456
an den Schultheiß von Saarbrücken.
Zu Seite 61. Malstatt-Bnrbach: Die Stadt hatte 1907 eine
Einwohnerzahl von über 40000 erreicht, könnte also aus dem
Kreisverband ausscheiden. Doch sind die Verhandlungen dar-
über vertagt, da hoffentlich bald die 3 Städte zu einer Groß-
stadt sich vereinigen.
Zu Seite 98. Naßweiler: Es war doch eine Kirche im Dorse,
die 1630 eingeweiht aber einige Jahre später in den Kriegs-
zeiten zerstört ward.
Druckfehler.
Seite I Zeile 9 von oben lies qkm.
Seite 8 Zeile 9 von oben lies Südostflügel.
Seite 15 Zeile 7 von oben lies ransbach,
Seite 16 Zeile 13 von unten lies Ensdorf.
Seite 19 Zeile 2 von unten lies Rnppersberg.
Seite 3l Zeile 3 von oben lies Saalwerden.
Seite 33 Zeile 21 und öfter lies Kölln.
Seite 34 Zeile 3 und 7 von oben lies Meiereien.
Seite 45 Zeile 16 von oben lies Mithrasdenkmal.
Seite 45 Zeile 16 von oben lies Bischof.
Seite 52 Zeile 14 von oben lies Hebezeugefabrik.
Seite 75 Zeile 5 von unten lies 1293 k.
Seite 77 Zeile 20 von oben lies 331 k., 297 ev.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]