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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 47

1914 - Leipzig : Voigtländer
Heinrich Iv. 47 und Briefe, die auch wir gesehen haben, die ganze Kirche zum Schutze der Kirche Jerusalems wehklagend anriefen, kann man leicht erfahren. Auch der Kaiser Alexius von Konstantinopel richtete über dieselben barbarischen Räuber, die sich schon über den größeren Teil seines Reiches ergossen hatten, viele Briefe an den Papst Urban, in denen er klagte, daß er zum Schutze der Kirchen des Ostens zu schwach sei, und ihn beschwor, daß womöglich das gesamte Abendland, das bereits ganz dem christlichen Bekenntnisse zugezählt werde, ihm zu helfen aufgefordert werde, indem er versprach, von sich aus den Kämpfern zu Wasser und zu Lande alles Notwendige zu liefern. Dadurch bewogen, ließ der Papst und die ganze römische Kirche in dem Grenzgebiete Spaniens (zu Clermont) ein allgemeines Konzil zusammentreten; auch er selbst kam auf gar beschwerlichem Wege dahin und trug den zahllosen Völkern, die dort zusammengekommen waren, und den Gesandten verschiedener Reiche alles, was vorher berichtet wurde, und noch weit mehr mit wohlberedten Worten vor. Nachdem bald so viele Tausende in Tränen zerflossen waren, auch die Klagen der mancherlei Zungen sich zum Himmel erhoben hatten, verlieh hier der treffliche Lehrer ihnen Vergebung aller Sünden, wenn sie auf alles verzichteten, was sie besäßen, und einmütig Christo das Kreuz nachtragend, den gefährdeten Mitchristen Hilfe brächten. Nachdem durch dieses Versprechen sich alle. Gemüter aufgerichtet hatten, wurden jetzt zum Dienste Gottes gegen 100000 Männer bezeichnet, aus Aquitanien nämlich und Normannien, England, Schottland und Irland, Britannien (Bretagne), Galizien, Was-conien, Gallien, Flandern, Lotharingien und den übrigen christlichen Völkern, deren Namen mir jetzt gar nicht gegenwärtig sind. Das Zeichen des Kreuzes trug dieses in Wahrheit das Kreuz tragende Heer auf dem Gewände zum Erinnerungszeichen, das zur Abtötung mahnt, in dem Glauben, daß es in diesem gemäß der Erscheinung, die sich einst dem großen Konstantin offenbarte, über die Feinde des Kreuzes Christi triumphieren werde. Durch das wunderbare und unschätzbare Walten göttlicher Eingebung aber wuchsen so viele Glieder Christi, nach Sprachen, Stämmen und Nationen verschieden, durch die Liebe zu Christo verbunden auf einmal zu einem Leibe zusammen, alle unter dem einen Könige Christus, aber die einzelnen Völker von einzelnen Führern geleitet, nämlich Gotefried von Lotharingien und seinen Brüdern Baldewin und Eustasius, Ruopert von Flandern, desgleichen Ruo-pert von Normannien, dem Grasen Regimund von St. Agidius (Raimund von St. Gilles, Gras von Toulouse), Hugo, dem Bruder des Königs Philipp von Gallien, und anderen Kriegern desselben Eifers, Adels und Mutes. Sevin. Geschichtliches Quellenbuch V. 4

2. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 51

1914 - Leipzig : Voigtländer
Konrad Iii. 51 fest nach Mainz angesagt. Einige der Fürsten aber, die fürchteten, es möchte bei dem allgemeinen Reichstage Herzog Heinrich (der Stolze), der damals im Reiche einen bedeutenden Namen und hohes Ansehen hatte, durch seine Macht die Oberhand gewinnen, hielten um die Mitte der Fastenzeit, nach einer Vorberatung, in der gallischen Stadt Koblenz eine Zusammenkunft und wählten dort, in Gegenwart Theodewins, des Kardinalbischofs und Legaten der heiligen römischen Kirche, Konrad, den Schwestersohn Kaiser Heinrichs (V.), zum Könige. Alsbald zog er zur Pfalz nach Aachen und wurde da von dem vorgenannten Kardinal unter Assistenz der Erzbischöfe von Trier und Köln und der übrigen Bischöfe gesalbt. Aber die Sachsen und Herzog Heinrich und die anderen, die der Wahl nicht beigewohnt hatten, klagten, der König sei nicht gesetzmäßig, sondern durch Erschleichung gewählt worden. Für sie alle wurde auf das nächste Pfingstfest ein allgemeiner Reichstag nach Babenberg angesagt. — König Konrad hielt also zu Pfingsten einen Reichstag in genannter Stadt, wie angesagt worden war, mit dem höchsten Glanz des Königtums, unter größter Beteiligung der Fürsten. Hier ergaben sich alle Sachsen zugleich mit der verwitweten Kaiserin Richenza freiwillig seiner Botmäßigkeit. Allein von den Fürsten war Herzog Heinrich, der die königlichen Insignien verwahrte, abwesend; ihm wird zu deren Auslieferung der Peter-Paulstag zu Regensburg als Termin angesetzt. Dorthin gekommen übergab er die Insignien, mußte jedoch, ohne vor des Königs Angesicht gelassen worden zu sein, ohne Frieden erlangt zu haben, ohne des Königs Gnade abziehen. Und als der vorher stolze und hochfahrende, jetzt aber durch Gottes Willen gedemütigte Mann vielfach um Erbarmen gefleht, aber keine Gnade erhalten hatte, wurde er schließlich durch Fürstenspruch in Würzburg geächtet und ihm am nächsten Weihnachtsfeste in der Pfalz zu Goslar das Herzogtum abgesprochen. Und wunderbar! Der Fürst, der vorher allmächtig war, und dessen Ansehen, wie er selbst prahlte, von Meer zu Meer, d. h. von Dänemark bis Sizilien, reichte, der kam zu solcher Niedrigkeit herab, daß er, fast von allen seinen Getreuen und Freunden in Bayern im Stich gelassen, nur von vier Genossen begleitet, heimlich von dort nach Sachsen kam. — König Konrad ging nach Bayern und übergab das Herzogtum dem jüngeren Leopald, dem Sohne des Markgrafen Leopald, feinem Bruder mütterlicherseits, und seitdem ist über unser Land viel Unglück hereingebrochen. — Herzog Heinrich, der ans Bayern vertrieben war, starb in Sachsen und wurde neben seinem Schwiegervater bestattet. Nach seinem Tode erheben sich die Sachsen aus Liebe zu seinem kleinen Sohne (Heinrich der Löwe), den er ihnen bei

3. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 12

1914 - Leipzig : Voigtländer
12 Herrscher aus dem sächsischen Hause. er sich wie anfangs mit Jsilberth unter Nichtachtung des Königs und des Eides, und beide sind einig in der Absicht, zum Kriege zu reizen. Und nicht zufrieden mit dem westlichen Reiche allein, ziehen sie hinab in das Gebiet östlich vom Rheine, um es mit einem Heere zu verwüsten. Ms diese Nachrichten in das Lager des Königs gelangten, — in der Zeit kämpfte der König gegen Breisach und andere Plätze, die unter der Oberherrschaft Evur-hards standen — rissen viele aus dem Lager aus, und es war keine Hoffnung mehr, die Herrschaft über die Sachsen aufrecht zu erhalten. Der König jedoch bewährte in der allgemeinen Bestürzung eine solche Standhaftigkeit und Beherrschung, wenn er auch nur von einigen Soldaten begleitet war, als ob ihm keine Schwierigkeit begegnet wäre. Denn selbst die höchsten Bischöfe wurden abtrünnig, und ließen die Zelte und anderes verschiedenes Geräte zurück. Cp. 26. Daher wurde Hertmann mit einem Heere geschickt, um die Anmaßung der Herzöge zu strafen, und er fand sie am Ufer des Rheins, aber einen großen Teil des Heeres abwesend, weil sie schon über den Rhein mit der Beute übergesetzt waren. Daher wurde der Herzog Evnrhard selbst von Bewaffneten umringt und stürzte, nachdem er viele Wunden erhalten und tapfer wiedergegeben hatte, endlich von Geschossen durchbohrt zusammen. Jsilberth aber stieg auf der Flucht mit mehreren anderen auf ein Schiff, das von der zu schweren Last untergeht, und der Herzog selbst, mit den anderen untergesunken, ist nie gesunden worden. Als der König aber 'den Sieg seiner Soldaten und den Tod der Herzöge erfuhr, dankte er dem allmächtigen Gotte, dessen rechtzeitige Hilfe er öfters erfahren hatte__________ Cp. 31... . Heinrich hegte wiederum die Hoffnung, sich der Herrschaft bemächtigen zu können, da er wußte, daß das Heer dem König feindlich sei. Endlich, nachdem Gesandte vermittelt hatten und beiderseits kleine Geschenke übersandt worden waren, gewann er für sich fast alle Vasallen der östlichen Teile. Diese Sache entwickelte sich zu so großer Frevelhaftigkeit, daß sie durch eine gewaltige Verschwörung daran dachten, bei der nahe bevorstehenden Osterfeier, wenn Heinrich in den Palast gegangen sei, den König zu töten, ihm aber das Diadem des Reiches auszusetzen. Wenn nun auch kein öffentlicher Angeber dieser Dinge auftrat, so wurde doch der hinterlistige Plan.... einige Zeit vor Ostern dem König mitgeteilt. Dieser, durch den Arm treuer Kriegsmänner Tag und Nacht bewacht.... flößte den Feinden sehr große Furcht ein. Aber nach dem Festtage.... befiehlt er, die insgeheim Verratenen gefangen zu nehmen oder zu töten. Unter diesen war der erste

4. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 64

1914 - Leipzig : Voigtländer
64 Die Hohenstaufen. 1185. Danach betrieb der Kaiser die Vermählung der Tochter des Königs Roger von Sizilien mit seinem Sohne (Heinrich). — Der Herzog von Sachsen (Heinrich der Löwe) kehrt nach Ablauf der Jahre seiner Verbannung aus England zurück, nur mit seinem eigenen Erbe zufrieden. 1186. Der König begeht das Geburtsfest des Herrn zu Mailand. Acht Tage nach Epiphanias feiert er dann mit größter Pracht und unter starkem Zudrang fast sämtlicher Großen die Hochzeit seines Sohnes. Dritter Kreuzzug 1189—94 (Tod Barbarossas 1190). Brief über den Tod des Kaisers Friedrich (Merke Ottos v. Freising*). (Otto von Freiftng:) „In der Annahme, daß Eure Heiligkeit danach begierig sei, Kunde von den Taten des Kaisers zu empfangen, haben wir uns bemüht, das, was wir mit eigenen Augen gesehen und wobei unser eigener Arm tätig gewesen ist, ohne die Beimischung entstellender Fälschung in kurzer Zusammenfassung Euch zu berichten. Vernehme daher Eure Heiligkeit, daß wir, von dem allerchristlichsten König Ungarns Bela ehrenvoll ausgenommen und gütig behandelt, sogleich als wir das griechische Reich betraten, in die Hände von Dieben und Räubern gefallen sind, weil bei den Griechen Treue und Glauben nicht gefunden werden. Denn gegen das allen Völkern gemeinsame Recht von der Unverletzlichkeit der Gesandten hatten sie den Bischos von Münster und den Grafen Robert (von Naffau) gefangen genommen. So zogen wir denn nur unter großen Mühen durch Bulgarien und konnten erst nach langer Verzögerung unseres Marsches am Osterfeste wohlbehalten an Leib und Habe über den Meeresarm des heiligen Georg gehen. Denn wir nahmen und zerstörten erst die Stadt Philippopolis, verwüsteten das ganze umliegende Land mit dem Schwerte, eroberten auch die berühmte Stadt Adrinopolis, stürmten die feste Stadt Tymoticum (Dimotika) unter Anführung des Herzogs von Schwaben und töteten eine ungezählte Menge der Einwohner des Ortes. Auch wurde von unseren Rittern und einer geringen Schar des Kriegsvolkes eine Burg namens Maniceta gebrochen, wobei gegen 6000 Griechen durch Feuer und Schwert zu Grunde gingen. Dann wurden noch viele Schlösser genommen und den Griechen ein großer Menschenverlust zugefügt; auch räumte Hungersnot unter ihnen auf. Endlich erhielten wir von dem Kaiser Konstantinopels geeignete Geiseln; auch wurden uns die Boten des Sultans (von Jkonium) und dessen Söhne zurückgegeben, die *) Entnommen aus: Erler, Deutsche Geschichte.

5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 26

1914 - Leipzig : Voigtländer
26 Die fränkischen (salischen) Kaiser. demselben genannten Jahre, d. H. 1027 nach der Geburt des Erlösers, in Rom einziehend vom Papste Johannes und allen Römern mit königlichen Ehren in außerordentlicher Pracht empfangen, an dem heiligen Ostertage, der in jenem Jahre auf den 26. März fiel, von den Römern zum Kaiser gewählt und erhielt vom Papste die kaiserliche Weihe. Cäsar ward er genannt und Augnstus nach römischer Weise. Ja auch die Königin Gisela erhielt daselbst Namen und Weihe der Kaiserin. Nachdem dies solchermaßen in Gegenwart zweier Könige, Rudolfs, des Königs von Burgund, und Knuts, des Königs der Angeln, geschehen war, wurde nach Beendigung des Gottesdienstes der Kaiser, die zwei Könige zur Seite, mit Ehren in seine Wohnung geleitet. — Gerade an den Ostertagen entstand zwischen den Römern und den Deutschen aus ganz geringfügiger Ursache ein großer Streit. Es zankten zwei um eine Ochsenhaut, und da sie sich einander mit Fäusten zu schlagen anfingen, geriet das ganze Heer des Kaisers in Bewegung, und bewaffnete Reiter und Fußgänger trafen von beiden Seiten aufeinander. Die Römer leisteten lange Widerstand; am Ende aber ergriffensiebesiegt die Flucht, und unzählige von ihnen kamen um. Tags darauf kamen die Römer, die den Aufruhr erregt hatten, vor den König, barfuß, die Freien mit bloßem Schwerte, die Unfreien mit Stricken von Weidenruten um den Hals, wie zum Hängen bereit, und leisteten Genugtuung, wie sie der Kaiser gebot. Herzog Ernst. Während der Kaiser in Italien verweilte, waren inzwischen bei den Deutschen fruchtloserweise große Mißgunst, viele Anschläge, viele Parteiungen gegen den Kaiser ausge-brochen. — Ernst, der Herzog von Alamannien, der Stiefsohn des Kaisers Konrad, fiel wiederum ab und sann, vom Teufel angetrieben, auf Empörung. — Nachdem Kaiser Konrad den Frieden durch ganz Italien hin gesichert hatte, kam er glücklich wieder nach Alamannien zurück, und begann in einer vertraulichen Besprechung mit seinen Getreuen zu Augsburg über die Landesverräter zu verhandeln. Von da nach der Stadt Ulm gekommen, hielt er daselbst einen öffentlichen Reichstag. Hierher kam der Herzog Ernst, und da er gemerkt hatte, daß er von den ©einigen im Stich gelassen werde, ergab er sich dem Kaiser auf Gnade und Ungnade. Der Kaiser verbannte ihn nach Sachsen auf eine Felsenburg, Gibichenstein genannt, damit er dort, in Strafhaft gezüchtigt, von weiterer Empörung abließe. — Im Jahre des Herrn 1030 feierte Kaiser Konrad bei Ingelheim das Osterfest. Dort wurde dem

6. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 28

1914 - Leipzig : Voigtländer
28 Die fränkischen (salischen) Kaiser. Feinden Rache nehmen können; und rasch aufbrechend begannen sie, ihren Verfolgern nachzusetzen. In derselben Absicht zogen Graf Mangold und seine Leute hierhin und dorthin, und beobachteten sorgfältig des Herzogs Wege. Indem so auf beiden Seiten die Gelegenheit gegeben wurde, kamen sie sich so nahe, daß sie einander sehen und anreden konnten. Aus Mangolds Seite stand aber viel mehr Kriegsvolk, als auf der Seite des Herzogs. Ohne Verzug begegnen sich alle zu heftigem Kampfe. Die, welche auf der Seite des Herzogs standen, suchten und fanden, da sie gar nicht mehr an ihr Leben dachten, ihren raschen Tod. Der Herzog, wie er selbst in diesem Kampfe keines Menschen schonte, sand auch keinen, der ihn schonte, und von vielen verwundet, fiel er endlich tot nieder. Da fiel auch der Graf Wezel, der Vasall des Herzogs, um deswillen das alles geschehen war, und viele andere fanden dort ihren Tod. Auf der andern Seite fiel Graf Mangold selbst, der Urheber dieses Zusammenstoßes, und viele andere mit ihm. Die Leiche des Herzogs Ernst wurde nach Konstanz gebracht, und nachdem sie zuvor durch bischöflichen Machtspruch von dem Banne gelöst war, in der Kirche der heiligen Maria beigesetzt. Mangolds Leiche wurde in Reichenau begraben. Erwerbung Burgunds (1033). Im Jahre des Herrn 1032 verschied Rudolf, der König von Burgund, der Oheim der Kaiserin Gisela, in Frieden, und der fränkische Graf Odo (von der Champagne), seiner Schwester Sohn, drang in sein Reich ein und hatte schon einige feste Schlösser und Städte, bald durch List, bald durch Kampf, gewonnen. Auf diese Weise riß er einen großen Teil Burgunds los, obwohl das Königreich Burgund dem Kaiser Konrad und seinem Sohne, dem König Heinrich, schon längst vom Könige Rudolf, nachdem er selbst gestorben sein würde, eidlich zugesichert worden war. Aber während der Graf Odo dieses in Burgund unternahm, war der Kaiser Konrad auf dem Feldzug in dem Slawenlande.—Im Jahre des Herrn 1033 feierte der Kaiser Konrad mit seinem Sohne, dem König Heinrich, das Geburtsfest des Herrn in der Stadt Straßburg. Von da fiel er mit Heeresmacht über Solothurn in Burgund ein. Als er zu dem Kloster zu Peterlingen (Payerne im Kanton Waadt) kam, wurde er an St. Mariä Reinigung von Hohen und Niederen des Reiches zum König von Burgund erwählt und an dem nämlichen Tage auch als König gekrönt. — Im Sommer desselben Jahres zog der Kaiser mit seinem Heere gegen den Grasen Odo nach dem fränkischen Gallien, indem er sagte: wenn Odo unrechterweise in Burgund nach

7. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 9

1914 - Leipzig : Voigtländer
Otto I-, der Große. 9 und in Zuknnft mit ewigem Lohne gekrönet werdest." Darauf wurde er alsbald mit dem heiligen Ole gesalbet und mit dem goldenen Diadem gekrönt von den Bischöfen Hildebert und Wic-fried, und da nun die Weihe, wie sich gebührt, vollständig vollendet war, wurde er von eben denselben Bischöfen zum Throne geführt, zu welchem man auf einer Wendeltreppe hinanstieg und der zwischen zwei marmornen Säulen von herrlicher Schönheit errichtet war, so daß er von hier aus alle sehen und von allen wiederum gesehen werden konnte. Nachdem man hierauf Gott gepriesen und das Meßopfer feierlich begangen hatte, stieg der König in die Pfalz herab, trat sodann an eine marmorne, mit königlichem Gerät geschmückte Tafel und fetzte sich mit den Bischöfen und allem Volke; die Herzöge aber warteten auf. Der Herzog der Lotharinger, Giselbert, zu dessen Amtsgewalt jener Ort gehörte, ordnete die ganze Feier, Evurhard besorgte den Tisch, Hermann, der Franke, stand den Mundschenken vor, Arnulf sorgte für die ganze Ritterschaft und für die Wahl und Absteckung des Lagers; Siegsrid aber, der Sachsen Trefflichster und der Zweite nach dem Könige, einst Schwager des Königs, und auch dem neuen König durch diese Verschwägerung nahe verbunden, verwaltete um diese Zeit Sachsen, damit nicht etwa unterdessen ein feindlicher Einfall stattfände. Der König aber ehrte nach diesem einen jeden der Fürsten königlicher Freigebigkeit gemäß mit angemessenen Geschenken und entließ die Menge mit aller Fröhlichkeit. Innere Kämpfe (938—89). Widukind, Sächsische Geschichten, lib. Ii, 6 *). Cp. 6. Als aber die äußeren Kriege aufhörten, fingen Bürgerkriege an. Denn die Sachsen, durch die Regierung des Königs stolz geworden,**) weigerten sich, anderen Volksstämmen zu dienen und hielten es für verächtlich, die Ämter, die sie inne hatten, durch irgend eines andern Gnade zu besitzen als durch die des Königs. Daher erzürnte Evurhard (Eberhard) gegen Bruuiug und verbrannte mit einer Schar den festen Ort desselben, Elmeri mit Namen, nachdem alle Bewohner getötet worden waren. Als der König von dieser Vermessenheit hörte, verurteilte er den Evurhard zur Stellung von Pferden im Werte von 100 Pfunden.... Cp. 9. In derselben Zeit starb der Graf Sigfrid. Da Thancmar dessen Grafschaft für sich beansprucht hatte, weil er mit ihm verwandt war , und sie als königliches Ge- *) Eigene Übersetzung aus M. G. 88. Tom. Iii S. 408 ff. **) S. dazu Gebhard, Hdb. d. deutsch. Gesch. Bd. I § 49, 2.

8. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 52

1914 - Leipzig : Voigtländer
52 Die Hohenstaufen. seinen Lebzeiten empfohlen hatte, von neuem gegen den König. Leopold aber behauptete seitdem das bayerische Herzogtum mit Macht und regierte es kräftig. Als er aber bei der Belagerung der Burg Phaleia (Vallei) — zwei Brüdern gehörig, die allein von den bayrischen Baronen auf seiten Herzog Heinrichs gestanden hatten — unvorsichtig verweilte, zwang Welf (Vi.), Herzog Heinrichs Bruder, durch einen unerwarteten Überfall den Herzog nach tapferem Kampfe und bedeutendem Verlust auf beiden Seiten zurückzuweichen. Als er aber darauf, durch solche Erfolge ermutigt, auch den König, der sich im Lager von Winisperg (Weinsberg) befand, anzugreifen versucht, muß er nach schwerem Verlust mit wenigen aus dem Treffen fliehen. — Darauf zog der König nach Sachsen, gab fernern Bruder, dem Markgrafen Heinrich, die Witwe Herzog Heinrichs, die Tochter des Kaisers Lothar, zur Gattin, schloß Frieden mit den Sachsen und verlieh bemselben Markgrafen das Herzogtum Bayern, auf das der Sohn Herzog Heinrichs auf Rat feiner Mutter bereits verzichtet hatte. Der zweite Kreuzzug (1147—49). Jahrbücher von Köln:*) (Die Kölner Jahrbücher sind vielleicht von einem Domherrn um das Jahr 1175 geschrieben. Am Anfang benützt der Verfasser die Chronik von Ekkehard von Aura,' von 1144 ab selbständige Darstellung. Gesinnung staufisch. Die Chronik wurde von verschiedenen Verfassern weitergeführt.) In bemselben Jahre (1147), welches das zehnte Regierungsjahr des römischen Königs Konrabs Iii. ist, gerieten alle Reiche des Abenblanbes in Aufregung und würden von Begierbe entflammt, nach Jerusalem zu ziehen, das Grab des Herrn zu besuchen, gegen die Völker, die Gott nicht kennen, zu streiten und die Grenzen der christlichen Herrschaft im Morgenlande auszu-behnen. Urheber biefes Kreuzzuges waren befonbers Bernharb, Abt von Clairvaux, und ein gewisser Mönch namens Rudolf. Es begaben sich demnach nicht allein Leute aus dem gemeinen Volk und Ritter, sondern auch Vorsteher vieler Kirchen, Herzöge, Grafen, Fürsten, selbst Könige in diesen Krieg. Auch König Konrad und König Ludwig (Vii.) von Frankreich unternahmen den Zug, von einer unzähligen Kriegerschar begleitet; denn es kann niemand glauben, was für eine große Menschenmenge mit ihnen und durch sie zusammengeführt würde. Nicht Griechen-lanb schickte zur Zerstörung Trojas so viel Kriegsvolk, niemals war Cyrus von einer gleich starken Schlachtreihe umgeben, und boch, o Jammer! hinterließen sie um so geringere Spuren ihrer *) Übersetzung von Platner (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).

9. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 63

1914 - Leipzig : Voigtländer
Friedrich I., Barbarossa. 63 Fall Heinrichs des Löwen. 1179. Zu Magdeburg fand ein stark besuchter Reichstag statt, wo fast alle Fürsten über den Herzog von Sachsen (Heinrich den Löwen) Klage führten. Dieser war schon seit einem Jahre vorgeladen; doch er weigerte oder fürchtete sich zu erscheinen, und jetzt erst wurde seine Hinterlist und Treulosigkeit dem Kaiser offenbar. 1180. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn in Würzburg. Zu Mittfasten hält er einen Reichstag in Gelnhausen. Hier wird durch den Spruch des Kaisers selbst und das Urteil sämtlicher Fürsten der Herzog von Sachsen seines Herzogtums entsetzt, und mit allgemeiner Beistimmung der Bischof von Köln in seiner Diözese und in ganz Westfalen und Engern mit der herzoglichen Würde betraut; der Rest von Sachsen fiel dem Grafen von Anhalt anheim. 1181. Ein Kriegszug des Kaisers gegen Sachsen: Die meisten Burgen des Herzogs unterwarfen sich dem Reiche, und ganz Sachsen, vom Herzog abfallend, eilt, die Gnade des Kaisers zu gewinnen. Jener ehedem berühmteste und mächtigste Herzog im Römischen Reiche, Heinrich, durch den Willen Gottes erniedrigt und gestürzt, muß sich endlich unterwerfen. Durch den Spruch sämtlicher Fürsten (auf dem Reichstag zu Erfurt) wird er des herzoglichen Namens und Amtes entsetzt; alles, was er vom Reiche oder von Bischöfen zu Lehen trug, wird ihm genommen; er selbst wird genötigt, auf drei Jahre die Grenzen des Reiches zu meiden. 1182. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn zu Merseburg. Der Herzog von Sachsen begibt sich, um seine Verbannung anzutreten, nach England; er verweilt daselbst drei Jahre lang, wie der Kaiser und die Fürsten erkannt hatten. Reichsfest in Mainz; sechster Römerzug (1184—86). 1184. Der Kaiser hielt in der Stadt Mainz einen so glänzenden und auf dem ganzen römischen Erdkreise so berühmten Reichstag, daß die Reichstage seiner Vorgänger auf keine Weise mit diesem verglichen werden können. Denn nicht bloß aus dem Römischen Reiche, sondern auch aus vielen anderen Ländern waren hochgestellte Männer hier vereinigt, wobei der Kaiser aufs freigebigste drei Tage lang für ihre Bewirtung sorgte. Die Veranlassung zu dieser großen Versammlung war, daß der Sohn des Kaisers, König Heinrich, mit dem Ritterschwert umgürtet werden sollte. — Der Kaiser zieht nach ruhmvollster Beendigung des Reichstages im August nach Italien und verweilt in Mailand, bisweilen auch in Pavia. Sevin, Geschichtliches Quellenkmä V. 5

10. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 27

1914 - Leipzig : Voigtländer
Konrad Ii. 27 Herzog Ernst von Alamannien, nachdem er aus seiner Haft entlassen war, sein Herzogtum unter der Bedingung zurückgegeben, daß er seinen Vasallen Wezel (— Werner von Kiburg), der durch viele Parteiungen das Reich beunruhigt hatte, als einen Feind des Staates mit allen den ©einigen verfolge und eidlich versichere, daß er dies tun wolle. Da aber der Herzog dies nicht tun wollte, wurde er als offenbarer Feind des Kaisers verurteilt, und des Herzogtumes nun völlig verlustig, wich er mit nur wenigen Anhängern von dannen. Dieherzogswürdealamanniens gab der Kaiser an Hermann, den jüngeren Bruder desselben Ernst, und empfahl ihn der Obhut Warmanns, des Bischofs von Konstanz. Auf einstimmigen Rat aller Reichsfürsten ließ der Kaiser denselben Ernst und alle, die sich gegen Gerechtigkeit und Frieden auslehnten, von den Bischöfen exkommunizieren und ihre Besitzungen von Staats wegen einziehen. Selbst die Kaiserin Gisela setzte — traurig zu sagen, aber löblich zu tun — den unberatenen Sohn dem weisen Gemahle nach und gab allen öffentlich die Zusicherung, daß sie, was auch jenem begegnen möchte, mit keinerlei Rache oder Feindschaft dafür Vergeltung suchen werde. — Der Herzog Ernst aber kam wieder heim nach Alamannien, wo er sich in einer Wildnis, die der Schwarzwald heißt, an sehr sicheren Plätzen aufhielt, und eine Zeitlang mit elender Beute sein Leben fristete. Nachdem er aber schließlich von dem Heere des Kaisers auf allen Seiten eingeschlossen war, fingen einige, die dem Kaiser anhingen, die Pferde, mit denen der Herzog und alle seine Leute trefflich versehen waren, durch List auf der Weide ab. Da nun der Herzog nach dem Verlust der Pferde, auf die er feine Zuversicht setzte, keine Hoffnung mehr hatte, so war er in dieser großen Bedrängnis ratlos, was er tun solle. Nachdem er jedoch von allen Seiten her noch Pferde jeglicher Art, wie er sie nur bekommen konnte, zusammengerafft hatte, zog er mit allen, die er nun hatte, aus dem Walde hinaus, bei sich erwägend, daß es besser sei, mit Ehren zu sterben, als mit Schande zu leben. Als sie in ein Waldgebirge nach jener Gegend Alamannien^ kamen, welche die Baar heißt, sahen sie ein verlassenes Lager, das in der Nacht vorher die Feinde innegehabt hatten. Sofort merkten sie, daß man ihnen Nachstellungen bereite. Denn der Graf Mangold, ein Vasall des Kaisers, der von der Abtei Reichenau ein großes Sehen trug, war von dem Kaiser und dem Konstanzer Bischof Warmann, der damals für den Herzog Hermann Alamannien verwaltete, dort zum Schutze aufgestellt worden, damit der Herzog Ernst nicht Raub und Brand in der Gegend übe. Sofort wurden Herzog Ernst und seine Begleiter allzu frohen Mutes in dem Glauben, sie würden alsbald für das ihnen widerfahrene Unrecht an den
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