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1. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 31

1913 - Dresden : Huhle
— 31 — gründeten viele Städte, so Marienburg, Marienwerder, Elbing, Memel usw. Das Land erfreute sich bald eines großen Wohlstandes. Man erbaute Getreide, Obst und Wein, trieb Fischerei und Schiffahrt, Pferdezucht und Handel mit Bernstein und Pelzwerk. Der Hochmeister hatte mehr Einkünfte als mancher König. Der Ritterorden eroberte nach und nach auch Kurland und Livland, bekehrte die Heiden und besiedelte die Länder mit Deutschen, weswegen sie noch heute die deutschen Ostseeprovinzen heißen. Da aber die Polen die Weichselmündung erwerben und sich einen Zugang zum Meere verschaffen wollten, ward er mit ihm in Krieg verwickelt. Da er 1466 unterlag, ging dem Orden Westpreußen verloren, und selbst Ostpreußen ward polnisches Lehn. Um die Macht des Ordens zu heben, ward der Markgraf Albrecht von Ansbach zum Hochmeister gewählt. Dieser trat 1525 zur lutherischen Kirche über und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum unter polnischer Lehnsoberhoheit. Da Herzog Albrecht ein Hohenzoller war, erbten im Jahre 1618 die Markgrafen von Branden- burg das Herzogtum Preußen. Daher führen noch heute die Könige von Preußen die beiden Farben schwarz und weiß, die Kennzeichen des Deutschen Ritterordens, in ihren Landesfarben. 6. Die Raubritter. Zuerst hielt man streng auf die Rittertugenden. Wer Untaten begangen hatte oder feig gewesen war, dem wurden die goldenen Sporen auf einem Misthaufen abgenommen, die Waffen zerbrochen, das Wappen vernichtet und fein Schild am Schweife eines elenden Pferdes durch den Kot geschleift. Aber bald artete das Rittertum aus; viele Ritter waren arm geworden und plünderten nun die Bürger und Kaufleute. Sie schämten sich der Räuberei nicht einmal, sondern sprachen: „Reiten und Rauben ist feine Schande, das tun die Besten im Lande". Den Bauern nahmen sie das Vieh, dem reisenden Kaufmann die Waren weg. Dazu warfen sie ihn ins Burgverlies und verlangten ein hohes Lösegeld. Wurde dies nicht von den Angehörigen gezahlt, so brachte man den Unglücklichen um. Häufig führten auch die Ritter miteinander Krieg oder lagen in einer Fehde. Selbst wegen der geringsten Anlässe warfen sie den Fehdehandschuh hin und brachen aus dem Hinterhalte hervor, um die wehrlosen Landleute und Bürger zu überfallen. Gegen das Fehdeunwesen schritten viele Kaiser streng ein, so z. B. Friedrich I. Aber unter schwachen Fürsten nahm das Raubrittertum bald wieder überhand. Rudolf uon Babsburg (1273—1291). 1. Die Wahl Rudolfs zum deutschen Könige. Der letzte Hohenstaufe untrde in Neapel enthauptet. Das Ansehen der deutschen Kaiserkrone war so tief gesunken, daß kein deutscher Fürst sie annehmen wollte. Einige Fürsten wählten einen englischen, andre einen spanischen König zum deutschen Kaiser: doch kümmerte sich keiner von beiden um Deutschland. Deshalb nennt man diese kaiserlose Zeit die Zwischenherrschaft (Interregnum). Es war eine schreckliche Zeit, besonders für die armen Bauern und die Kaufleute; denn das Raubritterunweseu oder das Faustrecht nahm sehr überhand. Das Volk verlangte daher immer dringender einen König. Endlich wählten die deutschen Fürsten im Jahre 1273 auf den Vorschlag des Erzbischofs von Mainz den

2. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 41

1913 - Dresden : Huhle
— 41 — auch den Obst-, Garten- und Gemüsebau und rodeten viele Wälder aus. Am meisten waren die heidnischen Sorben darüber aufgebracht, bafi sie den Geistlichen den Zehnten von Vieh, Pelzwerk, Wachs, Honig und Getreide geben mußten. Nachdem sie sich daran gewöhnt hatten, nahmen sie äußerlich das Christentum an. Je mehr der Glaubenshaß verschwand, je mehr wich auch der Völker-, Rassen- und Sprachenhaß, und endlich vermischten sich die Deutschen mit den Wenden ganz und gar. Dadurch wurden diese für Deutschtum und Christentum, sowie für höhere Gesittung und Bildung gewonnen und so der Grund zu unserm Vaterlande und seiner Blüte gelegt. 3. Die Stellung der Markgrafen. Ursprünglich gehörte der gesamte Grund und Boden nebst allen Einkünften dem Reiche. Der Markgraf war nur ein Beamter des Königs, des Grundherrn, und erhielt für seinen Dienst einen namhaften Teil des Landes teils zum Lehn-, teils zum Eigenbesitz. Mit der Zeit stieg aber die Macht und Selbständigkeit der Markgrafen, besonders in der Zeit, in der das Kaisertum mit dem Papsttum im Streite lag. Schon Konrad der Große teilte ohne Einwilligung des Kaisers seine Lande wie ein erbliches Fürstentum. Unter dem Kaiser Friedrich dem Zweiten nahmen die Fürsten den Namen Landesherren an und erlangten so die Landeshoheit. Sie besaßen nun außer der richterlichen und militärischen Amtsgewalt auch das Münz- und Bergbaurecht und übten die Schirmvogtei über die Bistümer und viele Klöster aus. Früher hielt der Markgraf am Kolm bei Oschatz den Landtag, zu dem die Bischöfe, Burggrafen, Vögte und Großgrundbesitzer erschienen, um über des Landes Wohlfahrt zu beraten. Seit Heinrich dem Erlauchten hörten diese Landtage aus. Die Einkünfte des Markgrafen bestanden überwiegend aus Lebensrnitteln wegen Mangels an Geld. Damit nun alle Gegenden zur Unterhaltung des Hofes beisteuern konnten, wurde das Hoslager bald in Meißen, bald in Grimma, bald in Tharandt, bald in Dresden usw. aufgeschlagen. Erst Heinrich der Erlauchte machte Dresden zu seinem ständigen Wohnsitze; seitdem ist Dresden die Residenz von Wettinern geblieben. Gro&e Gefahren für die Wettiner. 1. Unter dem Kaiser Adolf (1291 — 98). Die Kampfe mehrten sich, als Heinrich der Erlauchte gestorben war. Sein Sohn Albrecht hatte eine Hohenstaufin zur Gemahlin und geriet mit feinen eignen Söhnen in verderblichen Streit, da er sie auf des Papstes Betreiben enterben wollte. Dazu verkaufte Albrecht die Landgrafschaft Thüringen an den damaligen Kaiser Adolf von Nassau, den Nachfolger Rudolfs von Habsburg, um 12 000 Mark Silber. Kaiser Adolf zog sogar die Mark Meißen und die Niederlaufitz als erledigte Reichslehen ein, da sie nicht auf den ältesten Sohn übergegangen waren, um sich gleich Rudolf von Habsburg eine Hausmacht zu gründen. Zwar machten Albrechts Söhne ihre Erbansprüche auf Meißen geltend, doch Adolf rückte mit einem großen Kriegsheere, darunter viel böses Volk war, in Thüringen und Meißen ein und eroberte eine Festung nach der andern. Furchtbar litt das Land unter der Raub-sucht der Soldner. Albrechts Söhne, Friedrich der Freidige, d. h. der Verbannte, der Tapfere, und Diezmann mußten fliehen. Freiberg ward

3. Der Unterricht in der Geschichte - S. 100

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Das Raubrittertum. Die Hansa. Rudolf von Habsburg. bedeutendsten war der Bund, den im 13. Jahrhundert die Städte Lübeck und Hamburg miteinander schlossen und der den Namen Hansa führte. Auf diese Weise wurde die Sicherheit des Verkehrs wiederhergestellt, denn die sich mächtig entwickelnde Hansa, der zuletzt 85 Städte angehörten, gebot über zahlreiche Kriegsbeute. Vor ihrer Flotte und ihren Heeren beugten sich sogar Fürsten. Den ganzen Handel der Ost- und Nordsee zogen die Hansastädte an sich. Selbst über das Meer hinaus gründeten sie Handelssaktoreien. Eine Folge davon war, daß die hanseatischen Städte sehr reich wurden. Mit dem Reichtum der Städte wuchs auch das Selbstgefühl der Bürger. Die reichsten Städte verschafften dem Kaiser eine besonders gute Einnahmequelle. Dafür forderten und erhielten sie eine freie Verwaltung^ unter dem Schutze des Kaisers. Solche Städte hießen freie Reichsstädte, die, je ohnmächtiger das Kaisertum sich gestaltete, zu einer großen Anzahl anwuchsen. Im 15. Jahrhundert verfiel die Hansa, weil kräftige Fürsten selbst für Ordnung und Sicherheit im Lande sorgten und die Portugiesen und Spanier durch die Entdeckungen neuer Seewege und Länder den Welthandel an sich brachten. Eine Stadt nach der andern trat vom Bunde zurücktund zuletzt blieben nur noch Lübeck, Hamburg, Bremen, die abermals den Bund erneuerten. Sie führen bis heute den Namen Hansestädte. 22. Rudolf von Habsbnrg. 1273—1291. a) Ute llflt im Reiche. Die letzten Hohenstaufen bekümmerten sich nicht um ihr Vaterland. Sie waren nur daraus bedacht, sich in Italien ein Königreich zu gründen. Mit ihnen begann die Herrscher-losigkeit Deutschlands, und dieser Zustand dauerte 23 Jahre lang. (Interregnum - Zwischenreich.) In der kaiserlosen, schrecklichen Zeit war die Not aufs höchste gestiegen. Überall herrschte Unordnung und Unsicherheit. Selbst die Fürsten (Reichsstände) trugen dazu das Ihre bei, indem sie ihre Macht auf unrechtmäßige Weise ausdehnten. Ebenso suchten die adligen Grundbesitzer und geistlichen Würdenträger (Landstände) sich möglichst selbständig zu machen. Da hörten die Fehden nimmer aus. Am meisten litten darunter die Bauern, die in ihren Lehm- und Strohhütten ohne allen Schutz wohnten. Ihre Saaten wurden zertreten und ihnen das Vieh, selbst die notwendigsten Kleidungsstücke, geraubt. b) Der Retter. Dem grauenvollen Zustande ein Ende zu machen, suchten die Fürsten einen Mann, der Macht genug besitze, die Not im Reiche zu beseitigen , doch nicht zu viel Macht, damit den Reichssiirsten die Unabhängigkeit gewahrt bliebe. Der Erzbischof von Mainz und Gras Friedrich vou Hohenzollern lenkten die Wahl auf Rudolf, einen armen Grafen, dessen Burg, die Habsburg, in der Schweiz stand. Am Tage nach seiner Wahl wurde Rudolf feierlichst in Frankfurt ein-

4. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 24

1918 - Leipzig : Hirt
— 24 — 3. Wo die Dichtkunst später Aufnahme fand. Als das Rittertum sank, fand die Dichtkunst gastliche Aufnahme in den Städten. Die Meister aus den verschiedenen Handwerken schlossen sich zu einer Sängerzunft zusammen (— Meistersänger —). Der Meistersang blühte besonders im 16. Jahrhundert (Hans Sachs). Xii. Audotf von Kabsburg. r. Warum in Deutschland eine kaiserlose Zeit war. Nach dem Tode des letzten hohenstanfischen Kaisers herrschte in Deutschland große Verwirrung. Das kaiserliche Ansehen mar so sehr gesunken, daß kein deutscher Fürst die Krone haben mochte. Ausländische Fürsten nahmen den Königstitel an, sie erlangten aber keine Geltung, weil sie sich nicht um Deutschland kümmerten. Man nennt diese traurige kaiserlose Zeit, in der jeder tat, was ihm recht schien, das Zwischenreich (Interregnum, ipr. Interregnum). Es dauerte von 1254—1273. 2 Wie ein einfacher Graf Kaiser wurde. Diesem Zustande wurde ein Ende gemacht durch die Wahl des Grafen Rudolf von Habsburg l278. im Jahre 1273. Seine Stammburg, die Habsburg, lag in der nördlichen Schweiz. Schon vor seiner Wahl zeichnete sich Rudolf durch Tapferkeit, Gerechtigkeit und Frömmigkeit aus. 3. Wodurch Rudolf die habsburgische Hausmacht begründete. Rudolf I. regierte von 1273—1291. König Ottokar von Böhmen und Mähren versagte ihm die Anerkennung, auch verweigerte er die Herausgabe der ßänber Österreich, Steiermark und Kärnten, welche er sich während des Interregnums widerrechtlich angeeignet hatte. Erst nachdem Rudolf gegen ihn zu Felde zog, bequemte er sich zur Demütigung. Bald aber bereute Ottokar, daß er sich vor Rubels gebemütigt hatte. Deshalb griff 1278. er von neuem zu den Waffen. Im Jahre 1278 kam es auf dem Marchselbe zur Schlacht. Rubels schlug die Böhmen in die Flucht, Ottokar selbst verlor das ßeben. Ottokars Sohn behielt Böhmen und Mähren. Österreich und Steiermark gab Rudolf seinen Söhnen. Damit legte er den Grunb zur Macht und Größe des habsburgischen Hauses. 4. Wie Rudolf Ordnung int Reiche herstellte. Rubels kümmerte sich um Italien nicht. Um so mehr wibmete er seine Zeit und Kraft Deutschland Mit fester Hand stellte er Ruhe, Orbnung und Sicherheit roieber her. Er wachte streng über die Aufrechterhaltung des ßandfriedens. Unermüdlich durchzog er das Reich und hielt über die Frevler Gericht; die Raubburgen wurden zerstört, die Raubritter hingerichtet. Deshalb nannte ihn das dankbare Volk den Wiederherstelle^' Deutschlanbs und das leöeubige Gesetz. 5. Welche Eigenschaften Rudolf als Mensch zeigte. Als Mensch war Rubolf einfach. Er war ein Freunb harmlosen Scherzes. Wegen seiner Freunblichkeit und Herzensgüte war er allgemein beliebt. Nach einem langen, vielbewegten ßeben starb Rubolf zu Germersheim (— in Rheinbayern —); in Speier liegt er begraben.
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