Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 6

1914 - Leipzig : Voigtländer
6 Herrscher aus dem sächsischen Hause. so sein Testament in aller Ordnung gemacht und alle seine Angelegenheiten gebührend geordnet hatte, starb er, der großmächtige König und der größte der Könige Europas, an jeglicher Tugend der Seele, wie des Körpers keinem nachstehend, und hinterließ einen Sohn, noch größer als er selbst, und diesem Sohne ein großes, weites Reich, das er nicht von seinen Vätern ererbt, sondern durch eigene Kraft errungen und Gott allein zu verdanken hatte. Es war aber die Dauer seiner Regierung 16 Jahre, die seines Lebens ungefähr 60. Sein Leichnam wurde von seinen Söhnen nach Quidilingaburg (Quedlinburg) gebracht und unter dem Jammer und den Tränen vieler Völker in der Kirche des heiligen Petrus vor dem Altare bestattet. Übersicht über die Ungarneinfälle in Deutschland. Fortsetzung des Kegino*). (Die Ansichten über die Person des Verfassers sind geteilt. Vielleicht war er der Freund des Erzbischofs Adalbert von Magdeburg, oder er war dieser Erzbischof selbst. Jedenfalls war der Verfasser von vornehmer Geburt und feiner Bildung. Er lebte als Zeitgenosse Ottos des Großen. Seine Chronik ist eine wertvolle Ergänzung der sächsischen Geschichten Widukinds, weil er besonders vom Jahre 939 an eine wirkliche Reichschronik bietet. Knappe und objektive Schilderung macht die Quelle besonders wertvoll.) A. D. i. 908. Die Ungarn, die wiederum die Grenzen überschritten hatten, plünderten Sachsen und Thüringen. 909. Die Ungarn fielen in Alamannien ein. 910. Die Franken, die an der Grenze Bayerns und Frankens mit den Ungarn zusammentrafen, wurden auf jämmerliche Weise besiegt und in die Flucht geschlagen. 912. Die Ungarn verwüsteten wiederum Franken und Thüringen, da sie auf keinen Widerstand stießen. 913. Ein außerordentlich strenger Winter. Die Ungarn verwüsteten Teile Alamanniens und wurden beim Flusse Inn von den Bayern und Alamannen niedergemacht. 915. Die Ungarn verwüsteten ganz Alamannien mit Feuer und Schwert, aber sie zogen durch ganz Thüringen und Sachsen und gelangten bis zum Kloster Fulda. 917. Die Ungarn gelangten durch Alamannien in das Elsaß und bis zu den Grenzen des Reiches Lothars. 924. Die Ungarn verwüsteten das östliche Franken. 926. Die Ungarn verwüsteten ganz Franken, ganz Elsaß, ganz Gallien und Alamannien mit Feuer und Schwert. *) Aus Mon. Germ. 88. Tom. I S. 613 f. Eigene Übersetzung.

2. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 15

1914 - Leipzig : Voigtländer
Otto I., der Große. 15 ziehen wollte, wie er vorgibt, und den Kriegsgefahren, um sich feinen religiösen Angelegenheiten mit Ruhe hingeben zu sönnen, so hätte er wahrhaftig besser baran. getan, sich für die, durch unsere königliche Freigebigkeit übertragene, Würbe uns und unserm Staat bankbar zu erzeigen, als den Feinben. Feinde nenne ich nach allgemeiner Ansicht verruchte Menschen, die die Bürger berauben, Vaterlanbsverräter, Männer, die das Reich verwüsten, Fahnenflüchtige, die mich entweber in ihrer gottlosen Verwegenheit mit eigenen Händen töten möchten, ober die mir sonst den schrecklichsten Tod wünschen; mir haben sie den Sohn geraubt, sie streben banach, meinem Sb ruber das Reich, seine Kinder, selbst seine liebliche Gattin, und sogar sein Leben zu nehmen.... Was aber mir mehr als die obengenannten Übel zusetzt, ist, daß mein eigen Fleisch und Blut, mir entsrembet, gelernt hat, seinem Vater, der ihn zärtlich liebt, nachzustellen." Die Ungarnschlacht auf dem Lechfelbe (955). Widukind, Duch der siichs. Geschichten, lib. Iq cp. 44*) Als er um den Anfang des Juli Sachsen betrat, kamen ihm Gesanbte der Ungarn entgegen, als wollten sie ihn zur Herstellung der alten Treue und Freunbschast besuchen, in der Tat aber, wie einige glaubten, um den Erfolg des Bürgerkrieges zu erkunben. Als er sie einige Tage bei sich behalten und, mit einigen kleinen Geschenken geehrt, in Frieden entlassen hatte, hörte er von den Boten seines Brubers, nämlich des Herzogs der Bayern, biekunbe: „Siehe! die Ungarn verbreiten sich feindlich über dein Gebiet und haben sich vorgenommen, einen Kampf mit dir zu wagen." Sobald der König dies vernahm, brach er gegen die Feinde auf, und nahm nur sehr wenige von den Sachsen mit sich, weil diese schon der Krieg mit den Slawen bebrängte. In der Mark der Stadt Augsburg schlug er fein Säger auf, und hier stieß zu ihm das Heer der Franken und der Bayern; auch kam Herzog Konrad mit zahlreicher Ritterschaft in das Lager, und durch feine Ankunft ermutigt, wünschten die Krieger nunmehr den Kampf nicht länger zu verschieben. Jetzt wurde von den Streispartien beider Heere angezeigt, daß sie nicht weit mehr voneinander seien. Demnach wurde ein Fasten im Lager angesagt, und allen befohlen, am folgenden Tage zum Kampfe bereit zu sein. Mit der ersten Dämmerung standen sie auf, gaben sich gegenseitig Frieden und gelobten sodann zuerst ihrem Führer, darauf ein jeber dem andern eidlich ihre Hilfe; dann rückten *) Übersetzung von Schottin (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit). Sevin, Geschichtliches Quellenbuch V. 2

3. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 28

1914 - Leipzig : Voigtländer
28 Die fränkischen (salischen) Kaiser. Feinden Rache nehmen können; und rasch aufbrechend begannen sie, ihren Verfolgern nachzusetzen. In derselben Absicht zogen Graf Mangold und seine Leute hierhin und dorthin, und beobachteten sorgfältig des Herzogs Wege. Indem so auf beiden Seiten die Gelegenheit gegeben wurde, kamen sie sich so nahe, daß sie einander sehen und anreden konnten. Aus Mangolds Seite stand aber viel mehr Kriegsvolk, als auf der Seite des Herzogs. Ohne Verzug begegnen sich alle zu heftigem Kampfe. Die, welche auf der Seite des Herzogs standen, suchten und fanden, da sie gar nicht mehr an ihr Leben dachten, ihren raschen Tod. Der Herzog, wie er selbst in diesem Kampfe keines Menschen schonte, sand auch keinen, der ihn schonte, und von vielen verwundet, fiel er endlich tot nieder. Da fiel auch der Graf Wezel, der Vasall des Herzogs, um deswillen das alles geschehen war, und viele andere fanden dort ihren Tod. Auf der andern Seite fiel Graf Mangold selbst, der Urheber dieses Zusammenstoßes, und viele andere mit ihm. Die Leiche des Herzogs Ernst wurde nach Konstanz gebracht, und nachdem sie zuvor durch bischöflichen Machtspruch von dem Banne gelöst war, in der Kirche der heiligen Maria beigesetzt. Mangolds Leiche wurde in Reichenau begraben. Erwerbung Burgunds (1033). Im Jahre des Herrn 1032 verschied Rudolf, der König von Burgund, der Oheim der Kaiserin Gisela, in Frieden, und der fränkische Graf Odo (von der Champagne), seiner Schwester Sohn, drang in sein Reich ein und hatte schon einige feste Schlösser und Städte, bald durch List, bald durch Kampf, gewonnen. Auf diese Weise riß er einen großen Teil Burgunds los, obwohl das Königreich Burgund dem Kaiser Konrad und seinem Sohne, dem König Heinrich, schon längst vom Könige Rudolf, nachdem er selbst gestorben sein würde, eidlich zugesichert worden war. Aber während der Graf Odo dieses in Burgund unternahm, war der Kaiser Konrad auf dem Feldzug in dem Slawenlande.—Im Jahre des Herrn 1033 feierte der Kaiser Konrad mit seinem Sohne, dem König Heinrich, das Geburtsfest des Herrn in der Stadt Straßburg. Von da fiel er mit Heeresmacht über Solothurn in Burgund ein. Als er zu dem Kloster zu Peterlingen (Payerne im Kanton Waadt) kam, wurde er an St. Mariä Reinigung von Hohen und Niederen des Reiches zum König von Burgund erwählt und an dem nämlichen Tage auch als König gekrönt. — Im Sommer desselben Jahres zog der Kaiser mit seinem Heere gegen den Grasen Odo nach dem fränkischen Gallien, indem er sagte: wenn Odo unrechterweise in Burgund nach

4. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 68

1914 - Leipzig : Voigtländer
68 Die Hohenstaufen. reißendes Wasser in den Tälern des Gebirges und kam wohlbehalten an das andere Ufer. Als er hier gespeist hatte, gedachte er, nach den unzähligen und unerträglichen Mühen, die er schon einen Monat lang erduldet hatte, in demselben Flusse zu baden und sich durch Schwimmen zu erfrischen. Hierbei ertrank er nach Gottes Ratschluß. Ein beweinenswertes, unerwartetes Unglück! Wir trugen seine irdischen Überreste unter gebührender Verehrung mit uns hinweg und gelangten so nach der berühmten Stadt Tursoth (Tarsus). Von da zogen wir weiter gen Antiochia und erlitten großen Verlust an unserer Habe. Sechs Wochen lang hatten wir Mangel an Lebensmitteln, weil Käufliches nicht gefunden wurde. Soviel über unsere Fährlichkeiten, wiewohl wir nur weniges an Euch zu schreiben unternommen haben. Für die Zukunst erwarten wir Trost von Gottes Barmherzigkeit." Ende des 3. Kreuzzuges Jahrbücher von Köln:*) Nach dem Tode des Kaisers erwählte sich das Heer seinen Sohn, den Herzog Friedrich von Schwaben, einen Mann von außerordentlicher Tatkraft und Klugheit, zum Oberfeldherrn. Unter seiner^ Anführung Drückten sie bis Antiochien vor. Nach achtwöchiger Erholung kamen sie von da mit vieler Schwierigkeit bis Tripolis und von dort bis Tyrus, während der Tod sowohl unter Edlen als Unedlen wütete. Von Tyrus zogen sie weiter nach Acra, das auch Akkon heißt. Da fand auch Herzog Friedrich das Ende seiner Tage. Die armen Pilger Christi, vereinsamt und niedergebeugt und ohnmächtig wie Schafe, die keinen Hirten haben, trennten und zerstreuten sich voneinander, und ein jeder machte sich auf den Weg nach der Heimat, die Gesunden zuerst. So endete dieser Kreuzzug durch den Willen Gottes und seinen uuersorschlichen Ratschluß, ohne den nichts Rechtes begonnen und nichts Heiliges vollführt wird, erfolglos und nichtig, außer daß wenige von diesen Pilgern und einige von denen, die zu Schiff gekommen waren, zurückblieben und bei der Eroberung von Acra noch von leidlichem Glücke begünstigt wurden. 11. Heinrich Vi. (1190—97). Marbacher Annalen.**) (Diese Annalen wurden im Kloster Marbach aus verschiedenen Werken zu-sammengestellt. Der Kompilator war ein den Staufern, besonders Friedrich Ii., sehr zugetaner Mönch. Die Annalen reichen bis 1238.) 1195. Unterdessen arbeitete der Kaiser darauf hin, daß die Fürsten seinen schon zweijährigen Sohn zum Könige wählen *) Übersetzung von Platner (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit). **) Eigene Übersetzung aus Mon. Germ. Ss. Tom. Xvii, S. 169f.

5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 63

1914 - Leipzig : Voigtländer
Friedrich I., Barbarossa. 63 Fall Heinrichs des Löwen. 1179. Zu Magdeburg fand ein stark besuchter Reichstag statt, wo fast alle Fürsten über den Herzog von Sachsen (Heinrich den Löwen) Klage führten. Dieser war schon seit einem Jahre vorgeladen; doch er weigerte oder fürchtete sich zu erscheinen, und jetzt erst wurde seine Hinterlist und Treulosigkeit dem Kaiser offenbar. 1180. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn in Würzburg. Zu Mittfasten hält er einen Reichstag in Gelnhausen. Hier wird durch den Spruch des Kaisers selbst und das Urteil sämtlicher Fürsten der Herzog von Sachsen seines Herzogtums entsetzt, und mit allgemeiner Beistimmung der Bischof von Köln in seiner Diözese und in ganz Westfalen und Engern mit der herzoglichen Würde betraut; der Rest von Sachsen fiel dem Grafen von Anhalt anheim. 1181. Ein Kriegszug des Kaisers gegen Sachsen: Die meisten Burgen des Herzogs unterwarfen sich dem Reiche, und ganz Sachsen, vom Herzog abfallend, eilt, die Gnade des Kaisers zu gewinnen. Jener ehedem berühmteste und mächtigste Herzog im Römischen Reiche, Heinrich, durch den Willen Gottes erniedrigt und gestürzt, muß sich endlich unterwerfen. Durch den Spruch sämtlicher Fürsten (auf dem Reichstag zu Erfurt) wird er des herzoglichen Namens und Amtes entsetzt; alles, was er vom Reiche oder von Bischöfen zu Lehen trug, wird ihm genommen; er selbst wird genötigt, auf drei Jahre die Grenzen des Reiches zu meiden. 1182. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn zu Merseburg. Der Herzog von Sachsen begibt sich, um seine Verbannung anzutreten, nach England; er verweilt daselbst drei Jahre lang, wie der Kaiser und die Fürsten erkannt hatten. Reichsfest in Mainz; sechster Römerzug (1184—86). 1184. Der Kaiser hielt in der Stadt Mainz einen so glänzenden und auf dem ganzen römischen Erdkreise so berühmten Reichstag, daß die Reichstage seiner Vorgänger auf keine Weise mit diesem verglichen werden können. Denn nicht bloß aus dem Römischen Reiche, sondern auch aus vielen anderen Ländern waren hochgestellte Männer hier vereinigt, wobei der Kaiser aufs freigebigste drei Tage lang für ihre Bewirtung sorgte. Die Veranlassung zu dieser großen Versammlung war, daß der Sohn des Kaisers, König Heinrich, mit dem Ritterschwert umgürtet werden sollte. — Der Kaiser zieht nach ruhmvollster Beendigung des Reichstages im August nach Italien und verweilt in Mailand, bisweilen auch in Pavia. Sevin, Geschichtliches Quellenkmä V. 5

6. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 40

1914 - Leipzig : Voigtländer
40 Die fränkischen (salischen) Kaiser. römische Kirche mich wider meinen Willen zu ihrer Leitung berufen hat und daß ich es nicht für einen Raub achtete, deinen Stuhl zu besteigen, daß ich vielmehr lieber mein Leben als Pilger in der Fremde beschließen wollte, als um weltlichen Ruhm, mit weltlicher Lust deinen Stuhl mir anmaßen. Und deshalb glaube ich um deiner Gnade, nicht um meiner Werke willen, daß es dir gefallen hat und noch gefällt, daß die Christenheit, welche dir besonders anvertraut ist, mir besonders folgsam sei wegen des Amtes, das an deiner Statt mir anvertraut ist, und daß durch deine Gnade mir von Gott die Gewalt gegeben ist, zu binden und zu lösen im Himmel und auf Erden. Auf diesezuversicht also bauend, zur Ehre und zum Schutze deiner Kirche, widersage ich im Namen des allmächtigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, kraft deiner Macht und Gewalt, dem König Heinrich, des Kaisers Heinrich Sohn, der gegen deine Kirche mit unerhörtem Hochmut sich erhoben hat, die Herrschaft des gesamten Reiches über Deutschland und Italien, und löse alle Christen von dem Bann des Eides, den sie ihm geleistet haben oder noch leisten werden, und ich untersage jedem, ihm fürder als einem Könige zu dienen. Denn es gebührt sich, daß derjenige, welcher die Ehre deiner Kirche zu verringern trachtet, selber die Ehre verliere, die er zu besitzen scheint. Und weil er es verschmäht hat, wie ein Christ zu gehorchen, und nicht zurückgekehrt ist zu dem Gott, den er verlassen hat, indem er mit Gebannten Gemeinschaft hält, vielerlei Bosheit begeht und meine Ermahnungen, die ich um seines Heiles willen an ihn gerichtet habe, wie du weißt, verachtet, weil er sich selbst von deiner Kirche losreißt, indem er sie zu spalten trachtet, so binde ich ihn an deiner Statt mit dem Bande des Fluches, und binde ihn dergestalt im Vertrauen auf dich, daß alle Völker es wissen und erkennen sollen, daß du Petrus bist und daß auf deinen Felsen der Sohn des lebendigen Gottes seine Kirche gebaut hat und die Pforten der Hölle nicht vermögen werden, sie zu überwältigen." Canossa. (1077). Kambert von Hersfeld:*) Um die nämliche Zeit kamen Rudolf, Herzog von Schwaben, Welf, Herzog von Bayern, Bertold, Herzog der Karentiner, Adalbero, Bischof von Wirciburg, Herimau, Bischof von Metz, und mehrere andere Fürsten zusammen, und berieten sich miteinander, was bei den großen Übelständen, wodurch der Staat beunruhigt wurde, zu tun sei: der König bleibe nach dem *) Übersetzung von Hesse (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).

7. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 11

1914 - Leipzig : Voigtländer
Otto I., der Große. 11 mar durch das an den Altar anstoßende Fenster von hinten mit einer Lanze und tötete ihn dort neben dem Altar.... Da aber Evurhard den Tod Thancmars und den Abfall seiner Soldaten erfuhr, kniet er mit gebrochenem Mute vor seinem Gefangenen nieder, bittet um Verzeihung und erlangt sie auf nichtswürdige Weise. Cp. 12. Heinrich war zu der Zeit noch gar jung, von hitzigem Gemüte; und von allzu wilder Herrschsucht verführt, erließ er ihm unter der Bedingung feine Schuld, daß er durch eine Verschwörung gegen seinen König und Bruder ihm das Diadem des Reichs, wenn es möglich sein würde, aufsetze. Und so ist der Bund zwischen ihnen geschlossen worden. Daraus ging Heinrich freiwillig zum König zurück und wurde mit reinerer Treue und Liebe empfangen, als die Treue war, mit der er kam. Cp. 13. Evurhard suchte.... den König auf und bat ihn demütig um Verzeihung, indem er sich und feinen ganzen Besitz dem königlichen Richterspruch übergab. Damit das ungeheure Verbrechen nicht ungestraft bliebe, wird er vom König in die Verbannung nach der Stadt Hildesheim geschickt. Aber nicht lange nachher wird er glimpflich zu Gnaden angenommen und ihm die frühere Ehrenstellung wieder gegeben. Cp. 15. Darauf richtet Heinrich, von Herrschsucht entbrannt, ein feierliches Gastmahl zu an einem Orte, der Saalfeld heißt. Und da er angesehen und mächtig war, beschenkte er in königlicher Hoheit und Macht sehr viele in reichlicher Weise und verbündet sich dadurch sehr viele zu einem solchen Vorhaben.... Daher verläßt er auf den Rat seiner Gefährten, wie wir erwähnt haben, Sachsen, und nachdem er die Burgen Sachsens und im Thüringerland dem Schutze der Besatzung überlassen hatte, geht er selbst mit Freunden nach Lothringen. Durch das Gerücht hiervon wurden alle überall bestürzt, weil sie die Gründe für einen so plötzlichen Abfall vom König und für einen so plötzlichen Ausbruch eines Krieges ganz und gar nicht kannten. Als der König aber dieses Gerücht vernahm, glaubte er zuerst nicht daran, nachdem er sich aber später von der Zuverlässigkeit der Kriegsnachricht überzeugt hatte, zögerte er keinen Augenblick und verfolgte den Bruder mit dem Heere. Und wie er sich der durch Besatzung geschützten Burg nähert, die Thortmanni (Dortmund) heißt, da wagten die darin befindlichen Kriegsleute, wohl eingedenk des Schicksals Thancmars, unter leinen Umständen, in der Burg den König zu erwarten, sondern sie zogen zur Burg hinaus und ergaben sich dem König. Cp. 24. Als Evurhard erkannte, daß der Krieg sich so in die Länge ziehe, hat er keine Ruhe mehr. Wirklich vereinigt

8. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 20

1914 - Leipzig : Voigtländer
20 Herrscher aus dem sächsischen Hause. Treue und Beistand gegen alle Widersacher gelobend und durch den Diensteid bekräftigend. Also wurde er von neuem vom ganzen Volke zum Fürsten erwählt, und geleitete dann seines Vaters Leiche in die von diesem prächtig erbaute Stadt Magathaburg (Magdeburg). 3. Otto n. (973—83). Chronik -es Thietmar von Merseburg*). (Thietmar, Bischof b. Merseburg (f 1081), mit der sächsischen Königsfamilie verwandt. Hauptquelle über die Wendenkriege. Zuverlässiger Chronist.) Kriegszug nach Frankreich (978). Der Kaiser rüstete sich mit allem Eiser zu seinem Zuge gegen den Karolingerkönig Lothar, der sich erkühnt hatte, den königlichen Sitz und Palast zu Aachen, der immer zur deutschen Herrschaft gehört hatte, mit Heeresmacht anzugreifen und durch Umwendung des Adlers als sein Eigentum zu bezeichnen. Dieser Adler befindet sich nämlich auf der östlichen Seite des Palastes, und es war Gebrauch, daß diejenigen, welche diesen Ort im Besitz hatten, ihn immer ihrem Reiche zuwandten. Als nun der Kaiser herankam, zog Lothar sogleich davon. Aber Otto setzte ihm bis nach seiner Hauptstadt Paris nach, alles plündernd und verheerend. Von dieser Unternehmung im Triumphe heimgekehrt, hatte der Kaiser die Feinde so in Schrecken gesetzt, daß sie so etwas nachher nie wieder zu beginnen wagten. — Im siebten Regierungsjahre Ottos Ii. kam König Lothar nebst seinem Sohne mit prächtigen Geschenken zu ihm, leistete Abbitte und erwarb nun des Kaisers dauernde Freundschaft. In diesem Jahre ging der Kaiser nach Italien und sah leider unsere Gegenden niemals wieder. Abfall der Slawen. Die fremden Völker, die nach Annahme des Christentums unseren Königen und Kaisern zinspslichtig und unterteilt waren, griffen, bedrückt von Herzog Thiedrichs Übermut, in einmütigem Beschluß zu den Waffen. Die Freveltaten der Empörer begannen am 29. Juni (983), indem die Besatzung in Havelberg niedergehauen und der Bischofssitz daselbst zerstört wurde. Nach Verlauf von drei Tagen überfiel die vereinte Macht der Slawen das Bistum Brandenburg, das 30 Jahre vor dem Erzbistum Magadaburg begründet worden war. Vorher war *) Übersetzung von Strebitzki (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).

9. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 41

1914 - Leipzig : Voigtländer
Heinrich Iv. 41 sächsischen Kriege derselbe, der er gewesen; er habe nichts von seinem Leichtsinn, seiner Grausamkeit, von dem Umgange und der Vertraulichkeit mit den schlechtesten Menschen geändert; nur dazu habe sein so glänzender Sieg wider die Sachsen gedient, daß er über ihrer aller Blut Recht und Gewalt erlangt habe und zum Verderben aller Rechtschaffenen, zur Ausführung jeder Schandtat, auf die sein Sinn verfalle, mit ungestrafter Frechheit wüte. Daher bildete sich eine nicht unbedeutende Verschwörung, die von Tag zu Tag mehr und mehr anwuchs, da besonders der Umstand allen Kühnheit und Zuversicht verlieh, daß häufige Boten aus Italien täglich hinterbrachten, der König sei von dem römischen Papste in den Bann getan. — Darauf hielten Rudolf, Herzog der Schwaben, Welf, Herzog der Bayern, Bertold, Herzog der Karentiner, Adalbero, Bischof von Wirciburg, Adalbert, Bischof von Worms, und andere, die das Unglück des Reiches betrübte, an einem Orte, der Ulma heißt, eine Zusammenkunft und beschlossen, daß alle, denen das öffentliche Wohl am Herzen liege, zum 16. Oktober nach Tribur kommen und den mannigfaltigen Anfechtungen, wodurch schon viele Jahre der Friede der Kirche gestört wurde, endlich einmal ein Ziel setzen sollten. Am angesetzten Tage kamen dem Ausschreiben ge- mäß die Fürsten von Schwaben und Sachsen in größter Zahl bei Tribur zusammen, mit dem festen Vorsatze, den König Heinrich von den Geschäften des Reiches zu ent- fernen und einen andern, auf den sich alle in gemeinschaftlicher Wahl vereinigen würden, zu wählen. Es waren auch zugegen die Gesandten des apostolischen Stuhles, von dem römischen Bischöfe gesendet, um öffentlich allen in Gallien zu bezeugen, daß der König Heinrich aus gerechten Ursachen in den Bann getan sei, und um zur Wahl eines andern den Beistand der apostolischen Genehmigung und Bekräftigung zu versprechen. — Der König Heinrich zog die Anhänger seiner Partei zusammen und hielt sich in einem Weiler namens Oppenheim auf, so daß der Rheinstrom beide Lager voneinander schied. — Während nun alle auf den Aus-» gang so großer Dinge in sorgenvoller Erwartung gespannt waren, siehe, da schickten bei der ersten Morgendämmerung des folgenden Tages, von dem man fürchtete, daß er dem Staate das schwerste Unheil bringen würde, die Schwaben und Sachsen Gesandte zu dem Könige, um ihm zu sagen: Wiewohl weder im Kriege, noch im Frieden jemals Gerechtigkeit oder Gesetz seine Sorge gewesen, so wollten sie doch demungeachtet nach der Vorschrift der Gesetze mit ihm verfahren, und obgleich die Beschuldigungen, die man gegen ihn erhebe, allen heller als das Sonnenlicht einleuchteten, wollten sie doch die Sache ohne Entscheidung dem Erkenntnis des

10. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 38

1896 - Leipzig : Voigtländer
38 Die fränkischen (salischen) Kaiser. der mancherlei Zungen sich zum Himmel erhoben hatten, verlieh hier denselben der treffliche Lehrer Vergebung aller Sünden, wenn sie auf alles verzichteten, was sie besäßen, und einmütig Christo das Kreuz nachtragend den gefährdeten Mitchristen Hilfe brächten. Nachdem durch dieses Versprechen sich alle Gemüter aufgerichtet hatten, wurden jetzt zum Dienste Gottes gegen 100 000 Männer bezeichnet, aus Aquitanien nämlich und Normannien, England, Schottland und Irland, Britannien, Galizien, üüasconien, Gallien Flandern, Lotharingien und den übrigen christlichen Völkern, deren Namen mir jetzt gar nicht gegenwärtig sind. Das Zeichen des Kreuzes trug dieses in Wahrheit das Kreuz tragende Heer auf dem Gewände zum Erinnerungszeichen, das zur Abtötung mahnt, in dem Glauben, daß es in diesem gemäß der Erscheinung, die sich emst dem großen Konstantin offenbarte, über die Feinde des Kreuzes Christ: triumphieren werde. Durch das wunderbare und unschätzbare Walten göttlicher Eingebung aber wuchsen so viele Glieder Christi, nach Sprachen, Stämmen und Nationen verschieden, durch die Liebe zu Christo verbunden auf einmal zu einem Leibe zusammen, alle unter dem einen Könige Christus, aber die einzelnen Völker von einzelnen Führern geleitet, nämlich Gotefried von Lotharingen und seinen Brüdern Baldewin und Eustasius, Ruopert von Flandern, desgleichen Ruopert von Normannien, dem Grafen Regimund von St. Ägidius, Hugo, dem Bruder des Königs Philipp von Gallien, und anderen Kriegern desselben Eifers, Adels und Mutes. 1096. Gotefrid und die vorhergenannten Führer der wahrhaften Ritterschaft des Herrn durchzogen unter verschiedenen Schwierigkeiten der Wege Bulgarien, bis sie die Burgen Konstantinopels erreichten. — Fast zwei Monate hindurch nahm Byzanz täglich neue Heere auf, infolgedessen schließlich die Kämpfer, ohne die^unglaubliche Menge Volkes, kleiner Kinder und Frauen, auf 300 000 geschätzt wurden. — Das Heer brach auf und gelangte nach Nicea. Dieses eroberten sie, und nach der Einnahme übergaben sie es den Besatzungen des Kaisers, denn so hatten sie eidlich festgesetzt, daß sie alle Städte, die seinem Reich genommen waren, wenn sie dieselben überwänden, der früheren Herrschaft zurückgeben sollten. Darauf durch das Reich Konstantins, ein in Wahrheit sehr reiches Land, vorrückend, erreichen sie das Meer Rusciens. Und so führte, wie ein vom Grafen Ruopert überbrachtet: Brief zeigt, Christus seine Heerscharen mit einem solchen Überflüsse an Nahrungsmitteln hinab, daß ein Bock um einen Groschen und ein Stier um einen Seckel seil war. „Außerdem," sagt er, „so oft Könige oder Fürsten der Sarazenen sich gegen uns erhoben, wurden sie mit Gottes Willen leicht besiegt und niedergemacht." Weil nun ob
   bis 10 von 36 weiter»  »»
36 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 36 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 4
3 2
4 9
5 9
6 0
7 3
8 1
9 0
10 33
11 1
12 0
13 12
14 3
15 0
16 7
17 0
18 4
19 3
20 0
21 0
22 0
23 1
24 1
25 2
26 5
27 3
28 7
29 3
30 0
31 1
32 0
33 6
34 9
35 2
36 25
37 69
38 6
39 4
40 0
41 1
42 27
43 4
44 0
45 5
46 31
47 20
48 6
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 0
4 4
5 0
6 0
7 6
8 0
9 3
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 6
17 24
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 7
24 0
25 1
26 1
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 2
33 0
34 1
35 0
36 1
37 8
38 1
39 0
40 0
41 0
42 2
43 1
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 4
55 0
56 8
57 0
58 1
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 1
67 3
68 10
69 1
70 0
71 1
72 4
73 2
74 0
75 2
76 2
77 1
78 1
79 0
80 0
81 0
82 1
83 18
84 0
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 4
93 0
94 1
95 1
96 0
97 0
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 4
3 2
4 2
5 8
6 0
7 8
8 0
9 0
10 30
11 1
12 0
13 2
14 0
15 0
16 1
17 0
18 19
19 5
20 0
21 0
22 1
23 0
24 2
25 0
26 13
27 0
28 0
29 4
30 0
31 3
32 0
33 24
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 7
40 1
41 1
42 0
43 4
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 3
51 0
52 2
53 0
54 0
55 0
56 2
57 1
58 1
59 24
60 1
61 1
62 14
63 0
64 6
65 4
66 0
67 0
68 1
69 1
70 0
71 2
72 22
73 1
74 0
75 0
76 0
77 15
78 0
79 1
80 10
81 18
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 0
93 0
94 3
95 0
96 0
97 43
98 5
99 11
100 30
101 0
102 3
103 1
104 0
105 2
106 2
107 0
108 0
109 0
110 0
111 2
112 7
113 1
114 4
115 0
116 5
117 0
118 7
119 1
120 2
121 4
122 5
123 0
124 1
125 1
126 1
127 5
128 5
129 1
130 3
131 7
132 14
133 2
134 0
135 0
136 4
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 12
143 9
144 0
145 16
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 6
152 3
153 0
154 1
155 5
156 4
157 4
158 3
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 5
166 4
167 8
168 1
169 5
170 1
171 51
172 0
173 4
174 1
175 6
176 0
177 26
178 0
179 4
180 1
181 0
182 5
183 7
184 0
185 0
186 0
187 4
188 2
189 0
190 0
191 2
192 2
193 0
194 5
195 0
196 1
197 2
198 0
199 5