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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 12

1914 - Leipzig : Voigtländer
12 Herrscher aus dem sächsischen Hause. er sich wie anfangs mit Jsilberth unter Nichtachtung des Königs und des Eides, und beide sind einig in der Absicht, zum Kriege zu reizen. Und nicht zufrieden mit dem westlichen Reiche allein, ziehen sie hinab in das Gebiet östlich vom Rheine, um es mit einem Heere zu verwüsten. Ms diese Nachrichten in das Lager des Königs gelangten, — in der Zeit kämpfte der König gegen Breisach und andere Plätze, die unter der Oberherrschaft Evur-hards standen — rissen viele aus dem Lager aus, und es war keine Hoffnung mehr, die Herrschaft über die Sachsen aufrecht zu erhalten. Der König jedoch bewährte in der allgemeinen Bestürzung eine solche Standhaftigkeit und Beherrschung, wenn er auch nur von einigen Soldaten begleitet war, als ob ihm keine Schwierigkeit begegnet wäre. Denn selbst die höchsten Bischöfe wurden abtrünnig, und ließen die Zelte und anderes verschiedenes Geräte zurück. Cp. 26. Daher wurde Hertmann mit einem Heere geschickt, um die Anmaßung der Herzöge zu strafen, und er fand sie am Ufer des Rheins, aber einen großen Teil des Heeres abwesend, weil sie schon über den Rhein mit der Beute übergesetzt waren. Daher wurde der Herzog Evnrhard selbst von Bewaffneten umringt und stürzte, nachdem er viele Wunden erhalten und tapfer wiedergegeben hatte, endlich von Geschossen durchbohrt zusammen. Jsilberth aber stieg auf der Flucht mit mehreren anderen auf ein Schiff, das von der zu schweren Last untergeht, und der Herzog selbst, mit den anderen untergesunken, ist nie gesunden worden. Als der König aber 'den Sieg seiner Soldaten und den Tod der Herzöge erfuhr, dankte er dem allmächtigen Gotte, dessen rechtzeitige Hilfe er öfters erfahren hatte__________ Cp. 31... . Heinrich hegte wiederum die Hoffnung, sich der Herrschaft bemächtigen zu können, da er wußte, daß das Heer dem König feindlich sei. Endlich, nachdem Gesandte vermittelt hatten und beiderseits kleine Geschenke übersandt worden waren, gewann er für sich fast alle Vasallen der östlichen Teile. Diese Sache entwickelte sich zu so großer Frevelhaftigkeit, daß sie durch eine gewaltige Verschwörung daran dachten, bei der nahe bevorstehenden Osterfeier, wenn Heinrich in den Palast gegangen sei, den König zu töten, ihm aber das Diadem des Reiches auszusetzen. Wenn nun auch kein öffentlicher Angeber dieser Dinge auftrat, so wurde doch der hinterlistige Plan.... einige Zeit vor Ostern dem König mitgeteilt. Dieser, durch den Arm treuer Kriegsmänner Tag und Nacht bewacht.... flößte den Feinden sehr große Furcht ein. Aber nach dem Festtage.... befiehlt er, die insgeheim Verratenen gefangen zu nehmen oder zu töten. Unter diesen war der erste

2. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 13

1914 - Leipzig : Voigtländer
Otto I, der Große. 13 Erich. Als dieser Bewaffnete auf sich zueilen sah, bestieg er, den Zusammenhang erratend, ein Pferd, ergriff die Waffen und, von den Scharen der Feinde umringt, eingedenk der alten Tapferkeit und des alten Ansehens, wollte er lieber sterben als sich der Herrschaft der Feinde unterwerfen. Dann von einer Lanze durchbohrt stürzte er nieder Aber die übrigen Mitwisser des geheimen Mordplans .... werden enthauptet. Heinrich aber entwich in rascher Flucht aus dem Reiche. Cp. 36. Als nun alle Reiche sich vor ihm (Otto) beugten, und alle Feinde seiner Macht wichen, wurde er durch die Mahnung und Vermittlung seiner ehrwürdigen Mutter an den, durch viele Leiden erschöpften, Bruder erinnert und stellte ihn an die Spitze des Reiches der Bayern indem er Frieden mit ihm schloß, worin er (Heinrich) treu bis zum Tode verblieb. Erster Zug nach Italiens (951). Vermählung mit Adelheid. Annalen des Flodoardns (eines Kirchenbeamten in Keims f966*). Anno 950________ Berengar, ein italienischer Fürst, wirft sich zum König Italiens auf, nachdem König Lothar, der Sohu Hugos, angeblich durch Gift getötet worden war---------------- (Widukind, sachs. Geschichten, lib. Iii, 711.**).) In dieser Zeit herrschte durch angemaßte Gewalt in Longo» bardien ein wilder, habsüchtiger Mensch, der alles Recht um Geld verkaufte, Bernhar (Berengar) mit Namen. Weil er aber die Tugend der ausnehmend klugen Königin, die König Hlndowic (Lothar) hinterlassen hatte, fürchtete, bedrängte er sie vielfach, um die Zierde eines solchen Glanzes entweder auszulöschen oder wenigstens zu verdunkeln. Um diese Zeit zog der König in den Krieg gegen Boleslaw, den Böhmenkönig. Da nun Boleslaw die Tapferkeit des Königs und die unzählige Menge des Heeres erwog, kam er heraus aus seiner Burg und zog es vor, sich solcher Majestät zu unterwerfen, als das äußerste Verderben zu er- leiden; und er stellte sich unter die Fahnen, gab hier dem Könige Rede und Antwort und erhielt zuletzt Verzeihung. Von da kehrte der König mit hohem Ruhme wegen des vollständigen Sieges nach Sachsen zurück. Und da ihm die Tugend der vorgenannten Königin nicht verborgen blieb, beschloß er, sich aufzumachen, unter dem Vorgeben, nach Rom zu ziehen. Und als man nach Longobardien gekommen war, verband er sich mit ihr durch die *) Eigene Übersetzung aus Hon. Germ. 88. Tom. Di S. 363. **) Übersetzung von Schottin (Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit).

3. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 28

1914 - Leipzig : Voigtländer
28 Die fränkischen (salischen) Kaiser. Feinden Rache nehmen können; und rasch aufbrechend begannen sie, ihren Verfolgern nachzusetzen. In derselben Absicht zogen Graf Mangold und seine Leute hierhin und dorthin, und beobachteten sorgfältig des Herzogs Wege. Indem so auf beiden Seiten die Gelegenheit gegeben wurde, kamen sie sich so nahe, daß sie einander sehen und anreden konnten. Aus Mangolds Seite stand aber viel mehr Kriegsvolk, als auf der Seite des Herzogs. Ohne Verzug begegnen sich alle zu heftigem Kampfe. Die, welche auf der Seite des Herzogs standen, suchten und fanden, da sie gar nicht mehr an ihr Leben dachten, ihren raschen Tod. Der Herzog, wie er selbst in diesem Kampfe keines Menschen schonte, sand auch keinen, der ihn schonte, und von vielen verwundet, fiel er endlich tot nieder. Da fiel auch der Graf Wezel, der Vasall des Herzogs, um deswillen das alles geschehen war, und viele andere fanden dort ihren Tod. Auf der andern Seite fiel Graf Mangold selbst, der Urheber dieses Zusammenstoßes, und viele andere mit ihm. Die Leiche des Herzogs Ernst wurde nach Konstanz gebracht, und nachdem sie zuvor durch bischöflichen Machtspruch von dem Banne gelöst war, in der Kirche der heiligen Maria beigesetzt. Mangolds Leiche wurde in Reichenau begraben. Erwerbung Burgunds (1033). Im Jahre des Herrn 1032 verschied Rudolf, der König von Burgund, der Oheim der Kaiserin Gisela, in Frieden, und der fränkische Graf Odo (von der Champagne), seiner Schwester Sohn, drang in sein Reich ein und hatte schon einige feste Schlösser und Städte, bald durch List, bald durch Kampf, gewonnen. Auf diese Weise riß er einen großen Teil Burgunds los, obwohl das Königreich Burgund dem Kaiser Konrad und seinem Sohne, dem König Heinrich, schon längst vom Könige Rudolf, nachdem er selbst gestorben sein würde, eidlich zugesichert worden war. Aber während der Graf Odo dieses in Burgund unternahm, war der Kaiser Konrad auf dem Feldzug in dem Slawenlande.—Im Jahre des Herrn 1033 feierte der Kaiser Konrad mit seinem Sohne, dem König Heinrich, das Geburtsfest des Herrn in der Stadt Straßburg. Von da fiel er mit Heeresmacht über Solothurn in Burgund ein. Als er zu dem Kloster zu Peterlingen (Payerne im Kanton Waadt) kam, wurde er an St. Mariä Reinigung von Hohen und Niederen des Reiches zum König von Burgund erwählt und an dem nämlichen Tage auch als König gekrönt. — Im Sommer desselben Jahres zog der Kaiser mit seinem Heere gegen den Grasen Odo nach dem fränkischen Gallien, indem er sagte: wenn Odo unrechterweise in Burgund nach

4. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 30

1914 - Leipzig : Voigtländer
30 Die fränkischen (salischen) Kaiser. zum Nutzen, indem sie während eines Zeitraums von sechs Wochen in allem Überfluß sich in jenem Reiche erhalten konnten. Sie verwüsteten hier alles, was vorhanden war, mit Feuer. — Da gehen viele Fürsten des Landes mit dem Bischöfe von Prag zu dem Cäsar, unterwerfen sich ohne Vorwissen des Herzogs und legen die Absicht der Einwohner dar: entweder müsse der Herzog selbst aus freien Stücken zum Cäsar kommen, oder sie würden ihn ehestens in Fesseln herbeibringen. Als der Herzog dies erfuhr, kam er diesem Anschlage zuvor; er schickt Gesandte, die aufrichtig um Gnade bitten, erfleht den Beistand und die Hilfe aller ihm befreundeten Fürsten, daß ihm gestattet werde, sich mit seinem ganzen Reiche und den Seinen zu ergeben und die Gnade des Cäsar, wie es diesem und den Seinen gefiele, zu suchen. Er versprach eidlich, er werde nach Regensburg kommen, sich in demütiger Unterwerfung dem Cäsar ergeben, 8000 Mark zahlen und alles, was er dem Cäsar oder einem der Fürsten mit Gewalt oder List entzogen habe, ganz und vollständig wieder erstatten. Für diese Versprechungen gab er fünf Geiseln, nämlich seinen Sohn und die Söhne von vier Fürsten, die der König, mit welcher Todesart es ihm beliebe, umbringen möge, wenn er selbst die Abmachung nicht ausführen sollte. Die Befestigungen in den Wäldern ließ er selbst, der sie vorher hatte Herrichten lassen, abtragen, und bahnte einen sehr breiten Weg, auf dem das ganze Heer ohne Anwendung von Gewalt und ohne Unfall mit Ehre und vieler Beute heimkehrte. Darauf, nach Verlauf von zwei Wochen, kam der Herzog am angesetzten Tage mit den meisten seiner Fürsten und mit Geschenken für den König, wie es sich ziemte, und als der Cäsar in der Psalz in der Fürstenversammlung war, fiel jener während der Sitzung barfuß zur Erde, wie es die königliche Würde heischte, indem er sich mehr erniedrigte, als er sich früher über sich selbst erhoben hatte. Unsere Fürsten aber, die mit seinem Elend Mitleid empfanden, liehen ihm ihren Beistand, und in geziemender Ehrfurcht rieten sie dem König, den Bittenden gnädig anzunehmen und ihm seine frühere Herrschaft zurückzugeben. Als der König ihn zu Gnaden annahm, gelobte er ihm eidlich, er wolle ihm getreu fein, wie es der Mann seinem Lehnsherrn schuldig sei, allen seinen Freunden werde er Freund sein, feinen Feinden Feind. — So wurde, gottlob! die Niederlage wieder gutgemacht, die im vergangenen Jahr die ltnfrigen erlitten hatten, und nachdem alles bestens geordnet war, kehrten alle dahin heim, woher sie gekommen waren. — 1046. Der König ging zur Feier der Geburt des heiligen Johannes von Merseburg. Dorthin kamen auch die Herzöge Bratislaw von Böhmen, Kasimir von Polen und Zemusil von

5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 52

1914 - Leipzig : Voigtländer
52 Die Hohenstaufen. seinen Lebzeiten empfohlen hatte, von neuem gegen den König. Leopold aber behauptete seitdem das bayerische Herzogtum mit Macht und regierte es kräftig. Als er aber bei der Belagerung der Burg Phaleia (Vallei) — zwei Brüdern gehörig, die allein von den bayrischen Baronen auf seiten Herzog Heinrichs gestanden hatten — unvorsichtig verweilte, zwang Welf (Vi.), Herzog Heinrichs Bruder, durch einen unerwarteten Überfall den Herzog nach tapferem Kampfe und bedeutendem Verlust auf beiden Seiten zurückzuweichen. Als er aber darauf, durch solche Erfolge ermutigt, auch den König, der sich im Lager von Winisperg (Weinsberg) befand, anzugreifen versucht, muß er nach schwerem Verlust mit wenigen aus dem Treffen fliehen. — Darauf zog der König nach Sachsen, gab fernern Bruder, dem Markgrafen Heinrich, die Witwe Herzog Heinrichs, die Tochter des Kaisers Lothar, zur Gattin, schloß Frieden mit den Sachsen und verlieh bemselben Markgrafen das Herzogtum Bayern, auf das der Sohn Herzog Heinrichs auf Rat feiner Mutter bereits verzichtet hatte. Der zweite Kreuzzug (1147—49). Jahrbücher von Köln:*) (Die Kölner Jahrbücher sind vielleicht von einem Domherrn um das Jahr 1175 geschrieben. Am Anfang benützt der Verfasser die Chronik von Ekkehard von Aura,' von 1144 ab selbständige Darstellung. Gesinnung staufisch. Die Chronik wurde von verschiedenen Verfassern weitergeführt.) In bemselben Jahre (1147), welches das zehnte Regierungsjahr des römischen Königs Konrabs Iii. ist, gerieten alle Reiche des Abenblanbes in Aufregung und würden von Begierbe entflammt, nach Jerusalem zu ziehen, das Grab des Herrn zu besuchen, gegen die Völker, die Gott nicht kennen, zu streiten und die Grenzen der christlichen Herrschaft im Morgenlande auszu-behnen. Urheber biefes Kreuzzuges waren befonbers Bernharb, Abt von Clairvaux, und ein gewisser Mönch namens Rudolf. Es begaben sich demnach nicht allein Leute aus dem gemeinen Volk und Ritter, sondern auch Vorsteher vieler Kirchen, Herzöge, Grafen, Fürsten, selbst Könige in diesen Krieg. Auch König Konrad und König Ludwig (Vii.) von Frankreich unternahmen den Zug, von einer unzähligen Kriegerschar begleitet; denn es kann niemand glauben, was für eine große Menschenmenge mit ihnen und durch sie zusammengeführt würde. Nicht Griechen-lanb schickte zur Zerstörung Trojas so viel Kriegsvolk, niemals war Cyrus von einer gleich starken Schlachtreihe umgeben, und boch, o Jammer! hinterließen sie um so geringere Spuren ihrer *) Übersetzung von Platner (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).

6. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 53

1914 - Leipzig : Voigtländer
Konrad Iii. 53 Tapferkeit, je zahlreicher und stärker sie waren. Nichts, was würdig wäre, in eine Königschronik aufgenommen zu werden, ist auf diesem Zuge geschehen, nur Dinge, die für den Römer ein Denkmal der Schande und des Mißgeschicks sind. Jene ungeheure Menschenzahl ging zum größten Teil durch Hunger, Krankheit oder das Schwert der Heiden zu Grunde; sehr viele, von den Sarazenen und Türken gefangen, schmachteten in schimpflicher Knechtschaft und in Fesseln dahin. Nur Damaskus, Syriens vornehmste Stadt, griffen sie feindlich an, wobei Adolf, ein tapferer Jüngling, Sohn des Grafen Adolf von Berg, erschlagen wurde, während er unermüdlich auf die Sarazenen einhieb. Doch als die Stadt schon der Gewalt König Konrads übergeben werden sollte, zogen sie ohne Sieg von ihr ab, hintergangen durch die Treulosigkeit der Bewohner des heiligen Landes und die Habsucht einiger Fürsten. Das Land der Heiden bereicherte und füllte sich mit der Beute und den Waffenrüstungen, die dem abendländischen Heere auf diesem Kreuzzuge abgenommen wurden. Weil also alles, was auf diesem geschah, von Trauer und Elend und von keinem Siege Zeugnis gibt, so ist es besser, davon zu schweigen, das Ehrgefühl der Römer zu schonen und die Ereignisse nicht der Kenntnis der Nachkommen zu überliefern. Albrecht der Bär (1150). Helmolds Chronik der Slawen.*) (Helmold, Geistlicher in Bosau in Holstein, ist um 1177 gestorben. Sein Werk, die Wendenchronik, ist eine Hauptquclle für die Geschichte der Christianisierung der Slawen. Er ist ziemlich zuverlässig.) Damals stand das östliche Slawenland unter dem Markgrafen Adelbert (Albrecht), der den Beinamen „der Bär" führte. Er wurde bei der Ausdehnung feines Gebietes durch Gottes Gnade auf das umfassendste gefördert. Denn er unterjochte viele Völker, die an der Havel und Elbe wohnten, und zügelte die Widerspenstigen unter ihnen. Zuletzt, als die Slawen allmählich verschwanden, schickte er nach Utrecht und den Rheingegenden, sowie zu denen, die am Ozean wohnen und von der Gemalt des Meeres zu leiden hatten, nämlich zu den Holländern, Seeländern und Flämingern, und zog von dort gar viele Ansiedler herbei, die er in den Burgen und Flecken der Slawen wohnen ließ. Durch die einwandernden Fremdlinge wurden auch die Bistümer Brandenburg und Havelberg sehr gehoben, weil die Kirchen sich mehrten und die Zehnten zu einem ungeheuren Ertrage anwuchsen. Aber auch das südliche Elbufer begannen zu der- *) Übersetzung von Laurent (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).

7. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 63

1914 - Leipzig : Voigtländer
Friedrich I., Barbarossa. 63 Fall Heinrichs des Löwen. 1179. Zu Magdeburg fand ein stark besuchter Reichstag statt, wo fast alle Fürsten über den Herzog von Sachsen (Heinrich den Löwen) Klage führten. Dieser war schon seit einem Jahre vorgeladen; doch er weigerte oder fürchtete sich zu erscheinen, und jetzt erst wurde seine Hinterlist und Treulosigkeit dem Kaiser offenbar. 1180. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn in Würzburg. Zu Mittfasten hält er einen Reichstag in Gelnhausen. Hier wird durch den Spruch des Kaisers selbst und das Urteil sämtlicher Fürsten der Herzog von Sachsen seines Herzogtums entsetzt, und mit allgemeiner Beistimmung der Bischof von Köln in seiner Diözese und in ganz Westfalen und Engern mit der herzoglichen Würde betraut; der Rest von Sachsen fiel dem Grafen von Anhalt anheim. 1181. Ein Kriegszug des Kaisers gegen Sachsen: Die meisten Burgen des Herzogs unterwarfen sich dem Reiche, und ganz Sachsen, vom Herzog abfallend, eilt, die Gnade des Kaisers zu gewinnen. Jener ehedem berühmteste und mächtigste Herzog im Römischen Reiche, Heinrich, durch den Willen Gottes erniedrigt und gestürzt, muß sich endlich unterwerfen. Durch den Spruch sämtlicher Fürsten (auf dem Reichstag zu Erfurt) wird er des herzoglichen Namens und Amtes entsetzt; alles, was er vom Reiche oder von Bischöfen zu Lehen trug, wird ihm genommen; er selbst wird genötigt, auf drei Jahre die Grenzen des Reiches zu meiden. 1182. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn zu Merseburg. Der Herzog von Sachsen begibt sich, um seine Verbannung anzutreten, nach England; er verweilt daselbst drei Jahre lang, wie der Kaiser und die Fürsten erkannt hatten. Reichsfest in Mainz; sechster Römerzug (1184—86). 1184. Der Kaiser hielt in der Stadt Mainz einen so glänzenden und auf dem ganzen römischen Erdkreise so berühmten Reichstag, daß die Reichstage seiner Vorgänger auf keine Weise mit diesem verglichen werden können. Denn nicht bloß aus dem Römischen Reiche, sondern auch aus vielen anderen Ländern waren hochgestellte Männer hier vereinigt, wobei der Kaiser aufs freigebigste drei Tage lang für ihre Bewirtung sorgte. Die Veranlassung zu dieser großen Versammlung war, daß der Sohn des Kaisers, König Heinrich, mit dem Ritterschwert umgürtet werden sollte. — Der Kaiser zieht nach ruhmvollster Beendigung des Reichstages im August nach Italien und verweilt in Mailand, bisweilen auch in Pavia. Sevin, Geschichtliches Quellenkmä V. 5

8. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 27

1914 - Leipzig : Voigtländer
Konrad Ii. 27 Herzog Ernst von Alamannien, nachdem er aus seiner Haft entlassen war, sein Herzogtum unter der Bedingung zurückgegeben, daß er seinen Vasallen Wezel (— Werner von Kiburg), der durch viele Parteiungen das Reich beunruhigt hatte, als einen Feind des Staates mit allen den ©einigen verfolge und eidlich versichere, daß er dies tun wolle. Da aber der Herzog dies nicht tun wollte, wurde er als offenbarer Feind des Kaisers verurteilt, und des Herzogtumes nun völlig verlustig, wich er mit nur wenigen Anhängern von dannen. Dieherzogswürdealamanniens gab der Kaiser an Hermann, den jüngeren Bruder desselben Ernst, und empfahl ihn der Obhut Warmanns, des Bischofs von Konstanz. Auf einstimmigen Rat aller Reichsfürsten ließ der Kaiser denselben Ernst und alle, die sich gegen Gerechtigkeit und Frieden auslehnten, von den Bischöfen exkommunizieren und ihre Besitzungen von Staats wegen einziehen. Selbst die Kaiserin Gisela setzte — traurig zu sagen, aber löblich zu tun — den unberatenen Sohn dem weisen Gemahle nach und gab allen öffentlich die Zusicherung, daß sie, was auch jenem begegnen möchte, mit keinerlei Rache oder Feindschaft dafür Vergeltung suchen werde. — Der Herzog Ernst aber kam wieder heim nach Alamannien, wo er sich in einer Wildnis, die der Schwarzwald heißt, an sehr sicheren Plätzen aufhielt, und eine Zeitlang mit elender Beute sein Leben fristete. Nachdem er aber schließlich von dem Heere des Kaisers auf allen Seiten eingeschlossen war, fingen einige, die dem Kaiser anhingen, die Pferde, mit denen der Herzog und alle seine Leute trefflich versehen waren, durch List auf der Weide ab. Da nun der Herzog nach dem Verlust der Pferde, auf die er feine Zuversicht setzte, keine Hoffnung mehr hatte, so war er in dieser großen Bedrängnis ratlos, was er tun solle. Nachdem er jedoch von allen Seiten her noch Pferde jeglicher Art, wie er sie nur bekommen konnte, zusammengerafft hatte, zog er mit allen, die er nun hatte, aus dem Walde hinaus, bei sich erwägend, daß es besser sei, mit Ehren zu sterben, als mit Schande zu leben. Als sie in ein Waldgebirge nach jener Gegend Alamannien^ kamen, welche die Baar heißt, sahen sie ein verlassenes Lager, das in der Nacht vorher die Feinde innegehabt hatten. Sofort merkten sie, daß man ihnen Nachstellungen bereite. Denn der Graf Mangold, ein Vasall des Kaisers, der von der Abtei Reichenau ein großes Sehen trug, war von dem Kaiser und dem Konstanzer Bischof Warmann, der damals für den Herzog Hermann Alamannien verwaltete, dort zum Schutze aufgestellt worden, damit der Herzog Ernst nicht Raub und Brand in der Gegend übe. Sofort wurden Herzog Ernst und seine Begleiter allzu frohen Mutes in dem Glauben, sie würden alsbald für das ihnen widerfahrene Unrecht an den

9. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 33

1914 - Leipzig : Voigtländer
Heinrich Iv. 33 überredete er dazu den unbefangenen und nichts weniger als Arglist argwöhnenden Knaben. Als dieser aber das Fahrzeug bestiegen hatte und ihn diejenigen umringten, welche der Bischof als Genossen und Helfer für seinen Anschlag bestellt hatte, da erheben sich rasch die Schiffer, rudern mit angestrengten Kräften und treiben augenblicklich das Schiff in die Mitte des Stromes. Der König, durch diese neue Erscheinung außer Fassung gebracht, in Ungewißheit schwebend und nicht anders denkend, als daß es auf seinen gewaltsamen Tod abgesehen sei, stürzte sich jählings in den Fluß, und die heftigere Strömung hätte ihn schnell verschlungen, wenn nicht Graf Ecbert, ihm nachspringend, den Gefährdeten mit eigener, nicht geringer Gefahr kaum und mit Mühe dem Untergange entrissen und in das Schiff zurückgebracht hätte. Hierauf suchen sie ihn durch alle möglichen Schmeichelworte zu besänftigen und führen ihn nach Köln. 1063. Die Erziehung des Königs und die Anordnung aller Staatsgeschäfte war bei den Bischöfen, und unter diesen ragte das Ansehen der Erzbischöfe von Mainz und Köln am meisten hervor. Als nun von diesen zur Teilnahme an der Beratung Adalbert, Erzbischof von Bremen, beigezogen worden war, sowohl wegen seines erlauchten Geschlechtes, als auch aus Rücksicht auf sein Alter und sein Erzbistum, da hatte dieser den König durch öftere Unterhaltung, auch durch Nachgeben und Schmeicheln in kurzem so an sich gefesselt, daß er mit Hintansetzung der übrigen Bischöfe sich ganz zu ihm hinneigte, und daß Adalbert in der gemeinsamen Regierung fast die Alleinherrschaft sich anzumaßen schien. 1065 feierte der König Weihnachten zu Goslar, Ostern zu Worms. Hier umgürtete sich durch Bewilligung des nämlichen Erzbischofs der König zuerst mit Kriegswaffen. 1066. Der König feierte Pfingsten zu Herveld. Und bald nachher hielt er zu Tribur mit königlicher Pracht Hochzeit mit der Königin Berta, der Tochter des Markgrafen Otto von Italien. Aufstand der Sachsen. 1073. Der König bebaute alle Berge und Hügel Sachsens und Thüringens mit den festesten Schlössern und legte Besatzungen hinein. Weil diese nun nicht genügenden Lebensunterhalt hatten, so erlaubte er ihnen, aus den benachbarten Dörfern und Feldern nach Feindes Weise Beute wegzuführen und auch zur Befestigung der Schlösser selbst die Bewohner der umliegenden Gegenden zu zwingen, daß sie alles zum Bau Erforderliche herbeifahren und dabei selbst wie Knechte im Schweiß ihres Angesichts fronen mußten. — Die Besatzungen der Burgen lasteten schwer aus dem Nacken der Bewohner von Sachsen und

10. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 10

1914 - Leipzig : Voigtländer
10 Herrscher aus dem sächsischen Hause. schenk dem Grafen Gero zugefallen war, wurde Thancmar von großer Traurigkeit ergriffen_________ Cp. 10. Aber der Streit, der zwischen Evurhard und Brüning entstanden war, entwickelte sich so weit, daß ein allgemeines Morden entstand, Verwüstung von Ländereien verübt wurde, und überall Feuerbrünste angelegt wurden. 6p. 11. Es verbündete sich aber Thancmar mit Evurhard und stürmte mit starker Mannschaft die Burg, die Badilik heißt, in der der jüngere Heinrich war, und nachdem er seinen Kampfgenossen die Beute aus der Burg überlassen hatte, zog er fort, indem er Heinrich wie einen gewöhnlichen Knecht mit sich führte Darnach nahm er die Burg, die Heresburg heißt, ein, und nachdem er eine starke und zahlreiche Mannschaft zusammengebracht hatte, ließ er sich in derselben nieder, indem er von da viele Räubereien ausführte. Evurhard aber hielt Heinrich bei sich fest.... Thancmar aber, der Sohn König Heinrichs, von vornehmer Mutter stammend, war tapfer, von scharfem Verstände und kriegserfahren, aber im Kriege richtete er sich wenig nach Ehrbarkeit und Sittsamkeit. Da aber seine Mutter einen reichen Besitz hatte, so nahm er die Wegnahme des mütterlichen Erbguts sehr bitter aus, trotzdem er von väterlicher Seite her reichen Ersatz dafür bekam, und ergriff daher die Waffen gegen seinen Herrn und König zu seinem eigenen und der ©einigen Verderben. Der König aber eilte (wenn auch ungern) nach Heresburg, um Thancmars Anmaßung zu beugen, weil er sah, daß die Sache sich zu einer so ungeheuern Gefahr entwickle. Als aber die Insassen jener Burg erkannten, daß der König mit gewaltiger Mannschaft über sie gekommen sei, öffneten sie die Tore und ließen das Heer einziehen, das die Burg eingeschlossen hatte. Thancmar aber floh in eine Kirche, die vom Papste Leo dem seligen Apostel Petrus geweiht war. Das Heer aber verfolgte ihn bis in das Heiligtum, und besonders die Trabanten Heinrichs, die die Kränkung ihres Herrn schmerzlich empfanden und zu rächen suchten; und sie scheuten nicht davor zurück, die Türen mit dem Schwerte zu erbrechen, mit den Waffen betraten sie das heilige Gebäude. Thancmar aber stand neben dem Altar, auf den er die Waffen mit der goldenen Kette gelegt hatte. Und da ihm von vorne mit Geschossen zugesetzt wurde, brachte ihm ein gewisser Thiatboldus.... unter Schimpfworten eine Wunde bei und empfing sie sogleich von ihm wieder, wodurch er*) sein Leben in furchtbarer Raserei in kurzer Zeit aushauchte. Einer aber unter den Soldaten, mit Namen Mincta, durchbohrte Thanc- *) Thiatboldus.
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