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1. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 22

1913 - Dresden : Huhle
— 22 — den Feldbau, hatten jedoch den dritten Teil des Getreides in die Burgen zu schaffen. Da die Burgen großen Schutz gewährten, siedelten sich auch freiwillig viele Leute darin an, wie z. B. Handwerker und Handelsleute. Nach der Burg nannte man die Bewohner Bürger. Innerhalb der Burgmauern erbaute man auch vorzugsweise die Kirchen, und hier wohnte auch der Bischof. So vergrößerten sich die Burgen zusehends, und aus ihnen sind viele Städte Mitteldeutschlands hervorgegangen. Heinrich wird deshalb der Städteerbauer genannt. Im westlichen und südlichen Teile Deutschlands gab es freilich am Rhein und an der Donau schon seit der Zeit der Römer viele Städte, nämlich Mainz, Köln, Augsburg usw. c) Niederlage der Ungarn. Nach den neun Jahren verweigerte Heinrich die schimpfliche Zahlung. Da erschienen die Ungarn mit einem zahlreichen Heere und verwüsteten die Fluren und brannten die Gehöfte nieder; die Bewohner flüchteten meist in die Burgen. Heinrich aber besiegte die Ungarn 933 bei Riade (Ried = Sumpf) in der Nähe von Merseburg so sehr, daß sie ihr Lager samt den vielen Gefangenen zurücklassen mußten. Solange Heinrich lebte, getrauten sie sich nicht wieder nach Deutschland. Da erkannten die Deutschen, wie segensreich eine starke Wehrmacht ist. Wer den Frieden will, bereite sich auf den Krieg vor! 3. Die Sorben-Wenden. Mit den Ungarn fielen auch die Slawen in Deutschland ein. Sie sind stets hinter den Deutschen hergezogen. Als diese während der Völkerwanderung nach Westen wanderten, rückten die Slawen nach und besiedelten die Länder bis zur Saale; Lüneburg, Erfurt, Nürnberg war die westliche Grenze ihres Vorrückens. Sie zerfielen in viele Völkerschaften. An der Mulde saßen die Daleminzier, östlich von der Elbe die Milziener, an der sumpfreichen Spree die Lusizer, von denen die Lausitz (d. h. Sumpfland) im östlichen Sachsen ihren Namen erhalten hat. Man nannte sie auch Sorben oder Wenden, woran die Wendei in der Lausitz noch erinnert. Sie trieben nur etwas Ackerbau, dagegen meist Viehzucht, Jagd und Fischerei. Am liebsten siedelten sie sich in der Ebene und in fruchtbaren Flußtälern an. Nur wenig kamen sie in das waldreiche Erzgebirge, das damals Miriquidiwald, d. H. Schwarzwald, hieß. Sie lebten in kleinen Ortschaften beisammen und errichteten armselige Lehm- und Strohhütten, während die Adligen befestigte Herrensitze (Burgen) erbauten. Aus und neben vielen Sorbenortschaften sind später Städte entstanden, so z. B. Dresden, Leipzig, Zwickau, Berlin, Breslau, Potsdam und Stettin. Alle Orte, deren Namen auf itz, itzsch, witzsch, oitzsch, ig enden, sind meist wendischen Ursprungs. Ihre Orte legten sie hufeisenförmig um einen freien Platz in der Mitte an und umgaben sie stets zum Schutze gegen räuberische Einfälle mit hohen Erdwällen. Als Hauptwaffen benutzten sie Streitäxte und kurze Schwerter. Die Leichen bestatteten sie meistens unverbrannt tief in der Erde. In der Töpferei wandten sie schon die Drehscheibe an. Die Weberei verstanden sie gleichfalls gut. Mit Pelzen, Gewändern, Tüchern, Sätteln, Zäumen und Schilden trieben sie eifrig Handel. Sie verehrten wie die alten Germanen Götter und Geister. Die Götter wurden teils auf Bergen, teils in Hainen, teils in Tempeln verehrt. Opfer von Rindern, Pferden und auch Kriegsgefangenen waren gebräuchlich. Einige Völkerschaften verehrten den Swantowit als Sonnen- und Erntegott, einige den

2. Königreich Sachsen - S. 16

1889 - Dresden : Huhle
20 Der Bewohner des Vogtlandes. Der Bewohner des Vogtlandes. Wie das Elstergebirge viel Ähnliches mit dem Erzgebirge hat, so besitzt auch der Vogtländer manchen Zug an sich, der uns an den Erzaebiraer erinnert. „Immerhin aber haben die Vogtländer manches von den Erzgebirgern Abweichende. Auch sie sind zutraulich und redegewandt, aber doch nicht so gesprächsam und aller Herzensvorhange entbehrend: auch sie sind munter und lebenslustig, doch nicht ^o sanauinisch: auch sie halten viel aus Gemütlichkeit, aber die ihrige bat einen weniger sansten, weiblichen Anstrich, sondern vielmehr etwas waldmäßig Biderbes, Burschikoses'"). Die Bevölkerung des Erzgebirges ist unter sich gleichartiger und besitzt daher ein Gepräge, das nirgends den familiären Charakter verleugnet. Bei den ^ogt-ländern fehlt dieser verwandtschaftliche Grundzug, trotz gewisser gemeinsamer Eigentümlichkeiten. Ohne Mühe erkennt em kundiges Auae die Verschiedenheit der Elemente, aus denen die Bevölkerung vor Jahrhunderten sich zusammensetzte, da es der Zeit nicht gelungen ist, die nationalen Merkmale der einzelnen Stamme fo ineinander zu fügen und zu verquicken, daß sie in einem einheitlichen Grundton ausklingen. Unschwer erkennen wir in der Bevolkerungvmaste den untersetzten, schmiegsamen, braunäugigen Thüringer, weiter den mittelgroßen^ gedrungenen, breitschulterigen, blauäugigen Franken und endlich den reckenhaften, starkgliedrigen, schwerfälligen dunkeläugigen Slaven. Jahrhundertelang haben diese Stämme nacheinander und miteinander gerungen um die Scholle, die sie jetzt gemeinsam und friedlich bewohnen. Der Thüringer (Hermmidurmger) unterlag der slavischen Faust und verlor Freiheit und Grundbesitz, dann mu^te der Slave der fränkischen Kriegskunst sich beugen, aber er behielt Freiheit und Land; denn der siegreiche Franke siedelte sich, vorzugsweise in Städten an oder rodete den Wald für die Siedelungen seiner Untergebenen. So blieb der Slave ein Ackerbauer, der Franke ward Bürger und Gewerbtreibender, der Thüringer blieb beiden untertheilt' dein einen dient er noch in Wald und Feld, dem andern hinter dem Webstuhle oder in kr Fabrik. Vom Thüringer aber stammt die frohe Sangeslust, die Eigensprache und das sinnige Wesen des Volkes in Prosa und Poesie, die findige, schlagfertige Jrt m dem Ausdrucke (einer Empfindungen, die schlichte, ungesuchte Eherzig- itnh hi? frnfte Laune —, vom Franken das Offene, freie, felv^i-bewußte, ja B & guten Siune) Wesen und der Drang nach ungebundener Freiheit, aber auch die srische, kernige, echt deutsche Kraft die Lust und der Stolz aus eignes Schaffen -, vomslaven die Zähigkeit im Halten am Hergebrachten m Brauch und ^tte und auch" im Aberglauben, der harte Kopf und die trotzige, oft klotzige i) Berthold Sigismund, Volkstum des Vogtlandes, 1860.

3. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 1

1892 - Dresden : Huhle
I. Das Mittelalter. Von den ältesten Zeiten bis zur Leipziger Teilung 1485. L Die Begründung -er deutschen Herrschaft und Kultur bis 1089. § 1. Im gegenwärtigen Königreich Sachsen wohnten während der germanischen Urzeit die Hermunduren (d. i. die großen, die mächtigen Duren), deren Gebiet im Westen noch Thüringen umfaßte. Im Laufe des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurde jener alte Name durch die neue Form Thüringer (d.h. die Nachkommen der Duren, vgl. Merowinger, Karolinger) ersetzt. Zu dieser Zeit bildeten die Thüringer ein mächtiges Reich, das im Norden bis an den Harz, im Süden bis an die obere Donau reichte. Allein im Jahre 531 erlagen sie 531. unter ihrem König Hcrmannfried in der sagenberühmten Schlacht an der Unstrut (Burgscheidungen) den verbündeten Franken und Sachsen. Ihr Reich zerfiel. Den nördlichsten Teil nahmen die Sachsen in Besitz, im südlichen Teile am Main ließen sich fränkische Ansiedler nieder. Nur dem mittleren Teile nördlich des Thüringer Waldes (der Rennstieg) blieb der Name und eine gewisse Selbständigkeit unter der Oberhoheit des fränkischen Reichs. § 2. Den ganzen wohl nur dünnbevölkerten Osten des Landes jenseits der Saale besetzten die längst im Vordringen begriffenen Slawen (Wenden) vom Stamme der Sorben. Doch mieden sie das mit unermeßlichem Urwald bedeckte Gebirge und beschränkten sich aus das offene Flachland. Hier ließen sie sich geschlechterweise in kleinen Dörfern nieder (Rundling oder Gassendorf), die entweder nach der Beschaffenheit des Ortes (Leipzig von lipa, Linde, Ölsnitz von olsa, Erle, Zittau von zito, Getreide) oder nach dem Namen des Geschlechtsoberhaupts (Bobrovice, die Leute des Bobr, jetzt Bobritzsch) bezeichnet wurden. Sie trieben nur oberflächlichen Ackerbau mit ihrem Hakenpflug, überwiegend Viehzucht, Jagd und Fischfang; uralt ist auch ihre Leinweberei. Mit den deutschen Nachbarn und dem arabisch-byzantinischen Morgenlande unterhielten sie einen gewissen Verkehr, wie Münzfunde beweisen. Jeder kleine Stamm, die Dalaminzier um Lommatzsch, die Milzener um Bautzen u. a. m. lebte für sich unter einem Fürsten, besaß eine Hauptburg (grad, hrad) und zerfiel in kleinere Burgbezirke mit einem „Burgwart" als Mittelpunkt (vgl. mehrere der sog. „Heidenschanzen" in der Oberlausitz). Als Götter Kaemmel, Grundzüge der Sächsischen Geschichte. 1
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