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1. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 6

1903 - Dresden : Huhle
Weihrauch. Der weitaus größte Teil Arabiens aber kennt nur iu Zelten wohnende Nomaden, Beduinen (Söhne der Wüste). Ihr Reichtum sind Kameele u. edle Pferde, ihre Hauptnahrung liefert ihnen die Dattelpalme (ihr Brotbaum) u. die Mannaflechte (wächst im Sande als erbsengroße Knöllchen mit mehligem Inhalte von süßlichem Geschmack). So erklärt sich die spärliche Bevölkerung von 4—5 Mill. in einem Lande von der vier- fachen Größe Deutschlands. Die Ausfuhr besteht in Kaffee, Perlen n. Korallen aus dem Persischen u. Roten Meere, Gnmmiarabicum, Datteln u. Pferden. Städte: Medina mit dem Grabe Mohammeds; Mekka mit der Kaaba (= Würfel, ein schwarzer Stein, den Engel aus dem Paradiese herbrachten; Berührung desselben wirkt Sündenvergebung), der Haupt- Wallfahrtsort in der ganzen Welt. Aden, das arabische Gibraltar, gehört den Engländern. Aus der biblischen Geschichte bekannt ist 2. Syrien mit Palästina, ein schmaler Landstreifen mit Wüste als Hinterland. Damaskus (= Betrieb- samkeit), das Auge der Wüste, in fruchtbarer Gegend, ist Fabrikstadt für Rosenöl, Seide u. Teppiche u. Stapelplatz für das Binnenland. Hafen ist Beirut, einer der bedeutendsten Häfen des Orients. Libanon, Jordan, See Genezareth, Totes Meer, Jerusalem, Jericho. Sinaihalbinsel, eine wilde Fels- u. Steineinöde, voll hagerer Bergspitzen, zerrissener Kämme n. dürrer Täler, die, von Winterbächen ausgefressen, gewöhnlich leere Fluß- betten führen. Die Heimat der Rosinen ist 3. Kleinasien, eine im N n. S von Gebirgswällen begrenzte Hochebene (an Spanien erinnernd), durch Höhen- züge zerschnitten, vielfach mit Salzwüsten bedeckt. Das Land ist meist nicht für den Anbau geeignet, die Bewohner sind Nomaden. Wo aber an den Abhängen u. in Talmulden die Bewässerung ausreicht, da liefert der Acker- bau Getreide, Tabak, Baumwolle, Opium. Am glücklichsten ist die West- küste ausgestattet, breite Täler mit Flüssen öffnen sich den Handelszügen n. Eisenbahnen. In einer bergumrahmten, wohlgeschützten Bucht liegt Smyrna, die bedeutendste Handelsstadt. Ausfuhr: Baumwolle in steigender Menge, Smyrnateppiche, Tabak, Süßholz, Krapp, Opium, Wein, Snlta- ninen, Feigen. Bei Rhodos werden jährlich für 1% Mill. Mark Bade- schwämme in geringer Tiefe auf felsigen Ufergründen geerntet; die Provinz Angora liefert das weiße, lange Seidenhaar der Angoraziege (-kaninchen, -katze); Meerschaum wird in horizontalen Stollen bei Lampenschein gegraben u. geht nach Wien u. Thüringen zur Verarbeitung. Die Insel Cypern liefert Wein, sie steht unter englischer Verwaltung. 4. Armenien mit dem Ararat ist bekannt durch seine regelmäßig wiederkehrenden Christenschlächtereien. Die Inselwelt ist die Heimat der Gewürze, a) Den Niederländern gehören die vier großen, die kleinen Snndainseln n. die Molnkken, zu- sammen reichlich das 40fache des Mutterlandes. Reichliche Bewässerung n. tropische Hitze erzeugen großartige Fruchtbarkeit. Die Eingebornen sind Malaien von brauner Hautfarbe, mit lockigem, schwarzem Haar, schwarzen Augen, aufgeworfenem Mund u. aufgestülpter Nase. Sie sind Fischer, Händler u. Räuber, schlau, geschickt, diebisch u. faul. Borneo (größer als

2. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 10

1903 - Dresden : Huhle
— 10 — gehört zu den heißesten Ländern, hier herrscht das ganze Jahr ein trockner, heißer Sommer; der mittlere u. nördl. Teil hat eine kühle n. eine heiße Jahreszeit. Die Hauptnahrung liefert für viele Gegenden die Dattelpalme; im Delta wird mit 50- bis 100fachem Ertrag Reis angebaut, sonst trägt das Land Weizen, Südfrüchte, Baumwolle. Das Volk ist aus Fellahs (= Pflüger, meist Bauern), christlichen Kopten (das sind die Ureinwohner), Beduinen, Negern, Türken u. Europäern bunt zusammengemischt. Die Ausfuhr besteht in Getreide, Baumwolle, Zucker, Natron, Indigo, Datteln. Eingeführt werden Gewebe, Spiegel, Waffen, Kohlen, Tabak (aus Syrien). Der Handel war früher wichtiger, da Ägypten den Berkehr zwischen Morgen- und Abendland vermittelte; durch die Auffindung des Seeweges nach Ostindien wurde der Handel abgelenkt, er hebt sich aber wieder seit dem Baue des Suezkanals, so genannt nach der Stadt Suez am Roten Meere. Wichtiger ist Alexandrien. Mittelpunkt des gesamten Handels für Nordafrika ist die Hauptstadt Kairo (die Siegreiche), die „Perle des Orients, die Blume am Wüstensaume". Soweit arabische Sprache u. Sitte herrscht, gibt sie den Ton an (das afrikanische Paris). 2. Weiter südl. am Nil liegt Nubien mit der Handelsstadt Kartnm (Elfenbein, Gummi). „Hitze u. Gestank sind zu jeder Jahreszeit über alle Begriffe erhaben." 3. Abessinien, die afrikanische Schweiz, ist das Quellaud des Blauen Nils. Merkwürdig ist es a) durch die Gestaltung des Landes, es gleicht einer Felsenburg aus Sandstein in der Form des Königsteins, aber in der Größe Preußens, b) Dank dieser Abgeschlossenheit hat das Volk sich seine christliche Religion, die es schon im vierten Jahrhundert empfing, erhalten, freilich mehr dem Namen nach. Aberglaube und Unwissenheit herrscht wie in heidnischen Ländern, c) Das Land ist das afrikanische Spanien! Ein Gebirgsland voll erhabener Schönheit, mit fruchtbaren Äckern n. üppigen Weideplätzen ausgestattet; Dattelpalme, Zuckerrohr u. Baumwolle gedeihen, Kaffee wächst wild, aber die Menschen sind faul u. wohnen in jämmer- lichen Erdhütten. Von Gewerbe mögen sie nichts wissen; trotz der Nähe des Meeres ist der Handel gering. Die deutschen Besitzungen. Nach der Begründung des Deutschen Reiches hob sich auch der deutsche Handel, stand doch nun das Reich mit seiner Flotte als Schutz hinter dem deutschen Kaufmanne, mochte er sich in einem Erdteile befinden, wo er nur wollte. Um sich Absatzgebiete zu sichern, erwarben Kaufleute herrenlose Gebiete, u. das Deutsche Reich stellte sie unter seinen Schutz. Freilich die für Europäer geeigneten Ländergebiete fremder Erdteile waren schon von anderen Staaten in Besitz genommen; daher sind unsere afrikanischen Besitzungen für Masseneinwanderung Deutscher nicht geeignet, es sind in erster Linie Handelskolonien. Man hat aber auch mit Erfolg versucht, große Pflanzungen anzulegen u. darin Kaffee, Kakao u. Tabak zu ziehen. Gelingt das in großem Maßstabe, so wird das viele Geld, das jetzt für diese Waren ins Ausland geht, in deutschen Händen erhalten. In Afrika haben wir vier Gebiete in Besitz genommen. Das wichtigste finden wir, wenn wir die Quelle des Weißen Nils ans suchen.

3. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 12

1903 - Dresden : Huhle
— 12 — 4. Deutsch - Südwestafrika war die erste Erwerbung; es ist anderthalb- mal so groß wie Deutschland. Die lange Küste ist arm an guten Häfen; die Walfischbai, der beste Hafen, ist in englischem Besitze. Unser Hafen ist Angra Pequena, d.h. kleine Bucht. Ein 60 — 70 km breiter Küstenstrich ist öder Sand, der Mangel an Trinkwasser macht den Verkehr mit dem mineralreichen Hinterlande schwierig. Im Innern wird bedeutende Viehzucht getrieben, es fehlen aber günstige Absatzgebiete. Das Klima ist trocken u. gesund. Die feuchten Flußtäler eignen sich zum Ackerbau, sonst herrscht Steppencharakter vor. Auch die Kalahariwüste ist meist mit Gras bewachsen. Der Sitz des kaiserlichen Landeshauptmannes ist Windhoek (huk) in fruchtbarer Gegend. Die rheinische Missionsgesellschaft hat verschiedene Stationen angelegt: Warmbad, Bethanien, Neubarmen. Der Handel ist bei der geringen Bevölkerungszahl nicht bedeutend; eingeführt werden Waffen, Schnaps, Lichte, Kolonial-, Woll- n. Eisenwaren; ausgeführt Rinder, Straußenfedern, Häute, Hörner, Elfenbein n. Gummi. Um Handel n. Verkehr der deutschen Kolonien zu heben, ist es nötig, Straßen u. Eisenbahnen anzulegen (ein Stück ist bereits im Betrieb) u. den Dampfschiffverkehr mit Deutschland zu fördern. Die englischen Besitzungen. 1. Die bedeutendste ist das Kapland, eine wichtige Station auf dem Wege nach Ostindien. Die ursprünglichen Be- wohner (Hottentotten u. Buschmänner) sind in das gebirgige Innere ver- drängt. Die Ansiedler treiben Acker- u. Weinbau, Schaf- U. Straußen- zncht. Nur von wenig Ländern wird es in der Wollerzeugung übertroffen, auch die Angoraziege wird gezüchtet. An Straußenfedern werden jährlich für 14 Mill. Mark ausgeführt (Hauptmarkt ist London, tonangebend für Verarbeitung u. Färbung ist Paris). Das Mineralreich liefert vorzügliche Diamanten. Durch sein gesundes Klima wird das Kapland eine vorzügliche Gesundheitsstation für die englischen Beamten Ostindiens. Da es auf der südl. Halbkugel liegt, sind die Jahreszeiten gerade umgekehrt wie bei uns. Zur Weihnachtszeit ist dort Weizenernte. Zu Mittag steht die Sonne im X, der Nordwind bringt Wärme, der Südwind kühlt. Hauptstadt ist Kapstadt an der Tafelbai. Neben der Stadt erhebt sich der Tafelberg in Gestalt eines mächtigen Würfels. Bedeutender Hafenplatz ist Port Elisabeth. Nördl. vom Kaplande liegen die ehemaligen Boernstaaten (buren), gegründet von holländischen Bauern, die vor den Engländern immer weiter nach N weichen mußten. Die nach den Gold- u. Diamantenschätzen des Landes lüsternen Engländer haben ihnen auch diese Heimat wieder ge- nommen. In Britisch-Ostafrika u. Sansibar sind die Engländer unsere Nachbarn. Die Felseninsel von St. Helena, der Sterbeort Napoleons I., ist für die Schiffahrt wichtig als Kohlenlager u. Trinkwasserstation. Die französischen Besitzungen. 1. Algier, die Heimat der Turkos u. Zuaveu, liefert uns Frühgemüse. An der Küste verlaufen die Zweige des Atlas, von Flußtälern vielfach durchbrochen. Im S schließt sich die Sahara an, die hier eine ganze Inselwelt von Oasen bildet, deren Fruchtbarkeit durch künstliche Bewässerung erhöht wird. Reis, Baumwolle, Zuckerrohr,

4. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 13

1903 - Dresden : Huhle
— 13 — Tabak u. Wein wird angebaut; Blumenkohl wird im Januar u. Februar geerntet u. kommt über Marseille nach Frankreich u. Deutschland; die Aus- fuhr von Weizen n. Roggen steigt beständig, der Olivenbau liefert gute Erträge, die Straußenzucht bringt reichen Gewinn. Die Bewohner sind vorherrschend Araber (teils ansässig, teils Beduinen) u. Berber. Hauptstadt ist Algier, stufenförmig am Meere aufsteigend. 2. Tunis ist durch seine Annäherung, an Europa wichtig für den Handel. Die Hauptstadt Tunis ist neben Alexandrien die wichtigste Handels- stadt Nordafrikas. Der Boden ist fruchtbar, aber lässig bebaut, er liefert Getreide, Oliven, Baumwolle. Bei der Insel Tabarka werden Korallen gefischt. Bei Tunis sind noch die Trümmer Karthagos sichtbar. 3. Madagaskar, die drittgrößte Insel der Erde, ist von Afrika durch eine starke Strömung getrennt. Die Bewohner sind sanfte, gastfreundliche, aber träge Malaien, die zum größern Teil der christlichen Religion zugetan sind. Beschäftigung ist Ackerbau u. Viehzucht. Ausgeführt werden Kautschuk, Häute, Goldstaub, Vanille. Türkisch ist Tripolis, nur schwach bevölkert, aber durch sein gesundes Klima für Besiedlung geeignet. Hanptnahrungspflanze ist die Dattel- Palme, auch Südfrüchte aller Art gedeihen. Zahlreiche Karawanenstraßen nehmen hier ihren Ausgang. Vom Hafen Tripolis aus gehen Tuch, Kattun, rote Mützen, Glasperlen, Pulver u. Blei, Spiegel, Scheren, Nadeln nach Mittelafrika, um gegen Elfenbein, Goldstaub, Straußenfedern aus- getauscht zu werden. Den Portugiesen gehört Madeira (deera) d.h. Holzinsel. Auf den Holzreichtum folgte Weinbau, der infolge einer Traubenkrankheit meist dem Zuckerrohre gewichen ist. Den Spaniern gehören die Kanarischen Inseln, die ihren Namen von einer wolfsähnlichen Hundeart (canis) erhielten. Nach der Insel Ferro zählen die Deutschen die Längegrade. Freie Länder: Marokko, durchzogen vom waldreichen Atlas, ist die Heimat des Saffianleders. Das Land ist fruchtbar, es fehlt aber an künstlicher Bewässerung. Die Bewohner sind sehr gemischt aus Berbern, Arabern, Mauren, Juden u. Negern. Ein geordnetes Staatswesen fehlt noch. Nach Europa liefert das Land Goldstaub, Mandeln, Straußen- federn, Elfenbein, Waren aus buntem Saffianleder. Hauptplatz für den Handel ist Marokko (die Geschmückte) in schöner Lage am Atlas. Die wichtigste Industriestadt ist Fes, hier werden die nach der Stadt benannten roten Kappen verfertigt, die von mohammedanischen Frauen getragen werden. Negerländer liegen im Sudan (= Land der Schwarzen; südl. von der Sahara) um den Tsadsee; in Oberguinea an der Goldküste wohnen die Aschanti. Berüchtigt durch Menschenopfer ist das Reich Dahome. Das Klima ist an der Küste von Guinea meist geradezu mörderisch. Von be- freiten Sklaven besiedelt ist der Negerfreistaat Liberia, der aber nicht zur Ordnung kommen kann. In der Mitte des Erdteils liegt im Kongobecken der Kongostaat, der unter dem Könige von Belgien steht. Er ist fünfmal so groß wie Deutsch- land, Seine Bewohner sind meist Bantuueger, die sich durch Geschick im

5. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 14

1903 - Dresden : Huhle
Schmieden u. Schnitzen auszeichnen, ihre Felder gut bebauen n. in freund- lichen Dörfern wohnen. Das Gebiet am obern Kongo gilt nach Klima n. Bodenbeschaffenheit für geeignet zur Besiedlung durch Europäer, während das Land am Unterlauf unfruchtbar u. ungesund ist. Vergleich Afrikas mit Asien u. Europa. 1. Seiner wagerechten Gliederung nach ist Afrika ein Rumpf ohne Glieder; Asien u. Europa find reich gegliedert. 2. Die senkrechte Gliederung Asiens n. Europas zeigt reichen Wechsel zwischen Gebirge n. Tiefebene; Afrika bildet eine einförmige Hochebene, deren nördl. Hälfte bedeutend tiefer liegt als das südl. „Hoch- afrika". Mächtige Gebirgsbildungen n. ausgedehnte Tieflandschaften fehlen ganz. 3. Asien u. Europa zeigen mächtige Gebirgsftöcke inmitten des Erd- teils; die Gebirgszüge Afrikas liegen zerstreut an der Küste. 4. Die Flüffe Asiens u. Europas bilden, weil schiffbar, wichtige Verkehrsadern, die Afrikas sind ohne Bedeutung für den Verkehr, da sie teils in Schluchten fließen, teils von Stromschnellen unterbrochen werden. 5. Der Einwohnerzahl nach steht Afrika hinter Asien n. Europa zurück, Asien hat die stärkste Bevölkerung im 30, Europa in der Mitte u. im W, Afrika in der Mitte. 6. Be- zeichnend für Afrika find Gegensätze: Reichtum an Flüssen n. Seen im Mittlern Teile gegenüber großen Wüstenstrecken; Gebiete mit üppigstrotzender Pflanzenwelt gegenüber der Wüste mit ihrem Dorueugestrüpp; Wiege der Kultur in Ägypten (Pyramiden, künstliche Bewässerung) gegenüber Neger- staaten mit Menschenopfern u. Menschenraub; Fundorte für Gold n. Diamanten — Bedürfnislosigkeit der Neger. Beziehungen Afrikas zu Europa. 1. Natürliche Beziehung: Afrika ist der Ofen für Europa. Die erwärmte Luft der Äquatorgegend steigt in die Höhe, von N her strömt dafür kalte Luft zu, in die dadurch entstehende Luftverdünnung senkt sich die warme Luft herab u. bringt Europa Wärme. Milder Südwind. 2. Handelsbeziehungen: a) wir kaufen Wolle aus dem Kaplande, Baumwolle aus Ägypten, Saffianleder aus Marokko, Straußenfedern aus Kapland, Marokko u. Algier. Getreide, Olivenöl, Kartoffeln u. Blumen- kohl liefert Algier, Gewürznelken Sansibar n. Pemba; Kokoskerne u. Palmöl erzeugt der größte Teil Afrikas, die deutschen Besitzungen liefern Kaffee, Kakao, Tabak. Elfenbein kommt aus Mittelafrika, Gold u. Diamanten aus dem Kaplande, Korallen liefert Tunis, b) Wir liefern nach Afrika leichte bunte Kleiderstoffe, billige Schmucksachen, Spiegel, Messer, Scheren, Nadeln; Pulver, Blei u. Waffen; Schnaps. Der Absatz nach Afrika wird bedeutend steigen, je mehr die Neger mit den Bedürfnissen einer fortschreitenden Kultur bekannt werden. 3. In Afrika arbeiten von deutschen Missionsgesellschaften: die Herrn- huter in Süd- u. Ostafrika, die Baseler auf der Goldküste, die Berliner im Kaplande n. in Ostafrika, die rheinische im Kaplande u. in Deutsch- Südwest- asrika, die Bremer auf der Sklavenküste, die Leipziger in Ostafrika. Amerika. Der Längengrad, den wir uns über die Insel Ferro gezogen denken, scheidet die östl. Halbkugel mit den Erdteilen Asien, Afrika u. Europa von

6. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 9

1903 - Dresden : Huhle
— 9 — standen imn durch die Glaubenskriege der Mohammedaner gegen die Christen, in den mittleren Teilen infolge der Sklavenjagden auf Neger. Als die Spanier nach der Entdeckung Amerikas in scheußlicher Weise die Urbewohner der westindischen Inseln hingemordet hatten, holten sie als Arbeiter für ihre Plantagen Neger aus Afrika. Bald beteiligten sich auch andere Völker an diesem Raube, dem mehrere hundert Millionen Neger zum Opfer gefallen sind. Erst Anfang dieses Jahrhunderts regte sich besonders in England das Gewissen, der Sklavenhandel wurde verboten. Unterdrückt ist aber auch heute noch nicht Negerraub u. Sklavenhandel. Die Farbe des Negers ist tiefschwarz bis schmutzigbraun, sein Haar ist wollig, seine wulstigen Lippen sind aufgeworfen n. von der Gesichtsfarbe wenig unter- schieden. Religion ist Heidentum. Die Frau ist Sklavin u. wird gekaust, es herrscht Vielweiberei. Die Arbeit bleibt der Frau überlassen. Kleidung kennt man nur in den kühleren Gegenden, kindisch geliebt wird aber Putz u. Schmuck. An Größe, Geschicklichkeit, Sprache, Sitte sind die Neger- stamme außerordentlich verschieden. In Südafrika wohnen die Hottentotten n. Kaffern als Nomaden u. Jäger. Die mittelländische Rasse ist aus Asien eingewandert. Die Tierwelt Afrikas zeichnet sich aus durch Riesengestalten: Elefant. Rhinozeros, Flußpferd, Löwe, Giraffe, Kameel; Strauß; Krokodil. Eigen- tümlich ist das Zebra. Im X ist das Kameel unentbehrlich; sonst ist das Rind, das auch als Reit- u. Lasttier benutzt wird, das wichtigste Haustier. Unter den..Pflanzen ist die Dattelpalme der „Nährbaum Nordafrikas"; wichtig ist die Ölpalme, „der Vater der Palmen", deren Saft Wein, deren Früchte Öl liefern. Palmöl u. Fruchtkerne sind wertvolle Ausfuhr. Wichtig sind der Wollbaum (ähnlich nnsrer Buche, seine Kapselfrüchte enthalten seidenglänzende, feinhaarige Wolle, die zur Papier- u. Filzerzeugung benutzt wird), Brotfruchtbaum, Reis, Mais, Zuckerrohr, Kaffee, Gewürze; riefen- hafte Schlingpflanzen. Die Nilländcr. 1. Ägypten. Aus der biblischen Geschichte ist es bekannt als das Land der Pharaonen. Jetzt gehört es dem Namen nach zur Türkei, steht aber unter einem Vizekönige, der von England abhängig ist. Das Land wird durchströmt vom Nil, dem längsten Strome Afrikas. Sein Hauptarm, der Weiße Nil, kommt aus dem Viktoriasee (der so groß ist wie Bayern), ihm strömt aus dem Hochlande von Habesch der Blaue Nil zu, welcher zur Regenzeit die Überschwemmung des Landes bewirkt u. es durch seinen Schlamm fruchtbar macht. So ist Ägypten ein „Geschenk Abessiniens", der Nil ein „Retter aus der Wüste", der das „Stanbgefild in ein süßes Meer n. dann in ein Blumenbeet" verwandelt. Durch künstliche Bewässerung sucht man auch von der Überschwemmung nicht erreichte Ländereien fruchtbar zu machen. Das Land Gosen im Nildelta ist das afrikanische Holland; wie Holland vom Rhein, ist dieses vom Nil angeschwemmt u. vergrößert sich jetzt noch. Die Schiffahrt auf dem Nil wird vielfach von Schlammkrusten n. Pflanzenbarren (besonders Papyrus- staude) gehemmt. Da der Nil auf seinem 300 Meilen langen Unterlaufe keinen Nebenfluß bekommt n. durch Verdunstung viel Wasser verliert , macht er nirgends den Eindruck eines mächtigen Stromes. Das südl. Ägypten Käller, Kleine Erdkunde, i. Fremde Erdteile. 2

7. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 11

1903 - Dresden : Huhle
1. Deutsch-Ostafrika wird im N von englischen, im 8 von portugiesischen Kolonien, im 0 vom Indischen Ozean, im W von den drei großen Seen: Viktoria-, Tanganjika- (dreimal) n. Nyassasee (zweimal so groß wie Sachsen) begrenzt. Die Größe beträgt fast das Doppelte des Deutschen Reiches, die Einwohnerzahl wird auf etwa 8 Mill. geschätzt, meist Neger aus sehr ver- schiedeuen Stämmen. Die Küste ist vielfach durch Korallenriffe gefährdet, das Klima des Küstenstreifens ist heiß u. erzeugt gefährliche Fieber. Das Innere ist teils Bergland, teils Hochebene. Die höchste Erhebung Afrikas ist der Kilima-Ndscharo (nach einem Gotte benannt), 6000 m hoch. Der ungeheure Gebirgsstock, dessen Oberfläche größer als Sachsen sein soll, wird an beiden Enden von zwei Kuppen gekrönt, die durch einen zwei Meilen langen Rücken von 4000 m Höhe verbunden sind. Der Boden ist fruchtbar, die Luft rein n. für Europäer geeignet, ein großer Teil des Geländes ist angebaut von verschiedenen Negerstämmen. Sonst ist das Land Deutsch- Ostafrikas sehr verschieden; fruchtbare, wasserreiche Länder mit Wald u. große Weidestrecken wechseln mit Sandwüsten u. mit Ebenen, die von Gestrüpp überwuchert werden. Die Pflanzungen liefern Kaffee u. Tabak, andere Ausfuhrartikel sind Kautschuk, Vanille, Kopal, Palmöl n. -kerne, Erdnüsse u. Ebenholz. Eingeführt werden (1900 für 11% Mill. Mark) Baumwollwaren, Reis, Eisen, Fleisch, Bier. Sitz des Gouverneurs ist Dar-es-Salam (Hafen des Friedens). In diesem Gebiete blühte früher, von Arabern betrieben, der Sklavenhandel. Die jetzt englische Insel Sansibar war Hauptmarkt. Jetzt ist Sansibar u. die Nachbariusel Pemba berühmt durch ihre Gewürznelkenausfuhr, die dreiviertel des gesamten Weltbedarfs deckt. Außer einigen englischen u. zwei Berliner Missionsgesellschaften arbeiten auch Herruhuter u. seit 1893 Leipziger Missionare (am Kilima- Ndscharo) mit Erfolg auf diesem Gebiete Deutschlands. 2. Deutsch-Ostafrika gegenüber an der Westküste liegt Kamerun (fast so groß wie Deutschland). Der Name stammt von dem kurzen, aber sehr breiten Kamerunflusse (Krebs- oder Krabbeusluß von den Portugiesen ge- nannt). Zu beiden Seiten desselben wohnen die Dualla, die vom Zwischen- Handel wohlhabend geworden sind. Viel Mühe gibt sich die Regierung, die eingebornen Neger an körperliche Arbeit zu gewöhnen, aber noch müssen Arbeiter auch auswärts angeworben werden, wodurch dem Lande viel Geld verloren geht. Die tiefe Humusschicht des Bodens, die Kamerun neben Indien zu der fruchtbarsten Gegend der Erde macht, läßt in den Pflanzungen Kakao, Kaffee, Tabak u. Gummibäume gedeihen. Außerdem werden Palmöl, Palmkerne, Elfenbein, Kautschuk u. Ebenholz ausgeführt. Das Klima der Küste ist sehr ungesund; das des Hochlandes etwas er- träglicher. Eine deutsche Schule ist für die Negerkinder errichtet worden, Mission treibt die Baseler Missionsgesellschaft. 3. An der Sklavenküste liegt Togo, etwa so groß wie Bayern. Die Neger treiben fleißig Ackerbau, Weberei, Töpferei u. schwunghaften Handel mit Palmkernen (Kopra) der Kokospalme, Palmöl (von der Ölpalme), Elfenbein u. Gummi; in den Pflanzungen gedeiht Kaffee, Tabak u. Baum- wolle. Eingeführt werden in steigender Menge Gewebe, Salz, Waffen u. Eisenwaren. Hauptplatz ist Lome.
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