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1. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 9

1900 - Dresden : Huhle
— 9 — Zinn, Eisen, Stein- und Braunkohlen; aus den Steinbrüchen liefert der Steinbrecher Sandstein,. Porphyr, Granit, Schiefer, Basalt, Kalk, Serpentin und Marmor. Über % der Bewohner beschäftigt der Landbau und die Forstwirtschaft; auf gut angebauten Feldern gedeiht Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Buchweizen, Raps, Rübsen, Lein, Klee und Kartoffeln, allerhand Gemüse und Obst meist in wohlgepflegten Gürten. Der Wald- bau, zum größten Teile in den Händen des Staates, V4 des Landes in Anspruch nehmend, deckt nicht allein die Bedürfnisse des Landes, sondern man führt noch Holz ins Ausland aus. Der größte Nadelholzwald (Tannen und Fichten) liegt bei Auerbach, der größte Laubwald (Buchen) bei Marien- berg. Die Viehzucht ist von großer Bedeutung. Sachsen besitzt besonders einen starken Bestand an Rindvieh, vorwiegend das Vogtland und die Leipziger Kreishauptmannschaft. Nächst der Rinderzucht ist die Schafzucht hervorragende Pferde und Bienen pflegt man allerwärts, am meisten aber in den nördlichen Teilen des Landes. Die Industrie (vom lateinischen industria, d. h. Fleiß und Betrieb- samkeit) beruht vielfach auf dem, was der Boden liefert. So finden wir denn in der Nähe der größten Kohlenlager (Zwickau, Plauenscher Grund, Zittau) die größten durch Dampf getriebenen Fabrikanlagen, besonders Eisenverarbeitnng im Maschinenbau; in der Nähe der größten Wald- flureu (Auerbach, Marienberg-Seiffeu, Tharandt-Rabenan) finden wir die meiste Holzwarenfabrikation (Instrumente, Spielwaren, Möbel). — Großartig ist die Gewebeindustrie in Wolle (einheimisches Produkt), in Leinen (einheimisches Produkt), in Baumwolle (fremdes Produkt). Wichtig sind ferner die Strovflechterei, die Klöppelei, Stickerei, die Cigarren- fabrikation, die Uhrenfabrikation. Einen Weltruf genießt die Porzellan- fabrikation in Meißen. Den gewaltigen Handel des Landes unterstützen zahlreiche Eisen- bahnen von insgesamt 3150 Kilometer Länge mit 13,00<> Beamten und 27,000 Arbeitern, ein Staatsstrafzennetz von 3656 Kilometer Länge, über 1900 Post- und 1000 Telenraphenanstalten, 19,500 Telephon- oder Fernsprechstellen. Wie bedeutend der Verkehr auf der großen Wasserader des Landes, unserer Elbe, ist, ersieht man aus der Menge der thalauf- und thalabwärts verkehrenden Schiffe, deren Summe im Jahre 1899 die stattliche Zahl von rund 20,000 Dampf- und Segelschiffen betrug. Es wurden über 500 Flöße gezählt. ~ Beantworte schriftlich folgende Fragen: 1. Welche Städte liegen über 600 Meter hoch? (Vergleiche ihre Lage nach dem Prosile auf deiner Kartet 2. Welche Städte haben ein wärmeres Klima als diese hoch- liegenden Orte, und warum? 3. Wie hoch liegt das Elbthal? 4 Warum gedeihen Wein und Aprikose nur in diesem Thale? 5 Warum ist Oberwiesenthal einer der kältesten Orte des Landes? 6. Warum ist das Erzgebirge so reich an Gewässern? 7. In welchem Flußgebiete kommen die meisten Gewitter vor? 8. Welche drei Flüsse entspringen im Auerbacher Waldgebiet? 9. Zähle diejenigen Erzeugnisse auf, welche dein Heimatsort besitzt? 10. Welche einheimischen Produkte verwendet die Sächsische Weberei? 11 Welch fremdes Bodenprodukt wird verwebt? 12. Warum befinden sich die größten Fabrikstädte ™ der Nähe großer Kohlenlager? 13. Seit welchem Jahrhundert blüht der Bergbau? 14. ^n welchem Jahrhundert begann der Handel mit Sandsteinen? 15. Wann wurde Friedemann, Kl. Schulgeographie v. Sachsen. 43. Aufl. 2

2. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 10

1900 - Dresden : Huhle
— 10 — die Uhrenfabrikation in Glashütte eingeführt? 16. In welchem Jahre kam die Kartoffel nach Sachsen? 17. Wo ^ wurde sie zuerst angebaut? 18. In welchem Gebirge gedeiht sie jetzt vorzüglich? 19. Um wieviel 100 Meter liegt Dresden tiefer als Oberwiesen- thal? 20. Welche sächsische Stadt liegt dem großen Winterberg am nächsten? Areishctuptmcrnn scherst Iresden. Größe; 79 Qu.-Meilen (4336,86 Qu.-Kil.) mit 1,160,000 Bew. Einteilung: 7 Amtshauptmannschaften: Dippoldiswalde, Dresden- ltstadt, Dresden-Neustadt, Freiberg, Großenhain, Meißen, Pirna. 1. Berechne, wie viel Menschen auf eine Quadratmeile kommen. 2. Nenne die Grenzen nach deiner Karte. 3. Welche Gebirge und welche Flüsse kennst du bereits in dieser Kreishauptmannschaft? 4. Welches ist die nördlichste, welches ist die südlichste Amtshauptmannschaft? 5. Welche Amtshauptmannschaften liegen an der Elbe? 6. Welche nicht? 7. Welche schönen Thäler kennst du in der Kreishauptmannschaft Dresden. Ortschaften: a) an der Elbe. Um die Städte und Ortschaften an uns vorbeiziehen zu sehen, be- steigen wir ein Dampfschiff an der Sächsisch-Böhmischen Grenze. Schön grün und weiß ist unser Schiff angestrichen, an beiden Seiten sind mächtige Schaufelräder. Am hintersten Ende des Schiffes steht an einem Rade der Steuermann, der das Schiff lenkt; mitten auf dem Schiffe auf einem hohen Gerüste in der Nähe des schwarzen, eisernen Schornsteins steht der Kapitän. An seiner Seite führt ein Sprachrohr hinab in den Maschinenraum. Wir können die blankgeputzte Maschine vom Verdeck aus sehen. Steigen wir vom Verdeck seitwärts auf einer Treppe hinab, so gelangen wir in den Schiffsraum; hier befindet sich die Restauration und ist sonst für alle Bequemlichkeiten, selbst bei schlechtem Wetter, Sorge ge- tragen. Plötzlich tönt vorne am Schiffe die Glocke. Es ist das Zeichen der Abfahrt. Der Kapitän ruft durch das Sprachrohr dem Maschinisten unten einen Befehl zu, die gewaltigen Eisenkolben an der mächtigen Maschine bewegen sich, die Räder schlagen in das weißaufschäumende Wasser und das Schiff gleitet den prächtigen Strom hinab. Ein Herr- liches Bild schaut unser Auge! Rechts und links engen steile Wände das Thal ein, wildzerrissene Felsenmassen ragen über den dunklen Wald empor, grüne Wiesen säumen die belebten Stromufer. Da liegt rechts das erste Grenzdörfchen Schmilka; dann folgen die Postelwitzer Steinbrüche, über welche die zerklüfteten Massen der Schramm- steine emporragen; dann Schandau, 3090 E., das erste Städtchen an der Elbe in Sachsen. Malerisch liegt das Städtchen am Strome und am Ausgange des schönen Kirnitzschthales, belebt durch die vielen Fremden, welche das Elbsandsteingebirge oder das Mineralbad besuchen. Der Handel mit Holz, Sandsteinen und Braunkohlen ist bedeutend.

3. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 23

1900 - Dresden : Huhle
— 23 — Alle im Gebiete der Göltzsch befindlichen Städte liegen ohne Ausnahme an der Eisenbahn. g) An der nach Böhmen in die Eger gehenden Zwota liegt Dorf Zwota und Flecken Klingenthal, 5200 E., Hauptorte der Instrumenten- fabrikation. h) Orte im Elstergebiete: Weberei, Spinnerei, Stickerei, Verfertigung von Musikinstrumenten bilden die bedeutende Industrie, und lebhaft, wie schon..in alter Zeit, ist der vogtlüudische Handel. Östlich der Elster: Markneukirchen, 7270 E., Verfertigung von Darmsaiten und musikalischen Instrumenten, ebenso Schöneck, 3770 E.; auch Weberei, Weißnäherei, Cigarren- und Perlmntterknopfindnstrie. Treuen, 7000 E., hat große Spinnereien, Streichgarnwebereien und Bleichereien. An der Elster: Adorf, 4740 E., Muschelwarenfabrikation und mit Industrie wie Markneukirchen. Südlich von Adorf liegt der vielbesuchte Badeort Elster, ein Dorf, 1730 E., mit salz- und eisenhaltigen Quellen und einer Fabrik für echten Sammet. Oelsuiiz, 11,600 E., Sitz der Amtshauptmannschaft, hat besonders Halbwollenweberei, Die in der Nähe noch bestehende König- liche Perlenfischerei kostet dem Staate mehr, als sie einbringt. Plauen, 64,000 E., Sitz der Amtshauptmannschaft, ist die viertgrößte Stadt des Sachsenlandes. Sie hat folgende höhere Bildungsanstalten: Gymnasium, Lehrerseminar, Handels-, Gewerbe- und Baugewerkeuschule. Die Industrie ist eine ungemein reiche und vielseitige: Spiuuereieu, mechanische Baum- Wollwebereien, Maschinenbauanstalten, Dampfschneidemühlen, Papierfabriken, Gerbereien und Brauereien. Stickerei und Gardinenfabrikation beschäftigen viele Tausende von Arbeitern. Der Handel mit Kolonialwaren für das ganze Vogtland und nach den umliegenden Grenzländern hat hier seinen Hauptsitz. Große Bedeutung haben ferner die Viehmärkte. Diese reichen Handelsbeziehungen gaben daher auch Anlaß zur Gründung einer Handels- und Gewerbekammer hier. — An der Renßischen Grenze liegt noch Elster- berg, 4800 E., mit Baumwollindustrie. Westlich von der Elster liegen noch die Orte: Pausa, 3300 E., und Mühltroff, 1700 E., mit Baumwollweberei und Strumpfwirkerei. _ Der Name „Vogtland"* kommt daher, daß früher Vögte der deutschen Kaiser das Land regierten; ein großer Teil des Vogtlandes fiel 1569 an das Kurfürstentum Sachsen. Es ist ein uraltes Straßenland. Nürnberger, Regensburger, Augsburger und Böhmische Kaufleute verkehrten auf dieser Straße nach Leipzig, und Plauen war der Mittelpunkt von Nürnberg und Prag her. Auch viele verheerende Kriegsfluten (namentlich im Hnssiten- kriege und im Dreißigjährigen Kriege) wälzten sich über das Vogtland, und daher sind nirgends in ganz Sachsen die Überbleibsel aus alter Zeit mehr verwischt als hier. Die Mehrzahl der Bewohner ist auf industrielle Thätig- feit angewiesen und Ortschaften, die nur Ackerbau treiben, liegen wie kleine Inseln zerstreut unter den Gebieten, welche ausländische Rohstoffe ver- arbeiten. In einem Dinge beherrscht der Vogtländer den Weltmarkt, trotz * Veraltet ist die Schreibweise Voigtland.

4. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 26

1900 - Dresden : Huhle
— 26 — gebände, das Museum und das Theater. Es giebt 3 Gymnasien, 1 Real- gymnasinm und 1 Realschule, 1 Lehrerinnen-Seminar, Handels- und Ge- werbeschnle, Bürger- und Privatschulen. Alle Schulanstalten zu Leipzig ge- uießen im In- und Auslande einen ausgezeichneten Ruf. Wissenschaft und Kunst finden in Leipzig gute Pflege. Bedeute«d ist die Industrie Leipzigs in der Fabrikation von Cigarren, Wachstuchen, Seifen, Gummiwaren, Hüten, Korb- und Lederwaren, Pianoforten, künstlichen Blumen und chemischen Pro- dnkten. Zahlreiche Buchdruckereien und Schriftgießereien, Institute für Stein- druck und Holzschnitt, mehrere Spinnereien beschäftigen eine bedeutende Anzahl Arbeiter. Groszartiger als die Industrie ist der Handel. Der Buchhandel nimmt die erste Stelle ein; es giebt 740 Buchhändlerfirmen, welche über 7000 auswärtige Buchhandlungen als Commissionäre vertreten. Der Handel mit Kolonialwaren, Spiritus, Pelzwerk, Wolle, Baumwolle, Leinen, Tabak und Cigarren wird in der ausgedehntesten Weise betrieben, und Leipzig ist daher der Kuoteupuukt von vielen Eisenbahnen. Leipzig ist der Sitz des Deutschen Reichsgerichts. Von den umliegenden Dörfern merken wir uns: Möckern, 5140 E., Marktflecken Liebertwolkwitz, 3110 E.; geringer an Einwohnerzahl, aber geschichtlich denkwürdig sind noch Breitenfeld und Wachau. Bei Breitenfeld ist der Denkstein für den Schwedenkönig Gustav Adolf mit der Inschrift: „Glanbensfreiheit für die Welt rettete bei Breiten- feld Gustav Adolf, Christ und Held — den 7. Sept. 1631." An der Elster liegen südlich von Leipzig die Städte Pegau, 5080 E., Marktschuhmacherei, und Zwenkau, 3860 E., Marktschuhmacherei, Landbau und Korbflechterei treibend. In Zwenkau ist auch eine Pulverfabrik. Links von der Elster: Markranstädt, 5880 E., mit Gerberei, Hut- macherei, Laudbau. Die Heerstraße vou Leipzig über Mcirfraustädt führt in die Schlachtebene von Lützen. Rechts von der Elster liegt Groitzsch, 5450 E., die Hauptschuhmacher- stadt Sachsens. An der Pleite finden wir die stillen Landbaustädtchen Negis, 1000 E., und Rötha, 3440 E. Rechts von der Pleiße, nahe der Wyhra: Kohren, 920 E., mit Weberei, Töpferei; in der Nähe Schloß Gnandstein, Arohbnrg, 3300 E., mit derselben Industrie wie Kohren. Borna, 8250 E., Sitz der Amts- hauptmannschaft, Garnisonstadt; mit einem Lehrerseminar, einem Real- gymnasinm, bedeutender Feldgärtnerei (Zwiebeln), Pianoforte- und Filz- Warenfabrikation. Borna ist Geburtsort des berühmten Pädagogen Dinter. In der Umgebung siud Lager von Braunkohlen, Torf und Thon. Weiter östlich die Weberstädte Geithain, 4000 E., und Lausigk, 3680 E. An der Parthe die Städtchen: Naunhof, 2350 E., mit Landbau, Weberei und Schuhmacherei, und Taucha, 3330 E., vor Leipzigs Auf- blühen eine bedeutende Handelsstadt, jetzt Schuhmacherei, Stuhlbauerei und Landbau treibend. Die Jahrmärkte sind stark besucht. Östlich von der Parthe: Brandis, 2300 E., Landbaustädtchen, Suche die Städte im Elstergebiete auf, welche an der Eisenbahn liegen.

5. Das Königreich Sachsen - S. 13

1903 - Dresden : Huhle
— 13 — Berg hinein, so entstand ein Stollen, arbeiteten sie senkrecht in die Erde hinab, so legten sie einen Schacht an, von dem wieder Strecken seitwärts führten. Die gebauten Gänge werden mit Balken, Pfosten u. Brettern gestützt u. ausgeschlagen, damit die Erdmassen nicht herabbrechen in die Strecken oder Stollen. Der Bergknappe arbeitet bei dem Scheine seiner Blende mit Meißel und Schlägel die Erzstücke los oder sprengt sie mit Pulver ab. Auf kleinen Wagen, Hunden, werden die Stücke bis an den Schacht gefahren u. von einer Dampfmaschine hinauf befördert. Die Arbeit des Bergmannes ist sehr beschwerlich u. gefährlich, Hereinbrecheudes Gestein verschüttet ihn, böse Dünste ersticken, hereinbrechendes Wasser bedroht ihn, u. die große Hitze in der Erde macht ihn matt. Nie weiß er, ob er wieder zum Tageslicht zurückkehrt, daher versammeln sie sich vor der Einfahrt zu Gesang u. Gebet. Das zu Tage geförderte Erz wird in Stücke zerschlagen n. von dem tauben Gestein gesondert, letzteres kommt auf die Schutthalden. Die Erz- stücke werden nun in Pochmühlen durch schwere, eiserne Stampfen in Staub verwandelt. Unreines Erz wird noch geschlämmt; dabei sinkt das metall- haltige Gestein zu Boden, die obere Masse wird abgestrichen n. entfernt. Nun wandert das gesamte Erz in die Hüttenwerke, um dort verarbeitet zu werden. Da sie an der Mulde liegen, heißen sie die Muldenhütten. Ihre Umgebung ist kahl u. ranchgeschwärzt, alles Pflanzengrün wird ertötet von den giftigen Dämpfen (Arsenik n. Schwefel), die bei der Silberbereitung entstehen. Da der Preis des Silbers so gering ist, daß er die Kosten der Gewinnung nicht mehr deckt, werden in der Hütte auch die andern Bestand- teile des Erzes gewonnen: Arsenik, Schwefel, Blei, Zink, Wismut, Kupfer- Vitriol. In Halsbrücke, wo sich die 140 m hohe Esse (die höchste in Sachsen) erhebt, wird auch das wenige Gold aus dem Silber ausgeschieden. Unter den Silberstädten ist Freiberg (30 000 Einwohner) die älteste, sie ist jetzt noch Sachsens Berghanptstadt. Gegründet wurde sie unter Otto dem Reichen, der hier ungeheure Silberschätze gewann. Vom Bergsegen wurde ein prächtiger Dom erbaut. Er war besonders berühmt durch seine „Goldene Pforte": in dem Bogen der Tür stehen eine Reihe Figuren aus der biblischen Geschichte, sie waren früher vergoldet. Im Dome liegen mehrere sächsische Fürsten begraben. Da der Silberbergbau immer mehr zurückgeht, haben sich neue Erwerbszweige eingebürgert: eine Fabrik benutzt einen alten Schacht zur Herstellung von Schrot, in andern Betrieben wird Gold und Silber zu Drähten gezogen n. zu Tressen, Schnüren, Spitzen verarbeitet (besonders für die Soldaten). Weltberühmt ist Freiberg heute uoch durch seine Bergschnle. Aus allen Ländern der Erde kommen junge Männer hierher, um Bergmeister zu werden; sie lernen den Aufbau der Gebirge, die Lagerung, Gewinnung u. Verarbeitung des Erzes, sie werden vertraut gemacht mit allen Werkzeugen, die beim Bergbau gebraucht werden. Bald nach der Gründung Freibergs wurde auch an andern Stellen des Gebirges Silber gesucht u. gesunden. In der Umgebung der jetzigen Stadt Schneeberg bestanden gegen 100 Schächte. Der Herzog Albert speiste in einem derselben an einer 400 Zentner schweren Tasel von reinem

6. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 38

1913 - Dresden : Huhle
— 38 — Besitz. Der Kaiser Lothar, früher Herzog von Sachsen, belehnte ihn auch 1127 erblich mit der Mark. Seitdem haben, stets die Wettiner über die Mark Meißen geherrscht. 2. Seine gesegnete Regierung. Unter Konrad dem Großen erlangte die Mark Meißen sehr große Ausdehnung, so daß sie von der Saale bis zur Neiße und vom Harz bis zum Erzgebirge reichte. Konrad stritt tapfer für Kaiser und Reich, machte einen Römerzug mit und kämpfte gegen die Polen und gegen die heidnischen Wenden an der Ostsee, deren Land später der Deutsche Ritterorden eroberte. Auch für den Anbau des Landes hat er gesorgt; so ließ er z. B. die Sümpfe bei Wurzen austrocknen und mit niederländischen Ansiedlern bevölkern, während er lombardische Kaufleute, die berühmtesten Handelsherren des Mittelalters, bewog, sich in Leipzig anzusiedeln, wo er Niederlagen für Waren errichtete. So erhob er Leipzig zum Haupthandelsplatze seines Landes und legte den Grund zu Leipzigs blühendem Handel. Stets hielt er auf ritterliche Ehrenhaftigkeit. Als ihn einst sein Schwiegersohn, der König von Dänemark, bat, er möchte seinen Gegner heimlich überfallen und gefangen halten, da antwortete er entrüstet: „Solch unredliche Streiche ziemen sich nicht für mich; denn ich würde in meinen alten Tagen einen Schandflecken auf meinen ehrwürdigen Namen setzen. In offener, ehrlicher Fehde aber will ich ihm beistehen". Das Kloster auf dem Petersberge bei Halle beschenkte er reichlich. In einer feierlichen Versammlung teilte er sein Land unter seine fünf Söhne, legte sodann den Fürstenschmuck, die Rüstung und das Schwert ab und begab sich in das Kloster auf dem Petersberge, um dort als Mönch für das Heil seiner Seele zu leben. Schon nach zwei Monaten starb er 1157. Otto der Reiche (1156—1190). Otto, der älteste Sohn Konrads, bekam die Mark Meißen. Unter seiner Herrschaft wurden die großen Wälder im Erzgebirge gelichtet und viele neue, rein deutsche Dörfer und Städte angelegt. Wichtig war es, daß man hierbei den großen Silber- und Erzreichtum des Miriquidi, d. H. des schwarzen Waldes, entdeckte. Daher bekam später dieses Gebirge den Namen Erzgebirge. Sofort kamen Bergleute aus dem Harze, wo wegen Kriegs der Bergbau daniederlag, ins Erzgebirge und gründeten einen Ort namens Sachfenstadt. Dieser bildete den ältesten Teil der nachmaligen Stadt Freiberg. Sie ward stark befestigt und die Bürgerschaft mit allerlei Freiheiten und Rechten ausgestattet, so daß sie bald zu den berühmtesten Städten Deutschlands zahlte. Otto ließ von dem Silber Münzen prägen, es waren Hohlmünzen, sogenannte Heller. Otto befestigte Leipzig und stiftete dort die Oster- und Michaelismesse. Dadurch ward der Handel sehr gefordert. Dem Lande kam auch zustatten, daß die beiden Haupthandelsstraßen von Westen nach Osten und von Süden nach Norden nicht bloß durch die Mark Meißen führten, sondern sich in Leipzig kreuzten. Daher fanden sich bald die Handelsleute vom Rhein und von der Ostsee, sowie von Polen und Böhmen ein, um Hier ihre Waren auszutauschen. Aber nicht bloß für den Schutz und den Wohlstand seiner Untertanen sorgte er, sondern er suchte auch deren Frömmigkeit zu mehren. Deshalb gründete er unter anderem das Kloster Altzella bei

7. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 62

1913 - Dresden : Huhle
— 62 — cs sich ziemlich rasch. Johann Georg Ii. tat in seiner Prachtliebe tuenig für die Hebung des verwüsteten Landes. Er verschönerte Dresden, errichtete hier das erste Schauspielhaus und legte den großen Garten an, so daß Dresden schon damals zu den schönsten Städten Deutschlands gerechnet wurde, obgleich es noch zwischen finsteren Festungsmauern eingeengt war. Aber sein Aufwand vermehrte nur die Geldnot und die Schuldenlast des Landes. Sehr zustatten kam dagegen unserm entvölkerten Vaterlande die starke Einwanderung der aus Böhmen vertriebenen Protestanten. Der Westfälische Friede hatte den österreichischen Protestanten nicht die Glaubensfreiheit gewährleistet. Da sie nach dem Kriege hart bedrückt wurden, wandten sich etwa 150000 nach Sachsen und ließen sich namentlich an der Grenze nieder. Schon 1654 gründeten sie Johanngeorgenstadt, wo bald der Bergbau blühte. Kurz danach entstanden Neusalza und Klingenthal. Die Einwanderer belebten vor allen Dingen den Gewerbesleiß im Erzgebirge, dessen Silberreichtum sich bedeutend vermindert hatte und die Bewohner nicht mehr ernähren konnte. ' Es erblühte nun in Zöblitz die Serpentindreherei, in Klingenthal und Markneukirchen die Herstellung von Musikinstrumenten und in der südlichen Oberlausitz die Damastweberei. Großen Zuwachs erhielt Leipzig durch die Einwanderung der französischen Hugenotten, die Ludwigs des Vierzehnten Glaubenshaß aus ihrem Vaterlande vertrieben hatte. Sie brachten manches neue und feine Gewerbe mit aus ihrer Heimat, wie einst die vertriebenen Niederländer die Schleier-Weberei usw. nach Plauen im Vogtlande. Um 1700 kamen wieder etwa 2000 Einwohner auf die Geviertmeile. Der Gro&e Kurfürst und hudirig Xiv. uon Frankreich. 1. Entstehung und Vergrößerung Brandenburgs. Brandenburg ist aus der Nordmark entstanden, die Heinrich I. gegründet hatte. Im Jahre 1411 erhielt der Hohenzoller Friedrich, damals Burggraf von Nürnberg, die Mark Brandenburg. 1415 ward er auf der Kirchenversammlung zu Konstanz zum erblichen Kurfürsten erhoben und säuberte nun mit seiner „faulen Grete", einer schwerfälligen Donnerbüchse, das Land von den Raubrittern, die zuerst gespottet hatten: „Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so wollen wir sie doch nicht aufkommen lassen". Aber der tatkräftige Friedrich schasste bald Ruhe und Ordnung. Dasselbe tat Joachim. Ihm drohten die Raubritter: „ Jochintfe, Jochimke. hüte dy; fangen wy dy, so hangen wy dy!" Er ließ sich nicht einschüchtern, ergriff die Schandbuben und ließ sie hängen. Von Ansang an haben die hohen-zollerischen Kurfürsten von Brandenburg darauf gesehen, ihr Land zu vergrößern. Das ist ihnen auch im reichsten Maße gelungen. Wichtig war die Erwerbung des Herzogtums Preußen 1611, das der Deutschritterorden erobert hatte, sowie die der Länder Jülich, Kleve. Mark und Ravensberg. Brandenburg bestand damals aus drei weit auseinanderliegenden und sehr verschiedenartigen Gebietsteilen, ans dem Herzogtum Preußen, der Mark Brandenburg und den rheinischen Besitzungen. Sie bilden den Grundstock Zn Preußens nachmaliger Größe und Ausdehnung. Ein Kurfürst hat besonders viel für die Hebung des Landes getan, nämlich Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640 —1688).

8. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 66

1913 - Dresden : Huhle
— 66 — Erhaltung des schwedischen Heeres über 20 Millionen Taler. 1706 schloß endlich August mit ihm Frieden, indem er der polnischen Königskrone entsagte. b) Karls Xii. Niederlage. Karl zog nun wieder nach Rußland; Peter hatte unterdessen ans schwedischem Gebiete Petersburg gegründet. Diesmal ward aber Karl (1709) bei Pultawa vollständig geschlagen, ja, er mußte nach der Türkei fliehen, um nicht den Russen in die Hände zu fallen. Dort blieb er fünf Jahre, um die Türken zu einem Kriege gegen Rußland zu bewegen. Als ihm dies nicht gelang, ritt er in 16 Tagen nach Stralsund. c) Schwedens V e r l u st e. Während der fünf Jahre hatte August der Starke zum zweitenmal die polnische Königskrone erstritten, die er nun auch bis an sein Ende (1733) behielt. Karl Xii. aber konnte nach seiner Rückkehr gegen seine übermächtigen Feinde nichts ausrichten. Cr fiel bald darauf bei der Belagerung einer norwegischen Stadt. Schweden mußte mit seinen Feinden Frieden schließen. Rußland bekam die deutschen Ostseeprovinzen, Preußen das östliche Vorpommern bis zur Peene mit der wichtigen Odermündung; Hannover erhielt Bremen und Verden. So war Schweden aus der Reihe der Großmächte ausgeschieden, dafür war Rußland mächtig geworden und hatte den wichtigen Zugang zur Ostsee erlangt. 3. Sachsen unter August. August der Starke liebte die Pracht. Besonders Dresden hat er mit schönen Bauten geschmückt, so mit der Frauenkirche, dem Zwinger und dem Japanischen Palais, auch hat er den Grund zu den wertvollen Sammlungen der Bildergalerie, des Grünen Gewölbes usw. gelegt. Während seiner Regierung erfand der Apotheker Böttger, der aus Brandenburg nach Sachsen geflohen war, das Porzellan. Dieser wollte und sollte nämlich aus unedlen Metallen Gold machen; deshalb versuchte er in seiner Haft allerlei, bis er aus der braunroten Porzellanerde, die man bei Meißen fand, Porzellan herstellen lernte. Das sah anfangs auch braunrot aus, später gelang es ihm aber, weißes Porzellan zu bereiten, wie man es bisher nur aus dem fernen China bezogen hatte. August ließ hierauf die Meißner Porzellansabrik anlegen. Anfänglich ward das Geheimnis der Porzellananfertigung wie das der Buchdruckerkunst streng gehütet, aber später erfuhren es doch andere Völker und errichteten auch Porzellanfabriken. Das Meißner Porzellan gilt jedoch noch heute als das beste. Im Jahre 1724 wurde die erste Brandversicherungskasse ins Leben gerufen; zwar war der Beitritt noch ins freie Ermessen der Hausbesitzer gestellt, dennoch wirkte sie schon sehr segensreich. Acht Jahre zuvor ward das erste Landeszuchthaus in Waldheim errichtet, während vorher jede Stadt ihre eigenen Strafanstalten unterhalten mußte. Seitdem verschwanden die rohen und harten Strafen mehr und mehr. Das Postwesen, das Augusts Bruder eingeführt hatte, ward verbessert. Es würden neue Straßen angelegt und mit Meilensteinen versehen. Außer der gewöhnlichen Post (Postschnecke) gab es auch besonders geschwinde Posten. Für Leipzig waren diese neuen Verkehrswege sehr wichtig, denn es wurde um diese Zeit der Hauptplatz des deutschen Buchhandels. Der Ausfuhrhandel blühte nun auch empor, und namentlich der Leinwandhandel gewann immer größere Ausdehnung. Von Leipzig sind viele Neuerungen ausgegangen. Hier wurden die erste Buchdruckerei, die erste Post, die erste Zeitung, das erste Kaffeehaus und die erste Lotterie errichtet. Der Leipziger Glückstopf bildet den Anfang der sächsischen Staatslotterie, die daher noch heute in Leipzig ihren Sitz hat. Unter der Regierung Augusts des Starken fand auch die Kartoffel in Sachsen größere Verbreitung. Sie stammte aus Amerika und wurde von

9. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 50

1913 - Dresden : Huhle
— ou — und nicht ohne großes Blutvergießen in seine Hände fallen. Um des Prinzen willen sicherte man ihnen Straflosigkeit zu. Ernst warb unverletzt m Hartenstein übergeben und sofort nach Chemnitz zu seinen Eltern gebracht, die zum Danke für die glückliche Errettung ihrer Söhne eine Wallfahrt zu dem bamals vielbesuchten Marienbilde im nahen Ebersborf machten, währenb in allen Kirchen ein Dankgottesbienst abgehalten würde. Nach etwa 25 Jahren kam Herzog Albrecht wieber einmal nach Grünhain und beschenkte alle reichlich, die ihn einst aus Räuberhänden befreit hatten. Über dem Fürstenbrunnen, bessen sprubelnbes Wasser den burftigen Albert erquickte, errichtete man 1822 ein einfaches Denkmal. c) Bestrafung der Räuber. Kunz wurde nach Freiberg geschafft und dort enthauptet. Den Verräter Hans Schwalbe zwickte man zuerst mit glühenden Zangen und vierteilte ihn zuletzt. Mosen und Schönfeld mußten Sachsen verlassen und führten im Auslande ein elendes Leben. 4. Teilung des Landes. 1485 teilten Ernst und Albert das Land. Ernst besam außer Kursachse.r Thüringen, Albert erhielt Meißen; das Osterland zwischen Saale und Mulde wurde halbiert. Seitdem unterscheidet man zwei Linien der Wettiner: die ältere ernestinische und die jüngere, albertinische. Jene war die kurfürstliche, diese die herzogliche. Albert wählte Dresden zur Hauptstadt, die Ernestiner regierten meistens in Wittenberg, aber Ernst noch in Weimar. 5. Rückblick auf das Staats- und Volksleben Sachsens. Mit der Erwerbung der Kurwürbe erlangten die Wettiner ein großes Ansehen, benn sie zählten nun zu den höchsten Fürsten Deutschlanbs und genossen mancherlei Vorrechte. Der Hofstaat nahm ebenso an Glanz und Ausbeutung zu, und der Adel sammelte sich jetzt am liebsten am Hofe. An der Stelle der alten eingegangenen Sanbbiitge kamen jetzt Lanbtage auf, worin die Vertreter der oberen Stänbe dem Lanbesherrn mit Rat und Tat beistanben. Die Fürsten hielten die Gerichtstage nicht mehr selbst ab, sonbern ließen sie von den Hofrichtern verwalten. Die Staatsgewalt erweiterte ihre Wirksamkeit mehr und mehr, sie begnügte sich nicht mehr mit dem Laubes- und Rechtsschutze, sonbern suchte auch die Wohlfahrt des Laubes zu förbern. Das Münzwesen warb geregelt und die Mark zu 60 Groschen gerechnet. Der Jubenschutz war eine der ergiebigsten Einnahmequellen der Fürsten; benn die Juben mußten den Schutz, den ihnen die Fürsten gewährten, besonbers versteuern. Aber auch in das häusliche Leben griffen die Kurfürsten ein, indem sie eine Kleiderordnung erließen. Knechte durften sich bloß mit inländischem Tuch kleiden; Bürgern war verboten, seidene Kleider zu tragen. Die Schleppen der Frauen sollten nicht über zwei Ellen lang sein. Ebenso suchte die Regierung dem Übermaße in den Gastereien zu steuern. Werkleute sollten zum Mittag-und Abendessen nicht mehr als vier Speisen erhalten. Sehr nötig war, daß die Obrigkeit auf richtiges Maß hielt. Böttchern, die zu kleine Gefäße herstellten, wurden die beiden Daumen abgehackt. Trotz der mannigfachen Kriege, denen Sachsen ausgesetzt war, hoben sich dennoch Handel und Gewerbe; namentlich blühten außer dem Silberbergbau int Erzgebirge in Chemnitz die Tuchmacherei und Leinweberei. Diese Erwerbszweige verdankte Sachsen hauptsächlich der niederländischen Einwanderung.

10. Königreich Sachsen - S. 14

1889 - Dresden : Huhle
14 Aus der Geschichte des Elstergebirgslaudes. Das namenlose Elend aber förderte den Anbau der Kartoffel, welche 1647 durch den Bauer Hans Rogler aus dem Dorfe Selb im Vogtlande eingeführt wurde'). Im 18. Jahrhundert brachte der nordische Krieg, dann der siebenjährige Krieg weitere Schädigungen; ebenso der Franzosenkrieg im Anfange unseres Jahr-huuderts. So kommt es denn, daß die Überbleibsel aus alter Zeit nicht allzuhäufig finb. Große und schöne Burgruinen sind Elsterberg, Liebau, Schwand u. w. Auch Stadtmauerreste giebt es noch in Reichenbach, Plauen. Viele der alten Burgen find ganz verfchwuudeu und nur der Name haftet an der Stelle, wo sie einst standen; andere zeigen nur noch geringe Trümmerreste. Was sich sonst noch vorfindet an Schlössern, hat im Wandel der Zeit vielfach das ursprüngliche Gepräge verloren. Einzelne Kirchen bewahrten ihren kunsthistorischen Wert, darunter besonders die 1624—1626 von Kaspar v. Feilitzsch erbaute Kirche zu Kürbitz (südwestlich von Plauen an der Elster), die zu den bedeutendsten Landkirchen Sachsens in kulturhistorischer Beziehung gerechnet werden muß; ferner die um 1576 erbaute Kirche zu Straßberg (zwischeu Plauen und Kürbitz), ein Hallenban mit mächtiger Turmanlage. Die Gewerbe des E l st e r l a n d e s. Der bodenständigen Gewerbe giebt es nur wenige; es gehören darunter die Gerberei, die in allen Städten des Vogtlandes vertreten ist2) und die Häute des einheimischen Viehbestandes verarbeitet; ferner die Holzinstrumenten-, Papp- und Papier-fabrikation, die reichen Holzbestände ausnützend, die Maschinenindustrie, welche in Ölsnitz, Plauen ,9mchen6ach3) immer kräftiger emporblüht, und weiterhin die feit 1862 zunächst durch Verwertung der Elstermuscheln entstandene Perlmuttermosaikfabrikation, welche besonders in Adorf blüht, aber jetzt vorzugsweise Seemuscheln verarbeitet. Die eingeführte Gewerbthätigkeit ist eine viel großartigere. Sie beschäftigt die Mehrzahl der Bewohnern Ortschaften, die nur Ackerbau oder Waldwirtschaft treiben, liegen wie zerstreute, einsame Jnsel-chen in den Gebieten, welche ausländische Rohstoffe verarbeiten. Am großartigsten ist die Webindustrie entwickelt. Baumwolle, Wolle und Seide kommen in den verschiedensten Geweben in Form und Farbe zur Verarbeitung. Das Geräusch des Webstuhls schlägt in breitgehender Flut überall im Vogtlande an unser Ohr und klingt selbst in einzelnen Tonwellen hinein in die gehaltene Ruhe der tiefdunklen Wälder, deren Grenzlinien im Ganzen den Strand jener Industrie 1) Kartoffeln kamen zuerst 1591 als bald vergessene „Rarität" von Kassel aus an Kurfürst Christian I. nach Sachsen und zwar unter dem Namen „Taratouphli", einen Namen, den sie wegen ihrer Ähnlichkeit mit Trüffeln in Italien erhalten hatten. 2) Neuerdings ist die Zahl der Gerbereien durch den fabrikmäßigen Betrieb einzelner Großgerbereien, die auch ausländische Felle verarbeiten, bedeutend zurückgegangen. 3) Diese Orte liegen zwar in der Nähe der Eisengruben, doch steht ihre Mafchineuindustrie in keinem Zusammenhange mit denselben, da das vogtländische Eisen ausschließlich nach der Königin-Marienhütte 6. Zwickan gebracht wird.
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