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1. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 5

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 5 — Zustandes zwischen den Völkern zu Pflegen. In bewußter Weise arbeiteten diese Priesterschaften, vor allem die von Delphi, darauf hin, allen Griechen das Gefühl der Gemeinsamkeit und der Zusammengehörigkeit einzuprägen. Diese Absicht wurde unterstützt durch die Orakel, die sie im Namen der Götter austeilten, und durch die großen Schätze, welche sich aus den Weihgeschenken, die man zum Dank den hilfespendenden Göttern darbrachte, ansammelten. Ein wichtiges Band bildeten auch die gemeinsamen Volksfeste. Von diesen war keines angesehener als die o l y m p i s ch e n Spiele, die alle vier Jahre im August stattfanden. In einem weitgeöffneten Tale des Peloponnes lag ein berühmtes Heiligtum des Zeus, der Tempel von Olympia (s. o.). In dem großen herrlichen Tempelbau erhob sich später die wundervolle, aus Marmor und Gold gefertigte Bildsäule des auf dem Throne sitzenden Götter-vaters, dem eine Siegesgöttin einen auf seinen Befehl entschiedenen Sieg meldet. In der Nähe des Tempels waren weitläufige Einrichtungen für die Wettkämpfe getroffen, zu denen halb Griechenland zusammenströmte; auf allen Straßen herrschte während der Festzeit Gottesfriede, den kein Frevler zu stören wagte. An feierliche Opfer schlossen sich Wettkämpfe an, die fünf Tage währten und zu denen die einzelnen Stämme und Städte ihre erprobtesten Jünglinge gesandt hatten. Als vornehmster dieser Wettkämpfe galt das Wagenrennen, für das man im Tale eine lange Bahn vorgerichtet hatte. Die Zuschauer saßen zu vielen Tausenden über einander an den Abhängen des Tales. Der Preis des gar nicht ungefährlichen Kampfes war nur ein Kranz aus den Zweigen des heiligen Olbaums. Den gleichen Preis erhielten die Sieger im Fünfkampf, der aus Wettlauf, Springen, Diskuswerfen, Ringen und Kampf mit Speer und Schwert bestand. Es war die höchste Ehrung, die man in Griechenland erlangen konnte, und die Namen der Sieger wurden überall genannt und gefeiert. Den heimkehrenden Sieger empfingen feierlich die Behörden seiner Vaterstadt, Lobgesänge erschollen ihm zu Ehren, ja es wurden ihm Denkmäler und Bildsäulen errichtet. Nach dem Namen des Siegers im Wagenrennen nannte man sogar die Olympiade, d. i. den Zeitraum von vier Jahren bis zu den nächsten olympischen Spielen, und nach solchen Olympiaden berechneten die Griechen später die Zeit. Das Ergebnis aller dieser Einigungsbestrebungen war, daß die Griechen allmählich zu einem gleichartigen, hochgesinnten Volke zusammenwuchsen. Voll Stolzes blickten die Hellenen auf die umwohnenden Fremdvölker herab, die sie Barbären (d. i. Stammler, unverständlich Sprechende) nannten, darunter so manche, die ihnen ursprünglich stammverwandt waren, z. B. die T h r ä c i e r und die M a c e d ö n i e r.

2. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 83

1917 - Leipzig : Hirt
52. Hausboote auf der Themse. Die Vorliebe des Engländers für das Wasser ist so groß, daß er sogar vielfach seinen sommerlichen Erholungsaufenthalt im Schiff auf den Flüssen zubringt. Alte Flußschiffe werden mit luftigen Wohnungen versehen und am Flußufer verankert. Sie ermöglichen auf bequemste Weise das tägliche Morgenbad nach dem Verlassen des Bettes. 53. Leben an der Themse. Die englische Stadtbevölkerung hat sich den Sinn für die Schönheiten der Natur bewahrt. An Sonn- und Festtagen strömt sie in die grünen Parks der Städte und des Landes, namentlich aber an und auf die Flüsse, um den Aufenthalt im Freien und zugleich die Lust am Ausüben und Anschauen des Ruderkampfes zu genießen. 5t. Fußballspiel vor London. Einen großen Teil seiner Tatkraft gewann der Engländer durch den ^portbetrieb. Von den Bewegungsspielen hat im Sommer das Tennisspiel, im Winter der Fuß- ballkampf die Vorherrschaft. Bon den zahlreichen, das Spiel leidenschaftlich verfolgenden Zuschauern werden oft außerordentlich hohe Wetten auf den Sieger abgeschlossen. 6*

3. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 19

1914 - Leipzig : Voigtländer
Otto I., der Große. 19 forus, die Tochter nämlich des Kaisers Romanus, ehelich zu verbinden. Der kehrte in demselben Jahre vor Weihnachten wieder zum Kaiser zurück. (Pbuktnb:)*) (969.) Der Kaiser (von Konstantinopel, Johannes Tzimiskes) übersandte die Jungfrau (Theophano)mit einem großen Heere und herrlichen Geschenken dem Kaiser. Dieser übergab sie seinem Sohne, feierte die Hochzeit mit großer Pracht und versetzte dadurch ganz Italien und Germanien in große Freude. Tod Kaiser Ottos I. Am Dienstag vor Pfingsten kam er an einen Ort, der Miminlevu (Memleben) heißt. In der nächsten Nacht stand er wie gewöhnlich mit der Dämmerung von seinem Lager auf, und wohnte den nächtlichen Lobgesängen und den Frühmetten bei. Darauf ruhte er ein wenig. Nachdem hierauf das Meßamt gehalten war, spendete er nach seiner Gewohnheit den Armen, genoß ein wenig, und ruhte wiederum auf seinem Lager. Zur Mittagstunde aber kam er fröhlich aus seinem Gemach und setzte sich heiter zu Tisch. Nach vollbrachter Aufwartung wohnte er den Abendgesängen bei. Als aber das Evangelium gesungen war, fing er schon an, zu fiebern und matt zu werden. Als dies die umstehenden Fürsten merkten, setzten sie ihn auf einen Sessel. Da er aber das Haupt neigte, als wäre er schon verschieden, erweckten sie ihn wieder zum Bewußtsein; er begehrte das Sakrament des Leibes und Blutes Gottes, nahm es und übergab dann ohne Seufzer mit großer Ruhe den letzten Hauch unter den Klängen der Lobgesänge dem barmherzigen Schöpfer aller Dinge. Dann wurde er in sein Schlafgemach gebracht, und obgleich es schon spät war, sein Tod dem Volke verkündet. Das Volk aber sprach viel zu seinem Lobe in dankbarer Erinnerung, wie er mit väterlicher Milde seine Untertanen regiert und sie von den Feinden befreit, die übermütigen Feinde, Awaren, Sarazenen, Dänen, Slawen, mit Waffengewalt besiegt, Italien unterworfen, die Götzentempel bei den benachbarten Völkern zerstört, Kirchen und geistliche Ordnung eingerichtet habe, und indem sie untereinander noch viel anderes Gute über ihn redeten, wohnten sie der königlichen Leichenfeier bei. — Als es aber Morgen geworden war, reichten sic dem Sohne des Kaisers, der einzigen Hoffnung der ganzen Kirche, obgleich er schon längst zum König gesalbt und vom apostolischen Vater zum Nachfolger im Kaisertume bestimmt worden war, noch einmal, wie im Anfange, wetteifernd die Hände, *) Übersetzung von Schottin (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).

4. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 212

1854 - Leipzig : Hirschfeld
212 Johann Georg Ii. entfaltete. Der Einfluß des französischen Wesens, wie es am Hofe eines Ludwig Xiv. herrschte, hatte, wie auf andere deutsche Höfej so auch auf den Johann Georg'ö 11. Einfluß. Er Pflegte nie ohne eine starke Bedeckung von Leibgarde auszureiten, die zum Theil aus Schweizern und Croaten bestand. Johann Georg Ii. war ein warmer Freund der heiligen Schrift. Um sie im Urterte lesen zu können, studirte er (gleich seinem Urahn August) im Alter noch drei Jahre hindurch unter der Leitung des Reetors an der Kreuzschule Bohemus die hebräische Sprache. Seine streng lutherische Gesinnung zeigte sich unter Anderem auch in dem zu verschiedenen Malen bei harten Strafen erlassenen Verbote, daß kein Evangelischer dem katholischen Privatgottesdienste des österreichischen und des französischen Gesandten zu Dresden beiwohnen sollte. Im I. 1676 (den 7. Juni) veranstaltete er zu Torgau eine Jubelfeier der Eoncordienformet. Nachdem er bereits seit 1660 in der Schloßkapelle alljährlich den 31. October feierlich begangen, verordnet er vom I. 1667 an (in welchem es 150 Jahre her war, daß jene weltberühmten Sätze wider den Ablaß an die Wittenberger Schloßkirche geheftet wurden), daß alljährlich im ganzen Kurfürstenthum der 31. Okto- der als „Reformationsfest" begangen werden sollte, welche Verord- nung bekanntlich noch heute in Kraft ist. Außerdem wird diesem Kur- fürsten noch nachgerühmt, daß er sehr freigebig und sanftmüthig ge- wesen, daher er auch auf einer Gedächtnißmünze als „der Friedfertige und Freigebige" bezeichnet wird. Im I. 1680 grassirte in Sachsen abermals (zum letzten Male) die Pest. Da sie auch in Dresden so stark wüthete, daß daselbst 11,517 Personen derselben zum Opfer fielen, so verlegte Johann Georg Ii. seine Hofhaltung nach Freiberg. Dessenungeachtet erreichte ihn hier der Tod am 22. August 1680. Der im 67. Jahre seines Alters und im 24. seiner Regierung stehende Kurfürst vollendete auf dem Schlosse Friedenstein unter brünstiger Anrufung des Heilandes und unter den Gebeten seines Oberhofpredigerö Dr. Geier Abends gegen 7 Uhr seine irdische Wallfahrt. Durch ein unheilbares Gestchtsübel (Schaden an der Unterlippe), an welchem er im letzten Jahre seines Lebens litt, war ohne Zweifel sein Tod beschleunigt worden. Am 10. October ward sein Leichnam mit dem gewöhnlichen fürstlichen Gepränge beim Scheine von mehr als 800 Fackeln in die kurfürstliche Gruft im dasigen Dome gesenkt.

5. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 67

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
am dritten Tage auferstanden von den Todten, 67 Herr, der war ein guter, frommer Mann. Der hatte nicht gew illig et in ihren Handel, der war von Ari- m a t h i a, d e r S t a d t d e r I n d e n; der auch auf d a s N e i ch Gottes wartete. Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu, und nahm ihn ab und wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein neu gehauen Grab, w orinn en Niemand je gelegen war. Xi nb es war Nüst- tag, und der Sabbath brach au. Cv. Luc. Cap. 23. Die Erscheinung des Auferstandenen. Traurig gingen jene Beiden Ueber Feld nach Emmaus, Redend von des Meisters Scheiden, Unter manchem Thränenguk; Oftmals hemmten sie die Schritte, Da gesellte sich der dritte Wandrer, Jesus, ihnen bei, Und ihn saunten nicht die Zwei. Welchem Gram, de^ lang' euch nagte, Welchem Unfall sinnt ihr nach's Was betrübt euch? Also fragte Jesus, und der Jünger sprach: Was in diesen Tagen eben Dort sich in der Stadt begeben, Fremdling wär' es dir allein Fremd ? Und was ? fällt Jesus ein. Sie erzählten's ihm. Gr schweiget. Endlich ruft er aus, und spricht: Was die Schrift von Christo zeuget, Glaubt ihr, träges Herzens, nicht? Thoren! also mußt' er leiden. Stehn vor dem Gericht der Heiden, Gehn, verschmäht, die Tvdcobahn, Eh' er stieg zu Gott hinan! Und so fuhr er fort zu deuten, Wie an ihm erfüllet ward, Was den Sehern alter Zeiten Gottes Geist geoffenbart. Jetzt, da sie dem Flecken nahte», Wollt' er fürder gehn; da baten Ihn die Zwei: kehr' mit uns ein, Nacht wird's. Und er ging hinein. Als er hier im engen Kreise Beim gedeckten Tische saß, Und das Brod, nach seiner Weise, Brach und dankte; da geschah's, Daß ihn jene Beid' erkannten. O, wie bebten, wie entbrannten Ihre Herzen! aber schon War er ihrem Blick entfloh». Suchend, ohne Spur zu finden, Eilten sie, ihr hohes Glück Den Genossen zu verkünden, Nach Jerusalem zurück. Die sie hier versammelt fanden, Riefen froh: Er ist erstanden! Und die Heimgekehrte» schrie'n: Ja, er lebt, nur sahen ihn! Sieh! mit sanftbewegtem Schritte, Leibhaft, keinem Schatten gleich, Tritt er selbst in ihre Mitte, Friede! spricht er, sei mit euch!»— Doch woher dieß seltne Meinen? Warum schrecktench mein Erscheinen? Nicht ein Geist ist's; nahet, seht, Fühlt; ich bins, der vor euch steht! Ach! nie hat ein Herz empfunden, Was der Zeugen Herz empfand. Als beim Anblick seiner Wunden, Auch der letzte Zweifel schwand. Heimlich lief die frohe Kunde Schnell umher von Mund' zu Munde; Der, als diese Jesum sah'n, Fern war, Thomas hielt's fürwahn. Bis bei fest verschlossnen Thüren Ihm der Herr sich selber wies, Ihn beschauen ihn berühren Seine Wundenmale hieß. Weinend sank der Zweifler nieder: „Herr, mein Gott!" — „Nun glaubst du wieder, Thomas! selig ist und bleibt, Wer nicht sieht, und dennoch glaubt?!" —

6. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 114

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
114 vergeben unsern Schuldiger«. Führe uns Diese Worte machten einen tiefen Eindruck auf das Herz jenes vornehmen Mannes. Mit Thränen siel er zu den Füßen des Jo- hannes und versöhnte sich von ganzem Herzen mit seinen Feinden. Das Kreuz Christi lehret Vergebung. Ludwig Xff. hatte, ehe er König von Frankreich wurde, sehr viele Feinde, welche ihm immer entgegen waren. Als er den Thron bestiegen hatte, ließ er ein Verzeichniß derselben fertigen und be- zeichnete jeden Namen mit einem schwarzen Kreuz. Das vernah- men jene Feinde, geriethen in große Furcht und flohen. Als Ludwig dieß hörte, ließ er sie mit Versicherung seiner Gnade zurückrufen und versicherte, er habe das Kreuz zu ihren Namen geschrieben, um sich dabei stets an das Kreuz Christi zu erinnern, von wel- chem herab derselbe gesprochen habe: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie thun." Führe uns nicht in Versuchung. Wer in aller Welt sollte glauben, daß die Hölle zuweilen in einer Tabakspfeife glimmte, und daß der Teufel sich in ein Pfei- fenrohr verkröche? Und doch, liebe Kinder, ist dem so! Hört zu, ich will euch eine Geschichte erzählen: Es war zu Johanni J&15. Die Maien grünten und die Vögel sangen lustig in den Bäumen: da begegnete dem Andreas aus Umpferstedt, der eben in die Sonutagöschule gehen wollte, ein anderer Lehrbursch aus der Stadt, und fragte denselben: „wo er hingedächte?" Andreas gab ihm zur Antwort: „In die Sonn- tagsschule!" „Was lernt ihr da?" „Schreiben, Rechnen; beson- ders aber Bibel und Gesangbuch." „Das hört man ja in der Kirche genug!" „Dafür geh' ich lieber in die Schenke!" „Rauchst du Tabak?" „Ich rauchte gern, aber ich habe keinen!" „Und auch wohl keine Pfeife?" Ich besitze deren zwei. „Da, nimm eine davon und stopfe sie dir!" Sie waren indeß eine Strecke weiter und schon vor das Thor gekommen. „Ich dächte, du ließest heute Sonntagsschule Sonntagsschule" sein, sprach der Versucher, und gingst mit mir nach Lützendorf." Andreas war noch eine Weile unentschlossen. Wie der Versucher dies merkte, nahm er Feuer, gab dem armen Schusterjungen ein Stück brennenden Schwammes damit er seine Pfeife ebenfalls anstecken konnte. Andreas roch den Portvrieo und zog den lieblichen Geruch recht begierig, mit beiden Nasenlöchern, in sich. „Das ist ein herrlicher Tabak! Wo bekömmst du den her?" befragte ihn Andreas. „Ja sieh; so oft ich ein Paar Schuhe forttrage, die 16 Gr. kosten: so lasse ich

7. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 30

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
Auf sein Geheis, welches zu Aller Freude noch durch die indes angelangtcn Sicherheit^ briefe unterstützt wurde, bestieg man endlich, nach Pilgersitte, die Esel. Auf dem Wege nach Jerusalem, bei Rama, (sonst Arimathia) wurde die fromme Karavane von Männern und Weibern, die auf einer An- höhe sich postirt hakten, mit Steinen geworfen, „gleichwie man die Hunde außhetzet." Aehnliche Ehrenbezeugungen wiederfuhren ihnen auch an- derwärts. Unfern eines Klosters, auf dem Berge Zion, wurden sie förmlich ausgepfiffen und, auf dem Rückwege bei Rama, nicht nur wieder ge- steinigt, sondern auch ihrer Mantelfacke beraubt-. Den i. Aug. genoß der Herzog, nach Pil- gersitte, das heil. Abcndmal und schlug dann 70 zu Rittern des heil. Grabes. Die folgenden Tage besuchte man das Thal Siloa, Bethanien, Bethlehem und andre heilige Orte. Doch liessen die Sarazenen die Christen nicht überall, wohin sie wollten, und waren da- neben fein genug, manchen Ort für einen hei- ligen auszugeben, den wohl nie ein heiliger Fus betreten hatte, „damit sie die frembden Bilger vmb jr Geld bekriegen mochten." Eben so wurden sie auch von ihren Glau- bensbrüdern selbst, von den Mönchen in und um Jerusalem, mit Sagen von Wundern getauscht. Also Lügen auf Lügen die traurige Ernte der lan- gen und beschwerlichen Wallfahrt. Selbst das heil.

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 131

1812 - Dresden Leipzig : Selbstverl. K. Engelhardt
König v. Pohl. u. Kurf. v. Sachsen, oz r ti'ger Titus — ein weiser Salomo — mit einem Wort ein vollkommner Vater des Vater- landes." Der Prinz war von ausserordentlicher Schön- heit, überstand auch glücklich die gewöhnlichen Kin- der-Blattern, „welche schon viel Königs- und Fürsten-Kindern sehr fatal gewesen und die schönen Gesichter, so sie mit auf die Welt bracht, jämmer- lich zerlastert und verderbet." Kaum fing der Prinz an zu lallen, als man ihn schon beten lehrte und im kleinen Katechismus unterrichtete. Im 7ten Jahre entnahm man ihn weiblicher Aufsicht und gab ihm Hans Ernst v. Knoch*) auf Reichenau zum Hofmeister und Christoph Bernhardt zum Lehrer, welcher wieder dem Oberhofpredigerlucius, als Studien- Direktor, untergeben war. Der Prinz begrif leicht und fand Vergnügen an den Wissenschaften. Besonders intcrefsirten ihn Sächsische Geschichte und Geographie. Auch brachte man ihm zeitig Italienisch und Fran- zösisch bei, und machte ihn im i oten Jahre schon mit Mathematik, besonders mit der Befestigungs- Kunst bekannt. Natürlich lies man es auch an körperlichen Ue- bungen nicht fehlen. Der Prinz lernte reiten, fech- ten, schießen, ringen, springen, Fahnen schwingen, ringelrennen, tanzen, Ball schlagen rc. und zeigte in allem, besonders als er das erste Pferd bestieg, das *) Er ward nachher Geh. Rath und Ob. Konsist. Präsident. I 2

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 130

1812 - Dresden Leipzig : Selbstverl. K. Engelhardt
r z > i2. Mai. Friedrich August l. Eben hatte man zum zweitenmal in die Hof- kirche gelautet (denn es war Himmelfarths - Tag) als die frohe Nachricht von der Geburt eines Prin- zen Hof und Stadt belebte. Der kurfürstliche Gros- vater, Ioh. Georg Ii. diefen Morgen gerade kränk- lich, wollte das Fest auf dem Zimmer feiern. Al- lein die Geburt eines Prinzen war ihm zu wichtig, als daß er Gott nicht in der Kirche hatte seinen Dank bringen sollen. Dem Obcrhof-Prediger D. Geyer ward in der Sakristei, kaunr io Minuten vorher, ehe er die Kanzel bestieg, vom Hoffourier gemeldet: „Wie daß Ihro Fürstl. Gyaden durch Hülfe des Aller- höchsten das Land mit einem Prinzlein erfreuet und also wohl wünfcheten, daß Gott an heiliger Statte gedankt und solch glückseliges Begegniß den ge- treuen Unterthanen von der Kanzel notificiret wer- den mochte." Und dies geschah auch, wiewohl D. Geyer sich nachher nicht wenig darüber beschwerte, daß es gar sauer ihm angekommen sei, eine so hochwichtige Sache seiner Predigt so in Eil einzuflechten. Den iz. Mai ward der Prinz im sogenannten steinernen Saale getauft und lag dann, wie ein da- maliger königlicher Historiograph sagt, „zum Pur- pur geboren, in seinen Windeln, kt annoch schwa- chen Gliedern als ein unüberwindlicher Held. Der Schatten seiner Wiegen verursachte schon eine tiefe Ehrfurcht. — Es schlief darin» ein grosmüthiger Hercules — ein gü- tiger

10. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 355

1883 - Leipzig : Spamer
Die Reste des Wendentums. 355 Ein Sterbender wird vom Bett hinweg auf ein frisches Strohlager ge- bracht. Sobald der Todeskampf eintritt, wird die Thür oder ein Fenster geöffnet, damit die scheidende Seele bei ihrem Fluge gen Himmel nicht aufgehalten werde. Den Bienen zeigt man das Ableben des Hausherrn mit den Worten an: „Bienchen, steht auf, euer Herr ist tot!" Früher war das Todaustreiben am Sonntage Lätare Brauch, dasselbe ist aber abgekommen; die ebenfalls üblichen Johannisfeuer sind polizeilich verboten worden. Wenden und Wendmnen. Das Eierschieben, ein Osterspiel, bei welchem ein Ei nach einem zweiten gerollt wird, ist nur noch teilweise auf dem Lande bekannt. Am Protzschenberge bei Bautzen sindet es zur Belustigung der Kinder alljährlich am ersten Osterfeier- tage statt. Die jungen Leute lieben den Tanz; neben den deutschen Tänzen üben sie auch noch ihren nationalen Reigen. Dabei bewegt sich die Tänzerin eine Zeitlang allein, dann wird sie von ihrem Tanzgenossen umkreist, der durch Stampfen, Singen und Jauchzen seine Sehnsucht ausdrückt; endlich reicht sie ihm die Hand zum gemeinschaftlichen Tanzen, und dann nehmen mehrere Paare am Ruudtanze teil. Im Winter kommen die Burschen und Mädchen in Spinn- stuben zusammen und singen dabei ihre Volkslieder. Im Charakter des Wenden wollen viele einen harten, starren Sinn wahr- nehmen; man wirft ihm ferner Trunksucht und Grobheit vor und tadelt seinen 23* i
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