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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 87

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I Gvtz von Berlichmgen im Bauernkrieg« Nach einem im Verlag von <t. C. Meinhold & Söhne in Dresden erschienenen Wandbild. 2. Niederlage. Luther, bei anfänglich zum Frieden geraten hatte, forderte jetzt die Fürsten auf, mit dem Schwerte dreinzuschlagen und kein Erbarmen mit den räuberischen und mörderischen Bauern zu haben. Bald zogen der Kurfürst von Sachsen, der Landgraf von Hessen u. a. Fürsten mit ihren Scharen nach Thüringen, wo Thomas Münzer mit seinem Anhange arg gehaust hatte. Bei Frankenhausen' kam es (1525) zum Kampfe. Die betörten Bauern, die 1525 singend und betend den Beistand der himmlischen Heerscharen erwarteten, waren von den krieggeübten Söldnern der Fürsten bald- besiegt. Münzer flüchtete nach Frankenhausen und hielt sich in einem Bette versteckt. Er wurde jedoch aufgefunden und nach Mühlhausen gebracht, wo er mit 25 Genossen hingerichtet wurde. Die traurige Lage der Bauern wurde nicht gebessert, an manchen Orten sogar noch verschlechtert. Z. Die Gcuedertäufer. Es traten Leute auf, die lehrten: man dürfe nicht die Kinder, sondern nur Erwachsene taufen. Sie tauften deshalb die Leute, die bei ihnen aufgenommen werden wollten, noch einmal; daher nannte man sie Wiedertäufer. Einer ihrer Prediger war Thomas Münzer. Im Jahre 1534 kamen Wiedertäufer nach Münster. Hier fanden sie solchen Anhang, daß sie den Bischof und die Geistlichkeit vertrieben. Unter ihnen war auch ein Schneider aus Leyden, Johann

2. Königreich Sachsen - S. 56

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 56 — 'S. Welche Aussicht mag die Lausche bieten? (Böhmerland!) 4. Welchen Nutzen hat es für die Wenden, daß sie in der Schnle auch die deutsche Sprache lernen müssen? 5. Viele Wenden verlassen ihr Heimatsdorf und gehen auf einige Jahre als Knechte oder Mägde in andere Ortschaften. Sie finden immer leicht einen Dienst. Wie mag das kommen? (Stark, fleißig — und ehrlich — wird neu hinzugefügt.) 6. Was geht von der Lausitz aus in alle Welt? 7. Nenne und zeige Tuchmacherstädte! 8. Nenne Städte, in denen Getreidemärkte abgehalten werden! (Bautzen, Löban, Zittau.) 9. Erkläre: Lausitz, Löbauer Wasser, Schwarzwasser, schwarze Elster, Pulsnitzer Pfefferkuchen! 19. Bestimme die Lage von Bautzen, Löban, Zittau, Großenhain, Kamenz, Pulsnitz! 11. Aufsuchen aller neu aufgetretenen Flüsfe, Berge und Städte auf der Handkarte. Zur Konzentration. 1. Lesen und Besprechen: a. Aus Muttersprache, Iv. Teil: Der Oybin. b. Aus Heimat (Jütting und Weber): Zufriedenheit. c. Als Dialektprobe. In der Heede. Uff dar weiten, weiten Fläche is's fchu leer geworn vo Menschen; denn des Toages Last und Hitze wird vergass'u itzt d'rheeme. Nor au eenz'ger al'er Bauer stiht uo uff sei biss'l Wiese. Daß dar vill geschafft in' Lab'n, fitt m'r oan dan fchwiel'gen Händ'n, die dan Bod'n vuller Mühe abgerungen, was vonöten zu dan biss'l Lab'n nf Ard'n. Wühl sein uff dar braunen Stirne Nut und Snrg'n eingegraob'n, oaber ar hoatts stramm getroag'n, ni gekloagt und still gewirket. Jtze stitt ar still und lauschet, wie dos Glöck'l vo d'r Kerche soitt, daß's ak genug fer hoite. Und wie's dreimal drei geschloin Hot, nimmt ar's Käpp'l von dan Koppe, halt's mit seinen schwiel'gen Händ'n und bat't still a Voaterunser. Und nu gitt ar nei ins Dörf'l. Heeme gibbt's nor Brot und Suppe, oaber ar begnigt f'ch und froit sich über die rutback'geu Enkel, welche de flachsgaln Köpp'- chen fchu gelegt zum Schlummer nider. „Arme Kinger! ehr werd't amol oach oich miss'n sihre ploagn. Oaber loaßt's ak gut sein! Drob'n is ju Enner, dar's oich s'agn't." Aus „Allerlee aus d'r Äberlausitz".

3. Königreich Sachsen - S. 59

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 59 — imb zuletzt bei Nossen gesehen haben, noch klein ist, arbeiteten viele Bergleute Tag und Nacht, um für ihreu Herrn, den Markgrafen Otto, helles Silber aus der Tiefe zu holen. Sie fanden soviel Silber, daß sie sogar einmal einen großen Tisch und eiue Bank aus reinem Silber gemacht haben. An diesem Tische aß Otto, als er sich einst das Berg- werk ansah.*) — Wiedergabe. Aber es ist doch sonderbar, daß gerade Otto der Reiche genannt wurde. Das Silber steckte doch schon zur Zeit Konrads in der Erde. Warum ließ er es nicht hervorholen? (Er wußte es gewiß nicht, daß es Silber in seinem Lande gab.) Woher aber wußte es Otto? Ihr sollt es jetzt erfahren. — Ihr wißt, daß erst ein kleiner Teil der Markgraffchaft angebaut war (Der Nordeu) und daß im Süden noch wilder Wald Berg und Thal bedeckte. Als man nun einst wieder ein kleines Stück dieses großen Waldes niederschlugt), fanden die Arbeiter beim Ansroden der Baum- wurzeln (d. h.?) ein Gestein, welches hell im Sonnenschein glänzte: Silber. — Wiedergabe.***) Zur sachlichen Besprechung: Da mag sich aber Otto gefreut haben, als er die Kunde von der Entdeckung des Silbers erhielt. Warum? (Das Silber ist ein sehr kostbares Metall. Aus ihm werden Geldstücke, z. B. nnsere Markstücke, ferner Gerätschaften, z. B. Leuchter, und Schmucksachen, z. B. Ketten, Armbänder, Ringe u. f. w. gefertigt.) k. Jitl: Wie Otto Bergwerke bauen ließ. I. Bergwerke? Wozu? (Das Silber kani ja nicht allein aus der Erde heraus, es lag gewiß auch nicht immer nahe an der Oberfläche der Erde, so daß man tiefer graben mußte, um etwas zu findeu.) Und was hatte man zu thuu, damit eiu solches Bergwerk zu stände kam? (Man mußte ein tiefes Loch in die Erde graben, wie bei einem Brunnen. Dieses Loch heißt Schacht. Von dem Schachte ans waren Gänge zu graben. In den Gängen hackte man das Silber ab und schaffte es dann herauf.) Ii. Ihr habt recht! Als Otto von dem kostbaren Funde gehört hatte, schickte er Bergleute in die Gegend, in der man zuerst Silber gefunden hatte. Diese Bergleute bauten ihre Hütten an die Mulde und *) Dasselbe wird auch von Albrecht dem Beherzten erzählt. (St. Georgszeche zu Schneeberg.) **) Beim Bau des Klosters Zelle. ***) Man erzählt die Entdeckung der Silberschätze auch in anderer Weise. Holz- fnhrleute, die von Halle nach Böhmen fuhren, sollen in den Wagengleisen Erzstücke gefunden haben, die ihre Aufmerksamkeit erregten und sich bei näherer Untersuchung (Durch Bergleute im Harz) als silberhaltig eriviesen.

4. Königreich Sachsen - S. 3

1897 - Leipzig : Wunderlich
nicht allein mit der Hand nach der Himmelsgegend zu deuten, nach welcher die betreffende Landschaft liegt, sondern auch die Landstraßen und Eisenbahnlinien der engeren Heimat zu bezeichnen, die zu benutzen wären, wenn man in Wirklichkeit sich aufmachen wollte zur Reise in die Ferne. Auf diese Weise wird der Schüler von vornherein bestimmt darauf hin- gewiesen, daß die Städte, Ströme und Gebirge, denen er seine Ausmerk- samkeit schenken soll, nicht nur als bunte Flecke auf der Karte existieren, sondern wirklich vorhanden sind, und von ihm, wenn er sich nur die Mühe nehmen wollte, sie aufzusuchen, so geschaut werden können, wie die Gewässer, Höhen und Ortschaften, über die er täglich seinen Blick hin-- schweifen lassen kann. Wenn wir also mit dem Unterricht in der Vater- landskuude beginnen, fo werden wir nicht etwa an der Hand der fach- wissenschaftlichen Gesichtspunkte fortschreiten, nach denen die meisten Leit- fäden geordnet sind, also zuerst von der Lage und Größe Sachsens, dann vielleicht von der Bewässerung u. s. f. sprechen: wir werden einfach und naturgemäß von unserem Heimatsorte aus die Fäden spinnen. Vielleicht — das hängt ja ganz von der Lage des betreffenden Ortes ab — folgen wir in Gedanken den Wellen des Flnffes, in dem sich der Wohnort spiegelt, vielleicht pilgern wir die breite Landstraße, an der unser Dorf liegt, vielleicht besteigen wir im Geiste den Bahnzug, der durch unsere Fluren saust, und fahren mit ihm in die weite, weite Welt, in die Königs- stadt Dresden, oder nach Leipzig, wo unser Lesebuch herstammt, oder nach Plauen, woher die Vorhänge kommen, die die Fenster unserer Wohnstnbe zieren. Ferner ist jedes neuaustretende geographische Objekt (Berg, Fluß, Stadt, Entfernung, Höhe) mit Hilfe der heimatlichen Elemente zu veran- schaulichen. Nur dann werden die Zeichen der Karte und die Worte des Lehrers imstande sein, in der kindlichen Seele klare und bestimmte Vorstellungen zu erzeugen. Wenn z. B. ein Kind, welches in Rochlitz oder in Wechselburg oder in Lnnzenan die Schule besucht, uur hört: „In der Nähe des Dorfes Pillnitz erhebt sich der Porsberg", so ist es einzig und allein um einen Namen reicher geworden. Es hat in dem Namen „Porsberg" eine Münze erhalten, die es einnimmt und ausgiebt, ohue ihren Wert und ihr Gepräge zu kennen. Ganz anders gestaltet sich die Sache, wenn dem genannten Satze die Bemerkung beigefügt wird: Dieser Berg sieht gerade so aus, wie der Rochlitzer Berg, den wir bestiegen haben. Der Zusatz „Rochlitzer Berg" weckt im Zöglinge ein Fülle lebenswarmer, aus eigner Anschauung hervorgegangener Vorstellungen, so daß er nicht nur mit dem Worte „Porsberg" einen Begriff zu verbinden vermag, sondern auch im stände ist, den Berg, den er noch nie mit leib- lichem Auge sah, frisch und lebendig zu beschreiben. — Ähnlich muß immer verfahren werden. Immer und immer wieder ist auf die Bilder zurück- zugehen, die auf Grund eigener Wahrnehmung und Beobachtung in der Seele entstanden sind, denn diese „sind das elementare Material, ans dem das umfängliche, farbenreiche Gebäude der geographischen Kenntnisse

5. Königreich Sachsen - S. 17

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 17 — Blüte prangt im Kranz der deutschen Länder, wie es gesegnet ist vor so manchem andern Lande durch Reichtum und Anmut seiner Gauen. Wir werden die Vaterlandskunde zu einem Prinzip für unsere Unter- richtsarbeit machen. Dadurch aber wird der Zögling nicht allein sein engeres Vaterland immer genauer und besser kennen, nein, er wird es -auch immer mehr lieben lernen und so teilhaben an dem Segen, der, wie Jakob Grimm einmal sagt, auf allem Vaterländischen ruht. Tischendorf, Sachsen. 3. Aufl. 2

6. Königreich Sachsen - S. 18

1897 - Leipzig : Wunderlich
praktischer Heil. Erste methodische Einheit. 1. Die Stadt Dresden. (Reise nach Dresden. — Der Elb ström. — Blick von der Augustus- brücke. — Elb Handel.) a. 3icl: Wir wollen zusammen in die Stadt reisen, in der der König wohnt. Nachdem das Ziel von den Kindern wiederholt und sodann an- gegeben worden ist, daß König Albert in Dresden wohnt, beginnt die Besprechung: Wie gelangen wir denn nach Dresden? Die Kinder geben aus Grund des vorausgegangenen Unterrichts an: Da müssen wir mit der Eisenbahn fahren. Wir gehen nach Leipzig auf den Dresdner Bahnhof (Der Weg wird kurz beschrieben.) Auf dem Bahnhofe lösen wir eine Fahrkarte. Eine solche Fahrkarte ist aus Pappe gefertigt. Es steht darauf, wo wir eingestiegen sind, (Also?) wohin wir fahren wollen, (Nämlich?) wie viel die Fahrt kostet (4 Mk. 79 Pf.) und für welche Klaffe die Fahrkarte gilt. (Also?) Weuu wir eingestiegen sind, wird die Wagenthür vom Schaffner zugemacht. Der Schaffner läßt sich unsere Fahrkarte zeigen und kneipt mit einer Zange ein Loch hinein. Dann ertönt die Pfeife des Zugführers. Die Lokomotive zieht an, und der Zug fährt fort. Wir fahren vorüber an Bahnwärterhäuschen und Tele- graphenstangen, an Dörfern, Feldern und Wiesen. Wir wollen, sagt der Lehrer, den Weg auf der Karte zeigen. (Wandkarte von Kuhnert.) Wir sehen, daß wir, ehe wir nach Dresden kommen, an vielen Orten vorüber fahren, die wir schon voriges Jahr kennen gelernt haben. Welche sind dies? Die Kinder zeigen an der Karte und erzählen: Wir fahren vorüber an Borsdorf, wo die Bahn über die Parthe führt, an Wurzel^ wo sie über die Mulde geht, an Oschatz, wo viele Tuch- und Schuh- niacher wohnen, wo der Kolmberg liegt, welcher viel höher ist als unser

7. Königreich Sachsen - S. 27

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 27 — Schandau gelegene Berge besteigen (Winterberge!) oder im Thale des Flüßchens, das bei Schandau in die Elbe fließt (Kirnitzsch!), stromauf wandern, immer an dem klaren, rauschenden Gewässer entlang, zwischen hohen Felswänden hin, an denen dunkelgrünes Moos sich hinzieht oder gelbe Flechten emporklettern.*) — Zusammenfassung. Hieran schließt sich eine Wiederholung des bisher behandelten Stoffes, eingeleitet durch das Ziel: Wir wollen nun von Schandau au? wieder nach Dresden zurückreisen. (Zeige den Weg! Nenne und zeige die Orte, die wir berühren müssen! Beschreibe das Schiff, das uns den Strom hinabtragen soll! Gieb an, was wir vom Schiffe ans sehen! ?c.) 3. Von Dresden aus stromabwärts. Ziel: Wir wollen von Dresden aus nach Riesa zurück- fa hren. 1. Wie sangen wir dies an? (Wir gehen in Dresden auf den Bahnhof, auf dem wir angekommen sind, kaufen eine Fahrkarte und fahren denselben Weg, den wir gekommen sind, zurück.) Zeige dies auf der Karte! Schildere unsere Fahrt! Wir könnten aber auch auf andere Weise nach Riesa gelangen! (Wir könnten in Dresden ein Schiff be- steigen und auf der Elbe stromabwärts fahren. Riesa liegt ja an der Elbe.) Das wollen wir thun. Zeige den Weg! — 2. Was werden wir auf unserer Reise zu sehen bekommen? Zunächst erblicken wir dasselbe, was wir auf unserer Reise bis Pirna sahen. (Weinberge, kleine Dörfer mit roten Ziegeldächern, Obstbäume, grüne Wiesen, Höhen mit Schlössern.) So ist's. Und wenn wir so fast zwei Stunden zwischen freundlichen Dörfern und Weinbergen hingefahren find, so kommen wir an eine Stadt. Zeige sie! (Meinem) In Meißen verlassen wir das Dampfschiff, um uns die Stadt zu betrachten. Meißen bietet ja des Sehenswerten gar viel. Zunächst besuchen wir die Albrechtsburg, das Schloß Meißens. Es erhebt sich ganz nahe am Elbstrome auf einem Hügel und besitzt in seinem Innern außer Küchen und Kammern auch große Säle, deren Wände mit prächtigen Gemälden geschmückt sind. — Nicht weit von dem Schlosse liegt der Dom zu Meißen. Dieser Dom ist ein gar herrliches Gotteshaus. Durch breite Fenster sendet die Sonne ihre Strahlen in das weite Schiff, dessen Decke von fünfzig mächtigen Säulen getragen wird. Wie feierlich ist es in dieser Kirche, wenn Sonntag? die große Orgel erklingt und ihre Töne gewaltig durch die weite Kirchenhalle dahinbrausen und sich mit dem Gesauge der Andächtigen mischen, die von fern und nah herbeikamen, *) An dieser Stelle können auch, wenn gute Abbildungen zur Verfügung stehen, noch andere Sehenswürdigkeiten des Gebirges Erwähnung finden, z. B. Kuhstall, Prebischthor u. s. w.

8. Königreich Sachsen - S. 38

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 38 — spazieren im grünen Walde oder schauten von Bergeshöhen hinab weit über unser Vaterland. — Zusammenfassung. Ii. Der Lehrer erzählt: Vor tausend Jahren war vieles anders. Wenn wir da die Elbe hinabgefahren wären, hätten wir keiue Schlösser, keine Städte, keine Brücken gesehen: wilder Wald staud an den Ufern. Durch ihn führte weder Weg noch Steg. In ihm hausten nicht allein Rehe und Hirsche, nein, auch wilde Schweine, Bären und Wölfe hatten da ihre Wohnung. Wo jetzt Schandau, Pirna und Dresden stehen, standen damals kleine Dörfer ans Lehm- und Holzhütten. In ihnen wohnte ein Volk, welches man Sorben nannte. Um die Dörfer herum lagen Kornfelder und Wiesen. Auf deu Wiesen weideten Schafe mit langer, zottiger Wolle. Sorbenkinder, mit dunklerer Haut und dunklereu Haaren als ihr sie habt, hüteten sie. Wir würden nicht verstehen, was diese Kinder unter einander reden: sie sprachen eine andere Sprache als wir. In den kleinen Lehmhütten des Dorfes waren sie zu Hause. Dort spann die Mutter Garu oder webte das Garu zu Tuch und Decken. Der Vater machte Töpfe und Krüge aus Thon oder schmiedete Lanzen und Spieße für die Jagd. Abends fuhr er in einem kleinen Kahne hinaus, Fische zu fangen für das Abendeffen. — Nachdem das Dargebotene von einigen sich meldenden Kindern nach- erzählt, das dabei Weggelassene ergänzt, das falsch Wiedergegebene be- richtigt worden ist, wird in gemeinsamer Besprechung hinzugefügt, was zur Erhellung oder Ausschmückung des gegebenen Stoffes beiträgt. So wird angegeben, wozu die Töpfe und Krüge dienen follten, welche Tiere man mit Lanze und Spieß zu erlegen gedachte, welche Fische der Vater wohl heimbrachte und dergleichen. Nachdem hierauf der erste Teil noch einmal mit Entflechtung alles dessen, was die Besprechung geliefert hat, nacherzählt und sodann einge- prägt worden ist, fährt der Lehrer fort: Solche Sorben wohnten nun nicht allein an der Elbe, nicht nur dort, wo jetzt Pirna, Schandau oder Dresden liegen, sondern auch dort, wo jetzt Oschatz, Mügeln, Würzen, Borna, Leipzig und Halle stehen*), standen einst Sorbendörfer. Die Sorben besaßen also ein großes Land. Sie nannten es Sorabien. — Wiedergabe des Gebotenen durch die Kinder. Die sachliche Besprechung knüpft an an die Fragen bez. Wen- dnngen: a. Wie groß war denn eigentlich das Sorbenland? (Die Kinder bestimmen an der Karte die Grenzen: Saale bis Elbe.) b. Warnm hieß das Land Sorabien? c. Zeige die Orte, wo einst Sorbendörfer standen! *) Aus der Heimatslunde bekannt.

9. Königreich Sachsen - S. 95

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — 1. Der Boden hat wenig Ackerkrume, aber viele Steine, so daß die Körner wenig Nahrung finden. — Wohl, fügt der Lehrer hinzu, liest der Landmann mit vieler Mühe vor dem Pflügen sorgfältig alle Steine vom Acker, aber der Pflug bringt neue Steine aus dem Boden. Am Rande vieler Felder sieht man große Steinhaufen. Ihr würdet staunen über ihre Höhe und Länge. Alle diese Steine hat der Bauer von seinem Felde gelesen. 2. Die Bestellung ist schwer. Da die Felder den Berg hinauf- liegen, läßt es sich auf ihnen schwer pflügen, eggen oder fahren. — Oft liegen, wird hinzugefügt, die Felder so schief, daß der Landmann nicht mit dem Wagen hinauffahren kann. (Warum nicht? Er muß den Dünger im Kübel hinauf-, die Ernte im Handwagen oder im Arm herunterschaffen. 3. Der Sommer ist nicht so lang und so heiß wie bei uns. — Der Winter, wird ergänzt, kommt im hohen Erzgebirge eher als bei uns. Oft liegt im Oktober hoher Schnee auf den Bergen, und wenn bei uns die Lerchen trillern und die Veilchen blühn, läuft man manch- mal in Karlsfeld oder Oberwiesenthal (am Fichtelberge) noch in der Pelzmütze und in Pelzhandschuhen durch die Straßen. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung. Es muß uns wuuderu, daß die Leute im hohen Erzgebirge über- Haupt Ackerbau treiben. Warum? (Mühe bei der Bestellung — kärg- liche Ernte.) Woraus mag es sich da erklären, daß man trotzdem jedes Fleckchen Erde in Feld zu verwandeln sucht? (Die Leute sind arm wie die Bewohner der Weberdörfer in der Lausitz. Sie erbauen die Kartoffeln und die anderen Feldfrüchte, welche sie für ihren Haushalt brauchen, selbst, damit sie Geld ersparen.) Zusammenfassung: Der Ackerbau im hohen Erzgebirge. 2. Ein Winterabend in einer kleinen Hütte im hohen Erzgebirge. 3tcl: Wie manche Leute im Erzgebirge die langen Winter- abende zubringen. I. Wie verleben wir denn die langen Winterabende? (Wenn die Dunkelheit hereinbricht, wird die Lampe auf den Tisch gestellt und angezündet; alle, welche in der Stube sind, setzen sich um den Tisch herum. Die Kiuder machen ihre Schularbeiten. Dann spielen die Knaben mit den Bleisoldaten und die Mädchen mit den Puppen. Der Vater liest in einem Buche oder in der Zeitung. Die Mutter strickt. Später bringt die Mutter das Abendessen herein. Nach dem Abendessen erzählt manchmal die Mutter eine Geschichte, z. B. das Mädchen von den sieben

10. Königreich Sachsen - S. 49

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 49 — 4. Die Wenden treiben noch heute vorzugsweise Ackerbau. Sie arbeiten fleißig auf dem Felde, bis die Mittags- oder Abendglocke tönt und zum Essen ruft. — Die Arbeit in der frischen Luft macht die Wenden gesund. Man trifft daher unter ihnen meist starke, kräftige Leute mit roten, vollen Gesichtern. — Wiedergabe. Freilich giebt es nicht überall im Wendenlande Acker- boden. Ein Teil des Landes ist Heide. Wie es dort aussieht, ist euch bekannt. Wie? (Da blüht das Heidekraut mit seinen roten Glöckchen und die ■ tütlbe Rose. — Da streckt der Brombeerstrauch seine langen Arme aus und hält uns am Kleide fest. — Da stehen Heidelbeeren und Preiselbeeren und Pilze. — Da summen die Bienen, da flattern die blauen und roten Heideschmetterlinge. — Da steigt die Lerche empor aus dem Heidekraut. — Da fließt der Heidebach, und blaue Vergißmeinnicht stehen an seinen Ufern. — Da stehen kleine Dörfer und Bienenstöcke hinter den Häusern. — Um die Dörfer liegen Klee- und Buchweizen- felder und Kiefernwälder. Getreidefelder giebt es freilich wenig in der Gegend. Warum? (Der Boden ist zu sandig und lehmig. Da mag das Getreide nicht wachsen.) Womit mögen sich die Wenden, die hier wohnen, beschäftigen? (Sie halten sich vielleicht Bienenstöcke, von ihnen bekommen sie Honig und Wachs. — Sie sammeln gewiß Pilze und Beeren. — Sie machen Besen aus Heidekraut.) Das, was sie finden und anfertigen, werden sie aber nicht selbst verbrauchen! (Sie tragen Honig und Wachs, Pilze, Beeren und Besen gewiß — wie die Leute, die in die Dresdner Heide gingen — auf den Markt und verkaufen es dort.) Richtig! Sie schaffen dies alles — ebenso wie die übrigen Wenden ihr Getreide — in eine große Stadt zum Verkauf. Wir wollen uns den Namen dieser Stadt merken. Sie heißt Bautzen. Zeige sie! Bestimme ihre Lage! (Spree—bahn.) Der Fluß, der durch Bautzen fließt, hat auch einen Nebenfluß. Zeige ihn! Lies seinen Namen von der Karte ab! (Löbaner Wasser.) Woher mag dieser Fluß seinen Namen haben? Die Karte lehrt es! (An seinen Ufern liegt die Stadt Löban.) Löban ist ungefähr so groß wie Oschatz. Es hat auch sonst Ähnlichkeit mit Oschatz, wie die Karte zeigt. Wieso? (Ein Berg liegt in der Nähe der Stadt, der Löbaner Berg.) In Löban werden große Getreidemärkte abgehalten, ähnlich wie in Bautzen. Wie erklärst du das? Zusammenfassung. S. Ein Blick vom Löbaner Berge. Ziel: Wir besteigen heute den sagengeschmückten Löbaner Berg und schauen uns von ihm aus um. Nachdem die Kinder noch einmal den Löbauer Berg gezeigt und seinen Namen erklärt haben, schreitet der Unterricht fort an der Hand dreier Fragen. Tischendorf, Sachsen. 3. Aufl. 4
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