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erforschten, ^ in 6 Ohr flüstern; int brousenben Seßetter feiert er einher * fein achtbeiniges, schneeweißes Roß trägt ihn bnrck die Lüfte; fein befolge (— Wodans Heer, im Volksmunbe in „wüthenbes Heer" verberbt) begleitet ihn; ihm ist die Mittwoch geweiht.
Seine Gemahlin war Hertha ober Bertha ober Freia ( ihr war der Freitag geweiht —) ober Hulba (— Frau Holle der Sage). Ihr Wohnsitz war die Insel Rügen; bort stanb in heiligem Haine ihr mit Tüchern überbecktcr Wagen; nur der Priester durste benselben anrühren; er allein wußte es, wenn die Göttin in ihrem Heiligthume gegenwärtig war. Dann geleitete er den von Kühen gezogenen Wagen mit tiefster Ehrfurcht durch das Land. Ueberall, wohin die Göttin kam, gab es frohe Tage und festlichen Schmuck; die Waffen ruhten, es herrschte der Friebe. Wenn Hertha enblich in ihr Hetltgthum zurückgekehrt war, so würden Wagen und Tücher im heiligen See gewaschen, die bienstleistenben Sklaven aber vom See verschlungen.
Wobans Sohn war Donar, der Donnergott. Aus seinem rothen Bart bläst er die Blitze; aus einem mit Böcken bespannten Wagen burchsährt er den Himmel; mit seinem mächtigen Hammer bekämpft er die Riesen. Eiche und Donnerstag waren ihm geweiht.
Wobans anbrer Sohn, Thiu ober Ziu, war der Kricgs-gott; der Dienstag führt feinen Namen.
Als niebere Gottheiten würden Elsen, Nixe, Kobolbe, Feen, Zwerge, Wichte und Riefen verehrt.
Weise Frauen ober Seherinnen verkünbeten die Zukunft. Häufig wohnten sie einsam in Wätbern, auf eingehegten Plätzen (— Hag); daher nannte man sie Hageffen (— Hexen).
Um die Zukunft ober den Willen der Götter zu erforschen, zer-
legte man wohl auch den Zweig einer Buche in Stäbchen (— Buch-staben), versah sie mit gewissen Zeichen und streute sie auf ein weißes Tuch. Drei dieser Stäbchen würden alsbann aufgehoben (— aufgelesen), und aus ihren Zeichen beutete man die Zukunft ober den Willen der Gottheit. (Noch jetzt nennen wir unsere Lautzeichen „Buchstaben"; noch
letzt „lesen" wir, wenn wir die Buchstaben zu Wörtern und Sätzen
verbinden.)
Die in die buchenen Stäbchen eingeritzten geheimnißvollen Zeichen nannte man „Runen" (— „raunen",bebeutet heute noch: jemmtbem etwas geheimnißvoll zuflüstern). —
Alle Germanen feierten das Frühlings-, das Sommer-fonnenwenbe- und das Iulfest. Zur Feier berfelben würden auf den Höhen Feuer angezünbet. An Stelle dieser heib-nifchen Feste sinb im Lause der Zeit das christliche Oster-, Johannis- und Weihnachtsfest getreten. —
10. Die alten Deutschen glaubten an ein Leben nach dem Tode.
Die im Kampf gefallenen Helben würden von den Walküren ober Schlachtjungfrauen nach^Walhalla, der Burg Wobans, geführt. Kampsspiele und Festgelage warteten
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Im Vertrauen auf die Hilfe ihres Kaisers Franz griffen sie zu den Büchsen, die in dem gebirgigen Lande schon der Knabe führen lernt und mit denen der Jüngling und Mann die steilen Alpenwände hinaufsteigt, um die flücktige Gemse zu jagen. An ihre Spitze stellte sich der Gastwirth Andreas Hofer. Wie einst Saul ragte er eines Kopfes Länge über die Menge; bis auf den Gürtel reichte fein prächtiger schwarzer Bart; wegen seiner Redlichkeit, seiner treuherzigen Milde und seiner aufrichtigen Frömmigkeit war er überall hoch angesehen. — Im ganzen Lande entbrannte der Kampf; „von den Bergen rollten Felsstücke und Baumstämme, aus Klüften, aus Hecken und Hütten Pfiffen und trafen die Kugeln." Binnen wenig Tagen wartyrol den Baiern entrissen, und auch ein französisches Corps, das den letzteren zu Hilfe eilte, vermochte es nicht wieder zu gewinnen; bei Innsbruck, am Jselberg, sah es sich plötzlich von allen Seiten umschlossen und mußte sich gefangen geben. Da kam die unglückliche Schlacht von Wagram, und im Frieden von Wien trat der östreichische Kaiser das treue Land abermals an Baiern ab. Die braven Tyroler mußten die Waffen niederlegen. Aber durch falsche Nachrichten getäuscht, begann Hofer den Kampf von neuem. Bald mußte er der französischen Uebermacht weichen. „Zwei Monate lang verbarg er sich mit seiner Familie in einer einsamen, durch Schnee und Eis verdeckten Sennhütte." Leider sand sich ein Verräther. Die Hütte wurde mit französischen Soldaten umstellt, dann klopfte man an die Thür. Hoser öffnete und bekannte sich unerschrocken als den Gesuchten; nur um Schonung seines Weibes und seiner Kinder bat er. Gebunden führte man ihn herab; die rohen Soldaten ließen ihn über Schnee und Eis barfuß gehen und zerrauften ihm den Bart, daß das Blut herabfloß; mit lächelnder Geduld ertrug er die Mißhandlungen. Zu Mantua wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurtheilt. Mit dem Muthe eines Mannes vernahm er den ungerechten Spruch. „Ade, schnöde Welt", schrieb er wenige Stunden vor seinem Tode, „so leicht kommt mir das Sterben vor, daß mir nicht einmal die Augen naß werden." Stehend und mit unverbundenem Auge schaute er dem Tod in's Angesicht. „Schießet gut", sprach er noch zu den Soldaten, dann kommandirte er mit fester Stimme „Feuer!" Sechs Schüsse fielen; schwerverwundet sank er in die Knie; nach sechs weiteren Schüssen kämpfte er immer noch mit dem Tode; ein 13. erst, den man aus unmittelbarer Nähe aus ihn abseuerte, machte seinem Leben ein Ende. So starb er im Jahre 1810 den Tod eines Helden.
Vergleiche das Gedicht von Mosen „Andreas Hofer: Zu Mantua in Banden rc.
8. Aber auch in Norddeutschland halten viele gemeint, der Kampf Oestreichs mit Napoleon biete die günstigste Gelegenheit, das französische Joch abzuwerfen — vor allen Major von Schill. Schon nach der Schlacht von Jena und Auerstädt hatte er sich bei der Vertheidigung der Festung Colberg rühmlichst ausgezeichnet. Jetzt sammelte er eine
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Andreas_Hofer Napoleon Schill
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Jselberg Wien Baiern Mantua Mantua Norddeutschland Jena
Prometheus.
gezeichnete Aphrodite (Venus) eine Beschtzerin. Hermes (Mercr) end-lich behtete den Kaufmann und die Wege, auf denen derselbe mit seinen Waren dahinzog; zudem eilte er in Flgelschuhen zur Erde hernieder,
um Befehle der Götter auszurichten.
Sonst lieen die Himmlischen ihren Willen durch weissagende Das Orakel Priester oder Priesterinnen verknden. Das geschah besonders in dem 8u ei^1-Orakel des Apollo zu Delphi. Dort erhob sich ein Tempel der einem Erdspalt, dem betubende Dmpfe entstrmten. An bestimmten Tagen wurde ein goldner Dreifu der den Spalt gestellt, und eine Priesterin setzte sich darauf. Sie atmete die Dmpfe ein und stie dabei unzusam-menhngende Laute aus, die von den umstehenden Priestern gedeutet und in Verse gebracht wurden. Gesandte von Knigen oder Stdten, oft aus weiter Ferne, nahmen drauen die mehrdeutigen Orakel in Empfang und spendeten kostbare Geschenke dafr.
Dem Zeus zu Ehren wurden aller vier Jahre auf der Festspiel- Die statte Olympia die Olympischen Spiele gefeiert. Fnf Tage whrten sie:
am zweiten rangen die Knaben, am dritten die Männer im Wettlaufen,
Ringen und Faustkampf um den Preis, der vierte Tag galt dem Wett-rennen der Wagen und Reiter sowie dem Fnfkampf (Springen, Laufen, Diskuswerfen, Speerschleudern und Ringen). Am nchsten Tage endlich wurden die Sieger vor den jubelnden Zuschauern mit Krnzen und lzweigen gekrnt. Das war fr einen Griechen die hchste Ehre. In seiner Vaterstadt wurde er feierlich begrt, in Olympia aber wurde ihm zu Ehren eine Bildsule aufgestellt.
Die Olympischen Spiele genossen ein so hohes Ansehen, da die Griechen die Jahre darnach zhlten. Einen Zeitraum von vier Jahren nannten sie eine Olympiade. Olympiaden.
2.
Prometheus.
In den allerltesten Zeiten lebten die Menschen wie die Tiere dahin: sie kannten nicht das wohnliche Haus mit dem wrmenden Herd,
sondern wohnten in Hhlen und nhrten sich von rohem Fleisch und Wurzeln. Das jammerte Prometheus, den einzigen der Titanen, den Zeus in dem furchtbaren Kampfe mit dem Riesengeschlechte einst verschont hatte. Er lehrte sie wilde Tiere einfangen und zhmen, unter-wies sie in der Schiffahrt, lie sie Erze aus dem Boden gewinnen,
deutete ihnen der Lauf der Gestirne und unterrichtete sie im Gebrauch der Zahlen und der Schrift. Aber noch fehlte den Menschen das wichtige
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18 Das Geschlecht des Tantalus.
so trieb sie ein Wind in die Hhe. Und blickte er aufwrts, so ge-wahrte er der sich einen Felsblock, der herunterzufallen drohte. Aus diesen Tantalusqualen" winkte ihm keine Erlsung.
Pelops. Das Reich des Tantalus erbte sein Sohn Pelops. Aber er wurde von einem mchtigen Nachbar vertrieben und wanderte nach dem sd-lichen Griechenland aus, das nach ihm den Namen Peloponnes, d.h. Insel des Pelops, erhielt. Hier herrschte ein König, der eine wnn-derschne Tochter besa. Pelops begehrte sie zur Gemahlin; doch wollte sie der Vater nur dem Freier berlassen, der ihn im Wagen-rennen besiegte. Dreizehn khne Jnglinge hatten bereits das Rennen gewagt, alle hatte der König mit seinen schnellen Rossen eingeholt und mit dem Speere hinterrcks durchbohrt. Allein das schreckte Pelops Das Wagen- nicht. Er bestach den Wagenlenker des Knigs und versprach ihm die Ochmpia" Hlfte des Landes, wenn er ihn das Rennen gewinnen lasse. Der Lenker lie sich berreden und setzte die Achsenngel am Wagen des Knigs nicht ein. So verlor dieser im Rennen die Rder und strzte zu Tode.. Pelops gewann die Tochter und mit ihr das Land. Das geschah auf der Ebene Olympia in Elis, zum An-denken daran erneuerte Pelops die Olympischen Spiele. Als der Wagenlenker seinen Lohn forderte, ging Pelops mit ihm an das steile Meeresufer und strzte ihn in die Flut. Aus den Wogen schleuderte der Ertrinkende einen grlichen Fluch nach'dem Mrder und seinem ganzen Geschlechte. Und dieser Fluch ging in Erfllung: nicht nur den Kindern, auch den Enkeln Agamemnon und Menelaus wider-fuhr viel Unheil (Seite 27).
Niobe. Des Tantalus Tochter Nlobe ward die Gemahlin des Knigs Amphron von Theben. Sie bekam sieben Shne und ebenso viele Tchter, aber ihr Mutterglck machte sie so stolz und bermtig, da sie die Götter hart straften.
Die^Nache Als einst die Thebaner sich anschickten, das Fest der La tn a und n er' ihrer gttlichen Kinder Apollo und Artemis zu feiern, trat sie voll Hoch-mut unter die Versammelten und schmhte die Gttermutter, da sie nur zwei Kinder besitze. Die Schwergekrnkte klagte diesen ihr Leid; sofort eilten Apollo und Artemis gen Theben, um Rache zu nehmen. Die sieben Shne der Niobe tummelten, sich vor den Toren der Stadt im heitern Spiele. Von den Pfeilen der Rcher getroffen, sanken sie leblos hin. Und als die Knigin mit ihren Tchtern an den Leichen trauerte, da traf auch die blhenden Mdchen das tdliche Gescho; der König aber erstach sich in der Verzweiflung mit dem Schwerte.
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Von Barbarossa und Rudolf von Habsburg.
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Sachsen wurde aufgeteilt und Bayern an Otto von Wittelsbach ver-liehen, dessen Nachkommen es heute noch regieren. Nur Braunschweig und Lneburg blieben dem Verbannten. In Braunschweig starb er tiefgebeugt.
Hier erinnern dich noch die Burg, das Lwendenkmal und der Dom mit dem Grabmal an den gewaltigen Mann, der viel Gutes erstrebt
und erreicht hat, den aber sein trotziger Sinn ins Verderben strzte.
*
Fr die Pfingsttage des Jahres 1184 lud der Kaiser die Fürsten Reichsfest in und Edeln des Reiches zu einem Feste nach der Stadt Mainz. Da sollten seine beiden ltesten Shne den Ritterschlag empfangen. In Schiffen und in Straen" nahten die Gste aus allen deutschen Gauen.
Herzge und Erzbischfe zogen herbei, ihnen folgten Tausende von Rittern in strahlenden Rstungen, selbst aus Frankreich, Italien und Spanien strmten Edelleute hier zusammen.
Eine groe Stadt von Htten und Zelten in der Ebene bei Mainz nahm die Geladnen auf; denn Mainz selbst konnte so viele nicht be-Herbergen.
- Feierlicher Gottesdienst erffnete das Fest, dann schlug der Kaiser seine Shne und viele andre junge Adlige zu Rittern, endlich maen die Ritter ihre Krfte in glnzenden Turnieren. der 40000 Gste bewirtete der Kaiser auf seine Kosten.
Da sah man so recht, welch mchtiger Herr Barbarossa war, er hatte seinesgleichen nicht im ganzen Abendlande.
Noch lange sangen die Dichter vom Neichssest im goldnen Mainz.
In den Zeiten der Ritter wurden auch die Kreuzzuge unter- Von den
Kreuzzgen.
nommen.
Alle die Sttten, wo einst der Heiland gelebt und gelehrt, waren von den Trken erobert worden, die nicht an Christum glaubten.
Da hatte der Papst die Ritter zum Kampfe gegen die Unglubigen aufgerufen. Viele hefteten rote Kreuze auf ihre Gewnder und zogen aus, das Heilige Land zu befreien. Der tapfre Herzog Gottsried von Bouillon beteiligte sich auch an dem Zuge. Nach drei Jahren voller Kmpfe und Entbehrungen erreichten sie Jerusalem und nahmen es mit strmender Hand.
Aber nach vielen Jahren zog ein tapfrer Sultan heran und entri den Kreuzfahrern Jerusalem wieder.
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Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Rudolf_von_Habsburg Rudolf Otto_von_Wittelsbach Otto Barbarossa Barbarossa Gottsried
137
und Sekundaner der Gymnasien zu den Waffen, auch mutige Jungfrauen drngten sich verkleidet herzu.
Bereits feit Februar waren die Shne der Wohlhabenden herbei-Freiwillige gestrmt, hatten aus eignen Mitteln Uniformen, Waffen und Pferde x5asei' gekauft und dienten nun ihrem Könige als freiwillige Jger. Der Turnvater Jahn und Theodor Krner, der jugendliche Snger des Freiheitskampfes, traten in ihre Reihen, in die Abteilung, die der Major
von Ltzow fhrte.
Aus weitern Tausenden opfermutiger Männer und Jnglinge er-stand darnach die Landwehr. Runde Tuchmtzen, vorn mit einem weien Landwehr. Kreuze, dunkle Joppen, weite leinene Hosen bildeten ihre Uniform. Ge-wehre und Piken ihre Waffen.
In jedem Orte wurde eifrig exerziert, jede Schmiede war eine Waffenschmiede, das ganze Land glich einem Lager".
Die aber, die nicht ins Feld ziehen konnten, spendeten Geld oder andre Gaben: Kinder brachten ihre Sparpfennige, Eheleute gaben die goldnen Trauringe hin und empfingen eiserne dafr, ein armes adliges Frulein lie sich ihr schnes langes Haar abschneiden und verkaufte es,
von dem Erls wurden vier Jger ausgerstet.
Nach kurzer Zeit waren die Preußen kampfbereit. Scharnhorst Die Fhrer, und Gneisenan, Aorck und Blow wurden ihre Fhrer, allen voran leuchtete die ehrwrdige Heldengestalt Blchers.
Gebhard Leberecht von Blcher stammte aus Rostock. Seine Blcher. Jugendjahre brachte der wilde, schlanke Knabe meist im Freien zu. in der Schule sitzen und lernen, war nicht seine Sache. Als verwegner schwe-discher Husar geriet er im Siebenjhrigen Kriege in die Gefangenschaft der Preußen und lie sich bestimmen, preuischer Husar zu werden. So kmpfte er noch in dem langen Kriege mit. Als sich aber der tchtige Offizier von Friedrich dem Groen zurckgesetzt glaubte, erbat er kurz und bndig seinen Abschied. Seine Knigliche Majestt habe ihn seiner Dienste entlassen", lautete der Bescheid.
Aus dem Rittmeister wurde ein pommerscher Landwirt, doch das Leben auf dem einsamen Gute behagte ihm nicht. Er wurde wieder Husaren-offizier und brachte es nach einigen Jahren zum General.
Da kam der Tag von Jena und Auerstedt. General Blcher rettete eine preuische Heeresabteilung nach Norddeutschland. Er schlug sich wacker mit den Franzosen, die ihn verfolgten; doch mute er sich ergeben, weil er kein Brot und kein Pulver mehr hatte. Nach seiner Befreiung war er seinem Könige ein treuer Ratgeber. Jetzt, wo es galt.
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Extrahierte Personennamen: Jahn Theodor_Krner Ltzow Blchers Gebhard_Leberecht_von_Blcher Friedrich Friedrich
Vom ersten Hohenzollernkaiser.
149
Deutschen Kaisers anzunehmen; der Krieg hatte gelehrt, da Eintracht stark mache. König Wilhelm erklrte sich bereit, am 18. Januar sollte die Annahme der Kaiserwrde feierlich verkndet oder proklamiert
werden. Im prchtigen Knigsschloffe zu Versailles bei Paris versammelten sich eine Anzahl deutscher Fürsten, viele Heerfhrer und Abord-nungen verfchiedner Regimenter mit ihren Fahnen. Chorgesang und Gottesdienst leiteten die Feier ein. Dann stattete der König den Fürsten in bewegten Worten seinen Dank ab. Mit lauter Stimme las nunmehr Graf Bismarck die Verkndigung an das deutsche Volk der lauschenden Versammlung vor. Als er geendet, trat der Groherzog von Baden vor und rief: Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Da stimmten alle jubelnd ein und huldigten dem Erwhlten. Trnen rollten dem greisen Kaiser in den Bart, und mit Dank gegen Gott und seine braven Truppen kehrte er ins Quartier zurck. Noch am nmlichen Tage wurde das groe Ereignis den Soldaten vor Paris und den Deutschen daheim im Vater-lande verkndet.
*
Zehn Tage darnach ffnete das stolze Paris dem Sieger die Tore. Friede.
Nach lngern Verhandlungen wurde Friede geschlossen. Frankreich mute hohe Kriegslasten bezahlen, Elsas; und ein Teil Lothringens, die frher deutsch gewesen waren, wurden unfern Vaterlande zurckgegeben.
Darauf kehrten die Sieger heim. berall schickte man sich an, sie Heimkehr, festlich zu empfangen. In den Ortschaften prangten Laubgewinde und Flaggen, Kopf an Kopf stand in den Straen die harrende Menge.
Und als die Soldaten nun mit klingendem Spiele einzogen, ver-wetterte Gestalten, viele mit glnzenden Orden auf der Brust, da warf man ihnen Eichenzweige, Blumen und Lorbeerkrnze zu, und das Jubeln und Tcherschwenken wollte kein Ende nehmen.
War das eine Freude des Wiedersehens, als der Sohn den alten Eltern in die Arme eilte, als der Landwehrmann Gattin und Kinder nach langer Trennung wieder ans Herz drckte!
Aber es gab auch viele, die weinten an diesen Tagen des Jubels heie Trnen, das waren die, deren Angehrige nicht mit heimkehrten,
sondern drauen in fremder Erde ruhten.
C. Vom Kaiser Wilhelm.
Eine friedliche Zeit brach an. Im neuen Deutschen Reiche galt es, Gesetze zu schaffen und viele neue Einrichtungen zu treffen. Da
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Bismarck Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Paris Baden Paris Frankreich Elsas Lothringens
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Vier Jahre besuchte ich die Volksschule, am Schlsse jedes halben Schu?zensur e^ie[t Zensuren. Dann meldete mich der Vater auf das
' Realgymnasium an. Ich bestand die Aufnahmeprfung und bin nun neun Jahre lang Realgymnasiast. Mein Bruder besucht das Gymnasium. Beide Anstalten sowie Oberrealschule, Realschule und Lehrer-seminar, dazu die hheren Mdchenschulen sind hhere Schulen.
bieref)ttten ^er fnfzehnten Lebensjahre werde ich konfirmiert. In den Konfirmandenstuuden bereitet mich der Geistliche auf die heilige Handlung vor, durch die ich die Rechte eines erwachsenen Christen empfange; ich darf dann z. B. zum Abendmahl gehen und Patenstelle annehmen. Bei der Konfirmation erhalte ich den Konfirmationsschein. unf%ra!t,! Am Ende meiner Schulzeit melde ich mich zur Rciscprilsmig, Ugungsschem Nachdem ich sie bestanden habe, bekomme ich das Reifezeugnis, das die fteiw^Heeres-3e"furen im Betragen und in den Leistungen enthlt;'den Berech-dienst. tignngsscheiu fr den einjhrig-freiwilligen Heeresdienst empfange ich bereits beim Austritt ays der Untersekunda.
Auf Grund dieses Zeugnisses habe ich das Recht, als Einjhrig-Freiwilliger im deutschen Heere zu dienen. Ich kann mir den Truppen-teil auswhlen und brauche nur ein Jahr aktiver Soldat zu sein, mu mich aber selbst ausrsten und bekstigen.
Das Deutsche Reich besitzt ein groes Heer, an semer Spitze steht der Kaiser als Oberster Kriegsherr. Es besteht in der Hauptsache aus Infanteristen oder Fusoldaten, Kavalleristen oder Reitern und Artilleristen, das sind Truppen, die mit Kanonen ausgerstet sind Jeder Deutsche wird in seinem zwanzigsten Lebensjahre untersucht, ob er zum Militrdienst tauglich ist; niemand darf sich dem entziehen, im Reiche besteht die Allgemeine Wehrpflicht. Wer das Zeugnis fr den einjyrig-freiwilligen Heeresdienst nicht besitzt, mu mindestens zwei Jahre aktiv dienen. Nach der aktiven Dienstzeit ist der Soldat noch Reservist, darnach bis zum 39..Jahre Landwehrmann. Auer der Dienstpflicht besteht die Landsturmpflicht vom 17. bis zum 45. Lebensjahre.
Neben dem groen Landheere gibt es zum Schutze des Vaterlandes eine Kriegsflotte, die hauptschlich aus Linienschiffen, Groen und Kleinen Kreuzern, Torpedobooten und den gefrchteten Unterseebooten gebildet wird.
Buchdruckerei des Waisenhauses in Halle a. d, S.
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- 5 — I
und Hörner ragten erschreckend über den Kops hervor. Drohte dem Lande ein Feind, so wurden die freien, wehrbaren Männer aller Gaue zu den Waffen gerufen. Sie bildeten den Heerbann oder die Landwehr. Von Hof zu Hof erscholl der Aufruf, und alles eilte gerüstet herbei. Vor dem Angriffe ertönten Hörner von Auerochsen, die. Schilde wurden schrecklich dröhnend übereinander geschlagen, und mit einem fürchterlichen Geschrei begann der Kampf.
3» Religion.
Der Germane liebte die freie Natur über alles. Ja die Naturkräfte waren ihm nach und nach zu Personen, zu Göttern geworden, die sein Schicksal leiteten und denen er in heiligen Hainen oder auf luftigen Höhen Opfer darbrachte. Wie in der Natur der Frühling mit dem Winter, das Morgenrot mit der Nacht um die Herrschaft ringt, fo dachte man sich auch die Götter in stetem Kampfe: im Kampfe mit den Frostriesen, im Kampfe auch untereinander.
Der höchste Gott war Wodan, der Himmelsgott. Ihn stellte man sich einäugig vor, wie der Himmel ja auch nur ein Auge, die Sonne, hat. Auf acht» beinigem Roß, bekleidet mit dem grauen, rotgeränderten Wolkenhut und dem blauen Sturmmantel fährt er durch die Luft.
Zwei Raben, feine Boten, und zwei hungrige Wölfe, seine Jagdhunde, begleiten ihn; hinter ihm her saust das wilde Heer. (Sage vom wilden Jäger.) Er thront in der Hunderttorigen Himmelsburg Walhalla, die mit goldenen Schilden und Speerschästen getäfelt ist. Hier ist auch der fröhliche Aufenthaltsort der im Kampfe gefallenen Helden.
Sie werden von den Schlachtjungfrauen (Walküren) auf schwarzem Rosse zur Walhalla geführt. Hier empfängt sie Wodan. Ein Sänger begrüßt sie, und die Göttin Iduna reicht ihnen einen Apfel, der sie ewig jung hält.
Jeden Tag reitet Wodan mit den Helden zum Kampfe vor das Tor. Am Abend bläst er in sein Horn. Dann Odhin Wodan auf dem Weltthron,
heilen im Nu alle Wunden, Mit Erlaubnis des Verlags: Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. S.
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Lehen. Um die Macht des Ordens zu heben, wurde der Markgraf Albrecht aus dem mächtigen Hause Brandenburg zum Hochmeister gewählt. Auf Luthers Rat trat er 1525 zur lutherischen Kirche über und verwandelte das > Ordensland in ein weltliches Herzogtum unter polnischer 'Lehnshoheit. Als sein Sohn 1618 starb, erbten die Kurfürsten oou Brandenburg das Land.
1 Auch am Rhein erwarben die Brandenburger Länder, so daß ihr Besitz
aus drei weit auseinander liegenden Stücken bestand.
3. Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst 1640—1688. a) Als Landes-
vater. Durch den Dreißigjährigen Krieg war auch Brandenburg aufs furchtbarste verwüstet worden; der Tatkraft und Tüchtigkeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelms I. gelang es, wieder bessere Zeiten für sein Land heraufzuführen.
Dem Landmanne verschaffte er Vieh und Saatkorn, und in die entvölkerten Gegenden zog er Ansiedler ans Holland und der Schweiz, die den sandigen und sumpfigen Boden'der Mark in fruchtbare Felder und Gärten umwandelten. Von jedem Bauer verlangte er, daß er bei seinem Hause einen Garten anlegte. Dem Gewerbe kam er zu Hilfe, indem er Webereien, Gewehr-fabriken, Glashütten, Eisenhütten und Tabakfabriken erbaute. Auf ausländische Waren legte er hohen Zoll (Schutzzoll) oder verbot ihre Einfuhr ganz. Von besonderem Vorteil war die Ausnahme der ans Frankreich vertriebenen Hugenotten. Unter ihnen gab es geschickte Teppich- und Seidenweber, Goldarbeiter, Tischler und Uhrmacher,' die solche Gewerbe in Brandenburg zur Blüte brachten. Zur Hebung des Handels verband der Kurfürst die Oder mit der Spree
durch deu Friedrich-Wilhelm-Kanal. Berlin wurde so der Verkehrsmittelpunkt an einer Wasserstraße von Breslau bis Hamburg. Er schuf sogar eine Kriegsflotte, die er zuerst im schwedischen Kriege verwandte. An der Goldküste in Afrika nahm er einen Landstrich in Besitz und legte dort das Festungswerk Groß-Friedrichsbnrg an. Die Kolonie konnte aber nicht recht zur Blüte kommen, daher hat sie einer seiner Nachfolger später an die Holländer verkauft.
Bei allen seinen Bestrebungen unterstützte ihn aufs tatkräftigste seine Gemahlin Luise Henriette, Tochter des Prinzen von Oranien. Sie fand ihre Lust daran, Armen und Bedrängten Hilfe zu leisten. Daher war sie auch beim Volke sehr beliebt. In Oranienburg gründete sie ein Waisenhaus.
b) Als Kriegsheld. Wie der Große. Kurfürst gegen die Feinde des Deutschen Reiches, die zugleich seine Feinde waren, gekämpft hat, ist beleih-
erzählt worden (siehe S. 103 u. 104).
Die starke Stütze des Kurfürsten gegen seine Feinde war das Heer. Er behielt die Soldaten, die er angeworben hatte, auch im Frieden unter den Waffen, um immer kriegsbereit zu fein. So wurde er der schöpfet" bev ersten stehenden Heeres in Deutschland. Nach und nach vergrößerte er seine Heeresmacht bis auf 30 000 Mann. Die Soldaten bekamen eine einheitliche Kleidung, die Reiter weiße, die Infanterie blaue Röcke. Bei der Einrichtung des Heeres staud ihm besonders der General Derffliuger treu zur -sciti. Der Kurfürst ernannte ihn wegen feiner hervorragenden Verdienste um die
Ausbildung der Reiterei zum Feldmarschall. ■
4. Preußens Erhebung zum Königreich. Der Große Kurfürsmiatte Jv iaitdin= bürg zu einem der mächtigsten Staaten Deutschlands erhoben, ^ein Sohn und
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