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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. IV

1911 - Magdeburg : Creutz
Iv Vorwort, zu zeigen, damit treue Baterlandsliebe m der Liebe zur engeren Heimat tiefgehende und kräftige Wurzeln entfalten kann. Zur Vervollständigung des Bildes sind Sage und Geschichte tunlichst berücksichtigt. Dagegen bietet die Ortskunde nur das, was von allgemeiner Bedeutung ist und zur Charakterisierung eines Ortes dient, wobei vorausgesetzt wird, daß der eigene Heimatort, wie im 1. Teil gezeigt, bereits so eingehend wie nur möglich betrachtet worden ist. Auch die Ortsnamenerklärung ist beachtet; deun sie regt zu erdkundlichen und kulturgeschichtlichen Betrachtungen an; an Stelle des toten Namens tritt eine individuell belebte Gestalt, und das Wortverständnis führt leicht zum Sachverständnis. Beim Gebrauche des Buches ist folgendes zu beachten: 1. Jedes Gebiet bildet ein in sich abgerundetes Ganzes. 2. An die weitere Umgebung des Heimatortes ist das nächst- liegende Landschaftsgebiet anzuschließen. 3. Auswahl, Beschränkung oder gar Erweiterung des Stoffes muß dem Lehrer überlassen bleiben. Mit der Bitte um Nachsicht und Übermittlung etwaiger Wünsche und Berichtigungen verbindet Verfasser noch die besondere um Mit- teilnngen, die die Volkskunde betreffen. Allen werten Kollegen, die den Verfaffer mit Rat und Tat unter- stützten, insbesondere seinen Freunden Fr. Ruft und E. Martini, sei auch an dieser Stelle Dank gesagt. Von der einschlägigen Literatur wurden benutzt: Kutzen, Das deutsche Land. H. Gnthe, Lehrbuch der Geographie. Prof. -Dr. A. Kirchhoff, Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde. Kl öden und Oberländer, Unser deutsches Land und Volk. E. Förstemann, Altdeutsches Namensbuch. E. Jakobs, Geschichte der in der Preußischen Proviuz Sachsen vereinigten Gebiete. Provinz Sachsen, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler. F. Günther, Der Harz. Dr. F. Regel, Thüringen. H. Größler, Mansselder Blätter. Diedrich und Parifius, Bilder aus der Altmark. E. Steckel, Die Provinz Sachsen. H. Harms, Vaterländische Erdkunde. Magdeburg, im Februar 1897. Der Verfasser.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. VII

1911 - Magdeburg : Creutz
Vorwort M fünften Auslage. Infolge des seitens des Verlags mir zu spät erteilten Auftrags war es in der kurzen Zeit nicht möglich, den gesamten Inhalt der Heimatkunde, der die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt behandelt, stofflich und methodisch teils neu zu gestalten, teils umzuarbeiten. Da die voll- ständige Umarbeitung des Buches der nächsten Auflage vorbehalten bleiben muß, habe ich mich darauf beschränkt, unter Ausscheidung von neben- sächlichen Dingen die Raumindividuen ausführlicher zu betrachten, die von typischer Bedeutung nicht bloß für die Provinz Sachsen, sondern auch für unser Vaterland sind. Durch die ausführliche unterrichtliche Be- Handlung solcher typischen Landschafts- und Kulturbilder kommen die Kinder in den Besitz solcher Vorstelluugeu, die für die spätere geographische Behandlung Deutschlands, in der gleiche und ähnliche Ver- Hältnisse miederkehren, bezüglich des Verständnisses Apperzeptionskraft besitzen. Nach vollständig neuen Gesichtspunkten sind folgende geographischen Objekte und Erscheinungen behandelt worden: Notwendigkeit der Gliederung der Provinz in acht Landschaften, der Fläming, die Magdeburger Riesel- felder, der Fiener, der Drömling, die Wische, der Roland in Stendal, das altsächsische Bauernhaus, die Tonindustrie von Neuhaldensleben. die Magdeburger Börde, die geographischen Grundlagen als Bedingungen für die Entwicklung Magdeburgs zur Großstadt, die Bedeutung der Elbe als Verkehrsstraße für Schönebeck, die Arbeit des Bergmanns im Kalischacht, der Regenstein, die Blumenzucht in Quedlinburg, die Burgen Saaleck und Rudolstadt, die Dübener Heide, die Moorhalde bei Schmiedeberg u. a. Den Angaben der Einwohnerzahlen sind die Ergebnisse der Volks- Zählung vom 1. Dezember 1910 zugrunde gelegt. Die hinter den Orten eingeklammerten Ziffern geben die Einwohnerzahlen in Tausenden an. Sie sollen von den Kindern nicht auswendig gelernt werden, sondern sollen nur einen Einblick in die Volksdichtigkeit einer Landschaft gewähren, die von der Fruchtbarkeit des Bodens, der Reichhaltigkeit der Bodenschätze, der Größe der Industrie, der Beschaffenheit der Verkehrswege und von vielen anderen Faktoren abhängig ist.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. VI

1911 - Magdeburg : Creutz
Vorwort jur fünften Äuflage. Infolge des seitens des Verlags mir zu spät erteilten Auftrags war es in der kurzen Zeit nicht möglich, den gesamten Inhalt der Heimatkunde, der die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt behandelt, stofflich und methodisch teils neu zu gestalten, teils umzuarbeiten. Da die voll- ständige Umarbeitung des Buches der nächsten Auflage vorbehalten bleiben muß, habe ich mich darauf beschränkt, unter Ausscheidung von neben- sächlichen Dingen die Raumindividuen ausführlicher zu betrachten, die von typischer Bedeutung nicht bloß für die Provinz Sachsen, sondern auch für unfer Vaterland sind. Durch die ausführliche unterrichtliche Be- Handlung solcher typischen Landschafts- und Kulturbilder kommen die Kinder in den Besitz solcher Vorstellungen, die für die spätere geographische Behandlung Deutschlands, in der gleiche und ähnliche Ver- Hältnisse wiederkehren, bezüglich des Verständnisses Apperzeptionskraft besitzen. Nach vollständig neuen Gesichtspunkten sind folgende geographischen Objekte und Erscheinung?» behandelt worden: Notwendigkeit der Gliederung der Provinz in acht Landschaften, der Fläming, die Magdeburger Riesel- felder, der Fiener, der Drömling, die Wische, der Roland in Stendal, das altfächsische Bauernhaus, die Tonindustrie von Neuhaldensleben, die Magdeburger Börde, die geographischen Grundlagen als Bedingungen für die Entwicklung Magdeburgs zur Großstadt, die Bedeutung der Elbe als Verkehrsstraße sür Schönebeck, die Arbeit des Bergmanns int Kalischacht, der Regenstein, die Blumenzucht in Quedlinburg, die Burgen Saaleck und Rudolstadt, die Dübener Heide, die Moorhalde bei Schmiedeberg u. a. Den Angaben der Einwohnerzahlen sind die Ergebnisse der Volks- zählung vom 1. Dezember 1910 zugrunde gelegt. Die hinter den Orten eingeklammerten Ziffern geben die Einwohnerzahlen in Tausenden an. Sie sollen von den Kindern nicht auswendig gelernt werden, sondern sollen nur einen Einblick in die Volksdichtigkeit einer Landschaft gewähren, die von der Fruchtbarkeit des Bodens, der Reichhaltigkeit der Bodenschätze, der Größe der Industrie, der Beschaffenheit der Verkehrswege und von vielen anderen Faktoren abhängig ist.

4. Die Heimat - S. 26

1899 - Leipzig : Degener
— 26 — Hofe lebten die beiden größten Dichter des Mittelalters, Walther von der Vogel- weide und Wolfram von Eschenbach. In einem nach der Sage hier stattgefundenen Sängerkriege soll Walther von der Vogelweide Sieger gewesen sein. Zu diesen Sagen kamen noch die von der h. Elisabeth, der Gemahlin des Landgrafen Lud- wig Iv. (cf. Lesebuch). Im Laufe der Jahrhunderte war die Burg vernachlässigt worden, so daß eine Erneuerung nötig wurde, die der kunstsinnige Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach 1867 vollendete. Seitdem haben die herrlichen Räume zahlreichen, auch fürstlichen Besuch gehabt. (Nebenstehendes Bild zeigt den schönen Bau.) Die Burg giebt uns Aufschluß' über die Einrichtung einer alten Ritterburg. Durch ein Thorgewölbe treten wir in den ersten Burghof, der umschlossen wird vom Thorturm mit Zugbrücke, von Mauern und vom Ritterhause, in dem sich das Lntherstübchen befindet. Hier verlebte Luther von 1521—1522 als Junker Jörg die Zeit seiner freiwilligen Gefangenschaft. Hier begann er das große Werk der Bibelübersetzung. Der Raum ist in seiner ursprünglichen Gestalt er- halten; er enthält noch viele Gegenstände, die an Luther erinnern, selbst die Stelle des bekauuteu Tintenflecks wird noch gezeigt. — Durch ein zweites Thor gelangen wir in die Hofburg, die aus dem Rüst- und Waffeusaal, der Kemenate (— Wohnung der Burgfrau), dem Bergfried (—- einem 52 m hohen Turme mit einem Kreuz auf der Spitze —) und dem prächtigen Landgrafenhause besteht. Letzteres enthält das Landgrafenzimmer und den berühmten Sängersaal. Die Prachträume werden von herrlichen Gemälden geziert, in denen Moritz von Schwind Geschichte und Sagen der Burg dargestellt hat. Südlich von Eisenach zieht sich an den Ufern des Erbbaches die 1 Stunde lange Stadt Ruhla hiu, von welcher der auf dem rechten Ufer liegende Teil zu Gotha, der auf dem linken zu Weimar gehört. Die Stadt ist nicht nur eiu Bade-, soudern auch ein bedeutender Jndnstrieort. Während früher Waffen- und Messer- schmiede den Hauptbestandteil der Bevölkerung bildeten, so ist Ruhla seit dem vorigen Jahrhundert der Hauptplatz für Tabakspfeifen-Industrie geworden, ins- besondere wird der von Kleinasien eingeführte Meerschaum zu Pfeifenköpfen ver- arbeitet. Nach allen Ländern der Erde werden diese Erzengnisse ausgeführt. 4. ßab Lieiiensttill mit Umgebung. Während der nördliche Abhang des Thüringer Waldes wegen des steileren Abfalles, wegen der damit im Zusammenhang stehenden tieferen Thäler, kurz: wegen seiner größeren landschaftlichen Schönheiten für Anlegung von Badeorten bevorzugt ist, hat am Südfuße dieses Gebirges mehr die Industrie ihre Werkstätten auf-

5. Die Heimat - S. 71

1899 - Leipzig : Degener
— 71 — Jagdschloß Meiseberg, rechts die Ruinen der Burg Anhalt,*) einer Stammburg der Anhaltiner. Thalabwärts liegt oben an der linken Thalwand die Tidiaus- hohle*) (Sage!); rechts 'erhebt sich das schön erhaltene Schloß Falkenstein mit Die Schnarcherklippen nordwestlich von Llend, sehenswerten Sammlungen und Urkunden; der Schloßturm gewährt eiueu Herr- licheu Blick in das Selkethal. Hier lebte im 13. Jahrhundert der anhaltische *) cf. Marie Kutschmann, „Im Zauberbanne des Harzgebirges". Hey, „Tidian".

6. Die Heimat - S. 119

1899 - Leipzig : Degener
- 119 — In einem engen Thalkessel liegt das Städtchen Kosen (2 3/4), dessen Salz- quelle nur für Badezwecke benutzt wird, so daß die Stadt ein besuchter Bade- und freundlicher Villenort geworden ist, der von Weinbergen umschlossen wird. Die Kösener Pforte, ein enger Saaledurchbruch, war vou kriegsgeschichtlicher Be- deutuug. Nordöstlich vou Kösen wurde 1137 ein Cistercienserkloster St. Marien zur Pforte gegründet, das reiche Zuwendungen erhielt und bald zu großem Reichtum gelangte. Aber infolge der Reformation mußten die Mönche von dauueu ziehen. 1543 wandelte Moritz von Sachsen das Kloster in eine Lehranstalt um, die seit jener Zeit unter dem Namen Schulpforta oder Pforta bis heute besteht und sich eilten großen Ruf erworben hat. Bedeutende Männer sind aus dieser Anstalt hervorgegangen, so der Dichter Klopstock, Leopold von Ranke n. a. In einem weiten Thalkessel liegt Naumburg (21 V4) am rechten Ufer der Saale. Nach der im 10. Jahrhundert gegründeten „Neuen Burg", an deren Stelle heute das Oberlaudesgericht steht, erhielt der Ort seinen Namen Nanm- bürg. Der im 13. Jahrhundert im romanisch-gotischen Übergangsstil erbaute Dom erinnert daran, daß hier einst der Sitz eines Bistums war, das von Zeitz hierher verlegt war und einen Mittelpunkt für die Ausbreitung des Christentums nach Osten bildete. Das gewöhnlich am 28. Juli in Naumburg gefeierte Hussiten- oder Kirschfest soll seine Ent- stehung der Belagerung der Stadt durch die Hussiten unter Prokvpius (1432) verdanken. Der Bischof von Naumburg soll auf dem Konzil zu Kostnitz mit für den Feuertod Hussens gestimmt haben, wofür Prokopius an der Stadt furchtbare Rache zu nehmen gedachte. Doch ließ er sich durch eiue Prozession der Kinder von Naumburg zum Abzug bewegen, (cf. Lesestück: „Die Hus- siten vor Naumburg".) Diese Thatsache wird aber von neueren Geschichtsforschern bezweifelt, viel- mehr mit dem thüringischen Bruderkriege in Verbindung gebracht, in dem böhmische Hilfsvölker Naumburg belagerten. b) Das Saalthal zwischen den Porphyrfelsen von Halle an abwärts. Nachdem die Saale bei Halle zwei anmutig bewaldete Inseln, die Raben- und die Nachtigalleninsel, gebildet hat, tritt sie bei Giebichenstein in ein von Porphyr- selsen eingeschlossenes Thal. Auf steilem Felsen dicht am Ufer der Saale befinden sich die Trümmer des alten Bergschlosses Giebichenstein. Die für uuüberwind- lich geltende Burg diente als Staatsgefängnis, worin mancher namhafte Ge- fangene verwahrt wurde, wie z. B. 1027 Herzog Ernst von Schwaben (Kaiser Konrads Ii. Stiefsohn) n. a. Im ganzen Lande war der Spruch bekannt: „Wer da kommt nach Gieb'chenstein, der kommt selten wieder heim". Auch Ludwig der Springer saß hier im Kerker; sein Sprung in die Saale hinunter, mit dem er sich nach der Volkssage rettete, ist jedoch Fabel. Aber die Ulrichskirche in Sanger- Hansen verdankt ihre Entstehung der gelungenen Flucht dieses thüringischen Land- grasen. — In einer geschützten seitlichen Ausbuchtung des Saalthales liegt dicht bei Giebichenstein das Solbad Wittekind. Die reizende, romantische Lage und die Nähe einer großen Stadt machen den Aufenthalt dort angenehm. Auf einem Porphyrfelsen erhebt sich das Stammschloß der Grafen von Wettin, von deueu das sächsische Königshans abstammt; ein Porphyrkegel ist es auch, der

7. Deutsche Geschichte - S. 68

1912 - Halle a.S. : Schroedel
Sagen aus alter Zeit zu kunstvollen Gedichten zu gestalten: so entstand das Nibelungenlied in der Form, wie wir es jetzt kennen; so auch Gudrun. Die Frauenverehrung zeigte sich auch im ueren. Die Männer trugen sich fast ganz wie die Frauen. Das Gesicht mute vllig bartlos sein, das Haar in Locken bis auf die Schulter reichen, das Oberkleid lang herabwallen. Auf den Bildern jener Zeit kann man Männer und Fraueu oft nur daran unterscheiden, da beim weiblichen Geschlecht das Haar noch auf den Rcken herabfllt und da die Fe vom Kleide ver-deckt sind. 3. Die Erziehung des Ritters. Jeder Adelige mute eine lange Schule durchmachen, ehe er Ritter wurde. Bis zum siebenten Jahre wuchs der Junker im Elternhause unter der Pflege der Frauen heran. Dann kam er als Edel-knabe an den Hof eines vornehmen Mannes, gewhnlich des Lehnsherrn seines Vaters. Dort sollte er feines Benehmen lernen und sich in den ritterlichen Knsten ausbilden. Die ersten Jahre hatte er mancherlei Handreichungen zu tun, bei Tische zu be-dienen und Auftrge auszurichten, besonders fr die Herrin. Doch lernte er auch die ritterlichen bungen, vor allem Reiten, Schwimmen, Fechten und Armbrustschieen. Fertigkeit im Gesang und Saitenspiel gehrte auch zur Ritter und Edeldaine.

8. Deutsche Geschichte - S. 67

1912 - Halle a.S. : Schroedel
67 Der König lie Konrad als einen Thronruber mit Friedrich von Baden auf dem Marktplatz von Neapel ffentlich hinrichten. Gefat empfing der Jngling den Todesstreich. Seine letzten Worte waren: O Mutter, Mutter, welche Leiden bereite ich dir!" Vi. Das Hittertum* 1. Die Ritter als besondrer Stand. Die alten Deutschen hatten am liebsten zu Fu gekmpft. Unter König Heinrich I. war der Reiterdienst aufgekommen. Grere Lehnsleute muten zu Pferde dem Heerbann folgen. Solch ein Reiterheer war leichter beweglich und daher besser im Kampfe zu verwenden/ als das Fuvolk. Letzteres wurde zuweilen gar nicht zum Kampfe aufgeboten. Die Fürsten behielten deshalb eine Anzahl von Reitern bestndig in ihrem Dienst und entschdigten sie dafr durch weitere Lehen. Unfreie Bauern muten fr den zum Berufskrieger gewordenen Lehnsmann sorgen. Durch den Verkehr am Hofe der Fürsten und Könige stieg das Ansehen der Reiter, sie erhoben sich der die Menge der Freien, der Brger und Bauern. Sie nannten sich nun Ritter und galten als Edelleute. Mit der Zeit wurde der Ritterstand ein besondrer Stand, in den sich auch Könige und Fürsten ausnehmen lieen. Feine, ritterliche Sitte zeichnete ihn besonders aus, keine andre Beschftigung als Kampf, Turnier und Jagd war des Ritters wrdig. 2. Gottes-, Herren- und Frauendienst. Vor niemand beugte sich der Ritter als vor Gott und vor seinem Lehnsherrn. In ernster Frmmig-keit kmpfte er stets bei seinen Abenteuern im Morgenlande fr Gott und Christus, damit sie ihm zum Lohne dafr die Seligkeit gewhrten. Mit groem Eifer und unwandelbar er Treue diente er auch feinem Lehnsherrn; der war dafr dann zur Milte" verpflichtet und mute immer schenken: Schmucksachen, Gelb, auch Sehen fr die Shne. Auer dem Gottes- und Herrenbienst bte der Ritter den Frauen-bienst. Jeder Adelige erkor sich eine D a rn e, deren Gunst er erringen wollte. Das wurde ihm von der Schnen gewhnlich sehr schwer gemacht. Um seine Liebe zu prfen, gab sie ihm wohl die schwierigsten Auftrge, und es galt als groe Schande, wenn er sich einem solchen entzog. Nicht wenige gaben ihren Gefhlen in Gedichten Ausdruck; so entstand die Minnepoesie. Der bedeutendste Minnefnger ist Walter von der Vogelweide. Andre wieder stellten sich die Ausgabe, die bekannten 5*

9. Deutsche Geschichte - S. 188

1912 - Halle a.S. : Schroedel
188 und' Winter nach Einbruch der Dunkelheit fr einige Stunden ihr trbes Licht verbreitete. Bei der mangelhaften Beleuchtung kamen natrlich mancherlei Unglcksflle vor. Vorsichtige Brger pflegten deshalb immer eine Laterne mitzunehmen, wenn sie abends ausgingen. Der Verkehr auf den Straen war gering. Niemand fiel es ein, hier am Werktage spazieren zu gehen. Sonntags dagegen Pilgerte der Berliner mit den Seinen vor die Stadt, um sich in einem der vielen Grten, die es hier gab, zu erholen. Mit Sonnenuntergang kehrte man zurck. Bald darauf waren die Straen und Gaffen wie ausgestorben. Nun machte der Nachtwchter allstndlich feine Runde. Mit Spie und Horn versehen, trat er auf und fang einen Vers, der den Leuten die Uhr knden sollte. Dann wurde es wieder still, und friedliche Ruhe herrschte in der schlafenden Grostadt. 4. Die Bildung. Sich geistig viel zu beschftigen, war der deutsche Brger jener Zeit nicht gewohnt. Allenfalls las er eine Zeitung, die aber kaum die Gre eines Quartblattes aufwies. Mancher hatte auch wohl Reifen gemacht und wute viel zu erzählen; aber nicht von der Pracht der Gebirge, denn die galten damals als wild und unschn, sondern von den Schlffern und Grten vornehmer Leute und von den Schaustcken der Frankfurter oder der Leipziger Messe. Wer fr gebildet gelten wollte, lernte französisch. Die deutsche Sprache galt fr gewhnlich. Das nderte sich allerdings bedeutend unter der Regierung Friedrichs des Groen; denn als Klopstock, Lessing, Herder, Goethe und Schiller austraten, da las man ihre Werfe und wurde stolz auf die Mutter sprche. Aber noch heute sind wir dabei, unsere Sprache von den berflssigen Fremdwrtern zu reinigen. Brger jener Zeit: Herr Mila und Demoiselle Metzel.

10. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 124

1903 - Wiesbaden : Behrend
kmpfen. Die Johanniter, so genannt nach ihrem Schutzpatron Jo-Hannes dem Tufer, hatten als Ordenstracht einen schwarzen Mantel mit weiem Kreuze. Dieser Orden besteht heute noch in vernderter Form und bt Werke der Barmherzigkeit an verwundeten Kriegern. Der Templerorden trgt den Namen von seinem Hanse in Jerusalem neben dem Tempel. Die Templer trugen einen weien Mantel mit rotem Kreuze; der Orden wanderte spter nach Frankreich aus und wurde dort aufgehoben. Der Deutsche Ritterorden entstand in dem Kreuzzuge Barbarossas. Das Ordenskleid war ein weier Mantel mit schwarzem Kreuze. Die Deutschen Ritter erwarben nach den Kreuzzgen bedeutenden Besitz unter dem Hochmeister Hermann von Salza in Thringen und eroberten spter Preußen (f. S. 126 und 188). 6. Die hfische Dichtkunst. Mit der Blte des Rittertums unter den Hohmstaufen fllt auch die erste Blte der deutschen Dichtkunst zusammen. Die Dichter dieser Zeit waren vorzugsweise Ritter und bten ihre Kunst an den Frsten-Hfen; daher heit ihre Poesie auch die hfische. Sie dichteten Minnelieder, zu denen sie auch die Melodien selbst erfanden, und groe erzhlende Dichtwerke. Der bedeutendste Minnesnger ist Walter von der Vogelweide; die grten erzhlenden Dichter sind Hartmann von Aue (Der arme Heinrich), Wolfram von Eschenbach (Parzival) und Gottfried von Straburg (Tristan und Isolde). Auch das Nibelungen- und das Gudrunlied sind von hfischen Dichtern aufgezeichnet. Wer von den Fürsten nicht selbst des Gesanges kundig war, bte hohe Freigebigkeit gegen die Dichter, wie Kaiser Friedrich Ii. und vor allen der Landgraf Hermann von Thringen (.' 114), dessen prchtige Hofhaltung auf der Wartburg weit und breit berhmt war. (Der Sngerkrieg auf der Wartburg.) Walter v. d. Vogelweide schildert das geruschvolle Treiben an diesem glnzenden Hose in lebhaften Farben: Wer in den Ohren siech ist oder krank im Haupt, Der meide ja Thringens Hof, wenn er mir glaubt: Km' er dahin, er wrde ganz betret; Ich drang so lange zu, da ich nicht mehr vermag, Ein Zug fhrt ein, ein andrer aus, so Nacht als Tag; Ein Wunder ists, da da noch jemand hret." 7. Die Baukunst. Hervorrageudes wurde auch in der Bau-kuust geleistet, besonders im Kirchen- und Burgeubau. In der lteren Zeit herrschte der romanische oder Rundbogenstil; in ihm sind die Dome zu Speier, Worms, Mainz, die Liebfrauenkirche in Halber st adt, die Kaiserpfalz zu Goslar, die Wartburg und die Barbarossaburg zu Gelnhausen erbaut. Er wurde abgelst von dem gotischen oder Spitzbogenstil, der dann auch das ganze sptere Mittelalter beherrscht. Die Mnster zu Freiburg und Straburg, der Klner Dom, die Dome zu Magdeburg, Halberstadt, Erfurt, Stendal, die Marienkirchen zu Halle, Mhlhausen, Heiligenstadt, das Schlo zu Merseburg (jetzt Regierungsgebude), die Marienburg sind in diesem Stile erbaut. Im romanisch-gotischen bergangsstil wurde im 13. Jahrhundert der Dom zu Naumburg aufgefhrt. Auch an
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