116 9. Das Heimatland al? Glied des Staates.
glieder, die mit dein Laudesdirektor den Provinzialausschuß bilden. Was
dieser beschlossen hat, berät der Provinziauandtag, der vom König ein-
berufen wird. Ist eine Sache von dein Landtage bestätigt, so läßt sie
der Landesdirektor ausführen. Ohne die Einwilligung des Prooinzial-
landtages darf am Eigentum der Provinz nichts geändert werden. Der
Landtag hat auch das Recht, die jährliche Rechnung des Haushaltes der
Provinz zu prüfen und den Haushaltungsplan für das nächste Jahr auf-
zustellen. (Die Altmark hat noch einen besonderen Landtag in Stendal.)
Im Preußischen Landtage wird die Provinz durch 38 Abgeordnete vertreten.
b) Die Staatsverwaltung.
Neben der Selbstverwaltung besteht eine staatliche Verwaltung. Diese
ist die Aufsichtsbehörde vou jener. Sie hat wichtige Beschlüsse der Selbst-
Verwaltung zu prüfen. An der Spitze der staatlichen Verwaltung steht
in der Provinz der Oberpräsident. Er bildet mit einein hohen
Beainten und 5 Mitgliedern des Provinzialausschnsses den Provinzialrat.
Unser Oberpräsident wohnt in Magdeburg und arbeitet mit seinen Be-
ainten im Oberpräsidium. Weil die oberste Verwaltungsbehörde in Magde-
bürg ihren Sitz hat, so ist Magdeburg die Hauptstadt der Provinz.
Unter dem Oberpräsidenten steht in sedein Regierungsbezirke ein
Regierungspräsident. Dieser bildet mit einem hohen Beamten nrtd
4mitgliedern des Provinzialausschusses deu Bezirksrat. Die Regieruugs-
Präsidenten wohnen in Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Darum sind diese
drei Städte die Hauptstädte der Regierungsbezirke. Unter dem Regiernngs-
Präsidenten stehen die einzelnen Abteiluugen der Regierung und die Landräte.
Die höchste Behörde für die evangelischen Geistlichen und die Kirchen-
angelegenheiten der Provinz ist das Konsistorium, das in Magdeburg
seinen Sitz hat. Außer ihm liegt noch der Landessynode die Ver-
tretung der Kirchengemeinden ob. Diese ist eine Versammlung von 39 Ab-
geordneten (Geistlichen mit Gemeindemitgliedern). Die Synode berät in
Gemeinschaft mit dem Konsistorium alle kirchlichen Angelegenheiten. Für
die katholischen Pfarrer und Kirchen ist der Bischos der westfälischen
Stadt Paderborn die oberste Behörde.
Die Verwaltung der niederen Schuleu, der Volks-, Bürger- und Mittel-
schulen in Dorf und Stadt, üben die Königlichen Regierungen zu
Magdeburg, Merseburg und Erfurt aus. Die höhereu Schulen, z. B.
Realschulen, Gymnasien, Lehrerseminare, werden von dem Provinzial-
Schulkollegium verwaltet.
C. Rechtspflege.
Für die Rechtspflege sorgen:
1. 113 Amtsgerichte. (Unter diesen stehen die Schiedsämter.)
2. Die Landgerichte zu Magdeburg, Halberstadt, Stendal, Halle,
Naumburg, Torgau, Ersurt, Nordhauseu.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Die Verwaltung,
115
Saalkreis,
Delitzsch,
Bitterfeld,
Stadtkreis Halle,
Torgau,
Wittenberg,
Schweinitz,
Liebenwerda.
Die Kreise des Regierungsbezirks Erfurt heißen:
Ziegenrück,
Schleusingen,
Stadtkreis Erfurt,
Landkreis Erfurt,
Stadtkreis Mühlhausen,
Landkreis Mühlhausen,
Heiligenstadt,
Weißensee,
Langensalza,
Worbis,
Stadtkreis Nordhausen,
Kreis Grafschaft Hohnstein.
Einige kleinere Landesteile liegen gesondert von der Provinz in
anderen Ländern, z. B. Ziegenrück, Schleusingen, Benneckenstein. Solche
vom Heimatlande ausgeschlossene Gebiete heißen Exklaven. Andere
Gebiete liegen zwar in unserer Provinz, gehören aber nicht dazu. Unsere
Provinz schließt sie nur ein, z. B. Schwarzburg-S Sudershausen,
-Frankenhausen, Sachsen- Weimar - A ll st e d t, Anhalt - Alsleben,
-Mühlingen, Brauuschweig-Calv örde. Solche Landesteile heißen
Enklaven. Der Regierungsbezirk Magdeburg ist nur durch einen
schmalen Streifen bei Aschersleben mit den Regierungsbezirken Merseburg
und Erfurt verbunden. Das Land Anhalt trennt die Regierungsbezirke
Magdeburg und Merseburg. Es reicht vom Harze bis über die Elbe.
Anhalt ist ein Herzogtum und gliedert sich in 5 Kreise: Bahenstedt,
Bern bürg, Cöthen, Dessau, Z erbst.
Die Provinz Sachsen nimmt einen Flächenraum von 46t) Quadrat-
meileu oder 25 244 qkm ein und zählt rund 3 000 000 Einwohner. Das
Herzogtum Anhalt hat nur 42 Quadratmeilen oder 2300 qkm und etwa
316 000 Einwohner.
Wie jeder Ort (Dorf und Stadt) seine Angelegenheiten selbst ordnet
und verwaltet, so tut es auch die gauze Provinz. Das ist die Selbst-
Verwaltung. Sämtliche Gemeinden der Provinz sind zu einem Kom-
muualverbaude vereinigt. Dieser Verband sorgt für seine Glieder,
als wenn alle nur eine Person bildeten. An der Spitze der Kommunal-
Verwaltung, also der ganzen Provinz, steht der Landesdirektor; er
wird vom Provinziallandtage auf 6—12 Jahre gewählt und vom Könige
bestätigt. Ihm zur Seite stehen der Provinzialausschuß und der
Provinziallandtag. Die Mitglieder des letzteren werden in den
Landkreisen dnrch die Kreistage, in den Stadtkreisen von dem Magistrate
und den Stadtverordneten gemeinschaftlich auf 6 Jahre gewählt. Der so
gebildete Provinziallandtag bestimmt nun aus seiner Mitte 7—13 Mit-
B. Die Verwaltung
a) Pic Selbstverwaltung.
8*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
54
3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Magdeburg ist der Sitz grvßartigerfabriktätigkeit: Eisenindustrie
(Krupp-Grusonwerk), Zucker, Zichorien, Schokolade, Bier, Öl, Seife.
Die Festung Magdeburg ist Wasseuplatz und Garnisonstadt.
Magdeburg ist als Hauptstadt der Provinz Sachsen der Sitz der
höchsten Behörden: Oberpräsidium, Konsistorium, Medizinal-und Provinzial-
Schulkollegium, Generalkommando des 4. Armeekorps.
Schönebeck lag als Dorf an einem schönen Bache und hieß „Skone-
beke." Bei einer Überschwemmung bahnte sich die Elbe den jetzigen
Laus. Nun lag das Dors am Elbstrome, auf dem die Waren verfrachtet
werden konnten. Viele Bewohner fanden als Schiffer Beschäftigung.
Schönebeck wurde eine Salzstadt, als die in Eimen gewonnene Sole
Fähre bei Schönebeck a. d. Elbe.
in Röhren nach Schönebeck geleitet und hier gesotten wurde (Saline)-
Viele Einwohner fanden als Salzsied er Beschäftigung; Schönebeck nahm
infolgedessen an Einwohnern zu. Zur Freude der Schönebecker entdeckte
man im Jahre 1888 in der Nähe der Saline Steinsalz. Der Moltke-
schacht, in dem das Salz gewonnen wird, ist 450 m tief. Wenn man
den Magdeburger Dom viermal auseinandersetzte, würde er noch nicht ans
dem Schachte hervorsehen. So sand wieder ein Teil der Bevölkerung
Schönebecks lohnende Beschäftigung. Aus den Salzen stellt man in einer
großen chemischen Fabrik, in der durchschnittlich 400 Leute beschäftigt
werden, Säuren her.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Die
Provinz Sachsen
und das Herzogtum Anhalt.
für den Scbulgebrsucb bearbeitet
von
Cb» weil. Eebrer in Magdeburg.
§. Huflagc in neuer Bearbeitung
von
Rektor friedrieb Koblbase.
Mit einer revidierten Harte von Cd. ßacbkr
in fünffachem Tarbendruck und einer Karten-
skizze des norddeutschen Tlacblandes in
Scbwarzdruck, mit 24 Abbild, und z Skizzen.
Ausgabe fl.
Magüevurg 1911 « Creute'scbe Uerlagsbucbbandlung.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
I. Kreis: Das Schulhans und seine nächste Umgebung.
A. Das Schutzimmer ).
1. Aame.
Wir befinden uns in einem großen Zimmer oder in einer großen
Stube. In diesem Räume wird Schule gehalten, darum nennen wir ihn
Schulzimmer oder auch Schulstube.
2. Segren;ung.
Das Schulzimmer wird von vier Wänden, der Decke und dein Fuß-
boden eingeschlossen. Unsere Füße berühren den Fußboden, und über uns
befindet sich die Decke. Die vier Wände, der Fnßboden und die Decke
sind die Grenzen des Zimmers. Die Wände stehen senkrecht auf dem
Fußboden. Die Decke und der Fußboden liegen wagerecht.
3. Benennung der Wände und Lagt derselben zueinander.
Die Wand vor unseren Augen heißt Vorder-, die hinter unserem
Rücken Hinter- oder Rückwand. Die Wände, die zu unseren Seiten liegen,
nennt man Seitenwände. Rechter Hand ist die rechte Seitenwand und
linker Hand die linke. In der —-wand befinden sich die Fenster und in
der —-wand ist die Tür.
4. Die Naupthimmelssegenden.
Die Gegend, in der die Sonne des Morgens am Himmel aufgeht,
heißt Morgen oder Osten, die, wo sie am Abend untergebt, Abend oder
Westen. Wenn wir mittags um 12 Uhr bei Sonnenschein einen Stab
im Freien senkrecht ausstellen, so zeigt sein Schatten nach Mitternacht oder
Norden. Gegenüber liegt Mittag oder Süden. Hier steht die Sonne
mittags hoch am Himmel. — Wir unterscheiden also vier bestimmte
Gegenden am Himmel, welche die vier Haupt Himmelsgegenden
heißen, Die Wände unserer Klasse, die wir Vorder-, Hinterwand usw.
uaunten, können wir nun auch nach ihrer Lage zu deu vier Haupt-
Himmelsgegenden bezeichnen.
*) Alls Th, Henze lind E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 1
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Martini Ferdinand_Hirt Ferdinand
68
3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz,
Magdeburg ist der Sitz großartiger Fabriktätigkeit: Eisenindustrie
(Krupp-Grusonwerk), Zucker, Zichorien, Schokolade, Bier, Öl, Seise.
Die Festung Magdeburg ist Wassenplatz und Garnisonstadt.
Magdeburg ist als Hauptstadt der Provinz Sachsen der Sitz der
höchsten Behörden: Oberpräsidium, Konsistorium, Medizinal- und Provinzial-
^chulkollegium, Generalkommando des 4. Armeekorps.
Schönebeck lag als Dors an einem schönen Bache und hieß „Skone-
bete." Bei einer Überschwemmung bahnte sich die Elbe den jetzigen
Laus. Nun lag das Dorf am Elbstrome, auf dem die Waren verfrachtet
werden konnten. Viele Bewohner fanden als Schiffer Beschäftigung.
Schönebeck wurde eine Salzstadt, als die in Elmen gewonnene Sole
Nach einer Photographie von £. Klee, Schönebeck a, E.
Fähre bei Schönebeck a. d, Elbe.
in Röhren nach Schönebeck geleitet und hier gesotten wurde (Saline).
Viele Einwohner fanden als Salzsied er Beschäftigung; Schönebeck nahm
infolgedessen an Einwohnern zu. Zur Freude der Schönebecker entdeckte
man im Jahre 1888 in der Nähe der Saline Steinsalz. Der Moltke-
schacht, in dem das Salz gewonnen wird, ist 450 m tief. Wenn man
den Magdeburger Dom viermal auseinandersetzte, würde er noch nicht aus
dem Schachte hervorsehen. So sand wieder ein Teil der Bevölkerung
Schönebecks lohnende Beschäftigung. Aus den Salzen stellt man in einer
großen chemischen Fabrik, in der durchschnittlich 400 Leute beschäftigt
werden, Säuren her.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
K. Geschichtliches. 11
Das Eigentum der Stadt bringt Geld ein (Pachte Miete). Außer-
dem sind die Einwohner verpflichtet, Steuern zu zahlen. Bon diesen
Einnahmen deckt der Magistrat alle Ausgaben der Stadt, z. B. sür
Bauten, Straßen und Gehälter.
Die Stadtverordneten haben bei vielen Dingen, z. B. überall, wo
Geld zu zahlen ist, dem Magistrate ihre Zustimmung zu erteilen. Sie
unterbreiten dem Magistrate die Wünsche und Beschwerden der Ein-
wohner. Manche Verwaltungsgeschäfte überträgt der Magistrat be-
sonderen Beamten. So überwacht die Baupolizei die Erbauung der
Häuser, der Brandmeister das Feuerlöschwesen, der Schulvorstand das
Schulwesen usw.
Für die Sicherheit und Ordnung bei Tag und Nacht sorgt die
Polizei. An ihrer Spitze steht in großen Städten der Königliche
Polizeipräsident, in kleineren der Bürgermeister als Polizei-
Verwalter. Bei gewissen Angelegenheiten, z. B. Brückenbauten und
Stadterweiterungen, kann die Stadtbehörde nicht allein handeln, sondern
bedarf der Zustimmung und Erlaubnis der höheren Behörde, die König-
liche Negieruug genannt wird. An ihrer Spitze steht der Regierungs-
Präsident.
K. Geschichtliches.
Woher hat unser Heimalort seinen Rainen? Was bedeutet dieser? Was
ist über die Gründung unseres Wohnortes bekannt? Welche Sagen knüpfen sich
daran? Welche Zeugen der Vorzeit sind noch vorhanden? Welchen Zwecken dienten
diese? Welche geschichtliche Ereignisse knüpfen sich an unsern Ort? Welche be-
rühmten Männer sind hier geboren oder haben hier gewohnt? Wodurch haben
sie sich ausgezeichnet? Wie ist hier ihr Andenken geehrt?
Iii. Kreis: Wa»drr»»gk» i» die »Wk Umgtliung.
a) Kodenformen.
Nach welcher Himmelsgegend ist der Boden eben? Welche Höhen lernten
wir kennen? Wie liegen sie zum Heimatorte? Nenne einzeln liegende Erhöhungen
(Hiigel, Berg)! Wo bilden die Erhöbungen Gruppen? (Hngelreihe.) Name?
Hobe in m? Wie ist ihr Boden beschaffen? Wie macht der Mensch diese Höhen
nutzbar?
Welche Täler sind in der Umgebung? Welche verschiedenen Bodensormen
lernten wir also ans unseren Wanderungen kennen? Wie bezeichnet man auf der
Karte einen Hügel, einen Berg, einen Höhenzug, einen Abhang usw.? Entwirf
eine Karte von der nächsten Umgebung, die die Bodensormen zeigt! (Wand-
Lasel, Buch.)
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
130 9. Das Heimatland als Glied des Staates.
glieder, die mit dem Landesdirektor den Provinzialausschuß bilden. Was
dieser beschlossen hat, berät der Proviuziatlandtag, der vom König ein-
berufen wird. Ist eine Sache von dem Landtage bestätigt, so läßt sie
der Landesdirektor ausführen. Ohne die Einwilligung des Provinzial-
landtages darf am Eigentum der Provinz nichts geändert werden. Der
Landtag hat auch das Recht, die jährliche Rechnung des Haushaltes der
Provinz zu prüfen und den Haushaltungsplan für das nächste Jahr auf-
zustellen. (Die Altmark hat noch einen besonderen Landtag in Stendals
Im preußischen Landtage wird die Provinz durch 38 Abgeordnete vertreten.
v) Die Staatsverwaltung.
Neben der Selbstverwaltung besteht eine staatliche Verwaltung. Diese
ist die Aufsichtsbehörde von jener. Sie hat wichtige Beschlüsse der Selbst-
Verwaltung zu prüfen. An der Spitze der staatlichen Verwaltung steht
in der Provinz der Oberpräsident. Er bildet mit einem hoheu
Beamten und 5 Mitgliedern des Provinzialausschusses den Provinzialrat.
Unser Oberpräsident wohnt in Magdeburg und arbeitet mit seinen Be-
amten im Oberpräsidium. Weil die oberste Verwaltungsbehörde in Magde-
bürg ihren Sitz hat, so ist Magdeburg die Hauptstadt der Provinz.
Unter dem Oberpräsidenten steht in jedem Regierungsbezirke ein
Regierungspräsident. Dieser bildet mit einem hohen Beamten und
4mitgliedern des Provinzialausschusses den Bezirksrat. Die Regieruugs-
Präsidenten wohnen in Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Darum sind diese
drei Städte die Hauptstädte der Regierungsbezirke. Unter dem Regieruugs-
Präsidenten stehen die einzelnen Abteilungen der Regierung und die Landräte.
Die höchste Behörde für die evangelischen Geistlichen und die Kirchen-
angelegenheiten der Provinz ist das Konsistorium, das in Magdeburg
seinen Sitz hat. Außer ihm liegt noch der Landessynode die Ver-
tretuug der Kirchengemeinden ob. Diese ist eine Versammlung von 39 Ab-
geordneten (Geistlichen mit Gemeindemitgliedern). Die Synode berät in
Gemeinschaft mit dem Konsistorium alle kirchlichen Angelegenheiten. Für
die katholischen Psarrer und Kirchen ist der Bischof der westfälischen
Stadt Paderborn die oberste Behörde.
Die Verwaltung der niederen Schuleu, der Volks-, Bürger- und Mittel-
schulen in Dorf und Stadt, üben die Königlichen Regieruugen zu
Magdeburg, Merseburg und Erfurt aus. Die höheren Schulen, z. B.
Realschulen, Gymnasien, Lehrerseminare, werden von dem Provinzial-
Schul ko llegium verwaltet.
0. Rechtspflege.
Für die Rechtspflege sorgen:
1. 113 Amtsgerichte. (Unter diesen stehen die Schiedsämter.)
2. Die Landgerichte zu Magdeburg, Halberstadt, Stendal, Halle,.
Naumburg, Torgau, Erfurt, Nordhausen.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
A. Die Straßen, B. Die Plätze. 5
Sie dienen und werden deshalb Dienstboten genannt. Für ihre Arbeit
zahlen ihnen die Eltern (Dienstherrschaft) Lohn.
Befehlende j Eltern f Kinder
oder > und Gehorchende: / und
Gebietende j Dienstherren: [ Dienstboten.
Gebote 1 Hausordnung.
Gesetze: | Gesindeordnung.
E. Die Straße ).
Unser Schulhaus liegt an der - -Straße. Sie zieht von — nach —.
An beiden Seiten wird die Straße von Häusern begrenzt. Auf ihr be-
wegen sich die Fußgänger und die Fuhrwerke. Für die Fußgänger be-
finden sich an beiden Seiten der Straße die Fußsteige, Bürgersteige,
Trottoire. Sie sind etwas erhöht. Zwischen ihnen liegt der Fahrdamm.
Er ist für die Fuhrwerke bestimmt und nimmt den größten Teil der Straße
ein. Der Fahrdamm ist meist mit harten, behauenen Steinen gepflastert.
In der Mitte ist er etwas höher als an den Seiten. Das Regenwasser
fließt daher nach den Seiten ab in die Rinnsteine (Gossen), die sich zwischen
dem Fahrdannne und den Fußsteigen hinziehen. (Die Rinnsteine führen
das Wasser in die Kanäle, die unter den Straßen angelegt sind.)
Schätze die Breite, die Länge der Straße nach Schritten (m) ab! Miß nach^
Bestimme die Richtung der Straße, an der unser Schulhaus liegt! Welche Straßen
durchivanderst du auf deiuem täglichen Schulwege? Zeichne einen Plan von c>er
nächsten Umgebung des Schulhauses!
Ii. Kreis: Waildminm im Heimatorte.
A. Die Straßen.
Nenne Straßen, die von unserer Schulstraße ausgehen! Bestimme ihre Nich-
tnng! Wie heißt die Hauptstraße unseres Ortes? Weshalb ist sie die wichtigste
Straße? Wie gelangt man dahin? Womit sind unsere meisten Straßen geschmückt?
Welche Straßennamen kannst du erklären? Beobachte: Stand der Sonne, Schatten-,
Sonnenseite, Wärmeunterschied, Windrichtung (Wetterfahne), Wolken, Wetter
(Wetterseite).
L. Die Plätze.
Wie heißt der größte Platz unseres Heimatortes? Welche Straßen führen
dahin? Nach welcher Himmelsgegend liegt er vom Schulhause aus? Erkläre seinen
*) Aus Th. Heuze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Martini Ferdinand_Hirt Ferdinand
10
Ii. Kreis: Wanderungen im Heimatorte.
I. Die Obrigkeit.
a) Die Verwaltung des Borfcs*).
An der Spitze einer Dorfgemeinde stehen der Genieindevorsteher
(früher Schulze genannt) nebst zwei Schöpften und die Geineindeoer-
tretung. Der Gemeindevorsteher und die Schoppen bilden den Ge-
meindevorstand. (Er entspricht dem Magistrat einer Stadt und die
Gemeindevertretung den Stadtverordneten.) Der Gemeindevorstand ver-
waltet das Eigentum der Gemeinde, z. B. Acker, Wiesen, Wälder, und
sorgt dafür, daß es möglichst viel einbringt. Zu dem Zwecke verpachtet
er z. B. Äcker, Wiesen, Weideplätze und Obstgärten. Er hat aber auch
für die Schulen, für die Instandhaltung der Straßen und ihre Be-
leuchtung zu sorgen. Ferner liegt ihm die Unterstützung der Armen und
das Feuerlöschwesen ob. Er zieht die Steuern ein und deckt alle Aus-
gaben der Gemeinde. Die Gemeindevertretung berät in Gemeinschaft mit
dem Gemeindevorstand alle Angelegenheiten der Gemeinde. Bei vielen
Sachen bedarf der Gemeindevorstand der Zustimmung der Gemeinde-
Vertretung, z. B. bei allen Zahlungen.
Jedes Dorf, auch das kleinste, besorgt und verwaltet im allgemeinen
alle seine Angelegenheiten allein. Die Polizeigewalt wird von einem
Amts vorsteh er ausgeübt. Er hat für Sicherheit und Ordnung im
Dorfe zu sorgen. Bisweilen bilden mehrere Dörser einen Amtsbezirk
unter einem Amtsvorsteher.
b) Tic Verwaltung der Stadt*).
An der Spitze der Stadt stehen der Magistrat und die Stadt-
verordneten. Beide verwalten (regieren) die Stadt und vertreten alle
ihre Angelegenheiten. Der Magistrat besteht aus dem Bürgermeister
und den Stadträten. Große Städte haben außerdem einen Ober-
bürgermeister. Die Stadtverordneten werden von den Bürgern gewählt.
Sie sind Bürger. Der Magistrat wird von den Stadtverordneten
gewählt.
Der Magistrat behütet das Eigentum der Stadt (Häuser, Äcker,
Wiesen, Geld usw.). Er wacht darüber, daß es nicht geschädigt wird,
nicht nutzlos daliegt, sondern etwas einbringt. So verpachtet er z. B.
Wiesen, Acker, Gebäude und die Marktstände. Er legt die Straßen an,
hält sie im Stande und sorgt für ihre Beleuchtung. Ihm liegt die
öffentliche Armenpflege ob, die Unterhaltung der Feuerwehr, die Sorge
für die Gesundheit der Einwohner, die Erbauung und Erhaltung der
Schuleu, die Anstellung der Lehrer und der Beamten.
*) Aus Th, Henze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Martini Ferdinand_Hirt Ferdinand