34 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
F. Geschichtliches.
Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren Deutsche oder Germanen. Sie
waren zuerst Heiden und wurden durch Karl den Großen zum Christentume bekehrt
(800). Er nannte unser Land die Nordmark. Später erhielt diese den Namen
Altmark.
Zur Zeit Karls des Großen drangen slavische Völker, die Wenden, von O. über
die Elbe vor und setzten sich in der Altmark fest. Zwischen ihnen und unseren Vor-
fahren entbrannten heiße Kämpfe, und Jahrhunderte schien es, als sollten die Heid-
nischen Fremdlinge Sieger bleiben. Allein unter den Kaisern Heinrich I. und
Otto I. (Hermann Billung) und später unter dem Markgrafen Albrecht dem Bären
und seinen Nachfolgern wurde die Macht der Wenden gebrochen. Die zurück-
bleibenden Wenden wurden Christen und vermischten sick mit den Deutschen. Unter
Albrecht dem Bären, aber auch später, wanderten Holländer, Flamländer und
Franken (Pfälzer) ein. Diese trugen viel zur Urbarmachung öder Gegenden (Wische)
bei, hoben den Ackerbau und die Fabriktätigkeit. Im Jahre 1415 kam Friedrich I-,
der erste Kurfürst aus dem Hause Hohenzollern, in den Besitz der Allmark, und den
Hohenzollern gehört sie heute noch. Die Altinark ist das «Ätammland oder die Wiege
Preußens. Salzwedel, Stendal, Gardelegen, Tangermünde waren die Hauptstädte.
Während des schrecklichen 30jährigen Krieges (1618 —48) hatte die Altmark
von den Kaiserlichen und den Schweden arg zu leiden, so daß nach dem Kriege die
meisten Orte verödet dalagen. Unter der segensreichen Regierung der Hohen-
zollernfürsten, besonders Friedrichs des Großen, erholte sich die Altmark wieder.
Aber am Ansänge unseres Jahrhunderts kam ein neues Unglück über die Mark.
Der Franzosenkaiser Napoleon I. hatte unser Vaterland erobert und bildete aus deu
Ländern links von der Elbe, wozu also auch die Altmark gehörle, ein neues fran-
zösisches Reich, das Königreich Westfalen. So waren die Altmärker französische
Untertanen geworden. Allein schon im Jahre 1814 gelang es, die Franzosen zu
vertreiben. Die Altmark war wieder frei und gehört seitdem in alter Liebe und
Treue zum Hohenzollernhause.
(x. Sagen.
1. Der Roland in Stendal.
Am Anfange des 16. Jahrhunderts stellte sich ein Fremdling dem Stendaler
Rate als weitgereister Bildhauer vor. Er lobte die herrlichen Bauten, die aus-
gezeichneten Schnitzwerke und die kostbaren Bilder, wie sie allenthalben die Bürger-
Häuser, die Stadttore, der Dom und das Rathaus zeigen. Die Ratsherren hörten
mit Stolz die Lobsprüche und ehrten den großen Künstler. Als dieser am Fenster
lehnte und über deu weiten Marktplatz blickte und den steinernen Roland betrachtete,
meinte er: „Der ehrwürdige Roland hat zwar eine recht ansehnliche Gestalt; aber
leider ist sie für die große Umgebung noch viel zu klein. Wenn der hochedle Rat
meiner Kunst vertrauen möchte, so wollte ich bald einen viel längeren Roland her-
stellen." Die Ratsherren waren diesem Angebot zwar nicht abhold, entgegneten
dem Künstler aber nach ernstlicher Beratung: „Der Roland war für unsere Väter
lang genug, so ist er's auch für uns; überdies würde die Veränderung viel Geld
kosten; kurz, wir wollen ihn nicht länger haben." Argerlich über diesen Bescheid
entfernte sich der Künstler und beschloß, dem Rate einen Streich zu spielen. Er
erzählte den Bürgern, daß der Rat den ehrwürdigen Roland nicht länger haben
wolle. Die Bürger waren darob nicht wenig erstaunt und mißgestimmt, daß das
schon von ihren Vätern so hoch verehrte Wahrzeichen der Gerichtsbarkeit und Reichs-
freiheit beseitigt werden sollte. Bald versammelte sich viel Volks vor dem Rat-
Hause und wollte Rechenschaft fordern. Der weise Rat wußte schier uicht, wie
ihm geschah. Umsonst war alles gütliche Zureden. Die tobende Menge versteht
nicht die Worte des Rates, „wir wollen ihn nur uicht länger haben". Schon mischt
sich in das wilde Schreien das Klirren der Fensterscheiben, da verwandelt sich mit
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Hermann_Billung Albrecht Albrecht Albrecht Friedrich_I- Friedrich Friedrichs Napoleon_I. Roland Roland Roland Roland Roland Roland
48 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
F. Geschichtliches.
Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren Deutsche oder Germanen. Sie
waren zuerst Heiden und wurden durch Karl den Großen zum Christentums bekehrt
(tioo). Er nannte unser Land die Nordmark. Später erhielt diese den Namen
Altmark.
Zur Zeit Karls des Großen drangen slavische Völker, die Wenden, von O. über
die Elbe vor und setzten sich in der Altmark sest. Zwischen ihnen und unseren Vor-
fahren entbrannten heiße Kämpfe, und Jahrhunderte schien es, als sollten die Heid-
nischen Fremdlinge Sieger bleiben. Allein unter den Kaisern Heinrich 1. und
Otto I. (Hermann Billuug) und später unter dem Markgrasen Albrecht dem Bären
und seinen Nachfolgern wurde die Macht der Wenden gebrochen. Die zurück-
bleibenden Wenden wurden Christen und vermischten sich mit den Deutschen. Unter
Albrecht dem Bären, aber auch später, wanderten Holländer, Flamländer und
Franken (Pfälzer) ein. Diese trugen viel zur Urbarmachung öder Gegenden (Wuche)
bei, hoben den Ackerbau und die Fabriktätigkeit. Im Jahre J415 kam Friedrich I.,
der erste Kurfürst aus dem Hause Hohenzollern, in den Besitz der Alimark, und den
Hohenzollern gehört sie heute noch. Die Altmark ist das ^tammland oder die Wiege
Preußens. Salzwedel, Stendal, Gardelegeu, Tangermünde waren die Hauptstädte.
Während des schreckliche,? 30 jährigen Krieges (1618 —4hatte die Altmark
von den Kaiserlichen lind den Schweden arg zu leiden, so daß nach dem Kriege die
meisten Orte verödet dalagen. Unter der segensreichen Regierung der Hohen-
zollernfürsten, besonders Friedrichs des Großen, erholte sicb die Altmark wieder.
Aber am Ansänge unseres Jahrhunderts kam ein neues Unglück über die Mark.
Der Franzosenkaiser Napoleon 1- hatte unser Vaterland erobert und bildete aus den
Ländern links von der Elbe, wozu also auch die Altmark gehörle, ein neues sran-
zösisches Reich, das Königreich Westfalen. So waren die Altmärker französische
Untertanen geworden. Allein schon im Jahre 1814 gelang es, die Franzosen zu
vertreiben. Die Altmark war wieder frei und gehört seitdem in alter Liebe und
Treue zum Hohenzollernhause.
G. Sagen.
1. per Roland in Stendal.
Am Anfange des 16. Jahrhunderts stellte sich ein Fremdling dem Stendaler
Rate als weitgereister Bildhaner vor. Er lobte die herrlichen Bauten, die aus-
gezeichneten Schnitzwerke und die kostbaren Bilder, ivie sie allenthalben die Bürger-
Häuser, die Stadttore, der Dam und das Rathaus zeigen. Die Ratsherren hörten
mit Stolz die Lobsprüche und ehrten den großen Künstler. Als dieser am Fenster
lehnte und über den weiten Marktplatz blickte und den steinernen Roland betrachtete,
meinte er: „Der ehrwürdige Roland hat zwar eine recht ansehnliche Gestalt; aber
leider ist sie für die große Umgebung noch viel zu klein. Wenn der hochedle Rat
meiner Kunst vertrauen möchte, so wollte ich bald einen viel längeren Roland her-
stellen." Die Ratsherren waren diesem Angebot zwar nicht abhold, entgegneten
dein Künstler aber nach ernstlicher Beratung: „Der Roland war für unsere Väter
lang genug, so ist er's auch für uns; überdies würde die Veränderung viel Geld
kosten; kurz, wir wollen ihn nicht länger haben." Argerlich über diesen Bescheid
entfernte sich der Künstler und beschloß, dem Rate einen Streich zu spielen. Er
erzählte den Bürgern, daß der Rat den ehrwürdigen Roland nicht länger haben
wolle. Die Bürger waren darob nicht wenig erstannt und mißgestimmt, daß das
schon von ihren Vätern so hoch verehrte Wahrzeichen der Gerichtsbarkeit und Reicks-
freiheit beseitigt werden sollte. Bald versammelte sich viel Volks vor dem Rat-
Hause und wollte Rechenschaft fordern. Der weise Rat wußte schier nicht, wie
ihm geschah. Umsonst war alles gütliche Zureden. Die tobende Menge versteht
nicht die Worte des Rates, „wir wollen ihn mir nicht länger haben". Schon mischt
sich in das wilde Schreien das Klirren der Fensterscheiben, da verwandelt sich mit
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Heinrich Otto_I. Hermann_Billuug Albrecht Albrecht Albrecht Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrichs Napoleon Roland Roland Roland Roland
34
1870 und 71 errichtete Denkmal umgeben. An der südlichen Grenze dieser
Anlagen steht das Gebäude, in welchem der kommandierende General des
Iv. Armeekorps seine Wohnung hat.
Auf dem Alten Markte steht das Rathaus und vor
demselben ein Standbild Ottos des Großen, das schon im
Mittelalter errichtet und im Jahre 1859 erneuert worden ist. Auch
der Oberbürgermeister Francke hat auf dem Alten Markte ein
Denkmal erhalten.
Am alten Markte steht auch die Börse. In diesem Gebäude kommen
die Kaufleute zusammen, um sich mit einander zu besprechen und Geschäfte
abzuschließen. Ueber dem Eingange erblickt man die Bildsäule des Ritters
Georg, der den Lindwurm erlegt. — Auf dem Alten Markte wird der Weihnachts-
markt abgehalten, ebenso auch zweimal wöchentlich ein Wochenmarkt. Zu dem
letzteren wird der Johanniskirchhof mit benutzt. Derselbe liegt hinter dem
Rathause. Auf ihm steht die Johanniskirche. Das ist nach dem Dome
die größte und schönste Kirche Magdeburgs.
Vor dem Haupteiugauge der Johanniskirche steht das Denk-
mal Luthers. Dasselbe ist im Jahre 1883 gegründet und trägt
die schöne Inschrift: Gottes Wort mit uns in Ewigkeit.
In neuerer Zeit sind die Mauern und Wälle, welche die Alt-
stadt umgaben und einengten, abgetragen und an ihrer Stelle in
weitem Kreise um Magdeburg eine Anzahl besonderer kleinerer
Festungswerke (Schanzen) angelegt. Dadurch ist Raum für die
neuen Stadtteile gewonnen. In diesen sind lauter gerade und
breite Straßen. Die schönste derselben ist die Kaiserstraße. In
derselben befindet sich das Stadttheater und gleich hinter diesem
in der Bahnhofstraße der Centralbahnhof. Der Breiteweg und
die nördliche Verlängerung der Kaiserstraße führen auf deu Kaiser-
Wilhelmsplatz. Ein großes Denkmal auf der Mitte dieses
Platzes soll der dankbaren Verehrung Magdeburgs gegen den Be-
gründer des neuen deutschen Reiches Ausdruck geben. — An die
neuen Stadtteile schließen sich vier Vorstädte: im Süden Buckau
und Sudenburg, im Westen die Wilhelmstadt, im Norden
die Neustadt. In diesen Vorstädten, besonders in Bnckan, Süden-
bnrg und Neustadt, sind bedeutende Eisengießereien und Maschinen-
fabriken. Außerdem besiuden sich in der Altstadt und den Vor-
städten noch verschiedene andere Fabriken (für Chokolade, Cichorien,
Cigarren, Metallwaren, Geldschränke, Möbel u. s. w. Bemerkenswert ist auch
eine chemische Fabrik und eine Porzellanfabrik, beide in Buckau).
Zwischen Buckau und der Altstadt stand früher das von Otto dem
Großen gestiftete Kloster Berge. Nach den Freiheitskriegen hat man die
Gebäude desselben abgetragen und auf dem Platze den schönen Friedrich-
Wilhelms-Garten angelegt.
Schon vor Buckau teilt sich die Elbe in zwei Arme. Der
wichtigste derselben ist der westliche, die Stromelbe. Magdeburg
liegt auf dem linken User der Stromelbe. Beide Ufer dieses Elb-
armes sind durch die Strom brücke mit einander verbunden. Der
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Extrahierte Personennamen: Ottos Francke Georg Otto
An der Welmst ist es schön
In der Heimat ist es schön!
Auf der Berge lichten Höh'n,
Auf den schroffen Felsenpfaden,
In der Heimat ist es schön!
Wo die Lüfte reiner Wehn,
Wo des Baches Silberwelle
Auf der Fluren grünen Saaten,
Murmelnd hüpft von Stell' zu Stelle,
Wo die Herden weidend gehn,
In der Heimat ist es schön!
Wo der Eltern Häuser stehn,
In der Heimat ist es schön!
Krebs.
1. Allgemeines über die Provinz Sachsen.
Wenn wir uns im Freien befinden, erscheint uns der Himmel als
eine hohle Halbkugel. Wir befinden uns in dem Mittelpunkte dieser Halbkugel.
In weiter Ferne scheint sich der Himmel mit der Erde zu vereinigen. So
erscheint uns die Erde als eine Scheibe. Unser Standort ist zugleich auch
der Mittelpunkt dieser Scheibe. Den Rand derselben bildet eine Kreislinie.
Die scheinbare Berührungslinie von Himmel und Erde heißt Horizont
oder Gesichtskreis. Warum wohl Gesichtskreis? — Wenn wir unsern
Standort verändern, verändert sich auch unser Gesichtskreis. — An einer ge-
wissen Stelle des Horizontes geht am Morgen die Sonne auf. Sie beschreibt
dann am Himmelsgewölbe einen Bogen und verschwindet abends wieder an
der anderen Seite des Horizontes. Am Mittag steht die Sonne am höchsten.
Die Gegend am Horizont, wo die Sonne aufgeht, heißt Morgen oder Osten;
die Gegend, wo sie untergeht, Abend oder Westen; die Gegend, wo sie am
höchsten steht, Mittag oder Süden; die Gegend, welche dem Mittag ent-
gegengesetzt ist, Mitternacht oder Norden. Das sind die 4 Himmels-
gegen den. Welche Wand unserer Schulstube liegt nach Osten? Welche nach
Westen, Süden, Norden? — Zwischen diesen Haupthimmelsgegenden liegen
die 4 Nebengegenden: Nordost, Südost, Nordwest, Südwest.
Wie heißt der Ort, in welchem wir wohnen? — Die Bewohner
unseres Wohnorts bilden eine Gemeinde. Es giebt Land- und Stadt-
gemeinden. An der Spitze einer Landgemeinde oder eines Dorfes steht
ein Ortsvorsteher, an der Spitze einer Stadt der Magistrat. Der
Magistrat ist also die Behörde, welche die Angelegenheiten der Stadt zu
besorgen hat. Er besteht aus mehreren Personen, die meist den Titel Stadt-
rat oder Ratmann führen. An ihrer Spitze steht der Bürgermeister.
Einige Gemeinden bilden einen Amtsbezirk. An dessen Spitze steht
ein A m t s v o r st e h e r. Mehrere Amtsbezirke werden wieder zu einem Kreise
zusammengefaßt. An der Spitze eines Kreises steht ein Landrat. Wie
heißt der Kreis, in welchem unser Wohnort liegt? — Wo ein Kreis aufhört,
sind seine Grenzen. Da grenzt er also an einen andern Kreis (zuweilen
auch an ein anderes Land). Woran grenzt unser Kreis im Norden, im
Süden, Osten, Westen?
Mehrere Kreise bilden zusammen einen Regierungs-Bezirk. An
der Spitze eines Regierungs-Bezirks steht eine Regierung. Dieselbe besteht
aus einem Regierungspräsidenten und mehreren Regierungsräten. In welchem
Regierungsbezirke liegt unser Kreis? — Unser Regierungs-Bezirk und noch
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htarnaäon^^Mi^l'; ..sälsd
imua'
- B i b I i o t :i e k -
Heimatkunden.
Ergänzung zu de» Ausgaben A und B der Schulgeographie vou E. v. Seydlitz.
Landeskunde der provi») Sachsen und
des Herzogtums Änhalt
»»n vi. G. Hertel, ßoorg-k-iwri-'^k.'t
Gymnasiallehrer in Scfcilli^'wr^d
Inhal.: Breansräwela
I. Allgemeine Übersicht S, 1. Ii. Landschaftskunde S. 6. It^Wimv^Üjüt^R^sknftsknnde
S. 9. V. Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen S. 14. Vi. Tabellen^. 21. Vii. Bilderanhang S. 23.
Abkürzungen. N, = Norden, n. = nördlich. W, — Westen, w. — westlich, S, — Süden, s. — süd-
lich. O. — Osten, ö, — östlich. Ew. — Einwohner. R.-B. — Regierungsbezirk. Hpst. — Hauptstadt, r. — rechts.
I. Allgemeine Übersicht.
Lage und Grenzen.
Man nennt Deutschland wohl das Herz von Europa, weil es ungefähr
in der Mitte desselben liegt. Den nördlichen Teil von Deutschland nimmt
das Königreich Preußen ein, in dessen Mitte, von W. nach O. gerechnet, die
Provinz Sachsen liegt. Geht man etwa aus dem 52. Parallelkreise entlang,
so liegen die Grenzen dieser Provinz von den Landesgrenzen im W. und O.
gleich weit entfernt.
Die Provinz liegt, wenn man von den weit nach S. vorgeschobenen Ex-
klaven absieht, zwischen dem 51. und 53. nördlichen Parallelkreise und dem 10.
und 14. Meridian östlich von Greenwich. Innerhalb dieser Grenzen liegt
auch das Herzogtum Anhalt.
Am südlichsten Punkte ist die Dauer des längsten Tages 16 St. 28 Min., des
kürzesten Tages 7 St. 50 Min. Am nördlichsten Punkte ist die Dauer des längsten
Tages 16 St. 51 Min., des kürzesten Tages 7 St. 28 Min. Der Zeitunterschied zwischen
dem östlichsten und westlichsten Punkte beträgt 15 Minuten. Die größte Entfernung von
N. nach S. (Seehausen in der Altmark bis Erfurt) beträgt ungefähr 200 Km, die von
W. nach O. (Heiligenstadt bis Ortrand) 230 km.
Die Grenzen sind! im N. die Provinz Hannover; im W. dieselbe, das
Herzogtum Braunschweig, Anhalt, die Provinz Hessen-Nassau; im S. die thü-
ringischen Herzogtümer; im O. Königreich Sachsen, die Provinz Schlesien,
Brandenburg und Herzogtum Anhalt.
Das Herzogtum Anhalt wird im W. von der Provinz Hannover und
Braunschweig, im S. und O. von der Provinz Sachsen, im N. von Branden-
bürg und Sachsen begrenzt.
2. Vodengcstalt im allgemeinen.
Der weitaus größte Teil der Provinz Sachsen und des Herzogtums An-
halt gehört dem norddeutschen Tieflande an. Das ganze Gebiet rechts der
Saale von der Mündung der Weißen Elster an, ferner der ganze Norden (R.-B.
Hertel, Landeskunde der Provinz Kschlen. » , 1
Inventaribitei unter.
*we*£s €>/)
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Extrahierte Personennamen: Hertel Hertel
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Europa Deutschland Altmark Erfurt Heiligenstadt Sachsen Brandenburg Sachsen Provinz_Sachsen
— 17 —
Die Provinz Sachsen
und die angrenzenden Länder.
In der Mitte des Deutschen Reiches liegt ein Ländergebiet, das so recht als
das Herz unseres lieben Vaterlandes zu bezeichnen ist. Es ist eine an Boden-
schätzen und landschaftlichen Schönheiten reich gesegnete Gegend, die vielen Tan-
senden unseres Volkes ergiebige Erwerbsquellen öffnet und eiuer großen erholungs-
bedürftigen Menschenschar, die alljährlich nicht nur aus Deutschlands Gauen, sondern
anch aus ferneren Ländern hier zusammenströmt, in den heilkräftigen Quellen
Genesung und in den Bergen nud Wäldern Erquickung und Erholung gewährt.
Diese Läudergebiete, welche von der preußischen Provinz Sachsen und ihren
Nachbarländern gebildet werden, liegen teils in einer großen, breiten Mulde, die
von zwei Gebirgen eingeschlossen wird, teils in einem tieferen und ebenen Lande,
das Tiefland genannt wird.
I. Die Triasmulde von Thüringen mit den Greiygebirgen des
Thüringer Waldes und Harles.*)
Das Land zwischen dem Thüringer Walde und Harze wird als „Thüringer
Mulde" bezeichnet nach dem Volksstamme der Thüringer, der wiederum benannt
ist nach den Hermunduren, den echten edlen Dun, die als Vorfahren der Thüringer
gelten. Den Namen Triasmulde führt diese Gegend nach drei Gesteinsarten,
die hier vorkommen.
A. Lage der Triasmulde auf dem Erdball, ihre Ausdehnung
und Gestalt.
(Lektionsform.)
Die Erde hat die Gestalt einer Kugel. Ein großer Kreis in der Mitte der-
selben teilt sie in eine nördliche und südliche Hälfte. Seht, an dieser Stelle liegt
unsere Mulde als ein ganz kleines Stückchen Land. Auf welcher Erdhalbkugel liegt
sie also? Dieser große Kreis bezeichnet zugleich die heißeste Gegend unserer Erde,
in der im Freien die Palmen wachsen. Der Nordpunkt der Erde aber liegt im
Gegensatz dazu in der kältesten Gegend, in welcher fortwährend Eis und Schnee
den Boden bedecken. Welche Lage nimmt nun unser Land zu dieser Sommer- und
Wintergegend unserer Erde ein? Welche Jahreszeiten wechseln daher bei uns immer
*) Lehrmittel: Globus, physische Karte von Deutschland, Thüringen und Harz (z. B. von Keil).
Stecket, Prov. Sachsen. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschlands Deutschland Sachsen
— 137 —
festen Untergrund sowohl für Entwicklung der Stadt als auch für Brückenanlagen bot. Es ent-
stand hier eine sogen. Brückenstadt.
Das heutige Magdeburg dehnt sich von Süden nach Norden aus, in welcher Richtung auch
die längste Straße der Stadt, der Breite Weg, läuft. Demselben parallel geht die Kaiserstraße.
Zwischen dem Breiten Wege und der Elbe sind die beiden wichtigsten Plätze der Stadt, der Markt-
platz und der Domplatz. Zu Magdeburg gehören im Süden Sudenburg und Buckau, im Norden
Neustadt*) - Magdeburg.
Von der eigentlichen'stadt führt die Strombrücke nach dem Kleinen Werder, auf dem die Cita-
delle, eine kleine'festung'in der großen, steht. Die Zoll brücke stellt die Verbindung mit dem Großen
. ■ - ' ..
Magdeburg: Marktplatz mit Rathaus und Kaiser Dtto-venkmal.
Werder her, und die Lange'brücke führt uach der Friedrichstadt, die 1731 von Friedrich Wilhelm I.
gegründet wurde.
^ Im Süden der Stadt sind die parkähnlichen Anlagen des Friedrich Wilhelms-Gartens, an
Stelle des 1813 von den Franzosen geschleiften Klosters Bergen gelegen, nördlich von der Stadt
die Anlagen des Herrenkrugs auf dem rechten und des Vogelgesangs auf dem linken Elbufer.
3. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Hauptsehenswürdigkeiten finden wir östlich
*) Außer Neustadt bei Magdeburg giebt es noch 27 gleichnamige Orte.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelms-Gartens Friedrich
— 39 —
alter Pracht und Herrlichkeit erstehen sahen, ließen es sich nicht nehmen, ihrem höchsten Kriegs-
Herrn auf dem Kyfshäuser ein Denkmal zu setzen.
Das in 4 Jahren vollendete Werk wurde am 18. Juni (— am Tage von Fehrbellin und
Waterloo —) 1896 in Gegenwart Sr. Majestät des Kaisers, der deutschen Fiirsten bezw. ihrer Vertreter,
der Bürgermeister der drei freien Städte, vieler Tausend Krieger und großer Volksmengen geweiht.
Weithin sichtbar, ragt der gewaltige Bau 69 m über der Ostspitze des Kyffhäusers empor. Er
übertrifft das Niederwalddenkmal um 20, die Siegessäule in Berlin um 12 in.
Das Denkmal ist ein Turmbau, der vou einer Ringterrasse (= Halbkreis von 96 m Durch-
messer) und einer Hochterrasse (= 90 ni lang und 61 m breit) auf der Ostseite umschlossen ist.
Vou der Ringterrasse aus führen die drei ostwärts gerichteten Portale in Burghof, in den das
Ayffhäuser-Denkmal.
Tageslicht von oben hineinfällt. Dort ist das Kolosfalbild des soeben erwachenden Barbarossa in
wildes Felsgestein eingehauen. Er blickt den verscheuchten Raben nach und zu dem empor, der
sie verscheucht hat. Der ganze Burghof ist eiu Werk, das die alte Sage versinnbildlicht. Auf
der Hochterrasse, zu welcher man auf beiden Seiten 12 in empor steigt, erhebt sich der Turm in
einer Höhe von 57,15 in auf einem quadratischen Querschnitt von 20 in Seitenlänge. Oben
endet derselbe in einer Kaiserkrone, die auf 8 massiven Bögen ruht, 3,5 in breit und 6,60 m hoch
ist. Im Innern führt eine Steintreppe hinauf bis iu die Krone. An der Ostseite des Turmes
steht auf einem hervorspringenden Sockel das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. (Gewicht: 11900 kg,
Höhe: 9,70 rn.) Er reitet gleichsam aus dem Turme heraus und blickt heiter lächelnd der auf-
gehenden Sonne entgegen. Ein schönes Sinnbild der befriedigten Sehnsucht nach der neu aufgehenden
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— 42 —
Die Saale (thüringische oder sächsische)*) ist der östliche Grenzfluß von Thü-
ringen, welcher den scharfen Ostrand dieses Berglandes bespült. Sie entspringt
auf dem Fichtelgebirge, fließt unter vielen Krümmungen im allgemeinen nördlich
und mündet oberhalb Barby in die Elbe. Der direkte Abstand von Quelle und
Mündung beträgt fast 28 Meilen; die Stromentwicklung zwischen beiden Punkten
ergiebt eine Lauflänge von 62 Meilen, ein Beweis für die bedeutenden Krümmungen.
Zwischen Ziegenrück und Orlamünde beschreibt sie, an Rudolstadt vorüberfließend,
einen westlich gerichteten Bogen. Auf dieser Strecke tritt die Saale oberhalb der
Schwarzamündung in der Nähe von Saalfeld durch eine enge Pforte in den
Mittellauf über und fließt von dort bis Naumburg in einem schönen, von zahl-
reichen Burgen gekrönten Thale, in dem hier und da Weinbau getrieben wird.
An ihren Ufern erheben sich die Leuchtenburg bei Kahla, der Fuchsturm bei Jena,
Saaleck und Rudelsburg bei Kösen.
Der Fuchs türm auf dem Hausberge bei Jena ist nach der Sage der kleine Finger eines
Riesen, der seine Mutter schlug, dafür von umstürzenden Bergen vollständig bedeckt wurde.
Aus diesem Felsengrabe wuchs zur Strafe für ihn und zur Warnung für die Kinder, die ihre
Eltern nicht ehren, des Riesen kleiner Finger hervor.
Durch die Pforte von Kösen öffnet sich die Saale, an Schnlpforta vorüber-
gehend, den Weg in das flachere und einförmigere Thal ihres Unterlaufes.
Von hier aus bildet die Saale noch einen nach Osten und einen etwas größeren
nach Westen gekehrten Bogen, die ungefähr bei Halle sich berühren.**)
Die linken Zuflüsse der Saale sind anfangs wegen der Nähe des Gebirges
nicht beträchtlich (Selbitz, Loqnitz); je weiter dasselbe aber zurücktritt, um so be-
deutender werden die Gewässer, bis sie in der Unstrnt und ihren Zuflüssen ein
weites Gebiet umfassen.
Da, wo die Saale ihren westlichsten Punkt erreicht, nimmt sie die Schwarza
(im Volksmunde: Schwahrze) auf.***) Diese entspringt am Rennstiege und mündet
unterhalb Blankenburg. Sie hat treffliche Forellen, etwas Goldsand und tragt
Flöße. (Näheres s. S. 28.)
An der Stelle, wo die Finne und das sächsische Bergland die Pforte von
Kösen bilden, mündet die Ilm. Sie entspringt in der Nähe des Beerberges und
*) Saale — Salzfluß. Außer dieser Saale giebt es noch die fränkische Saale, welche rechts
in den Main fließt, die falzburgische Saale, welche in die Salza mündet, und die ungarische
Szala, welche in den Plattensee fließt.
**) Skizze der Saale: Eine gerade Linie von der Quelle zur Mündung in nördlicher
Richtung. Die Mitte derselben bezeichnet etwa Naumburg.
a.) Die südliche Hälfte: An die Mitte der halben Linie wird ein reichliches Drittel derselben
rechtwinklig nach Westen hin angesetzt. Die entstandenen 3 Endpunkte werden verbunden. Diese
zwei Verbindungslinien ergeben die Hauptrichtungen. Über der südlichen Linie liegen szwei
Bögen von gleicher Länge, nach Südwesten geöffnet (Quelle — Blankenberg — Saalfeld), unter
der 2. Linie liegt ein flacher Bogen (Saalfeld — Naumburg), nach Nordwesten geöffnet.
b.) Die nördliche Hälfte: Sie setzt sich aus 2 Bögen zusammen, der südliche rechts und nach
Westen geöffnet, der andere links von der Geraden und nach Osten geöffnet; der Berührungs-
Punkt etwa bei Halle. Beide Bögen bilden eine 8-Form.
***) Schwarza, ahd. Swarzalia = schwarzer Fluß, weil das Wasser in dem engen Thale und
in der waldreichen Umgebung dunkel erscheint.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
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f. Die Bewohner Thüringens.
In Thüringen lebt ein frischer, fröhlicher, liederreicher Menschenschlag, der
Stamm der Thüringer. So nennt er sich am liebsten, unbekümmert um die Zahl
der Fürsten, die sich in sein Land geteilt haben. Keinem merkt man es an, ob
er ein preußischer, großherzoglich- oder herzoglich-sächsischer Thüringer ist. Er ist
Thüringer, und das genügt ihm, das ist sein Stolz und seine Freude.
Musik und Gesang ist des Thüringers höchste Freude. Gesang tönt bei
Spiel und Arbeit, von der Wiege bis zum Grabe, bald heiter, bald schwermütig
in tausendfacher Weise. Gar mancher Waldort hat im Winter seine Konzerte,
wie sie manche Stadt nicht aufzuweisen vermag. Es ist wunderbar, wie die in
schwerer Arbeit gehärteten Hände zu solch künstlerischer Fertigkeit auf der Violine,
Klarinette und Flöte, ja nicht selten selbst auf Klavier und Orgel es zu bringen
vermochten.
■ Biederkeit, Ehrlichkeit, Arbeitsamkeit und Genügsamkeit sind des Thüringers
hervorragende Eigenschaften; zu seinem Glücke genügt es, wenn er Kartoffeln im
Keller, Bier im Kruge, Vögel im Käfig und Lieder in der Kehle hat. Auch ist
es ein wahres Wort, das einst der große Karl August vou Weimar über seine
Thüringer aussprach: „Einen so kräftigen, schönen Menschenschlag, wie meine
Thüringer, so treu und ehrlich und so liederreich und poetisch — den giebt es
sonst nicht im deutschen Reiche."
g. Die Hauptverkehrswege in Thüringen.
Der Reichtum des Landes einerseits und die centrale Stellung desselben in
Deutschland andrerseits haben Thüringen schon in früher Zeit zu einem Passage-
lande für Völker- und Warenzüge gemacht, die sich von Westen nach Osten und
umgekehrt durch das Land bewegten, da dasselbe im Norden und Süden durch
hohe Gebirge geschlossen ist und im Westeu und Osten freien Zutritt und Durch-
gaug durch Pässe, Becken und Thäler gestattet. So gingen zwei durch die Natur
vorgezeichuete Verkehrsstraßeu in der Richtung von Osten nach Westen durch Thü-
ringen. Die südliche ging von Halle über Weimar, Erfurt, Gotha nach Eisenach,
wo sie sich in eine westwärts durch Hessen gehende und in eine südwärts nach
dem Main laufende teilte. Die nördliche Straßenlinie ging von Halle über
Eisleben, Sangerhausen nach Nordhausen, wo eine Teilung stattfand; die eine
Straße ging über Heiligenstadt nach Kassel und stellte die Verbindung mit dem
Lahn- und Rheinthale her, die andere lief in nordwestlicher Richtung über Nort-
heim, Hannover :c. — Jetzt eilt nun das Dampfroß auf den bezeichneten Haupt-
wegen und ihren Verzweigungen, die Thüringer Bahn im Süden und die Halle-
Kasseler Bahn im Norden. Da dieser nördliche Schienenweg die direkte Linie
nach dem Lahn- und Moselthale nach Metz hin bezeichnet, so ist er seit Wieder-
erwerbuug Lothringens von besonderer Bedeutung, da durch ihn und seine östliche
Fortsetzung von Sangerhausen über Mansfeld, Güsten, Berlin die kürzeste Ver-
binduug zwischen dem Centrum und der Westgrenze des Deutschen Reiches her-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Karl_August Karl August
Extrahierte Ortsnamen: Thüringen Weimar Thüringen Deutschland Westeu Weimar Erfurt Gotha Eisenach Hessen Main Eisleben Nordhausen Heiligenstadt Kassel Rheinthale Hannover Mansfeld Berlin