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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 40

1911 - Magdeburg : Creutz
40 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Blick weiterschweifen und sehen in den Felsen eine Menge Höhlen. Diese Hohlräume waren anfangs natürliche Höhlen und sind im Laufe der Zeit von den Burgbewohnern vergrößert worden. (Warum war die Vergrößerung der Höhlen leicht möglich?) So war der Regenstein in den ältesten Zeiten ein begehrter Ort, da seine Abhänge steil waren und er eine Menge Höhlen enthielt, die zu größereu Räumen ausgemeißelt werden konnten. Die Burg hatte hier eine sehr geschützte Lage. Wir besichtigen die wichtigsten in den Felsen eingehauenen Räume, die mit Nummern versehen sind. In dem unteren Teile des Regensteins sinden Negenstein. wir eine Anzahl Kammern, die von den Dienstleuten der Burg als Wohnungen und Arbeits räume benutzt wurden; in anderen Räumen standen die Pferde. Selbst die Krippen waren in die Steinmassen ein- gehauen. Auf einer in den Felsen eingehauenen Treppe steigen wir auf die obere Fläche des Regensteins. Eine in den Fels eingehauene Kammer wird als Wachtstube bezeichnet. An der Rückenwand sehen wir die Umrisse eines Knappen mit einer Waffe. Jedenfalls wohnte in diesem Räume ein Wächter der Burg. Ein anderer kleiner Raum wird Fräulein- zimmer genannt. Ans einem Durchgange gelangen wir in die Burg- kapelle. Dieser Raum ist am höchsten und sorgfältigsten herausgearbeitet.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 54

1911 - Magdeburg : Creutz
54 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz, Blick weilerschweifen und sehen in den Felsen eine Menge Höhlen. Diese Hohlräume waren anfangs natürliche Höhlen und sind im Lause der Zeit von den Burgbewohnern vergrößert worden. (Worum war die Vergrößerung der Höhlen leicht möglich?) So war der Regenstein in den ältesten Zeilen ein begehrter Ort, da seine Abhänge steil waren und er eine Brenge Höhlen enthielt, die zu größeren Räumen ausgemeißelt werden konnten. Die Burg hatte hier eine sehr geschützte Lage. Wir besichtigen die wichtigsten in den Felsen eingehauenen Räume, die mit Nummern oersehen sind. In dem unteren Teile des Regensteins sinden Negeusteiu, wir eine• Anzahl Kammern, die oon den Diemtleuten der Burg als Wohnungen und Arbeits räume benutzt wurden; in anderen Räumen standen die Pserde. Selbst die Krippen waren in die Steinmassen ein- gehauen. Auf einer in den Felsen eingehauenen Treppe steigen wir ans die obere Fläche des Regensteins. Eine in den Fels eingehauene Kammer wird als Wachtstube bezeichnet. An der Rückenwand sehen wir die Umrisse eines Knappen mit einer Waffe. Jedenfalls wohnte in diesem Räume ein Wächter der Burg. Ein anderer kleiner Raum wird Fräulein- zimmer genannt. Aus einem Durchgänge gelangen wir in die Burg- kapelle. Dieser Raum ist am höchsten und sorgfältigsten herausgearbeitet.

3. Die Provinz Sachsen - S. 24

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
24 Welche Schlacht haben wir bereits aus dem siebenjährigen Kriege gehabt? — Wann war sie? — Die Schlacht bei Roßbach fand im zweiten Jahre des Krieges statt. Die Preußen hatten sich auf einem Berge gelagert. Ihr Heer zählte nur 22000, das der Feinde 60000 Mann. Die Franzosen rechneten darum auch bestimmt auf den Sieg. Ihre einzige Sorge war nur, die Preußen könnten ihnen noch entrinnen. Darum umstellten sie in einem weiten Bogen das preußische Lager. Die Preußen schienen sich gar nicht verteidigen zu wollen; ruhig saßen sie vor ihren Zelten und aßen ihr Mittag- brot. Plötzlich aber winkt der König. Im Nu sind die Zelte verschwunden, und die Preußen haben sich in Schlachtordnung aufgestellt. Ihre Kanonen donnern. Zu gleicher Zeit braust Seydlitz mit seinen Reitern heran. Da ergreift Schrecken und Verwirrung die Feinde, und ehe noch zwei Stunden verflossen sind, befindet sich ihr ganzes Heer auf der Flucht. — Dieser Sieg Friedrichs erregte in ganz Deutschland großen Jubel, und überall sang man damals: „Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen." Eine kurze Strecke hinter Merseburg nimmt die Saale auf dem rechten Ufer die Wei^e Elster auf. Dieselbe entspringt ans dem Elstergebirge und fließt im Königreich Sachsen an der Stadt Plauen vorbei. Auch durch die zwei wichtigsten Stücke der beiden renßischen Fürsten- tümer kommt die Weiße Elster. Greiz, die Hauptstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie, und Gera, die Hauptstadt des der jüngeren Linie ge- hörenden Fürstentums, liegen an dem Flnsse. Zwei Stunden oberhalb Zeitz tritt die Elster in den Reg.- Bez. Merseburg ein. Zeitz hat 25000 Einwohner. Es liegt zu einem großen Teile auf einem Bergabhange. In der fruchtbaren Umgegend wird viel Garten- und Gemüsebau betrieben. Anch reichhaltige Braunkohlenwerke besinden sich in der Nähe der Stadt. Zeitz gehörte früher zum Bistum Naumburg. Durch den westfälischen Frieden (1648) kam es an das Kurfürstentum Sachsen, wurde später die Residenz der Herzöge von Sachsen-Zeitz und siel, als diese ausstarben, wieder an Kursachseu zurück. Zu Preußen gehört es seit 1815. Zwei Stunden unterhalb Zeitz verläßt die Elster unsere Provinz wieder und fließt abermals durch das Königreich Sachsen. Hier nimmt sie bei Leipzig die Pleite auf. Leipzig ist berühmt als Handelsstadt. Vor allem ist hier der Mittel- Punkt des ganzen deutschen Buchhandels In der Stadt befinden sich mehr als 200 Buchhandlungen, Von großer Wichtigkeit für den Leipziger Handel sind die großen Messen, die um Neujahr, Ostern und Michaelis abgehalten und selbst von einer großen An- zahl ausländischer Kaufleute besucht werden. Großen Ruf hat auch die Leipziger Universität. — In der Nähe von Leipzig besiegte im dreißigjährigen Kriege der Schwedenkönig Gustav Adolf die Kaiserlichen unter Tilly (7. September 1631). Bei Leipzig wurde auch am 16., 18. und 19. Oktober 1813 die große Völkerschlacht geschlagen, die Deutschland von dem Joche Napoleons befreite.

4. Die Provinz Sachsen - S. 36

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
36 tapferer, kriegslustiger Herr. Aber viel Glück hatte er jetzt auch nicht. Bei der Belagerung von Staßfurt wurde er durch einen Pfeil am Kopfe ver- mundet. Das Eisen war so tief eingedrungen, daß es, sollte das Leben des Markgrafen nicht gefährdet werden, nicht gleich wieder herausgezogen werden durfte. Erst nach einem Jahre löste es sich selbst aus dem Knochen los, und die Wunde heilte. Von diesem Ereignis hat Otto Iv. den Beinamen „mit dem Pfeile" erhalten. Schon früh bekannten sich die Bürger Magdeburgs zur evangelischen Lehre. Luther hatte auch darum die Stadt ganz besonders lieb und nannte sie „Unsers Herrgotts Staatskanzlei". Im dreißigjährigen Kriege wurde Magdeburg von Tilly belagert und am 10. Mai 1631 erobert und auf das schrecklichste verwüstet. Der dreißigjährige Krieg begann im Jahre 1618. In seiner ersten Hälfte war er ein Religionskrieg. Er wurde nämlich zwischen den Evan- gelischen und den Katholiken Deutschlands geführt. An der Spitze der Katholiken stand der Kaiser. Das katholische Heer aber wurde von Tilly befehligt. Das war ein gewaltiger Feldherr. Er schlug zuerst ein böhmisches Heer am Weißen Berge bei Prag, besiegte dann den Grafen Ernst von Mansfeld und den Herzog Christian von Braunschweig und endlich auch den Dänenkönig Christian Iv., welcher den bedrängten Glaubensgenossen zu Hilfe gekommen war. Im Jahre 1629 erließ der Kaiser den Befehl,' die Evan- gelifchen sollten alle Kirchengüter, die sie seit 1552 eingezogen hatten, wieder herausgeben. Nur Magdeburg allein wagte es noch, sich dem zu wider- setzen. Da zog Tilly mit einem großen Heere heran, die Stadt zu bestrafen. Am 30. März 1631 begann die Belagerung. Die Magdeburger aber ver- ließen sich auf ihre starken Wälle und den Beistand des Schwedenkönigs Gustav Adolf, der mit einem Heere aus seinem Lande nach Deutschland gekommen war, seinen Glaubensbrüdern zu helfen. Er hatte auch sogleich den Oberst Falkenberg mit einiger Mannschaft nach Magdeburg geschickt. Der leitete mit großer Umsicht die Verteidigung der Stadt. 6 Wochen lang lag Tilly vergeblich vor den festen Wällen, die trotz der Geschosse, welche un- anfhörlich aus den feindlichen Geschützen dagegen geschleudert wurden, erst wenig beschädigt worden waren. Da schwieg plötzlich am 9. Mai der Kanonen- donner, und es schien, als wolle sich Tilly zum Abzug rüsten. Die Bürger glaubten, er wolle sich vor Gustav Adolf, der mit seinem Heere der Stadt zu Hilfe eilte, zurückziehen. Froh verließen sie darum am Morgen des 10. Mai die Wälle, um endlich einmal zu Hause ein paar Stunden ruhig zu schlafen. Da drangen plötzlich feindliche Scharen über die nur schwach besetzten Wälle in die Stadt. Zwar warf sich ihnen der tapfere Falkenberg mit einer schnell zusammengerafften Mannschaft entgegen, die durch das Musketenfeuer und das Lämen der Sturmglocken aus ihrem Schlafe auf- geschreckten Bürger sammelten sich; aber Falkenberg fiel gleich im Anfang des Gefechts, es fehlte die Leitung, und um Mittag waren trotz der heftigsten Gegenwehr sämtliche Wälle vom Feinde besetzt. Jetzt begann die Plünderung. Zugleich brach an mehreren Stellen Feuer aus, daß sich immer weiter aus- breitete und bald die ganze Stadt erfaßte. Nur der Dom und wenige Häuser blieben verschont. — An 30000 Menschen aber sollen an diesem schrecklichen Tage durch das Schwert der Feinde oder in den Flammen ihren Tod gefunden haben. — Gustav Adolf rächte es noch in demselben Jahre an Tilly. In welcher Schlacht besiegte er ihn? — Nach dieser Schlacht wandte sich Tilly, von den Schweden verfolgt, nach Süddeutschland, wurde

5. Die Provinz Sachsen - S. 8

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
fallen. Es war 2 Uhr nachmittags. Der König hatte seine Heerhaufen noch nicht geordnet, die Reiterei und seine Kanonen waren noch zurück; da hörte er von der andern Seite her ein starkes Schießen. Er glaubte nun, Ziethen sei schon mit dem Feinde handgemein geworden. Das bestimmte ihn, die Ankunft der übrigen Truppen nicht erst abzuwarten, sondern gleich mit dem Fußvolk anzugreifen. Ein schreckliches Kartätschenfeuer aber empfing die anstürmenden Preußen, ganze Reihen der tapferen Grenadiere wurden zu Boden gestreckt. Zwar rückten immer neue Truppen wieder ins Gefecht; auch die Reiterei und die Kanonen waren endlich herangekommen; aber als wegen der hereinbrechenden Dunkelheit der Kampf aufhören mußte, war noch keine feindliche Schanze erobert. Ziethen war unterdeß durch mancherlei Hindernisse in seinem Marsche aufgehalten worden; er war erst weit später, als der König vermutet hatte, an den Feind herangekommen. Dann aber hatte er auch sofort angegriffen; und er war dabei glücklicher gewesen als der König: um 10 Uhr abends hatten seine Truppen, freilief) mit fast über- menschlicher Anstrengung, die auf jener Seite von den Oesterreichern besetzten Anhöhen erstürmt und dadurch den feindlichen Feldherrn gezwungen, die ganze Stellung aufzugeben und sich über die Elbe zurückzuziehen. Die Schlacht war gewonnen. Friedrich wußte es allerdings noch nicht. In einer Dorf- kirche — die Häuser wareu alle voll von Verwundeten — hatte er die Nacht zugebracht und den Schlachtplan für den andern Tag überlegt. Da erscheint Ziethen und ruft: „Ew. Majestät, der Feind ist geschlagen, er zieht sich zu- rück!" Und an die ihn begleitenden Soldaten gewendet: „Burschen, unser König hat die Schlacht gewonnen, und der Feind ist völlig geschlagen. Unser großer König lebe hoch!" „Ja, ja", rufen alle, „uuser König Fritz soll leben! Aber unser Vater Ziethen auch!" Der atte Ileiyen. 1. Joachim Hans von Ziethen, 4. Der Friede war geschlossen; Husarengeneral, Doch Kriegeslust und Qual, Dem Feind die Stirne bieten Die alten Schlachtgenossen Thät er die hundertmal. Durchlebteu's noch einmal. Sie haben's all erfahren, Wie Marschall Daun gezaudert Wie er die Pelze wusch Und Fritz und Ziethen nie, Mit seinen Leibhusaren, Es ward jetzt durchgeplaudert Der Ziethen aus dem Busch. Bei Tisch in Sanssouci. 2. Hei, wie den Feind sie bleuten 5. Einst mocht' es ihm nicht schmecken, Bei Lowositz und Prag, Und sieh, der Ziethen schlief, Bei Liegnitz und bei Leuthen Ein Höfling will ihn wecken, Und weiter Schlag auf Schlag! Der König aber rief: Bei Torgau, Tag der Ehre, „Laßt schlafen mir den Alten! Ritt selbst der Fritz nach Haus; Der hat in mancher Nacht Doch Ziethen sprach: „Ich kehre Für uns sich wach gehalten, — Erst noch mein Schlachtfeld aus!" Der hat genug gewacht!" 3. Sie stritten nie alleine, 6. Und als die Zeit erfüllet Der Ziethen und der Fritz, Des alten Helden war, Der Donner war der eine, Lag einst, schlicht eingehüllet, Der andre war der Blitz. Hans Ziethen, der Husar. Es wies sich keiner träge, Wie selber er genommen Drum schlug's auch immer ein, Die Feinde stets im Husch, Ob warm', ob kalte Schläge, So war der Tod gekommen, Sie pflegten gut zu sein. Wie Ziethen aus dem Busch. Theodor Fontane.

6. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 20

1890 - Breslau : Hirt
20 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. Erfurt, Halberstadt. Halle, Magdeburg, Naumburg, Nordhausen. Stendal, Torgau, Dessau. — j 13 Amtsgerichte. Reichsgericht zu Leipzig. Die oberste geistliche Behörde der Evangelischen ist das Konsistorium zu Magdeburg, die katholischen Gemeinden stehen unter dem Bischof von Paderborn. Das Unterrichtswesen erfreut sich hoherblüte Die Universität Halle steht unter dem Ministerium. Die höheren Schulen stehen unter dem Provinzial-Schulkollegium zu Mag- deburg. Es sind 27 Gymnasien, 5 Realgymnasien, 2 Ober-Realschulen, 3 Progymnasien, 7 Real-Progymnasien, 1 Realschule, 1 höhere Bürgerschule. — 10 Seminarien, darunter 1 katholisches. — Fachschulen. Provinzial-Jrrenanstalten zu Halle und Alt-Scherbitz, Blindenanstalt zu Barby, Taubstummenanstalten zu Halberstadt, Erfurt, Osterburg, Weißenfels. — Proviuzial- Museum zu Halle. Staatsarchiv zu Magdeburg. — Prediger-Seminar zu Wittenberg. Zum deutschen Reichsheere stellt die Provinz und das Herzogtum Anhalt das 4. Armeekorps, (7. Division Magdeburg, 8. Division Erfurt) bestehend aus 8 Infanterie-, 4 Kavallerie-, 2 Feld-Artillerie-, 1 Fuß-Artillerie-Regiment, 1 Jäger-, 1 Pionier-, l Train- Bataillon, 19 Landwehr-Bezirken. Außerdem stehen in der Provinz noch Truppenteile des 3.Armeekorps (Wittenberg, Torgau) und des 11. Korps (Mühlhausen, Langensalza). In den Reichstag sendet die Provinz 20 Abgeordnete. Das Wappen der Provinz ist das sächsische Balkemvappen mit dem Rautenkranz, die Farben schwarz und gelb. B. Herzogtum Anhalt. Die Landesregierung führt der Herzog, unter ihm der aus 36 Abgeordneten be- stehende Landtag. Die oberste Verwaltungsbehörde ist das herzogliche Staatsministerium zu Dessau. Unter ihm stehen: 1. Die Finanzdirektion für die Verwaltung des Staatseigentums und der direkten Steuern; 2. die Zolldirektion für die indirekten Steuern; 3. die Herzog- liche Regierung (Abteilung des Innern und Abteilung für das Schulwesen) für alle übrigen Zweige der Verwaltung. — Landarmendirektion. An der Spitze der 5 Kreise stehen die Kreisdirektoren; daneben Kreisvertreter und Kreistage. Die geistlichen Angelegenheiten besorgt das Konsistorium, die Leitung des Schul- wesens hat die Regierung. Es giebt 4 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 1 Realprogym- nasium, 1 höhere Bürgerschule, 1 Lehrerseminar. Das anhaltische Jnfanterie-Regiment (Nr. 93) gehört zum 4. Armeekorps. Ein Landgericht zu Dessau; außerdem 11 Amtsgerichte. Das Herzogliche Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. — Die Landesstrafanstalt zu Coswig. Im Zoll-, Gerichts-, Post- und Militärwesen steht Anhalt unter den entsprechenden höheren Behörden der Provinz Sachsen. Zum Reichstage wählt das Herzogtum Anhalt 2 Abgeordnete. Das kleinere Wappen von Anhalt ist längsgeteilt und zeigt links den halben roten Adler im silbernen Felde, rechts den sächsischen Rautenkranz. — Landesfarben: Grün und Weiß (auch mit Rot).

7. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 93

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Wanzleben. 93 2. Gemeinde Bahrend orf, ein Pfarrdorf mit 1182 Einwohnern. Im Dorfe wirken ein eoangelischer Pastor und ein katholischer Missionsvikar. Zuckerfabrik und Cichoriendarre. 3. Gemeinde Stemmern, Pfarrdorf mit 440 Einwohnern. Auf der Feldmark ist die wüste Dorfstelle Pöhlen. Stemmern war bis 1298 Filiale von dem später eingegangenen Haldingsdorf. 1836 brannte ein großer Teil des Dorfes Stemmern mit Pfarre und Schnle nieder. 15. Amtsbezirk Osterweddingen. 1. Gemeinde Osterweddingen, ein Pfarrdorf mit 1314 Einwohnern. 8 Cichoriendarren, 2 Wassermühlen und Dachpappenfabrik. Osterwattinga im Nordthüringan wird 937 erwähnt. Das Patronat der Kirche St. Lamberti, welche im 13. Jahrhundert erbaut ist, stand dem Kloster Berge zu. Auf der Feldmark sind die wüsten Dorfstellen Appendorf und Hilgersdorf. 2. Gemeinde Dodendorf, ein Pfarrdorf mit 574 Einwohnern. Wasser- mühle, Cichoriendarre, Superphosphatfabrik. * Dodendorf war bis 1460 Filiale von Osterweddingen, erhielt aber dann seine eigene Pfarre. Am 5. Mai 1809 bestand bei Dodendorf der heldenmütige Major Ferdinand von Schill sein erstes siegreiches Treffen gegen die Franzosen und Westfalen. Es zog aus Berlin ein tapferer Held, Er führte sechshundert Reiter ins Feld, Sechshundert Reiter mit redlichem Mut, Sie dürsteten all nach Franzosenblut. Auch zogen mit Reitern irnd Rossen im Schritt Wohl tausend der tapfersten Schützen mit. „Ihr Schützen, Gott segne euch jeglichen Schuß, Durch welchen ein Franzmann erblassen muß!" So ziehet der tapfre, der mutige Schill, Der mit Franzosen sich schlagen will; Ihn sendet kein Kaiser, kein König aus, Ihn sendet die Freiheit, das Vaterland aus. Bei Dodendorf färbten die Männer gut Das fette Laud mit französischem Blut, Zweitausend zerhieben die Säbel blank, Die übrigen machten die Beine lang. Die Franzosen standen in Vierecken in vorteilhafter Stellung. Schill versuchte die Westfalen zum Übergange zu bewegen. Als seine Abgesandten mit Flintenkugeln empfangen wurden, befahl er den Angriff. Die Vierecke wurden gesprengt und alles niedergehauen bis auf eiu paar hundert Franzosen, die in der Flucht ihr Heil suchten. Es war ein glänzender Sieg; 300 Gefangene, mehrere Fahnen, eine Menge Waffen waren erbeutet; die Kanonen mußte man freilich stehen lassen, da es an Pferden fehlte. Die Schillfchen Husaren hatten sich glänzend geschlagen. „Nicht wie

8. Die Heimat - S. 148

1899 - Leipzig : Degener
— 148 — 1. die Personen des Soldatenstandes: die Generalität, die Stabsoffiziere, die Hauptleute und Rittmeister und die Subalternoffiziere ( — in der Marine: die Flaggenoffiziere oder Admirale, die Stabsoffiziere, Kapitänleutnants und die Subalternoffiziere —), die Unteroffiziere und die Gemeinen; 2. die Militärbeamten, alle im Heer und in der Marine für das Bedürfnis des Heeres oder der Marine angestellten, unter dem Kriegsminister oder Chef der Admiralität stehenden Beamten, lvelche einen Militärrang haben. Man unterscheidet a) obere Militärbeamte, welche im Offiziersrange stehen, und b) Militärunterbeamte. Wehrpflicht. Die Verpflichtung zum Kriegsdienst imrd Wehr- oder Militärpflicht genannt, der alle Reichs- angehörigen vom 17. bis zum 42. Lebensjahre unterworfen sind. Die Dienstpflicht währt 12 Jahre. Junge Leute, welche die erforderliche Bildung durch Schulzeugnisse oder durch eiue Prüfung nach- weisen und sich selbst bekleiden und verpflegen, brauchen nur 1 Jahr bei der Fahue zu dienen und können den Truppenteil wählen. Letzteres gilt auch von den nach vollendetem 17. Lebensjahre vor der Aushebung zu 3 oder 4jährigem Dienst eintretenden Freiwilligen. Nach vollendeter Dienstzeit bei der Fahne treten die Soldaten zur Reserve und später zur Landwehr über. Beide dienen zur Verstärkung des Heeres im Falle der Mobilmachung, haben aber auch in Friedens- zeiten einzelne Übungen mitzumachen und unterliegen der militärischen Kontrolle. Für die Heranziehung im Kriegsfalle ist auch die Ersatzreserve bestimmt, von der die 1. Klasse schon im Frieden zu Übungen herangezogen wird und einer militärischen Kontrolle unterstellt ist. Im Kriege kann durch kaiserliche Verordnung der Landsturm aufgeboten werden, der aus allen Wehrpflichtigen (vom vollendeten 17. bis zum vollendet«: 42. Jahre) besteht, welche weder dem Heere, noch der Marine angehören. Das stehende Heer. Das deutsche Heer gliedert sich in das preußische Garde-Korps und in 19 Armeekorps. Die Provinz Sachsen, das Herzogtum Anhalt und die thüringischen Staaten außer Weimar- Eisenach, Coburg-Gotha und Meiningen bilden das Gebiete die Iv. Armeekorps. Dazu gehörcu: 7. Division: 13. Jnfanterie-Brigade: 1. Magdeb. Jnf.-Regiment Fürst Leopold von Anhalt-Dessau Nr. 26. (Magdeburg.) 3. „ „ „ Nr. 66. (Magdeburg.) 14. Jnfanterie-Brigade: 2. Magdeb. Jnf.-Regiment Prinz Louis Ferdinand von Preußen Nr. 27. (Halberstadt.) Anhaltisches Jnf.-Regiment Nr. 93. (Dessau und Bernburg.) 76. Jnfanterie-Brigade: Jnf.-Regiment Nr. 152. (Magdeburg und Zerbst.) 8. Thür. Jnf.-Regiment Nr. 153. (Altenburg.) 7. Kavallerie-Brigade: Magdeburger Husaren-Regiment Nr. 10. (Stendal.) Ulanen-Regiment Hennigs v. Tressenseld (Altmärk.) Nr. 16. (Salzwedel n. Gardelegen.) 4. Feld-Artillerie-Brigade: Feld-Artillerie-Regiment Prinz Regent Luitpold von Bayern (Magdeb.) Nr. 4. (Magdeburg, Burg und Wittenberg.) Thür. Feld-Art.-Reg. Nr. 19. (Erfurt und Torgau.) Magdeb. Train-Bat. Nr. 4. (Magdeburg.) 8. Division: 15. Jnfanterie-Brigade: 3. Thür. Jnf.-Reg. Nr. 71. (Erfurt und Sondershausen.) 7. „ „ „ „ 96. (Gera, Rudolstadt, Naumburg a. S.) 16. Jnfanterie-Brigade: Magdeb. Füs.-Reg. Nr. 36. (Halle.) 4. Thür. Jnf.-Reg. Nr. 72. (Torgau.)

9. Die Heimat - S. 35

1899 - Leipzig : Degener
— 35 — Prägung der einzelnen Teile in südöstlicher Richtung das Innere des Landes, bis sie iu dessen äußerstem Südosten sich wieder zu plateauartigeu Höhen der- binden. Am nordwestlichen Ende des thüringischen Landes liegt zu beiden Seiten der oberen Leine das Plateau des Eichsfeldes.*) Die Leine teilt die Hochfläche in das südlich gelegene obere Eichsfeld und in das nördliche untere, welch letzteres im Nordwesten in die Provinz Hannover hinüberreicht und hier mit dem Göttinger Walde in Verbindung steht. Das untere Eichsfeld ist wellig, ebener und war- mer als das obere. Es hat auf seinen fruchtbaren, von Hügeln, Wäldern, Wie- sen und Gewässern durchzogenen Flächen einen ergiebigen Lehmboden. Da giebt es sogar eine „goldene Mark", die trefflich angebaute Gegend um Duderstadt. So erzeugt das untere Eichsfeld Feldfrüchte über seinen Bedarf. Das größere obere Eichsfeld ist durchweg ein rauhes, ödes Land, dessen mit Muschelkalkbrocken übersäete Oberfläche den Ackerbau sehr wenig begünstigt und nur hier und da in fruchtbaren Boden verwittert. Der Kornertrag reicht für die Bewohner nicht aus, auch die sonst schwunghafte Fabrikation von Wollenzeugen ist gesunken. So leben die armen Eichsfelder vom Wollekämmen oder wandern im Frühjahr und noch mehr zur Zeit der Ernte in großen Scharen aus, um in gesegneteren Gegenden als Feld- und Fabrikarbeiter, Maurer, Wollenkämmer und Händler ihr Brot zu verdienen. Dabei sind sie aber immerhin fröhlich, ge- nügsam, fleißig und ftreng-kirchlich. Das obere Eichsfeld geht bis hart an die Werra heran, wo seine Ränder zu den steilen Werrabergen anschwellen und Herr- liche Aussichtspunkte bilden, z. B. die Burg Hanstein, die Goburg (540 in) und den Gehilfeusberg mit einer Wallfahrtskirche. An der Ostseite schiebt das Eichsfeld in seiner Mitte noch 2 bedeutendere Höhenzüge hinaus, die an ihren Enden die beiden Pfeiler des Eichsfelder Thores bilden, durch welches die Wipper rinnt und die Halle-Kasseler Bahn läuft. Die nördlichen Höhen, welche dem unteren Eichsfelde vorgelagert sind, bilden die waldreichen Ohmberge (das Ohmgebirge), die sich bei Worbis, da wo Leine, Hahle und Wipper entspringen, in nordöstlicher Richtung erheben und nach Osten hin in die schmalere Gruppe der „Bleicheröder Berge" auslausen. Südlich davon ist dem oberen Eichsfelde der Rücken des $)iin**) vorgelagert. Der nördliche Rand desselben läßt durch seine Bildung wie durch seinen Zug er- kennen, daß er einst mit den gegenüberliegenden Ohm- und Bleicheröder Bergen das Ufer eines großen Sees gewesen ist, dessen Gewässer sich im Eichsfelder Thore bei Sollstedt einen Ausweg geöffnet und in dem leer gewordenen „Kessel" ein fruchtbares Ackerland zurückgelassen haben. Vom Eichsfelde gehen 4 Höhenzüge aus: ii) Der dem Thüringer Walde zunächst liegende Zug beginnt zwischen Eisenach *) Eichsfeld — Feld des Eiko; auch ist die Deutung „Eichen-(hoch-)feld,-Plateau" zu- lässig. **) Dün — ags. dun, engl, down, schwed. dun — Hügel. 3*

10. Deutsche Geschichte - S. 104

1912 - Halle a.S. : Schroedel
Szenen aus dem Landsknechtslager. ^Wrfelnde Landsknechte. 104 eine solche Trnppe ein bnntes Bild. Neben der Muskete waren der fast sechs Meter lange Spie und das furchtbare Schlachtschwert die Hanptwaffen. Jedes Regiment stand unter einem Feldobristeu. Es zerfiel in mehrere Fhnlein. Ein solches zhlte gewhnlich vierhundert Mann und wurde von einem Haupt-mann befehligt. Vor Beginn der Schlacht knieten die Landsknechte nieder und verrichteten ein Gebet ober sangen ein frommes Lied. Dann strzten sie sich in einem gewaltigen Viereck todesmutig in den Kamps. Freilich dienten sie nur so lange, als sie bezahlt wurden. Blieb der Sold aus, so suchten sie sich einen andern Herrn. Ihre Hauptfreude war das Raufen und das Rauben in Feindesland. Der berhmteste Sldnerfhrer war Georg von Frundsberg.
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