40 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Blick weiterschweifen und sehen in den Felsen eine Menge Höhlen.
Diese Hohlräume waren anfangs natürliche Höhlen und sind im Laufe
der Zeit von den Burgbewohnern vergrößert worden. (Warum war die
Vergrößerung der Höhlen leicht möglich?) So war der Regenstein in
den ältesten Zeiten ein begehrter Ort, da seine Abhänge steil waren und
er eine Menge Höhlen enthielt, die zu größereu Räumen ausgemeißelt
werden konnten. Die Burg hatte hier eine sehr geschützte Lage. Wir
besichtigen die wichtigsten in den Felsen eingehauenen Räume, die mit
Nummern versehen sind. In dem unteren Teile des Regensteins sinden
Negenstein.
wir eine Anzahl Kammern, die von den Dienstleuten der Burg als
Wohnungen und Arbeits räume benutzt wurden; in anderen Räumen
standen die Pferde. Selbst die Krippen waren in die Steinmassen ein-
gehauen. Auf einer in den Felsen eingehauenen Treppe steigen wir auf
die obere Fläche des Regensteins. Eine in den Fels eingehauene Kammer
wird als Wachtstube bezeichnet. An der Rückenwand sehen wir die
Umrisse eines Knappen mit einer Waffe. Jedenfalls wohnte in diesem
Räume ein Wächter der Burg. Ein anderer kleiner Raum wird Fräulein-
zimmer genannt. Ans einem Durchgange gelangen wir in die Burg-
kapelle. Dieser Raum ist am höchsten und sorgfältigsten herausgearbeitet.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
54 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz,
Blick weilerschweifen und sehen in den Felsen eine Menge Höhlen.
Diese Hohlräume waren anfangs natürliche Höhlen und sind im Lause
der Zeit von den Burgbewohnern vergrößert worden. (Worum war die
Vergrößerung der Höhlen leicht möglich?) So war der Regenstein in
den ältesten Zeilen ein begehrter Ort, da seine Abhänge steil waren und
er eine Brenge Höhlen enthielt, die zu größeren Räumen ausgemeißelt
werden konnten. Die Burg hatte hier eine sehr geschützte Lage. Wir
besichtigen die wichtigsten in den Felsen eingehauenen Räume, die mit
Nummern oersehen sind. In dem unteren Teile des Regensteins sinden
Negeusteiu,
wir eine• Anzahl Kammern, die oon den Diemtleuten der Burg als
Wohnungen und Arbeits räume benutzt wurden; in anderen Räumen
standen die Pserde. Selbst die Krippen waren in die Steinmassen ein-
gehauen. Auf einer in den Felsen eingehauenen Treppe steigen wir ans
die obere Fläche des Regensteins. Eine in den Fels eingehauene Kammer
wird als Wachtstube bezeichnet. An der Rückenwand sehen wir die
Umrisse eines Knappen mit einer Waffe. Jedenfalls wohnte in diesem
Räume ein Wächter der Burg. Ein anderer kleiner Raum wird Fräulein-
zimmer genannt. Aus einem Durchgänge gelangen wir in die Burg-
kapelle. Dieser Raum ist am höchsten und sorgfältigsten herausgearbeitet.
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24
Welche Schlacht haben wir bereits aus dem siebenjährigen Kriege
gehabt? — Wann war sie? — Die Schlacht bei Roßbach fand im zweiten
Jahre des Krieges statt. Die Preußen hatten sich auf einem Berge gelagert.
Ihr Heer zählte nur 22000, das der Feinde 60000 Mann. Die Franzosen
rechneten darum auch bestimmt auf den Sieg. Ihre einzige Sorge war nur,
die Preußen könnten ihnen noch entrinnen. Darum umstellten sie in einem
weiten Bogen das preußische Lager. Die Preußen schienen sich gar nicht
verteidigen zu wollen; ruhig saßen sie vor ihren Zelten und aßen ihr Mittag-
brot. Plötzlich aber winkt der König. Im Nu sind die Zelte verschwunden,
und die Preußen haben sich in Schlachtordnung aufgestellt. Ihre Kanonen
donnern. Zu gleicher Zeit braust Seydlitz mit seinen Reitern heran. Da
ergreift Schrecken und Verwirrung die Feinde, und ehe noch zwei Stunden
verflossen sind, befindet sich ihr ganzes Heer auf der Flucht. — Dieser Sieg
Friedrichs erregte in ganz Deutschland großen Jubel, und überall sang man
damals: „Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen,
so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen."
Eine kurze Strecke hinter Merseburg nimmt die Saale auf
dem rechten Ufer die Wei^e Elster auf. Dieselbe entspringt ans
dem Elstergebirge und fließt im Königreich Sachsen an der
Stadt Plauen vorbei.
Auch durch die zwei wichtigsten Stücke der beiden renßischen Fürsten-
tümer kommt die Weiße Elster. Greiz, die Hauptstadt des Fürstentums
Reuß älterer Linie, und Gera, die Hauptstadt des der jüngeren Linie ge-
hörenden Fürstentums, liegen an dem Flnsse.
Zwei Stunden oberhalb Zeitz tritt die Elster in den Reg.-
Bez. Merseburg ein. Zeitz hat 25000 Einwohner. Es liegt zu
einem großen Teile auf einem Bergabhange. In der fruchtbaren
Umgegend wird viel Garten- und Gemüsebau betrieben. Anch
reichhaltige Braunkohlenwerke besinden sich in der Nähe der Stadt.
Zeitz gehörte früher zum Bistum Naumburg. Durch den westfälischen
Frieden (1648) kam es an das Kurfürstentum Sachsen, wurde später die
Residenz der Herzöge von Sachsen-Zeitz und siel, als diese ausstarben,
wieder an Kursachseu zurück. Zu Preußen gehört es seit 1815.
Zwei Stunden unterhalb Zeitz verläßt die Elster unsere
Provinz wieder und fließt abermals durch das Königreich
Sachsen. Hier nimmt sie bei Leipzig die Pleite auf. Leipzig
ist berühmt als Handelsstadt. Vor allem ist hier der Mittel-
Punkt des ganzen deutschen Buchhandels In der Stadt befinden
sich mehr als 200 Buchhandlungen, Von großer Wichtigkeit für
den Leipziger Handel sind die großen Messen, die um Neujahr,
Ostern und Michaelis abgehalten und selbst von einer großen An-
zahl ausländischer Kaufleute besucht werden. Großen Ruf hat
auch die Leipziger Universität. — In der Nähe von Leipzig
besiegte im dreißigjährigen Kriege der Schwedenkönig Gustav
Adolf die Kaiserlichen unter Tilly (7. September 1631). Bei
Leipzig wurde auch am 16., 18. und 19. Oktober 1813 die große
Völkerschlacht geschlagen, die Deutschland von dem Joche
Napoleons befreite.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Michaelis Gustav
Adolf Gustav Adolf Tilly Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Roßbach Friedrichs Deutschland Merseburg Königreich_Sachsen Plauen Greiz Gera Merseburg Zeitz Zeitz Bistum_Naumburg Sachsen Sachsen-Zeitz Sachsen Leipzig Leipzig Deutschland Napoleons
36
tapferer, kriegslustiger Herr. Aber viel Glück hatte er jetzt auch nicht. Bei
der Belagerung von Staßfurt wurde er durch einen Pfeil am Kopfe ver-
mundet. Das Eisen war so tief eingedrungen, daß es, sollte das Leben des
Markgrafen nicht gefährdet werden, nicht gleich wieder herausgezogen werden
durfte. Erst nach einem Jahre löste es sich selbst aus dem Knochen los,
und die Wunde heilte. Von diesem Ereignis hat Otto Iv. den Beinamen
„mit dem Pfeile" erhalten.
Schon früh bekannten sich die Bürger Magdeburgs zur
evangelischen Lehre. Luther hatte auch darum die Stadt ganz
besonders lieb und nannte sie „Unsers Herrgotts Staatskanzlei".
Im dreißigjährigen Kriege wurde Magdeburg von Tilly
belagert und am 10. Mai 1631 erobert und auf das schrecklichste
verwüstet.
Der dreißigjährige Krieg begann im Jahre 1618. In seiner ersten
Hälfte war er ein Religionskrieg. Er wurde nämlich zwischen den Evan-
gelischen und den Katholiken Deutschlands geführt. An der Spitze der
Katholiken stand der Kaiser. Das katholische Heer aber wurde von Tilly
befehligt. Das war ein gewaltiger Feldherr. Er schlug zuerst ein böhmisches
Heer am Weißen Berge bei Prag, besiegte dann den Grafen Ernst von
Mansfeld und den Herzog Christian von Braunschweig und endlich auch den
Dänenkönig Christian Iv., welcher den bedrängten Glaubensgenossen zu Hilfe
gekommen war. Im Jahre 1629 erließ der Kaiser den Befehl,' die Evan-
gelifchen sollten alle Kirchengüter, die sie seit 1552 eingezogen hatten, wieder
herausgeben. Nur Magdeburg allein wagte es noch, sich dem zu wider-
setzen. Da zog Tilly mit einem großen Heere heran, die Stadt zu bestrafen.
Am 30. März 1631 begann die Belagerung. Die Magdeburger aber ver-
ließen sich auf ihre starken Wälle und den Beistand des Schwedenkönigs
Gustav Adolf, der mit einem Heere aus seinem Lande nach Deutschland
gekommen war, seinen Glaubensbrüdern zu helfen. Er hatte auch sogleich
den Oberst Falkenberg mit einiger Mannschaft nach Magdeburg geschickt.
Der leitete mit großer Umsicht die Verteidigung der Stadt. 6 Wochen lang
lag Tilly vergeblich vor den festen Wällen, die trotz der Geschosse, welche un-
anfhörlich aus den feindlichen Geschützen dagegen geschleudert wurden, erst
wenig beschädigt worden waren. Da schwieg plötzlich am 9. Mai der Kanonen-
donner, und es schien, als wolle sich Tilly zum Abzug rüsten. Die Bürger
glaubten, er wolle sich vor Gustav Adolf, der mit seinem Heere der Stadt
zu Hilfe eilte, zurückziehen. Froh verließen sie darum am Morgen des
10. Mai die Wälle, um endlich einmal zu Hause ein paar Stunden ruhig
zu schlafen. Da drangen plötzlich feindliche Scharen über die nur schwach
besetzten Wälle in die Stadt. Zwar warf sich ihnen der tapfere Falkenberg
mit einer schnell zusammengerafften Mannschaft entgegen, die durch das
Musketenfeuer und das Lämen der Sturmglocken aus ihrem Schlafe auf-
geschreckten Bürger sammelten sich; aber Falkenberg fiel gleich im Anfang
des Gefechts, es fehlte die Leitung, und um Mittag waren trotz der heftigsten
Gegenwehr sämtliche Wälle vom Feinde besetzt. Jetzt begann die Plünderung.
Zugleich brach an mehreren Stellen Feuer aus, daß sich immer weiter aus-
breitete und bald die ganze Stadt erfaßte. Nur der Dom und wenige
Häuser blieben verschont. — An 30000 Menschen aber sollen an diesem
schrecklichen Tage durch das Schwert der Feinde oder in den Flammen ihren
Tod gefunden haben. — Gustav Adolf rächte es noch in demselben Jahre
an Tilly. In welcher Schlacht besiegte er ihn? — Nach dieser Schlacht
wandte sich Tilly, von den Schweden verfolgt, nach Süddeutschland, wurde
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Otto Tilly Tilly Ernst_von
Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Christian_Iv. Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Falkenberg Tilly Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Falkenberg Falkenberg Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburgs Magdeburg Deutschlands Prag Magdeburg Deutschland Magdeburg Schweden
fallen. Es war 2 Uhr nachmittags. Der König hatte seine Heerhaufen
noch nicht geordnet, die Reiterei und seine Kanonen waren noch zurück; da
hörte er von der andern Seite her ein starkes Schießen. Er glaubte nun,
Ziethen sei schon mit dem Feinde handgemein geworden. Das bestimmte ihn,
die Ankunft der übrigen Truppen nicht erst abzuwarten, sondern gleich mit
dem Fußvolk anzugreifen. Ein schreckliches Kartätschenfeuer aber empfing
die anstürmenden Preußen, ganze Reihen der tapferen Grenadiere wurden zu
Boden gestreckt. Zwar rückten immer neue Truppen wieder ins Gefecht;
auch die Reiterei und die Kanonen waren endlich herangekommen; aber als
wegen der hereinbrechenden Dunkelheit der Kampf aufhören mußte, war noch
keine feindliche Schanze erobert. Ziethen war unterdeß durch mancherlei
Hindernisse in seinem Marsche aufgehalten worden; er war erst weit später,
als der König vermutet hatte, an den Feind herangekommen. Dann aber
hatte er auch sofort angegriffen; und er war dabei glücklicher gewesen als
der König: um 10 Uhr abends hatten seine Truppen, freilief) mit fast über-
menschlicher Anstrengung, die auf jener Seite von den Oesterreichern besetzten
Anhöhen erstürmt und dadurch den feindlichen Feldherrn gezwungen, die ganze
Stellung aufzugeben und sich über die Elbe zurückzuziehen. Die Schlacht
war gewonnen. Friedrich wußte es allerdings noch nicht. In einer Dorf-
kirche — die Häuser wareu alle voll von Verwundeten — hatte er die Nacht
zugebracht und den Schlachtplan für den andern Tag überlegt. Da erscheint
Ziethen und ruft: „Ew. Majestät, der Feind ist geschlagen, er zieht sich zu-
rück!" Und an die ihn begleitenden Soldaten gewendet: „Burschen, unser
König hat die Schlacht gewonnen, und der Feind ist völlig geschlagen.
Unser großer König lebe hoch!" „Ja, ja", rufen alle, „uuser König Fritz
soll leben! Aber unser Vater Ziethen auch!"
Der atte Ileiyen.
1. Joachim Hans von Ziethen, 4. Der Friede war geschlossen;
Husarengeneral, Doch Kriegeslust und Qual,
Dem Feind die Stirne bieten Die alten Schlachtgenossen
Thät er die hundertmal. Durchlebteu's noch einmal.
Sie haben's all erfahren, Wie Marschall Daun gezaudert
Wie er die Pelze wusch Und Fritz und Ziethen nie,
Mit seinen Leibhusaren, Es ward jetzt durchgeplaudert
Der Ziethen aus dem Busch. Bei Tisch in Sanssouci.
2. Hei, wie den Feind sie bleuten 5. Einst mocht' es ihm nicht schmecken,
Bei Lowositz und Prag, Und sieh, der Ziethen schlief,
Bei Liegnitz und bei Leuthen Ein Höfling will ihn wecken,
Und weiter Schlag auf Schlag! Der König aber rief:
Bei Torgau, Tag der Ehre, „Laßt schlafen mir den Alten!
Ritt selbst der Fritz nach Haus; Der hat in mancher Nacht
Doch Ziethen sprach: „Ich kehre Für uns sich wach gehalten, —
Erst noch mein Schlachtfeld aus!" Der hat genug gewacht!"
3. Sie stritten nie alleine, 6. Und als die Zeit erfüllet
Der Ziethen und der Fritz, Des alten Helden war,
Der Donner war der eine, Lag einst, schlicht eingehüllet,
Der andre war der Blitz. Hans Ziethen, der Husar.
Es wies sich keiner träge, Wie selber er genommen
Drum schlug's auch immer ein, Die Feinde stets im Husch,
Ob warm', ob kalte Schläge, So war der Tod gekommen,
Sie pflegten gut zu sein. Wie Ziethen aus dem Busch.
Theodor Fontane.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Fritz Joachim_Hans_von_Ziethen Marschall_Daun Fritz Fritz Hans_Ziethen Theodor_Fontane
20
Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt.
Erfurt, Halberstadt. Halle, Magdeburg, Naumburg, Nordhausen. Stendal, Torgau, Dessau.
— j 13 Amtsgerichte. Reichsgericht zu Leipzig.
Die oberste geistliche Behörde der Evangelischen ist das Konsistorium zu
Magdeburg, die katholischen Gemeinden stehen unter dem Bischof von Paderborn.
Das Unterrichtswesen erfreut sich hoherblüte Die Universität Halle steht unter dem
Ministerium. Die höheren Schulen stehen unter dem Provinzial-Schulkollegium zu Mag-
deburg. Es sind 27 Gymnasien, 5 Realgymnasien, 2 Ober-Realschulen, 3 Progymnasien,
7 Real-Progymnasien, 1 Realschule, 1 höhere Bürgerschule. — 10 Seminarien, darunter
1 katholisches. — Fachschulen.
Provinzial-Jrrenanstalten zu Halle und Alt-Scherbitz, Blindenanstalt zu Barby,
Taubstummenanstalten zu Halberstadt, Erfurt, Osterburg, Weißenfels. — Proviuzial-
Museum zu Halle. Staatsarchiv zu Magdeburg. — Prediger-Seminar zu Wittenberg.
Zum deutschen Reichsheere stellt die Provinz und das Herzogtum Anhalt das
4. Armeekorps, (7. Division Magdeburg, 8. Division Erfurt) bestehend aus 8 Infanterie-,
4 Kavallerie-, 2 Feld-Artillerie-, 1 Fuß-Artillerie-Regiment, 1 Jäger-, 1 Pionier-, l Train-
Bataillon, 19 Landwehr-Bezirken. Außerdem stehen in der Provinz noch Truppenteile des
3.Armeekorps (Wittenberg, Torgau) und des 11. Korps (Mühlhausen, Langensalza).
In den Reichstag sendet die Provinz 20 Abgeordnete.
Das Wappen der Provinz ist das sächsische Balkemvappen mit dem Rautenkranz,
die Farben schwarz und gelb.
B. Herzogtum Anhalt.
Die Landesregierung führt der Herzog, unter ihm der aus 36 Abgeordneten be-
stehende Landtag.
Die oberste Verwaltungsbehörde ist das herzogliche Staatsministerium zu
Dessau. Unter ihm stehen:
1. Die Finanzdirektion für die Verwaltung des Staatseigentums und der
direkten Steuern; 2. die Zolldirektion für die indirekten Steuern; 3. die Herzog-
liche Regierung (Abteilung des Innern und Abteilung für das Schulwesen) für alle
übrigen Zweige der Verwaltung. — Landarmendirektion.
An der Spitze der 5 Kreise stehen die Kreisdirektoren; daneben Kreisvertreter und
Kreistage.
Die geistlichen Angelegenheiten besorgt das Konsistorium, die Leitung des Schul-
wesens hat die Regierung. Es giebt 4 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 1 Realprogym-
nasium, 1 höhere Bürgerschule, 1 Lehrerseminar.
Das anhaltische Jnfanterie-Regiment (Nr. 93) gehört zum 4. Armeekorps.
Ein Landgericht zu Dessau; außerdem 11 Amtsgerichte.
Das Herzogliche Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. — Die Landesstrafanstalt zu
Coswig.
Im Zoll-, Gerichts-, Post- und Militärwesen steht Anhalt unter den entsprechenden
höheren Behörden der Provinz Sachsen.
Zum Reichstage wählt das Herzogtum Anhalt 2 Abgeordnete.
Das kleinere Wappen von Anhalt ist längsgeteilt und zeigt links den halben roten
Adler im silbernen Felde, rechts den sächsischen Rautenkranz. — Landesfarben: Grün
und Weiß (auch mit Rot).
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
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Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Wanzleben.
93
2. Gemeinde Bahrend orf, ein Pfarrdorf mit 1182 Einwohnern. Im
Dorfe wirken ein eoangelischer Pastor und ein katholischer Missionsvikar.
Zuckerfabrik und Cichoriendarre.
3. Gemeinde Stemmern, Pfarrdorf mit 440 Einwohnern.
Auf der Feldmark ist die wüste Dorfstelle Pöhlen. Stemmern war bis 1298
Filiale von dem später eingegangenen Haldingsdorf. 1836 brannte ein großer Teil
des Dorfes Stemmern mit Pfarre und Schnle nieder.
15. Amtsbezirk Osterweddingen.
1. Gemeinde Osterweddingen, ein Pfarrdorf mit 1314 Einwohnern.
8 Cichoriendarren, 2 Wassermühlen und Dachpappenfabrik.
Osterwattinga im Nordthüringan wird 937 erwähnt. Das Patronat der
Kirche St. Lamberti, welche im 13. Jahrhundert erbaut ist, stand dem Kloster
Berge zu. Auf der Feldmark sind die wüsten Dorfstellen Appendorf und Hilgersdorf.
2. Gemeinde Dodendorf, ein Pfarrdorf mit 574 Einwohnern. Wasser-
mühle, Cichoriendarre, Superphosphatfabrik. *
Dodendorf war bis 1460 Filiale von Osterweddingen, erhielt aber dann
seine eigene Pfarre. Am 5. Mai 1809 bestand bei Dodendorf der heldenmütige Major
Ferdinand von Schill sein erstes siegreiches Treffen gegen die Franzosen und Westfalen.
Es zog aus Berlin ein tapferer Held,
Er führte sechshundert Reiter ins Feld,
Sechshundert Reiter mit redlichem Mut,
Sie dürsteten all nach Franzosenblut.
Auch zogen mit Reitern irnd Rossen im Schritt
Wohl tausend der tapfersten Schützen mit.
„Ihr Schützen, Gott segne euch jeglichen Schuß,
Durch welchen ein Franzmann erblassen muß!"
So ziehet der tapfre, der mutige Schill,
Der mit Franzosen sich schlagen will;
Ihn sendet kein Kaiser, kein König aus,
Ihn sendet die Freiheit, das Vaterland aus.
Bei Dodendorf färbten die Männer gut
Das fette Laud mit französischem Blut,
Zweitausend zerhieben die Säbel blank,
Die übrigen machten die Beine lang.
Die Franzosen standen in Vierecken in vorteilhafter Stellung. Schill versuchte
die Westfalen zum Übergange zu bewegen. Als seine Abgesandten mit Flintenkugeln
empfangen wurden, befahl er den Angriff. Die Vierecke wurden gesprengt und
alles niedergehauen bis auf eiu paar hundert Franzosen, die in der Flucht ihr Heil
suchten. Es war ein glänzender Sieg; 300 Gefangene, mehrere Fahnen, eine Menge
Waffen waren erbeutet; die Kanonen mußte man freilich stehen lassen, da es an
Pferden fehlte. Die Schillfchen Husaren hatten sich glänzend geschlagen. „Nicht wie
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Schill Ferdinand Schill Schill
Extrahierte Ortsnamen: Osterweddingen Osterweddingen Nordthüringan Westfalen Berlin Franzosenblut Westfalen
— 148 —
1. die Personen des Soldatenstandes: die Generalität, die Stabsoffiziere, die Hauptleute und
Rittmeister und die Subalternoffiziere ( — in der Marine: die Flaggenoffiziere oder Admirale,
die Stabsoffiziere, Kapitänleutnants und die Subalternoffiziere —), die Unteroffiziere und
die Gemeinen;
2. die Militärbeamten, alle im Heer und in der Marine für das Bedürfnis des Heeres oder
der Marine angestellten, unter dem Kriegsminister oder Chef der Admiralität stehenden Beamten,
lvelche einen Militärrang haben. Man unterscheidet
a) obere Militärbeamte, welche im Offiziersrange stehen, und
b) Militärunterbeamte.
Wehrpflicht.
Die Verpflichtung zum Kriegsdienst imrd Wehr- oder Militärpflicht genannt, der alle Reichs-
angehörigen vom 17. bis zum 42. Lebensjahre unterworfen sind. Die Dienstpflicht währt 12 Jahre.
Junge Leute, welche die erforderliche Bildung durch Schulzeugnisse oder durch eiue Prüfung nach-
weisen und sich selbst bekleiden und verpflegen, brauchen nur 1 Jahr bei der Fahue zu dienen und
können den Truppenteil wählen. Letzteres gilt auch von den nach vollendetem 17. Lebensjahre
vor der Aushebung zu 3 oder 4jährigem Dienst eintretenden Freiwilligen. Nach vollendeter
Dienstzeit bei der Fahne treten die Soldaten zur Reserve und später zur Landwehr über. Beide
dienen zur Verstärkung des Heeres im Falle der Mobilmachung, haben aber auch in Friedens-
zeiten einzelne Übungen mitzumachen und unterliegen der militärischen Kontrolle.
Für die Heranziehung im Kriegsfalle ist auch die Ersatzreserve bestimmt, von der die 1. Klasse
schon im Frieden zu Übungen herangezogen wird und einer militärischen Kontrolle unterstellt ist.
Im Kriege kann durch kaiserliche Verordnung der Landsturm aufgeboten werden, der aus
allen Wehrpflichtigen (vom vollendeten 17. bis zum vollendet«: 42. Jahre) besteht, welche weder
dem Heere, noch der Marine angehören.
Das stehende Heer.
Das deutsche Heer gliedert sich in das preußische Garde-Korps und in 19 Armeekorps.
Die Provinz Sachsen, das Herzogtum Anhalt und die thüringischen Staaten außer Weimar-
Eisenach, Coburg-Gotha und Meiningen bilden das Gebiete die Iv. Armeekorps. Dazu gehörcu:
7. Division:
13. Jnfanterie-Brigade:
1. Magdeb. Jnf.-Regiment Fürst Leopold von Anhalt-Dessau Nr. 26. (Magdeburg.)
3. „ „ „ Nr. 66. (Magdeburg.)
14. Jnfanterie-Brigade:
2. Magdeb. Jnf.-Regiment Prinz Louis Ferdinand von Preußen Nr. 27. (Halberstadt.)
Anhaltisches Jnf.-Regiment Nr. 93. (Dessau und Bernburg.)
76. Jnfanterie-Brigade:
Jnf.-Regiment Nr. 152. (Magdeburg und Zerbst.)
8. Thür. Jnf.-Regiment Nr. 153. (Altenburg.)
7. Kavallerie-Brigade:
Magdeburger Husaren-Regiment Nr. 10. (Stendal.)
Ulanen-Regiment Hennigs v. Tressenseld (Altmärk.) Nr. 16. (Salzwedel n. Gardelegen.)
4. Feld-Artillerie-Brigade:
Feld-Artillerie-Regiment Prinz Regent Luitpold von Bayern (Magdeb.) Nr. 4.
(Magdeburg, Burg und Wittenberg.)
Thür. Feld-Art.-Reg. Nr. 19. (Erfurt und Torgau.)
Magdeb. Train-Bat. Nr. 4. (Magdeburg.)
8. Division:
15. Jnfanterie-Brigade:
3. Thür. Jnf.-Reg. Nr. 71. (Erfurt und Sondershausen.)
7. „ „ „ „ 96. (Gera, Rudolstadt, Naumburg a. S.)
16. Jnfanterie-Brigade:
Magdeb. Füs.-Reg. Nr. 36. (Halle.)
4. Thür. Jnf.-Reg. Nr. 72. (Torgau.)
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Extrahierte Personennamen: Magdeb Leopold_von_Anhalt-Dessau Leopold Magdeb Louis_Ferdinand_von_Preußen Ferdinand Hennigs
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Prägung der einzelnen Teile in südöstlicher Richtung das Innere des Landes,
bis sie iu dessen äußerstem Südosten sich wieder zu plateauartigeu Höhen der-
binden.
Am nordwestlichen Ende des thüringischen Landes liegt zu beiden Seiten der
oberen Leine das Plateau des Eichsfeldes.*) Die Leine teilt die Hochfläche in das
südlich gelegene obere Eichsfeld und in das nördliche untere, welch letzteres im
Nordwesten in die Provinz Hannover hinüberreicht und hier mit dem Göttinger
Walde in Verbindung steht. Das untere Eichsfeld ist wellig, ebener und war-
mer als das obere. Es hat auf seinen fruchtbaren, von Hügeln, Wäldern, Wie-
sen und Gewässern durchzogenen Flächen einen ergiebigen Lehmboden. Da giebt
es sogar eine „goldene Mark", die trefflich angebaute Gegend um Duderstadt.
So erzeugt das untere Eichsfeld Feldfrüchte über seinen Bedarf.
Das größere obere Eichsfeld ist durchweg ein rauhes, ödes Land, dessen
mit Muschelkalkbrocken übersäete Oberfläche den Ackerbau sehr wenig begünstigt
und nur hier und da in fruchtbaren Boden verwittert. Der Kornertrag reicht für
die Bewohner nicht aus, auch die sonst schwunghafte Fabrikation von Wollenzeugen
ist gesunken. So leben die armen Eichsfelder vom Wollekämmen oder wandern
im Frühjahr und noch mehr zur Zeit der Ernte in großen Scharen aus, um in
gesegneteren Gegenden als Feld- und Fabrikarbeiter, Maurer, Wollenkämmer
und Händler ihr Brot zu verdienen. Dabei sind sie aber immerhin fröhlich, ge-
nügsam, fleißig und ftreng-kirchlich. Das obere Eichsfeld geht bis hart an die
Werra heran, wo seine Ränder zu den steilen Werrabergen anschwellen und Herr-
liche Aussichtspunkte bilden, z. B. die Burg Hanstein, die Goburg (540 in) und
den Gehilfeusberg mit einer Wallfahrtskirche.
An der Ostseite schiebt das Eichsfeld in seiner Mitte noch 2 bedeutendere
Höhenzüge hinaus, die an ihren Enden die beiden Pfeiler des Eichsfelder Thores
bilden, durch welches die Wipper rinnt und die Halle-Kasseler Bahn läuft.
Die nördlichen Höhen, welche dem unteren Eichsfelde vorgelagert sind, bilden
die waldreichen Ohmberge (das Ohmgebirge), die sich bei Worbis, da wo Leine,
Hahle und Wipper entspringen, in nordöstlicher Richtung erheben und nach Osten
hin in die schmalere Gruppe der „Bleicheröder Berge" auslausen.
Südlich davon ist dem oberen Eichsfelde der Rücken des $)iin**) vorgelagert.
Der nördliche Rand desselben läßt durch seine Bildung wie durch seinen Zug er-
kennen, daß er einst mit den gegenüberliegenden Ohm- und Bleicheröder Bergen
das Ufer eines großen Sees gewesen ist, dessen Gewässer sich im Eichsfelder Thore
bei Sollstedt einen Ausweg geöffnet und in dem leer gewordenen „Kessel" ein
fruchtbares Ackerland zurückgelassen haben.
Vom Eichsfelde gehen 4 Höhenzüge aus:
ii) Der dem Thüringer Walde zunächst liegende Zug beginnt zwischen Eisenach
*) Eichsfeld — Feld des Eiko; auch ist die Deutung „Eichen-(hoch-)feld,-Plateau" zu-
lässig.
**) Dün — ags. dun, engl, down, schwed. dun — Hügel.
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TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Szenen aus dem Landsknechtslager.
^Wrfelnde Landsknechte.
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eine solche Trnppe ein bnntes Bild. Neben der Muskete waren der fast sechs Meter lange Spie und das furchtbare Schlachtschwert die Hanptwaffen. Jedes Regiment stand unter einem Feldobristeu. Es zerfiel in mehrere Fhnlein. Ein solches zhlte gewhnlich vierhundert Mann und wurde von einem Haupt-mann befehligt. Vor Beginn der Schlacht knieten die Landsknechte nieder und verrichteten ein Gebet ober sangen ein frommes Lied. Dann strzten sie sich in einem gewaltigen Viereck todesmutig in den Kamps. Freilich dienten sie nur so lange, als sie bezahlt wurden. Blieb der Sold aus, so suchten sie sich einen andern Herrn. Ihre Hauptfreude war das Raufen und das Rauben in Feindesland.
Der berhmteste Sldnerfhrer war Georg von Frundsberg.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]