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1. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 176

1912 - Stadthagen : Heine
176 — Hörigen. Das waren gewaltsam unterworfene und auf fremdem Grund und Boden angesiedelte Leute, die später allgemein als Laten bezeichnet werden. Alle nahverwandten Familien bildeten eine Sippe und blieben ursprünglich zusammen. Mehrere Sippen oder Geschlechter waren zu Heereszwecken als Hundertschaften vereinigt. Darunter ist in Niedersachsen, wo man nach dem sogen. Großhuudert zählt, eine Anzahl von 120 wehrhaften Männern zu verstehen, die aber mit Frauen, Kindern und Knechten gewiß mehrere hundert Köpfe um- faßte. Als übergeordnete Heeresabteilungen über deu Hundert- schaften erscheinen in der ältesten Zeit die Tausendschaften. Aber schon zur Zeit des Tacitus gelten bei diesen Bezeichuungen für die Zufammenfetznng des Volksheeres nicht mehr die Zahlen, sondern nur noch die Namen; es ist also gleichgültig, ob die Hundertzahl hundert Manu oder huudert Familieu bedeutet. Vielmehr ist uuter einer Hundertschaft bereits ein räumlich begrenztes Gebiet zu ver- stehen, das einen eigenen Gerichtsbezirk darstellt und nuumehr als Gau bezeichnet wird. Der Gau bildet somit den engsten staatlichen Verbaud, wie die Markgenossenschaft die engste wirtschaftliche Vereinigung. In vielen Fällen wird Wohl die Zusammenlegung mehrerer Hundertschaften zu einem Gau erfolgt fein. Zahl und Größe der Gaue innerhalb des einzelnen Volksstammes war sehr verschieden. An der Spitze eines Gaues stand ein gewählter Führer (Fürst), der vor allem auch das Richteramt auszuüben hatte. Er Pflegte sich aus jüngeren und älteren Männern ein Gefolge zu bilden, das ihm im Kriege als Leibwache, im Frieden als ständiges Ehren- geleite diente. In das Gefolge konnte nnr eintreten, wer das Waffenrecht besaß. Die Mannen waren ihrem Herrn tren ergeben, der ihnen dafür Unterhalt und Geschenke gewährte. Im übrigen ist die Gauverfassung der alten Germanen in Dunkel gehüllt. Kriegswesen. Die germanische Heeresverfassung beruhte auf der Wehrpflicht aller waffenfähigen Männer. Nnr Unfreie, Hörige und ihrer Ehre verlnftige Freie gehörten nicht znm Heere. Das Heer war nach Ganen, Hnndertfchaften, Geschlechtern, Sippschaften gegliedert und bestand fast nnr aus Fußtruppen. Es wurde in keilförmigen Kolonnen anfgeftellt. Das Aufgebot zur Heerfahrt

2. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 281

1912 - Stadthagen : Heine
— 281 — und dort die ersten Grundlagen deutscher militärischer Tüchtigkeit legte. Ostern 1866 bezog Erbprinz Georg die Universität Göttingen. Nach seiner Rückkehr setzte der Prinz im elterlichen Schlosse das Studium eifrig fort, indem er hier besondere Vorlesungen von her- vorragenden Staatsrechtslehrern hörte. Als Offizier des schäum- burg-lippischen Jägerbataillons widmete sich Erbprinz Georg auch den Militärwissenschaften. Im Jahre 1867 besuchte er die Pariser Weltausstellung, und 1870 unternahm er eine Reise nach dem Orient, die ihn nach Italien, Ägypten, Palästina, Griechenland und der Türkei führte. Unerwartet traf den Prinzen in Konstantinopel die Nachricht von dem Ausbruche des Krieges mit Frankreich. Sofort eilte er in die Heimat zurück. Hier bekleidete er schon seit 1867 den Rang eines Hauptmanns bei den Bückeburger Jägern. In dieser Eigenschaft machte Erbprinz Georg als Ordonnanzoffizier beim Stabe des 7. Armeekorps unter General v. Zastrow jenen siegreichen Feldzug mit. Am 6. und 7. August kam er in den denkwürdigen Schlachten bei Spichern und Forbach zuerst mit dem Feinde in Berührung. Dann nahm er an den ruhmreichen Kämpfen um Metz herum am 14. und 18. August teil, in denen er sich das Eiserne Kreuz erster Klasse erwarb. Nach dem Fall der Riesenfestung Metz, der Belagerung von Diedenhofen und Montmedy beteiligte er sich an dem recht anstrengenden Südseldzuge. Au der Seite des Vaters feierte er am 16. Juui 1871 den glänzenden Sie g es ein zu g der deutschen Truppen in Berlin. Er diente dann als Rittmeister, seit 1874 als Major beim 11. Husareu-Regimeut in Düsseldorf und wurde 1876 zu dem Leibgardehusaren-Regiment in Potsdam verfetzt, bei dem er bis 1879 verblieb. Am 16. April 1882 vermählte sich Erbprinz Georg mit Marie Anna, Tochter des Prinzen Moritz von Sachsen-Altenburg. Das hohe Paar nahm in dem herrlich ausgestatteten Schlosse zu Stadthagen Wohnung. Von dort siedelte der Hof im November 1893 nach dem Heimgange des Fürsten Adolf Georg in das Residenzfchlotz zu Bückeburg über. Hier feierte das Fürstenpaar im Beifein des Kaisers am 16. April 1907 unter großer Beteiligung des Landes das Fest der silbernen Hochzeit. Der Ehe sind 9 Kinder entfproffen, von denen zwei im zartesten Kindesalter verstorben sind (S. 123). Nach einer sast 18jährigen Regierung verschied Fürst Georg am 29. April 1911.

3. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 259

1912 - Stadthagen : Heine
— 259 — bringen, indem er im Jahre 1733 eine Landschulordnung erließ, die zuerst genaue Bestimmungen über Schulpflicht, Unterrichtszeit, Lehr- fächer, Ferien, Absentenlisten, Schuldienst, Inspektion und Annahme von Lehrern enthielt. Auch den Lehrern und Schülern wandte er seine Fürsorge zu. Er starb in einem Alter von 49 Jahren. Von seinen beiden Söhnen war der ältere schon vor ihm gestorben, so daß ihm in der Regierung sein zweiter Sohn Wilhelm folgte. Wilhelm (1748—1777). Graf Wilhelm, dessen Namen jeder Schanmbnrg-Lipper neben dem des Fürsten Ernst mit berechtigtem Stolz nennt, kam im Alter von 24 Jahren zur Regierung. Er war am 9. Jan. 1724 zu London geboren. Zu seiner Ausbildung wurde er nach Gens und auf die Universitäten Leyden und Mont- pellier geschickt. Bei hervorragenden geistigen Anlagen erwarb er sich durch gewissenhaften Fleiß und unermüdliche Tätigkeit bedeutende Kenntnisse. Seine liebste Beschäftigung waren die Kriegswissenschaften. Durch längeren Aufenthalt in Italien bildete er sich darin weiter aus. Das Kriegsleben hatte er schon als Jüngling in der Schlacht bei Dettingen und zwei Jahre später im österreichischen Heere in Italien kennen gelernt. Die dort gewonnenen Eindrücke sind auf sein ferneres militärisches Streben und Wirken von großem Einfluß gewesen. Er wandte sein ganzes Leben hindurch dem Militärwesen seine be- sondere Aufmerksamkeit zu. Unter ihm wurde Schaumburg-Lippe ein Militärstaat, indem er ein wehrhaftes Volk heranbildete. Da jeder waffenfähige Untertan in Zeiten der Gefahr zur Landesver- teidignng verpflichtet fei, so sollte er auch als Soldat eingestellt und ausgebildet werden. Die Geistlichen des Landes mußten deshalb jährlich ein Verzeichnis der militärdiensttauglichen Leute an die Amter einreichen, auch angeben, wieviele Leute zwischen dem 14. und 50. Lebensjahre kriegstüchtig waren und wieviele im äußersten Notfalle als Soldaten eingestellt werden konnten. Jeder Waffen- fähige Mann hatte eine bestimmte Zeit bei der Fahne zu dienen, ohne auf die Dauer feinem bürgerlichen Berufe entzogen zu sein. Die ausgebildete Mannschaft (Reserve) übte sich im Frühjahr und Herbst drei Monate lang an Sonntagen im Exerzieren und Scheiben- schießen. So führte Graf Wilhelm in seinem Lande die allgemeine Wehrpflicht ein, deren Entdecker und Schöpfer er mit Recht ge- nannt wird. 17*

4. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 260

1912 - Stadthagen : Heine
— 260 — Schon in wenigen Jahren konnte er eine ansehnliche Truppe heranbilden. Im Jahre 1751 errichtete er ein Grenadierregiment zu 8 Kompagnien, 1752 ein 3—400 Mann starkes Artilleriekorps, mit dem er später ein Ingenieur- und Mineurkorps oerband, und 1753 das aus 75 Reiteru und 50 Fußjägern bestehende Karabinier- korps. Im ganzen zählte seine nur aus Laudeskiuderu bestehende Truppe etwa 1600 Mann und 28 bespannte Geschütze. Große Sorg- falt verwandte der Graf auf die Ausbildung und Ausrüstung seiner Soldaten, die darum zu den besten seiner Zeit gezählt werden. Daneben richtete er sein Augenmerk auf die Anlage befestigter Ver- teidiguugswerke (Forts) zum Schutze des Landes und seiner Be- wohner. — Die Uniform der Karabiniers wurde bis zum Tode des Fürsten Adols Georg (1893) von der vormaligen Leibwache im Residenzschlosse zu Bückeburg getragen. Zahlreiche Waffen und Aus- rüstungsstücke sind noch aus dem Wilhelmstein vorhanden. In seinen Bestrebungen wurde Graf Wilhelm bald vielen deutschen Fürsten ein leuchtendes Vorbild. Gab es doch damals einige Regenten, deren Soldatenliebhaberei in Spielerei ausartete und den Wohlstand ihrer Länder zu Grunde richtete, und selbst solche, die durch den Verkauf ihrer Truppen sich Geldquellen zu er- öffnen suchten! Graf Wilhelm dagegen hatte bei all feinen Unter- nehmungen ausschließlich das Wohl des Staates im Auge. So ist auch sein Verbot aufzufafsen, daß seine Untertanen sich nicht für fremde Staaten anwerben lassen sollten, wie es damals üblich war. Die Ausgaben für sein verhältnismäßig sehr zahlreiches Militär bestritt er zum großen Teil aus seinen eigenen bedeutenden Ein- künften, so daß das Land dadurch nicht bedrückt wurde. Dafür verzichtete er auf die an manchen Höfen entfaltete Pracht, die man leider zu jener Zeit dem französischen Königshofe gern nachmachte. Einfache Hofhaltung und fparsame Landesverwaltung zeichnen über- Haupt seine ganze Regieruugszeit aus. Die militärischen Pläne und Einrichtungen des Grafen er- wiesen sich bald als wertvoll und nützlich und sind darum auch von grundlegender Bedeutung sür die spätere Neugestaltung des preußischen Heerwesens geworden. Sein tätiger Anteil am 7jährigen Kriege (s. folg. Kap.) und feine militärischen Erfolge und Einrichtungen in Portugal (S. 50) haben seinen Ruhm dauernd begründet. An jene Kriegstätigkeit erinnern zwei von ihm angelegte Befestigungen,

5. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 284

1912 - Stadthagen : Heine
— 284 — (1. Rheinisches) Nr. 7 in Bonn. Hier ereilte ihn am 29. April 1911 die Nachricht von dem plötzlichen, unerwarteten Heimgange seines sürstlichen Vaters. So wurde Erbprinz Adolf in seinem 29. Lebens- jähre auf den Thron berufen. Aus Anlaß seines Regierungsantritts wurde Fürst Adolf zum Major des Bonner Husaren-Regiments ernannt mit der Berechtigung, auch die Uniform des Wests. Jäger- Bataillons Nr. 7 in Bückeburg zu tragen. Fürst Adolf hat seinen Regierungsantritt mit dem Versprechen angekündigt, daß er die Regierung des Landes unter Gottes gnädigem Beistande zum Besten und zum Segen des Fürstentums den Gesetzen gemäß zu führen entschlossen sei. Diesem Grundsatze wird unser Fürst nach dem Vorbilde des Vaters stets treu bleiben. So werden persönliche Treue und Anhänglichkeit auch fernerhin das Band bilden, durch das Fürst und Volk unseres Heimatlandes von jeher unerschütterlich fest verbunden waren. Gott segne und schütze unser Fürstenhaus und uufer Heimatland immerdar!

6. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 377

1912 - Stadthagen : Heine
Nach der Reichsoerfassung bildet die gesamte Landmacht des Reichs ein einheitliches Heer, welches in Krieg und Frieden unter dem Befehle des Kaisers steht. Die Kosten und Lasten des gesamten Kriegswesens werden von allen Bundesstaaten und ihren Angehörigen gleichmäßig getragen. Die Reichsver- fassung unterscheidet einzelne Kontingente des Reichsheeres und räumt den Bundesfürsten und den Senaten der freien Städte als Kontingentsherren (Chefs) gewisse Rechte ein (z. B. Inspizierung, Heranziehung der Truppen zu polizeilichen Zwecken). Streng einheitlich ist die deutsche Kriegsmarine ausgestaltet. Sie wird als „Kaiserliche Marine" ausschließlich vom Kaiser zusammengesetzt, organi- siert und befehligt, auch leisten die Mannschaften nur dein Kaiser den Fahneneid, während die des Landheeres auch für das Staatsoberhaupt ihres Heimatftaates eidlich verpflichtet werden. Das deutsche Heer soll bis zum Jahre 1915 im Frieden ohne die Einj.-Freiw. auf die Stärke vou 515 321 Mann gebracht werden. Man unter- fcheidet Infanterie (Fußfoldaten: Grenadiere, Musketiere, Füsiliere, Jäger), Kavallerie (schwere Reiter: Regiment der Gardes du Corps, Kürassiere, Ulanen; leichte Reiler: Dragoner, Husaren, Chevaulegers) und Artillerie (schwere oder Fuß[Festu»gs]artillerie, leichte oder Feldartillerie)! dazu kommen Pioniere, Verkehrstruppen (Eisenbahn-, Telegraphen-, Luftschiffer-Abteilungen) und Train. Grundform aller drei Waffengattungen ist das Regiment. Das Regiment Infanterie wird in Bataillone eingeteilt, die wieder aus Kompagnien bestehen. Das Regiment Kavallerie setzt sich zusammen aus Eskadrons ^Schwadronen), das Artillerie-Regiment aus Batterien. Die gesamte Landmacht ist in 23 Armeekorps gegliedert. Die preußische Garde bildet ein eigenes Armeekorps, das Gardekorps. Ein Armeekorps hat 2 bis 3 Divisionen, eine Division 2 bis 3 Jnfanteriebrigaden und l Kavallerie- brigade, eine Brigade 2 Regimenter, ein Regiment 3 Bataillone mit je 4 Kom- pagnien. Außerdem gehören zu einem Armeekorps in der Regel noch 3 Artillerie- regimenter, 1 Jäger-, 1 Pionier-, 1 Trainbataillon, 1 Abteilung Jäger zu Pferde (Meldereiter) und mehrere Maschinengewehr-Abteilungen. Ein mobiles (kriegs- mäßiges) Armeekorps zählt 40 000 Mann und hat in gewöhnlicher Marschordnung eine Länge von etwa 30 km, mit Train ?c. 50 km, mit Gliederabständen 60 km. — Dem Range nach folgen: Gefreiter, Unteroffizier, Sergeant, Feldwebel (Wachtmeister), Leutnant, Oberleutnant, Hauptmann (Rittmeister), Major, Oberst- leutnant, Oberst, Generalmajor, Generalleutnant, Kommandierender General, Generalfeldmarschall. Nach den Flottengesetzen von 1900, 1906 und 1908 soll die deutsche Kriegsflotte bestehen aus der Schlachtflotte mit 2 Flottenflaggschiffen, 4 Geschwadern zu je 8 Linienschiffen, von denen das 1. u. 2. Geschwader die aktive Schlachtflotte, das 3. u. 4. Geschwader die Reserve-Schlachtflotte bilden, ferner aus 8 großen und 24 kleinen Kreuzern als Aufklärungsschiffen, weiterhin aus der Auslandsflotte mit 8 großen und .10 kleinen Kreuzern und endlich aus der Materialreserve mit 4 Linienschiffen, 4 großen und 4 kleinen Kreuzern. ^Dieser Bestand soll einschließlich der nötigen Ersatzbauten bis zum Jahre 1917 erreicht werden. — Die Rangstufen der Seeoffiziere sind: Leut- nant und Oberleutnant zur See, Kapitänleutnant (im Range des Hauptmanns), Korvettenkapitän (Major), Fregattenkapitän (Oberstleutnant), Kapitän zur See (Oberst), Kontreadmiral (Generalmajor), Vizeadmiral (Generalleutnant) und Admiral (General der Infanterie). Reichsgesehe. Die Einheitlichkeit des Reiches kommt auch in den Reichsgesetzen zum Ausdruck. Nach der Gründung des Reiches wurden viele Gesetze des früheren Norddeutschen Bundes zu Reichsgesetzen erhoben. Die Reichsgesetze waren zunächst daraus

7. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 35

1912 - Stadthagen : Heine
— 35 — ente, "Pfeifente, "Löffelente, "Schellente, "Samtente, "Zwergsäger, "Gänsesüger, "mittlerer Säger, Haubensteißsuß, Zwergsteißsuß, Wasserhuhn, Teichhuhn, Tüpfelsumpfhuhn, Wasserralle, Wachtelkönig, "Triel, "Flußregenpfeifer, "Gold- regenpfeifer, Kiebitz, "Alpenstrandläufer, "Flußuferläufer, "Kampfläufer, "Rot- fchenkel, "Waldwasserläufer, Bruchwasserläufer, "heller Wasserläufer, "Ufer- schnepfe, großer Brachvogel, "kleine Sumpfschnepfe, "große Sumpffchnepfe, Bekassine, Waldschnepfe, weißer Storch, "schwarzer Storch, "Fischreiher, kleine Rohrdommel, "große Rohrdommel, "Kranich, Birkhuhn, Fasan, Feldhuhn, Wachtel, große Trappe. Iii. Kriechtiere: Waldeidechse, Zauneidechse, Blindschleiche (die Kreuzotter fehlt), Ringelnatter, glatte Natter. Iv. Lurche: Laubfrosch, Wassersr., Moorfr., Grasfr., Knoblauchkröte, Berg- unke, Kreuzkröte, Erdkröle, Kammolch, Bergmolch, Leistenmolch, Streifenmolch, Feuersalamander. V. fjzche: Zander (künstlich eingeführt), Kaulbarsch, Flußbarsch, Groppe (in der Aue), dreistachliger Stichliug, zehnstachliger Stichling, Quappe, Karpfen, Karausche (die rote Form als Goldfisch in Teichen gehalten), Gründling, Schleie, Plötze, Rotfeder, Güster (in Steinhude Dünche genannt), der Blei, Ukelei, Aland (nur als Goldorfe in Teichen gehalten), Schlammbeißer, Schmerle, Steinbeißer, Hecht, Bachforelle, Regenbogenforelle (nur als Teichfisch), Aal. Vi. Rundmäuler: Bachneunauge, Flußneunauge. Die niedrige Tierwelt, also die Schnecken, Muscheln, Würmer, Kerbtiere usw., bietet nichts Auffallendes. Auf dem Sande bei Steinhude kommt ein reizender Laufkäfer vor, carabus intens. Auch zeigt sich bei uns ein schöner Schmetterling, das kleine Nachtpfanenange. Bei den Schnecken ist zu bemerken, daß die große Wegeschnecke auf Saudboden schwarz, auf Kalkboden wie bei der Arensburg feuerrot aussieht. 3*

8. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 49

1912 - Stadthagen : Heine
— 49 — habe, da ihr Tal bis in die Nähe des Meeres annähernd dieselbe Richtung verfolgt, die jene Niederung im Anfange einschlägt. Auch die entgegengesetzte Meinung wird vertreten, daß nämlich in Vor- zeiten das Weserhochwasser durch das Steinhnder Meer in das Leinetal und von dort zur Aller abgeflossen sei. (Das Steinh. M. füllt eiue flache Mulde aus, deren Ränder der Wiedenbrügger B. und eine die Leine bei Neustadt a. R. durchsetzeude Felsbauk siud-, vergl. Leine! Die tiefste Senkung dieser dem Auge verdeckten Mulde bezeichnen die sog. „Deipen".) Der Wilhelmstein. Einen besonderen Reiz verleiht dem Meere die aus seinen Fluten auftauchende Jnfel und einstige Festung Wilhelmstein (S. 12). Sie ist das Werk unseres berühmten Grafen Wilhelm, des Zeit- und Bundesgenossen Friedrichs des Großen von Preußen. Die Anlage der künstlich hergestellten Insel fällt zeitlich gegen das Ende des 7jährigen Krieges, in die Jahre 1761 -1765. Die Festung wurde 1767 vollendet. Die Insel mit dem Fort Wilhelmstein erhielt die Gestalt einer Sternschanze, deren Spitzen durch 16 Außenwerke gedeckt wurden. Die Außenwerke lagen auf kleineren Juselu, welche die Hauptinsel mit der bombensicheren Festung (Zitadelle) nmgaben und später mit ihr vereinigt wurden. In der hier errichteten Kriegsschule erhielt unter anderen der be- rühmte preußische General Scharnhorst seine grundlegende militärische Erziehung und wohl auch die Anregung sür die später von ihm in Preußen ins Leben gerufene allgemeine Wehrpflicht, durch die Preußen erstarkte und dreimal (1812—1815, 1866 und 1870/71) Retter unseres deutschen Vaterlandes wurde. Heute hat der Wilhelm- stein als Festung jede Bedeutung verloren. In der damaligen Zeit aber bildete die Jnselsestnng einen wichtigen Stützpunkt für die Landesverteidigung. Wirklichen Verteidigungszwecken hat sie gedient, als nach dem Tode des Nachfolgers des Grafen Wilhelm, des Grafen Philipp Ernst, im Jahre 1787 die Hessen das ganze Land besetzten, um es mit Gewalt au sich zu reißen. Der mutige Kommandant Rottmann verteidigte mit wenigen Soldaten die Insel, auf welcher der Staatsschatz und das Archiv geborgen war, und verweigerte standhaft die Ubergabe, bis der Feind durch eine Ent- scheidnng des Reichsgerichts gezwungen wurde, das Laad zu räumen. Der Wilhelmstein behielt eine militärische Besatzung und diente bis 4

9. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 152

1912 - Stadthagen : Heine
Wiesen liefern hohe Erträge und dienen auch als Weiden für Kühe und Pferde, die reichen Tonfelder aber haben die Anlage zahlreicher Ziegeleien veranlaßt. Der Fifchbestand wird sehr geschädigt durch die Zuleitung von Fabrikabwäffern und von dem Kanalwasser der Großstadt Hannover. Die Leine nimmt bei Bordenau (Geburtsort Scharnhorsts) links die Westaue auf (S. 86) und mündet später in die Aller, die ihr Wasser in die Weser führt. Die wichtigsten Orte an der Westaue sind Sachsenhagen (S. 41) und Wunstorf (S. 60). Aufg.: Stelle die Berge, Flüsse und wichtigsten Orte unseres Nach- barlandes zusammen! —Welche Stätten erwecken Erinnerungen an Kriegszeiten? — Klöster und Burgen!—Badeorte!

10. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 278

1912 - Stadthagen : Heine
— '278 — Seine Regierung fällt in eine Zeit, in welcher für Deutsch- land eine hochbedentfame Entwicklung auf allen Gebieten des poli- tifchen und wirtschaftlichen Lebens begann. Osterreich suchte seine Machtstellung in Deutschland noch erheblich zu erhöhen. Der Kaiser von Osterreich berief 1863 einen Fürstentag nach Frankfurt a. M., der aber erfolglos blieb, da Preußen jede Beteiligung ablehnte. Als in diesem Jahre der König von Dänemark vertragswidrig Schleswig von Holstein loszureißen und mit seinem Reiche zu ver- einen suchte, schritten Osterreich und Preußen ein. Sie gewannen im Dänischen Kriege 1864 Schleswig-Holstein nebst Lauenburg; letzteres Land wurde sofort au Preußen abgetreten, während die beiden Elbherzogtümer gemeinschaftlich verwaltet wurden. Dieser gemeinsame Besitz wurde bald der Anlaß, die immer mehr zu- nehmende Spannung zwischen beiden Mächten zur Entscheidung zu bringen. Osterreich legte am 1. Juni 1866 die schleswig-holsteinische Frage dem Bundestage vor und beantragte am 11. Juni, sämtliche außerpreußische Bundestruppen zu mobilisieren. Dieser Antrag, den auch der Vertreter von Schanmburg-Lippe mit seiner Stimme unter- stützte, wurde mit Stimmenmehrheit zum Beschluß erhoben, worauf der preußische Gesandte den Bund für gebrochen und aufgelöst erklärte. So brach denn der Deutsche Krieg aus, der dem preußischen Staate endlich die Führung in Deutschland verschaffte. Schanmburg-Lippe schickte seinen Truppenteil dem Bundesbefehle gemäß nach Mainz, trat aber schon am 18. August ebenso wie die anderen norddeutschen Kleinstaaten mit Preußen in ein Schutz- und Trutzbündnis ein, das dann später zum Norddeutschen Bunde erweitert und ausgebaut wurde. Die dadurch sich ergebende Ner- sassnngsändernng wurde durch Gesetz vom 17. Nov. 1868 (mit Nachtrag vom 24. Dezb. 1869) geregelt, auf dem im wesentlichen unsere heutige Laudesvertretuug beruht. Am 1. Okt. 1867 schloß unser Fürstentum mit Preußen ein Militärbündnis. Das bisher in Cleve stehende 7. Westfälische Jägerbataillon wurde nach Bücke- bürg und Stadthagen verlegt. Der Stab und die 1. n. 4. Kom- pagnie bezogen in Bückeburg, die 2. und 3. Kompagnie in Stadt- Hägen Bürgerquartiere. Seitdem dienen unsere Landeskinder im preußischen Heere. Sie wählen außer den Truppenteilen in Minden und Hannover gern das 7. Jägerbataillon in Bückeburg. Am 25. Oktober 1869 wurde Fürst Adols Georg aus Aulaß seiner silbernen Hochzeitsfeier zum Chef des Bataillons ernannt.
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