Einrichtungen der Germanen.
19
Alle Freien waren wehrpflichtig. Im Kriege traten sie nach Sippen Kriegswesen, und Hundertschaften geordnet zum Heer zusammen. Sie kmpften zu Fu - nur die Huptlinge und ihr Gefolge stritten bisweilen zu Pferde und stellten sich vor dem Kampfe zu einem groen keilfrmigen Schlachthaufen (Eberkopf) auf, der trotz der oft mangelhaften Bewaffnung des einzelnen Mannes durch den gewaltigen Druck der Masse den Sieg erzwang. Wenn sie auf der Wanderung Weib und Kind und fahrende Habe mit sich fhrten, so schoben sie vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammen, in der sie die Ihrigen und ihren Besitz bargen und auf die sie sich im Falle einer Niederlage zurckzogen. Als sie spater sehaft geworden waren, legten sie zwischen Wald und Sumpf oder auf schwer zugnglichen Bergrcken Ringwlle (Bauernburgen) als Zufluchtsorte in Notzeiten an.
Das Haus des Germanen hat man sich noch sehr unvollkommen Wirtschaft-vorzustellen; es war aus Holzwerk aufgefhrt, am Giebel hufig mit einem Iic6enfeflt= Pferdekopfe geschmckt. Gehft und Garten umschlo ein Pfahlzaun.
Auch das ganze Dorf war bisweilen eingehegt, mehr um das Vieh am Verlaufen zu hindern und dem Raubwild den Zutritt zu wehren, als um einem feindlichen Angriffe zu begegnen. Von dem Gehfte des Freien unterschied sich die gerumige Halle des Huptlings oder Gesolgsherrn.
rmere bauten bienenkorbhnliche Behausungen aus Flechtwerk und Schilf;
Steinbau fhrten erst die Rmer ein. Frauen und Sklaven verfertigten,
was man brauchte; zuweilen bot der Hndler aus dem Rmischen Reiche Schmuck oder Waffen, wohl auch Wein zum Tausche an. Viehherden und Beutestcke bildeten den Reichtum des Freien, Jagd und Krieg seine Beschftigung; Frauen und Sklaven bewachten das Vieh und bestellten den ihm zugewiesenen Anteil am Ackerland, oder er bergab ihn einem Unfreien, von dem er einen Teil des Ernteertrages als Zins empfing. Alljhrlich nahm matt neues Ackerland unter den Pflug und baute Hafer, Gerste und Weizen, dazu einige Gemsearten und Flachs an;
feineres Obst fhrten die Rmer ein. An Haustieren hielt man unatt-sehnliche, aber ausdauernde Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, von Geflgel besonders Gnse.
Bei dieser Art der Bewirtschaftung brauchte auch ein Volk von nur miger Kopszahl ein weites Gebiet. Sobald man sich daher in feste Grenzen eingeschlossen sah, drohte bestndig die Gefahr der bervlkerung, und es muten immer von neuem berschssige Mengen des Volkes wandern, zumal wenn Miwachs oder Viehseuchen die Not verschrften.
Das Geistesleben der Germanen fand seine Bettigung in Poesie Geistesleben, und Religion. Taten der Götter, Helden- und Stammessage bildeten den Inhalt ihrer Lieder, deren Form der Stabreim war.
Jeder Stamm verehrte seine besondere Gruppe von Gttern, zu Religion, denen er gelegentlich Götter anderer Stmme gesellte. So wurde der Windgott der niederrheinischen Germanen, Sachsen und Dnen, Wodan,
2*
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94.
Brger, Ritter und Bauern zur Zeit Maximilians.
173
und wissenschaftlichen Fragen in einem Grade zuwandte, wie er nie wieder erreicht worden ist, wurde in Deutschland die humanistische Bewegung nur im Westen, besonders im Sdwesten wirklich heimisch.
Desiderius Erasmus aus Rotterdam (14661536) wurde ihr ge-Erasmus, seiertstes Haupt; er war der berhmteste Gelehrte in Europa. Johann Reuchlin aus Pforzheim (14551522) wandte sich den hebrischen Studien Reuchlm. zu und wurde deshalb von den Dominikanern in Cln heftig angefeindet.
In ihren Streit griffen die jngeren Humanisten mit der Satire der Epistolae obscurorum virorum ein, die das Treiben des damaligen Klerus geieln.
Sein Neffe war Philipp Melanchthon aus Bretten in der Pfalzm-lanchthon. (14971560), ein Phnomen an wissenschaftlicher Begabung, der an Luthers Seite eine groe reformatorische Ttigkeit entfaltete, wegen seines Einflusses, den er auf die klassische Bildung jenes Zeitalters ausbte, aber auch allgemein als Praeceptor Germaniae galt. Der deutsche Humanismus ist im Gegensatze zum italienischen weniger knstlerischer als gelehrter Natur. Einen mehr volkstm-lichen Zug trugen erst die spteren Werke Ulrichs von Hutten (14881523), Hutten, des leidenschaftlichen Publizisten, als er gegen Papst und Geistlichkeit zu Felde zog und das deutsche Volk nicht mehr wie anfangs in klassischem Latein, sondern nach Luthers Vorbilde in dessen eigner Sprache unwiderstehlich mit fortri.
Dem erhhten Bildungsbedrfnisse des Volkes entsprach die Grndung zahlreicher Schulen; die Pflege der Wissenschaften ging endgltig von der tten.* Kirche an die Universitten der, unter denen neben den lteren in Heidelberg und Wien bald auch die neugegrndeten in Freiburg, Tbingen, Witten-berg (1502) und Frankfurt a. O. (1506*) einen ehrenvollen Platz einnahmen.
Neben dem Brger trat der Ritter auf seiner einsamen Burg noch Di-Rmer. mehr als bisher in den Hintergrund. An Wohlstand und Bildung konnte er es jenem nicht mehr gleichtun; ^ mancher sank zum Wegelagerer (Stegreifritter") herab. Whrend zur Zeit der Hohenstaufen der Ritter-stand das grte Ansehen im Reiche genossen hatte, war er jetzt auf den Reichstagen nicht einmal vertreten. Auch im Felde wurde er immer entbehrlicher, seitdem Maximilian die Landsknechte ausgebildet hatte.
Gegen sie, die, mit der langen Lanze bewaffnet und nach Fhnlein ge-ordnet, im Gleichschritt angriffen, konnten die schwergepanzerten Ritter nichts ausrichten, zumal wenn zwischen den Heerhanfen Schtzen standen,
die teils noch mit der Armbrust, teils auch schon mit Feuerbchsen bewaffnet waren. Unter den Kugeln der Kanonen sanken die Mauern der Burgen in Trmmer**).
In den niederen Kreisen des Volkes, auf dem Lande wie in den Die Bauern. Stdten, aus denen sich die Landsknechtsheere ergnzten, herrschte groe Unzufriedenheit; bei den Bauern, weil sie vielfach von ihren Herren mit neuen Abgaben oder Fronden bedrckt wurden, bei dem Stadtvolk,
weil es den weiten Abstand der eigenen Lebenshaltung von der der reichen Brger tief empfand. Wiederholt suchten gefhrliche Bauernaufstnde den Sdwesten unseres Vaterlandes heim.
*) Seit 1811 in Breslau. **) Ms Erfinder der Feuerwaffen gilt der (Frei-
burger?) Mnch Bertold Schwarz (um 1313..
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Extrahierte Personennamen: Maximilians Desiderius_Erasmus Johann_Reuchlin Johann Philipp_Melanchthon Philipp Maximilian Maximilian Bertold_Schwarz
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Deutschland Rotterdam Europa Pforzheim Luthers Luthers Heidelberg Wien Freiburg Witten-berg Frankfurt Fhnlein Breslau
18
Die Germanen.
Die Grundlage der staatlichen Gliederung waren die nach Sippen ge-ordneten Geschlechter. In Geschlechtern siedelten sich die Germanen an, teils in Einzelhfen, teils in weitlufig angelegten Drfern. Vor alters hatte das Geschlecht (die Familie) die einzige feste Einheit des Staats-Wesens gebildet. Die Familienltesten waren allein die Beamten" und Richter und der lteste eines bevorzugten Geschlechtes zugleich das Haupt des ganzen Stammes. Doch schon zu Csars Zeit zerfiel der germanische Staat in Bezirke, die vielleicht ohne Unterschied Gaue oder Hundert-schaften genannt wurden. Ihre Vorsteher wurden von der Volksver-sammlung gewhlt; der Staat, nicht der lteste des Geschlechtes, bte bte Strafgewalt. Whrend die Versammlung der Hundertschaft besonders ihre gerichtlichen Angelegenheiten erledigte, so fielen dem Ding, b. h. der allgemeinen Landesversammlung, die gleichbedeutend mit der Heeres-unb Volksversammlung war, die gemeinsamen Volks- und Regierungs-geschste zu.
Das Dwg. Je nach Bedrfnis, alljhrlich wenigstens einmal, gewhnlich zur Zeit des Voll- oder Neumondes, versammelten sich alle freien Männer zum Ding. Dingpflichtig war jeder Wehrhafte; bewaffnet fand man sich ein. Die vornehmste Opfersttte des Volkes war Dingsttte. Priester hegten" die Versammlung, die sich nach Sippen und Hundertschaften aufstellte. Hier wurden Wahlen, Rechtsstreitigkeiten, Beschlsse der Krieg und Frieden erledigt, die Genehmigung zu Zgen einzelner Huptlinge erteilt, die jungen Männer durch berreichung des Speers fr wehrhaft erklrt. Verhandlungen der Huptlinge, ltesten und Weisen waren vorausgegangen; der Volksgemeinde wurde das Ergebnis ihrer Beratungen mitgeteilt und die Frage an sie gerichtet, ob sie zustimme oder nicht; durch Aneinanderschlagen der Waffen stimmte sie zu, durch Murren lehnte sie ab.
.erzge und Fr den Krieg wurde einer der Huptlinge zum Herzog erwhlt.
Rntge. ^ur f,ei den Ostgermanen hren wir von Knigen; man entnahm sie bestimmten Geschlechtern, erhob den Gewhlten auf den Schilb und berreichte ihm den Speer als Wahrzeichen seiner Gewalt. Aber er wirkte mehr durch sein Beispiel als tapferer Krieger und durch Klugheit int Rat als durch seine Amtsgewalt; ein untchtiges Knigtum war kaum benk-bar. Matt ehrte ihn durch freiwillig bargebrachte Gaben.
Gefolge Die Huptlinge whlten sich aus tapferen Jnglingen von edlem Geschlechte ein Gefolge, das im Kriege eine Leibwache, im Frieden em Ehrengeleit bildete. Die persnliche Freiheit des Kriegers wurde durch die Gefolgschaft nicht geschmlert, ba sie auf einem freiwilligen Vertrage zwischen Herrn und Mann beruhte; dieser war Gehorsam und Treue bis zum Tode schuldig, jener hatte fr den Unterhalt seines Mannes zu sorgen. Wer ein groes Gefolge unterhielt, war dadurch oft zu Beute-zgen gentigt. Das Gefolge diente nicht dem Vorteil des Landes oder Stammes, sondern nnr dem Ruhme des Gefolgsherrn.
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8
Czeslaus durch sein Gebet Muth einsprach. Die Stadt
war durch die herzogliche» Burgsoldaten verbrannt worden,
und die Mongolen, die sich hier nicht halten konnten, auch sich
überhaupt nicht gern auf Belagerungen cinließen, zogen
bald wieder ab gegen Liegnitz. Die so geretteten Breslauer
schrieben ihre Rettung einem auf das Gebet des Cieslaus
vom Himmel gefallenen Feuer zu. Am 9. April 1241 griff
Heinrich mit seinem Heere bei dem heutigen Wahlstatt die
Mongolen an, siel aber im Kampfe und sein Heer wurde
geschlagen. Die 'Mongolen hieben ihm den Kopf ab und
forderten mit diesem Siegeszeichen Liegnitz auf, sich ihnen zu
ergeben. Aber schon rückte Wenzel, König von Böhmen,
mit einem starken Heere an, und die Mongolen zogen an der
Seite des Gebirges nach Mahren hin und bald darauf nach
Asien zurück, woher sie gekommen waren. Hedwig stiftete
auf dem Schlachtfelde eine Kapelle, in viel spaterer Zeit
aber (1703) ward daselbst das Kloster Wahlstatt gegründet.
§ 16. Jetzt zerfiel Niederschlesi'en nach und nach in
mehrere Herzogthümer, indem die Söhne Heinrichs Ii. und
deren Nachkommen immer die väterliche Erbschaft unter sich
theilten. Die wichtigsten dieser Herzoge waren folgende:
Heinrich Ii. hinterließ 4 Söhne: Boleslaus Ii.,
welcher Liegnitz; Heinrich Iii., welcher Breslau; Kon-
radll., welcher Glogau erhielt; und Wladislaus, der
mit Heinrich zu Breslau lebte, und in dey geistlichen Stand
trat. Heinrichs des Iii. Stamm starb mit seinem Sohne
Heinrich Iv. von Breslau aus 1290. Boleslaus Ii.
hinterließ 1278 drei Söhne, von denen Heinrich V. Her-
zog von Liegnitz und spater 1290 auch Herzog von Breslau
wurde, und Bolkol. als Herzog von Löwe.iberg und Schweid-
nitz, einen eignen Stamm begann. Unter Heinrichs V.
Söhnen gründete Boleslaus Iii. die Familie der Her-
zoge von Liegnitz und Brieg, und Heinrich Vi. war der
letzte Herzog von Breslau. — Bolko I. Söhne theilten sich
nach seinem Tode 1303 in Herzoge von Schweidnitz, von
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Hedwig Heinrichs Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_zu_Breslau Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrichs_V. Heinrichs_V. Heinrich_Vi Heinrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Schlesien
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
20
stehenden Backenknochen und kleinen Nasen. Wohin sic kamen, sengten
und brannten sic Alles nicdcr, Städte und Dörfer, Kirchen und Klöster.
Die Bewohner wurden erbarmungslos niedergehauen oder in die Skla-
verei geschleppt. So zogen sic verheerend und mit Deute beladen ein-
her, und einige ihrer Hansen kamen auch nach Schlesien. Die wilden
Feinde stießen in der Gegend von Licgnitz, da wo später das Kloster
Wahlstatt erbaut wurde, ans ein christliches Heer unter Heinrich Ii.
Am 9. April 1241 entbrennt die heiße Schlacht gegen die fünfmal
so zahlreichen Feinde. Diese sprengen auf ihren kleinen, aber aus-
dauernden Pferden wild heran, werfen ihre Lanzen, schießen einen Hagel
von Pfeilen ab und wenden sich plötzlich zur Flucht. Die christlichen
Reiter setzen ihnen nach. Da kehren die Mongolen nach ihrer gc-
wöhnlichcn Kriegslist unerwartet um und greifen ihre Verfolger von
allen Seiten an. Das Schlachtgetümmcl würd immer furchtbarer.
Doch an den eisernen Rüstungen der deutschen Ritter prallen die Pfeile
der Feinde ab, brechen der Lanzen Spitzen. Abermals schicken sich die
Wilden zum Rückzüge an. Da erhebt cs sich ans ihren Reihen >vie
ein Mcnschenhaupt, fürchterlich anzusehen; cs speit Ranch, Feucrstam-
mcn und Steine. Den christlichen Streitern sinkt der Muth; sic mei-
nen, der Teufel selbst kämpfe für die Heiden. Viele flohen; nur Herzog
Heinrich nicht. Er siel im wilden Getümmel, die Mongolen hieben
ihm den Kopf ab, steckten denselben ans eine Stange und zogen damit vor
das Schloß zu Liegnitz. Doch hier wurden sie blutig abgewiesen, und sie
eilten durch Oberschlesien zurück, weil ein böhmisches Heer im Anzüge »rar.
Als die fromme Hedwig den Tod ihres einzigen Sohnes vernahm,
tröstete sic ihre weinende Schwiegertochter und sprach in großer Fas-
sung: „Es ist Gottes Wille, und uns muß gefallen, was Gott will
und Gott gefällt." — Das Land aber war durch den sechswöchent-
lichen Aufenthalt der Mongolen in Schlesien zur Wüste geworden.
Von jetzt ab wurden die Einwanderungen der Deutschen noch häusigcr,
polnische Sitten und polnische Sprache verschwinden auf der Westseite
des Landes immermehr.
Nach dein Tode Heinrich Ii. zcrsicl Niedcrschlesicn in drei Fürstcn-
thumer: Breslau, Licgnitz und Glogan. Dabei blicb's aber nicht;
durch fortw'ährcndc Theilung der Länder unter die hinterlassenen Söhne
der Fürsten entstanden der kleincil Fürstenthümcr in Schlesien noch
mehrere. Ohne Krieg zwischen den Brüdern und Verwandten ging
cs bei solchen Theilungen selten ab; denn die schlesischen Fürsten aus
der Familie der polnischen Plasten waren meist voll Habsucht und
Kampflust, verübten gegeneinander List und schändlichen Betrug und
branchtcli viel Geld. Dadlirch kam cs dahin, daß die schlesischen Her-
zöge bald ohnmächtige Herreil wurden und sich nach dem Schlitze eines
Mächtigeren umsehen mußten. So gelang es dem Könige Johann von
Böhmen, sie alle nacheinander zu böhmischen Vasallen zu machen;
d. h. sie standen hinfort unter seinem Schutze, besaßen ihr Fürstenthum
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Heinrich Heinrich Hedwig Heinrich_Ii Heinrich Johann_von
Böhmen Johann