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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 118

1911 - Breslau : Hirt
118 Das Zeitalter der Kreuzzge und der Hohenstaufen. 68. 68. Fürsten und Ritter. In demselben Mae, wie die Macht des Knigtums schwand, gewannen die groen Frstenfamilien der Land-grasen von Thringen, der Babenberger in sterreich, der Przemysliden sfpr. Pschemisliden^ in Bhmen, der Askanier, Wettiner und Wittelsbacher an Macht und Bedeutung und erlangten schlielich fast die volle Landeshoheit. Die Fürsten. Schon 1220 hatte Friedrich Ii. gegenber den geistlichen Fürsten (Erz bischsen, Bischfen und bten der groen Reichsabteien) auf die meisten kniglichen Rechte verzichtet. In dem Wormser Privilegium von 1231 hatte König Heinrich, sein Sohn, die Fürsten als Landesherren bezeichnet. (Bgt 63.) Die Landeshoheit der Fürsten entstand aus Amtsrechten, nmlich Grafen-, Vogtei- und Gerichtsrechten, Regalien, die ihnen vom Könige als Lehen bertragen, aber allmhlich erblich geworden waren. Friedrich Ii. erkannte an, da sie diese Rechte nicht mehr als Amtsrechte, d. h. aus kniglicher bertragung und an Stelle des Knigs, sondern als Hoheitsrechte kraft eigenen Rechtes ausbten. Dem Könige blieb nur noch eine beschrnkte Zahl von Hoheitsrechten. Alle Rechte des einzelnen Fürsten sowie seinen Allodial- und seinen Lehnsbesitz fate man unter dem Begriffe des Terri-toriums zusammen. Die Land- Die Hoheitsrechte der Territorialherren aber waren nach zwei Seiten hin stnde, bedankt, nach oben durch den Reichsverband, nach unten durch die auf eigenem d. h. nicht von dem Fürsten verliehenen Rechte beruhenden Rechte der Landstnde, d. h. der Geistlichkeit, des im Lande angesessenen Adels und der Städte. Das wichtigste darunter war das der Geldbewilligung. Der Fürst hatte zwar regelmige Einknfte aus den Domnen, Zllen und Gerichtsgefllen, besa aber nicht das Besteuerungsrecht. Bei einem Geld-bedrfnis, das er aus seinen regelmigen Einknften nicht befriedigen konnte, mute er sich mit einer Bede (Bitte um eine Geldbewilligung) an seine Stnde wenden, welche die Bede in der Regel nur gegen das Zugestndnis neuer Rechte bewilligten. Die Ritter. Der Stand der Ritter geno in den Tagen der Hohenstaufen das hchste Ausehen. Ritterheere zogen in das Morgenland und begleiteten die Könige auf ihren Romfahrten; deutsche Ritter wurden von diesen in Mittel- und Unteritalien zu Herzgen und Markgrafen erhoben, deutsche Ritter eroberten Preußen und Livlaud. Ritterliche Man gehrte dem Stande nicht durch Geburt allein au, auch eine ^Z'^h"ng besondere Erziehung war dazu erforderlich, um in ihn einzutreten. War der Knabe von seinen Eltern an den Hof eines Fürsten gebracht und hier im Waffenhandwerk und in feiner Sitte erzogen worden, fo begleitete er spter als Knappe feinen Herrn auf einer Kriegsfahrt und erhielt zuletzt den Ritterschlag (die Schwertleite). Kampf gegen die Unglubigen, Schutz der Witwen, Waisen und Kirchen, Treue gegen den Herrn waren die Pflichten, die der Ritter bernahm. Hatte er spter von seinem Herrn ein Burglehen empfangen, fo verflo fein Leben auf der einsamen, aus einer Bergeshhe oder zwischen Wald und Sumpf gelegenen Burg in Stille und Einfrmigkeit; nur die Jagd und der Krieg oder der seltene Besuch fremder Ritter oder fahrender Snger bildeten eine Unterbrechung. Die kriegerische Tchtig-feit der Ritter hielten Turniere lebendig.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 119

1911 - Breslau : Hirt
68. 69. Fürsten und Ritter. Kolonisation des ostelbischen Landes. 119 Eine neue Bildung und Gesittung, wie das Rittertum sie forderte, Hfische beherrschte das Leben und die Weltanschauung aller hfischen" Kreise. Obwohl dieses Ideal ebenso wie die idealen Vertreter des Standes (Artus' Tafelrunde, Gralritter) international war, so rief es doch die ersten Erzeugnisse nationaler Literaturen ins Leben, während das Latei-nische aufhrte, die alleinige Literatursprache im Abendlande zu sein. Die groen Epen Heinrichs vonveldeke, Hartmanns von Aue, Wolframs von Eschenbach und Gottfrieds von Straburg sind vom Geiste des Rittertums erfllt. Die Gedanken der staufischen Ministerialen der Kirche und Reich, Fürsten und Herren finden wir in den Liedern Walters von der Vogelweide. Fahrende Snger bewahrten dem Volkspoesie. Volke seine alten Heldenideale, die den Merowingern und Amelungen hn-cher sind als den Staufern und Weifen. Götter, Riesen und Zwerge verwoben sich mit einem gerichtlichen Kern, altheidnifche Zge traten neben christliche, germanifche Vorzeit neben die Vlkerwanderung. Es entstanden volkstmliche Heldenlieder von Walter und Hildegunde, von Dietrich von Bern und Ermanarich, von Ortnit und Wolfdietrich, Alphart und König Rother, ferner, die andern berragend, Gudrun und das gewaltigste von allen, das Lied von der Nibelungen Not. Die Besiedelung des Ostens. In derselben Zeit, in der die Hohenstaufen in Italien kmpften, eroberten deutsche Fürsten und Ritter das Wendenland stlich der Elbe. Deutsche Brger und Bauern siedelten sich dort an und verwandelten das slawische Land in ein deutsches. Es hat vielleicht keine Zeit wieder gegeben, in der sich deutsches Wesen so sieghast und mchtig ausbreitete als das 13. Jahr-hundert. 69. Die Kolonisation des ostelbischen Landes. Noch im 12. Jahr-hundert fuhren Deutsche nur selten der die Ostsee. Erst Heinrich der Lwe begrndete die deutsche Herrschaft an der holsteinischen Kste; an der Mndung der Trave blhte Lbeck rasch empor (vgl. 56). Nach seinem Sturze (1180) kam die Ostsee unter dnische Herrschaft bis zur Schlacht bei Bornhved (1227), in der Waldemar Ii. von Dnemarkbrnhed vom Grafen Adolf Iv. von Holstein vollstndig geschlagen wurde. Der Kolonisation des ostelbischen Landes ging nur zum Teil die gewaltsame Eroberung des Landes und Ausrottung der slawischen Bevl-kernng voraus; zum greren Teile hat sie sich auf friedlichem Wege vollzogen. Neben deutschen Fürsten, wie den Askaniern und Wettinern, traten slawische, berzeugt von der berlegenheit der deutschen Kultur, als ihre Frderer auf, zogen deutsche Mnche, Bauern und Brger in ihr Land und erffneten deutschem Recht, deutscher Sprache und Sitte eine neue Heimat. Im 12. und 13. Jahrhundert sind Mecklenburg, Mckien-Pommern, Brandenburg und Schlesien christianisiert und gerntam*<p0^9e'mi siert worden. Die mecklenburgischen und pommerscheu Fürsten waren slawischer Abkunft; es entstanden in ihren Gebieten, besonders an den

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 51

1911 - Breslau : Hirt
E. von Gebhardt, Fritz von Uhde, Wilhelm Steinhausen, Hans Thoma. 51 93. Wilhelm Steinhausen. Kommet zu mir alle! Fresko im St. Theobald,m Wermgeroe. (Aus Koch, Wilhelm Steinhausen". Verlag von $. Saiger, fjetlbronn.) Ganz in tiefreligiser Empfindung geht auf der technisch etwas sprde Wil-Helm Steinhausen. Auch er predigt Christus als Trster der Mhseligen und Beladenen und versammelt die Menschheit in groß aufgefaten Typen (Luc.7,37; 7,1. Matth. 15, 22) unter das Kreuz (93). Darunter das an das Abendmahl anklingende ergreifende Bild (Luc. 15, 2). Verwandt mit Steinhausen erscheint Hansthoma. Doch lebt im Gegensatz zu der trben Weltentsagung Steinhausens in dem kerndeutschen Schwarzwlder Bauern-shn eine unversiegliche Lebensfreudigkeit, eine Flugkraft der Seele, die ihm die Erde im Lichte der Schnheit erscheinen lt. Dazwischen erklingt als Unterton oft eine stille Wehmut, eine tiefe Sehnsucht nach dem Frieden seinerschwarzwaldtler. St. Georg als ihr Hter in einsamer Nacht (94) zeigt die Gre und die Einfachheit der Mittel, durch die Thoma wirkt. Gleich Steinhausen ist er ein Meister der farbigen Steinzeichnung, welcher u. a. die Karlsruher Schule groe 94. Sans Ih-m-, W Ste (Tot. Wirkungen abgeroinnt. ^

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 125

1911 - Breslau : Hirt
79. Der Frhjahrsfeldzug. 125 Am 22. Januar verlie der König Potsdam, wo seine Sicherheit durch die Nhe der Franzosen gefhrdet war, und begab sich nach Breslau. m Hier erlie er am 3. Februar den Aufruf zur Bildung freiwilliger Jger-korps. Am 28. Februar wurde in Kalifch zwischen Preußen und Ru-laud ein Bndnis zu gemeinsamer Fortfhrung des Krieges abgeschlossen. Am 10. Mrz, dem Geburtstage der Knigin Luise, stiftete Friedrich Wilhelm den Orden des Eisernen Kreuzes. Nachdem sodann am 15. Mrz auch der russische Kaiser, mit Jubel empfangen, in Breslau eingetroffen war, erlie der König am folgenden Tage die Kriegserklrung an Frankreich und am 17. Mrz den Aufruf an Mein Volk". Es ist", so schlo er, der letzte, entscheidende Kampf, den wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unabhngigkeit, unseren Wohlstand; keinen anderen Aus-weg gibt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Unter-gang. Auch diesem wrdet ihr getrost entgegengehen um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Willen werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sicheren, glor-reichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit." An demselben Tage ergingen die Aufrufe An Mein Kriegsheer" und zur Bildung der Landwehr und des Landsturmes. Noch ehe des Knigs Aufruf ergangen war, strmten von allen Preuens Seiten Freiwillige zu dem Kampfe zusammen. Das Volk war in den Hebung. Jahren der Fremdherrschaft zu sittlichem Ernste herangereift, entschlossen, das Joch der Knechtschaft abzuschtteln und fr die Leiden, die der Sieger ihm auferlegt hatte, Vergeltung zu den. Preußen stellte an Linientruppen, Landwehr und Freiwilligen Jgern ungefhr 270000 Mann ins Feld, das bedeutete bei einer Bevlkerung von 5 Millionen je einen Streiter auf 18 Seelen; aber es fehlte an Uniformen, Waffen und Geld. Ohne englische Subsidieu konnte daher trotz aller Opferfreudigkeit, mit der von allen Seiten Gaben dargebracht wurden, ein groer, lange dauernder Krieg nicht gefhrt werden. Die Snger der Freiheit riefen in jenen Frhlingstagen zu dem heiligen Kampfe auf: Arndt, Schenkendorf, Rckert und Theodor Krner; Heinrich von Kleist, der die sterreichische Erhebung 1809 mit seinen Liedern begleitet hatte, erlebte diese Tage nicht mehr (gest. 1811). tz 79, Der Frnhjahrsfeldzug. Nachdem schon im Februar die Kosaken Die ersten bis Berlin vorgedrungen waren, wurde die Stadt Anfang Mrz von den ftampfe' Franzosen gerumt. Die Herzge von Mecklenburg sagten sich vom Rheinbunde los, während Tettenborns Kosaken in Hamburg einrckten. Bald darauf besetzte das Hauptheer der Russen (unter Wittgenstein) und Preußen (unter Blcher) das Knigreich Sachsen und ntigte den König zur Flucht. Die Franzosen rumten alles Land rechts der Elbe; nur in den festen Pltzen, wie Magdeburg, Stettin, Kstrin, Glogau und Dauzig, hielten sich die franzsischen Besatzungen.

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 43

1911 - Breslau : Hirt
2. Alfred Rethel. Fresko und Holzschneidekunst. 43 77. Alfred Rethel, Der Tod als Freund. Holzschnitt. 78. Alfred Rethel, Der Tod als Sieger. Holzschnitt. die er mitgebracht und samt Pilgerstab und Pilgerhut seitwrts abgelegt hat. Und in all den Abendfrieden schmettert ein Vglein, das sich auf die Erkerbrstung gesetzt hat, sein gewohntes Lied. - Ju frh fr die Kunst ist der groe Meister in geistiger Umnachtung gestorben.

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Xv. Deutsche Malerei. =( It (i 6 e 5 i r 1 1 s 3 t c t r t } i < 9 i s r s i ( i 5 5 ,i i 5 kleben die gefchichtsphilo-! sophische Monumentalkunst von Cornelius, Rethel und Kaulbach tritt anspruchsloser und volks-tmlicher die Mrchenpoesie des Wienersmoritz vonschwind und die Kinder- und Haus-poesie des Dresdeners Ludwig Richter. Schwind schpft als echter Deutschromantiker mit reicher Phantasie und goldenem Humor aus dem Born der deutschen Volkssage. Dem Ritter Kuno von Falkenstein war die Hand der Grafentochter ver-sprechen, falls er ihre Burg der die Felsschroffen zu Pferde er-klimmen wrde. Es gelingt mit Hilfe des Gnomenknigs und seiner Erdgeister, die bei seinem Erscheinen possierlich genug Rei-aus nehmen. - Auch der gut mtig-tckische Geist des Riesen-gebirges, Rbezahl, wird ihm lebendig (82). Wie ein gries-grmigerwaldhter durchstreicht dieser mit einem Holzknppel sein Revier, man glaubt das Klappern seiner Holzpantinen zu hren. Der Wald besteht aus seltsam geformtem Eichen- und Buchenholz, in das man die wunderlichsten Fratzen hinein-sehen kann. Dieser geister-haften Unruhe gegenber atmet 81 vollkommene Ruhe, die namentlich durch die groen vertikalen und horizontalen Linien hervorgebracht wird. Auch hier werden die Ideale der Romantik in den beiden Haupttrgern der mittel-alterlichen Kultur lebendig: in dem Mnch, der in seiner Kapuze zwischen den beiden Rossen fast verschwindet, und in dem Ritter, der ganz im Hintergrunde im Schatten einer Felsenspalte ruht. Aber das Menschlich-Romantische spricht nur leise mit, wie um das Romantische der Natur nicht zu stren. Ludwig Richter entdeckte sein deutsches Herz bei einer Elbwanderung, nachdem er sich vergeblich abgeqult hatte, der herrschenden Mode zuliebe italienische heroische Land-schaften zu malen. Aller Zauber der deutschen Romantik ist der das eindrucksvolle Bild ausgegossen: die sagenumwobene Burg auf steilem Fels, der greise Harfner, der sich den berfahrtskreuzer durch ein Lied verdient, der in sich versunkene, der zur Burg aufschauende fahrende Geselle, das mit sich selbst beschftigte Liebespaar, endlich der weihaarige Ferge selbst mit der Pfeife im Mund es ist, als ob beim Verlassen des Kahnes die Insassen mit den Worten des Dichters ausrufen mten: Wann sehen wir uns, Brder, auf einem Schifflein wieder? Wie Richter so fortan in der deutschen Heimat die seinem Herzen de-sonders zusagenden Stoffe fand, so gab ihm insbesondere auch zu feinen zahlreichen gemt-vollen Holzschnitten, durch die er der Liebling des beutfchen Brgerhauses wurde, die erste Anregung die Heimat, und zwar die eigne Kinderstube. 79. Moritz von Schwind, Der Falkensteiner.

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 12

1911 - Breslau : Hirt
V. Das Grabmal des Barock und des Rokoko. Dekorative Kleinplastik. Mauritto Sa Xon! Hno. tfeclhum lalltmul v, Chi 19. Grabmal des Marschalls Moritz von Sachsen. Von 3. B. Pigalle. Vollendet 1777. Straburg, Thomaskirche. Das Grabdenkmal der Epoche knpft gleichfalls an Bernini an; es liebt allegorische Gestalten in lebhafter dramatischer Bewegung. In 19 schreitet der Marschall auf den von dem Tode geffneten Sarg zu, während eine blhende Frauengestalt, wohl das Leben, ihn zurckzuhalten sucht und den Tod, der sein Stundenglas emporhebt, flehentlich um Aufschub bittet. Am Fu des Sarges trauert Herkules, das Symbol der Strke. Auf die niedergebrochenen Fahnen zur Linken taumeln die Wappentiere der von dem Marschall besiegten Reiche zurck, der Adler sterreichs, der Lwe Hollands und der Leopard Englands, während Frankreichs Feldzeichen stolz in die Lfte steigen.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 40

1911 - Breslau : Hirt
73. Peter Cornelius, Die apokalyptischen Reiter. Karton. Jrt der deutschen Romantik gingen von Anfang an zwei innig verbundene Richtungen, eine religise und eine deutsch-mittelalterliche, nebeneinander her. Jene trat zunchst hervor und brachte den deutschen Knstlern, die sich 1810 in Rom zu gemeinsamer Arbeit verbanden, den Beinamen Nazarener" ein. Ihr Haupt, bald alle weit berragend, war Peter Cornelius. An Ernst und (Bedanfoenttefe Drer vergleichbar, wird er der (Erneuerer der deutschen Malerei und der Begrnder des 74. Schnorr v. Tarolsfeld, Kriemhild findet Siegfrieds Leiche. Entwurf. monumentalen deutschen Freskostils. Zuerst von Ludwig I. nach Mnchen, spter von Friedrich Wilhelm Iv. nach Berlin berufen, zeichnete er hier fr den von diesem geplanten Knigsfriedhof (Campo Santo) Kartons, darunter sein gewaltigstes Werk Die apokalyptischen Reiter", das trotz seiner Anlehnung an Drer hinter diesem nicht zurcksteht. Deutschroman-tilier ist der dem Kreise des Cornelius nahestehende Julius Schnorr von Carols^feld (74), spter durch seine Bilderbibel berhmt geworden. r, r r rf r \ 111 r fltrfintntlc X < &

9. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 68

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
- 68 — lichen Versammlung nach der Burg Soltau geladen, und dort verkündete ihnen der Gaugraf, daß sein Sohn als Bevollmächtigter des edlen Königs erschienen sei, um ihnen einen Befehl desselben zu überbringen. Zum ersten Male sprach jetzt Hermann vor den Männern seines Gaues; er erzählte ihnen von seinem Aufenthalt in der Burg Werla, von den Greueln der Ungarn und von dem Waffenstillstände, den der König aus Not mit ihnen geschlossen. Dann aber verkündete er ihnen auch, welche Maßregeln der König zu ergreifen gedenke, um über neun Jahre, wenn der Waffenstillstand abgelaufen sei, den Ungarn auf immer die Wiederkehr zu verleiden. Als er nun aber das Pergament hervorzog, aus welchem seine Vollmacht geschrieben stand, und den Inhalt derselben den Männern zu wissen gab, und er hinzufügte, daß sie nicht Anstoß nehmen möchten an seiner Jugend, da er, der Jüngsten einer, berufen sei, der Anführer gereifter^ Männer zu werden, da entstand ein lauter Jubel, und die Leute riefen: „Es lebe unser hochherziger König, es lebe der Gaugraf, es lebe Hermann Billnng, unser jugendlicher Anführer!" Dieser Tag war einer der schönsten in dem bisherigen Leben Hermann Billnngs. Er zeigte ihm, welch ein Vertrauen die Leute seines Gaues ihm entgegenbrachten, und er gewann dadurch große Freudigkeit, das hochwichtige Amt, das ihm des Königs Wille' übertragen, anzutreten und zu führen. Es wurde nun sofort beschlossen, daß die Krieger, welche unter vierzig Jahre' alt waren, wöchentlich zweimal zu einer Uebung in der Nähe der Burg auf einer großen Heidefläche sich versammeln sollten; dort sollte Hermann sie lehren, gegen einen kampfgeübten Feind sich zu verteidigen, sich gegen den Pfeilregen mit Schilden zu schützen und selbst den Feind anzugreifen. Die große Liebe zum Waffendienst, welche den Leuten seines Gaues eigen war, die schon vorhandene Uebung, zu Pferde zu kämpfen, und das stolze Bewußtsein, daß einer der Ihren ihr Führer sei, und nicht ein Fremder, erleichterte Hermann die ihm gestellte Aufgabe. Schon

10. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 129

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 129 — gestellt, und Otto konnte jetzt daran denken, die tiefen Wunden, welche der lange schreckliche Bürgerkrieg dem Lande geschlagen, zu heilen. So verging der Sommer des Jahres 941 unter emsiger Friedensarbeit und der Winter zog ins Land. Das Weihuachtssest nahte heran, und Otto beschloß, dasselbe zu einem Freuden- und Friedensfeste zu machen nach so vielen Tagen des Jammers. Daher berief er alle Großen seines Reiches nach Frankfurt am Main, um dort mit ihnen die festlichen Tage zu begehen, und auch der treue Markgraf Hermann Billuug und Erzbischof Adeldag folgten der Einladung ihres Königs. Kaum vermochte die nachmalige Krönungsstadt der deutschen Kaiser alle die vornehmen Gäste zu fassen, die von allen Seiten herbeigeströmt waren, um mit dem Könige das Geburtssest des Erlösers zu feiern. Ein Fest drängte das andere, und Freude erglänzte aus allen Gesichtern; aber wie ein Blitzstrahl aus heiterem Himmel traf plötzlich die Kunde ein, daß Heinrich heimlich von Ingelheim entflohen fei und abermals auf Empörung sinne. Alle erschraken bei dieser Nachricht und am meisten Otto selbst. Sollte noch einmal der Bürgerkrieg mit all seinen Schrecken das Land verwüsten? sollten die kaum vernarbten Wunden aufs neue aufgerissen werden? Im maßlosen Zorn über diesen neuen Treubruch des Bruders sprach er über ihn die Reichsacht aus und war fest entschlossen, keine Gnade mehr gegen ihn walten zu lassen. Aber nicht als Empörer hatte Heinrich Ingelheim verlassen. Seine Reue war aufrichtig gewesen, und die Einsamkeit während seiner Gefangenschaft hatte dazu beigetragen, ihn Einkehr bei sich selber halten zu lassen. Aber jetzt vermochte er die strenge Haft nicht mehr zu ertragen. Darum hatte er sich durch Flucht derselben entzogen, jedoch nur in der Absicht, um nach Frankfurt zu eilen und seinen Bruder zu bitten, ihm mit seiner Gnade auch die Freiheit zu schenken. Nur von einem einzigen Gefährten begleitet eilte er daher dem Main zu, in einer ihn unkenntlich machenden Verkleidung; denn Siemann, Der Erbe von Stübeckshorn. 9
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