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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 93

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100 — 1517. 93 der Kirche, wenn ihre Handelsinteressen nicht dadurch beeinträchtigt wurden; gegen Bannbullen des Pabstes richteten sie ihrerseits voll Kühnheit Achtserklärungen und erlaubten sich auf verschiedene Weise die Abgesandten der Kirche durch Kränkungen und Mis- handlungen zu verspotten, ihr Eigcnthum zu plündern, ja zu- weilen selbst durch weltliche Macht kirchliche Handlungen zu verhindern, um dergestalt die Geistlichkeit, durch Entziehung ihrer Einkünfte, zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Allein als die deutschen Kaiser anfingen, auf dem Wege der Gewalt ihre Forderungen auf die Oberherrschaft in Italien geltend zu machen, wurden die meisten lombardischen Städte welfisch gesinnt, da sie die Eingriffe des Kaisers in ihre Gerechtsame mehr als die der Kirche fürchten zu müssen glaubten. So trat 1167 der große lombardische Bund gegen Friedrich Barbarossa zusammen. Doch waren die Städte keineswegs unter einander einig und wenn eine Stadt glaubte, irgend einen Haudelsvortheil vor den andern gewinnen zu können, nahm sie keinen Anstand, die Sache des Bundes zu verlassen. Die Verfassungen der Städte waren anfangs zumeist aristokratisch, allein aus den Zünften der Handwerker ging au manchen Orten eine demokratische Be- wegung hervor, welche theils die Macht in die Hände des Volks brachte, theils sic Tyrannen übergab. Die wichtigsten Han- delsstädte im nördlichen Italien waren: Venedig, Genua und außerhalb des lombardischen Bundes: Pisa. Venedig. Als die Barbaren im 5ten Jahrhundert u. Ehr. Norditalien verwüsteten, floh ein großer Thcil der Einwohner, zum Theil aus dem zerstörten Aquileja nach den kleinen Inseln an der Küste des adriatischen Meeres, woselbst sic vor den Bar- baren, die keine Schiffe besaßen, sicher waren. Die Inseln waren anfangs getrennt und bildeten kleine Staaten unter Tribunen, allein sie'schlossen sich im Jahre 697 unter einem republikanischen Oberhaupte, welches Doge genannt wurde, an einander, und die Verfassung bildete sich nach und nach zu einer

2. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 149

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 149 Kirchenversammlung zu Pisa (1409) einen dritten Papst wählte ohne die beiden andern zur Entsagung bewegen zu können. Sigismund, als der höchste Beschützer der Kirche, wurde von allen Seiten ersucht, eine allgemeine K irch cnversamm- lung zu berufen, um eine vollständige Verbesserung des Kirchcnwesens vorzubereiten und der Spaltung ein Ende zu machen, welche die christliche Kirche in drei Theile, jeder mit einem Oberhaupte die sich gegenseitig verketzerten, trenne. So trat denn nun, unter großen Erwartungen die zahlreiche Kirchenversammlnng in Konstanz, am Bodensee zusammen, (1414—1418). Die Geistlichen der fünf Hauptnationen, Deutsche, Italiener, Franzosen, Engländer, und Spanier faßten den Beschluß, sämtliche drei Päpste abzusetzen und sprachen somit aus, daß der Papst der vereinigten Kirche untergeben sei. Johann H u ß, ein geachteter Lehrer an der Universität zu Prag, hatte voll Eifers gegen die Mißbräuche der Kirche geredet und geschrieben. Als der Kaiser ihm sicheres Geleite zugestanden hatte, fand er sich in Konstanz ein, um seine Ansichten vor der Kirchenversamm- lung zu vertheidigen, allein der freimüthige Reformator wurde ins Gefängniß geworfen und als ein verhärteter Ketzer verbrannt (1415). Ehe man nun zu der Kirchenverbesserung schritt, be- schloß die Kirchenversammlung einen neuen Papst zu wählen, was, den Einwendungen des Kaisers zum Trotze, auch geschah; ein Kardinal wurde gewählt und-nahm den Namen Martin V an. Vorsichtig schloß er Verträge mit einzelnen Nationen, um der allgemeinen Kirchenverbesserung zu entgehen, welche die Macht des Papstes zu schmälern drohte, und hob darauf 1418 die Kirchenversammlung auf, welche somit, was die Hauptsache be- traf, nichts ausgcrichtet hatte. Allein die Treulosigkeit des Kaisers und das grausame Ver- fahren der Kirche gegen Johann Huß , hatten einen Religionskricg in Böhmen zur Folge, woselbst ein tapfrer Krieger Johann Zi ska (der Einäugige) den Oberbefehl über die fanatische Par-

3. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 62

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
62 470—1100. fluß Hildebrandts auf die reiche Markgräfin Mathilde von Toscana bald eine große Hülfe, indem sic den römischen Stuhl sogar zum Erben ihrer Lande einsetzte. Heinrich Iv , Kaiser von Deutschland (1056—1106) hatte beim Papste um Scheidung von seiner Frau, welche er gemißhandclt und durch ein anstößiges Leben verhöhnt hatte, angehalten. Allein ein Kardinal brachte eine abschlägige Ant- wort nach Deutschland. Hierdurch wurden die mit der Will- kühr des Kaisers unzufriedenen Sachsen veranlaßt, den Papst als den Verthcidiger des christlichen Rechts gegen die Tyrannei zu betrachten. Der Papst ließ den Kaiser nach Rom entbieten, um sich zu verantworten. In diesem gefährlichen Stadium er- hielt Gregor Vii. die Sache, und als der Kaiser seinen kirch- lichen Vorschriften nicht Folge leisten wollte, sondern vielmehr diesen Tyrannen der Kirche sür abgesetzt erklärte, that er ihn in den Bann; Deutschlands Reichsfnrsten und die Sachsen, welche diese Gelegenheit ergriffen, um ihre verlorenen Freiheiten wieder zu erwerben, erklärten, daß der Kaiser, als in den Bann gethan, die Regierung nicht länger führen könne; er sollte innerhalb eines Jahres sich die päpstliche Lossprechung vom Banne erwerben, widrigenfalls man zu neuer Wahl schreiten wolle. Nun sah sich der sonst so übermüthige Kaiser gezwungen, mit einem kleinen Gefolge über die Alpen zu reisen, um durch den Papst vom Banne befreit zu werden. Er traf den Gregor in Canossa, in der Burg der Markgrafin Mathilde, allein mußte in der elenden Kleidung eines Büßen- den drei Tage im Schloßhofe warten, bis man ihn vorließ, und erst nun wurde der gedemüthigte Kaiser vom Banne gelöst, wogegen er versprechen mußte, sich den Forderungen der Kirche zu fügen. Mittlerweile herrschten die größten Unruhen in Deutschland, Neichsfürsten und Bischöfe kämpften im Innern mit einander, und ein Gegenkaiser trat gegen Heinrich aus.

4. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 104

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
104 1100-1517. Indessen hatten die Ghibellinen in Deutschland Philipp von Schwaben zum König gewählt und da er daran zweifelte, die Komgzkrölle für seinen unmündigen Brudersohn erwerben zu können, nahm er sie selbst. Die Welfen erklärten sich für den fr ¡¡Hl Sohn Heinrichs des Löwen, Otto Iv. Die streitenden Könige ersuchten den Papst um Schlichtung. Inno cenz konnte nicht wünschen, die Kronen Neapels und Deutschlands auf einem Haupte zu sehen: eine solche Macht würde von zwei Sei- ten die Kirche und ihre Staaten mit Untergang bedrohen. Er erklärte sich daher für Otto Iv. Dennoch war Phiupp von Schwaben dem Siege nahe, als er durch einen Freund, den er beleidigt hatte, 1208 ermordet wurde. Nun war Otto Iv., alleiniger König und erkaufte sich durch große Opfer vom Papste die Kaiserkrone. Allein als Kaiser, an der Spitze des deutschen Staates, war er genöthigt, seinen Eid geltend zu machen, wel- chem zufolge er die Lehen einziehcn sollte, welche dem Reiche abhanden gekommen waren. So gerieth er in einen heftigen Streit mit Inno cenz, rücksichtlich des Testamentes der Mark- gräfin Mathilde; denn der Kaiser und das Reich läugneten, daß sie ein Recht habe, über deutsche Lehen zu verfügen. Nun hielt Inno cenz es für nöthig, seine Zuflucht zu dem jungen Hohenstaufen zu nehmen, der indeß unter seiner Obhut zu einem, in allen Künsten und Wissenschaften der Zeit herrlich unterrichte- ten, reich begabten Jünglinge geworden war; er sandte Fried- rich von Neapel mit dem Golde der Kirche und ihrem Segen über die Alpen, nachdem er ihm doch zuvor einen Eid abgenom- men hatte, daß er als Kaiser Neapel und Sicilien als ein un- abhängiges Königreich seinem Sohne überlassen wollte. Rom schleuderte den Bannstrahl gegen Otto und es war, als ob das Glück von ihm gewichen sei. Die Ghibellinen in Deutsch- land standen gegen ihn auf. Anstatt seine Kräfte gegen seinen jungen thätigen Gegner zu sammeln, hielt Otto Iv cs für klug, den König von Frankreich, Philipp Ii August zu be-
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