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1. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 281

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
281 Lehrer sorgen und ihre Kinder im Sommer und Winter zur Schule schicken sollten. Der Streit zwischen den beiden Fürstenhäusern war wieder dem Auf- blühen des Schulwesens nicht günstig, und erst Christian Vi. konnte daran denken, die Schulen in den Landbezirken zu verbessern und aus die Herstel- lung ordentlicher Schulhäuser zu dringen. Da aber das Bedürfniß eines guten Schulunterrichts noch nicht lebhaft genug empfunden ward, die Edelleute in ihren Gütern, wo noch die Leibeigenschaft bestand, die Folgen der Aufklärung fürchteten, so fand der königliche Befehl wenig Anklang und noch weniger Unterstützung. Der Kronprinz Friedrich aber und sein weiser Minister Andreas Peter v o n B ern st o rf nahmen mit warmem Herzen die Schulsache wieder in die Hand und wurden darin von wohldenkenden Männern kräftig unter- stützt. Schon 1780 war in Kiel ein Schullehrerseminar errichtet worden. Die schleswigholsteinische Ritterschaft vergrößerte den für dasselbe bestimmten Fond von 21,000 Mark um 30,000 Mark; auch wurden die Einkünfte desselben durch die 1787 angelegte Schulbuchdruckerei bedeutend vermehrt, indem man dem Seminar den vierten Theil des Gewinns zuwies. Balthasar Petersen, Propst in Tondern, gründete 1786 das deutsche Seminar in Tondern und schenkte demselben den 200 Demat großen Hof Görrismark und 12,800 Thaler. Nachdem so für die Ausbildung der Lehrer gesorgt war, schritt die Negierung zur Anlegung von Volksschulen, die in den untern Volks- schichten die Finsterniß zerstreuen und die allgemeine Volksbildung heben sollten. Am 24. August 1814 erschien eine allgemeine Schulordnung für die sämmtlichen Stadt- und Landschulen in den Herzogtümern, durch welche jedem Dorfe eine Schule, jedem Lehrer ein festes, wenn auch dürf- tiges, Einkommen, jedem Kinde die Theilnahme an dem Unterricht gesichert ward. 47. Jahre des Kriegs. Im Jahre 1806 wurde das deutsche Reich aufgelöst. Die Fürsten des westlichen Deutschlands wurden Frankreichs Vasallen; Napoleon L, der auf den Trümmern der französischen Republik im Jahre 1804 seinen Kaiser- thron errichtet hatte, nannte sich einen Protektor des Rheinbundes; der letzte Kaiser von Deutschland, Franz Ii., nahm als Franz I. den Titel eines östreichischen Kaisers an, und Preußen, nächst Oestreich der mächtigste deutsche Staat, war bemüht, die außer Oestreich und dem Rheinbünde stehenden Fürsten Deutschlands zu einem norddeutschen Staatenbund zu vereinigen. Da entstand natürlich für die dänische Regierung die Frage, ob sie für Holstein diesem preußischen Bundesstaat beitreten, ob sie dieses Stück deut- schen Reichslandcs zu einem selbstständigen Herzogthum erheben oder endlich Schleswigholstein mit Dänemark zu einem Gesammtstaat verbinden wollte. Der Kronprinz war in Kiel. Ihn: schien es für Dänemark am vor- theilhaftesten, die Herzogthümer zu incorporiren, und er befahl daher dem Staatsrath in Kopenhagen, dieselben als einen unzertrennlichen Theil des dänischen Staats mit dem Königreich zu verbinden. Aelteftes Mitglied des

2. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 238

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
238 Iv. Bilder aus der Erdkunde, alter Chronist, „wurden des Tages die Lande gelöst von der Dänen Ge- walt, des sie alle Gott gaben Lob und Ehre." 4. So endete der letzte Versuch König Waldemars Ii von Dänemark, sich den deutschen Norden zu unterwerfen. Schmachvoll genug hatte einst das Reich alle diese herrlichen deutschen Lande im Stiche gelassen. Wozu das Reich nicht im stände gewesen war, das vollbrachten am Tage von Bornhöved Kraft und Einigkeit der deutschen Fürsten, Bürger und Bauern. Adolf Iv aber erfüllte sein Gelübde: Er weihte noch im Jahre 1227 der heiligen Maria Magdalena, an deren Tage der Sieg erfochten war, das Franziskanerkloster in Hamburg und ein wenig später die Dominikaner- klöster in Lübeck und Hamburg. Und als seine Söhne heranwuchsen, ent- sagte er freiwillig allem weltlichen Glanze und aller Herrlichkeit. Er zog sich nach weiten Pilgerfahrten in eine stille Klosterzelle zurück und verlebte den Rest seiner Tage in frommen Übungen und Betrachtungen, bis er am 8. Juli 1261 im Franziskanerkloster zu Kiel verstarb. Nach usmger u. a. 249. Die Hansa. Die norddeutschen Städte, soweit die nieder- oder plattdeutsche Sprache reichte, hatten schon früh ihre Kraft auf den Seehandel gerichtet und dadurch sich unermessliche Reichtümer erworben. Wie sich aber alles im Mittelalter zu Genossenschaften zusammenschloss, so gingen auch sie zur dauernden Verfolgung ihrer Handelsvorteile einen Bund ein, der nach damaligem Sprachgebrauch Hansa, d. h. Innung, genannt ward. Die ersten Mitglieder waren Hamburg, Lübeck und Bremen; aber dieser Hansabund erweiterte sich im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert so, dass er zuweilen über 70 Städte umfasste, mit seinen Flotten die nordischen Meere beherrschte, ganze Länder eroberte und mächtige Könige beugte. Doch war die Verbindung der Städte nur locker, oft geteilt, oft eingeschlafen, und nur selten trat ihre ganze furchtbare Kraft zum Verderben ihrer Feinde hervor, wenn sie sich einmal ent- schlossen, einig zu handeln. Dieser Bund konnte des ganzen deutschen Nordens Herr werden, wenn er wollte ; allein es wurde nicht einmal der Versuch dazu gemacht. Die Bürger fühlten sich nur als Kaufleute, die zufrieden waren, wenn man ihnen in der Fremde nur ihren umhegten Platz liess, auf dem sie nach heimatlicher Sitte und heimischem Recht ihren Handel betrieben. Die Grösse und Macht der Hansa beruhte, obwohl ihre Schiffe auch bis in die innersten Buchten des Mittelmeeres gingen, zumeist auf dem Handel der Ostseefahrer. Denn damals war die Ostsee der grosse Fisch- behälter Europas; die Dorsche wälzten sich haufenweise in die ausge-

3. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 186

1884 - Flensburg : Westphalen
186 Waffenstillstand anzutragen, erklärte nachher, daß unter 105 blutigen Treffen, an welchen er teilgenommen, diese Schlacht die blutigste und hartnäckigste gewesen sei. Tie angeknüpften Unterhandlungen führten später zum völligen Friedensschluffe, der dadurch erleichtert wurde, daß auch der Kaiser Alexander, der kurz vorher den russischen Thron bestiegen hatte, geneigt war, friedliche Beziehungen mit England wieder herzustellen. In den nächstfolgenden Jahren schienen sich die Verhältnisse gerade für unser Vaterland recht günstig gestalten zu wollen. Stach kurzer Waffenruhe entbrannte im Jahre 1803 abermals der Krieg Englands gegen Frankreich. Als nun die Franzosen in Hannover einrückten, faßte England den Entschluß, die Mündungen der Elbe und der Weser zu blockieren und dadurch alle Schiffahrt auf dem unteren Laufe dieser Ströme aufzuheben. Diese strenge Blockade hat den Herzogtümern namentlich in den Jahren 1803—1805 nicht geringen Gewinn zugewendet. Die Handelsschiffe nahmen jetzt ihren Weg durch"die Eider und den schleswig-holsteinischen Kanal nach Rendsburg, Kiel, Lübek und anderen Örtern. Der Handel nach Hamburg und den übrigen Handelsörtern an der Westseite ging über Tönning, wo der kleine Hafen beständig mit Schiffen angefüllt war. Während in anderen Ländern der Verkehr stockte und friedliche Beschäftigungen gehemmt waren, erreichte Handel und Schiffahrt in unserem Lande einen bisher nicht gekannten Aufschwung. Weit segensreicher in seinen Folgen, als diese vorübergehende Blüte b Verkehrs war ein anderes Ereignis, welches mit dem Kriege nicht in Verbindung stand, sondern schon in friedlichen Zeiten vorbereitet war. Der Kronprinz Friedrich und sein edler Minister v. Bernstorf hatten ihr besonderes Augenmerk auf die traurige Lage der Leibeigenen gerichtet, die der persönlichen Freiheit beraubt waren und sich der Willkür ihrer Gutsherren fügen mußten. Die Unglücklichen wuchsen ohne Unterricht auf, waren für ihre Lebenszeit zu bestimmten Hofdiensten verpflichtet und durften ohne die Erlaubnis des Gutsherrn weder die Heimat verlassen, noch ein Handwerk erlernen, noch einen eigenen Hausstand gründen. — Nach mancherlei Verhandlungen erschien im Jahre 1804 die Verordnung, daß die Leibeigenschaft in beiden Herzogtümern gänzlich abgeschafft fein solle. So wurden 20 000 Familien, namentlich in dem östlichen Teile des Landes, aus unwürdiger Knechtschaft befreit. Der Kronprinz, der sich durch diese Verordnung ein bleibendes Denkmal gesetzt hat, äußerte seine Freude darüber, daß er einen Wunsch erfüllt sehe, der ihm seit 20 Jahren am Herzen gelegen habe. Unterdessen hatten die Franzosen auf ihrer Siegesbahn immer weitere Fortschritte gemacht. Der General Napoleon Bonaparte, der das Erstaunen der Welt erregte, ließ sich im Jahre 1804 zum Kaiser der Franzosen krönen. Den Österreichern und Russen bereitete er eine neue Demütigung in der blutigen Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, 1805. Im Jahre 1806 gelang es ihm, 16 Fürsten des südwestlichen Deutschlands (darunter die von Baiern und Wiirtemberg) zu bewegen, sich vom deutschen Reiche, welches bereits an den Rand des Abgrundes geraten war, loszusagen und den Rheinbund zu gründen. Nachdem er selber zum Protektor, d. h. Beschützer dieser Verbindung erwählt war, erklärte er öffentlich, daß er kein deutsches Reich mehr anerkenne. Der Kaiser Franz legte jetzt, da das deutsche Reich ausgelöst war, die Würde eines Oberhauptes desselben nieder und nahm den Titel eines Kaisers von Österreich an. Das Herzogtum Holstein, welches bisher ein Glied des deutschen Reiches gebildet und unter der Oberhoheit des Kaisers gestanden hatte, wurde jetzt, ähnlich wie die übrigen deutschen Staaten, die nicht zum Rheinbünde gehörten, „der alleinigen Botmäßigkeit des Landesherrn unterworfen." Endlich raffte Preußen sich auf, um der Herrschsucht des stolzen Siegers Grenzen zu setzen. Es wurde jedoch am 14. Okt. 1806 in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt geschlagen, die preußische Armee löste sich in einzelne Heeresteile auf, eine Festung nach der andern fiel in französische Hände: Preußen hatte die Zeit seiner tiefsten Erniedrigung angetreten — Niemand aber dachte, daß dieser Krieg die Grenze unseres Landes berühren werde, als man plötzlich erfuhr, daß der von den Franzosen verfolgte General Blücher in Lübek ein-

4. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 222

1884 - Flensburg : Westphalen
222 zusprechen zc. Die dänischen Beamten bebten vor keinem Mittel zurück, welches geeignet war, das deutsche Wesen auszurotten und jede gesunde Volksbildung zu verhindern. Alles Bitten und Flehen war nutzlos, Äußerungen der Unzufriedenheit wurden mit Geld-und Gefängnisstrafen beantwortet. So hatten die Dänen „ein Königreich bis zur Eider", nur war die Einverleibung Schleswigs noch nicht förmlich ausgesprochen. Die Schleswig-Holsteiner leisteten Widerstand gegen die Gewaltherrschaft, soweit es in ihren Kräften lag, und gaben durch ihre männliche Beharrlichkeit ein schönes, leuchtendes Beispiel. Die ^Stände traten anfangs zwar nur schüchtern aus; später aber, als sich in Deutschland ein Umschwung vorbereitete, forderten sie mit wachsender Zuversicht ihr altes Recht. Sogar die schleswig-schen Stände wagten es, über die Verletzung aller Zusicherungen und namentlich über die Unterdrückung der deutschen Sprache Beschwerde zu führen. Die holsteinischen Stände von 1861 hoben hervor, daß „der wahre Friede des Landes nicht wiederkehren werde, so lange nicht dein Verlangen nach Verbindung mit Schleswig Genüge geschehen." Von dem zerrissenen und ohnmächtigen Deutschland war in den ersten Jahren nach der Erhebung keine Hülfe zu erwarten. Der deutsche Bundestag in Frankfurt, dem die deutsche Seele fehlte, war nur damit beschäftigt, die Grundrechte des deutschen Volkes und die übrigen Reste der „Märzerrungenschaften" zu beseitigen. Ein trauriges Zeichen der Zeit war auch der Bundesbeschluß, die im Jahre 1848 und 49 gegründete deutsche Flotte, welche unthätig in Bremerhafen lag, öffentlich an den Meistbietenden zu verkaufen, nachdem man die Fregatte Gefion und die Korvette Barbarossa an Preußen überlassen hatte, 1852. Im deutschen Volke zeigte sich Ermattung und kraftlose Ergebung in ein unabänderlich scheinendes Geschick? Nach und nach offenbarte sich indes in Deutschland eine regere Thätigkeit. Kirchliche und politische Vereine erhoben immer lauter ihre Stimme gegen die frevelhafte Herabwürdigung des Gottesdienstes in Schleswig, gegen die „unerhörte Verwüstung in Kirche und Schule." Man gedachte mit inniger Teilnahme des „verlassenen Bruderstammes", man errötete vor Scham, wenn ein Bild der schleswigschen Zustände entrollt wurde, man fühlte, daß die deutsche Ehre in Schleswig-Holstein verpfändet sei. Im Jahre 1860 sprach das preußische Haus der Abgeordneten einstimmig die Erwartung aus, daß die Staatsregierung mit den deutschen Verbündeten nichts unterlassen werde, um den Herzogtümern Schleswig und Holstein endlich zum vollen Genusse ihrer schwer gekränkten Rechte zu verhelfen. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherr v. Schleinitz, erwiderte: „Meiner Ansicht nach wird sich der deutsche Bund kaum länger der Verpflichtung entziehen dürfen, die dermalige Lage Schleswigs

5. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 152

1884 - Flensburg : Westphalen
152 bett brei norbischen Reichen und zwar ohne iealtcbe Lomtuna auf günstigen Erfolg*) hätte in Aussicht geftanben Durch die Waffen üfetrfkfitunb ^otftein Don einanber getrennt und vielleicht tu bantfche Provinzen verwanbelt worben, währenb letzt gestellt "war. ^ "nd Selbständigkeit beider Lln?er fest- Die übrigen Fürsten, welche Erbrechte beanwruckt batten würden^ von Christian mit Gelbe abgefunben. Die Aufbringung ■ dieser Summen setzte aber bett neuen Lanbesherm um so mehr in Verlegenheit, ba er fein guter Hanshalter, wie die Schweden sagten, eine bobeulose Tasche" war. Überhaupt gereichte seine Legierung unserem Laube nicht zum Segen. Die vielen Steuern erregten unter dem Volke große Erbitterung - der Ab™ dem er ^1 machte sein Übergewicht gegen Burger und Bauer immer rücksichtsloser geltenb; sein eiaener Bruder, Graf Gerharb, der mit der erlangten Absinbung nicht zu-frteben war, machte Unruhen in der Kremper- und Wilstermarsch sowie auch in Norbfrteslanb und zog schwere Strafen für biefe Gegenben, ttametttlich für den aufblühenben Flecken Husum herbei. Die Schlevivig-Hol>teiner blickten daher auf die Friebensjahre ihres enttoh^hiff »rc» ?rl *2 6olbenes Zeitalter zurück und es Rebensart: „Es ist nicht mehr wie ttt'6 Und) ^ont tra^ Christian I. mit dem deutschen ^nssltn Stu .^u^mmen, der die Grafschaften Stormarn und ^ Wagrten zu einem Herzogtum Holstein erhob. Set bteser Gelegenheit fchtlberte der König die Ditmarscher ^n herrenloses Volk, welches seine Freiheit mißbrauche. Der Kaiser genehmigte daher, daß Ditmarschen dem Herzoq- f:eingeiü-Vjvcleibj wevbe' und befahl den Bewohnern bieder fletttett Sanbschaft, bett König von Dänemark als ihren Herrti anzuerkennen 1474 Diese aber beriefen sich barauf, daß ihr Freistaat unter der Oberhoheit des Erzbischofs von Bremen ^ und wandten sich mit einer Beschwerbeschrift an bett Papst. Christian nahm nun zwar bett Titel eines Herzogs von Holstein, Stormarn und Ditmarschen an, aber er hielt es nicht für geraten, entert Eroberungskrieg zu unternehmen. Er starb, nachdem er enbltch dem inneren Zustanbe Schleswig-Holsteins seine Thätigkeit zngewenbet und den übermütigen Abel in seine Schränket! ae-wiesen hatte, im Jahre 1481. ; 9 2» Die Schlacht bei Hemmingstedt, 1500. . Nach dem Tode Christians I. folgte ihm fein Sohn Johann auf dem baltischen throne. Die schleswig-holsteinischen Stäube , *) 2tn einen Schutz der Reichsgrenze von Seiten des deutschen K a i- llr roar ni.^t p denfcn, die Hansastädte hatten nur ihre Handelsvorteile vor Augen, Gras Otto war einer so ernsten Zeit nicht gewachsen :c.

6. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 118

1884 - Flensburg : Westphalen
118 Sütjütland längst geordnete kirchliche Zustände herrschten, waren die Bewohner Nordelbingens fortwährend der Mißhandlung wendischer Raubscharen ausgesetzt. Von Seiten des deutschen Reiches war keine Hülse zu erwarten, da Kaiser Heinrich Iv. nicht bloß mit einigen deutschen Fürsten im Kampfe lag, sondern sich auch schmachvoll vor dem Papste Gregor Vii. demütigen mußte, 1077. Im Jahre 1105 wurde der Wendenfürst Kruko, der mehrere blutige Christenverfolgungen ins Werk gesetzt hatte, auf einem Gastmahl in Plön*) erschlagen. Jetzt rüstete sich der wendische Prinz Heinrich, ein Sohn des ermordeten Fürsten Gottschalk, um die wendischen Lande unter seine Herrschaft zu bringen. Derselbe war bei dem Ausbruche der Empörung des Jahres 1066 nach Dänemark, der Heimat seiner Mutter, geflüchtet, hatte aber in den letzten Jahren schon Versuche gemacht, festen Fuß in Wagrien zu gewinnen. Nachdem er alle seine Gegner in der Schlacht bei deut Dorfe Schmiel au (südlich vom Ratzeburger See) besiegt hatte, nahm er seinen Sitz in Altlübek. Dieser tüchtige Landesherr bemühte sich, sein raublustiges Volk den: Ackerbau und anderer: friedlichen Beschäftigungen zuzuwenden und für das Christentum Zu gewinnen. c. Nrndclbiitgell als selbständiges Land unter Graf Adolf J. Obgleich jetzt im Wendenlande ein christlich gesinnter Fürst die Herrschaft führte, so erhielt sich doch in seinem Volke eine feindselige Gesinnung gegen die sächsischen Nachbarn, so daß die Besorgnis vor dem Ausbruche neuer Kriege uicht verschwunden war. Lothar, Herzog von Sachsen, hielt es daher für nötig, über Holstein und Storniarn besondere Fürsten einzusetzen und dem Lande eine größere Selbständigkeit zu gewähren. Unweit der Weser, im jetzigen Fürstentum Schauuburg-Lippe, liegt ein Berg, der früher ganz mit Nesseln bewachsen war und daher der Nesselberg genannt wurde. Aus demselben sind noch jetzt die Ruinen einer Burg vorhanden, welche eine weite Aussicht gestattete und den Namen Schauenburg führte. Der Besitzer dieser Burg, Graf Adolf I., war es, der im Jahre 1110 mit Holstein und Stormarn belehnt wurde. Die Grafen, welche früher in diesen Gauen geherrscht hatten, waren nur Beamte, keine erblichen Fürsten gewesen und hatten keine so bedeutsame Stellung gehabt, wie die Grafen aus dem Hause Schauenburg. Nach dem Nesselberge führten die Grafen ein Nesselblatt mit drei silbernen Nägeln als Warenzeichen, *) Das alte wendische Plön (ursprünglich plune, plone, d. h. Burg im Wasser) lag auf einer Insel des großen Plöner Sees. Den Grund zu der jetzigen Stadt Plön legte Adolf Ii„ 1156.

7. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 173

1884 - Flensburg : Westphalen
173 1414. Als endlich alle Harden sich für die Vereinigung mit Schleswig erklärt hatten, waren die Friesen die treuesten und eifrigsten Anhänger des fchleswig - holsteinischen Fürstenhauses in dessen Kampfe gegen die Dänen. Friesen von der Marsch und der Geest waren es namentlich, durch deren ungestüme Tapferkeit iit der Schlacht bei Eggebek der Sieg über das fünffach überlegene dänische Heer errungen wurde. (S. 144.) In den folgenden Kriegsjahren von 1414 an stritten sie teils in großer Anzahl in -dem Heere der Schleswig-Holsteiner, teils führten sie auf eigene Hand den Krieg in ihren Harden und schlugen wiederholt die Dänen aus ihrem Lande. Ihrer mutigen Tapferkeit, ihrer unter den größten Leiden immerfort sich bewährenden Kraft und Standhaftigkeit darf es hauptsächlich zugeschrieben werden, daß das Herzogtum Schleswig nicht den Dänen zur Beute wurde. Nach der Wiederherstellung des Friedens wurden die friesischen Antzenlande als ein Bestandteil des Herzogtums Schleswig angesehen, wenn sie auch noch immer ein besonderes Gebiet darstellten und ans den schleswigschen Landtagen keine Vertretung sanden. Gras Adolf Viii. sah sich genötigt, strengere Maßregeln gegen Selbsthülfe und Blutrache zu treffen, wozu die Nordfriesen in ihrem trotzigen Selbstgefühl noch immer geneigt waren, doch behielten die Marsch-distrikte viele Überreste eines freien Bauerntums. Bemerkenswert ist es, daß die Nordfriefen niemals eine Ordnung getroffen haben, welche alle Harden umfaßt hätte, daß sie also niemals zu einer politischen Einheit gelangt sind. Eine Harde nach der anderen unterwarf sich dem Könige Waldemar Atter dag, eine Harde nach der anderen schloß sich den Herzogen von Schleswig an :c. Nur das friesische Volksgefühl vereinigte sie zuweilen zu gemeinsamen Unternehmungen. Diese verschiedene Entwickelung der Verhältnisse bei verwandten Völkern, namentlich der Umstand, daß die friesischen Harden freiwillig den Schanenburger Grafen huldigten, während den Dit-marfchern jegliche „Fürstenherrschast alle Zeit schwerer ankam als der Ton erzeugte eine gegenseitige Abneigung und Feindschaft, die nicht fetten zu ernstlichen Kriegen führte. In dem langen blutigen Kampfe nm Schleswig wurde es dem dänischen Könige Erich nicht schwer, die Ditmarfcher auf seine Seite zu ziehen. In den Jahren 1414 bis 1417 sielen diese oft verwüstend in Eiderstedt ein und leisteten den Dänen gerade dadurch wesentliche Hülfe, daß sie die tapferen Friesen beschäftigten. Auch in späteren Zeiten trat die gegenseitige Eifersucht häufig in offenbare Feindseligkeiten zu Tage!! b. „Die letzte Fehde." Nach dem ruhmvollen Siege bei Hemmingstebt blieb Dit-marschen 59 Jahre lang vor Angriffen von holsteinischer Seite verschont. Aber die schleswig-holsteinischen Landesherren konnten

8. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 237

1884 - Flensburg : Westphalen
237 ins Auge zu fasten. Kaum war es Preußen gelungen, den Zollverein zu erhalten, der wenigstens auf wirtschaftlichem Gebiete die Einigung Deutschlands darstellte. Die preußische Regierung war fest entschlossen, diesem unerträglichen Zustande ein Ende zu machen und dem Staate diejenige Stellung zu erkämpfen, die ihm mit Recht gebührte. Preußen sollte die leitende Macht in Deutschland werden. Graf v. Bismarck hatte bereits geäußert: „Wenn Österreich nicht mit uns gehen will, so mag es seinen Schwerpunkt von Wien nach Ofen verlegen." Ein unabhängiges, preußenfeindliches Schleswig-Holstein durfte er nicht zulassen, weil er dadurch „das Netz des Bundestages, welches Preußen einzuschnüren drohte, noch um eine Masche vermehrt haben würde." So hatte also die schleswig-holsteinische Angelegenheit die Frage wieder wach gerufen, die im Jahre 1850 alle Gemüter bewegte: Wer soll Führer fein? Österreich, welches die naturgemäße Entwickelung Deutschlands hindert? Oder Preußen, dessen Macht und Würde mit dem Ansehen Deutschlands Hand in Hand geht? Damals war der preußische Minister von Manteuffel schließlich nach Olmütz gegangen, um sich in jeder Beziehung Österreichs Wünschen zu fügen. Ganz anders aber gestalteten sich die Verhältnisse im Jahre 1866. König Wilhelm I., der mit kräftigem Arm das Ruder des Staates lenkte und dem ein wohlgeübtes Heer zur Seite stand, würde feinern Minister einen solchen Gang nicht gestattet haben, so sehr er auch für die Erhaltung des Friedens gestimmt war. Und Gras Bismarck, der als „Bundestagsgesandter in den Jahren 1851 — 59 das wahre Österreich kennen gelernt hatte, und der „Blut und Eisen" nicht scheute, wenn er ein großes Ziel verfolgte, würde eine solche Sendung schwerlich übernommen haben, falls auch sein König ihn damit beauftragt hätte. Nach und nach hatte auch in Schleswig-Holstein der Zwiespalt der Ansichten tiefere Wurzeln geschlagen. In der augusten-burgischen Partei wurde zwar, als der Gegensatz zwischen Preußen und Österreich sich entwickelte, das evangelische Bewußtsein rege, doch stimmten recht viele in den Ruf einzelner Preußenfeinde ein: „Lieber dänisch, als preußisch!" Dagegen bildete sich eine nationale Partei, die nicht bloß Anschluß an Preußen, sondern ein völliges Aufgehen in Preußen als das beste Mittel zur Herstellung dauernder Zustände in Vorschlag brachte. Auf Erbrechte legte diese Partei keinen Wert. „Was würde man sagen," fragte sie, „wenn nach alten Handschriften der Kaiser von Rußland der nächste Thronerbe wäre?" Sie huldigte dem bekannten, schon bei den alten Römern geltenden Grundsätze: „Die allgemeine Wohlfahrt ist das höchste Gesetz des Staates." Mehrere Mitglieder dieser Partei hatten früher den fchleswig - holsteinischen Vereinen angehört und waren erst später zu der Erkenntnis ge-

9. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 248

1884 - Flensburg : Westphalen
248 Zeitpunkt, in welchem wir einmütig uns erhoben, um für unser gefährdetes Landesrecht in den Kampf zu treten. Die schleswig-holsteinische Frage, die zu Lornsens Zeiten in Deutschland kaum beachtet wurde, bildete damals schon den Angelpunkt der ganzen Bewegung von den Alpen bis zur Königsau; sie konnte aber noch nicht gelöst werden, weil Deutschland nach knrzem kühnen Anlauf wieder zu einem „geographischen Begriff" erniedrigt wurde. Schles-wrg-Holstein blieb „ ein Spielball der europäischen Politik bis zum Jahre 1864, als Österreich und Preußen sich vereinigten, um endlich im ganzen Ernste gegen Dänemark aufzutreten. Aber erst im Jahre 1871 fand die Geschichte unseres Landes ihren Abschluß-Schleswig-Holstein war „los von Dänemark" und vereint mit Deutschland. An dem letzten deutsch-dänischen Kriege hatte die waffenfähige Mannschaft Schleswig-Holsteins nicht teilgenommen, auch im Jahre 1866 war sie nicht zu den Fahnen gerufen worden; auf den Schlachtfeldern Frankreichs hatte sie aber tapfer mitgekämpft, um den Bau deutscher Einheit zu vollenden. Viele Schleswig-Holsteiner, die sich schon in den Jahren 1865 und 1866 nach der Bereinigung mit Preußen gesehnt hatten, äußerten bei der Erinnerungsfeier ihre aufrichtige Freude über die so günstige Lösung der Landessache. Andere, die auf ein selbstständiges Schleswig-Holstein gehofft hatten, waren bereits mit den neuen Verhältnissen ausgesöhnt. Teils erkannten sie keine Möglichkeit, die vollzogene Verbindung mit Preußen rückgängig zu machen, teils konnten sie sich nicht länger der Überzeugung erwehren, daß es für den Frieden und die Wohlfahrt des Landes von Wichtigkeit fei^ einem angesehenen, lebenskräftigen Großstaate anzugehören. Viele Festredner durften sich daher der allgemeinen Zustimmung versichert halten, wenn sie die Schleswig-Holsteiner ausforderten, sich von ganzem Herzen dem preußischen Staate und dem in neuer Herrlichkeit erstandenen Deutschen Reiche anzuschließen. Wer in den Geschicken der Völker das Walten einer höheren Hand erkennt, wurde unwillkürlich an die Worte unseres Königs erinnert: „Welch' eine Wendung durch Gottes Fügung!" Erbekannte bei dem Rückblick aus den Gang der Begebenheiten: „Des Herrn Rat ist wunderbar und führt es herrlich hinaus!" Jes. 28 v. 29. Es gewährte großes Interesse, zur Festseier die Stimmen solcher Männer zu vernehmen, die während der Zeit der Erhebung Schleswig-Holsteins eine hervorragende Stellung eingenommen haben. Zu diesen gehören vorzugsweise W. Beseler und Gras F. Reventlou, die im Jahre 1848 als Mitglieder der „provisorischen Regierung", Jahren 1849 und 1850 als „Statthalterschaft" von großem Einfluß waren. W. Beseler, Kurator der Universität in Bonn, schreibt: „Was dem festlichen Tage noch einen besonderen Glanz verleihen nnrd, ist die Legung eines Grundsteines für das meinem Freunde luve Hornsen in gerechter Würdigung seiner unsterblichen Verdienste

10. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 212

1884 - Flensburg : Westphalen
212 bedeutende Männer, die nicht bloß bei dem Volke, sondern auch bei den Fürsten in hoher Achtung standen. Dieselben erkannten, daß die Zukunft Schleswig-Holsteins mit der Ehre und Würde des deutschen Reichs in inniger Verbindung stehe, ja, daß der deutschen Frage „das Haupt abgeschlagen sei", wenn man die Schleswig-Holsteiner sinken lasse. Dennoch wurde der Malmöer Waffenstillstand, nachdem einige ungünstige Bestimmungen entfernt waren, ant 16. Sept. mit 257 gegen 236 St. angenommen. Dahlmann*) harte ausgeführt, daß die Nationalversammlung sich in den Augen Deutschlands erniedrigen werde, wenn sie aus Furcht vor russischen Drohungen das gute Recht der Herzogtümer preisgebe; seine Freunde aber fürchteten nicht bloß das Ausland, sondern auch eine Partei — der Nationalversammlung. Die Abgeordneten, welche für Verwerfung des Waffenstillstandes gestimmt hatten, gehörten nämlich größtenteils zur republikanischen Partei, die nicht so sehr für ein selbständiges Deutschland, sondern mehr für „Freiheit und Gleichheit" begeistert war und alle gesellschaftlichen Verhältnisse umgestalten wollte. Sie verwarfen den Waffenstillstand, weil sie glaubten, daß kriegerische Verwickelungen und eine allgemeine Verwirrung in Deutschland ihren Zwecken förderlich sein werde. Als sich zeigte, daß die Stimmenmehrheit sich für die Genehmigung des Waffenstillstandes entschieden hatte, brach ihre Unzufriedenheit in heftigen Ausdrücken hervor. Ihre Anhänger aber reizten das Volk zum offenen Aufstande und führten am 18. Sept. einen wütenden Straßenkampf in Frankfurt herbei, in welchem die beiden Abgeordneten Auerswald und Lichnowsky ihren Tod fanden. Das Ansehen der Nationalversammlung und die Hoffnung auf ein in sich einiges, mächtiges Deutschland war tief und nachwirkend erschüttert. Der Waffenstillstand gestaltete sich übrigens bei der vortrefflichen Haltung des Landes nicht so ungünstig, als man anfangs gefürchtet hatte. Die „gemeinsame Regierung", unter dem Vorsitz des Grafen Reventlon von Jersbeck, ließ das Staatsgrundgesetz, welches die schleswig-holsteinische Landesversammlung beraten hatte, in Kraft, und der preußische General v. Bonin, der an Stelle des Prinzen von Nör die weitere Ausbildung der Armee**) übernommen hatte, war mit Einsicht und Eifer thätig, die Wehrkraft des Landes zu stärken. Während Deutschland, welches in dem „großen Völkerfrühling" einen so kühnen Ausschwung genommen hatte, seinem Verfalle entgegen ging, sammelte *) Vergleiche S. 194, Lornsen. Im Jahre 1848 war er Professor in Bonn. **) Die gesetzliche Einführung der allgemeinen Wehrpflicht erfolgte erst während der Erhebung im Jahre 1848. Früher waren der Adel, die Städte und mehrere Berufsklaffen (Prediger, Lehrer rc.) von der Militär-pflicht frei.
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