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1. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 11

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 7. Kreis Herzogtum Lauenburg. 11 und Nordosten grenzt es gegen Mecklenburg. Eine natürliche Grenze (Ge- wässer oder Höhenzug) ist hier nicht vorhanden. Zusammenfassung: Lauenburg liegt im Südosten von Holstein, zwischen Elbe und Trave. Gegen Holstein bildet die Lille die Grenze. Im Gsten grenzt es an Mecklenburg. Lodenbeschaffenheit. vas Kartenbild von Lauenburg weist fast nur gelbliche oder bräunliche Zlächen auf- das Grün fehlt. Was grün gefärbt ist, ist weniger als 25 m hoch und ist als Niederungsland anzusehen. In den Niederungen findet man meistens feuchtes Wiesen- und Weideland. Während das übrige Schleswig-Holstein daran sehr reich ist, fehlt es hier fast ganz. Wo viele Wiesen und Weiden sind, kann Viehzucht betrieben werden. In Lauenburg wird wegen des Mangels an Grasland weniger Viehzucht betrieben als in den übrigen Teilen der Provinz- doch ist die Zahl der Schafe hier größer als in anderen Landes- teilen. Oer gelbliche Zarbenton be- deutet hohes Land, die braunen Siecke noch höheres Land oder Hügel. Lauenburg besteht dem- nach größtenteils aus Hügelland. Die Hügelketten im Osten unsers Landes bestehen meistens aus Lehmboden, und so ist es auch hier. Oer Lehmboden ist frucht- bar und vorzüglich zum Kornbau geeignet. In der Mitte ist eine sandige Hochfläche von geringer Zruchtbarkeit. Oer höchste Punkt ist der höchelsberg bei Geesthacht (97 in). Im Süden fällt das Land steil zur Elbe ab. Oieses bewaldete Ufer zeigt Täler und Schluchten von großer Schönheit. In Lauenburg ist der Kornbau Haupterwerbsquelle. Angebaut werden Roggen, Weizen, Hafer und Gerste. Wälder. Sachsenwald. Lauenburg ist sehr reich an schönen Wal- düngen. Mehr als ein viertel der gesamten Zläche ist Wald, viele Waldungen gehören dem Kreis- der größte Wald, der Sachsenwald, gehört dem Fürsten Bismarck, einem Enkel des großen Reichskanzlers. Er liegt im Winkel zwischen Elbe und Lille. In der Vorzeit war er noch viel größer als jetzt und bildete lange Zeit die Grenze zwischen den Sachsen, die Holstein bewohnten, und den östlich wohnenden Wenden. 3iu Walde findet man noch Reste von einem Grenzwall, den die Sachsen zum Schutz gegen die feindlichen wenden aufgeworfen hatten, wann der Sachsenwall angelegt flbb. 4. Kreis Herzogtum Cauenburg.

2. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 15

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 8. Das südliche Holstein. 15 Geest zum Gemüsebau über, über die verschiedenen Drte pflegen die verschiedenen Gemüsearten nicht in gleicher Ausdehnung. Zede Gegend hat sich je nach dem Loden eine oder mehrere Gemüse- und Cbstarten auserwählt, denen sie ganz besondere Pflege angedeihen läßt. Berühmt sind Vierländer Erdbeeren und Frühkartoffeln, Zinkenwerder Meerrettich und Zwetschen, Altenländer Kirschen und Apfel, Glückstädter weiß- und Rotkohl. Oie sandige Geest erzeugt viel Spargel und Rhabarber. Oie Glückstädter Gemüsebauern haben mit ihrer Ware den weitesten Weg. Im Herbst bringen sie ihre Ernte an Kartoffeln, Kohl, Sellerie, Rüben, Wurzeln und (Dbst aller Art auf Ewern an den Altonaer Sischmarkt. Oas ganze Jahr hindurch beladen sie gemeinsam wöchentlich mehrere Eisenbahnwagen mit Grünwaren und senden sie an den Altonaer Markt. Aber ebenso hat wieder die Stadt die Landleute der weiten Umgebung mit allem zu versehen, was sie nicht selbst herstellen und gewinnen können, mit Kolonialwaren, Kleiderstoffen, Maschinen aller Art, Gerätschaften usw. So bilden die Bewohner der ganzen Landschaft, Städter und Landleute, gleichsam einen großen Haushalt, dessen Glieder die Arbeiten unter sich verteilt haben. Baumschulen. Doch gibt es in der Landschaft ein Gebiet, wo man sich um die Nähe der Großstadt wenig kümmert. Gleich nördlich von Eidelstedt beginnen in meilenlanger, ununterbrochener Zolge Baumschulen, voll von Sämlingen für Zorst- und Gartenzwecke. Oer Mittelpunkt dieses Baumschulbetriebs ist Halstenbek. Ganz ungeheuerlich ist die Zahl der jungen pflanzen, die hier erzeugt wird. In der wichtigsten Versandzeit von Mitte März bis Mitte Mai werden jeden Tag 30 bis 50 Eisenbahnwagen, mit jungen pflanzen beladen, in die weite Welt geschickt. Ab- nehmer finden sich in allen Teilen Deutschlands,- ja alle Nachbarstaaten und sogar Amerika stellen Käufer. Im herbst ist der Versand nicht so groß,' aber gegen 200 Millionen junger Fichten und ungeheure Mengen junger Obstbäume kommen dann zum Versand. Rosenzucht. Oie Umgegend von Pinneberg ist fast ebenso reich an Baum- schulen,' doch überwiegt hier die Zucht edler Rosen, viele hohe und niedrige Rosen- stämme werden an Gartenbesitzer verschickt. Aber ganze Rosenfelder dienen nur dazu, schöne Schnittrosen zu erzeugen, die nach allen Großstädten des Reichs ver- schickt werden. Besiedlung. Das südliche Holstein ist sehr dicht bevölkert, hier ist eine große Zahl von Städten und ansehnlichen Dörfern entstanden. Abgesehen von Hamburg, Kltona und Wandsbek, die in dem folgenden Abschnitt be- handelt werden, sind zu nennen: die Solbäder Bad Oldesloe und Lad Bramstedt, Pinneberg und Ütersen an der Pinnau, das industriereiche Elmshorn und die Schuhmacherstadt Barmstedt an der Rrückau, Wedel und Glückstadt an der Elbe. Zusammenfassung: Zum südlichen Holstein gehört das Gebiet zwischen Lille und tiaiser-lvilhelm-ttanal, zwischen Elbe und Bramau. In alter Zeit bildete es die Grafschaft Stormarn. Im Osten ist hügeliger Lehmboden, westlich davon eine sandige Ebene mit großen Heide- und Moorflächen; an der Elbe liegen die fruchtbaren Elbmarschen. Obgleich der größte Teil wenig fruchtbar ist, ist das Land doch dicht bevölkert. Vas rührt her von der Nähe Hamburgs. Von der Nähe der Großstadt wird auch die Erwerbsweise der Bewohner beeinflußt. Sie nähren sich von Milchwirtschaft, Schweine- und Geflügelzucht, Gemüse- und Obstbau. Bei Halstenbek sind große Baumschulen. Stelle die Städte Südholsteins zusammen und gib ihre Lage an!

3. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. uncounted

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vorwort. Die vorliegende Heimatkunde ist bestimmt für die sechste und fünfte Klasse vollausgebauter Mittelschulen. Die nächstgelegene Landschaft wird noch in das Pensum der sechsten Klasse fallen; die übrigen Teile der Provinz werden dagegen in der fünften Klasse zur Behandlung kommen. Da die ganze Provinz als eine Gesamtlandschaft aufzufassen ist und der umfangreiche Stoff in dem Rahmen, der in den Lehrplänen der Erdkunde für die fünfte Klasse mit nur einer Wochenstunde eingeräumt ist, sich nur schwer bewältigen läßt, wird man sich wohl allgemein genötigt sehen, den Ausdruck „heimat- liche Landschaft" in dem Stoffplan für die sechste Klasse etwas weiter zu fassen, als ursprünglich gedacht ist/ Im Süden der Provinz wird matt wohl schon das ganze Gebiet der Niederelbe, im Westen die ganze Westküste, im Osten das gesamte Hügelland in der sechsten Klasse behandeln. Die Zeit, die man der eingehenden Behandlung der Provinz auf dieser Stufe widmet, ist gut angewandt. Ist der Stoff auch sehr umfangreich, so bietet er dafür doch den vorteil, daß er alle Landschaftstppen mit 5lus- nähme der Gebirgslandschaft vorführt. Heide und Moor, Marsch und Geest, sandige Ebene und lehmiges Hügelland, Düne und Haff, dazu ein großer Strom und das Meer treten auf, und die Behandlung an dieser Stelle und auf Grund des Erfahrungskreises des Kindes erspart Mühe und Zeit bei der Behandlung des folgenden Pensums, des Norddeutschen Flachlandes. Nur die erdkundlichen Verhältnisse der Heimat, die dem kindlichen Kuffassungsvermögen auf dieser Stufe zugänglich sind, haben Aufnahme ge- funden. Die schwierigeren wirtschaftlichen Verhältnisse sowie die geologischen Belehrungen sind dem Teil Iii der Erdkunde von lvehrhan-Filbrp angefügt. Altona, im März 1914. h. Sievers.

4. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 57

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 17. Nordschlesrvig. 57 3m Westen nimmt er zum Teil dünenhaften Charakter an. Nördlich von dem Höhenzug läuft eine weite, öde Heide- und Moorfläche mit diesem parallel. Leide, Höhenzug und Moorgürtel, zerlegen Schleswig in zwei fast gleiche Teile, von denen der nördliche Nordschleswig genannt wird. In der west- lichen Hälfte findet die einförmige, unfruchtbare Landschaft Mittelschleswigs ihre Zortsetzung- sie wird hier nur breiter und dehnt sich bis ans Meer aus. In der östlichen Hälfte findet ebenso die Landschaft Ostschleswigs ihre Kort- setzung- dort ist derselbe fruchtbare, hügelige Lehmboden wie weiter nach Süden- auch die Erwerbsweise der Bewohner ist dieselbe. Somit liegt nach den Kbb. 29. Nordschleswig. Lodenverhältnissen und nach der Wirtschaftsweise keine Veranlassung vor, von einer besondern Landschaft Nordschleswig zu reden. Weil aber die dortigen Bewohner eine dänische Mundart sprechen und — leider — auch zu einem großen Teile dänisch gesinnt sind, pflegt man von der Landschaft Nordschleswig, der Nordmark im engeren Sinn, zu reden. Die Bewohner Nordschleswigs. Die Bewohner gehören ursprünglich nicht zum Stamme der Dänen sondern zu den Juten. Nur in den östlichen Teilen sind sie stark mit Dänen vermischt. Die nordschleswigsche Mundart weicht auch ähnlich so von der dänischen Sprache ab wie das plattdeutsche von dem hochdeutschen. In den Kirchen wird noch dänisch gepredigt,' Schul-, Gerichts- und Amtssprache sind aber deutsch. In den Städten und den größeren Grten an der Eisenbahn nimmt die deutsche Sprache als Umgangssprache ständig an Ausdehnung zu. Die Nordschleswiger sind

5. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 59

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 18. Größe. Volksdichtigkeit. — § 19. Die Bedeutung der Landwirtschaft. 59 fruchtbarer Lehmboden, hier wird auch ttornbau betrieben. Daneben blüht aber Rinder- und Schweinezucht. Die nordschleswigsche Butter ist wegen ihrer Güte berühmt. Die Bewohner sind Iüten; sie sprechen eine dänische Mundart. Die wichtigsten Orte sind Sonderburg auf Alsen, Apenrade und Hadersleben. Iii. Zusammenfassende Übersicht. § 18. Größe. Volksdichtigkeit. Die Provinz Schleswig-Holstein ist 19 000 qkm groß und hat 1 620 000 Einwohner; es wohnen im Durchschnitt 85 Bewohner auf 1 qkm. Gegenden, die viel Industrie haben, zeichnen sich durch große Bevölkerungsdichtigkeit aus,- wo die Landwirtschaft Haupterwerbsquelle ist, da wohnen die Menschen weniger dicht. Schleswig-Holstein gehört zu der letzteren Gruppe. Wo die Landwirtschaft Grundlage des Erwerbs ist, da spielt die Bodenfruchtbarkeit in Bezug auf die Volksdichtigkeit eine große Rolle,' denn auf fruchtbarem Loden genügt eine kleinere Fläche zum Unterhalt einer Familie. Im allgemeinen sind auch in Schleswig-Holstein die fruchtbaren Gegenden dicht be- völkert (Angeln, Sundewitt und Alfen, Fehmarn), die unfruchtbaren dagegen nur dünn (Km? Segeberg, Mittelschleswig). Doch nicht immer trifft dies zu, weil auch noch andere Verhältnisse bestimmend auf die Volksdichtigkeit einwirken. Das fruchtbare Eiderstedt übertrifft an Dichtigkeit der Bevölkerung die unfruchtbaren Heidegegenden nur wenig, weil die Bewohner ausschließlich Viehzucht treiben und weil diese wenig Arbeitskräfte erfordert. Dieselben Verhältnisse herrschen in Nordfriesland und im westlichen Nordschleswig. In Gstholstein ist die Volksdichtigkeit geringer, als nach der Fruchtbarkeit des Bodens zu erwarten steht. Die Ursache davon ist das vorherrschen der großen Güter. Denn je mehr die Zahl der Kleinbauern steigt, desto mehr wächst die Bewohnerzahl. In der Nähe von Hamburg-Altona schreitet die Zerlegung der Bauernhöfe in kleine Stellen am schnellsten fort/ hier drängen sich deswegen die Bewohner enger zusammen. Km meisten tritt dies an solchen Stellen in Erscheinung, wo die Bewohner zum Gemüsebau übergehen,' denn dieser erfordert viele Arbeitskräfte, und schon ein kleiner Landbesitz genügt zum Unterhalt einer Familie. Noch mehr wächst die Bevölkerungszahl, wenn zu dem landwirtschaftlichen Betrieb andere Er- werbsarten hinzutreten. An der Küste nähren sich viele vom Zischfang (Kiel, Eckern- förde, Kappeln, Apenrade, Altona, Glückstadt) oder von Handel und Schiffahrt. Wichtige Handelsstädte sind Altona, Kiel, Flensburg. Die größte Bevölkerungsdichtigkeit ruft die Industrie hervor. Für die Industrie ist die Fruchtbarkeit des Bodens ganz neben- sächlich- sie blüht, wo der Loden Schätze zur Verarbeitung bietet oder wo gute ver- kehrswege die Zufuhr der Rohstoffe und Ausfuhr der Erzeugnisse erleichtern. Unser Land bietet der Industrie nur an wenigen Stellen Stoffe zur Verarbeitung,' man findet keine Kohlen, keine Erze. In Lägerdorf und an einigen anderen Stellen findet man Kreide. Dort sind Zementfabriken entstanden. Auf Sundewitt findet sich eine große Zahl Ziegeleien. Für die übrigen Fabrikzweige müssen die Rohstoffe aus der Ferne bezogen werden. Die wichtigsten Fabrikorte sind: Altona, Wandsbek mit Umgebung, Neumünster, Elmshorn, Itzehoe, Rendsburg, Kiel und Flensburg. § 19. Die Bedeutung der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft ist in Schleswig-Holstein Haupterwerbsquelle, und sie ist hier so hoch entwickelt, daß sie kaum in einem andern Teile Deutschlands übertroffen wird. Schleswig-Holstein liefert vorzügliche Pferde, und zwar Holstein besonders schnelle Reit- und Wagenpferde, Schleswig schwere, grobknochige Pferde für Lastfuhrwerk. Die schleswig-holsteinische Rinderzucht wird nirgends übertroffen, weder an Zahl

6. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mttelholstein. 27 Die bewaldeten Hügel, die blauen Seen und die fruchtbaren, wohlbestellten Acker bieten Landschaftsbilder von großer Schönheit. Haupterwerbsquelle ist Ackerbau? die Viehzucht ist von geringerer Bedeutung; Industrie fehlt fast ganz. In Ost- Holstein sind viele große Güter. Zn der Landschaft finden sich zahlreiche, aber nur kleine Städte. Das Fürstentum Lübeck und die Freie Stadt Lübeck liegen mit in der Landschaft Ostholstein, gehören aber nicht mit zu Schleswig-Holstein. 8 10. Mittelholstein. Lage. Grenzen. Mittelholstein umfaßt das Gebiet der früheren Grafschaft Holstein. Diese grenzte im Westen an Othmarschen, im Norden an die Lider, im Osten anwagrienund im Süden an die Grafschaft Stormarn. Gegen Oth- marschen bildetjetzt der Kaiser-Wil- helm-Ranal die Grenze. Während im Westenundnor- den eine natürliche Grenze vorhanden ist, fehlt diese im Osten und Süden. Im Osten ist als Grenze eine Linie anzunehmen, die von Kiel nach Sege- berg geht; dort ist die Wasserscheide von Lider und Schwentine.imsü- den sind Wilsterau, Stör, Bramau und Schmalfelderau als Grenze anzusehen. Bodenbeschaffenheit. Ntittelholstein gilt gewöhnlich als ein ein- förmiges, wenig fruchtbares Gebiet; doch sind große Teile recht fruchtbar und reich an Naturschönheiten. Das gilt besonders von den Teilen, die von Hügel- ketten durchzogen werden; denn diese zeigen denselben lehmigen, fruchtbaren Boden wie die hügelgebiete des Ostens. Ein solcher Höhenzug durchzieht ganz Nlittelholstein. Er beginnt bei Bordesholm und läuft dann westlich über Nortorf, hohenwestedt, Grünental bis dicht vor Heide. Er bildet die Wasser- scheide zwischen Lider und Stör. Ein zweiter Höhenzug zieht sich von Born- böved südwestlich über die Boostedter höhen (94 in) bis Rellinghusen hin. Ein kleines höhengebiet liegt nördlich der Stör bei Itzehoe. Im Gebiete dieser höhen sind noch viele Waldungen erhalten, die meistens aus Eichen und Luchen bestehen. Die Ebenen zwischen den höhenketten sind allerdings sandig und unfruchtbar. Da ist das Gebiet großer Heiden; die größten sind die 5lbb. Ii. Mittelholstein.

7. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 28

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
28 Schleswig-Holstein. Abb. 12. Segeberger Heide. (Aus Tl). Möller, Das Gesicht der Heimat.) Abb. 13. Segeberger Heide mit dem Dampfpflug umgebrochen; links mit Korn besät, rechts rohe Schollen. (Aus Th. Moller, Das Gesicht der Heimat.)

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 31

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mittelholstein. 31 Wiesen- und Weideflächen,- darum steht die Viehzucht hier in hoher Blüte, von dem südlichsten Knie an begleiten Aufmärschen die Eider, die durch Deiche gegen Überflutungen geschützt sind. Oer südliche Teil von Mittelholstein wird von der Stör entwässert. In der Störniederung finden sich ebenfalls fruchtbare Wiesen und Weiden. Landwirtschaft. Die Bewohner Mittelholsteins nähren sich von der Landwirtschaft. Es wird besonders Roggen und Hafer angebaut. Oer Anbau von Buchweizen, der früher weit verbreitet war, geht ständig zurück,- ebenso der Anbau von Rartoffeln. Dafür nimmt der Anbau von Steckrüben und Röhl zu. Obgleich der Kornertrag durch Anwendung von Kunstdünger außerordentlich steigt, genügt er doch lange nicht für den eigenen verbrauch- große Mengen Kbb. Is. holsteinisches vauerngehöft. (Aus Th. Möller, Das Gesicht der Heimat.) von Zutterkorn werden von auswärts zugekauft. Das ist die Kolge der hoch- entwickelten Viehzucht. Im Kreise Rendsburg steht die Pferdezucht auf ähn- licher höhe wie in den Marschen. Groß ist die Zahl der Rinder, die von hier verschickt wird. Ganz besonders stark ist aber die Schweinezucht entwickelt. Selbst in kleinen Dörfern werden mehr als 1000 Schweine gezählt. Während das südliche Holstein die frische Milch nach Hamburg-Altona liefert, wird sie hier verbuttert. In jedem Dorf ist eine Meierei. Das Jungvieh wird an die Marschbauern verkauft und auf den Marschweiden fettgeweidet. Die Holsten. Die Bewohner Mittelholsteins heißen Holsten, ver Name ist entstanden aus holsaten oder holseten, d. i. holzbervohner. Nur durch falsche Über- tragung ins hochdeutsche ist der Name Holstein entstanden. Oer Name wurde nach und nach auch auf die andern Teile des heutigen Holsteins ausgedehnt. Sudlich der (Hbe nennt man vielfach auch die Bewohner Schleswigs holsteiner.

9. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 35

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mittelholstein. 35 Kiel hat einen lebhaften Schiffs- und Handelsverkehr, besonders mit den nordischen Staaten. Durch den Kaiser-lvilhelm-Kanal ist die Lage der Stadt noch bedeutend günstiger geworden, Mt den größeren Ostseehäfen steht Kiel in regelmäßiger Dampfschiffsverbindung. Kiel gehört zu den wichtigsten Zischereiplätzen der Ostseeküste,- doch ist in dem von Kriegs- und Handelsschiffen belebten Hafen kein Raum mehr für die Beschäftigung der Zischer. Das Zischerdorf Ellerbek hat der Kaiserlichen Werft weichen müssen- seine Bewohner haben sich am Eingang der Zörde neu an- gesiedelt. Oer Zischhandel Kiels blüht aber weiter. Berühmt sind Kieler Sprotten und Bücklinge. Die „echten" Kieler Bücklinge, die irt fremden Städten angeboten werden, stammen meistens aus Eckernförde. In Kiel ist eine Universität, die von über 2000 Studenten besucht wird. Mit der Universität sind wichtige Anstalten verbunden, so ein botanischer Garten, Museen für Altertümer, für Zoologie und Mineralogie und die akademischen Heilanstalten, verunglückte und Schwerkranke der ganzen Provinz eilen hierher, um Heilung zu suchen. In Kiel haben viele wichtige Behörden ihren Sitz,- hier ist das Oberlandes- gericht und ein Landgericht, die Oberpostdirektion, die Landesbrandkasse, das Landesversicherungsamt und das Konsistorium. Die Stadt ist auch reich an Denkmälern und schönen freien Plätzen. Besonders reizend ist Düstern- brook. Die Ortschaften in der Umgegend von Kiel wachsen schnell an. Ein ganzer Kranz früherer Dörfer ist erst vor wenigen Iahren mit Kiel vereinigt worden. Aber immer weiter greift der Einfluß von Kiel, und Dörfer, deren Namen vor wenigen Iahren noch fast unbekannt waren, haben ein städtisches Gewand erhalten, so Dietrichsdorf-Neumühlen, Altheikendorf, Laboe, Holtenau, Friedrichs- ort. Der letztere Ort ist eine wichtige Zestung am Eingang zum Kieler Hafen. Kiel hat einen großen Fremdenverkehr. Arn stärksten ist er in der so- genannten Kieler Woche, wenn hier Iachten aus aller Herren Länder in #n- Wesenheit des Kaisers Wettfahrten abhalten. Zusammenfassung: Mittelholstein liegt zwischen Lider und Stör mit Bramau, zwischen dem Naiser-Wilhelm-Nanal im Westen und der Wasserscheide zwischen Lider und Schwentine im Osten. Weite Gebiete der Landschaft sind eben, sandig und unfruchtbar. An der Lider sind große Sumpf- und Moorgebiete. Doch gibt es auch recht fruchtbare Teile, besonders da, wo Höhenzüge das Land durchziehen, ver nördliche Teil wird nach der Lider, der südliche nach der Stör entwässert. An den zahlreichen Auen und Bächen sind gute Wiesen und weiden. Darum blüht die Viehzucht. Die Landschaft liefert gute Pferde, schwere, milchreiche Rinder, Jungvieh für die Marschen und außerordentlich viele Schweine, ver Nornbau liefert im vergleich zur Bodenfruchtbarkeit zwar reiche Erträge, doch mutz Futter- koru zugekauft werden, vie großen Heiden werden urbar gemacht, vie wichtigsten Orte sind Rendsburg, Itzehoe, Nellinghusen, Neumünster, Segeberg und Kiel. In Neumünster, Niel, Rendsburg und Itzehoe ist viel Industrie. Neumüuster ist der wichtigste Lisenbahnknoten. Niel ist Reichskriegshafen. Dort sind große Schiffswerften und die Landesuniversität. Mittelholstein ist trotz der unfrucht- baren Heide- und Moorflächen schon recht dicht bevölkert. 3*

10. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 39

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 11. Othmarschen. 39 aufgebautes Land wieder fort. Die Deiche an der Lidermündung müssen jetzt wegen der veränderten Strömung durch Steindecken und Buhnen geschützt werden. In der vithmarscher Bucht wurde durch solche Strömungen Klt-Büsum mit anderen Grt- schaften zerstört. (Dld Lüsen liggt int wille Haff,- De Zlot de keem un wöhl en Grafs. De $lot de keem un spöl un spöl, Bet se de Insel unnerwöhl. (Klaus Groth.) Viehzucht. In Othmarschen blüht die Viehzucht in jeder Korm. Es liefert in großer Zahl vorzügliche Reit- und Wagenpferde. Kein Gebiet der Provinz kommt Othmarschen an Zahl der Rinder gleich. Man züchtet eine schwere Rasse, die milchreich ist, sich aber besonders zur Mast eignet, Auf den Außendeichsländereien werden fleischige Schafe geweidet. Auf der Geest hat auch die Schweinezucht einen hohen Stand erreicht? in der Marsch ist diese Zucht nicht lohnend, weil die Schweine dort zu oft von einer Seuche befallen werden. Korn bau. In der Marsch blüht aber auch der Kornbau. Weizen, Hafer, Gerste, Bohnen und Rapssaat gedeihen hier so gut, wie kaum sonst an andern Orten. Zür die Erntezeit fehlt es an Arbeitskräften im Lande. Sie strömen von allen Seiten herzu und stellen sich am Sonntagmorgen neben den Kirchen auf, um ihre Arbeitskraft für hohen Lohn wochenweise anzubieten (Menschen- markt). Sie bleiben im Lande, bis die Ernte geborgen und abgedroschen ist. Oie Lauern bedürfen dieser Arbeiter (Monarchen),- sie bilden aber eine Land- plage- die Sicherheit auf den Straßen und in den Gehöften leidet, und die Polizei mutz während dieser Zeit verstärkt werden, damit man sich ihrer erwehre. Zuckerrüben. In Süderdithmarschen ist noch eine Zuckerfabrik. Oer Anbau der Zuckerrüben erfordert auch viele Hilfskräfte, polnische Arbeiter und Mägde strömen im Vorsommer ins Land, um die Rüben zu pflanzen, zu ver- ziehen und zu hacken. Sie fallen auf durch ihre grellfarbigen Kleider und Kopftücher. Gemüsebau. In anderen Gegenden, besonders bei Wesselburen, ist man zum Gemüsebau übergegangen. Ungezählte Eisenbahnladungen Weißkohl werden von hier ins Innere von Deutschland verschickt (Magdeburger Sauer- kraut). In Iahren mit hohen Kohlpreisen haben einzelne Lauern schon für mehr als 100 000 Mark Kohl verkauft. Othmarschen gehört zu den reichsten Landschaften des Deutschen Reichs. Oie Bewohner. Oie Othmarsen sind mit den benachbarten Holsten verwandt- sie sind Sachsen, aber mit Holländern und Friesen vermischt. Man findet dort viele große, stattliche Männer. Oas blonde, oft rötlich schimmernde und gekräuselte haar, sowie die blauen oder grauen Augen zeigen, das sie ein reiner Germanenstamm sind. Oie Othmarsen sind ein Lauernvolk- sie duldeten keine Ritter im Land (Gedicht von Klaus Groth: Graf Rudolf von der Lökelnburg). Sie waren ein freihetliebendes, tapferes, aber ge- Walttätiges Volk, das oft durch Raubzüge die Holsten und Eiderstedter kränkte, viele trieben auch Seeraub. Es ist deswegen kein Wunder, daß ihre Nachbarn sie nicht liebten und sich freuten, als sie endlich ihre Freiheit verloren. Vorher
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