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1. Wiben Peter - S. 71

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 71 — auszuweichen. Und sie hatten wohl Ursache, vorsichtig zu sein; denn der alte Groth trug in einem Ledersäcklein wohlverwahrt mehrere hundert Goldguldeu, die er in Lübeck bei einem reichen Kaufherrn hinterlegen wollte. Beide waren wohlbewaffnet; an der Seite trugen sie das kurze Schwert und außerdem uoch einen scharfgeschliffenen Dolch im Gürtel, so daß sie glaubten, genügend gegen jeden Angriff geschützt zu sein. Ihre Pferde waren starke und geübte Renner, und da es den beiden Männern auch an Mut nicht fehlte, so traten sie getrost die Reise an, von der sie in zwei bis drei Wochen zurückzukehren gedachten. Am Nachmittag des zweiten Reisetages hatten sie soeben das Dorf Großenaspe an der Grenze der Sege-berger Heide durchschritten und sie traten nun ein in diese ausgedehnte Waldgegend, die damals noch viel wüster und unwirtlicher war als heute. Eis dahin war die Reise ohne Unfall abgelaufen; kein verdächtiges Gesicht war den Wanderern begegnet, und wenn sie in den Wirtshäusern am Wege sich nach rer Sicherheit der Gegend erkundigten, so lachte man sie aus. Die Gegend, so hieß es alsdann, sei so sicher wie eine im Deutschen Reiche; und wenn auch der Junker Hans Pommering zuweilen einmal einen reichen Kaufmann etwas erleichtere, so habe man doch schon seit längerer Zeit nichts von ihm gehört; er müsse wohl die Gegend verlassen haben. Auch im Wirtshause zu Großenaspe hatten sie Nachfrage gehalten, und es war ihnen auch dort vom Wirt die beruhigende Antwort geworden, daß nichts zu befürchten sei. Einige Männer in Jägertracht, die ebenfalls hinter dem Wirtstische saßen, bestätigten diese Worte. Der Hans Pommering, sagten sie, sei aus der Gegend verschwunden und seine Bande habe sich zerstreut, seitdem der neue Amtmann von Rendsburg, Herr Kai Ranzau, gedroht habe, die Räuber zu hängen, wo er sie fände. Für solche erfreuliche Auskunft, die ihnen die Jägersleute erteilt hatten, wollten die beiden Büsumer sich dankbar erweisen; sie tranken mit ihnen einige Krüge Bier, wobei sie erzählten, daß sie Dithmarschen wären, die von Büsnm nach Lübeck reisten, und

2. Der Abt von Amelunxborn - S. 1

1900 - Braunschweig : Appelhans
I. früher als gewöhnlich war im Jahre 1545 der Winter hereingebrochen über den deutschen Norden. Schon im Anfange des Oktober hatten die Herbststürme die welken Blätter von den Bäumen gefegt, am Morgen waren die Zweige bereift, und die Sonne hatte kaum noch die Kraft, die Eisdecke, die sich in der Nacht über die Wasserlachen gelegt, am Tage zum Schmelzen zu bringen. Auf den Höhen lag hie und da schon Schnee, und die Zugvögel, die sich noch verspätet und vielleicht gehofft hatten, daß noch einmal ein milder Nachsommer kommen werde, mochten einsehen, daß diese Hoffnung eine trügerische sei, denn auch die letzten waren davongezogen, um im fernen Süden bessere Tage abzuwarten. Spätherbst im Bergwald! Das ist kein ruhiger Uebergang von heiteren, sonnigen Sommertagen zur schneedurchwehten Winterszeit, kein stilles zur Ruhe gehen und Absterben, wie in den gesegneten Ebenen, wo man kaum weiß, wo der Sommer aufhört und der Winter beginnt. Nein, mit Sturm und Schneegestöber bricht im Hochland der Winter oft plötzlich herein, so plötzlich, daß die Bauern kaum Zeit haben, ihre geringe Ernte rechtzeitig unter Dach zu bringen, ehe sich die weiße Decke über die Hafer-garben legt. Brauende Nebel steigen auf aus den Thälern, wo, durch den eiskalten Regen und den schmelzenden Schnee aus tausend Rinnsalen angeschwellt, die Bergwasser rauschen, aber nicht hoffnungsfreudig, wie im Frühjahr, wenn das erste Grün an ihren Ufern sproßt. Verwelkte Blätter, dürres Gras, vom Sturm abgerissene Zweige, ja selbst tote Tiere, die der plötzliche Witterungs- Tiemann, Der Abt von Amelunxborn. 1

3. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 4

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 4 — hier herrschen die Grauwacke (ein thoniges, sandsteinartiges Gestein) und der Thonschiefer vor. Die nordwestliche Halste bildet dagegen eine schmale, geschlossene Bergkette mit bedeutenden Gipfeln; Urge- birge oder Massengestein (Granit, Porphyr :c.) ist hier herrschend. Obschon die höchsten Bergkuppen (Beerbera 986 m, Schnee- kopf 977 m, Jnselsberg 917 m) nicht auf schwarzburgischem Gebiete thronen, so hat dasselbe dennoch eine Reihe ansehnlicher Gipfel auf- zuweisen, z. B.: Auf rudolstädter Seite: den großen Farmdenkopf (höchste Zinne des 5 Stunden im Umfange haltenden Wurzelberges bei Katz- Hütte und höchster Gipfel unserer Fürstentümer), 870 m, mit seinen mehr als 300 Jahre alten Riesentannen, von denen eine einzige 60 bis 70 Raummeter Holz liefert*); den Rollkops bei Scheibe 840 m; den Lindigskopf bei Katzhütte, 744 in; die Mensel- bacher Kuppe, 803 m; den Kirchberg bei Oberweißbach, 778 m ; den Henneberg im Sormitzgebiete, 706 m; die Barigauer Höhe, 622 m. Der erste und die 4 letztgenannten Berge bieten entzückende Aus- und Umsichten. Auf sondershänsischer Seite: den Rehberg, höchsten Punkt des Landes, 834 m; den Arolsberg am Rennsteige, 840 m; den Ersteberg, auch am Rennsteige, 840 rn; den Langenberg bei Gehren, 818 m; den Kienberg bei Öhrenstock, 782 m, beide mit herrlicher Aussicht; den großen Drei Herrn st ein (811 m) am Rennsteig, wo Sondershausen, Weimar und Preußen zusammen- grenzen. Die Perle der zahlreichen Thäler, die tief in den Kamm ein- schneiden, ist unser Schwarzathal, dessen Lob in weitester Ferne erschallt, es ist ein Längenthal. Die übrigen Thäler sind fast samt- lich Qnerthäler. Das Klima der „aufdem Walde" gelegenen schwarzbnrgischen Landesteile ist im ganzen rauh, richtet sich aber natürlich nach der Meereshöhe, welche der Ort hat, und nach der Richtung der Thäler. Am mildesteu ist es im Unterlaufe der Schwarza und Rinne und an der Saale hin, weniger mild bei Gehren und Breitenbach. Eine Frühlingswanderung giebt das lebendigste Bild der klimatischen Abstufungen. Während den Wanderer in den Niede- rungen der volle Frühling anlacht, findet er oft auf dem Gebirge die vollendetste Winterlandschaft mit riesigen Schneemassen und lustigem Schneegestöber. Die Winter sind da oben gar streng; beim Erwachen findet oft der Waldbewohner eine haushohe Schnee- maner um sein Hütte gebaut. In der rauhen Jahreszeit werden die meist einstöckigen Häuser, die ohnehin mit Brettern, auch wohl mit Schiefer beschlagen sind, mit einem dichten Mantel aus Reisig *) Einige dieser Riesentannen führen, bezeichnet von dem früheren Förster Liebmann, Namen berühmter Forstmänner und Naturforscher: Cotta, Humboldt?c. Eine Buche ist ausgezeichnet durch den Namen B. Sigismund.

4. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. III

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
Vorwort zur Auflage. Im Gebiete der Rinne, bei Cordobang im Rndolstädtischen, führt ein hochgelegenes Ackergrundstück den Namen „die halbe Welt." wenn auch be- wogen durch die sich hier bietende weite Rundficht auf einen guten Teil des schwarzburgifchen Landes und darüber hinaus, mag es dem Erfinder dieser Benennung doch mehr oder weniger nur um einen Scherz zu thun ge- wesen sein, wäre der Namengeber ein Humboldt gewesen, nach dessen Worte die Natur in jedem Winkel der Erde ein Abglanz des Ganzen ist, dann könnte es wirklich in seiner Abficht gelegen haben, einen so verschwindend kleinen Teil der Erdoberfläche zum Rahmen der halben Welt zu machen; ja, er hätte sich alsdann noch weltumfassender ausdrücken und sür „ h a l b e Welt" „ganze, weite Welt oder Erde" sagen können. Und das mit Lug und Recht; denn wenn du genaue Kunde von deinem beimatsorte mit seiner nächsten Umgebung und von deinem engeren vaterlande erlangt hast, so legst du dadurch den besten Grund zum Verständnis der entlegensten Räume der Erde, und deine ibeimat wird dir zum Spiegelbild des Srdganzen. Unsere Heimat, so klein sie ist, ist mehr als manches andere deutsche Ge- biet dazu geeignet, die Erde im Kleinen darzustellen: jede ihrer Landschaften hat ihr eigentümliches Gepräge; die Formen und Arten des Rodens find mannigfaltig; fließende und stehende Gewässer find in reicher Anzahl und verschiedener Größe vorhanden; selbst die klimatischen Verhältnisse bieten ziem- lich schroffe Gegensätze, so daß z. R. der im milden Klima der Niederungen Erwachsene sich unter dem „schwarzburgischen Sibirien"*) das echte Sibirien vorstellt, oder umgekehrt, daß dem auf den rauhen, unwirtlichen höhen beimischen die milden Thalfluren zu Bildern für reizende Landschaften des Südens werden. Möchte es mir gelungen sein, durch diese Landeskunde das geographische wissen bei unserer lieben Schuljugend mehr zu begründen! Möchte sich auch der Wunsch erfüllen, durch dieses Schriftchen Liebe zum Fürsten und zum ganzen Fürstlichen tzause, Anhänglichkeit an die Heimat und Achtung gegen dieselbe und Liebe zum großen vaterlande zu wecken und zu fördern! Dieses Anschließen an die teure Heimat, dieses Festhalten derselben mit dem ganzen Gerzen warm zu pflegen, ist besonders Pflicht der Volksschule. Sie wird diese Achtung gebietende Liebe in den zugendlichen Berzen um so fröhlicher gedeihen sehen, je mehr sie in dieselben den Samen der Erkenntnis von dem eben zu liebenden Gegenstande ausstreut, eingedenk des schönen Wortes; „Die mensch- lichen Dinge muß man erkennen, um sie zu lieben." D. v. Vorwort zur 2. Auflage. ^er mehrfach ausgesprochene Wunsch, daß in diesem werkchen bei einer neuen Auflage jeder Grt Aufnahme finden möchte, hat den Verfasser bewogen, besonders nach dieser Seite hin eine Erweiterung eintreten zu lasten. Möge dieselbe zu allseitiger Befriedigung vollführt worden sein! Durch diese Stoff- Häufung wird das Schriftchen in den Augen desjenigen, der der Heimatskunde dem geographischen Gesamtunterrichte gegenüber ausschließlich einen propädeu- tischen Eharakter beimißt, diese Signatur noch mehr verleugnen, als bisher. Die Heimatskunde soll ja Vorschule für den geographischen Unterricht sein und hat deshalb in den Schulplänen für das I. bis Iv. Schuljahr wohlver- diente Aufnahme als besonderer Unterrichtsgegenstand gefunden. Sie hat aber Ulcht allein die Verpflichtung, die geographischen Elementarbegriffe**) durch Wort und Bild zur Anschauung zu bringen, sie soll auch mit dieser Ausrüstung die ## Zeichnet der Volksmund die höchstgelegenen Gegenden des Thiiringerwaldes. • r, } Borausgesetzt, daß jeder Seminarabiturient mit diesen Begriffen vertraut ist, sind ste hier nicht berücksichtigt worden.
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