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1. Stettin - S. 12

1905 - Stettin : Schuster
— 12 — Handlung einen Talar. Die Aussagen schreibt ein Sekretär auf (Protokolls Um die Wahrheit festzustellen, werden Zeugen vorgeladen. Die Aussage wird durch einen Schwur bekräftigt. Auf den falschen Schwur oder Meineid ist eine harte Strafe gesetzt. Beim Amtsgericht entscheidet der Amtsrichter allein. Der Wert des Streitgegenstandes darf aber nicht mehr als 300 M betragen. — Wenn einer den andern beschimpft, verklagt der Beleidigte den Beleidiger beim Schiedsmann oder Friedensrichter. Das ist ein Bürger, dem auf eine Reihe von Jahren dies Amt übertragen wurde. Der Schiedsmann ladet die klagenden Parteien zu einem Sühnetermin vor. Er versucht, wieder Frieden her- zustellen. Oft gelingt ihm das. Fällt aber der Sühneversuch fruchtlos aus, so kann die Klage beim Schöffengericht angebracht werden. Dann helfen dem Richter bei der Festsetzung der Strafe 2 Schöffen. Zu dem Ehrenamte eines Schöffen können nur Deutsche gewählt werden. Das Schöffengericht verurteilt zu Geldstrafen bis zu 600 M> oder zu Freiheitsstrafen bis zu 3 Monaten. Auch Diebstahl und Körperverletzung gehören vor das Schöffengericht. — Glaubt jemand, daß ihm auf dem Amtsgericht nicht sein Recht geworden ist, so legt er Berufung ein. Dann kommt seine Sache vor dem Landgericht zur Verhandlung. Da treffen 3 Richter die Entscheidung. Dem Amtsgericht gegenüber hat die A r t i l l e r i e k a s e r n e ihren Platz. In derselben wohnen die Artilleristen, d. s. Soldaten, die mit den Kanonen zu tun haben. Jedes Geschütz besteht aus dem Protz- kästen und der Kanone. Die Kanone hat 2 Hauptteile, das Rohr und die Lafette. Das Geschütz wird mit 6 Pferden bespannt, die von 3 Fahrern geritten werden. Zur Bedienungsmannschaft gehören 5 Kanoniere. 2 Geschütze sind ein Zug, 2 Züge eine Batterie, drei Batterien eine Abteilung, 2 Abteilungen ein Regiment. Das Geschütz sührl der Unteroffizier, den Zug der Leutnant, die Batterie der Haupt- mann, die Abteilung der Major und das Regiment der Oberst. In der E l i s a b e t h st r a ß e finden wir die Taubstummenanstalt, das Johanniskloster, das Bildermuseum (mit vielen Geschenken von dem ver- storbenen Kaufmann Stolting) und das Landgericht. — Die Passauer- straße, früher Passowsche Straße, hat ihren Namen nach dem Passow- schen Tor. Von den Querstraßen der Neustadt heißen die Wilhelm- und Albrecht st raße nach früheren Prinzen. Sie münden in die B e l l e v n e st r a ß e. Bellevne heißt „schöne Aussicht". An der öst- lichen Seite der Bellevnestraße liegen das Salingre- und Berkhofstift. Die westliche Straßenseite wird von Militärgebäuden eingenommen. Kasernen, Werkstätten, Kammergebäude, Exerzierschuppen, Lazarette, Proviantamt und Garnisonbäckerei bilden hier eine kleine Stadt, die nur von Soldaten bewohnt wird. Es hat hier neben der Artillerie die Infanterie Wohnung genommen. Grenadiere, Füsiliere, Pioniere sind Fußsoldaten oder Infanteristen. Ein Regiment hat 3000 Mann. Diese bilden 3 Bataillone. Zu jedem Bataillon gehören 4 Kompanien. Das Regiment führt der Oberst, das Bataillon der

2. Stettin - S. 11

1905 - Stettin : Schuster
— 11 — treibt. — Bei der Fahrt über das Meer drohen dem Schiffe mancherlei Gefahren. Das erzählen die beiden Drachen, welche aus dem weit- geöffneten Rachen dem Schiffe Waffer entgegenschleudern. Der Schiffer muß darum stets auf dem Posten sein und gut aufpassen, wie der Mann mit dem Flügelhute. Er hält einen Stab in der Hand, um den sich Schlangen winden. In der heidnischen Zeit glaubte man, so sähe der Handelsgott Merkur aus. Nahen dem Schiffe Gefahren, so muß der Seefahrer sie mit eisernem Willen und trotziger Kraft zu besiegen suchen. Dafür ist der riesige Mann das Bild, welcher das Fahrzeug vorwärts schiebt. Neben dem Schiffe liegen Meertiere und Wasserjungfern oder Nixen. Früher glaubte man, daß solche Geschöpfe — halb Mensch und halb Fisch — im Wasser lebten. — Auf der gepflasterten Hälfte des Rathausplatzes wird jeden Mittwoch und Sonnabend Markt ab- gehalten. — An der Ostseite des Schmuckplatzes steht das H a u p t p o st - g e b ä u d e. Außer der Hauptpost gibt es in Stettin die Oberpost- direktion und mehrere Postämter. Die Post befördert Briefe, Druck- fachen, Pakete, Geldsendungen, Telegramme u. s. w. (Paketadresse, Postanweisung). Sie läßt sich dafür Bestellgeld oder Porto bezahlen. Für das Bestellgeld erhält man die Freimarken. Sie werden in die obere rechte Ecke der Adresse geklebt. Die Briefmarken zeigen an, daß für diese Postsendung die Gebühren schon bezahlt sind. Jede Marke zeigt das Bild der Germania. (Beschreiben!) Daraus ist zu erkennen, daß wir eine kaiserlich deutsche Post haben. — Unter der Eisenbahnbrücke hin- durch führt die Straße nach dem Personenbahnhof. In der Vorhalle befinden sich die Fahrkarrenschalter und die Gepäckabfertigung. Wer auf den Bahnsteig will, muß seine Bahnsteig- oder Fahrkarte durchlochen lassen. Vor dem Bahnsteige liegen die Geleise. Jedes Ge- leise besteht aus 2 Schienensträngen. Bei Bollbahnen sind diese 1 m 431'2 cm von einander entsernt. Die einzelnen Schienen sind auf hölzernen Schwellen angeschraubt. Die Schwellen liegen auf dem aus Kies aufgeschütteten Eisenbahndamm. Ans den Bahnhöfen liegen viele Geleise nebeneinander. Will ein Zug auf ein anderes Geleise fahren, so wird die Weiche gestellt, d. s. bewegliche Schienen. Für Ordnung sorgen auf dem Bahnhof der Vorsteher, im Zuge der Zugführer und die Schaffner. Es gibt Personen-, Güter- und gemischte Züge. Am schnellsten fahren die Schnell- und Blitzzüge. Die Lokomotive wird durch Dampf getrieben. Von Stettin gehen verschiedene Eisenbahnen aus, darum ist es ein Eisenbahnknotenpunkt. Die einzelnen Eisenbahnstrecken sind: Stettin—berlin, Stettin —Breslau, Stettin — Danzig, Stettin— Stralsund, Stettin—jasenitz. In der nach Kaiser Friedrich benannten Straße ist das Amts- gerichtsgebände aufgeführt. Oft entstehen zwischen dem Haus- wirt und seinen Mietern, zwischen dein Gesinde und der Dienstherrschast oder zwischen Arbeitern und Arbeitgebern Streitigkeiten. Wenn sich die Streitenden nicht wieder einigen, verklagen sie sich. Dann werden sie zu einer Gerichtsverhandlung (Termin) in ein Zimmer des Amtsgerichts- gebäudes vorgeladen. Daselbst werden Kläger und Beklagter von dem Amtsrichter veruommeu. Der Amtsrichter trägt während der Ver-
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